Schalungsdruck. Kosten senken mit System. Sonderausgabe MevaDec IX/2015. Beispielkalkulation. Schnell und Kräfte schonend. MevaDec-Systemkomponenten

Transkript

1 Sonderausgabe MevaDec IX/2015 Fachbeitrag In der Decke liegt die Macht Rationalisierungspotenzial bei Decken...4 Beispielkalkulation MevaDec-Systemlösung kontra Flex-Lösung...6 Schnell und Kräfte schonend MevaDec-Option: Aufbau von oben Systemvorstellung Ein System für alle Decken Die echte Hand-Deckenschalung....8 MevaDec-Systemkomponenten Element, Fallkopf, Träger Anwendungsbeispiele 1 System, 2 Schalhaut-Optionen, 3 Methoden. 12 Der leichte Einstieg ins System Mit der Haupt- und Nebenträger-Methode Baustelle des Monats O-Ton: Schneller, Effizienter Bauleiter zu MevaDec bei Kegelhofmühle...16 Kein festes Raster MevaDec bei unregelmäßigem Grundriss...18 Einfach und blitzschnell MevaDec-Elemente direkt unterstützt...19 Praxistipp Unterzüge im System Decken und Unterzüge zusammen betoniert Tage pro Takt gespart Frühausschalen spart Zeit und Kosten...22 Flexibel: Decken 14 x geneigt Parkhaus LKH Salzburg ohne Rampen...24 Baustellenpraxis mit MevaDec Weitere Praxis- und Erfahrungsberichte Hilfsunterstützung Tragfähigkeit der Decke aktivieren...28 Kosten senken mit System

2 MevaDec IX/2015 Maximilian Postenrieder und Georg Klunker haben Logistik, Zeit und Kosten im Griff. Mehr zu unserer Baustelle des Monats auf Seite 16. Sven Sarbach und Sandro Pianezze bauen mit MevaDec ein Parkhaus in Zermatt und sparen 7 Tage Bauzeit pro Takt. Wie? Das erfahren Sie auf Seite 22. Liebe Leser Zunächst: In eigener Sache Vielen Dank für Ihre Teilnahme an unserer Leserumfrage. Wir haben die Ergebnisse sorgfältig ausgewertet und nehmen Ihre Vorschläge sehr ernst. Danke für das auf 86 % (+21 %) gestiegene positive Votum. Eine hochwertige Druckausgabe möchten 80 % der Leser, nur 3 % wollen den SchalungsDruck am Bildschirm lesen. Wir bieten Ihnen ab sofort beides: die gedruckte Ausgabe per Post und vergangene Ausgaben auf Anforderung auch als PDF. Wir nehmen Sie beim Wort! In der Leserumfrage haben Sie uns auch mitgeteilt, wir mögen doch auch komplexere Themen bringen und detailliert behandeln. Dieser klaren Aufforderung kommen wir schon in dieser Ausgabe gerne nach, auch wenn diese Ausgabe dann umfangreicher ausfällt als ursprünglich geplant. Einsparpotenziale liegen in der Decke Schwerpunktthema Decke: Wozu? Mit dieser Ausgabe gehen wir mit einem Schwerpunktthema neue Wege. Das kommt nicht von ungefähr, denn das Interesse am Thema Decke ist sehr groß. Das hat durchaus seinen Grund, wie die genauere Betrachtung von technischen, kaufmännischen und praktischen Gegebenheiten zeigt. Um eine gute, fundierte Entscheidung zu treffen, muss man sich das ist eine gute alte Weisheit mit den Hintergründen nun mal beschäftigen. Nur Überfliegen reicht eben nicht aus, um wirklich und mehr als nur oberflächlich zu verstehen, was für den Bauablauf notwendig und auch praktikabel ist. Wir gehen hier also in die Tiefe. Und kommen zu teilweise sehr eindeutigen Aussagen. Sagen Sie uns Ihre Meinung. Neue Arbeitshilfe für Decken Wir starten das Schwerpunktthema mit einer für Sie sicher hilfreichen Anwendung: dem neuen SchalungsNavigator für die Decke (auf der Webseite unter WEB SERVICES). Es folgen 21 ganz unterschiedliche technische Anwendungen mit unserer Deckenschalung MevaDec aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, mit heterogenen Anforderungen und verschiedensten Baustellengegebenheiten. Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen Ihr Berthold Schweizer Redaktion SchalungsDruck bes@meva.de [at, ch] oder infomanagement@meva.de Techniker und Ingenieure hinter dieser Ausgabe (von links): Andreas Scherzl, Dennis Abude, Yannick Vauclin, Volker Götz, Gerhard Wagesreiter, Sven Schoch 2

3 Arbeitshilfe Decke: Der Navigator Orientierungshilfe für die Deckenschalung Der MEVA Decken-Navigator auf (.at oder.ch) unter WEB SERVICES abrufbar zeigt Ihnen, wie Sie mit der MevaDec nahezu jede Deckenaufgabe lösen, inklusive Zubehör und Sicherheitsausstattung. Grundlage für diese Orientierungshilfe ist unsere Baustelle des Monats die Kegelhofmühle in München eine typische Deckenaufgabe mit großen Flächen, unterschiedlichen Grundrissen, Anpassungen und Anforderungen. Der Decken-Navigator hilft Ihnen, von der spitzen Ecke bis hin zur großen Parkhausdecke mit vielen Stützen die Systemkonstellation zu wählen, die am besten passt. Mehr finden Sie auf der Webseite unter WEB SERVICES. MEVA Navigator für Wände und neu für Decken 3

4 MevaDec IX/2015 Fachbeitrag In der Decke liegt die Macht Rationalisierungspotenzial beim Deckenschalen: Weniger Aufwand und Kosten Decken machen mehr als die Hälfte des Betonbaus aus. Hier liegt viel Rationalisierungspotenzial. Noch immer werden 75 % aller Decken mit Holzträgern geschalt. Diese herkömmliche Schalmethode mit 4 Einzelteilen (Schalhaut, Querträger, Joch und Stütze) hat die meisten Einzelteile und das höchste zu bewegende Gewicht deshalb ist sie auch die lohnintensivste. Viele Einflussfaktoren Nicht alle Decken sind mit der gleichen Schalmethode lösbar. Denn nicht nur das Material, sondern viele Faktoren entscheiden über die Wirtschaftlichkeit: n Grundriss und Raumgröße n Deckenstärken und Raumhöhen n Untersicht der Betondecke n Bauzeit, Einsatzzahlen, Takte n Krankapazität Dies alles abzudecken führt entweder zu sehr vielen Einzelteilen (konventionelle Methode) oder zur Anpassung des Systems mit vielen Zubehörteilen und hohem Lohnaufwand. Daher kommt auch das weit verbreitete Vorurteil, dass Systeme nur für große, rechtwinklige Räume geeignet seien. Ausnahmen bestimmen die Regel? Sehr oft bestimmen Randbereiche wie verwinkelte, kleinflächige oder runde Bereiche die Wahl der Deckenschalung für das ganze Projekt. Was in Randbereichen wirtschaftlich und technisch OK ist, erweist sich bei großen Flächen und mehreren Einsätzen, z. B. über viele Etagen, oft als ungeeignet. Eine andere Methode wäre hier viel besser, wird aber nicht gewählt, weil man vor der Materialvorhaltung für ein anderes System zurückscheut und mit der unpassenden Randmethode die ganze Decke abzudecken versucht. Hier liegt das große Einsparpotenzial. Physikalisches Grundgesetz: mehr Teile + größeres Gewicht = höherer Lohnaufwand Ein echtes System spart bis zu 50 % Aufwand bei gleichem Grundriss 4

5 Aufwandswerte halbieren? Aber sicher! In puncto Schalkosten und Verhältnis von Lohn zu Material bietet nicht das Material selbst, sondern seine Handhabung Sparpotenzial. Hier macht die Methode den Unterschied: Erst durch Systematik und fehlerfreies Arbeiten sinken die Kosten. Günstiges Material mit vielen Einzelteilen ist im Endeffekt teurer als ein intelligentes System das durch seine Vorteile ein schnelles, effizientes Arbeiten per se erzwingt. 1. Stützenanteil minimiert Um die Tragfähigkeit zu sichern, gibt MevaDec die Stützenzahl vor. Das vermeidet überflüssige Angststützen. Weil das System die richtige Aufstellung der Stützen erzwingt, werden teure Aufbaufehler verhindert: ein Zugewinn an Sicherheit. 2. Weniger Einzelteile Systeme haben in der Regel 50 % weniger zu bewegende Einzelteile beim Ein- und Ausschalen und beim Transportieren. Das ergibt deutliche Handhabungsvorteile; die ständige Verwendung immer gleicher Teile sorgt für Schnelligkeit, Sicherheit und einfachere Logistik. In der Summe spart das System viel mehr ein, als man auf der Materialseite vermeintlich sparen würde von der erhöhten Sicherheit ganz zu schweigen. 3. Kombination von Methoden Die Gegebenheiten eines Bauwerks bestimmen die Schalmethode. So wird z. B. die Anpassung an Schrägen mit überlappenden Ouerträgern auf tieferliegenden Jochen gelöst. Andererseits führt Systematik gerade bei großen Flächen zu Einsparungen. Der Erfolg liegt in der Kombination von Methoden. Maßgeblich dabei ist, dass die gleichen Teile für Anpassungen verwendet werden, wie für große rechtwinklige Flächen. MevaDec zeigt, wie dies im System problemlos möglich ist. Zeitfaktor lose Schalhaut Ein großer Lohn- und Zeitfaktor ist der Einsatz einer losen Schalhaut. Das Aufbringen der Schalhaut auf die Tragkonstruktion kostet ca. 0,15 Std./m². Elemente mit integrierter Schalhaut sind wesentlich schneller. Der Multiplikator bei Deckenflächen ist hoch: 400 m² Schalung 50 Mal eingesetzt, ergeben m² geschalte Fläche. Hier wird klar: Eine Deckenschalung muss nach Wirtschaftlichkeit in der Handhabung und nicht nach dem vermeintlich günstigen Materialpreis gewählt werden. Kostenvorteil: Frühausschalen Mit einem Fallkopf-System ist das Frühausschalen oft schon nach 2 Tagen möglich. Die Einsatzzahl pro Element steigt, die Baustelle spart Material. Lohn- und Kostenvorteile bei der System-Deckenschalung durch: n systematisches Arbeiten n weniger, aber gleiche Teile, auch bei Anpassungen n weniger Gewicht AUF EINEN BLICK So wird s bisher gemacht 75 % aller Decken werden konventionell geschalt: mit Holzträgern. Das ist in der Kombination von Lohn- und Materialkosten aufwändig und bietet viel Einsparungspotenzial. Kleinflächige, schiefwinkelige oder runde Bereiche bestimmen oft die Wahl der Methode. Aber: Die großen Einsparungen liegen in der Fläche. System bringt Wirtschaflichkeit Stützenanteil minimiert, Angststützen eliminiert Weniger Einzelteile: weniger zu bewegen, hohe Einsparung Alle Bauwerksgegebenheiten durch kombinierte Methoden wirtschaftlich abgedeckt 5

6 MevaDec IX/2015 Beispielkalkulation Herkömmliche Trägerschalung kontra MevaDec-Systemlösung Beispielkalkulation für ein typisches mittelgroßes Bauprojekt: ein Bürohaus mit 2 Etagen und zwei Decken mit jeweils 500 m ², also m², die zu schalen sind. 80 % der Deckenfläche werden schnell und rasterfrei mit der Fallkopf-Träger- Element-Methode (FTE) geschalt, 10 % sind Rand- und Nebenfelder und werden überwiegend mit der Element- Methode direkt unterstützt. Weitere 10 % sind Passbereiche an der schrägen Wand und werden mit der Hauptund Nebenträger-Methode (HN) geschalt. Für eine Beschreibung dieser Methoden siehe Seite 12 ff. Bei Anwendung der jeweils passenden Methode bietet die MevaDec einen Zeitvorteil von ca. 0,39 h/ m 2 gegenüber herkömmlichen Trägerschalungen mit bauseitiger Schalhaut (siehe Kalkulation unten). Nicht berücksichtigt ist, dass die Materialvorhaltung bei der MevaDec geringer ausfällt, da früher ausgeschalt und das Material sofort für die nächste Betonage eingesetzt werden kann. Ein weiterer hier nicht berücksichtigter Kosten vorteil ist der schnellere Bauablauf: Schon bei diesem alltäg lichen Projekt werden 389 Stunden eingespart! Nebenfelder / Kleinbereiche: 10 % 10 % Passbereiche Hauptfeld: 80 % Aufwand: MevaDec-Systemlösung/1.000 m² h = Zeit-/Aufwandsvergleich h 80 % FTE-Methode (integrierte Schalhaut) 0,27 h/m h H20-Träger und bauseitige Schalhaut 0,70 h/m 2 10 % Element-Methode (integr. Schalhaut) 0,40 h/m 2 40 h MevaDec-System (3 Methoden, 80/10/10 % wie links gerechnet) 0,311 h/m 2 10 % HN-Methode (bauseitige Schalhaut) 0,55 h/m 2 55 h Differenz: Zeitvorteil MevaDec 0,389 h/m h Die größten Wirtschaftlichkeitsunterschiede liegen nicht in den Kosten für hochwertiges Material, sondern im Aufwand auf der Baustelle. Hier ein Vergleich für 2 Decken à 500 m², einmal herkömmlich geschalt und einmal mit den drei Methoden des MevaDec Systems. Die Kostenannahmen bei der Trägerschalung sind zudem extrem niedrig angesetzt! Siehe auch das Beispiel auf Seite 16 mit einer 4,50 m hohen Decke. Hier hat die Bauleitung selbst eine Vergleichsrechnung angestrengt. Zeit- und Kostenvorsprung bei MevaDec-System 0,389 h/m 2 x 500 m 2 x 2 Decken 389 h 389 h x 35,-- Stundenlohn/Mittel ,-- Differenz: Lohnkostenvorteil MevaDec ,-- 6

7 Schnell und Kräfte schonend MEVA SpanSet bietet sichere Option zum Aufbau der MevaDec von oben Beim Aufbau von Deckenschalungen ist eine zuverlässige Absturzsicherung erforderlich. Das gilt besonders dann, wenn die MevaDec-Elemente von oben in die Träger geschoben werden, was technisch problemlos möglich ist. Schont die Kräfte, spart Aufbauzeit Für viele Bauunternehmer ist diese Option eine Kräfte und Zeit sparende Alternative zum Arbeiten von unten über Kopf. MEVA SpanSet ist eine bewährte Absturzsicherung für das Arbeiten auf der Deckenschalung. Beim Einsatz auf der MevaDec wird das Sicherungsgeschirr an 2 Betonblöcken angeschlossen, die auf den MevaDec- Elementen befestigt sind. Die ersten Baustelleneinsätze mit dieser Methode verlaufen positiv. Mehr Infos finden Sie unter www. meva. de/ at/ ch unter Deckenschalung MevaDec. Diese Methode wurde vom DEKRA Exam GmbH Prüflaboratorium für Bauteilsicherheit nach allen erforderlichen Prüfungen gemäß DIN EN 795:2012 Typ C und CEN/ TS 16415:2013 Typ C bestätigt. Eine MevaDec-Alleinstellung macht den entscheidenden Unterschied: Die Betonblöcke, an die der Arbeiter angeseilt wird, müssen mit 60er Nägeln sicher befestigt werden. Diese halten tatsächlich nur in der alkus-vollkunststoff- Platte, wie die DEKRA-Prüfer bestätigten. 7

8 MevaDec/IX/ System für alle Decken MevaDec: Die echte Hand-Deckenschalung mit Vollkunststoff-Platte MevaDec bietet in einem System die flexible Antwort auf nahezu alle Deckenanforderungen. Die System komponenten kann ein Arbeiter allein von Hand stellen. Der stabile Aluminiumrahmen und die Vollkunststoff-Platte alkus hinterlassen eine harmonische Deckenuntersicht. Das System ist rasterfrei, die freie Richtungswahl reduziert Ausgleiche. n Lose oder integrierte Schalhaut: 3 Methoden in 1 System n Sicherheit: Stützenanzahl und Stützenposition vorgegeben Von Oslo bis Sydney und von Manila bis Toronto hat sich die MevaDec hundertfach bewährt. Von diesen Referenzen zeigt diese Sonderausgabe vom Schalungs- Druck nur einen kleinen Auszug. Die Anzahl der Stützen gibt das System vor, die Teile sind stets gleich, das Fehlerrisiko gleich Null. Das Fallkopfsystem mit systembedingter Nachunterstützung kann bei gleicher Betonsicherheit erheblich schneller auf- und abgebaut werden. So wird die Materialvorhaltung um bis zu 40 % reduziert. n Schneller, effizienter, rationeller: 1 System für alle Decken n Leicht, robust: Aluminiumrahmen und Vollkunststoff-Platte alkus n Ein- und Ausschalen von Hand n Einfacher und sicherer Aufbau von unten oder oben n Minimierte Passflächen: kein Raster, Schalrichtung frei wechselbar n Frühausschalen mit Fallkopf: spart bis zu 40 % Material 8

9 1 Fallkopf-Träger-Element-Methode (FTE) mit Hauptträgern, Stützen mit Fallköpfen und Elementen. Sehr geringer Stützenanteil. Rasterunabhängig, einfache Anpassung an Gebäudegeometrie, schnelles Ein- und Ausschalen. Frühausschalen. 1 2 Haupt-und-Nebenträger-Methode (HN) mit Haupt- und Nebenträgern, Stützen mit Fallkopf und loser Schalhaut. Sehr geringer Stützenanteil. Ideal, wenn Schalung und Schalhaut an Vorgaben und Geometrien anzupassen sind. Frühausschalen. 3 Element-Methode mit nur 2 Komponenten: Element mit integrierter Schalhaut und Stützen mit Stützenkopf. Kein Frühausschalen möglich. Ideale Methode für kleinflächige Grundrisse, bei denen Frühausschalen keine Vorteile bringt. i Frühausschalen: Der patentierte Fallkopf senkt die Haupt- und Nebenträger um 19 cm. Die Träger und Elemente bzw. lose Schalhaut können mühelos herausgezogen und für die nächste Betonage verwendet werden

10 MevaDec IX/2015 s Nach dem Frühausschalen bleiben die Stützen zur Nachunterstützung der frisch betonierten Decke stehen; Träger und Elemente sind bereits entfernt und zum nächsten Einsatz gebracht worden. Und: Konstant hochwertige Betonoberflächen verdankt die Baustelle der Vollkunststoff-Platte alkus. Die Systemkomponenten Der Fallkopf 1) 2) 6) Der Fallkopf bildet zusammen mit den Haupträgern das Tragsystem der Meva- Dec. Daher befinden sich die Kopfplatte des Fallkopfes und die Oberseite der Hauptträger auf einer Ebene. 3) 5) 7) Der Fallkopf ermöglicht das Absenken der Deckenschalung um 19 cm von der Decke. Dadurch können Träger und Elemente leicht herausgezogen werden. Sie sind für den Einsatz frei. Die Stützen bleiben zur Nachunterstützung stehen. 4) 1) Stahlbetondecke 2) MevaDec-Hauptträger 3) MevaDec-Fallkopf 4) Stütze 5) Fallkopf um 19 cm abgesenkt 6) Stütze bleibt zur Unterstützung stehen 7) Hauptträger und Elemente können für den nächsten Takt entnommen werden (Frühausschalen) Durch das Absenken um 19 cm können die MevaDec-Hauptträger und die MevaDec- Elemente problemlos entfernt werden. Sicherungsklappe sichert den Träger gegen unbeabsichtigtes Aushängen Sicherung gegen seitliches Verschieben 10

11 Die Träger Hauptträger Der Nebenträger ist oben bündig mit dem Fallkopf Bei der Haupt-und-Nebenträger-Methode schließt der Nebenträger nach oben bündig mit dem Fallkopf ab. Darauf wird die separate Schalhaut gelegt. t Sind bei der Fallkopf-Träger-Element-Methode kleine Ausgleichsflächen mit bauseitiger Schalhaut zu kompensieren, wird an diesen Stellen der Nebenträger um seine Längsachse gedreht in die Hauptträger eingelegt. Die Oberfläche des Nebenträgers liegt nun 21 mm unter der Oberfläche des Fallkopfes. In die Vertiefung wird die separate Schalhaut gelegt, die dann bündig mit den Fallköpfen abschließt. Nebenträger ] 21 mm Um die Längsachse gedreht, liegt der Nebenträger 21 mm tiefer und nimmt die bauseitige Schalhaut auf Die Elemente s Weniger Ausgleiche sparen Zeit: Die Schalrichtung kann jederzeit gewechselt werden. Das minimiert die Anzahl und die Größe der Passflächen. Weniger bauseitige Lösungen sparen Geld und rasterfreies Arbeiten spart Zeit. Robuste, verwindungssteife Elemente mit Aluminium-Hohlrahmenprofil und ergonomischen Griffleisten zur einfachen Handhabung. Elemente mit 40, 60 und 80 cm Breite sowie 80 und160 cm Länge ermöglichen es, Ausgleiche stets unter 20 cm zu halten. Die robuste, stabile Konstruktion der Elemente vereinfacht die Handhabung. Beim Einlegen der Elemente in die Hauptträger ergibt sich systembedingt eine hohe Montagestabilität. Die Elemente können von oben und von unten eingelegt werden. Da sie über den Fallkopf hinaus im Hauptträger geschoben werden können und nicht in ein starres Raster eingelegt werden müssen, bietet das System enorme Flexibilität bei der optimalen Anpassung an den Grundriss. Auch das minimiert Passflächen und beschleunigt den Aufbau. 11

12 MevaDec IX/ System, 2 Schalhaut-Optionen Anwendungsbeispiel 1: Die Fallkopf-Träger-Element-Methode Mit integrierter Schalhaut Bei der Fallkopf-Träger-Element- Methode liegen Hauptträger und Elemente in einer Ebene. Die Elemente mit integrierter Schalhaut (Vollkunststoff-Platte alkus) werden in die Hauptträger eingeschoben. Dadurch wird die Schalung schnell zu einer steifen Scheibe. Das Tragsystem zur Lastableitung besteht aus den Hauptträgern und den Baustützen mit werkseitig montierten Fallköpfen. MD-Hauptträger MD-Fallkopf MD-Stützenkopf MD-Element Die Elemente werden stufenlos eingelegt und in den Hauptträgern verschoben, auch über den Fallkopf hinweg. Der Stützenabstand ergibt sich automatisch durch das Einhängen der Hauptträger in die Fallköpfe, der Jochträgerabstand dann beim Einschieben der Elemente in die Hauptträger. Eine Anpassung an das Raummaß ist durch Wechseln der Tragrichtung möglich. Eine vorteilhafte Anpassung kann die direkte (also trägerlose) Unterstützung der Elemente sein, wie sie generell bei der Element-Methode erfolgt. Siehe auch Praxisberichte Seite 16 bis

13 Anwendungsbeispiel 2: Die Element-Methode Mit integrierter Schalhaut Die Elemente können auch ohne Träger direkt von den Baustützen getragen und als selbsttragende Elemente eingesetzt werden. Dabei Iiegen die Elemente automatisch gesichert auf dem Stützenkopf. MD-Hauptträger MD-Fallkopf MD-Stützenkopf MD-Element Die Element-Methode ist optimal am Rand, in kleineren Räumen, bei komplizierten Grundrissen und immer dann, wenn Frühausschalen für den Bauablauf keine Vorteile bringt. Der Teileaufwand und damit auch der Lohnaufwand sind sehr gering. Durch die Abstufung der Elementbreiten mit 80, 60 und 40 cm kann der Passbereich unter 20 cm gehalten werden. Siehe auch Praxisbericht auf Seite

14 MevaDec IX/ System, 2 Schalhaut-Optionen Anwendungsbeispiel 3: Die Haupt- und Nebenträger-Methode Mit loser (bauseitiger) Schalhaut Die Haupt- und Nebenträger liegen in einer Ebene. Das Tragsystem zur Lastableitung besteht aus den Hauptträgern und den Baustützen mit werkseitig montierten MevaDec-Fallköpfen. Der Hauptträger nimmt die Nebenträger auf. Sie werden stufenlos eingelegt und verschoben, auch über den Fallkopf hinweg. Durch das Einhängen der Hauptträger in den Fallkopf wird der Stützenabstand automatisch und sicher vorgegeben. MD-Hauptträger MD-Nebenträger MD-Fallkopf Der Jochabstand ergibt sich durch Einhängen der Nebenträger in die Hauptträger. Die Anpassung in Hauptträgerrichtung an jedes Raummaß erfolgt stufenlos durch einen Wechsel der Tragrichtung. Eine Anpassung quer zu den Hauptträgern wird durch Überlappen der Nebenträger auf einer als Joch tiefergelegten Hauptträgerreihe erreicht. 14

15 Der leichte Einstieg ins System Weg von Flex zum System: Günstig mit der Haupt- und Nebenträger-Methode Ist die Bauleitung die herkömmliche Flex-Deckenschalung gewohnt, stellt sich die Frage: Gibt es einen einfachen Einstieg in die Systemdeckenschalung? Ja. Die Haupt- und Nebenträger-Methode der MevaDec bietet sich oft als naheliegende und kostensparende Alternative an. Leichte handliche Träger, wenige Systemteile (Haupt- und Nebenträger, Stütze mit Fallkopf und bauseitige, lose Schalhaut) sowie der schnelle Aufbau mit wenigen Handgriffen zeichnen diese Methode aus. Bei der Haupt- und Nebenträger-Methode sind die Nebenträger bündig mit den Fallköpfen und können so die lose Schalhaut aufnehmen. Die Nagelleiste erleichtert das Befestigen der Schalhaut. Feste Stützenposition und -anzahl Die Position und Anzahl der Stützen sind durch das System vorgegeben, und anders als als bei der herkömmlichen Flex-Methode ist Frühausschalen möglich. Damit sind die Träger für den nächsten Betoniereinsatz frei. Dies verringert die Materialvorhaltung. Die Vorteile liegen auf der Hand Weniger Teile, einfachere Logistik und dadurch Kostenersparnis lassen sich bei kaum veränderter Arbeitsweise sicher und schnell erreichen. Der entscheidende Vorteil neben den Lohn- und Kosteneinsparungen ist der deutliche Zugewinn an Sicherheit, denn das MevaDec System ist statisch ausgereift. Da es die Position und Anzahl der Stützen vorgibt, werden teure und riskante Aufbaufehler vermieden. 15

16 MevaDec IX/2015 Baustelle des Monats O-Ton: Schneller und Effizienter Bauleitung des Projektes Kegelhof in München einstimmig für MevaDec Große Baustelle am Auermühlbach in München City: Auf dem Gelände des historischen Kegelhofs baut die GWG 38 Wohnungen. Dafür wird ein Teil der Mühle abgerissen und der Rest kernsaniert. Unter beengten Bedingungen und bei knappem Zeitbudget zählt jeder Quadratmeter Platz und jede Minute LKW-Anfahrt. Bei der Auswahl der Deckenschalung orientierte sich die Bauleitung am einfachen, aber wirkungsvollen Prinzip: Die größte Fläche, bei der am meisten Arbeitszeit und Material eingesetzt wird, gibt den Ausschlag. Die Wahl fiel auf die MevaDec, weil sie am effizientesten bei Materialmenge und Aufbauzeit ist. Ausgleiche sind mit ihr auf ein Minimum reduziert und schnell erledigt. Der MevaDec kommt zugute, dass sie ohne Kran komplett von Hand aufgebaut wird. Fehlerquellen sind fast ausgeschlossen und die Teams der Subunternehmer schnell eingewiesen. Bauleiter Maximilian Postenrieder: Bereits nach kurzer Einarbeitung mit dem System MevaDec wurden sehr gute Einschalzeiten erzielt. Lediglich der große Unterzug in der Tiefgarage sowie die Pass bereiche werden mit herkömm licher Flex-Methode geschalt. 16

17 Die je 5 Geschosse der beiden Häuser (Alt- und Neubau), alle mit unregelmäßigen, wechselnden Grundrissen, sind mit der MevaDec schneller und günstiger geschalt. Mit dem Fallkopf lassen sich schnelle Ausschalfristen und damit einhergehende Wiedereinsätze erzielen. Somit benötigen wir geringere Vorhaltungen und auch weniger Platz für das Projekt Kegelhof ein entscheidendes Kriterium. BG & Sigeko inspizieren wöchentlich Sicherheit hat Priorität 1. Berufsgenossenschaft und Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination sind wöchentlich zu Besuch, berichtet Georg Klunker, stellvertretender Bauleiter. Mit persönlicher Schutzausrüstung ist das Deckenteam gut abgesichert und legt es die Elemente von oben ein. Das schont die Kräfte, spart Zeit und beschleunigt die Arbeit. Überzeugt vom MevaDec-System und mit der Betreuung durch die MEVA Ingenieure in München sehr zufrieden: Bauleiter Maximilian Postenrieder (links) und sein Stellvertreter Georg Klunker. DATEN & FAKTEN Bauherr: GWG Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft München Bauunternehmen Zechbau GmbH, NL München MEVA Systeme im Einsatz n Deckenschalung MevaDec n Rundschalung Radius n Leichte Arbeitsbühne LAB 130 n Wandschalung StarTec Betreuung MEVA Schalungs- Systeme, NL München Andreas Scherzl 17

18 MevaDec IX/2015 MevaDec: Kein festes Raster Flexibel auch bei unregelmäßigem Grundriss Innerstädtische Baustellen müssen oft mit sehr wenig Platz und engen Zufahrten leben. So auch beim Erweiterungsneubau des Klinikum Hôpital Cochin in Paris m 2 Decke auf 5 Etagen galt es nach straffem Zeitplan zu betonieren. Das an sich forderte schon viel. Was die MEVA Planer und Ingenieure auf Trapp hielt: die unregelmäßigen und häufig wechselnden Grundrisse. Rechtwinkelige Ecken gibt es kaum. Das stellte Formel-1-Anforderungen an die Deckenschalung. Die MevaDec schlägt alle anderen Systeme, weil sie ohne starres Raster arbeitet; somit sind Ausgleichsflächen klein und schnell zu lösen. Mit MevaDec Elementen und integrierter Schalhaut wechselte man die Tragrichtung, um die Flächenausbeute zu verbessern. An Stützen, schrägen Wänden und Störstellen wurde der Nebenträger eingesetzt und die kleine Restfläche geschalt. Das abgestimmte Traggerüst MEP überzeugte, denn viele Decken lagen in über 4 m Höhe; häufig mussten zudem Unterzüge betoniert werden. DATEN & FAKTEN Projekt: Renovierung/Erweiterung des Städtischen Klinikums Hôpital Cochin, Paris. Mit 2-geschossiger Tiefgarage, Raumhöhen über 4 m (EG), 4 OG, Taktgrößen ca. 300 m². Bauunternehmen SICRA île de France, Groupe Vinci MEVA Systeme n Deckenschalung MevaDec n Traggerüst MEP Betreuung MEVA Schalungs-Systeme, Frankreich 18

19 Einfach und blitzschnell MevaDec-Elemente direkt unterstützt. Einfache, effektive Randabsicherung. Die MevaDec-Deckenschalung machte auch beim Bau der Luxusvillen Akoya by Damac in Dubai das Rennen. Grund hierfür war ihre erwiesene Schnelligkeit auch bei vielen gleichmäßigen Decken, wie sie typischerweise bei groß angelegten Wohnbauprojekten dieser Art auftreten. Bei diesem Projekt bringt Frühausschalen keinen Vorteil oder Zeitgewinn. Deshalb werden die MevaDec-Elemente direkt unterstützt. Noch weniger Material, nur zwei Systemkomponenten, der einfache, schnelle Aufbau und fehlerfreies Arbeiten waren bei diesem Projekt auf 42 Mio. m² nahe beim Golfclub von Dubai der entscheidende Vorteil. Absicherung am Deckenrand mit einfachen Systemteilen Ob am Element oder am Träger: Am Rückenschutzhalter, der einfach mit Schalschloss-Technik befestigt wird, kann der Geländerpfosten eingesteckt und eine Absturzsicherung z. B. mit dem MEVA Schutzgitter angebracht werden. Fertig ist die Randabsicherung. DATEN & FAKTEN Projekt: Akoya Villas, Dubai, VAE Entwickler: Damac Properties PJSC Bauunternehmen Trojan General Contracting UC MEVA Systeme n Deckenschalung MevaDec n Traggerüst MEP Betreuung MEVA KHK Formwork Systems, Dubai, VAE Dennis Randy Abude 19

20 MevaDec IX/2015 Praxistipp Unterzüge im System Decken und Unterzüge dank Systemflexibilität zusammen betoniert Beim Bau eines Hochschul-Campus im schweizerischen Delémont galt es, eine Vielzahl von Decken mit vielen Unterzügen zu schalen. Die 30 cm starken Decken, stellenweise mit Vertiefungen, haben auf jeder Etage in Längsrichtung Unterzüge mit 40, 70 oder 100 cm Höhe. Hier konnte die MevaDec als flexible Systemlösung überzeugen. Decken und Unterzugsschalung Hand in Hand kranlos verlegt Die Stützen, Träger und Elemente der Deckenschalung MevaDec werden manuell von nur 2 Arbeitern aufgebaut. Für die Unterzüge wird ein MEP-Traggerüst, ebenfalls von Hand, aufgebaut. Darauf kommen Holzträger und Holzdielen für die Unterseite der Unterzüge sowie liegende AluStaroder StarTec-Wandelemente für deren Seiten abschluss. Holzdielen schließen die Lücke zwischen Decke und Unterzug. Nach dem Unterzug wird wieder die MevaDec bis zum nächsten Unterzug gestellt. Die Flexibilität, mit der die Schalrichtung gewechselt wird, macht das Arbeiten sehr schnell. Elementkombination sorgt für Baufortschritt statt Mehrarbeit Die unterschiedlich großen Deckenflächen werden ohne zeitaufwändige bauseitige Ausgleiche geschalt. Hierzu kombiniert man auf der Baustelle verschieden große MevaDec-Elemente, ändert ihre Längsrichtung oder verlegt sie in den Trägern versetzt. Frühausschalen spart Material, Zeit, Lohn- und Mietkosten Hat der Beton seine Mindestfestigkeit erreicht, werden die Stützen per Fallkopf gesenkt, die Träger und Elemente herausgezogen und zum nächsten Takt transportiert. Nur wenige Stützen bleiben zur Nachunterstützung stehen. Das spart bei insgesamt m² Deckenfläche ernorm viel Material, Zeit sowie Lohn- und Mietkosten. Vertikal oder horizontal? Beides möglich. Hier werden die AluStar-Wandelemente für einen Unterzug liegend eingesetzt. Die leichten Elemente aus Aluminium kommen wie die MevaDec ohne Kran aus. 20

21 Flexibilität par excellence: MevaDec-Elemente aller Größen lassen sich im Träger längs, quer und versetzt positionieren. Unterschiedliche Geometrien sind ohne baustellenseitige Ausgleiche schnell eingeschalt. Zügig Takt für Takt vorwärts Die Baustelle arbeitet mit zwei Deckentakten à 600 m², ein Takt im Aufbau, Betonage am anderen. Ausgeschalt wird alle 3 Tage (bei den Unterzügen alle 7 Tage), betoniert alle 6 Tage. Zügiger Baufortschritt, einfache Handhabung und Logistik, Arbeiten ohne Kran man ist hoch zufrieden, wie Polier Tiago Geraldes versichert: Mit der MevaDec haben wir die optimale Lösung. Wir benutzen sie zum ersten Mal. Der Aufbau und die Handhabung sind einfach, dadurch haben wir bei so vielen Einsätzen und Decken mit Unterzügen viel Zeit gespart, den Kran auch. Den Termin halten wir. Kostensparend, zügig, komfortabel: Beim Frühausschalen werden die Elemente, Träger und viele Stützen sofort für den nächsten Takt frei. Das spart Material und Kosten Takt für Takt. Zur Nachunterstützung reichen wenige Stützen. Das schafft Freiraum zum Arbeiten ohne Hindernisse. DATEN UND FAKTEN Projekt: SI Hochschul-Campus HE, Delémont, Schweiz Generalunternehmer hrs realestate SA, Delémont Bauunternehmen Parietti et Gindrat SA, Porrentruy MEVA Systeme n Deckenschalung MevaDec n Wandschalung AluStar/StarTec n Traggerüst MEP Planung MEVA Schalungs- Systeme, Seon, Schweiz Yannick Vauclin 21

22 MevaDec IX/2015 Der linke und rechte Gebäudetrakt sind um eine halbe Etage versetzt. Die Deckenschalung für den 1. Takt im rechten Trakt ist gestellt, nachdem die Außenwände mit dem Stützbock STB 300 einhäuptig betoniert wurden. Frühausschalen spart 7 Tage pro Takt Vispa-Parkhaus in Zermatt: Geneigte Decken, Höhenversatz auf jeder Etage In Zermatt am Matter horn bleibt der Verkehr draußen. Besucher müssen ihr Fahrzeug 5 km vor Zermatt parken und mit dem Pendelzug ins Dorf fahren. Nur Einwohner mit Wohneigen tum dürfen bis zum Ortseingang fahren und parken dort auf einem gekauften Parkplatz. Diese werden knapp. Abhilfe schafft das 3- stöckige Vispa- Parkhaus mit 300 Plätzen auf zwei Ebenen. Es wird in der Baugrube eines früheren Gebäudes errichtet, die Decke schließt zum Teil mit dem umliegenden Terrain ab. Das Parkhaus ist 70 m lang, 35 m breit und annähernd rechteckig. Eine Herausforderung an Planung, Logistik, Bauabläufe und Schalung Die Topographie und lange Winter erschweren Bau arbeiten im Oberwallis von Natur aus. Beim Vispa-Parkhaus kommt hinzu, dass Wand- und Deckenabschnitte wegen der höhenversetzten Gebäudetrakte in genauer Folge zu betonieren sind und die Logistik mit möglichst wenigen LKW-Transporten auskommen muss; diese sind im autofreien Zermatt genehmigungspflichtig. Der Zeitdruck erfordert sorgfältige Bauablauf- und Logistikplanung sowie strikte Termintreue. Die Schalung muß leistungsfähig aber kompakt sein, einfach und schnell auf- und abzubauen, platz sparend beim Transport. AluStar und StarTec für 30 bis 80 cm dicke Boden platten Die Bodenplatten variieren in der Dicke je nach Grundwasserdruck, der zum Berghang hin zunimmt. Ihre Ränder werden mit liegenden AluStarund StarTec-Elementen geschalt. Beide Systeme sind beliebig kombinierbar, alle Längen können ohne zeitaufwändige Holzausgleiche geschalt werden, wichtig bei dem engen Zeitplan. Außenwände mit kleinem Stützbock und ohne Aufstockung Die Außenwände werden fast ausnahmslos einhäuptig geschalt. Für die 22

23 jeweils 2,50 m Wandhöhe reicht das 2,70 m hohe StarTec-Element ohne Aufstockung. Ausgleiche erfolgen mit schmalen AluStar-Elementen. Auch der kleine 3-m-Stützbock reicht hier für das einseitige Abstützen. Wegen des hohen Grundwasserdrucks muss vor Schalbeginn eine Dämmschicht an der Baugrubenwand angebracht werden. Über m² Decke in 18 Takten Die 28 cm dicken Decken werden mit der MevaDec betoniert. Die über m² Deckenfläche pro Gebäudetrakt und Etage werden in 3 Takten betoniert, das dauert pro Takt einen Tag. Die Deckenhälften pro Trakt sind 2 bis 4 geneigt, was durch das Spiel in den Hauptträgern und Fall köpfen ohne Zusatzmittel möglich ist. Frühausschalen schon nach 3 Tagen, nicht erst nach 10 Sobald der Beton 8 N/ mm² Festigkeit erreicht hat, werden Elemente und Träger entfernt, je nach Wetter schon nach 2 bis 3 Tagen. Bauführer Sven Sarbach: Ich muss nicht 10 Tage mit dem Ausschalen warten, wie es die Planung vorsah. Das heißt: 7 Tage Einsparung pro Takt, weniger Material und Transport. Sven Sarbach (links) und Sandro Pianezze sparen mit der MevaDec 7 Tage Bauzeit pro Takt. Das klappt prima, so gut wie mit der StarTec-Polygonalschalung im Parkhaus gegenüber, fasst Polier Sandro Pianezze zusammen. Ich arbeite schon lange mit MEVA Schalung. Wir haben immer die passende Schalung und Lösung für jede Anforderung bekommen. Dass es auch mit der Sicherheit klappt, zeigt ein unangemeldeter Besuch der Suva (schweizerische Unfallversicherung). Nach kurzer Zeit gehen die Prüfer wieder. Die strengen Sicherheitsvorschriften waren alle erfüllt. DATEN UND FAKTEN Projekt : Vispa-Parkhaus mit 300 Stellplätzen, Zermatt, Schweiz Bauherrschaft: STWE Parkhaus Vispa Garage Schaller AG Bauunternehmen: Sulag Hoch- & Tiefbau AG, Zermatt (Unternehmen der Schaller AG) MEVA Systeme n Deckenschalung MevaDec n Wandschalung AluStar/StarTec n Stützbock STB 300 n MEVA FormSet Planung MEVA Schalungs- Systeme, Seon, Schweiz Volker Götz Flexible Anpassung ohne aufwändige Ausgleiche: Die MevaDec-Elemente werden in Längs- und Querrichtung kombiniert, wie es die Deckenfläche verlangt. Plus viel Freiraum zum Arbeiten: Die 160 x 80 cm großen Elemente bringen mehr als 1,60 m Freiraum zwischen den Stützen. 23

24 MevaDec IX/2015 MevaDec: Flexibel für 14 mal geneigte Statt Rampen: Parkhaus des LKH Salzburg mit MevaDec im geneigten Einsatz längs Das neue Parkhaus am Landeskrankenhaus Salzburg kommt ohne Auf- und Abfahrtsrampen zwischen den 11 Parkebenen aus. Diesen Zweck erfüllen geneigte, gegenläufig angeordnete Ebenen. Das spart Platz für mehr Autos. Die Anforderung: Decken mit 14 Neigungen pro Ebene, ohne Kran und mit sauberem Fugenbild in Sichtbeton SB1. Die Lösung: MevaDec. Die MevaDec wird per Hand auf- und abgebaut, die Elementgrößen lassen eine flexible Anpassung an variierende Neigungen in verschiedenen Abständen zu. Die Elemente liegen zwar fest und sicher im Träger, aber mit so viel Spiel, dass Elemente und Träger hier bis 3,59 % längs und quer geneigt werden können. Geschalt werden ca m² Decken in Takten à 750 m² mit m² MevaDec. Die Anbindungen an die Fertigteilstützen und Fertigteilkragplatten erfordern zwar Detaillösungen, kommen jedoch ohne Sonderteile aus. Für kleine Zwischenrampen in der Gebäudemitte sind 250 m² der konventionellen Deckenschalung MevaFlex im Einsatz. Nur 3 % Passbereiche und ein harmonisches Fugenbild in Sichtbeton Dank der geometrischen Flexibilität der MevaDec liegen die nötigen Ausgleiche bei unter 3 % der Deckenfläche. Damit wurde eine wichtige Forderung erfüllt: der Verzicht auf aufwendige bauseitige Ausgleiche. Auch ein harmonisches und zentrisches Fugenbild in Sichtbeton SB1 wird mit der alkus-vollkunststoff-platte in den MevaDec-Elementen problemlos erzielt. Detaillierte Planung für Effizienz Decken mit diesen Neigungen sind nicht alltäglich. Sie erfordern eine präzise Schalungsplanung und exakte Vorgaben für die Arbeitsvorbereitung, insbesondere wenn der Wiederholungsfaktor hoch ist und sich Mängel jedes Mal negativ auswirken würden. Die Planung von MEVA und enge Kooperation mit der Arge führten auch hier zum Erfolg. MevaDec ist die richtige Wahl, bestätigt Polier Wilhelm Scheutz. Bei den großen Flächen sind wir froh, uns für die MEVA Systemschalung entschieden zu haben der geringe Passanteil ist entscheidend für den Erfolg. MietePlus für sichere Kalkulation Mit der Service-Pauschale MietePlus sind Inspektion, Reinigung und Reparatur der Schalung nach Mietende abgedeckt. Die Arge ist entlastet und vermeidet Folgekosten. Die Kalkulation stimmt von Anfang an. 24

25 Die Elemente der MevaDec und ihre handliche Größe lassen eine flexible Anpassung an variierende Neigungen in verschiedenen Abständen zu. Sie liegen zwar fest und sicher im Träger, aber mit so viel Spiel, dass Elemente und Träger hier bis 3,59 % längs und quer geneigt werden können. Decken und quer errichtet DATEN & FAKTEN Projekt: Parkhaus am Landeskrankenhaus Salzburg Arge Parkhaus LKH n PORR Bau GmbH, NL Salzburg n ÖSTU-STETTIN Hoch- & Tiefbau Architekt: Atelier Thomas Pucher Generalplaner: Büro Triax, Linz MEVA Systeme n Systemdeckenschalung MevaDec n Deckenschalung MevaFlex n Traggerüst MEP Das neue Parkhaus am LKH Salzburg kommt ohne Auf- und Abfahrts rampen zwischen den 11 Parkebenen aus. Diesen Zweck erfüllen geneigte, gegenläufig angeordnete Ebenen. Das spart Platz für mehr Autos. Die Decken werden mit 14 Neigungen pro Ebene betoniert. Planung und Betreuung MEVA Schalungs- Systeme, Pfaffstätten, Österreich Gerhard Wagesreiter 25

26 MevaDec IX/2015 Rasant. Effizient. Einfach. Im Wohnungsbau top: MevaDec-Element-Methode mit nur 2 Komponenten Eigentlich ist Polier Werner Lesterl von der Jos. Ertl Bauunternehmung im österreichischen Hörsching bei MevaDec ein überzeugter FTE- Mann. FTE steht für die Fallkopf- Träger-Element-Methode, bei der Elemente in Hauptträger eingelegt und ohne Raster so geschoben werden, dass die Deckenfläche mit minimalen Ausgleichen entsteht. Bei diesem großen Privatwohnhaus in der Nähe von Linz mit seinen gleichmäßigen Geschossgrundrissen schlugen die MEVA Schalungsingenieure die MevaDec-Element-Methode als einfache, kostengünstige Lösung vor. Bei dieser Methode werden die Deckenelemente nicht in Träger eingelegt, sondern durch den Kopf der Stützen direkt unterstützt. Das funktioniert bei einfachen Grundrissen sehr gut, wo Frühausschalen keinerlei Vorteile bringt. Die großen Vorzüge sind der rasante, einfache Aufbau mit wenigen Arbeitern und das Arbeiten mit nur zwei Komponenten: Elemente und Stützen mit Stützenkopf. Dieser kann vormontiert auf die Baustelle geliefert werden. Das erleichtert die Baustellenlogistik zusätzlich. DATEN & FAKTEN Projekt 3-stöckiges Privatwohnhaus nahe Linz, Österreich Bauunternehmen Jos. Ertl GmbH, A-4063 Hörsching MEVA Systeme n Deckenschalung MevaDec n MD-Stützen n MD-Stützenkopf Planung und Betreuung MEVA Schalungs-Systeme, Pfaffstätten, Österreich 26

27 Fix und Flexibel: MevaDec Bönisch Produktionsgebäude mit trapezförmigen, auskragenden Decken Das neue Büro- und Lagergebäude der Bönisch Wärme-Klimatechnik hat einen trapezförmigen 260 m² großen Grundriss und teils auskragende 30 cm starke Decken. Mit MevaDec wenige Passflächen Zum Einsatz kam die MevaDec, weil sie das Frühausschalen und den Wechsel der Tragrichtung erlaubt. Ihre Rasterunabhängigkeit macht jede Anpas- sung einfach und hat auch bei diesem Grundriss aufwendige Passflächen minimiert. Auskragendes Flachdach auf 12 m Traggerüsttürmen Größte Herausforderung waren die Auskragungen des Flachdachs in 9 bis 12 m Höhe. Sie wurden mit H20- Trägern und bis zu 12 m hohen MEP- Traggerüsttürmen errichtet. Keine Folgekosten mit MietePlus Für die Mietschalung hat Schmid Hochbau die MietePlus abgeschlossen. In dieser Service-Pauschale sind die Kosten für Inspektion, Reinigung und Reparatur des Materials komplett abgedeckt. Der Bauunternehmer ist entlastet und vermeidet Folgekosten. Die Rechnung stimmt von Anfang an. DATEN & FAKTEN Projekt: Büro- und Lagergebäude Bönisch Ges. mbh, Gramastetten (A) Bauunternehmen: Schmid Hochbau GmbH, Frankenburg (A) MEVA Systeme n Systemdeckenschalung MevaDec n Deckenschalung MevaFlex n Traggerüst MEP Planung und Betreuung MEVA Schalungs- Systeme, Pfaffstätten, Österreich Gerhard Wagesreiter 27

28 MevaDec IX/2015 Hilfsunterstützung bei Deckenschalung Nach dem Betonieren: Tragfähigkeit der Decke muss aktiviert werden Frühausschalen spart Material und senkt die Kosten Der Zeitpunkt des Ausschalens einer Decke und vor allem die verbleibende Nachunterstützung beeinflussen sehr deutlich die Materialvorhaltung an Deckenstützen und Deckenschalung. Durch das schnellere Umsetzen der MevaDec kann die Materialvorhaltung um bis zu 40 % reduziert werden. Ausreichende Festigkeit muss erreicht sein Das Frühausschalen ist möglich, sobald der Beton eine Festigkeit von 8 N/mm² erreicht hat. Ausschalen im System Beim Ausschalen mit der MevaDec wird der Fallkopf per Hammerschlag abgesenkt. Elemente, Haupt- bzw. Nebenträger werden ausgebaut und können sofort weiterverwendet werden. Die Deckenstützen bleiben zur Nachunterstützung stehen. Wirksame Nachunterstützung Wenn zusätzliche Lasten wie Baumaterial auf die Decke gestellt werden oder eine weitere Decke darüber betoniert werden soll, muss die Tragfähigkeit der soeben hergestellten Decke aktiviert werden. Jetzt müssen alle Deckenstützen entspannt werden Alle Deckenstützen sind so zu entlasten, dass der Fallkopf um 1 mm von der Betonfläche abgesenkt wird. Von der Mitte nach außen entlasten. Dann von außen nach innen belasten. Hilfe bietet Ihnen der MEVA Hilfsunterstützungsrechner Er zeigt an, wieviele Stützen pro Decke und pro m² nötig sind und wann die Stützen überlastet wären. Das erlaubt es Ihnen, den Baufortschritt ohne Überlastungsrisiko zu planen. Berechnungshilfen online und mobil Unter MEVA Calc finden Sie Berechnungshilfen für den Frischbetondruck und die Betoniergeschwindigkeit bei Wandschalung sowie für Hilfsunterstützung bei Deckenschalung. Schauen Sie auf unsere Webseite unter WEB-SERVICES oder nutzen Sie den QR-Code. Impressum: Sonderausgabe MevaDec IX/2015. Einlieferung 3/15. Auflage Herausgeber verantwortlich für Inhalt und Redaktion: MEVA Schalungs Systeme GmbH, Industriestr. 5, D Haiterbach. Gestaltung: MEVA. Druck: C. Maurer Druck + Verlag, D Geislingen/Steige. Nachdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers. Eine Haftung für eventuelle Datenschutz- und/oder sonstige Rechtsverletzungen durch Angebote und Inhalte auf von uns genannten oder verwiesenen Internetseiten übernehmen wir nicht. Die Fotos zeigen Baustellensituationen, die sicherheitstechnisch nicht immer die endgültige Ausführung darstellen. MEVA Schalungs-Systeme GmbH Industriestraße 5 D Haiterbach Tel Fax info@meva.de Berlin, Tel Dresden, Tel München, Tel Nord, Tel Rhein/Ruhr, Tel Rhld-Pfalz/Saar, Tel Stuttgart, Tel MEVA Schalungs Systeme Ges. m.b.h. Wiener Strasse 128 A 2511 Pfaffstätten Tel Fax info@meva.at MEVA Schalungs-Systeme AG Birren 24 CH-5703 Seon Tel Fax schalung@meva.ch D /15 M, Printed in Germany