DIPLOMARBEIT PODCASTING-ANGEBOTE UND STRATEGIEN VON RUNDFUNKSENDERN

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1 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 1 Juni 2009 DIPLOMARBEIT PODCASTING-ANGEBOTE UND STRATEGIEN VON RUNDFUNKSENDERN Studiengang Online-Journalismus Rafael Bujotzek

2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Diplomarbeit im Studiengang Online-Journalismus der h_da Hochschule Darmstadt University of Applied Sciences Rafael Bujotzek Matrikel-Nr Erstgutachter: Prof. Dr. Klaus Meier Zweitgutachter: Prof. Dr. Lorenz Lorenz-Meyer Bearbeitungszeitraum: bis Offenbach am Main, Juni 2009

3 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 3 Fischen, wo die Fische schwimmen Das Publikum von Radio und Fernsehen sitzt schon lange nicht mehr geduldig versammelt vor den Empfangsgeräten, sondern geht auch unterwegs und außerhalb der Sendezeiten auf Empfang. ( ) Es gibt einen ganz einfachen Spruch aus dem Anglerlatein: Man muss dort fischen, wo die Fische schwimmen. Unsere Zielgruppe befindet sich ja nicht nur auf unserer Website. Sondern unsere Zielgruppe befindet sich vielleicht bei itunes, vielleicht bei Facebook, vielleicht auch bei den Lokalisten. Wenn ich sie dort mit unseren Inhalten wiederfinden kann, ihnen wieder begegnen kann, habe ich natürlich meine Zielgruppe gewonnen. Michael Praetorius, ANTENNE BAYERN

4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 4 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Problemstellung und Relevanz Motivation und Ziele Methodischer Aufbau Einführung in den Forschungsgegenstand Podcasting Technische Definition Abruf über Feeds Abonnement Zusammenhänge im Internet Bandbreite im Internet Audio und Video im Internet (Mediatheken) Begriffstrennung: Audio- und Videopodcasts Die Rolle von Podcasts im Web Entwicklung und Vorteile von Podcasting Erfindung des Podcasts Namensherkunft des Podcast und Verbindung zum ipod Vorzug von Podcasts: Unabhängigkeit, Themenfelder und Kategorien Rundfunksender als Podcaster Anbieter von Podcasts Podcasts als Form der Rundfunksendung Unterscheidungskriterien Relevanz von Strategien Forschungsüberblick Forschungslage Nutzungszahlen Nutzer-Demographie Nutzungsumstände Dauer und Zeitpunkt der Podcastnutzung Ort der Podcastnutzung Geräte zur Podcastnutzung Genutzte Inhalte Thematische Präferenzen im Internet Thematische Präferenzen bei Podcasts Auswirkung auf die Mediennutzung Bekanntheit unter Offlinern... 31

5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 5 4 Angebotsanalyse deutscher Rundfunksender Auswahl des Angebots Auswahl der Hörfunksender Auswahl der Fernsehsender Analysemethode und Forschungsfragen Prüfkriterium Quantität Prüfkriterium Relation Besonderheiten Analyse der Radiosender-Podcasts radio NRW SWR ANTENNE BAYERN LIVE Bayern WDR WDR Bayern Funkpaket NDR1 Niedersachsen Bayern Analyse der Fernsehsender-Podcasts Das Erste ZDF RTL ProSieben Fazit der Angebotsanalyse Senderstrategien Vorbetrachtungen Auswahl der Sender Auswahl der Experten für die Befragung Befragungsmethode Expertengespräche Private Radiosender in Deutschland: ANTENNE BAYERN Öffentlich-rechtliche Radiosender in Deutschland: SWR Private Fernsehsender in Deutschland: ProSiebenSat Öffentlich-rechtliche Fernsehsender in Deutschland: ZDF Besonderheit Eigenproduktion: Hessischer Rundfunk - YOU FM Schlussfolgerungen Zusammenfassung der Ergebnisse in fünf Leitsätzen Strategie-Baukasten: Zehn Thesen für gutes Podcasting Ausblick: Stirbt Podcasting? Literaturverzeichnis... 71

6 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 6 Anhang Anhang A: Daten A.1 Tabellen und Abbildungen A.2 Dokumentation der Angebotsprüfung von deutschen Radiosendern A.2.1 Radiosender-Analyse A.2.2 Legende zur Angebotsprüfung deutscher Radiosender A.2.3 Radiosender-Analyse: YOU FM - Podcasting A.2.4 Servicegesellschaften von radio NRW A.2.5 Internetseiten der überprüften Radiosender und Gruppen A.3 Dokumentation der Angebotsprüfung von deutschen Fernsehsendern A.3.1 Fernsehsender-Analyse A.3.2 Legende zur Angebotsprüfung deutscher Fernsehsender A.3.3 Internetseiten der überprüften Fernsehsender Anhang B: Experten-Interviews für diese Diplomarbeit B.1 Interview mit Michael Praetorius, ANTENNE BAYERN B.2 Interview mit Thomas Wanhoff, Deutscher Podcasting-Pionier B.3 Interview mit Gunnar Roters, SWR B.4 Interview mit Gerrit van Aaken, Webdesigner und Blogger B.5 Interview mit Manuel Cramer, SevenOne Intermedia (ProSiebenSat.1) B.6 Interview mit Jürgen Kleinknecht, ZDF B.7 Interview mit Daniel Murmann, YOU FM Anhang C: Relevante -Korrespondenz C.1 der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von radio NRW C.2 der Presseagentur von Apple C.3 von Thomas Wanhoff C.4 vom Wellen Management des Radiosenders YOU FM Erklärung zur Diplomarbeit Copyright-Hinweis Danksagung Stichwortverzeichnis

7 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 7 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Top-Podcasts im deutschen itunes Store Abbildung 2: Podcasting-Logo basierend auf dem RSS-Icon Abbildung 3: Darstellung einer Podcast-Veröffentlichung Abbildung 4: ZDFmediathek mit dem Nachrichtenüberblick in 100 Sekunden Abbildung 5: Diagramm der genutzten Onlineinhalte Abbildung 6: Podcast myyou-fm SOUNDCHECK im deutschen itunes Store Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Mediatheken deutscher Rundfunksender Tabelle 2: Podcast-Kategoriensysteme thematisch geordnet Tabelle 3: Podcast-Kategorien nach Anbieter Tabelle 4: Detailierte Ausführung zur Angebotsprüfung deutscher Radiosender Tabelle 5: Legende zur Angebotsprüfung deutscher Radiosender Tabelle 6: Detailierte Ausführung zur Angebotsprüfung von YOU FM Tabelle 7: Servicegesellschaften von Radio NRW Tabelle 8: Internetadressen der überprüften Radiosender und Funkpaket-Gruppen Tabelle 9: Detailierte Ausführung zur Angebotsprüfung deutscher Fernsehsender Tabelle 10: Legende zur Angebotsprüfung deutscher Fernsehsender Tabelle 11: Internetadressen der überprüften Fernsehsender und deren Mediatheken... 99

8 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 8 Abkürzungsverzeichnis AoD ARD BBC BR Das Erste DW GEZ GEMA hr LRA mdr NDR rb rbb RTL RSS SR SWR VoD WDR XML ZDF Audio-on-Demand (englisch für Audio auf Nachfrage); die Möglichkeit, Tondokumente kostenlos oder gegen Bezahlung aus dem Internet herunterladen (Download), oder über Stream hören Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland British Broadcasting Corporation, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Großbritanniens Bayerischer Rundfunk (München), LRA Deutschlandweites Gemeinschaftsfernsehprogramm der ARD-Landesrundfunkanstalten, gemeinhin auch als ARD bezeichnet Deutsche Welle (Bonn, Berlin), Mitglied der ARD Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik Deutschland; zieht die im Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag festgesetzten Rundfunkgebühren für Radios, Fernseher und neuartige Rundfunkempfangsgeräte von den Rundfunkteilnehmern ein Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte; Verwertungsgesellschaft, die in der Musikbranche mit der Wahrnehmung von Urheberrechten betraut ist Hessischer Rundfunk (Frankfurt am Main), LRA Landesrundfunkanstalt, ein öffentlich-rechtliches Mitglied der ARD Mitteldeutscher Rundfunk (Leipzig), LRA Norddeutscher Rundfunk (Hamburg), LRA Radio Bremen (Bremen), LRA Rundfunk Berlin-Brandenburg (Berlin, Potsdam) RTL Television (Köln), Akronym von Radio Télé Lëtzebuerg Really Simple Syndication (in RSS 2.0), Technik die im Internet, wie ein Nachrichtenticker, über Aktualisierungen einer Internetseite informiert Saarländischer Rundfunk (Saarbrücken), LRA Südwestrundfunk (Stuttgart, Mainz, Baden-Baden), LRA Video-on-Demand (Abrufvideo, Bedeutung und Funktion analog zu AoD) Westdeutscher Rundfunk (Köln), LRA Extensible Markup Language (englisch für erweiterbare Auszeichnungssprache), dient der Darstellung hierarchisch strukturierter Daten in Textform Zweites Deutsches Fernsehen (Mainz)

9 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 9 Gib mir in dieser schnellen Zeit / irgendwas, das bleibt. (Silbermond, Textzeile aus dem Lied Irgendwas bleibt; 2009)

10 1 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 10 1 Einleitung Als ( ) eines der spannendsten Phänomene (...), die das Internet nach der dot-com-ära hervorgebracht hat (van Aaken 2005, S. 9), bezeichnet der Blogger Gerrit van Aaken 1 das Podcasting im Vorwort seiner Diplomarbeit. Für das englischsprachige Wörterbuch New Oxford American Dictionary war Podcast sogar Wort des Jahres 2005 (Oxford University Press o.j.). Das Spannendste an einem Podcast ist wohl, dass er relativ einfach zu nutzen und so gut wie überall verfügbar ist, unabhängig von Sendezeiten. Im August 2005 lässt sich van Aaken von der Euphorie um die noch junge Technik tragen (van Aaken, ). Es gibt sie erst seit einem Jahr. Mit einfachen Mitteln kann man jetzt Tondateien aus dem Internet regelmäßig abrufen und automatisiert auf mobile Abspielgeräte übertragen. Was zunächst unspektakulär klingt, könnte Teil einer Medienrevolution sein, die uns weg vom Diktat der Rundfunkanstalten und Musikindustrie führt, und letztlich eine Demokratisierung des auditiven Publikationsbetriebes heraufbeschwört (van Aaken 2005, S. 9). Zwei Jahre später, im Jahr 2007, fragt der Medienwissenschaftler Philipp Niemann in seiner Magisterarbeit Podcasting: Eine Revolution? (Niemann 2007), was sich durch Podcasting verändert hat. Doch die Rundfunksender 2 haben nachgelegt und die neue Technik für sich vereinnahmt. Von einer richtigen Revolution gegen die Medien kann schon jetzt nicht mehr gesprochen werden, da Podcasting eher als Evolution angesehen wird (Niemann 2007, S. 135). Diese Arbeit soll nicht den Ruhm um das Engagement der privaten und kleinen Podcaster schmälern, greift aber die Entwicklung auf, dass Radio- und Fernsehsender sich inzwischen verstärkt in dieser für sie neuen Welt engagieren. Heute, knapp vier Jahre nach dem ersten Auftreten der neuen Technik (van Aaken 2005, S. 9), des neuen technischen Online-Mediums (Niemann 2007, S. 133f), sieht die Bilanz des Podcasting etwas anders aus. Welche Rolle die deutschen Rundfunksender in dieser Welt des Podcasting spielen, wird diese Arbeit darstellen. Nachfolgend werden Gründe, die zur Bearbeitung dieses Themas führen, die Ziele dieser Arbeit und der methodische Aufbau näher erläutert. 1.1 Problemstellung und Relevanz Dass die Anfangstage des Podcasting längst Geschichte sind, bemerkten Podcaster bereits beim Podcastday2007, einem Szenetreffen im Rahmen des bedeutenden Medienkongresses medienforum.nrw. Podcast-Amateure erhielten weniger Aufmerksamkeit, wurde dort festgestellt (Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen 2007). Inzwischen haben die journalistisch-routiniert produzierten Podcasts den Staffelstab übernommen. Das beweisen auch die deutschen Podcasting-Charts: Das Ranking errechnet sich aus den meisten Neuabonnements (Apple 2009b). itunes ist mit Abstand der beliebteste Podcatcher 3 : 70% der deutschen Nutzer greifen laut einer Studie des etablierten Marktforschungsinstituts House of Research darauf zurück (Martens, Breßler 2007, S. 10) Er ist Mitgründer des inzwischen eingestellten (Osthus 2007) deutschen Podcastverbandes (Podster.de 2005). Hörfunk- und Fernsehsender werden in dieser Arbeit gemeinsam als Rundfunksender bezeichnet (siehe Definition in Abschnitt 2.4). Programm zum Abruf von Podcasts (siehe Definition in Abschnitt 2.1.2).

11 1 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 11 Genaue Zahlen zur reinen Podcast-Nutzung gibt es zwar nicht, die weite Verbreitung des ipods und die damit verbundene Zwangsehe zu itunes, legen den Verdacht jedoch nahe, das Anwender - weil es einfach ist - auch damit ihre Podcasts hören. Unter den 30 Top-Podcasts im itunes-podcastverzeichnis (15. Kalenderwoche 2009) sind 26 Podcast- Serien, die von deutschen Rundfunksendern veröffentlicht werden. Das entspricht einem Anteil von fast 87 Prozent. Weiterhin sind lediglich die Positionen 7 (Neueste Kinotrailer, 15 (Happy Tree Friends, Mondo Media: Video), 18 (Die drei???, und 19 (6 Minute English, BBC World Service) von anderen Anbietern besetzt. Darunter ist aber auch kein einziger Podcasting-Amateur. Abbildung 1: Top-Podcasts im deutschen itunes Store (Programm itunes, Bildschirmfoto vom ) Für einen Menschen, der viel unterwegs ist, sind Podcasts heute unheimlich nützlich, um überall informiert und unterhalten zu bleiben. Man hat zudem etwas Handfestes, eine Datei, die man bei Gefallen an Freunde weiterleiten oder archivieren kann. Etwas, das bleibt. Im Jahr 2004 waren Podcasts noch völlig neu und nur wenigen Eingeweihten ein Begriff (siehe Abschnitt 2.3.1). Zu dieser Zeit brach nach einer Radiosendung in der Redaktionskonferenz ein Streit zwischen einem Moderator und seinem Chef aus. Es ging darum, ob man in einer Sendung sagen könne: Den folgenden Titel haben Sie demnächst sicher auf ihrem ipod. Der Moderator hatte es getan. Der Chef war der Meinung, dass der Hörer noch zu Zettel und Stift greift. Die Wörter Tonband und Kassette fielen noch mehrmals in dieser hitzigen Diskussion. Diese neumodischen ipods hätten daher nichts im Programm verloren. Der Moderator hat kurz darauf den Sender verlassen. Ob deswegen, ist nicht bekannt. Jedenfalls führte diese öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt nur wenige Monate später (Hessischer Rundfunk 2009), im Jahr 2005, die ersten Podcasts von Radiosendungen ein, die natürlich auch im laufenden Programm der Radiosender beworben werden. Das Publikum des Senders hat sich in der Zwischenzeit wohl nicht wesentlich verändert. Wer hat sich jetzt also geirrt? Das Beispiel soll deutlich machen, dass trotz aller technischen Fortschritte noch ein altes Denken in den Köpfen der Macher vorhanden sein kann. Ob das tatsächlich so ist oder die Anbieter von Podcasts auch verstanden haben, welche Potentiale sie mit dieser Form der Verbreitung haben, soll diese Arbeit zeigen: Haben sich die Sender bei der Veröffentlichung von Podcasts Gedanken gemacht und Podcasting als Technik und als Medium richtig verstanden? Es gibt keine einheitliche Vorgehensweise beim Veröffentlichen von Podcasts. Jeder kann Podcast erstellen, wie er möchte. Dabei können unterschiedliche Konzepte entstehen, die mehr oder weniger erfolgreich sind. Dem Vorgehen dieser Diplomarbeit liegt die Frage zu Grunde, welchen Strategien die Rundfunksender beim Podcasting folgen.

12 1 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Motivation und Ziele Ziel der Arbeit soll es sein, zu ermitteln, ob Podcasts von Rundfunksendern durch eine gut durchdachte Basis getragen werden. Mit dem Engagement im Podcasting-Bereich gehen die Sender Risiken ein, die zuallererst Kosten und Aufwand lauten. Dabei haben sie gegenüber privaten Podcastern den großen Vorteil, dass sich diese Risiken stark in Grenzen halten, denn in den Funkhäusern ist das Produktionsmaterial, Technik und Server ebenso weitgehend vorhanden, wie das notwendige technische und kreative Personal. Eine Schwäche der Sender könnte vielmehr sein, dass sie versuchen, auf einen Hype zu reagieren, den sie als Vertreter der konventionellen Medien nicht richtig verstehen oder umsetzen können. Gelingt es ihnen nicht, riskieren sie, sich vor einem breiten Publikum zu blamieren und ihren Ruf aufs Spiel zu setzen. Der damit verbundene Aufwand, möge er auch noch so gering sein, wäre falsch angelegt. Als große Chance von verstandenem und gut gemachtem Podcasting bietet sich dafür eine Investition in die Zukunft. Die Sender bauen dadurch ihren Weg in die Internetwelt aus. Gleichzeitig erreichen sie eine neue Nutzerschaft, die ihnen an anderer Stelle möglicherweise unerreichbar ist: Dietmar Timm, der beim Deutschlandfunk in den letzten Jahren Podcasting immens vorangetrieben hat, ist der Meinung, dass gerade die öffentlich-rechtlichen Sender die Chance haben, ein breiteres Publikum zu erreichen, das die gebührenfinanzierten Inhalte auf seinen favorisierten Kanälen angeboten bekommt (Timm 2008). Doch über diesen neuen Zugangsweg ist sogar noch viel mehr möglich. Rundfunksender können Podcasts zur Selbstvermarktung nutzen und damit auch ihre bisherigen Nutzer besser an sich binden: 25 % der Langzeitbesitzer von ipod und Co hören sogar mehr Radio als früher, 67 % hören gleich viel Radio, belegen aktuelle Zahlen der Gattungsmarketing-Initiative Radiozentrale auf Basis der Radiokonsumerhebung Media-Analyse 2009 I (Radiozentrale 2009). Für das Fernsehen ermittelte eine Studie der Sendergruppe ProSiebenSat.1, dass der Hauptnutzungsgrund von Fernsehsender- Podcasts eine ohnehin verpasste Sendung ist (71% der Befragten gaben das an) (SevenOne Media 2008, S. 11). Die Rundfunksender brauchen bei alledem also nicht zu fürchten, ihre Zuschauer und Zuhörer zu verlieren. Hier werden Nutzer für das Programm wieder zurück gewonnen. Private Sender haben zusätzlich die Möglichkeit über Werbung in Podcasts einen neuen Einnahmekanal zu eröffnen, der von 93 Prozent der Nutzer akzeptiert wird (SevenOne Media 2008, S. 17). Gehen die Sender bei den verfügbaren Podcast-Angeboten mehr auf ihre Nutzer ein und bieten die Möglichkeit zur Interaktion, hat das sogar Vorteile für beide Seiten: Es entstehen dem Anbieter nur Kosten für ein Produkt, das auch gefragt ist und genutzt wird. Das Publikum erhält die Inhalte, die es auch nachfragt und kann sich aktiv daran beteiligen. Um den Stand des Ausbaus in die digitale und moderne Welt zu dokumentieren, sollen in dieser Arbeit die derzeitigen Bemühungen, Erfolge und Misserfolge einzelner Radio- und Fernsehsender mit einer Analyse greifbar gemacht und miteinander verglichen werden.

13 1 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Methodischer Aufbau In dieser Arbeit werden die Fragen geklärt, wie das momentane Podcasting-Angebot der deutschen Rundfunksender aussieht und welche Strategien die Macher dabei verfolgen. Im Vorlauf zur Bearbeitung dieser Kernfragen wird die Thematik von verschiedenen Standpunkten beleuchtet: Zunächst wird aus Sicht des Nutzers die Angebotspalette objektiv betrachtet. Anschließend werden subjektive Beispiele von Sendern herausgegriffen, um konkrete Absichten und Strategien zu klären. Damit wird ein Überblick über den Markt der deutschen Sender- Podcasts und der damit verbundenen Konzepte und Pläne von Rundfunksendern geschaffen. Im theoretischen Teil der Arbeit wird zunächst der Forschungsgegenstand vorgestellt. Der Begriff Podcasting wird definiert und seine Funktionsweise erläutert. Podcasts werden in die Welten der Audio- und Videoverbreitung im Internet und der Bewegung um das Schlagwort Web 2.0 eingeordnet, mit denen sie untrennbar verbunden sind. Außerdem wird die Entstehungsgeschichte des Podcasting kurz dargelegt. Da es hier im Speziellen um Podcasts von Rundfunksendern geht, wird der Unterschied zu Podcasts anderer Urheber anhand ausgewählter objektiver Unterscheidungskriterien gezogen. Bisherige Forschungsergebnisse zum Podcasting dienen als Beleg für die Relevanz dieser Arbeit und zeigen gleichzeitig den Stellenwert von Podcasts in der Audio- und Videoverbreitung im Internet. Gleichzeitig wird damit der Stand der Wissenschaft in diesem Bereich dokumentiert und ein Bild der Nutzer und deren Präferenzen aufgezeigt. Darauf aufbauend wird die Notwendigkeit einer Strategie bei der Verbreitung von Onlineinhalten wie Podcasts dargelegt. Der empirische Teil der Arbeit beginnt mit der Auswahl der zu untersuchenden Radio und Fernsehsender und umfasst eine Momentaufnahme deren Podcast-Angebote. Zunächst wird ein weitreichender Überblick über Podcasts von 110 deutschen Radio- und vier deutschen Vollprogramm-Fernsehsendern zugänglich gemacht. Objektive Kriterien, die für ein Vorhandensein und die Art einer Strategie bei der Veröffentlichung der Podcast-Serien sprechen, werden abgefragt und gegenübergestellt. Um Konzepte und Strategien greifbar zu machen, werden Akteure aus allen relevanten Organisationsformen, private und öffentlich-rechtliche Sender aus jeweils der Radio- und der Fernsehbranche, in die Untersuchung einbezogen. Anhand von ausgewählten Beispielen aus der Reihe der untersuchten Programme werden die Einstellungen und Vorgehensweisen der verantwortlichen Macher dargestellt. Sie geben einen Einblick in die Pläne und Konzepte, die hinter den Kulissen der Sender bestehen. Die Arbeit schließt mit einem Strategie-Baukasten aus Ideen und Anregungen, aus dem sich Rundfunksender bei der Konzeption künftiger Podcasts bedienen können. Ausgewählte Erkenntnisse dieser Arbeit sowie Hinweise aus den Expertengesprächen und von Podcastern und Fachautoren werden darin aufgegriffen und zusammengestellt. Die Befragten Experten helfen weiterhin beim Ausblick auf die mediale Zukunft von Podcasts und deren Position in der Internetstrategie von Rundfunksendern. Das Untersuchte wird dabei abschließend kritisch betrachtet und reflektiert.

14 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 14 2 Einführung in den Forschungsgegenstand In diesem Kapitel soll die Funktion der Internet-Techniken näher betrachtetet werden, die dieser Arbeit zu Grunde liegen. Es werden grundsätzliche Zusammenhänge und Funktionen erläutert. Da bei einigen Fachbegriffen aus dem Bereich Podcasting unterschiedliche oder relativ ungenaue Auslegungen kursieren, ist es notwendig, eine einheitliche Definition als Basis für die weitere wissenschaftliche Arbeit festzulegen. Weiterhin werden Alternativangebote für Audiound Videoverbreitung im Internet aufgezeigt und erläutert. Die Entwicklung von Podcasting wird kurz dargelegt und dessen Funktionen in die Internetaktivitäten rund um Web 2.0 und Social Software eingeordnet. Vorzüge von Podcasts gegenüber anderen Techniken werden aufgezeigt. Radio- und Fernsehsender, um die es in dieser Arbeit im Speziellen geht, werden von anderen Podcasting-Anbietern abgegrenzt. Mögliche Nachteile für diese Gattung der Anbieter werden kurz beleuchtet. Abschließend wird in diesem Kapitel die Notwendigkeit einer durchdachten Strategie für Rundfunksender vermittelt. 2.1 Podcasting Der Begriff Podcasting beschreibt die Tätigkeit, Podcasts zu produzieren und anzubieten (Morris et al. 2008, S. 34), die vom Podcaster, dem Anbieter des Podcasts, ausgeübt wird. Prinzipiell kann jeder Internetnutzer Podcasting betreiben. Voraussetzung sind Interneterfahrung und eine Idee: Es gibt kaum ein Thema, zu dem kein Podcast zu finden ist. (Pleil 2007, S. 175ff). Gleichzeitig ist Podcasting aber auch als Überbegriff für das Gesamtphänomen zu verstehen (Niemann 2007, S.14ff). Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Podcasting und Podcasts aber eher gleichbedeutend dafür verwendet. Abbildung 2: Podcasting-Logo Der Podcast ist den Deutschen inzwischen so sehr zu einem basierend auf dem RSS-Icon Begriff geworden, dass selbst der Duden ihn verzeichnet. (Marquard 2006) Dort ist er in der 24. Auflage vom Juli 2006 erstmals vermerkt und definiert als Reportage, [Radio]beitrag o. Ä. zum Herunterladen als Audiodatei aus dem Internet (Scholze-Stubenrecht 2006, S. 793). Für das englischsprachige New Oxford American Dictionary war Podcast sogar das Wort des Jahres 2005 (Oxford University Press o.j.). Dort wird seine Funktion folgendermaßen erklärt: ( ) a digital recording of a radio broadcast or similar program, made available on the Internet for downloading to a personal audio player ( ) (Oxford University Press o.j.). An beiden Stellen ist also der Podcast eine Art Radiosendung und für den Duden im weitesten Sinne sogar ein journalistisches Produkt, eine Reportage (Scholze-Stubenrecht 2006, S. 793) Technische Definition Eine Analyse des Medienwissenschaftlers Philipp Niemann in seiner Arbeit Podcasting: Eine Revolution? (Niemann 2007) zeigt, ( ) dass es selbst ausgewiesenen Podcast-Produzenten bzw. Autoren von Publikationen, die sich mit Podcasting beschäftigen, überaus schwer fällt, das Objekt ihrer Betrachtung umfassend und sachlich richtig zu definieren (Niemann 2007, S. 16).

15 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 15 Die elaborierteste Definition (Niemann 2007, S. 17) von Podcasts und deren Funktion ist in der frei editierbaren Enzyklopädie Wikipedia 4 zu finden. Darin heißt es sinngemäß, dass ein Podcast eine Serie digitaler Mediendateien ist. Diese Serie besteht für gewöhnlich aus digitalen Audiooder Videodateien und wird zum Herunterladen über eine Internet-Syndizierung bereitgestellt (Wikipedia [englische Ausgabe] 2009a). Der Begriff Syndizieren umschreibt im Internet den Abgleich (Synchronisation) von Internet-Inhalten über Standards, wie RSS oder andere Techniken. Er ist laut dieser Definition untrennbar mit dem Podcast-Begriff verbunden. Mit dem Begriff Podcast ist also eigentlich nur eine Serie von Medienbeiträgen (Episoden) im Internet gemeint. Die einzelnen Episoden oder die komplette Serie können über das Internet automatisiert bezogen werden (Niemann 2007, S. 17f und Wikipedia [englische Ausgabe] 2009a). Die Episoden stehen dabei im Zusammenhang zur Serie, wie die einzelnen Folgen einer Fernseh- oder Radiosendung zu einer Sendestaffel. Einen richtigen Podcast macht es aber aus, dass man ihn auf besonders einfache Weise regelmäßig abrufen kann (Rubens 2006, S. viii). So können die Episoden unabhängig von der ursprünglichen Quelle auf dem Computer des Nutzers gesammelt, abgespielt und bei Bedarf auf ein tragbares Abspielgerät übertragen und sogar unterwegs genutzt werden Abruf über Feeds Um die Synchronisation der Mediendateien eines Podcasts zwischen dem Anbieter und dem Nutzer herzustellen, wird die sogenannte Syndizierung verwendet. Diese Funktion kennt man auch beispielsweise von Nachrichten-Tickern oder Weblogs im Internet: Zu den eigentlichen Inhalten wird die Internetadresse eines sogenannten Feeds bekannt gegeben. Technisch gesehen handelt es sich dabei um ein XML-Format als RSS-Feed, seltener als Atom-Feed. RSS steht seit einiger Zeit als Abkürzung für Really Simple Syndication, was auf Deutsch soviel wie wirklich einfache Verteilung (van Aaken 2005, S. 12) meint. Der Feed ist eine unspektakuläre Textdatei, die Informationen über die einzelnen Episoden, wie ein Inhaltsverzeichnis beinhaltet. Immer, wenn eine neue Episode hinzu kommt, wird diese auch in der Feed-Datei ergänzt. Darüber kann ein dafür ausgerüstetes Programm sich informieren, ob neue Beiträge des Podcasts zur Verfügung stehen und diese bei Bedarf abrufen. Anders als etwa bei einem -Anhang, enthält der Feed aber niemals die Mediendatei selbst, sondern nur eine Verknüpfung auf den Speicherort (englisch Enclosure Anlage [zu einem Brief]) (Szugat et al. 2006). Das Programm zum Abruf der Daten nennt man Podcatcher, weil es Podcasts einfängt (von englisch to catch fangen). Generell ist ein Podcatcher eine Unterart der Feedreader, ein Programm, das Feed-Adressen abrufen kann. In dieses Programm trägt der Nutzer die Feed- Adresse ein. Die Informationen des Feeds werden dann vom Podcatcher ausgewertet und dem Nutzer übersichtlich angezeigt. 4 Da es sich bei Podcasting um ein Internetphänomen handelt, haben die Benutzer von Wikipedia viel Arbeit in die Ausformulierung des Begriffes gesteckt. Außerdem steht die Definition unter der kritischen Beobachtung vieler Internetnutzer (siehe Diskussionsseiten zum Definitionstext unter Auch, wenn grundsätzlich Zweifel an der inhaltlichen Qualität der Beiträge gerechtfertigt sind, kann Wikipedia in diesem Fall als zuverlässige Referenz gelten, bekräftigt der Medienwissenschaftler Philipp Niemann, da es sich bei Podcasting um ein originäres Internet-Phänomen handelt, und zumindest tendenziell die gleiche Personengruppe, die Podcasting entwickelt hat, bzw. maßgeblich forciert, auch mit Werkzeugen, wie Wikipedia arbeitet. (Niemann 2007, S. 17; siehe auch Abschnitt 2.2.4: Die Rolle von Podcasts im Web 2.0).

16 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 16 Abbildung 3: Darstellung einer Podcast-Veröffentlichung (Wendt 2009) Abonnement Podcasts werden abonniert. Allerdings ist dies organisatorisch nicht mit einem Zeitschriftenabonnement oder einem -Newsletter vergleichbar. Die meisten Podcasts werden kostenlos bereitgestellt, auch wenn einige wenige Anbieter, wie Audible 5 mit verschlüsselten Dateien (Digital Rights Management) arbeiten, die nur gegen Bezahlung abspielbar sind (van Aaken 2005, S. 21). Da das Wort Abonnement in der deutschen Sprache laut Duden für eine Vereinbarung steht, ( ) mit der man sich verpflichtet, etwas regelmäßig und über einen längeren Zeitraum zu kaufen [Abkürzungen vom Verfasser ausgeschrieben 6 ] (Götz et al. 2007, Stichwort: Abonnement), kann das Podcasting-Abonnement falsch verstanden werden. Im Deutschen sind die Grundfunktionen der unabhängigen Nutzung, die nirgends verzeichnet wird und kostenlos erfolgt mit abonnieren zumindest missverständlich umschrieben. Im Englischen wird diese Funktion etwas treffender subscribe genannt (von englisch to subscribe billigen, anfordern, sich anschließen). Es wird in keiner Liste erfasst, wer den Podcast empfangen möchte, um ihn dann zu verschicken. Stattdessen stellt der Podcaster seine Dateien auf einem Internetserver zur Verfügung und veröffentlicht den RSS-Feed. Mit dem Begriff Abonnement ist also lediglich das Eintragen des Feeds in den Podcatcher gemeint, da von diesem Zeitpunkt an alle Funktionen automatisch ablaufen können und der Nutzer die neusten Dateien wie bei einem Abonnement geliefert bekommt. Lediglich der Podcatcher des Podcast-Abonnenten überprüft dabei in festgelegten Zeitabständen alle Feeds der abonnierten Podcasts auf neue Inhalte. Der Benutzer kann nach Interesse seine Podcast-Abonnements jederzeit ändern, kündigen aber auch unabhängig von einem Abonnement nur einzelne Folgen abrufen. 5 Hörbuch-Anbieter Audible: 6 Die lexikalischen Abkürzungen werden hinsichtlich einer besseren Lesbarkeit ausgeschrieben, auf eine explizite Verdeutlichung dieser Änderungen wurde verzichtet.

17 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 17 In vielen Fällen binden Podcaster die Dateien zusätzlich in eine Internetseite ein, zum Beispiel in Mediatheken oder sogenannte Audioblogs, also Seiten in Weblog-Form mit einer Auflistung der zugehörigen MP3-Dateien. Dort können sie durch Stichworte (englisch Tags Etikett, Anhängeschild), Beschreibungen und Abbildungen ergänzt werden, damit sie über Suchmaschinen besser gefunden werden. Um das Abonnieren über Podcatcher zu vereinfachen, wird bei vielen Angeboten neben dem reinen Feed auch ein Direktlink zum Öffnen in beispielsweise itunes 7 oder ipodder angezeigt. Solche Links sind etwa bei den Podcast-Verzeichnissen podster.de 8 und Podcast.de 9 oder in Mediatheken der Rundfunksender zu finden (siehe Tabelle 1 im Anhang). 2.2 Zusammenhänge im Internet Nachfolgend wird der Podcasting-Begriff in den Internetkontext eingeordnet. Dabei werden andere Formen der Audio- und Videoverbreitung im Netz vorgestellt und es wird ein Bezug zu den verwandten Web 2.0- und Social Software-Phänomenen hergestellt Bandbreite im Internet Erst die Verfügbarkeit einer ausreichenden Bandbreite ermöglichte in Deutschland die Durchsetzung von Audio- und Videoformaten im Internet. Zur Nutzung von Podcasts ist eine gute Internetanbindung beim Herunterladen Voraussetzung, da ein Podcatcher bei der Synchronisation mitunter mehrere hundert Megabyte herunter lädt, falls viele Podcast-Feeds abonniert sind. Das Abspielen der Episoden kann anschließend jedoch völlig autark und auf verschiedenen Abspielgeräten erfolgen. Es ist noch nicht so lange her, dass Bild und Ton in überzeugender Qualität im Internet abrufbar sind: Erst seit der Jahrtausendwende wird in Deutschland die DSL-Technik (Digital Subscriber Line) angeboten, die Internetsurfen durch schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten attraktiver macht (Deutsche Telekom 2005). Wir sind heute in der Lage, uns ein YouTube-Video 10 durchgängig anzusehen und einen Radiostream anzuhören, ohne ständig den Ladebalken oder den Puffern-Schriftzug anzustarren schaut Microsoft-Gründer Bill Gates in seinem Buch Der Weg nach vorn (Gates 1995) in die Zukunft und erläutert seine damaligen Vorstellungen der digitalen Medienwelt: Weder Rundfunk [hier: Radio, Anmerkung des Verfassers] noch Fernsehen in der Form, wie wir sie heute haben, wird mit den Kommunikationsmedien zu vergleichen sein, die uns das Internet bescheren wird, sobald es über die Breitbandkapazität verfügt, die erforderlich ist, um hochwertige Videobilder zu übertragen (Gates 1995, S. 110). Der Leser des Buches von Bill Gates staunte 1995 besonders über diese Beschreibung von Video-on- Demand (deutsch: Video auf Nachfrage): Da Verbraucher Filme bereits zu schätzen wissen und daran gewöhnt sind, zu zahlen, um sie zu sehen, wird Video-on-demand eine wichtige Anwendung des Breitbandnetzes sein. Sie werden keinen Videorekorder mehr zwischenschalten müssen, sondern können einfach aus den zahllosen Programmen auswählen, die zur Verfügung stehen (Gates 1995, S. 110). Heute, 14 Jahre später, könnte diese Beschreibung zu großen len aus einem Werbeprospekt stammen. 7 Das Programm itunes ist ein Podcatcher, der Hersteller Apple unterhält gleichzeitig aber auch ein nutzerfreundliches Podcast-Verzeichnis, das nur über das Programm itunes zugänglich ist. 8 Podcast-Verzeichnis Podster: 9 Podcast-Verzeichnis Podcast.de: 10 Internet-Videoclip-Plattform:

18 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Audio und Video im Internet (Mediatheken) Nicht alle im Internet verfügbaren Audio- oder Videoangebote sind automatisch Podcasts. Podcasting ist zwar Audio-on-Demand (Pleil 2007, S. 182), beziehungsweise Video-on- Demand, doch der Umkehrschluss wäre falsch. On-Demand (deutsch: auf Abruf, auf Anforderung, bei Bedarf) bezeichnet die Möglichkeit, kostenfrei oder gegen Bezahlung einen Stream 11 oder Download eines Angebotes zu erhalten. Immer häufiger in einer für den zer bequemen Form über on-demand- Abbildung 4: Nachrichtenüberblick in 100 Plattformen oder Mediatheken. Der Empfang Sekunden in der ZDFmediathek (ZDF 2009) eine Rundfunksendung, zum Beispiel über Zattoo 12, stellt kein on-demand-angebot dar, da hierbei das Programm kontinuierlich (live) läuft und nicht speziell vorgehalten wird. Video-on-Demand-Plattformen sind das Internetpendant zur klassischen Videothek, in der Filme meist gegen eine Gebühr ausgeliehen und angesehen werden können. Sie heißen in Deutschland beispielsweise: Videoload 13 (Deutsche Telekom), maxdome 14 (ProSiebenSat.1 und United Internet) oder itunes 15 (Apple) (Lückerath 2009). Eine kostenlose Form des Video-on-Demand bieten Internetseiten, auf denen Benutzer ihre eigenen Videoclips hochladen können. Ein bekannter Vertreter dieser Art ist das Internet-Videoportal YouTube, dessen Titel in Anlehnung an die Fernsehröhre (englisch: tube) übersetzt DuRöhre oder etwas freier Du sendest heißen könnte (Wikipedia [deutsche Ausgabe] 2009a). Doch nicht nur Videoclips von Nutzern und kostenpflichtige Spielfilme und Serien sind über das Internet jederzeit verfügbar. Immer mehr Radio- und Fernsehsender stellen Teile ihres Angebotes in sogenannten Mediatheken gebündelt meist kostenfrei ins Internet (Mediatheken der Fernsehsender siehe Tabelle 1 im Anhang). Oft wird diese Auswahl sogar ergänzt durch spezielle Produktionen, die nur für das Internet erstellt oder bevorzugt zuerst dort gezeigt werden. Die Bezeichnung Mediathek wurde ursprünglich auf Bibliotheken oder Videotheken mit erweitertem Angebot angewendet (Osterwinter, Auberle 2007, Stichwort: Mediathek). Seit einiger Zeit findet sie im Internet Verwendung als Titel für Online-Archive, die Bild- und Tondateien an einem zentralen Ort bündeln. Durchbruch für diese Bezeichnung war die 2001 zur Funkausstellung eingeführte ZDFmediathek, die damit wirbt, den Computer zum Fernseher zu machen (Meier 2008). Es besteht ein Unterschied zwischen Podcasts und Angeboten, die direkt über den Browser oder Abspielprogramme angehört beziehungsweise angesehen werden können, oder auch einfach zum Herunterladen bereit stehen. Bietet beispielsweise eine der genannten Mediatheken zwar eine Audiodatei zum Abspielen an, stellt aber keinen Feed zum Abonnieren zur Verfügung, kann in diesem Fall nicht von einem Podcast gesprochen werden (siehe Abschnitt 2.1.1). 11 Kontinuierliche Datenübertragung (von englisch streaming strömen, fließen), bei der zum Abspielen einer Datei kein Download erforderlich ist. Es wird zwischen on-demand-streaming und Livestreaming unterschieden. 12 Zattoo Programm zur Übertragung von Rundfunkkanälen über das Internet:

19 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Begriffstrennung: Audio- und Videopodcasts Zur Unterscheidung in der vorliegenden Arbeit, ist es notwendig, grundsätzlich die Funktion eines Podcasts zu klären: Ob der Begriff Podcasting nur die reine Verbreitung von Audioinhalten meint und die gleichartige Videoveröffentlichung unter der Bezeichnung Vodcasting läuft, ist in der Internetszene strittig: Während die Online-Enzyklopädie Wikipedia, die von jedem Benutzer editiert werden kann, in ihrer deutschsprachigen Ausgabe die Videoverbreitung einfach unter einem gemeinsamen Lemma mit Podcast zusammenfasst (Wikipedia [englische Ausgabe] 2009a), bietet die englischsprachige Version ein eigenes Schlagwort Vodcast und erläutert dort, dass es sich dabei um die Onlinezustellung von einem video on demand video clip handelt (Wikipedia [englische Ausgabe] 2009b). Das Buch Podcasting für Dummies (Morris et al. 2008) verzichtet dagegen komplett auf die Erwähnung von Videopodcasts. Stattdessen ist im gesamten Buch nur die Audioproduktion beschrieben: Audio für das Volk, vom Volk ( ) (Morris et al. 2008, S. 322). Ausgehend von der Grundidee des Podcasting-Erfinders Adam Curry (siehe Erfindung des Podcasts, Abschnitt 2.3.1), auch Videoinhalte über einen Feed ins Internet zu stellen und der Tatsache geschuldet, dass selbst das itunes-podcastverzeichnis 16 Audio- und Videopodcasts nicht unterschiedlich benennt, sondern weitgehend an einem Ort zusammenfasst, wird in dieser Arbeit die Bezeichnung Podcast sowohl für Audio- als auch für Videoinhalte verwendet. In Einzelfällen wird ausdrücklich von Audiopodcasts beziehungsweise Videopodcasts gesprochen. Tatsächlich könnte sogar noch zwischen einer dritten Form, dem Enhanced Podcast (englisch für erweiterter Podcast) unterschieden werden. Als Mediendatei ist hier ein M4A-Dateiformat enthalten (also ein MPEG-4-Container mit AAC-kodierten Datei) (Wikipedia [deutsche Ausgabe] 2009b). Darin können zu den Audio- oder Videoinhalten zusätzliche Funktionen, wie Lesezeichen innerhalb der Episode, Bilder oder Textinformationen bereitgestellt werden. Derzeit sind diese aber nur mit Apples itunes nutzbar und werden eher selten eingesetzt. Als Meilensteine der Videopodcast-Entwicklung wird im englischen Wikipedia-Eintrag über Vodcasts der Podcast der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgeführt, den sie seit dem rund viermal im Monat veröffentlicht (Wikipedia [englische Ausgabe] 2009b) Die Rolle von Podcasts im Web 2.0 Podcasting ist ein Teil der Social Software, also der Internetdienste, die dazu dienen, mit dem Benutzer zu interagieren und ihn einzubinden. Als Unterart der Weblogs 17 wird der Podcast im Kompaktführer Social Software der beiden Blogger und Fachautoren Martin Szugat und Jan Erik Gewehr sowie der Journalistin Cordula Lochmann gelistet (Szugat et al. 2006, S. 39f). Aufgrund der gleichen Intention beider Techniken, den Nutzer zum Sender zu machen und der technischen Verwandtschaft (Feeds, Audioblogs), ist das gar nicht so abwegig. Jedoch gibt Thomas Pleil, Professor des Studiengang Onlinejournalismus an der Hochschule Darmstadt zu bedenken, dass Podcasting in Bezug auf netzwerkartige Kommunikation eine geringere Relevanz als zum Beispiel Weblogs oder Wikis haben dürfte. (Pleil 2007, S. 175). Als Grund dafür nennt er die technische Hürde, die beim Antworten auf einen Podcast-Beitrag zu überwinden ist Weblogs oder Blogs sind Internetseiten, die chronologisch fortgeführt werden und durch Feeds, Kommentarfunktionen und spezielle Verlinkungen (Trackback/Pingback) auszeichnen. Aufgrund der ursprünglichen Verwendung werden sie oft Online-Tagebücher genannt, sind inzwischen aber auch für andere Zwecke weit verbreitet.

20 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 20 Um auf einen Podcast zu antworten, müssen meist ein Weblog oder gar das Telefon (für eine Audionachricht) bemüht werden (Pleil 2007, S. 174f). Anders sehen das die Macher der in Zusammenarbeit mit dem SWR entstandenen Web 2.0-Studie: Der Vernetzungsgedanke ist bei Podcasts sehr stark. Dies kann z.b. geschehen durch begleitende Weblogs und/oder Verweise auf andere Podcaster in den Podcast-Episoden selbst (Trump et al. 2007). 2.3 Entwicklung und Vorteile von Podcasting Im selbst noch relativ jungen Internet ist Podcasting ein Schnellzünder. Nach der Erfindung ist nicht viel Zeit vergangen, bis etablierte Medienhäuser diese Funktion adaptiert und für sich nutzbar gemacht haben. Nachfolgend wird ein kurzer Exkurs von der Erfindungslegende des Podcasts über Namensunklarheiten bis zu den Vorteilen der neuartigen Bild- und Tonverbreitung gegeben Erfindung des Podcasts Die Erfindung des Podcasting geht auf den prominenten Dot- Com-Millionär Adam Curry zurück, der Mitte 2004 mit der RSS-Feed-Technik des Programmierers Dave Winer die Möglichkeit schafft, auch Video- und Audiodateien automatisch abrufen zu können, erklärt Larissa Vassilian, eine der bekanntesten deutschen Podcastern, die unter ihrem Pseudonym Annik Rubens den Podcast Schlaflos in München veröffentlicht. Curry kreiert damit, mit etwas Hilfe von anderen Internetnutzern, den ersten Podcatcher, den ipodder (Rubens 2006, S. viii-ix und Morris et al. 2008, S. 310f). Abbildung 5: Podcast-Erfinder Ursprünglich habe der ehemalige MTV-Moderator Adam Curry Adam Curry (Mevio 2009) Videodateien anbieten wollen, um das Fernsehen ins Internet zu bringen. Dieser Wunsch sei aber aufgrund der Dateigröße zu dieser Zeit nicht erfüllbar gewesen. Fortan liefert Curry seinen Fans die regelmäßige MP3-Show Daily Source Code (Rubens 2006, S. ix) Namensherkunft des Podcast und Verbindung zum ipod Podcasts werden im Alltag wegen der Namensähnlichkeit oft mit dem weit verbreiteten Medienabspielgerät ipod in Verbindung gebracht. Viele Nutzer hören oder sehen ihre Podcasts unterwegs auf diesem Gerät. Tatsächlich leistete ipod-hersteller Apple dem Podcast-Phänomen einen großen Vorschub: Im beliebten und zum Befüllen eines ipods obligatorischen Programm itunes, liefert Apple seit Version 4.9 (vom 28. Juni 2005) die Podcast-Funktion gleich mit (van Aaken 2005, S. 19). Zuvor waren Nutzer von Podcasts darauf angewiesen, mehrere Programme nebeneinander Abbildung 6: Tragbares zu verwenden, um Podcasts zu finden, zu abonnieren und zu hören. Ob der Podcast aber tatsächlich vom Medienabspielgerät ipod (Apple 2009) Abspielgerät von Apple: ipod seinen Namen hat, ist nicht eindeutig zu klären. An vielen Stellen wird ein Bezug hergestellt. So schreibt Larissa Vassilian (Annik Rubens), die Benennung einem Journalisten der britischen Tagezeitung The Guardian zu, der im Februar 2004 aus dem Gerätenamen ipod und dem englischen Wort für senden to broadcast das Kunstwort Podcasting kreiert haben soll

21 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 21 (Rubens 2006, S. ix). Sie lässt aber offen, ob es tatsächlich so war: Oder war es doch Dannie Gregoire aus Kentucky, der sich das Wort ausdachte? Da streiten sich die Kenner (Rubens 2006, S. ix). Eine etwas unabhängigere Herleitung findet das Buch Podcasting für Dummies : Unter all den vielen Möglichkeiten bevorzugen wir Personal On-Demand narrowcasting 18 (nicht broadcasting), das sich gut mit Podcasting abkürzen lässt. (Morris et al. 2008, S. 34). Ein deutsches Wort für Podcast hat sich nicht durchgesetzt. Die deutschsprachige Online- Enzyklopädie Wikipedia liefert als Vorschläge: ein Hörstück, genauer Hördatei oder Bewegtbilddatei (Wikipedia [deutsche Ausgabe] 2009c) Vorzug von Podcasts: Unabhängigkeit, Themenfelder und Kategorien Einmal heruntergeladen, sind Podcasts überall verfügbar. Eine Onlinebefragung zum Mediennutzungsverhalten deutscher Podcast-Konsumenten (im Rahmen der Magisterarbeit von Barbara Rampf, siehe Forschungsüberblick, Kapitel 3) kommt zu dem Ergebnis, dass die befragten Nutzer besonders die kostenlose Verfügbarkeit und die Möglichkeit, sie unabhängig von Sendezeiten zu nutzen, schätzen (Rampf 2008, S. 129). Ein weiterer Vorzug von Podcasts ist die Verschlagwortung (englisch tagging, Tags) und Einordnung nach Sparten. Alle Episoden sind für sich genommen nach Themen und Inhalten sortierbar. Podcast-Serien werden von den jeweiligen Anbietern meist in Kategoriensysteme thematisch eingeordnet. So kann der Nutzer leicht Podcasts zu ähnlichen Themen aus seinem Interessensbereich mit einem Podcatcher, über Podcast-Verzeichnisse oder Mediatheken identifizieren. Die Kategorien sind dabei je nach Verzeichnis unterschiedlich gegliedert (Oehmichen, Schröter 2009, S. 12). Eine Synopse verschiedener Kategoriensysteme (von Mediatheken und Podcast-Verzeichnissen) wurde auf dem ARD-Podcastworkshop 2008 erstellt (Oehmichen, Schröter 2009, S. 13) (siehe Tabelle 2 im Anhang). 2.4 Rundfunksender als Podcaster Diese Arbeit beschäftigt sich mit Hörfunk- (Radio-) und mit Fernsehsendern in Deutschland. Der Definition des 2 Absatz 1 Satz 1 des Rundfunkstaatsvertrages folgend, ist Rundfunk ( ) die für die Allgemeinheit bestimmte Veranstaltung und Verbreitung von Darbietungen aller Art in Wort, in Ton und in Bild ( ) (Rundfunkstaatsvertrag 2007, S.6). Wann immer von Rundfunk gesprochen wird, sind also beide Medien, sowohl Hörfunk als auch Fernsehen, gemeint Anbieter von Podcasts Jede Personengruppe oder Institution kann zum Anbieter von Podcasts werden. Die unterschiedlichsten Anbieter sind inzwischen auf dem Markt vertreten (siehe Tabelle 3 im Anhang). So treten auch Hörfunk- und Fernsehsender als Podcaster auf. Diese beiden Gruppen werden in der vorliegenden Arbeit näher untersucht. Weitere Anbieter von Podcasts sind neben Privatpersonen außerdem Verlage, Internet-Dienste-Anbieter, politische Akteure, Wirtschaftsunternehmen, Bildungsinstitutionen oder Coaches (deutsch: Dozenten). Selbst religiöse Gemeinschaften bieten Gottesdienste oder spezielle Lesungen in Podcastform, dem sogenannten Godcasting, an und wollen damit ihr Publikum auf anderen Wegen ansprechen (Rampf 2008, S. 21). 18 narrowcasting ist eine Form des Sendens an bestimmte Empfänger, nicht an alle, wie beim Rundfunk (von englisch narrow eng, begrenzt)

22 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Podcasts als Form der Rundfunksendung Podcasting bietet vom Prinzip her jedem die Möglichkeit, auf Sendung zu gehen. So betitelte 2005, zu Beginn der Euphorie um die neue Erfindung, der Podcaster Gerrit van Aaken seine Diplomarbeit mit Ich bin der Sender (van Aaken 2005). Ob dabei das Gesendete auch empfangen wird, ist eine andere Frage. Der Podcasthörer legt Wert auf Inhalt, Unterhaltungswert, Stimme, Audio-Qualität und Nutzwert der Inhalte (Wunschel 2007, S. 3), fasst der Marketingund Medienberater Alexander Wunschel in den Ergebnissen seiner Podcastumfragen (siehe Kapitel 3) zusammen. Aus Nutzersicht liegt also ein starkes Interesse an Podcasts von Rundfunkanstalten vor (Röhling 2006, S. 50), die diese Erwartungen vorrangig erfüllen. Ganz besonders bei allgemeinen Nachrichten und Wirtschaftsnachrichten (Martens, Breßler 2007, S. 7ff). Podcasts werden in den meisten Definitionen (siehe Abschnitt 2.1) mit einer Rundfunksendung umschrieben oder einem journalistischen Produkt verglichen. Selbst im Duden ist dies der Fall, wo von einem ( ) [Radio]beitrag zum Herunterladen ( ) die Rede ist (Scholze-Stubenrecht 2006, S. 793). Als ein ( ) deutliches Anzeichen für eine Fehlentwicklung ( ) (van Aaken 2005, S. 24), sehen private Podcaster diese Beschreibung wohl an, da Podcasting für sie ursprünglich eine Abtrennung von der bestehenden Medienlandschaft versprach: ( ) Dies trifft den Kern des Problems, denn die Grundintention und gesellschaftliche Relevanz von Podcasting wird hier nicht einmal angedeutet lediglich eine Spielart wird beschrieben (van Aaken 2005, S. 24). In dieser Spielart (van Aaken 2005, S. 24) haben allerdings die praktizierenden Rundfunksender die privaten Podcaster inzwischen längst überholt (Niemann 2007, S. 26f) Unterscheidungskriterien Podcasts von Privatleuten und solche von Unternehmen und Organisationen, in diesem Fall von Rundfunksendern, unterscheiden sich in vielen Faktoren. Während der gewöhnliche, private Podcaster mit der notwendigen Aufnahmetechnik - ein einfaches Mikrofon oder eine Webcam genügen für den Anfang - und dem Heimcomputer erste Gehversuche direkt ins Internet stellen kann (Pleil 2007, S. 174ff), setzen die Sender mit ihrer Onlinepräsenz meist ihr auf bisherigen Kanälen geprägtes Image aufs Spiel. Verständlich, dass Qualität und Anspruch bei deren Produktionen im Mittelpunkt stehen sollte. In dieser Hinsicht haben die Sender aber auch mehr Möglichkeiten: Bei Hörfunksendern ist die professionelle Ausstattung für Tonaufnahmen bereits vorhanden, Fernsehsender haben Kameras vom entsprechend geschulten Fachpersonal ganz zu schweigen. Professionelle Jingles (Erkennungszeichen des Senders oder der Sendung) sind meist ebenso vorhanden, wie Musikunterlegungen (Betten) beides wird in der Radiosprache auch Verpackung genannt. Zur Gestaltung des Erscheinungsbildes haben Rundfunksender also von vornherein mehr Möglichkeiten. Inhaltlich kann der Podcaster daheim sein Thema frei wählen und sendet zunächst wohlmöglich nur für eine Handvoll Podcastnutzer. Ein Rundfunksender möchte seine Bemühungen auch in Nutzerzahlen bestätigt sehen. Hier geht es oft darum, die Onlineaktivitäten intern vor irgendwelchen Chefs oder Gremien - sei es auch nur die eigene Redaktion - zu rechtfertigen. Das führt aber möglicherweise auch dazu, dass die Themen von Podcasts, die Rundfunksender veröffentlichen, oft thematisch massentauglicher (öffentlicher) sind als die von Privatleuten. Letztlich ist es einem Rundfunksender in vielen Fällen auch einfacher, Podcast-Serien zu veröffentlichen und pro Serie mehr Episoden anzubieten. Schon alleine, weil viel Material (z.b. aufwändig produzierte Comedy-Serien) bereits vorhanden ist und nur als Podcast formatiert werden muss.

23 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 23 Sender können Podcasts über die angestammten Kanäle bewerben. Der Podcast eines Radiosenders kann etwa in einer Sendung erwähnt werden, bei einer Fernsehshow kann der Hinweis auf einen Podcast im Bild eingeblendet werden. Alleine dadurch gewinnen Rundfunk-Podcasts bereits mehr Hörer beziehungsweise Zuschauer als es eine Privatperson in der Regel erreichen kann. Podcasts von privaten Sendern sind schon aufgrund der höheren Nutzerschaft eher für Werbepartner interessant. Sie können ihre Podcasts besser vermarkten als es Privatleuten möglich ist. Dennoch ist bei allen Bemühungen der Rundfunksender zu bedenken, dass deren Internetbestrebungen zwei große Grenzen haben: die rechtliche und die finanzielle. Gerade öffentlich-rechtliche Sender stellen das gegenwärtig fest, denn ihnen werden Aktivitäten im Internet beschränkt, um GEZ-Gebühren zu schonen (Bujotzek 2008). Auch Musik kann online nicht so veröffentlicht werden, wie es in Hörfunk oder Fernsehen möglich ist, weil Gebührenmodelle der GEMA 19 noch nicht für alle neuartigen Vertriebsformen entwickelt sind (Bauer 2007, S. 29ff). Rundfunkanstalten tragen ihren journalistischen Anspruch auch ins Netz. Sie berichten beispielsweise unabhängig und distanziert (in den entsprechenden Formaten, nicht immer etwa bei Jugendprogrammen oder Unterhaltungsformaten mit anderer Zielsetzung). Damit unterscheiden sie sich von Podcasts von Wirtschaftsunternehmen oder anderen Gruppen, selbst wenn diese gleichsam professionell aufgemacht sind, zum Beispiel beim Pharmakonzern Bayer 20. Der Standpunkt und die Qualität des Rundfunksenders sind dem Nutzer aus den anderen Kanälen bereits bekannt. Der Sender erhält online also einen Vertrauensvorschuss. Gleichzeitig steigt dadurch aber wohl auch die Erwartungshaltung des Benutzers. Der Sender setzt seinen guten Ruf aufs Spiel. Wenn er mit einem schlechten Podcast-Produkt enttäuscht, leidet auch das Ansehen der Leistungen auf anderen Medienkanälen. Verzicht auf neue Techniken und Methoden aus Angst, etwas falsch zu machen, kann aber auch nach hinten losgehen. Der Konkurrenzdruck von Sendern, die podcasten (siehe Angebotsanalyse in Kapitel 4), von anderen Podcasting- Anbietern und ein stetiges Abdriften von Zuschauern aus klassischen Medien (zur Mediennutzung siehe Abschnitt 3.4.1) zwingen Rundfunksender fast schon zur Weiterentwicklung Relevanz von Strategien Die meisten Radio- und TV-Stationen sehen Podcasting als kostengünstige Zweitverwertung ihrer Inhalte an; die Tonspur der Nachrichtensendung, vorgelesene Artikel aus Printmagazinen, die einzelnen Episoden einer Rundfunkserie zum bequemen Download. (van Aaken 2005, S. 24). Der Podcaster Gerrit van Aaken mahnt an, dass durch die Vielzahl der professionellen Angebote der Grundgedanke vom Jedermann -Medium verstellt wird. Gleichzeitig zeigt er damit aber auch eine Erscheinung auf, die Podcasting von Anfang an mitprägt: Kaum ein leitender Redakteur veranlasst die Produktion von eigenen Inhalten für den neuen Vertriebskanal Podcasting. (van Aaken 2005, S. 24). Öffentlich-Rechtliche Sender dürfen das auch gar nicht, könnte man spontan glauben. Zwar wird die rechtliche Seite in dieser Arbeit nicht geprüft, jedoch sei an dieser Stelle erwähnt, dass Podcasts mit speziell für das Internet erstellten Inhalten auch öffentlich-rechtlichen Sendern gestattet sind, solange sie programmbegleitend gestaltet werden (Held 2008, S. 380). Möglicherweise können sie mit diesen Angeboten ihrem Sendeauftrag für Information, Bildung, Beratung und Unterhaltung (Rundfunkstaatsvertrag 2007, Seite 11: 11, Absatz 2) sogar noch umfassender gerecht werden. 19 GEMA-Lizenshop für private Podcasts: 20 Bayer-Podcast abrufbar unter

24 2 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 24 Als Abfallprodukte bezeichnen die Macher der House of Research-Studien das, was Radiound Fernsehsender in den ersten Jahren als Podcasts veröffentlicht haben (Martens, Amann 2007, S. 539). Erst seit Mitte 2007 sei die Zahl der Anbieter und Angebote drastisch angewachsen. Heute werden ( ) zunehmend originäre Inhalte oder längere Sendungen zum orts- und zeitunabhängigen Nachhören produziert und angeboten, auch seitens der klassischen Medien (Martens, Amann 2007, S. 539). Auffällig sind bei Sender-Podcasts noch heute deutliche Qualitäts- und Produktionsunterschiede. So werden einige Angebote in Mediatheken gelistet und professionell veröffentlicht (automatisiert online gestellt, verlinkt, mit Stichworten und Abbildungen angereichert). Andere Angebote ähneln dagegen Versuchsreihen, denen offensichtlich keine besonderen Überlegungen, keine Strategien, zugrunde liegen (siehe Kapitel 4). Laut Duden ist eine Strategie ein genauer Plan des eigenen Vorgehens, der dazu dient, ein ( ) Ziel zu erreichen, und in dem man diejenigen Faktoren, die in die eigene Aktion hineinspielen könnten, von vornherein einzukalkulieren versucht [Abkürzungen von Verfasser ausgeschrieben] (Scholze-Stubenrecht 1997, S. 775). Sieht die Strategie der meisten Sender also so aus, dass sie nur ihre bisherigen Angebote ungefiltert ins Internet stellen? Wieso engagieren sie sich in diesem Bereich? Einen ersten Erklärungsansatz liefert der Online-Journalismus-Professor Thomas Pleil: Hinter diesem Engagement der Sender mögen viele Gründe stecken. Einer ist vielleicht der Wunsch, der ipod-gesellschaft zumindest Wortbeiträge oder ein Programm jenseits der typischen Formate liefern zu wollen, denn insbesondere jüngere Hörer scheinen vom gleichförmigen Musikangebot des Radios immer mehr gelangweilt (Pleil 2007, S. 181). Eine gute Strategie ist schon alleine deswegen sinnvoll, weil durch die bloße Produktion von Podcasts Kosten entstehen. Die sind zwar im Vergleich zu einer normalen Sendung sehr gering, dennoch ist es unnötig, Personal und Ressourcen - vom Kugelschreiber bis zum Serverspeicherplatz - für Podcasts auszugeben, die nicht abgerufen werden. Außerdem leidet mit jeder schlechten Podcast-Episode der Ruf des Senders. Im Internet verbreitet sich Kritik besonders schnell (siehe Abschnitt 2.2.4). Deshalb sollten Sender dafür sorgen, dass diese positiv ausfällt. Eine Studie der Marktforscher von Goldmedia, analysierte im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) die Potentialen und Strategien des deutschen Hörfunks (Goldhammer et al. 2008). Dabei ermittelten die Forscher unter anderem, dass insbesondere die Lokalsender aufgrund ihrer geringen Größe Schwierigkeiten bei der Strategiefindung haben. Gleichzeitig sagt die Studie aber auch, dass die Präsenz im Internet und auf mobilen Plattformen notwendig ist (Goldhammer et al. 2008, S.10f). Internetangebote, wie Podcast-Dienste, übernehmen demnach ( ) mehr und mehr Funktionen des Radios, insbesondere bei den jüngeren Zielgruppen (Goldhammer et al. 2008, S.13). Die Sender stehen deshalb vor der Herausforderung, diesem Trend entgegen zu wirken und Konzepte zu entwickeln, wie die Digitalisierung für den Hörfunk positiv genutzt werden kann (Goldhammer et al. 2008, S.5). Diese Empfehlung für den Hörfunkmarkt kann durchaus auf das Fernsehen übertragen werden, denn auch dort schreitet die digitale Konkurrenz voran (siehe 2.2.2). Es existiert keine Strategie-Anleitung für Rundfunksender, die Tipps zum richtigen Podcasting gibt. Auf dem Markt der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen (Public Relations, PR) haben dafür aber schon viele Autoren Empfehlungen wie diese gegeben: Der moderne Nachfrager verlangt nach einem flexiblen Medienkonsum. Diesem Mediennutzungsverhalten wird der Podcast letztendlich gerecht, deshalb ist eine Integration des Podcasts in den Kommunikations-Mix eines Unternehmens oder einer Marke höchst sinnvoll (Krugmann, Pallus 2008, S. 17). Warum soll dieser Hinweis für Wirtschaftsunternehmen nicht auch für Medienunternehmen gelten?

25 3 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 25 3 Forschungsüberblick In diesem Kapitel wird die Forschungslage zu Podcasts und den korrespondierenden Techniken beleuchtet. Zunächst werden die Studien und angewandten Methoden vorgestellt und anschließend einzelne Ergebnisse dargelegt. Die Relevanz der weiteren Untersuchungen ergibt sich aus den Nutzerzahlen, die bisher vorliegen, wenngleich es schwer ist, diese zu ermitteln. Eine demographische Erkundung der Nutzer und deren Nutzungsumstände werden ebenso, wie Präferenzen bei genutzten Inhalten erörtert. Das Kapitel Podcast ist noch keine fünf Jahre alt. Naheliegend, dass Wissenschaft und Forschung das Podcasting und dessen Nutzer noch nicht annähernd so genau untersucht haben können, wie es bei Radio und Fernsehen der Fall ist. Dennoch gibt es einige Untersuchungsansätze und einzelne Studien, auch zur allgemeinen Internetnutzung in Deutschland 21 und der technischen Ausstattung der Nutzer, die bei der Betrachtung von Podcasts hilfreich sein können. Sie bieten einen Eindruck der Welt, in der ein deutscher Podcast-Konsument lebt. Anschließend wird die Auswirkung auf andere Medien abgefragt und die Bekanntheit des Podcasting-Begriffs unter Personen, die das Internet nicht nutzen, verdeutlicht. 3.1 Forschungslage Wohl am weitesten erforscht wurde die deutsche Onlinewelt bisher von der ARD/ZDF Onlinestudie (ARD; ZDF 2008). Seit 1997 lassen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender jeweils im zweiten Jahresquartal eine telefonische Repräsentativerhebung durchführen. Dazu werden jeweils über 1000 bundesdeutsche Erwachsene ab 14 Jahre herangezogen (ARD; ZDF, Stichwort: Methodensteckbrief). Im Herbst 2005 und Sommer 2006 führte der Marketing- und Medienberater Alexander Wunschel zwei Podcastumfragen durch (Wunschel 2007). Er war damit der erste, der die deutschen Podcasthörer für die Wissenschaft erfasste (Rampf 2008, S. 61). An der ersten Befragung nahmen Personen teil, für die zweite Serie Mitte 2006 wurden Antworten von Teilnehmern ausgewertet. Sie wurden aus 47 deutschsprachigen Podcasts rekrutiert und zu soziodemographischen Merkmalen und dem Nutzungsverhalten befragt (Wunschel 2007, S. 2). Die Marketing- und Medienforschungsgesellschaft House of Research untersuchte bereits in drei Studien Podcasts und ihre Macher: 2006 wurde mit einer Mehrmethoden-Studie die Podcastwelt erschlossen. Hierzu wurde eine Onlinebefragung von 250 Podcast-Nutzern mit Telefonbefragungen und qualitativen leitfadengestützten Interviews mit Anbietern, Nicht- Anbietern und Experten kombiniert (Martens, Breßler 2006) wurden in einer Onlinebefragung erstmals die Antworten von Nutzern (640 Teilnehmer) und Anbietern (272) getrennt ausgewertet (Martens, Breßler 2007). Eine Wiederholungsbefragung unter den Teilnehmern dieser zweiten Studie führte das Institut ein halbes Jahr später durch. 447 Befragte (60%) aus dem bestehenden Panel nahmen an der dritten Studie teil (Martens, Amann 2007). Der Medien- Designer und freiberufliche Webdesigner Gerrit van Aaken untersuchte 2005 in seiner theoretischen Diplomarbeit Ich bin der Sender (van Aaken 2005) die Podcastproduzenten und stellte ihnen ein Publikationswerkzeug 22 zur Verfügung. Mit Nutzern und Anbietern von Podcasts befasste sich 2006 die Online-Journalistin Anne Röhling in ihrer Diplomarbeit Podcasts Platz 21 Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich ausschließlich mit dem deutschen Podcasting-Markt. Auf Zahlen und Angebotsanalysen anderer Nationen, wie USA oder Großbritannien, wurde bewusst verzichtet. Hierfür unterscheiden sich die Nutzungsgewohnheiten und Umstände zu stark (Mohr 2005). 22 Loudblog Podcasting-Software für PHP,

26 3 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 26 für unpopuläre Rand-Themen und viel Rock 'n' Roll. (Röhling 2006). Sie befragte 146 Podcastnutzer und 45 Anbieter (Röhling 2006, S. 31). Durch eine Onlinebefragung zum Mediennutzungsverhalten hat Barbara Rampf im Sommer 2007 in ihrer Magisterarbeit eine Typologie von Podcastnutzern erstellt (Rampf 2008). Dazu rekrutierte sie 738 Nutzer über einschlägige deutsche Podcastverzeichnisse und zugehörige Medien (Rampf 2008, S. 91f). Der Werbezeitenvermarkter SevenOne Media, Tochterunternehmen der Privatsendergruppe ProSiebenSat.1, forschte im Frühjahr 2008 speziell zu Videopodcasts und Vermarktungsmöglichkeiten (Seven- One Media 2008). Aus Podcasts der Sendergruppe (kabeleins, N24, ProSieben, Sat.1) wurden Nutzer zur Teilnahme aufgerufen Personen beteiligten sich daran (SevenOne Media 2008, S. 3). Bei den offenen Onlineumfragen ist zu bedenken, dass diese von der Methode her nicht repräsentativ gehalten werden können. Die Auswahl der Teilnehmer ist dabei nicht nachvollziehbar (Rampf 2008, S. 167; Röhling 2006, S. 31). Viele unterschiedlich durchgeführte Befragungen kommen allerdings zu ähnlichen Ergebnissen und Barbara Rampf stellt selbst fest, dass an vielen Stellen Einschätzungen von Experten bestätigt werden können. Inzwischen werden auch in klassischen Studien zu Medien und Märkten der Schlüsselbegriff Podcast oder überschneidende Bereiche, wie Audio- und Videoverbreitung im Internet abgefragt (Rampf 2008, S. 61f). Eine Studie der Marktforscher von Goldmedia analysierte im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) die Potentialen und Strategien des deutschen Hörfunks (Goldhammer et al. 2008, siehe Relevanz von Strategien 2.4.4). 3.2 Nutzungszahlen Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der quantitativen Nutzung von Podcasts und anderen audiovisuellen Angeboten im Internet. Seit 2005 fragt die ARD-ZDF-Onlinestudie nach der Audionutzung im Internet, ab 2006 speziell nach Audio- und Videopodcasts. In der Befragung von 2006 gaben 7 Prozent der Nutzer an, dass sie Audiopodcasts zumindest gelegentlich hören. Audioangebote insgesamt wurden 2006 von 44 Prozent der Nutzer konsumiert liegt das Ergebnis ähnlich, der Podcastanteil erhöht sich auf 8 Prozent. In der Befragung von 2008 haben Audiopodcasts nur noch einen Anteil von 4 Prozent am gesamten Audiokonsum von 43 Prozent der Nutzer ab 14 Jahren in Deutschland (ARD; ZDF 2008, Stichwort: Multimedianutzung/Audionutzung). Die Zahlen könnten darauf hindeuten, dass es sich um einen kurzfristigen Trend der Podcasts gehandelt hat, der langsam verebbt. Möglich ist allerdings auch, dass den Nutzern der Podcast als Begriff nichts sagt. So sind viele Podcasts, gerade bei Rundfunksendern, inzwischen in Audioblogs oder Mediatheken eingebunden und daher nicht offensichtlich als solche zu erkennen. In der ARD-Mediathek sind beispielsweise alle Hörfunk-Angebote grundsätzlich auch als Podcast verfügbar (siehe Abschnitt 4.4.1). Der hohe Anteil der genutzten Angebote, die als andere Audiodateien deklariert sind (17%, 2008 erstmals abgefragt) (ARD; ZDF 2008, Stichwort: Multimedianutzung/Audionutzung), spricht für diese Erklärung. Auch die Frage nach Audios von Rundfunksendungen zeitversetzt kann Podcasts einschließen, die nicht ausdrücklich als solche gekennzeichnet oder von den Befragten erkannt werden. Dieser Punkt hat 2006 mit 13% einen relativ hohen Anteil an der gesamten Audionutzung ist er zumindest noch bei 9% der Nutzer relevant (ARD; ZDF 2008, Stichwort: Multimedianutzung/Audionutzung). Viele Rundfunkanstalten bewerben mit dieser oder einer ähnlichen Formulierung die Podcast-Angebote ihrer Sender: Radio zum Mitnehmen (WDR), Radio für die Hosentasche (SR), Das Lieblingsprogramm immer dabei (rbb), Persönliches Radio- Programm (SWR), Radioprogramm selbst gestalten (hr) (Oehmichen, Schröter 2006, S. 12).

27 3 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 27 Der allgemeine Abruf von Videos über das Internet hat sich laut ARD-ZDF-Onlinestudie seit der ersten Befragung 2005 (25%) stetig gesteigert und bis 2008 (55%) mehr als verdoppelt. (ARD; ZDF 2008, Stichwort: Multimedianutzung/Videonutzung). Handfeste Nutzungszahlen für Podcasts sind schon alleine aufgrund der Funktionsweise des Abrufs (siehe Abschnitt 2.1.3) nur schwer oder gar nicht zu erheben (Oehmichen, Schröter 2006, S. 12). Es fehlt an einem vergleichbaren Ansatz. Zählt man die reinen Downloadzahlen, so ist noch nichts über die tatsächliche Nutzung gesagt. Ein Podcastnutzer kann in seinem Podcatcher alle Podcasts auf den neusten Stand bringen beispielsweise beim Programmstart ohne danach auch nur einen der Podcasts tatsächlich zu konsumieren (siehe Sendererfahrungen in Abschnitt 5.2 und 5.2.4). Auch die Gesamtzahl der eigentlichen Nutzer ist nur vage zu ermitteln. Es gibt kein spezielles Abspielgerät, das ein Podcastnutzer kaufen muss und dessen Verkaufszahlen auf Podcastnutzung hindeuten würden. Es gibt die unterschiedlichsten Podcatcher, die teilweise für andere Zwecke nutzbar sind (wie etwa itunes). Podcastnutzer müssen sich auch nirgends registrieren und sind daher nicht zählbar (Rampf 2008, S. 62). Anbieterschätzungen und Hochrechnungen von Podcastnutzern (Rampf 2008, S. 62) erscheinen vor diesem Hintergrund wie aus der Luft gegriffen (Niemann 2007, S. 33). Dennoch sind Trends anhand der Downloadzahlen erkennbar: Bei den ARD-Anstalten sprechen die hr- und die SWR-Medienforschung für die vergangenen zwei Jahre von einer Verdoppelung der jeweiligen Kontaktraten bei den Audioabrufservern ( ). Diese bewegen sich je nach Umfang des Podcastangebots im Zeitraum eines Monats zwischen einem oberen sechsstelligen bzw. unteren siebenstelligen Bereich (Oehmichen, Schröter 2006, S. 12). Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat ihr Podcasting-Angebot 2007 gestartet und hatte zu dieser Zeit rund Abrufe im Monat. Im Frühjahr 2009 melden die Sender eine Downloadzahl von 11,2 Millionen, was einer Verdreifachung der monatlichen Anfragen entspricht (Cramer, ). Wie hoch auch immer die wahre Nutzungszahl liegt, eine immense Steigerung der Nachfrage, wohl auch aufgrund des gesteigerten Angebots, ist in jedem Fall abzulesen. Der private Hörfunksender ANTENNE BAYERN verzeichnet in Spitzenzeiten rund 40 Terabyte an reinem Podcast-Traffic im Monat (Praetorius, ). Das House of Research spricht in Verbindung mit der ARD-ZDF-Onlinestudie von einer Nische, in dem sich das Medium eingerichtet hat. Diese Nische sei mit 3,1 Millionen zumindest sporadischen und 1,3 Millionen regelmäßigen Nutzern in Deutschland relativ geräumig (Martens, Amann 2007, S. 551). Zum Vergleich: Die kleinste ARD-Landesrundfunkanstalt Radio Bremen (rb) macht mit rund 250 Mitarbeitern (Radio Bremen 2008, S. 25) Programm für einen Kernnutzerkreis von ( ) rund Einwohnern in Bremen und Bremerhaven, wo rund Hörfunk- und Fernsehgeräte angemeldet sind (ARD.de 2007). Derzeit sind alleine im itunes-podcastverzeichnis ( ) über Audio- und Video- Podcasts von unabhängigen Anbietern und großen Namen ( ) gelistet, so sichert es die Internetseite des ipod-herstellers Apple zu (Apple 2009a). Genauere Zahlen möchte das Unternehmen Apple jedoch auch auf Anfrage nicht preisgeben (Hoser ). In den nächsten Jahren ist eher noch von einer Steigerung der Nachfrage nach Podcasts auszugehen, schätzen zahlreiche Forscher und Studien, da Podcasting eher die junge Generation begeistert (Rampf 2008, S. 63; Martens, Amann 2007, S. 551; Oehmichen, Schröter 2006, S. 445).

28 3 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Nutzer-Demographie In diesem Abschnitt werden demographische Informationen über Podcasting-Nutzer zusammengetragen. Die deutschen Konsumenten von Podcast sind jung: Fast 70 % der befragten Nutzer sind unter 40 Jahre alt (Martens, Breßler 2007, S. 3; Röhling 2006, S. 31). Alexander Wunschel errechnet ein Durchschnittsalter von 29,4 Jahren (Wunschel 2007, S.3), das House of Research spricht von 33,5 Jahre (Martens, Breßler 2007, S. 3). Das entspricht allerdings auch etwa den ansonsten vorherrschenden Verhältnissen im Internet (ARD; ZDF 2008, Stichwort: Onlinenutzung/Entwicklung Onlinenutzung). Von der Personengruppe zwischen 14 und 19 Jahren werden Videopodcasts am stärksten genutzt (6%). Die 20- bis 29-Jährigen nutzen Videopodcasts am zweithäufigsten (5%). Audiopodcasts sind bei diesen beiden Personengruppen ebenfalls am weitesten verbreitet (14-19J.: 3%, 20-29J.: 4%) (ARD; ZDF 2008, Stichwort: Onlinenutzung/Genutzte Anwendungen) waren in Deutschland 10 Prozent der Männer online, dreimal soviel wie Frauen (3,3%). Inzwischen haben sich beide Zahlen nicht nur gesteigert, sondern auch angenähert: 72,4 Prozent Männer und 59,6 Prozent Frauen über 14 Jahre nutzen das Internet hierzulande zumindest gelegentlich (ARD; ZDF 2008, Stichwort: Onlinenutzung/Entwicklung Onlinenutzung). Podcasts scheinen allerdings noch eine männliche Domäne zu sein: Das House of Research ermittelt, dass etwa drei Viertel der Nutzer Männer sind. (Martens, Breßler 2007, S. 3). Alexander Wunschel kommt auf 81,9 Prozent männliche Nutzer (Wunschel 2007, S. 3), in der Nutzerbefragung von Anne Röhling sind es 85,6 Prozent (Röhling 2006, S. 31). Die Tendenz scheint sich also zu bestätigen. Podcastnutzer verfügen über eine hohe formale Bildung. Fast drei Viertel der Nutzer gibt als höchsten Schulabschluss das Abitur oder ein Fachabitur an (Martens, Breßler 2007, S. 3), mehr als ein Drittel hat einen Hochschulabschluss oder Fachhochschulabschluss (Martens, Breßler 2007, S. 3; Wunschel 2007, S. 3). 3.4 Nutzungsumstände Dieser Abschnitt gibt Antworten darauf, wie lange, wann, wo und womit Podcasts in Deutschland konsumiert werden. Aus Nutzerbefragungen versuchen einige Forscher ein vages Bild zu zeichnen, das bei der späteren Konzeption eines Podcasting-Angebots nützlich sein kann. Diese Ergebnisse sind hier, ergänzt durch Erkenntnisse über die allgemeine Internetnutzung, gelistet Dauer und Zeitpunkt der Podcastnutzung In der zeitlichen Nutzung lässt sich für das Internet allgemein eine Steigerung erfassen: Durchschnittlich nutzt der Deutsche das Internet für 58 Minuten am Tag, Tendenz steigend. Nutzungsdauer von Hörfunk (186 Minuten) und Fernsehen (225 Minuten) bleiben dagegen in den letzten beiden Jahren relativ konstant (ARD; ZDF 2008, Stichwort: Onlinenutzung/Mediennutzung allgemein). Das heißt: Der Medienkonsum steigt weiter an, das Internet ist auf Platz 3 der tagesaktuellen Medien fest etabliert. (Hessischer Rundfunk; ZDF ). Unterschiede macht das House of Research in der Mediennutzung von Podcastkonsumenten und der Normalbevölkerung aus: Der Podcastnutzer verbringt privat im Durchschnitt fast zwei Stunden pro Tag vor dem Computer, davon etwa anderthalb im Internet. Für das Fernsehen ermitteln die Forscher einen durchschnittlichen Wert von 75 Minuten pro Tag. Radio und Internetradio landen mit ungefähr 70 Minuten knapp dahinter (Martens, Breßler 2007, S. 3f).

29 3 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 29 Dabei werden im Schnitt 4,5 Stunden Podcasts pro Woche gehört, ermittelt Alexander Wunschel in seiner Podcastumfrage. Der durchschnittliche Podcastfan bringt es bei ihm auf zehn Podcasts, die er regelmäßig hört und 15 abonnierte Podcastserien (Wunschel 2007, S. 3). In der aktuellsten House of Research-Studie zeigt sich in diesem Punkt eine größere Spannbreite (Martens, Breßler 2007, S. 6): Ein knappes Drittel der Befragten lädt nur bis zu zwei Episoden pro Woche herunter (29%). Ein weiteres Drittel lädt 11 Episoden oder mehr herunter. Der größte Teil der Befragten gibt dabei an, 75 bis 100 Prozent der heruntergeladenen Podcasts auch tatsächlich zu nutzen. Unter denen, die viele Episoden herunterladen sind es immerhin noch 62% (Martens, Breßler 2007, S. 6). Dies stützt die in Abschnitt 3.2 genannten Nutzungszahlen. Besonders häufig werden Podcasts zwischen 18 und 21 Uhr gehört, stellt Barbara Rampf fest (Rampf 2008, S. 117): 81 bzw. 74 Prozent der befragten Podcastnutzer hören oder sehen zumindest selten Podcasts, 33 bzw. 26 Prozent sogar häufig. An Wochenenden und Feiertagen ist die Spitzenzeit am Abend ebenso zu erkennen. Allerdings sind die Nutzungszahlen an diesen Tagen insgesamt geringer (Rampf 2008, S. 117). Rampf liest aus den Präferenzen der Befragten heraus, dass Podcasts besonders werktags auf dem Weg zu Arbeit, Schule oder Studium (36% der Nutzer) und am Wochenende in der Freizeit konsumiert werden (Rampf 2008, S. 118) Ort der Podcastnutzung Als reines Unterwegsmedium, als das sie häufig durch die ipod-verbindung angesehen werden (siehe Abschnitt 2.3.2), erweisen sich Podcasts nicht: Nach der Umfrage von Barbara Rampf greifen nur fünf Prozent (Rampf 2008, S. 120) der Podcastnutzer ausschließlich mobil auf diese Technik zurück. Über ein Drittel der Befragten dagegen konsumiert Podcasts ausschließlich stationär, also beispielsweise am Schreibtisch. Die Regel ist eher eine Mischnutzung zuhause und unterwegs (Rampf 2008, S. 120). Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch die anderen herangezogenen Studien (Wunschel 2007, S. 3; Martens, Breßler 2007, S. 5f). Besonders Neuentdecker beschränken sich hauptsächlich auf die stationäre Nutzung (Rampf 2008, S. 120). Barbara Rampf ermittelt, dass 93 Prozent der Gesamtnutzerschaft Podcasts zuhause konsumieren (mindestens selten), 61 Prozent davon nutzen Podcasts sogar häufig zuhause. Dennoch sind Podcasts bei einem Großteil der Befragten auch unterwegs dabei: So hören 54 Prozent der Nutzer Podcasts in öffentlichen Verkehrsmitteln, davon 25 Prozent häufig und 16 Prozent gelegentlich. Bus und Bahn sind damit der zweithäufigster Nutzungsort. Dahinter rangieren der Fußweg (47%), der Arbeits- oder Ausbildungsplatz (46%) und das Auto (34%) (Rampf 2008, S. 118f) Geräte zur Podcastnutzung Abgespielt werden die Podcasts nicht immer nur auf dem MP3-Player. Laut Barbara Rampfs Befragung machen 71 Prozent mindestens selten davon Gebrauch, 46 Prozent davon sogar häufig. Daneben sind der Schreibtischcomputer (63%, häufig bei 38%) und der Laptop (62%, häufig bei 38%) beliebte Abspielgeräte (Rampf 2008, S. 119ff). Alexander Wunschel ermittelt, dass der MP3-Player zu 75 Prozent und/oder der Rechner zu 72 Prozent als Abspielgerät dienen (Wunschel 2007, S.3). Das House of Research stellt fest, dass der Podcast nicht vom ipod abstammen kann. Hier liegen ipod und andere MP3-Player (getrennt abgefragt) nämlich gemeinsam betrachtet nur auf Platz 2 (69%) hinter PCs und Macs (82%) (Martens, Breßler 2007, S. 5f).

30 3 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Genutzte Inhalte Welche Themen von deutschen Internetnutzern und im Speziellen von Podcastkonsumenten am Häufigsten nachgefragt werden, spielt in diesem Abschnitt eine Rolle. Erwähnt wird hier auch, auf welchen Wegen neue Podcasts bevorzugt entdeckt und abgerufen werden Thematische Präferenzen im Internet Inhaltlich sind die Vorlieben der Nutzer des Internets Podcastnutzer sind Teil dieser Gruppe auch über einen längeren Zeitraum und unter geänderten Bedingungen (technischer Fortschritt, verändertes Angebot) relativ konstant und liegen dicht beieinander. Seit 2003 wird bei der ARD-ZDF-Onlinestudie nach zehn häufig oder gelegentlich genutzten Onlineinhalten gefragt (ARD; ZDF 2008, Stichwort: Onlinenutzung/Genutzte Inhalte). Nach wie vor liegen aktuelle Nachrichten aus Deutschland und dem Ausland im Fokus der Befragten (2003: 48%, 2008: 52%). Knapp dahinter steht das Interesse an Freizeitinformationen und Veranstaltungen (2003: 46%, 2008: 50%). Besonders Serviceinformationen, wie Wetter und Verkehr (2003: 34%, 2008: 47%) haben im Netz aber an Nutzerinteresse gewonnen (siehe Abbildung 7 im Anhang) Thematische Präferenzen bei Podcasts Neue Podcasts suchen Konsumenten meistens nicht etwa auf den Webseiten der betreffenden Sender, sondern hauptsächlich über Podcast-Portale und das itunes-podcastverzeichnis: 60 Prozent gehen hier auf Entdeckungstour. Erst an zweiter Stelle liegen mit 34 Prozent die Webseiten der Podcast-Anbieter, zu denen auch die Rundfunksender zählen (Martens, Breßler 2007, S. 9f). Marktplätze werden in der Podcastwelt also dem Einzelhandel vorgezogen. Der Großteil der Podcastnutzer bleibt einem Angebot treu: Zwei Drittel laden Podcasts über ein Abonnement, nur ein Drittel sucht sich Episoden einzeln zusammen (Martens, Breßler 2007, S. 9f). Bei Interesse für ein spezifisches Thema, das von konventionellen Medien nicht abgedeckt wird, greifen die Nutzer vorzugsweise zu Podcasts, zum Beispiel bei Computer- oder Sportthemen (Röhling 2006, S. 50). Sie wünschen sich bevorzugt Podcasts zu den Themen: Musik und Comedy, auch Kino- und Reisethemen sind begehrt. Aus Anbietersicht gehören Musik und Comedy sowie Nachrichten zu den am häufigsten angebotenen Themen. Außerdem stellen Gespräche und Interviews die beliebtesten Formate dar. Was den Austausch mit dem Publikum angeht, ermittelt diese Umfrage einen starken Wunsch der Nutzer nach Interaktion. Gerade bei privaten Podcasts fände diese Nutzereinbindung häufig statt und sei beliebt. Außerdem wünschen sich viele Nutzer einen Lernerfolg von Podcasts. Wer also nützliche Informationen oder gar Lerninhalte unterbringt, gewinnt das Interesse des Publikums (Röhling 2006, S. 50f). Der Wunsch nach Edutainment 23 findet sich auch bei Alexander Wunschels Podcastumfragen wieder. Hier hat sich diese Nachfrage zwischen beiden Erhebungen sogar um 58 Prozent gesteigert (Wunschel 2007, S. 4). Das House of Research hat die Befragten ihrer dritten Untersuchung in Nutzergruppen unterteilt: Bei den sogenannten Heavy-Usern, also Nutzer die täglich (58%) oder mehrmals pro Woche (42%) Podcasts konsumieren (Martens, Amann 2007, S. 541), sind Technik (68%), Wissensendungen (62%), Comedy (55%), Audio-Blogs (46%) und Hörspiele (39%) am beliebtesten. Sie sprechen dabei den Fernsehsendern als Podcastanbieter besondere Kompetenz bei allgemeinen Nachrichten (44%), Wirtschaftsnachrichten (36%), Boulevardmel- 23 Kombination aus den englischen Begriffen Education (Bildung, Erziehung) und Entertainment (Unterhaltung).

31 3 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 31 dungen (29%) und Wissenschaftsthemen (16%) zu. Radiosendungen sind nach Meinung der Heavy-User besonders fähig zu Comedy (46%), Musikberichten (45%) und Musiksendungen (42%). Außerdem sind sie führend bei Hörspielen (41%) und allgemeinen Nachrichten (35%) (Martens, Amann 2007, S. 545ff). Die Gruppe der Light-User, also der Verbraucher, die zu 40 Prozent das Medium etwa wöchentlich nutzen und zu 36 Prozent einmal bis mehrmals monatlich nutzen (Martens, Amann 2007, S. 541), mag bei Podcasts besonders Wissenssendungen (46%), Technik (43%), Comedy (39%), Hörspiele (38%) und Musiksendungen (29%) (Martens, Amann 2007, S. 545ff). Thematisch haben Radiosender ein Comedymonopol (58% in der Gesamtgruppe). Themen aus Kultur, Kino, Theater und Oper rangieren dort an zweiter Position (42%), auf Rang 3 liegen Hörspiele (40%), dahinter Wissensendungen (36%) und allgemeine Nachrichten (34%) (Martens, Amann 2007, S. 549). Fernsehsender werden bei Podcasts besonders für Nachrichten (46%), Wissenssendungen (32%), Wetter (30%), Boulevard (27%) und Wirtschaftsnachrichten (26%) geschätzt (Martens, Amann 2007, S. 548) Auswirkung auf die Mediennutzung Barbara Rampf ließ ihre Befragten einschätzen, inwiefern Podcasting Erweiterung, Konkurrenz oder Verdrängung der klassischen Medien Radio und Fernsehen bedeutet. Im Mittel glauben nur elf Prozent, dass Podcasts das Radio verdrängen werden. 73 Prozent sind davon überzeugt, dass es nicht dazu kommen wird. Beim Fernsehen ist diese Einschätzung sogar noch deutlicher: Nur 6 Prozent glauben, dass Podcasts dem TV den Rang ablaufen werden. 85 Prozent glauben dies nicht (Rampf 2008, S. 154). Im Sinne des Rieplschen Gesetzes 25 (Rampf 2008, S. 43), besteht weitgehend Konsens darin, dass Podcasts eine Ergänzung zur bestehenden Medienlandschaft sind oder werden (Rampf 2008, S. 155). Gerade bei Videopodcasts und On-Demand-Videos in Mediatheken, plädieren Birgit van Eimeren, Medienforscherin des BR, und Beate Frees von der ZDF-Medienforschung dafür, Nutzerzahlen in die konventionellen Berechnungen der Einschaltquote einfließen zu lassen (van Elmeren, Frees 2008, S. 353f). Nach Aussage des rundfunkfreundlichen House of Research genießen Podcastangebote von Hörfunk- und Fernsehsendern eine hohe Akzeptanz und dies gerade bei Zielgruppen, die sich tendenziell von klassischen Medien und tradierten Nutzungsmustern entfernen. Die Hörfunk- und Fernsehsender haben zu Recht und mit gutem Erfolg die Chance ergriffen, diese Zielgruppen auf neuen Vertriebskanälen anzusprechen und in Teilen auch wieder zu binden. (Martens, Amann 2007). 3.7 Bekanntheit unter Offlinern Die ARD-ZDF-Onlinestudie untersucht auch Personen, die bisher keinen Kontakt mit dem Internet hatten. Unter diesen sogenannten Offlinern, einer Gruppe von derzeit 34,2 Prozent (2008) (Gerhards, Mende 2008, S. 366), ist der Begriff Podcast erwartungsgemäß nicht sehr bekannt: 88 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihn zum ersten Mal hörten. Zehn Prozent hatten Podcast schon einmal gehört. Damit ist das Wort in der Gruppe der Offliner ebenso bekannt, wie das Wort Spam. Lediglich 2 Prozent der Offliner gaben an zu wissen, was ein Podcast ist. Für Vodcasting (Video-Podcasting) wurden exakt die gleichen Zahlen ermittelt (Gerhards, Mende 2008, S. 375; ARD; ZDF 2008, Stichwort: Offliner/Bekanntheit versch. Begriffe). 24 Bei der dritten Gruppe der Studie handelte es sich um die aktiven Podcastproduzenten (28%) (Martens, Amann 2007, S. 550), die zu diesen Fragen nicht herangezogen wurden. 25 Theorie aus der Medienwissenschaft, nach der ein neues Medium kein anderes verdrängt (Rampf 2008, S. 43)

32 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 32 4 Angebotsanalyse deutscher Rundfunksender Im folgenden Kapitel werden Podcasting-Angebote von Rundfunksendern untersucht. Haben Rundfunksender ein erkennbares Angebot an Podcasts und wie stellen sie es dar? Es geht darum, zu ermitteln, ob und wie viele Podcasts die Radio- und Fernsehsender online stellen, ob das verfügbare Podcast-Angebot regelmäßig gepflegt wird und welchen Stellenwert in ihrem Gesamtangebot sie Podcasts zurechnen. Diese Analyse hilft dabei, einen Schritt näher zur Beantwortung der Kernfrage zu gelangen, ob sich die Sender bei der Veröffentlichung von Podcasts Gedanken gemacht und Podcasting als Technik und als Medium richtig verstanden haben. Bevor über Strategien von Rundfunksendern gesprochen werden kann, muss ein klares Bild des verfügbaren Portfolios vorliegen. Aus Sicht des Nutzers wird erforscht, wie sich die Sender präsentieren. Viele Einstellungen eines Anbieters gegenüber Podcasting lassen sich bereits aus Präsentation und Anzahl der verfügbaren Podcast-Serien herauslesen, sofern überhaupt Podcasts verfügbar sind, was ebenfalls aussagekräftig ist. Da die Angebote der Sender einer ständigen, fast schon täglichen Veränderung unterworfen sind, kann sich das Bild dieser Analyse schon zum Veröffentlichungszeitpunkt der Arbeit ganz anders darstellen. Diese Überprüfung kann daher nur als Momentaufnahme der jeweiligen Senderrepertoires dienen und aufzeigen, wie ein Nutzer zu diesem Zeitpunkt die Podcast der Radio- und Fernsehsender vorgefunden hat. Auf Basis dieser Momentaufnahme lassen sich aber später Trends und Beobachtungen vergleichen. 4.1 Auswahl des Angebots Es gibt in Deutschland einige hundert Radio- und Fernsehsender 26, von denen viele Podcasting betreiben. Diese Vielzahl der Podcasting-Angebote von deutschen Rundfunksendern komplett zu untersuchen, ist im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich. Die Auswahl der zu untersuchenden Sender soll daher bewusst erfolgen. Beispielhaft werden die nachfolgend ausgewählten Radiound Fernsehsender von öffentlich-rechtlicher und privater Angebotsseite betrachtet. Verglichen werden die vorhandenen Podcast-Serien dann nach objektiven, zuvor festgelegten Kriterien Auswahl der Hörfunksender Aus der Fülle deutscher Hörfunksender werden zur Untersuchung diejenigen herangezogen, die am Tag die meisten Hörer erreichen. Diese Sender sind beim Publikum besonders beliebt und beachtet. Hier ist auch ein höheres Interesse an Podcasts zu erwarten. Die aktuelle Mediaanalyse Radio (2009 I), eine zweimal im Jahr durchgeführte Umfrage unter Radiohörern, bescheinigt folgenden Sendern 27 die Marktführerschaft: radio NRW, SWR3, AN- TENNE BAYERN, 1LIVE, Bayern 1, WDR2, WDR4, BAYERN-FUNKPAKET, NDR1 Niedersachsen, Bayern 3 (ARD-Werbung Sales & Services 2009) Genaue Zahlen sind zu ihrer korrekten Beurteilung erklärungsbedürftig oder lassen sich aufgrund der vielfältigen Senderstrukturen nicht eindeutig benennen. Einen Überblick zur Mediensituation und über das Programmangebot in Deutschland liefert 27 Bei radio NRW und BAYERN FUNKPAKET handelt es sich um keine eigenständigen Radiosender im klassischen Sinne. Es sind Lokalfunkgruppen (45 bzw. 57 Sender), die zu gewissen Sendezeiten zusammengeschaltet werden. Tatsächlich werden also 110 individuelle Radiosenderpräsenzen untersucht (siehe Abschnitte und 4.3.8) 28 Sendernutzung nach den Kriterien: Gesamthörer, Tagesreichweite Mo-Fr, Rang 1 bis 10 (ARD-Werbung Sales & Services 2009)

33 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Auswahl der Fernsehsender Nicht alle deutschen Fernsehsender eignen sich für diese Untersuchung. Podcasts müssen verfügbar sein und ein großes Publikum erreichen, um für die Betrachtungen aussagekräftig zu sein. Daher scheiden Spartensender, also Sender, die sich auf gleichartige Inhalte beschränken, und nur eine kleine Zielgruppen ansprechen, von vornherein aus. Im Sinne des 2 Absatz 2 Satz 1 Rundfunkstaatsvertrages (RfStV) ist ein Vollprogramm ein Rundfunkprogramm mit vielfältigen Inhalten, in welchem Information, Bildung, Beratung und Unterhaltung einen wesentlichen Teil des Gesamtprogramms bilden (Rundfunkstaatsvertrag 2007, S. 6). Bekannte deutsche Vollprogramme sind: Das Erste, ZDF, RTL, ProSieben, Sat.1, 3sat, kabel eins, VOX, RTL2 und alle dritten Programme (Wikipedia [deutsche Ausgabe] 2009d). Aus der Gesamtheit der deutschen Fernseh-Vollprogramme sollen in dieser Untersuchung Das Erste und das ZDF als öffentlich-rechtliche und RTL und ProSieben als private Vertreter betrachtet werden. 4.2 Analysemethode und Forschungsfragen Für die Untersuchung wird auf den Webseiten der selektierten Radio- und Fernsehsender das Podcasting- und On-Demand-Angebot erschlossen und nach objektiven, vorher festgelegten Kriterien aufgelistet. Besondere Auffälligkeiten werden darüber hinaus notiert und begutachtet Prüfkriterium Quantität Die Anzahl der verfügbaren Audio- und Videopodcasts wird notiert. Soweit ersichtlich, wird die Aktualität 29 des Angebots, also welche Podcasts in den vergangenen Tagen tatsächlich aktualisiert wurden, abgefragt. Die Angebotsbreite wird anhand der Sparten (siehe Abschnitt 2.3.3, Vorzug von Podcasts: Unabhängigkeit, Themenfelder und Kategorien) aufgeführt, aus denen Podcasts vorhanden sind, zum Beispiel Nachrichten, Sport und Kultur. Daher lautet die erste Forschungsfrage zur Menge: Wie breit ist das Angebot des Senders? (Quantität des Angebots) Prüfkriterium Relation Die Positionierung der Podcasting- und weiterer On-Demand-Medien im Internetangebot werden notiert. Es wird geklärt, ob Podcasts für den Nutzer dort direkt auffindbar oder versteckt sind. Daraus lassen sich Schlüsse auf die Benutzerfreundlichkeit und die Prioritätenvergabe des Senders in Bezug auf Podcasting ziehen. Gibt es wohlmöglich andere Audio- und Videoangebote, Mediatheken oder Ähnliches, die mehr als Podcasting gepflegt werden? Soweit ersichtlich wird auch notiert, ob der jeweilige Sender im itunes-podcastverzeichnis eingetragen ist und dort das Angebot aktiv pflegt. Ein Augenmerk liegt außerdem auf den Zugriffsmöglichkeiten: Ist das Abonnieren über einen Direktlink zum RSS-Feed, zum Beispiel für itunes-podcatcher, möglich? Sind die Inhalte auf der Webseite über einen Audioplayer hörbar oder zur besseren Auffindbarkeit in Audioblogs (siehe Abschnitt 2.1.3) eingebunden? Die zweite Forschungsfrage zur Verhältnis von Podcast und anderen Medien auf den Internetseiten lautet: Wie ist der Podcast in das restliche Angebot des Senders eingebunden? (Relation innerhalb des Angebots) 29 Die Analyse fand in der 15. Kalenderwoche, vom 06. bis zum 12. April 2009, statt. Zu dieser Zeit um Ostern herum waren in vielen Bundesländern Schulferien. Dies könnte möglicherweise auf die Aktualisierung der Podcasts Einfluss haben. Daher wurde zum Ausgleich festgelegt, dass die letzte Podcast-Episode maximal 21 Tage zurückliegen darf, damit ein Podcast als aktuell gilt.

34 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Besonderheiten Weitere Auffälligkeiten, wie außergewöhnliche Web 2.0-Aktivitäten eines Senders, zum Beispiel Twitter 30 -Nutzung, oder sonstige Besonderheiten im Audio- und Videobereich (iphone- Applikation, missverstandener Podcasting-Begriff), die nicht durch die vorangegangenen Prüfkriterien abgedeckt sind, werden darüber hinaus ebenfalls in die Analyse aufgenommen. Hier lautet die angehängte Forschungsfrage: Welche Auffälligkeiten im Umgang mit Podcasts oder anderen Internettechniken lassen sich aus dem Angebot des Senders ablesen? (Sonstiges) 4.3 Analyse der Radiosender-Podcasts Ein sehr differenziertes Bild zeigt sich bei der Betrachtung des Angebots der Radiosender: Von den untersuchten 110 Sendern bieten 43 Podcasts an, das sind rund 39 Prozent. Auffällig ist die besonders niedrige Zahl der Podcasts bei den Lokalstationen. Von den 45 Sendern der Gruppe radio NRW podcasten 24 (rund 53%). Hier beeinflusst das Gemeinschaftangebot einiger Servicegesellschaften der Lokalsender in Nordrhein-Westfalen die Statistik: Zusammengeschlossene Stationen bieten hier den gleichen Podcasting-Inhalt in einer anders verpackten, anpassten Form an. Eigene Angebote sucht man jedoch größtenteils vergeblich. Im bayerischen Lokalfunk podcasten rund 19 Prozent der Sender (11 von 57). Bei den größeren Sendern sind Podcasts dagegen etabliert und werden auch weitgehend regelmäßig gepflegt. Die geprüften öffentlichrechtlichen Sender haben ein relativ breites Angebot aus verschiedenen Sparten und bieten das über verschiedene Zugriffswege, wie Mediatheken und Podcastverzeichnisse an. Der Privatsender ANTENNE BAYERN stellt sein Podcasting-Angebot derzeit zurückhaltend dar: Von sieben gelisteten Podcasts wurden in letzter Zeit nur zwei mit neuen Inhalten ergänzt. Neben Podcasts wurden auch andere On-Demand-Angebote abgefragt, zum Beispiel Audiound Videomaterial, das direkt auf der Internetseite abgespielt oder geladen werden kann aber keinen RSS-Feed zur Verfügung stellt. Hier zeigt sich, dass sehr viele Sender von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Selbst, wenn kein Podcast angeboten wird, sind oft Inhalte verfügbar, die sich für einen Podcast-Vertrieb eignen. Wenn Podcasts angeboten werden, sind diese oft mit einem eigenen Menüpunkt auf der Senderwebseite vertreten. Es wird in einigen Fällen auch auf den Unterseiten der jeweiligen Sendung auf den zugehörigen Podcast verwiesen. Einige Sender ordnen Podcasts auch der Service-Rubrik oder in Mediatheken gebündelt mit anderen Multimedia-Inhalten unter. An einigen Stellen leidet darunter die Auffindbarkeit der Podcasting-Angebote. Mit Quasi-Standards im Web, wie dem RSS-Icon, das zum Abonnieren des Podcasts einlädt oder Links zum Direktabonnement in Programmen, wie itunes oder Juice, gehen die Sender sehr unterschiedlich um. An vielen Stellen ist nur die Adresse zum RSS-Feed in Textform aufgeführt, die der Nutzer erst in seinen Podcatcher einfügen muss. Über die Ausstattung der Sender lässt sich generell sagen, dass alle bis auf Radio ND1 aus Ingolstadt eine mehr oder weniger gut gepflegte Internetpräsenz aufweisen. Darüber hinaus bieten alle Sender bis auf die drei Stationen Radio Galaxy Landshut, Radio Ostallgäu aus Kaufbeuren und extra-radio aus Hof einen Livestream des Programms. Einige Sender streamen sogar parallel zum Hauptprogramm eigene Musikkanäle (SWR3-Hörercharts, 1LIVE diggi) oder Programme zu speziellen Themen (ANTENNE BAYERN: Hits für Kids, 1LIVE Kunst). Nachfolgend sind die Auffälligkeiten der Untersuchung im Einzelnen aufgeführt. 30 Twitter ist als Web 2.0-Element ein Microblogging-Dienst und ein Soziales Netzwerk.

35 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern radio NRW Bei radio NRW handelt es sich nicht um einen eigenständigen Radiosender, sondern um einen Rahmenprogrammanbieter für 45 NRW-Lokalradios 31, die gemeinsam als (Werbe-)Produkt auftreten. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen gibt es in Nordrhein-Westfalen keinen landesweiten privaten Radiosender (Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen 2009). Sendestunden, die das jeweilige Lokalradio nicht selbst füllen kann meist abends oder am Wochenende dürfen laut Landesmediengesetz Nordrhein- Westfalen (LMG NRW) 56 als Rahmenprogramm von radio NRW übernommen werden. Von 45 Lokalsendern, die radio NRW angehören, haben knapp mehr als die Hälfte (24 Sender) mindestens einen Podcast auf der eigenen Internetseite veröffentlicht. Dabei reicht die Anzahl der Podcasts pro Sender von zwei bis 13 (107.7 Radio Hagen) verfügbaren eigenständigen Podcast-Serien. Allerdings sind davon nicht immer alle aktuell. Bei Radio Hagen etwa waren zum Zeitpunkt der Analyse (in der 15. Kalenderwoche, April 2009) lediglich 8 Podcasts auf dem neusten Stand. Abgefragt wurde, ob innerhalb der letzten 21 Tage mindestens eine neue Episode hinzugefügt wurde. Die übrigen Podcasts sind Serien, die nicht weiter oder seltener ergänzt werden. Einige RSS-Feeds waren zum Abfragezeitpunkt auch nicht erreichbar. Auffällig ist ein genereller Unterschied der Webpräsenzen: Sender, die der gleichen Servicegesellschaft angehören, die also vom gleichen Anbieter vermarktet werden, präsentieren sich häufig auch in gleicher Aufmachung. Ihre ähnlich aufgebauten Internetseiten unterscheiden sich dann auf den ersten Blick nur durch den Sendernamen. Einige Lokalsender erstellen ihre Internetpräsenz aber offensichtlich im Eigenbau. Dies hat jeweils Einfluss auf das Podcastangebot der Sender. So bieten besonders die Sender, die den Servicegesellschaften ams audio media service oder Westfunk (Teil der WAZ-Mediengruppe) angehören, Podcasts an. Die Zahl der Podcasts variiert hier aber von Sender zu Sender. Indes sind die verfügbaren Podcastinhalte oft dieselben oder gering umformatierte, zum Beispiel mit dem Sendernamen im Jingle ergänzte Serien. So stellt Radio Herford den Arminia Bielefeld-Podcast des Partnersenders Radio Bielefeld ebenfalls auf der eigenen Internetseite mit einem eigenem RSS-Feed zur Verfügung. Den gleichen Inhalt mit ähnlicher Verpackung dem Sender angepasst liefern beispielsweise Radio Radio Essen und 98.7 Radio Emscher Lippe mit dem Schalke-Podcast. Bei 98.7 Radio Emscher Lippe werden im Intro des Schalke-Podcasts allerdings der Sendername und ein Sponsor genannt. Offenbar bedienen sich die Sender aus einem Pool von Podcasts und können ihrem jeweiligen Publikum gewünschte Angebote bieten und diese sogar vermarkten. Die beliebtesten Themen bei Podcast sind vorrangig Sport mit Berichten über lokale Fußballoder Eishockey-Vereine (bei 21 Sendern), Gartentipps (19 Sender) und Kulturtipps aus der Region (12 Sender). Darüber hinaus sind Kino- oder Filmtipps, Zusammenschnitte der Morgensendung oder anderer lokaler Sendestunden und Lokalnachrichten beliebte Sparten. Je nach Aufmachung der Webseite ist der Podcast auf einer Senderseite leichter oder schwerer zu finden: Die meisten Sender verbergen Podcasts hinter dem Menüpunkt Mein Radio (ams) oder Service (Westfunk). In einigen Fällen ist ein direkter Hinweis auf die Verfügbarkeit von Podcasts aber auch auf der Startseite zu erkennen. Radio MK verweist in der rechten Spalte jeder Webseite mit einer Hinweisbox auf das Podcastangebot. Dort, wo ein Podcast angeboten wird, ist in den meisten Fällen der RSS-Feed und ein Player (in der Regel im Flashformat ein- 31 Übersicht der Lokalradios und das Programmangebot auf

36 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 36 gebettet) zu finden. Selten (bei drei Angeboten) war ein Link zum direkten Abonnement im Podcatcher itunes zu finden. Fünf Sender erwähnen zwar das Wort Podcast in der Beschreibung oder als Menüpunkt der Internetseite, hier ist allerdings nur ein Audio-on-Demand- Angebot vorzufinden. Das Verständnis, was Podcasts überhaupt ausmacht (siehe Abschnitt 2.1.2), ist also noch nicht bei allen Anbietern angekommen. So bewirbt ANTENNE MÜNSTER zwar Podcasts, es sind jedoch nur einzelne Beiträge aus dem Radio ohne RSS-Feed zum online Anhören und Herunterladen verfügbar. Radio Kiepenkerl fasst unter der Rubrik Podcasts MP3- Downloads und YouTube-Videos zusammen. Bei fast allen Sendern sind in irgendeiner Form aktuelle Radiobeiträge, Nachrichten, Comedys oder andere Rubriken als Audio-on-Demand verfügbar. Hier wäre also ein Potential vorhanden, das als Podcast erschlossen werden könnte. Die Redaktion von Antenne Düsseldorf gibt auf ihrer Internetseite bekannt, dass sie twittert. Die Tatsache, dass eine Redaktion twittert, lässt die Vermutung zu, dass man sich hier um Web 2.0 und Soziale Netzwerke besondere Gedanken macht (siehe Abschnitt 2.2.4). Mit 8 Podcasts (6 davon zum Abfragezeitpunkt aktuell), rangiert der Sender im Mittelfeld des Lokalfunkmarktes in Nordrhein-Westfalen. Das Angebot ist in einem Audioblog ansprechend und übersichtlich präsentiert. Auf den Internetseiten vieler Lokalsender fällt auf, dass Audio-on-Demand- Angebote zu Gesundheits- und Ratgeberthemen von einer PR-Firma übernommen werden, was aus journalistischer Sicht zumindest bedenklich erscheint, da es sich dabei um fremdfinanzierte und möglicherweise nicht objektiv erstellte Inhalte handelt und der Nutzer anhand der Präsentation davon ausgehen muss, dass sie von der Redaktion stammen (SWR Report Mainz 2008) SWR3 Die Podcasts von SWR3 sind auf der Internetseite des Senders über den obersten Menüpunkt zu erreichen und daher besonders leicht auffindbar. Die einzelnen Serien können sowohl auf der Senderwebseite mit einem Player abgespielt, als auch über itunes oder den Link zum RSS-Feed abonniert werden. Der Südwestrundfunk bündelt als Teil der ARD seine Sender-Podcasts, darunter auch die von SWR3, in verschiedenen Übersichten. Außerdem trägt er sie zur ARD-Mediathek bei. Daneben unterhält der SWR eine sogenannte Content Provider-Page im itunes-podcastverzeichnis. Dabei handelt es sich um eine Bündelung aller Podcasts eines Anbieters auf einer optisch an ihn angepassten Übersichtsseite. Diese Art der Darstellung bietet Apple größeren Podcastern an. Parallel präsentiert der SWR sein Angebot auch in anderen Podcastverzeichnissen. Zum derzeitigen Podcasting-Repertoire von SWR3 gehören neben Comedy, Wissens- und Musikthemen auch Nachrichten und Börsenmeldungen, Promi-Interviews und Kolumnen. Zu größeren Ereignissen, wie der Fußball- Europameisterschaft oder der Olympiade werden Rubriken aus dem laufenden Radioprogramm ebenfalls gepodcastet und durch Eigenproduktionen, wie dem Comedy-Videopodcast SWR3Minuten ergänzt. Der Sender stellt 17 Podcasts zur Verfügung, listet jedoch darunter auch Feeds, die nicht mehr ergänzt werden ( Podcast-Klassiker ), weil beispielsweise die entsprechende Serie im Programm ausgelaufen ist. So kommt es, dass nur 7 der Gesamtpodcasts derzeit aktuell sind. Der Podcast Wie war dein Tag, Liebling?, bei dem sich zwei Moderatoren über Alltagsbeobachtungen unterhalten, geht in einigen Episoden über die im Radio gesendete Länge hinaus. Hier wird auch aktiv auf Nutzerzuschriften reagiert. Zum Amoklauf von Winnenden am erschien kein Podcast dieser Serie. Derartige Veröffentlichungspausen werden über eine kurze Ankündigung in Form einer Podcast-Episode kommuniziert: Der Moderator erklärt kurz, weshalb die Folge entfällt. Besondere Erweiterung des Podcast-Angebotes ist der Video-

37 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 37 podcast SWR3 latenight, ein Zusammenschnitt der gleichnamigen Sendung aus dem SWR Fernsehen. Hier profitiert der Radiosender von der internen Vernetzung mit dem Fernsehprogramm der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. Allerdings sind nicht alle Audio- und Videoangebote des Senders als Podcast verfügbar. Konzertmitschnitte oder andere Bild- und Tondokumente sind auf der Internetseite als reines on-demand- oder Download-Angebot vorhanden. Der Sender unterhält mehrere Webradio-Streams mit Musik und Prominenten-Interviews ANTENNE BAYERN Unter dem Menüpunkt Mediathek sammelt der Privatsender ANTENNE BAYERN auf seiner Internetseite alle Video- und Audioangebote, unter denen auch Podcasts sind. Podcasts des Senders sind auch im Podcastverzeichnis von itunes gelistet. Sieben Podcasts zu den Themen Nachrichten, Computer, Talk, Garten, Musik, Kirche und Prominenten-Interview sind in der Übersicht der ANTENNE BAY- ERN-Mediathek gelistet. Davon waren zum Zeitpunkt der Überprüfung allerdings nur zwei Feeds auf dem neusten Stand. In diesem Punkt ist die ansonsten offensichtlich relativ gut gepflegte Internetpräsenz verwaist. Dort, wo aktuelle Podcast-Episoden verfügbar sind, können sie als RSS-Feed oder direkt für die Podcatcher itunes oder Juice abonniert werden. Einzelne Episoden können darüber hinaus als Einzeldownload angesteuert werden und erscheinen in einer Audioblog-ähnlichen Auflistung mit der jeweiligen Folgenbeschreibung. Nicht alle Audio- und Videomaterialien des Senders sind als Podcast erhältlich. Das derzeitige on-demand-angebot ist weit größer als das Podcast-Angebot. ANTENNE BAYERN sendet parallel zum Hauptprogramm eine größere Anzahl von Livestreams für verschiedene Zielgruppen, etwa mit Kinderliedern, Chillout- oder Schlagermusik. Für das iphone gibt es eine Applikation des Senders LIVE Die junge Welle des Westdeutschen Rundfunks, 1LIVE, listet auf der Homepage in der Kopfleiste den Menüpunkt Podcasts. Die Übersicht enthält neun Podcast-Feeds, die regelmäßig befüllt werden. Die jeweils neuste Episode ist mit einem Kurztitel und Datum angegeben. Sie kann vom Besucher einzeln heruntergeladen werden. Über einen zweiten Menüpunkt kann der Gast sie vorhören. Letzteres funktioniert allerdings nur über ein Browser-Plugin, das auf dem Computer des Nutzers installiert sein muss. Die Datei öffnet sich im gleichen Browserfenster und muss mit dem Quicktime-Player oder einem anderen MP3-Plugin angehört werden. Anschließend ist der Nutzer allerdings gezwungen, über die Browsernavigation zurück zur Angebotsseite steuern. Ein eigenes Abspiel-Plugin, beispielsweise in Flash, gibt es nicht. Serien-Themen sind Morgenshow-Zusammenfassungen, Comedy, Reportagen, Talk, Musik, Kolumnen, Wissen oder Prominenten-Interviews. Für ein Abonnement soll der Nutzer den RSS-Feed aus einer Formularzeile kopieren und in einen Podcatcher importieren. Als Landesrundfunkanstalt der ARD trägt der WDR seine Podcasts außerdem zur ARD-Mediathek bei. Gleichzeitig sind die Podcasts im itunes-podcastverzeichnis und bei anderen Anbietern gelistet. Außerdem gibt es eine iphone-applikation des WDR, die auch 1LIVE beinhaltet. Der WDR stellt zusätzlich einen RadioRecorder 32 zur Verfügung, mit dem das laufende Programm der Hörfunkwellen individuell und sogar von mehreren Sendern gleichzeitig auf dem eigenen Computer mitgeschnitten und als MP3-Datei exportiert werden kann. 32 WDR RadioRecorder (eine Abwandlung der Software ClipInc. der Tobit.Software AG) zum Mitschnitt und MP3- Export von Hörfunksendungen auf dem Computer:

38 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Bayern 1 Bayern 1-Podcasts sind über verschiedene Wege auf der Senderwebseite auffindbar: Ein Link zur Podcastübersicht der gesamten Landesrundfunkanstalt BR taucht in der oberen Navigation hervorgehoben auf. Darüber hinaus sind die Bayern 1-Podcasts aber auch in der rechten Spalte der Seiten mit einem Bannerteaser und auf Unterseiten zum Thema erwähnt und direkt verlinkt. Es gibt 12 Podcasts des Senders Bayern 1, die alle auf dem neusten Stand sind. Themen sind hauptsächlich Comedy, Kolumnen, Prominenten-Interviews, Kirche und Sport. Darunter sind ein Zusammenschnitt der Bundesliga- Schlusskonferenz und das sonntägliche Zwölfuhrläuten von Kirchturmuhren. Der Podcast Auf ein Wort mit religiösen Denkanstößen ist ein Gemeinschaftspodcast von BAYERN1 und BAY- ERN3, da die Rubrik in beiden Radioprogrammen gesendet wird. In der Auflistung der BR- Mediathek taucht der Podcast allerdings nur bei Bayern 1 auf. Einzelne Episoden der Podcast- Serien sind graphisch ansprechend aufbereitet und mit einer Inhaltsangabe in Form eines Audioblogs gelistet. Darin können die Episoden einzeln heruntergeladen oder in einem Browser- Plugin, das im gleichen Browserfenster startet, angehört werden. Im Sortiment des Senders Bayern 1 sind neben Podcasts auch viele Audiobeiträge aus dem laufenden Programm, teilweise auch von anderen BR-Wellen, als on-demand verlinkt. Diese starten anders als die Podcast- Episoden in einem eigenen Flash- oder Windows Media-Player als Popupfenster. Podcasts können über einen RSS-Feed-Knopf oder einen Link zu itunes abonniert werden. Zudem sind in der Übersicht neben einem Symbolbild jeweils die Sendezeiten der Rubrik im laufenden Programm, ein Link zur Sendungsseite und das Intervall der Podcast-Aktualisierung, wie täglich, angegeben. Der Bayerische Rundfunk ist bei itunes gelistet und hat außerdem die Open Source- Software 33 ARD Podcast Mixer 34 entwickelt, die Abspiellisten von itunes oder der Playstation Portable mit Podcasts und Musik zu einem individuellen durchhörbaren Programm vermischt WDR2 WDR2 stellt seinen Hörern 17 Podcasts zur Verfügung, die alle regelmäßig befüllt werden. Es gibt abrufbare Podcasts aus den Sparten Comedy, Nachrichten, Meinung, Ratgeber, Geschichte, Prominenten-Interviews, Wissen, Rätsel, Kirche. Außerdem Internet- und Buchtipps, sowie aktuelle Beiträge aus dem laufenden Programm. Dieses breite Angebot wird dem Besucher von WDR2.de aber nicht sofort offenbar, da der Hinweis auf die Podcasts sich in der rechten Spalte der Webseite relativ weit unten, hinter einem unauffälligen Bannerteaser verbirgt. Hinweise zu den Podcasts sind aber auch in den einzelnen Sendungen und der WDR-Mediathek namens Multimedia-Portal eingebunden. Ein Teil des Podcast- Angebotes ist außerdem im WDR-Auftritt des itunes-podcastverzeichnisses gelistet. Auf der Internetseite bildet WDR2 die Podcasts in einer Form des Audioblogs ab: Alle Podcast-Serien sind mit einem Symbolbild, dem Inhaltstext der jeweils aktuellen Folge und einer Datumsangabe versehen. Die aktuellste Episode kann direkt heruntergeladen oder über einen integrierten Flashplayer abgespielt werden. Den Feed muss der Nutzer aus einem Formularfeld kopieren und von Hand in seinen Podcatcher eintragen. Zusätzlich gibt es für jeden Podcast eine Übersicht 33 Open Source-Software (deutsch: quelloffenes Programm) darf von jedem innerhalb der Lizenzbestimmungen beliebig verändert, erweitert und frei vertrieben werden. Beispiele sind das Betriebssystem Linux oder die Büroprogrammsuite OpenOffice.org. Sie profitieren von der Innovationskraft vieler Internetnutzer. 34 ARD Podcast Mixer:

39 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 39 der im Feed enthaltenen Folgen, die sich auf einer Unterseite öffnet. Darin sind die Folgen zwar auch verlinkt und abspielbar, sie starten jedoch im Browser-Plugin des Nutzers und nicht, wie bei der ersten Folge, in einem Flash-Player. Zu jeder Episode lassen sich hier Inhaltsangaben über ein mittels AJAX-Technologie 35 animiertes Menü aufklappen. WDR2 ist als Sender des Westdeutschen Rundfunks in der WDR-iPhone-Applikation enthalten und über den WDR RadioRecorder empfangbar. Außerdem sind Podcasts von WDR2 in die ARD-Mediathek integriert WDR4 Vier Podcasts führt WDR4 regelmäßig fort. Diese beschäftigen sich hauptsächlich mit Themen aus den Bereichen Gesellschaft, Gesundheit und Kommentar, ein weiterer Podcast verbreitet eine Kolumne. Auf der Internetpräsenz des Senders sind Podcasts als eigener Menüpunkt hervorgehoben. Zusätzlich wird auf den jeweiligen Sendungsseiten darauf verwiesen. In einer Auflistung sind die vier Podcast-Serien präsentiert. Neben dem Informationstext zur aktuellsten Folge gelangt der Nutzer über eine Mehr-Schaltfläche zur zugehörigen Sendung. Es besteht die Möglichkeit zum Download oder Anhören der jeweils neusten Folge. Bei Klick auf Hören öffnet sich die MP3-Datei im gleichen Browserfenster und wird vom zugeordneten Browser- Plugin abgespielt. Um zur Übersicht zurück zu kehren, müssen die Navigationsschaltflächen des Browsers genutzt werden. Ältere Folgen eines Feeds sind hierüber nicht abspielbar. Der RSS- Feed ist in einem Formularfeld angegeben und muss hier heraus in den Feedreader kopiert werden. Zusätzlich listet der WDR die Podcast-Serien im itunes-podcastverzeichnis und ähnlichen Angeboten. Es gibt allerdings keinen Verweis hierauf in der WDR4.de-Übersicht. WDR4 ist in die WDR-Mediathek, die WDR-iPhone-Applikation und den WDR RadioRecorder eingebunden. Die WDR4-Podcasts werden außerdem der ARD-Mediathek beigesteuert Bayern Funkpaket Ähnlich wie radio NRW ist das Bayern Funkpaket auch ein Kombinationsprodukt zur besseren Vermarktung von Werbezeiten (Studio Gong 2009). Es setzt sich aus lokalen Radiosendern zusammen. Die Überprüfung ergibt, dass lediglich 11 Sender Podcasts zur Verfügung stellen. Beliebte Podcasting-Themen sind hier medy (7), Interviews mit Prominenten (4) und Filmtipps (4). Regionale Nachrichten, Berichte ohne eindeutige Zuordnung zu einem Thema und Ratgeber- und Servicethemen sind darüber hinaus weit verbreitet. Zu den eher ungewöhnlicheren Konzepten gehören Beiträge aus der Sparte Polizeiberichte (Radio Euroherz). Dabei lesen Polizisten aus der Einsatzzentrale Hof und der Polizeidirektion Süd-West-Sachsen am Telefon die Meldungen aus der Region vor. Der Nürnberger Sender Hit Radio N1 veröffentlicht das Eltern-Tagebuch eines Redakteurs, der sich in Elternzeit befindet: Marco in Mutterschaft. Hit Radio N1 hat mit 14 Podcasts die meisten im Angebot, von denen zum überprüften Zeitpunkt zehn aktuell waren. Außerdem bietet Hit Radio N1 einen zusätzlichen RSS-Feed, mit dem man alle Podcast-Episoden des Senders auf einmal abonnieren kann. Meist sind Podcasts, sofern bei den Radiosendern vorhanden, als eige- 35 Asynchronous JavaScript and XML Web2.0-Technik, die (durch asynchrone Datenübertagung) ein Nachladen von Inhalten ohne Aktualisierung einer ganzen Internetseite ermöglicht. 36 In der Mediaanalyse 2009 Radio I (ARD-Werbung Sales & Services 2009) werden noch 58 Lokalradiostationen ausgewiesen. Zum 1. Januar 2009 sind allerdings Radio Chiemgau im Landkreis Traunstein und Untersberg Live im Landkreis Berchtesgadener Land zu Bayernwelle Südost fusioniert (Chiemsee Nachrichten 2008).

40 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 40 ner Menüpunkt ansteuerbar. In einigen wenigen Fällen, wird Podcasting im Menü unter einem Oberbegriff wie Programm (95.5 Charivari) verortet oder bei der jeweiligen Sendung aufgeführt (DONAU 3 FM). Nicht in allen Fällen liefert die Übersichtsseite einen tatsächlich vollständigen Überblick über das Podcasting-Angebot des Senders: Bei Radio Euroherz beispielsweise sind auf der Übersichtsseite nicht alle Podcasts aufgelistet. Insgesamt hat der Radiosender drei Podcasts im Angebot. Es handelt sich um zwei Polizeiberichte aus unterschiedlichen Regionen und um eine Kolumne. Auf der Podcast-Übersichtsseite taucht allerdings nur die Kolumne auf. Dafür sind in der Übersicht Serien aufgelistet, die nicht als Podcasts verfügbar sind. So hat Radio Euroherz etwa eine Horoskop- und eine Kirchenserie, deren Episoden man lediglich auf der Webseite anhören und als Einzeldatei ohne RSS-Feed herunterladen kann. An vielen Beispielen lässt sich erkennen, dass der Begriff Podcasting falsch oder zumindest anders verstanden wird, als gemeinhin üblich: Die Sender Radio Galaxy Ansbach, Radio Oberland, Radio Euroherz, RSA Radio Kempten / Lindau und Radio Galaxy Rosenheim nennen Audio-on- Demand-Streams oder Downloads von Audiodateien Podcast und bewerben das Angebot so. Es wird nicht deutlich, ob hier das Modewort Podcasting achtlos verwendet wurde oder man tatsächlich eine andere, weitere Definition des Podcasts bewusst einsetzt. Die Podcastangebote der Radiosender sind nicht immer im itunes-podcastverzeichnis eingetragen. Bei Sendern, die ihre Feeds in itunes einbinden, sind oft nicht alle Podcasts gelistet (Hit Radio N1 bindet lediglich zwei der 15 Feeds zusätzlich bei itunes ein). Viele Einträge der Sender im Podcastverzeichnis sind verwaist, unvollständig oder nicht mit dem Namen des Senders gekennzeichnet und dadurch schwer auffindbar. Radio 95.5 Charivari verzeichnet dort einen Videopodcast 95.5 Charivari TV, in dem Studiogäste oder Berichte aus der Region außerhalb des Programms aufgegriffen und vertieft werden. Auf der Webseite des Radiosenders ist dieser Podcast nicht auffindbar. Allerdings ist dieser Feed seit Ende März auch nicht mehr aktualisiert worden, obwohl auf der Webseite bereits einige On-Demand-Videos dieser Serie nachgefolgt sind. Hier hat sich also offensichtlich die Strategie zugunsten des On-Demand geändert. Ähnlich, wie bei den Lokalsendern in Nordrhein-Westfalen veröffentlichen auch einige Stationen vom BAYERN FUNKPAKET Audio-on-Demand-Inhalte einer PR-Agentur ohne entsprechende Kennzeichnung, was aus journalistischer Sicht bedenklich ist (SWR Report Mainz 2008) NDR1 Niedersachsen Podcasting taucht auf der NDR1 Niedersachsen-Startseite in einem Kasten mit der Überschrift Webradio auf. Gleichzeitig ist dieser Punkt im Menü unter Service verortet und wird auf der jeweils zugehörigen Sendungswebseite mit einem Hinweisteaser beworben. Neun Podcasts listet der Sender in einer Übersicht. Die Serien sind alle aktuell und stammen aus den Sparten Ratgeber, Kultur, Gesundheit, aktuelle Themen, Kolumne oder Gesellschaft. Darunter sind zwei Podcasts in plattdeutschem Dialekt. Zu jedem Podcast gibt es einen Informationstext der den Inhalt umreißt und zusätzlich die Sendezeit der Serie im Radioprogramm angibt. Drei Verknüpfungen zum Abonnement als RSS-Feed, über die Podcatcher itunes oder Miro stehen zur Auswahl. Der Norddeutsche Rundfunk hält für seine Nutzer eine angepasste Version des Open Source-Programms Miro Player bereit, in der die Podcasts der Sendeanstalt bereits voreingestellt sind. Das Podcasting-Sortiment von NDR1 Niedersachsen wird außerdem in Übersichten des NDR sowie in der NDR Mediathek beworben. Weiterhin sind diese Sendungen über die ARD-Mediathek abrufbar.

41 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Bayern 3 Die Internetseite von Bayern 3 führt in der Kopfleiste (Hauptnavigation), die bei allen BR-Internetseiten gleich ist, Podcasts an. Darüber sind alle Podcasts des Bayerischen Rundfunks in einer Mediathek erreichbar. Ein Direktlink zu den Bayern 3-Podcasts ist auf Bayern3.de als Bannerteaser in der rechten Seitenleiste ganz unten angebracht. Im Seitenmenü sind Podcasts unter Audio & Multimedia eingruppiert. Auch auf den jeweiligen Sendungsseiten wird auf die zugehörigen Podcasts verwiesen. So steht in der Rubrik Auto und Verkehr ein Hinweis auf den Auto-Podcast Volles Rohr. Insgesamt stellt Bayern 3 seinen Hörern 19 Audiopodcasts zur Auswahl, 16 davon waren zum Zeitpunkt der Überprüfung aktuell. Die Themen der Podcasts sind: Comedy, Ratgeber, Kino, Horoskop, Prominenten-Interview, Kochen, Auto und Wissen. Außerdem gibt es Kolumnen und eine Zusammenfassung der Morgensendung. In einer Übersicht sind alle Podcast-Serien mit einem Bild und dem Titel gruppiert. Bei jedem Podcast befinden sich dahinter ein Informationstext mit der Inhaltsangabe und ein Informationskasten, der die jeweilige Sendezeit und den Sendungstitel und das Aktualisierungsintervall, zum Beispiel täglich (Montag bis Freitag), enthält. Wird ein Podcast gerade nicht weiter aktualisiert, weil die jeweilige Rubrik im Radioprogramm pausiert, steht auf der Seite ein Hinweis. So ist beim Podcast Willy Astors Wortstudio angegeben: Willy macht gerade Pause. Im Mai gibt's frische Folgen! (Bayerischer Rundfunk o.j.). Ein Hinweis auf diesen Zustand im RSS-Feed wird allerdings nicht gegeben. Abonnenten, die neue Folgen über einen Podcatcher abrufen, erfahren so nicht von der Pause. Zum Abonnieren eines Podcasts können Nutzer den Direktlink zum RSS-Feed oder zu itunes anklicken. Die letzten 25 Episoden können aber auch über die Webseite direkt abgespielt und einzeln heruntergeladen werden. Sie sind mit einer kurzen Inhaltsangabe und Informationen zu Datum, Länge und Dateigröße hinterlegt. Nach Klicken auf den Play-Knopf startet die gewünschte Episode allerdings in einem Browser-Plugin, das mit MP3-Dateien verknüpft ist. Nur über die Browsernavigation kann der Nutzer zur Seite zurückkehren. Ein Player auf Flash-Basis oder ähnlich eingebundene Mediaplayer werden an dieser Stelle nicht verwendet. Anders stellt sich das große Audio- und Videoangebot des Senders dar, das nicht als Podcast verfügbar ist: Hier können Berichte und Filme in einem Playerfenster abgespielt werden. Die Bayern 3-Podcasts sind zusätzlich in der ARD-Mediathek abrufbar. Der Bayerische Rundfunk hat die Open Source- Software ARD Podcast Mixer entwickelt, die Abspiellisten mit Podcasts und Musik für itunes oder die Playstation Portable nach Nutzervorgaben zu einem durchhörbaren Programm mischt. 4.4 Analyse der Fernsehsender-Podcasts Die untersuchten Fernsehsender stellen alle Podcasts zur Verfügung. Da von einer Fernsehsendung gleichzeitig Bild- und Tonfassung angeboten werden können, die inhaltlich gleich sind, werden diese Angebote bei der Untersuchung als ein Podcast-Angebot gezählt. Das größte Angebot führt dabei der Privatsender ProSieben mit 33 Podcasts. Allerdings sind hier einige Podcasts nicht mehr aktuell. ProSieben bindet als einziger Sender in die Podcasts Werbeeinspieler am Anfang und am Ende ein. Das Erste stellt 29 Podcasts ins Internet. Viele davon sind bereits bei den Landesrundfunkanstalten veröffentlicht, welche die jeweilige Sendung produziert und zum Gemeinschaftsprogramm beigetragen haben. Insofern ist das Angebot von Das Erste auch als Sammelstelle bereits bestehender Angebote anzusehen. Das ZDF publiziert 14 Podcasts und setzt dabei auch auf Produktionen, die vom Hauptprogramm abgekoppelt sind. So landen Hin-

42 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 42 tergrundberichte und Interviews zur Unterhaltungssendung Wetten, dass..? zuerst online. RTL hält sich im Vergleich mit anderen Sendern beim Podcasting zurück, führt aber dennoch ein Basisangebot. Einige der vorhandenen Podcast-Serien bestehen hier nur aus Werbetrailern aus dem laufenden Programm oder unterschiedlichen Fassungen der gleichen Sendung Das Erste Auf der Internetseite von Das Erste werden Podcasts unter dem Menüpunkt Interaktiv, im Teaser auf die Das Erste Mediathek 37, gemeinsam mit Video-on-Demand und einem Livestream erwähnt. Bei den einzelnen Sendungen, zu denen ein Podcast angeboten wird, steht zusätzlich ein Hinweis darauf. Das Erste präsentiert dort unter einem großen Menüpunkt 29 unterschiedliche Podcasts 38. Darunter sind Podcasts aus den Sparten Nachrichten, Kinder, Wissenschaft, Daily-Soaps, Kultur, Magazine, Comedy, Wetter, Politik, Ratgeber und Events. Das Angebot reicht von der politischen Talkshow Anne Will, über die Nachrichten tagesschau, tagesthemen und Wochenspiegel bis zur Daily-Soap Verbotene Liebe. Bei letzterer sind jedoch nur 23-sekündige Zusammenfassungen der einzelnen Folgen verfügbar, die im Fernsehen als Trailer gezeigt werden. In der Übersicht der Das Erste Mediathek sind die Sendungspodcasts aus einer scrollbaren Liste auswählbar. Gibt es zu einer Sendung sowohl einen Audio- als auch einen Videopodcast, tauchen diese untereinander in der Liste mit dem gleichen Bild auf. Die Beschreibung zur Sendung besteht in den meisten Fällen aus dem Titel der Sendung und dem Format (Audio oder Video). Dahinter kann der Besucher der Seite den RSS-Feed des jeweiligen Audio- oder Videopodcasts aus einem Formularfeld kopieren. Für Nutzer von itunes steht zusätzlich ein Direktlink zur Verfügung. Die Podcasts werden ursprünglich von den jeweiligen Landesrundfunkanstalten online gestellt. Dies ist aus den Adressen der RSS-Feeds ablesbar. So verweist etwa der Podcast der Sendung Kopfball zum WDR. Einzelne Episoden sind in einer rechten Spalte mit einem Infotext, Datum, Abspiellänge und einem Download-Knopf versehen. Die Beschreibung der Podcasts (Meta-Tags) ist unterschiedlich und nicht einheitlich: Einige Episoden enthalten eine Inhaltsangabe, andere nur erneut das Sendedatum als Beschreibung. Zusätzlich ist jede Episode direkt in einem integrierten Player abspielbar und erscheint dort so, wie die anderen On-Demand-Angebote der Mediathek. Podcasts sind bei Das Erste über die Mediathek stark integriert: Ist ein On-Demand-Angebot zusätzlich als Podcast verfügbar, erscheint an jeder Stelle ein RSS-Icon, das darauf hinweist und auf die Feeds und eine Erläuterung verlinkt. Parallel stehen die Podcasts größtenteils auf den jeweiligen Senderwebseiten der Landesrundfunkanstalten und in der ARD Mediathek zur Verfügung. Das Erste bindet seine Podcasts außerdem in das itunes-podcastverzeichnis ein. Die ARD betreibt zusätzlich einen YouTube-Channel, in den Videoangebote eingebunden werden ZDF Das ZDF listet in einer Übersicht verschiedene Podcastinhalte, se in unterschiedlichen Formen als Audio- und Videoversion. Das Angebot erstreckt sich über die Sparten Events, Kirche, Sport, Nachrichten, Kinder, Internet, Comedy, Kochen, Prominenten-Interviews und Gesellschaft. 37 Das Erste-Podcasts: 38 Einige Serien, die sowohl als Audio- und Videoversion vorhanden sind, wurden nur einmal gezählt. 39 ZDF-Podcasts:

43 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 43 Hier sind beispielsweise die heute-nachrichten um 19 Uhr und das heute-journal (jeweils in Audio- und Videoversion), das aktuelle sportstudio, diverse Satire-Formate und ein Backstage- Angebot zu Wetten, dass..? abrufbar. Auffällig ist, dass wohl nicht alle Podcast-Serien beibehalten wurden: Die Wirtschaftssendung WISO bot laut Podcast-Verzeichnis Podster.de bis vor 20 Monaten noch einen regelmäßigen Audio- und Videopodcast an (Podster.de o.j.). Inzwischen ist die Sendung nur noch (teilweise geschnitten) in der ZDFmediathek verfügbar. Zu besonderen Anlässen, wie der Berlinale 2008, bietet das ZDF einen Podcast an. Der RSS-Feed ist weiterhin abrufbar. Die Podcast-Serien sind in der Übersicht mit einem Titel, einer Abbildung und dem Format (Audio- oder Videopodcast) gruppiert. Eine zusätzliche Inhaltsbeschreibung gibt es nicht. Der RSS-Feed ist verlinkt, zusätzlich kann der Podcast direkt in itunes hinzugefügt werden. Auf den Informationsseiten zu den einzelnen Sendungen sind, sofern verfügbar, Verweise auf den Podcast mit direkter Abonnement-Funktion aufgeführt. In der ZDFmediathek erscheint bei On-Demand-Videos, die gleichzeitig als Podcast ins Netz gestellt werden, ein ipod-icon unter dem Videofenster. Darüber können Audio- oder Videopodcasts zur Sendung ebenfalls abonniert werden. Hierzu müssen ZDF-Besucher die Adresse zum RSS-Feed aus einem Formularfeld kopieren und in ihren Podcatcher einfügen. Das ZDF stellt seine Podcasts auch über das itunes-podcastverzeichnis zur Verfügung und betreibt einen eigenen Channel bei YouTube, der in der Politik-Talkshow Maybritt Illner auch als Rückkanal des Publikums eingesetzt wird RTL Auf der Homepage des Privatsenders RTL ist ein Hinweis auf Senderpodcasts nur in der Fußleiste zu finden. Bei den einzelnen Sendungen verweisen Teaserbilder auf das zugehörige Podcast-Angebot. On- Demand-Videos werden dagegen bereits auf der RTL.de-Startseite mit großen Playern und Hinweisen beworben. RTL bietet von den geprüften Sendern im Bezug auf Podcasts die kleinste Auswahl: Neun unterschiedliche Podcasts sind auf dem On-Demand-Portal des Senders, rtl now 40, verfügbar. Die anderen Senderpräsenzen, wie RTL.de oder die Magazinseite VIP.de verweisen darauf. Im Sortiment sind Podcasts der Nachrichten, Boulevardsendungen, zu Prominenten-Berichten und Daily-Soaps. Von den Nachrichten RTL Aktuell gibt es eine Audioversion und eine Kurzfassung. Ebenso liegt das Starmagazin Exclusiv als Kompaktausgabe vor. Die Podcasts der Daily-Soaps Alles was zählt und Gute Zeiten, schlechte Zeiten bestehen lediglich aus den Programmvorschau-Trailern, die auch in den Werbepausen von RTL gezeigt werden ProSieben ProSieben 41 ist unter den geprüften Sendern mit dem größten Angebot vertreten. Der Sender stellt insgesamt 33 Podcast-Serien ins Netz. Die abrufbaren Inhalte stammen aus den Sparten Comedy, Magazine, Wissenschaft, Prominenten- Interviews, Sport, Trends & Lifestyle, Doku-Soaps und diversen anderen Unterhaltungsformaten. Darunter sind neben der Wissenssendung Galileo und den Magazinen taff und sam auch die Model-Castingshow Germany s next Topmodel, die Mediensatire Kalkofes Mattscheibe und ein FC Bayern-München Podcast, der allerdings seit über einem Jahr nicht mehr ergänzt wurde. Als einziger untersuchter Sender hat ProSieben Werbespots in Podcasts eingebunden. 40 RTL-Podcasts: 41 ProSieben-Podcasts:

44 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 44 Auf der ProSieben-Internetseite sind Podcasts in der Fußleiste als Menüpunkt mit anderen RSS- Feeds gemeinsam erreichbar. Zusätzlich ist bei den einzelnen Sendungen ein Hinweis auf den Podcast zu finden, der direkt über einen RSS-Feed bei itunes abonniert werden kann. Der Menüpunkt Video führt zu ProSieben.tv, der Mediathek von ProSieben. Hier wird auf verfügbare Podcasts im geöffneten Videoplayer mit einer Podcast-Schaltfläche hingewiesen, die auf die Übersichtsseite verlinkt. Die Übersicht stellt alle Podcast-Serien des Senders mit einer Abbildung, einem kurzen Informationstext und den drei aktuellsten Episoden dar. Neben diesen Episoden steht das jeweilige Erscheinungsdatum und der Titel ist auf das Video verlinkt. Allerdings startet dieses nur im Browser-Plugin, das mit MP4-Videodateien verlinkt ist und nicht in einem eigenen Player. Der Nutzer muss über die Browsernavigation zurückkehren. Zu jedem Podcast gibt es neben dem RSS-Feed fünf Abonnement-Schaltflächen: Zur Auswahl steht das Direktabonnement in itunes, ein ActiveX-basiertes Browser-Plugin für die Übertragung auf den Sony Walkman, das Hinzufügen zu personalisierten Startseiten von Netvibes oder Pageflakes oder die Übertragung auf mobile Endgeräte beim Serviceanbieter dailyme.tv. ProSieben-Podcasts sind im itunes-podcastverzeichnis eingetragen. Parallel verkauft der Sender dort und über die zur ProSiebenSat.1-Sendergruppe gehörende Videoplattform Maxdome Serien und Spielfilme. 4.5 Fazit der Angebotsanalyse Bei den untersuchten Sendern wird ein sehr unterschiedlich hoher Wert auf Podcasting gelegt. Es kann kein genereller Schluss von der Hörer- oder Zuschauerzahl eines Senders auf seine Podcasting-Aktivitäten gezogen werden. Ebenso ist es nicht nur eine Sache der öffentlichrechtlichen Sender, Podcasting voranzutreiben, wie ProSieben zeigt. Wenn ein Sender Podcasting betreibt, steht wohl eine generelle bewusste Entscheidung dahinter. Das lässt sich aus den Auftritten der Fernsehsender Das Erste, ZDF und ProSieben, aber auch aus den Zahlen vieler größerer Radiosender ablesen. Den Lokalsendern in Nordrhein-Westfalen und Bayern fällt es offensichtlich schwer, Podcasts anzubieten. Damit bestätigen sich die Erkenntnisse aus einer Studie über den Hörfunkmarkt, nach der insbesondere die Lokalsender aufgrund ihrer geringen Größe Schwierigkeiten bei der Strategiefindung haben (Goldhammer et al. 2008, S.11). Dabei wäre Material dafür bei vielen Radiosendern bereits in geeigneter Form, zum Beispiel als MP3- Download, verfügbar. Es müsste nur durch einen RSS-Feed ergänzt werden. Die meisten Sender bieten Audioinhalte in irgendeiner Form an. Einige Rundfunksender publizieren zusätzlich Videoinhalte. Bei Sendern mit wenig Material ist das Konzept von Gemeinschaftspodcasts wie bei radio NRW, die individuell mit Senderkennung und Jingles verpackt werden, eine Alternative. Zehn Sender benennen Audio-on-Demand oder Downloads von Audiodateien als Podcasts und bewerben sie so: Radio RSG, ANTENNE MÜNSTER, RADIO WMW, RADIO RST, Radio Kiepenkerl, Radio Galaxy Ansbach, Radio Oberland, Radio Euroherz, RSA Radio Kempten/Lindau und Radio Galaxy Rosenheim. Es wird nicht deutlich, ob hier das Modewort Podcasting achtlos verwendet wurde oder man tatsächlich eine andere, weitere Definition des Podcasts bewusst einsetzt. Auch die Einordnung innerhalb des Senderangebots ist nicht bei allen Sendern nachvollziehbar. So ordnen einige Sender Podcasting unter der Rubrik Service, andere unter Programm oder Mein Radio ein. Schwer auffindbar sind Podcasts etwa bei ProSieben in der Fußleiste der Seiten. Gerade die Fernsehsender sehen Podcasts als Teil ihrer Mediathek an, Hinweise auf ein vorhandenes Podcast-Angebot sind aber in einigen Fällen nicht zusätzlich auf den Seiten zur betreffenden Sendung. Auch die Einbindung in die Mediatheken der Sender funktioniert nicht immer nutzerfreundlich. So müssen beispielsweise ZDFmediathek-Besucher

45 4 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 45 die Adresse zum RSS-Feed aus einem Formularfeld kopieren, obwohl das ZDF die Podcasts auch bei itunes zur Verfügung stellt. Ein Link zu diesem Angebot wäre mit wenig Aufwand einzubinden. Bei der Benutzerfreundlichkeit haben viele Sender noch einen Nachholbedarf. Obwohl etwa der Bayerische Rundfunk einen funktionalen Player für die Wiedergabe von Audio- und Videoangeboten der Mediathek bereit hält, muss der Nutzer Podcast-Episoden im browsereigenen Plugin abspielen. Ist dieses beim Nutzer nicht installiert, scheitert diese Möglichkeit. Dass der Nutzer dabei das Angebot des Senders verlässt und mühselig über Navigationsschaltflächen zurück kehren muss, kommt noch hinzu. Positive Beispiele, etwa bei Hit Radio N1, stellen den Benutzer eine Abspielmöglichkeit und Zusatzinformationen zur Verfügung. Positiv fällt bei den Fernsehsendern auf, dass sie Audioversionen von TV-Sendungen anbieten. In Bezug auf die Rubriken lassen sich zwischen den Sendern viele Überschneidungen in der Themenwahl feststellen. Dies kann einerseits daher rühren, dass bereits Rubriken aus diesen Sparten im Programm vorhanden sind. Andererseits kann eine bewusste Festlegung darauf, einzelne Sparten zu Podcasten, auch auf Nutzer- und Konkurrenzanalysen oder beispielsweise juristischen Gründen basieren (zum Beispiel bei Musiksendungen, siehe Abschnitt 2.4.3). Das Musikprogramm itunes hat seine Vormachtstellung als Podcatcher bei den Angeboten der deutschen Rundfunksender. Wenn ein Sender neben dem reinen RSS-Feed einen Direktlink zu einem Podcastverzeichnis anbietet, so ist dies in den meisten Fällen der Link zu itunes. Die Abonnement-Funktion über Juice bei ANTENNE BAYERN oder dem Miro Player beim NDR sind dabei kleinere Ausnahmen, die einem Sender aber keinen Mehraufwand bereiten. Hilfreich erscheinen weiterhin Hinweise auf die Aktualisierungsfrequenz oder auf Aktualisierungspausen beim Podcasting, wie sie der Bayerische Rundfunk anwendet. SWR3 weist auf Pausen sogar in einer speziellen Episode hin, was Podcatcher-Nutzern entgegen kommt, die einen Hinweis auf der Internetseite nicht direkt sehen würden. Ein wenn auch nur vorübergehendes verwaistes Angebot, wie das von ANTENNE BAYERN lässt den Nutzer unbefriedigt zurück. Die Vollständigkeit der Meta-Daten wurde in dieser Untersuchung nicht näher betrachtet. Diese Informationen über Interpret, Titel oder Datum einer Episode sind im Feed eines Podcasts und der jeweiligen Datei eingetragen und werden von Podcatchern oder Abspielgeräten zur Darstellung ausgewertet. Gerade Nutzer von itunes sind für die Übersichtlichkeit innerhalb des Programms aber auf vollständige Angaben und Coverbilder zu den Serien angewiesen. Entsprechend wichtig ist hier eine einheitliche Form, um dem Nutzer die Übersicht zu erleichtern. Am Rande der Untersuchungen fiel auf, dass die Sender hierbei in Redaktionen und teilweise sogar innerhalb einer Podcast-Serie ganz unterschiedliche Ausführungen anwenden. In der gleichen Serie variiert die Bezeichnungsform der Episoden, wie etwa Datumsangaben, Kurzbeschreibungen oder Inhaltsangaben. So verwendete der Radiosender des Hessischen Rundfunk, YOU FM 42, im Podcast myyou-fm Soundcheck mehr als zehn verschiedene Schreibweisen des Sendernamens (zusammen/auseinander, groß/klein), teilweise stand im Interpreten-Feld auch der Name des jeweils zuständigen Redakteurs (siehe Abbildung 8) (Murmann, ). Dies führt dazu, dass die Gruppierung und Suche nach dem Interpreten nicht mehr möglich ist. Aus Nutzersicht wäre hier eine einheitliche Form zumindest senderweit wünschenswert. 42 Die Jugendwelle des hr, YOU FM, wurde am Rande dieser Diplomarbeit untersucht, da sie im folgenden Kapitel (siehe Abschnitt 5.2.5) eine Rolle spielt. YOU FM bietet einige besondere Podcasting-Angebote, die in dieser Analyse bei keinem anderen Sender festgestellt werden konnten. Eine Zusammenfassung der Analyse findet sich im Anhang A.2.3. Auf Fehler in den Meta-Daten angesprochen, hat der Sender kurz hat nach dem Experteninterview (Murmann, ) Korrekturen vorgenommen und betont, dass es sich um ein Versehen gehandelt hat.

46 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 46 5 Senderstrategien Nach der Angebotsprüfung befasst sich dieses Kapitel mit den Strategien der deutschen Rundfunksender. Die Frage nach den Ideen und Konzepten, die hinter der Verbreitung von Podcasts stehen, wird hier näher beleuchtet. Ob es tatsächlich so ist, dass Sender ihren Podcasting- Aktivitäten handfeste Strategieüberlegungen zu Grunde legen, wird im Expertengespräch mit Vertretern der Sender deutlich. Auffälligkeiten, die bei der objektiven Untersuchung aus Nutzersicht in Kapitel 4 zu Tage getreten sind, werden dabei außerdem eingehend vertieft. 5.1 Vorbetrachtungen Nachfolgend wird zunächst die Auswahl der Radio- und Fernsehsender und geeigneter Experten und Betragungsmethoden erläutert. Da im Rahmen dieser Arbeit nicht alle analysierten Sender ausgedehnt befragt werden können, muss diese Auswahl bewusst erfolgen. Sie deckt allerdings, um Aussagekräftig zu sein, alle Varianten von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern ab Auswahl der Sender Fünf Rundfunksender, die Anbieter von Podcasts sind, beziehungsweise deren Medienhäuser, werden im Rahmen dieser Arbeit weiter untersucht. Die Auswahl orientiert sich dabei an den in Abschnitt 2.4 herausgestellten Typologien und den in Kapitel 4 untersuchten Senderangeboten. Stellvertretend wurden aus den in Abschnitt 4.1 selektierten Sender folgende ausgewählt: ANTENNE BAYERN als Beispiel für privaten Hörfunk und der SWR als Beispiel für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk. Letztgenannte Rundfunkanstalt beinhaltet zudem das SWR Fernsehen und beliefert das Gemeinschaftsangebot Das Erste. Der SWR ist daher auch in diesem Bereich aussagekräftig. Von den untersuchten Fernsehsendern stehen stellvertretend das ZDF und Pro- Sieben als Beispiele für jeweils öffentlich-rechtliches und privates Fernsehen. Außerdem wurde außerhalb der Prüfungsreihe der Jugendradiosender des Hessischen Rundfunks, YOU FM, ausgewählt, da dieser Sender unter anderem Videopodcasts als Eigenproduktion veröffentlicht Auswahl der Experten für die Befragung Bei allen genannten Sendern und Medienhäusern konnten für das Podcasting-Angebot verantwortliche Redakteure beziehungsweise Medienforscher, die Einfluss auf die Strategien des Senders haben, als Experten 43 befragt werden. Ihre Einschätzungen der Situation und ihre Handlungsabsichten sind deswegen relevant, da sie als Verantwortliche mit der Ideenfindung, Konzeption oder Umsetzung betraut sind. Außerdem haben sie Einblick in die Denkweise und Zielsetzung ihres Unternehmens und können von Plänen, Erfolgen und Misserfolgen berichten Befragungsmethode Als Methode der Befragung wurde das Leitfadeninterview gewählt. Hier erhält der Befragte im Unterschied zu einem standardisierten Fragebogen die Möglichkeit, mehr Information zu geben als man vielleicht ursprünglich dachte ( ) (Brosius et al. 2008, S. 115). 43 Zum Expertenstatus von Interviewpartnern bei Experten- beziehungsweise Leitfadeninterviews siehe Erläuterung in: Meuser, Nagel 2009, S. 466f und Niemann 2007, S. 91f.

47 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 47 Da die befragten Institutionen außerdem, wie aus der Analyse in Kapitel 4 hervorgeht, recht unterschiedlich mit dem Thema Podcasting verfahren, war das gewählte Befragungsinstrument durchaus angebracht, um im Gespräch genügend Spielraum zur Adaption an die jeweilige Einrichtung (Niemann 2007, S. 92) zu lassen. 5.2 Expertengespräche Im Folgenden stehen Zusammenfassungen der Expertengespräche mit Vertretern der näher untersuchten Rundfunksender. Darin wird der Stellenwert, den Podcasting jeweils für die Sender hat, abgefragt. Ebenso ist die gesamte Multimediaausrichtung und zukünftige Planung relevant. Persönliche Einstellungen der Vertreter gegenüber Trends und Techniken sind, soweit sie relevant für die Ausrichtung des Senders sind, ebenso in die Auswertung der Gespräche eingeflossen. Die Befragungen fanden im April 2009 statt, das Gespräch mit dem YOU FM-Vertreter nach Abschluss der Analyse im Mai Eine Volltext-Transkription der Gespräche findet sich beigefügt im Anhang B: Experten-Interviews für diese Diplomarbeit Private Radiosender in Deutschland: ANTENNE BAYERN Michael Praetorius ist Leiter des Onlinebereichs bei ANTENNE BAYERN 44 in Ismaning bei München. In dieser Position verantwortet er die tivitäten des Senders 45, des ANTENNE BAYERN Clubs und der ty Rock Antenne. Nebenbei arbeitete er als Content Consulter in seinem nen Unternehmen NOEO und ist als Blogger aktiv 46. Auf die festgestellte aktuell schleppende Veröffentlichung von Podcasts (siehe Abschnitt 4.3.3) bei ANTENNE BAYERN angesprochen, geht Praetorius offen ein: Ja, wir sind da momentan in einer Selbstfindungsphase gewesen. Also diese Podcasts waren am Anfang, als dieser Begriff brandheiß war, waren die sehr gut gepflegt und sind dann - muss man auch dazu sagen, ich bin da ganz offen auch ein bisschen eingeschlafen bei uns. Und mittlerweile haben wir die Sachen aktuell gepflegt, die auch wirklich angefragt werden. Podcasting ist bei ANTENNE BAYERN nach wie vor Teil der Online-Strategie. Der Sender richtet sein Angebot gerade auf die Mediathek aus, die unter anderem Podcasting unterstützt und eine Sortierfunktion des Angebotes ausübt. Der Sender ist aber auch auf anderen Plattformen im Internet präsent und stellt sich dort multimedial dar: (...) wir haben eine Multi-Plattform-Strategie. Letztendlich ist es so, es gibt einen ganz einfachen Spruch aus dem Anglerlatein: Man muss dort fischen, wo die Fische schwimmen. Unsere Zielgruppe befindet sich ja nicht nur auf unserer Website. Sondern unsere Zielgruppe befindet sich vielleicht bei itunes, vielleicht bei Facebook, vielleicht auch bei den Lokalisten. Wenn ich sie dort mit unseren Inhalten wiederfinden kann, ihnen wieder begegnen kann, habe ich natürlich meine Zielgruppe gewonnen. Der Radiosender stellt sich auf den diversen Plattformen auf, um auf den Wiedererkennungswert der bekannten und vertrauten Marke zu setzen. Somit ist Podcasting laut Praetorius auch ( ) das Schaufenster, das man nach außen hat für die ipod-generation. 44 Alle in diesem Abschnitt nicht gesondert mit Quellenhinweisen ausgewiesenen Informationen sind einem Experteninterview mit Michael Praetorius, Leiter Online bei ANTENNE BAYERN, entnommen. Das Gespräch wurde am geführt. 45 ANTENNE BAYERN-Homepage: 46 Online-Aktivitäten von Michael Praetorius:

48 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 48 Damit möchte er der Diversifikation entgegen kommen, die im Internet das vorhandene Publikum auf viele Dienste und Medien verteilt: ( ) wenn wir bei der Digitalisierung reinschauen, dann gibt s natürlich durchaus Stimmen, die behaupten, dass ein UKW-Medium oder ein terrestrisches Medium nie wieder so viele Hörer oder Zuschauer haben wird, wie jetzt. Es kommt für ANTENNE BAYERN darauf an, das Onlineangebot am Senderimage auszurichten. Das sendereigene Archiv soll soweit wie möglich online zugänglich gemacht werden. Für Praetorius ist klar: ( ) warum soll ich dann Inhalte, die ich hab, nicht nochmal mit der vollen Klaviatur einfach nochmal auf der Website bespielen. Dafür wurden schon frühzeitig Verträge über Onlineveröffentlichungen mit zuliefernden Autoren und Korrespondenten abgeschlossen. Podcasting ist bei ANTENNE BAYERN immer auch mit der Darstellung in der Mediathek verbunden. Praetorius sieht Podcasts als Teil der Audio- und Video-on-Demand-Welt an. Zusätzlich möchte er die Fokussierung auf den ipod zu einer generellen Zusatzleistung für mobile Geräte verlagern. Es gebe auch andere tragbare Abspieler, wie Windows Mobile- oder Nokia- Geräte, auf denen man seine Inhalte ebenso gut distribuieren könnte. Die ANTENNE BAYERN- Mediathek wird gerade umgebaut, um mehrere Formate anbieten zu können. So sollen nach einem Relaunch der Windows Media Player, Quicktime und ein Embedded-Flash-Player nebeneinander zur Verfügung stehen, um Nutzern und Redaktion einen größeren Komfort zu bieten. In Spitzenzeiten hat ANTENNE BAYERN einen Traffic von 40 Terabyte im Monat. Der Beweis, ob die Podcasts aber auch nur einmal angehört wurde, sei nicht zu liefern. Mediatheken könnten dagegen jeden Schritt des Nutzers nachvollziehen. Dies nutzt ANTENNE BAYERN nicht für Marketingzwecke, wie Praetorius betont, (...) sondern wir schauen einfach nur rein: interessiert es überhaupt irgendjemanden? Also: macht es Sinn, dass wir dieses Angebot haben (...)? Strategisch entfernt sich der Sender von itunes. Die dortige Nutzerschaft habe (...) bei Weitem nicht die Größe der Zielgruppe, die wir eigentlich erreichen könnten. Ein Problem an Podcasting sei der RSS-Feed. Den empfindet Praetorius als zu kompliziert für eine breites Publikum: Der RSS-Feed ist halt eh was für Nerd-User. Wer hat RSS kapiert? Das sind in unserer Zielgruppe Bruchteile. Webseiten sind für Praetorius barrierefreier, also mit weniger technischen Hürden ausgestattet. Hinzu komme, dass man sie auch mit mobilen Geräten, wie dem iphone problemlos erreichen könne. Für ihn ist klar: Im Radio sei es einfacher, eine Webadresse durchzugeben als erst einmal aufwändig erklären zu müssen, was ein Podcast-Abonnement ist. Ein weiteres Problem für den Sender sind feste Podcasting-Rubriken. Diese können nicht das ganze Jahr über gefüllt werden, weil die Themen oft nur saisonal im Radio stattfinden. Im Winter hatten wir auch so eine Hustencomedy, wo es darum ging, dass jeder andauernd krank ist. Wir hatten auch schon ein Podcast-Angebot zu den Olympischen Spielen (...) man stellt so einen Podcast leicht mal online aber du musst ihn ja bei itunes auch wieder rausnehmen. Also tun wir uns auf der eigenen Webseite leichter, weil wir da so ein bisschen die Plattform-Hoheit haben. Auch die Intervalle der Aktualisierung von Audio- und Videoveröffentlichungen müssten sich nach den Wünschen des Nutzers richten: Da muss ich dann nicht mehr jeden Morgen synchronisieren oder jeden Abend, sondern ich kann mir quasi den Inhalt dann holen, wenn ich ihn gerade brauche.

49 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 49 Trotzdem werden Podcasts in der neuen Mediathek ausgebaut. Derzeit werde eine individuelle Form des RSS-Feeds entwickelt, die an die Technischen Funktionen von Yahoo! Pipes 47 erinnert: Dynamische Feeds, automatisch aus der Mediathek bestückt und ohne redaktionellem Aufwand. Nach dem Prinzip von -Filtern könnten so beispielsweise Berichte eines speziellen Autors oder über einen bestimmten Ort ausgegeben und automatisch heruntergeladen werden. Wenn der User sich damit technisch auseinandersetzen will, dann ist das ihm ja überlassen. Schon jetzt verfügt ANTENNE BAYERN über ein automatisiertes Veröffentlichungssystem für Podcasts: Die stündlich aktualisierten Nachrichten des Senders, werden so als Podcast verbreitet. Ein Mitschnittsystem erkennt das Anfangsjingle der Nachrichten und den ARI-Pfeifton 48 des Verkehrsfunks am Ende. Der Prozess läuft vollständig ohne Eingreifen eines Redakteurs oder Technikers ab. Ob diese Funktion auch in der neuen Mediathek auf weiteren Gebieten Einsatz findet, steht noch nicht fest. Theoretisch könnten wir auch jetzt mit dieser Technologie Stopsets mitschneiden. Stopsets sind Moderationsunterbrechungen, wo der Moderator irgendwas durchgibt. (...) Die Frage wäre, ob das so interessant ist (...). Bei der Veröffentlichung von Inhalten seien die öffentlich-rechtlichen Sender mit ihrem vielfältigen Wortangebot gegenüber einem Musiksender bevorteilt. Schuld sei die GEMA, deren Geschäftsmodell für Podcasts nicht aufgehe, (...) weil man sich an Lizenzgebühren dumm und dämlich zahlt und die halt momentan über Werbegelder nur schlecht refinanzieren kann. Zusätzlich entdeckt der Radiosender seit einiger Zeit Video als Veröffentlichungsmedium: ( ) womit wir uns auch ehrlich gesagt sehr schwer tun, weil das überhaupt nicht unser Kerngeschäft ist ( ) Der Qualitätsanspruch sei hoch und dieses Niveau müsse teuer erkauft werden. Und da ist erstmal die Frage: Rentiert sich das, mit welchem Aufwand betreibt man das? Eine Unterscheidung zwischen Erst- und Zweitverwertung möchte Praetorius nicht hören: Ja, was heißt Luxus und Zweitverwertung? Also letztendlich ist es so: Die Zweitverwertung ist bei uns der Onlinebereich, weil es ein bisschen das Schaufenster ist für das, was wir im Radio senden. ( ) Wir hatten zum Beispiel im Januar eine Aktion, da haben wir unseren Morningshow-Moderator ins Eis geschickt. Der musste einfach überwintern in klirrender Kälte. Und das kann man im Radio schön erzählen mit ein paar Haucheffekten und ein paar Windeffekten. Die Frage ist, ob es dir jemand da glaubt, ja? Man kann ja im Radio viel erzählen und ich kann online einfach als Video den Beweis bringen. Und so ein Videotagebuch auch sowas kann ich als Podcast machen. Oder was wir zum Beispiel gemacht haben als nettes Gimmick: Zur Weihnachtszeit hatten wir vom 1. bis zum 24. einen Adventskalender-Podcast. ( ) Die Podcast-Episoden von ANTENNE BAYERN bleiben dabei nicht ewig online, sondern werden nach einiger Zeit wieder vom Server genommen. Hauptgrund dafür sind die hohen Kosten für Serverplatz und den Traffic, der entsteht, wenn ein Podcatcher alle Episoden eines Podcasts auf einmal herunter lädt. Das rechtfertigt Praetorius ganz pragmatisch: Ja, da muss ich ganz ehrlich sagen, wenn wir das bei itunes angeboten haben, dann hat der User ihn auch nicht rechtzeitig heruntergeladen. Also in der Tat: Wir können es uns nicht leisten, das ewig vorzuhalten. Also wir sind nicht Wikipedia. 47 Yahoo! Pipes ist ein webbasiertes Werkzeug, um Internetinhalte individuell in Feeds zu verknüpfen: 48 ARI steht für Autofahrer-Rundfunk-Information: Es handelt sich dabei um ein Signal vor und nach dem Verkehrsfunk, das bei Radiosendern übermittelt wird, um Beginn und Ende der Verkehrsnachrichten anzuzeigen.

50 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 50 Als zusätzliche Einnahmequelle kann ANTENNE BAYERN Podcasts nicht nutzen. Wir tun uns mit der Podcastvermarktung sehr schwer, weil die Podcasts immer noch zu wenig Hörer haben. Generell. Das gilt glaube ich für alle Sender. Trotzdem hat der Sender bereits mit einem werbefinanzierten Podcast zur Computerspielemesse Games Convention Geld eingenommen. Das online laufende Zusatzangebot zu dieser Messe wurde von einem Sponsor präsentiert, der Werbeeinblendungen geschaltet hat. Die Einnahmen haben die Produktionskosten getragen, die bei einem Podcast allerdings auch nicht so hoch ausfallen: Podcasts sind kein gewinnbringendes Geschäft bei uns. Daher sieht Praetorius Podcasting auch als crossmediale Ergänzung zum klassischen Reichweitengenerator UKW an. Wenn YouTube ausreichende Businessprofile für Sender anbieten würde, mit denen man Aussehen, Funktion des Players und der Umgebung an die eigene Präsenz anpassen könnte, wäre AN- TENNE BAYERN schon aus Betriebskostengründen nicht abgeneigt, auf eine Entwicklung der eigenen Mediathek zu verzichten: Man muss dieses Rad nicht dreimal neu erfinden. (...) ich bin da momentan versucht zu überlegen, was wir da künftig machen mit unserer Mediathek, wie wir das Thema technologisch einfach ein bisschen schlanker ausrollen. (...) Also bös gesagt: Das ZDF würde gut daran tun, seine Mediathek einzustampfen und auf YouTube zu setzen Öffentlich-rechtliche Radiosender in Deutschland: SWR Gunnar Roters ist Medienforscher beim Südwestrundfunk 49 in Stuttgart. Er arbeitet in der Abteilung Medienforschung/Programmstrategie, die neben Forschungsarbeiten auch einzelne Redaktionen unter anderem im Umgang mit Podcasting berät. Dabei gibt seine Abteilung Empfehlungen aus oder reagiert auf Anfragen. Die Frage, ob der SWR eher auf Podcasts oder eher auf Mediatheken setzt, stellt sich für Roters nicht: Wir wollen dem Nutzer die Flexibilität geben, selbst zu entscheiden, über welchen Weg er ein und das selbe Produkt nutzen will. Das mobile Internet habe sich noch nicht so durchgesetzt. Selbst bei DVB-T, dem digitalen terrestrischen Fernsehen, habe man sich damals schon erhofft, dass jeder Zuschauer mit mobilen Fernsehern in der Tasche herumläuft. So werden, Podcasts zur mobilen Anwendung gefördert und Mediatheken zur besonderen Präsentation auf dem Computer: (...) ohne, dass ich einen Festplattenrecorder, ohne dass ich ein Zusatzgerät anschaffen muss, kann ich mir ganz normal mit meinem Computer eben die Folge XY von den Fallers [SWR-Serie, Anmerkung der Verfassers] zum Beispiel nochmal ansehen (...). Podcasts seien für die mobile Nutzung eher gekürzt, da auf den kleinen Bildschirmen der mobilen Geräte ohnehin keine ganzen Folgen angesehen werden, meint Roters. Mit verschiedenen Verbreitungsformen der gleichen inhaltlichen Produkte komme der Südwestrundfunk den individuellen Nutzungsgewohnheiten seines Publikums entgegen. Der SWR und dessen Vorgänger SWF und SDR, so erklärt Gunnar Roters, seien schon immer innovativ gewesen. So habe man das Jugendradio DASDING im Internet als Streamingradio etabliert. Und Podcasts waren die logische Konsequenz aus dieser Entwicklung, dass Innovationen in unserem Hause traditionell aufgegriffen und ausprobiert werden. So werde auch das bestehende Angebot weiterentwickelt. Auf Pläne von Konkurrenten angesprochen, Podcasts dynamisch nach Nutzervorlieben erstellen zu lassen (Michael Praetorius, ), geht Ro- 49 Alle in diesem Abschnitt nicht gesondert mit Quellenhinweisen ausgewiesenen Informationen sind einem Experteninterview mit Gunnar Roters, Medienforscher beim SWR, Abteilung Medienforschung/Programmstrategie, entnommen. Das Gespräch wurde am geführt.

51 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 51 ters interessiert ein: Das ist eine Weiterentwicklung der Podcasttechnik, die sinnvoll erscheint, weil eben die Podcastnutzer sehr treue Nutzer sind, die ganz spezielle Inhalte auch wollen. Wenn ich eben so einen Podcast abonniere, dann kenne ich auch meine Autoren und da habe ich vielleicht auch meine Lieblinge drunter und die möchte ich dann auch haben, das ist eine sehr sinnvolle Erweiterung. (...) Unsere Mediatheken sehen ja auch nicht mehr so aus, wie sie ganz am Anfang angeboten wurden. Man muss schon mit der Entwicklung der Zeit gehen und insofern wird es sicherlich so etwas geben. Der SWR hat, das betont Roters, auch solche neue Entwicklungen, wie YouTube aufgegriffen und ist dort ebenfalls präsent. Weiterentwicklungen kommen beim SWR aus den Redaktionen direkt und werden nicht von oben herab verordnet. Für Roters sei aber beispielsweise die Einbindung des umfangreichen Archivmaterials eine wünschenswerte Innovation: (...) der öffentlich-rechtliche Rundfunk lebt zum Teil auch aus seiner Macht der Archive. Dort wird es eben möglich sein zu sagen, okay, wir haben mit dem das aktuelle Gespräch geführt, aber wir können gleichzeitig in unserem Podcast noch eine Rückblende anbieten: Das hat die ein oder andere Person noch vor fünf Jahren gesagt. Vor dem gesetzlich auferlegten 3-Stufen-Test, der alle Angebote von öffentlich-rechtlichen Sendern auf ihre Notwendigkeit hin überprüfen soll, hat Roters keine Angst. Neu sei in diesem Fall nur, dass sie besonders beworben werden. Es handle sich nicht um vollkommen neue Angebote. Sondern das, was wir anbieten, hat immer Kontext zu unseren genuinen Produkten. Auch die Internetangebote sind damals entstanden, um weiterhin den Bestand und die Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu sichern (...). Das heißt, wir machen bei neuen Trends und Entwicklungen auf dem Medienmarkt deshalb mit, damit auch unsere traditionellen Dinge weiter genutzt werden, und nicht als reiner Selbstzweck. (...) Sondern wir haben lediglich unsere Produkte, die ohnehin erstellt werden ( ) ins Internet gestellt und haben dadurch einen Vorteil, nachdem es jetzt DSL weitverbreitet gibt, dass diese Angebote eben auch im Internet nachgefragt werden. Verlagshäuser, traditionelle Printmedien, haben dadurch einen Nachteil, weil sie primär immer Lesemedium waren und im Grunde genommen ihre Stärke, die Ausführlichkeit von Artikeln, ins Internet gestellt haben. Aber die sind heutzutage allein scheinbar nicht mehr so attraktiv für den Leser oder denjenigen, der das Internet nutzt. Die Öffentlich- Rechtlichen haben hier aber Kooperationen mit Verlagshäusern geschlossen und ihre Angebote auch, wie beim WDR im Ruhrgebiet, zur Veröffentlichung auf deren Internetseiten angeboten. Der Südwestrundfunk produziert mit dem Informationsprogramm SWR1, dem Kulturprogramm SWR2 und dem reinen Wortprogramm SWR cont.ra relativ viele journalistische Wortinhalte, die für Roters originär zu Podcasting passen. Hier sei eine Zweitverwertung ohnehin vom Publikum stark nachgefragt, das habe man aus Zuschauerfeedback ermittelt. Details werden zwar nicht veröffentlicht, doch gibt Roters zu bedenken: Wenn sie sehen, dass Kulturwortprogramme, ich nehme mal SWR2, in der Abendschiene gerade noch 0,5 % der möglichen Hörer erreichen und sie auf eine Sendung Zuschriften mal in der Größenordnung von 100 Briefen bekommen, dann ist der Anteil, der dieses Angebot als Podcast nutzt, sogar höher als der, der es im Radio gehört hat. Der SWR ist mit den Nutzerzahlen seiner Podcasts also offensichtlich sehr zufrieden. Feedback geht den Redaktionen gesammelt ein. Die Entscheidung über Änderungen des bestehenden Konzeptes, zum Beispiel aufgrund von Nutzerwünschen, trifft eine Redaktion für sich alleine. Auf Themenvorschläge des Publikums werde beispielsweise eingegangen. Roters erklärt, dass es im SWR die Maßgabe gibt, jede Zuschauer- und Zuhöreranfrage zu beantworten: Es wird ernst genommen, es wird aufgegriffen, es wird im Programm verwendet oder ich be-

52 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 52 komme eine entsprechende Rückmeldung. Es sind auch alle Redakteure gehalten, auf jede Publikumsäußerung entsprechend zu antworten. Die Sender entwickeln sich ständig weiter und bei neukonzipierten Sendungen wird der Podcasting-Ausspielweg gleich mitgedacht. Ein Grund dafür sei auch, dass es im Gegensatz zu anderen relativ wenig Arbeit in Anführungszeichen ist. So habe man schon länger Erfahrungen darin gesammelt, Inhalte auf vielen Wegen zu nutzen: Die SWR1-Radiosendung Leute, in die prominente Personen zum Gespräch eingeladen werden, wird zusätzlich über eine Fernsehkamera mitgeschnitten und - ohne die Musikpausen - im Nachtprogramm des SWR Fernsehens gesendet. Außerdem folgt eine Wiederholung im Digitalprogramm SWR cont.ra. Die Veröffentlichung als Podcast falle da vom Aufwand her nicht besonders ins Gewicht. Auf vier Abspielwegen komme man den Zuschauerwünschen entgegen, berichtet Roters stolz. Man erreiche auf jedem Weg eine spezielle Klientel. Einen Schritt weiter gehen die Popwelle SWR3 und die Jugendwelle DASDING. Wenn dort prominente Künstler zu Gast sind, erklärt Roters, werden neben einem Videobeitrag für die Homepage oder angeschlossene Sendungen, wie DASDING- TV vom SWR Fernsehen auch Podcasts mitgeschnitten. Über eine Form der Cross-Promotion weist dann der Moderator der Radiosendung auf die weiteren Erscheinungsformen des gerade gesendeten Interviews hin und macht die zusätzlichen Ausspielwege dadurch bekannter. Exklusivität erreichen Podcasts in diesem Fall dadurch, dass beispielsweise anderswo unveröffentlichte Interviewteile dort gezeigt werden. Hier helfen Podcasts auch, vorhandenes Material zu nutzen, für das an anderer Stelle zu wenig Sendezeit zur Verfügung steht. Es wird eine gewisse Form der Special-Interest-Angebote geschaffen, denn wenn sich ein Zuschauer oder Hörer besonders für einen Künstler interessiert, erhält er an dieser Stelle mehr Informationen. Werbung werde es in Podcasts bei ARD-Anstalten nie geben, (...) das ist von vornherein ein selbst auferlegter Verzicht gewesen. Gunnar Roters erinnert sich dabei an die Absprachen, die mehrfach von den ARD-Intendanten bekräftigt wurden: (...) im Internet wird es nie Werbung geben und in den neuen elektronischen Angeboten. Weder in den Mediatheken, noch in Podcasts noch in Streams noch in irgendeiner Form wird es dort Werbung geben. Insofern ist auch der Südwestrundfunk bei seinen Onlineaktivitäten auf die GEZ-Gebührengelder angewiesen. Der Kostenaufwand des Podcasting-Angebots ist für den SWR niedrig, lässt sich aber nicht beziffern, gibt Gunnar Roters zu. Die Veröffentlichung wird von den Redakteuren in ihrer regulären Arbeitszeit gemacht. Jede Redaktion kümmert sich dabei um ihre eigenen Produkte. Die Veröffentlichung der Inhalte sei vertraglich mit dem Ersthonorar abgegolten. Das sei genauso abgelaufen, wie bei der Erweiterung der Reichweite über Satellitenprogramme. Damals seien die Verträge entsprechend angepasst worden. Der SWR sichert sich also mit der Erstellung und dem Einkauf einer Sendung die Veröffentlichungsrechte auch für den Onlineausspielweg. Eine Anleitung zum Veröffentlichen von Podcasts erhalten Redakteure schon in ihrer Ausbildung, für ältere Redakteure wird eine Fortbildung angeboten. Bei uns wird Hörfunk zum allergrößten Teil, nur mit ganz wenigen Ausnahmen, digital produziert und dieses digitale Produktionssystem lässt gleichzeitig zu, eben diese Audiodatei im speziellen Format zu speichern. Das ist ein Knopf mehr auf dem Programm. Die Podcasts werden eben mit demselben Programm erstellt, was ohnehin zur Produktion der Sendung eingesetzt wird. Die erstellten und formatierten Dateien greift ein Onlineredakteur ab und stellt sie ins Internet. Diese manuellen Eingriffe seien notwendig, tauchen allerdings auch bei der normalen Arbeit auf, wenn Programmseiten gepflegt werden: Das ist quasi nur minimaler Mehraufwand dann da einen Link einzubauen und zu sagen, das gibt es auch als Podcast.

53 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern Private Fernsehsender in Deutschland: ProSiebenSat.1 Media AG (Sat.1, ProSieben, kabel eins, N24) Manuel Cramer ist Produktmanager für Mobile Services and Cooperations bei der Seven One Intermedia GmbH 50, einem Unternehmen der ProSiebenSat.1 Media AG. Zur Sendergruppe gehören unter anderem die Vollprogramme Sat.1, ProSieben, kabel eins und der Nachrichtensender N24. Manuel Cramer ist zuständig für sämtliche Onlineplattformen dieser Marken, sowie für den mobilen Vertriebsbereich. Damit ist er auch verantwortlich für die Strategien und die Veröffentlichung der Podcasts. Die gesamte Senderfamilie ProSiebenSat.1 folgt einer einheitlichen Mediastrategie mit dem Leitwort TV 3.0. Damit wird versucht, das Fernsehen in die nächste Generation zu heben. Die Sender präsentieren sich auf möglichst vielen Plattformen und stellen dort ihre Inhalte zur Verfügung. Mit Recycling hat das laut Cramer aber nichts zu tun, man wähle gezielt aus, welcher Content zur jeweiligen Plattform passt. Als Hauptplattform dient den jeweiligen Sendern, darunter auch ProSieben, die eigene Onlineplattform, auf der jede einzelne Marke in Zukunft ein Mediacenter (Mediathek) starten wird: ProSieben ist mit Prosieben.tv bereits online, kabel eins und Sat.1 sind so gut wie fertig 51. In diesen Mediacentern kann der Nutzer alle Inhalte des Senders als Vollepisoden in einer Scheduling genannten Zeitleiste, ähnlich der Übersicht in einer Programmzeitschrift, anwählen und sehen. Die Nutzung aller Videos dieser Plattformen ist gratis. Gleichzeitig werden diese Inhalte in die gruppeneigene Onlinevideothek Maxdome eingebunden. Auch hier sind sie kostenfrei abrufbar. Sie ergänzen die kostenpflichtigen Sendungen, wie Hollywood-Spielfilme ( Blockbuster ), Eigenproduktionen der Sender oder Dokumentationen, die teilweise auch von anderen Sendern, wie dem ZDF eingekauft werden. Maxdome schließt damit laut Cramer die Lücke, die das ZDF als öffentlich-rechtlicher Anbieter nicht selbst ausfüllen kann: Filme und Blockbuster des ZDF werden bei Maxdome verkauft, die ZDFmediathek dagegen stellt nur kostenfreies Material bereit. Als drittes werden die Inhalte der ProSiebenSat.1-Senderfamilie auf der eigenen Videoclipseite MyVideo.de, einem deutschen Pendant zu YouTube, veröffentlicht. Hier ist ein ausführliches Portfolio, wie Cramer es nennt, gratis verfügbar. Seit Kurzem sind auch Spielfilme und Musikvideos in eigenen Rubriken eingebunden. Zusätzlich stellen sich die einzelnen Sender bei itunes im Podcastverzeichnis dar. Auf diesem Weg werden laut Cramer (...) ungefähr 80 bis 90 Prozent der Downloads (...) generiert. Dort sind zu den Podcasts auch die gleichen kostenpflichtigen Inhalte über den itunes-store verfügbar, die schon bei Maxdome angeboten werden. Nicht alle Beiträge und Sendungen werden parallel angeboten. Das liegt letztendlich immer auch so ein bisschen in meiner Entscheidung, was macht sich letztendich... was macht irgendwie Sinn (...). Ganze Episoden landen als kostenfreie Variante nur im ProSieben-Mediacenter. Dagegen werden beispielsweise Clips der Castingsendung Germany's Next Topmodel mit Backstage-Material auf ProSieben.tv und bei itunes ein gepflegt. 50 Alle in diesem Abschnitt nicht gesondert mit Quellenhinweisen ausgewiesenen Informationen sind einem Experteninterview mit Manuel Cramer, Manager für Mobile Services and Cooperations, bei Seven One Intermedia, einer Tochter der ProSiebenSat.1-Gruppe, entnommen. Das Gespräch wurde am geführt. 51 Kurz vor Veröffentlichung dieser Arbeit sind auch diese Sender mit einem eigenen Mediatheken auf Basis des Move Media Players gestartet: Sat.1 Videocenter ( und kabel eins Videoportal/Videowelt ( In den Funktionen unterscheiden sie sich nicht von ProSieben.tv; lediglich die Optik ist dem jeweiligen Sender angepasst (Mantel 2009b).

54 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 54 Das Parallelangebot lohnt sich, betont Cramer: (...) wir spüren momentan absolut nichts von einer Kannibalisierung, sondern haben eher auf sämtlichen Plattformen eine Steigerung zu verzeichnen. Bei der Angebotspräsentation auf einer sogenannten Provider-Page im itunes- Podcastverzeichnis wird die Sendergruppe von Apple unterstützt. Die Dienstleistung sei für den Sender kostenlos. Die Sender werden dort in die Spotlight-Übersicht aufgenommen, die Präsentation kann graphisch zum Beispiel mit dem Senderlogo oder Akzentfarben aufbereitet werden. Die gesamte Sendergruppe bietet ausschließlich Videopodcasts an: Wir haben derzeit 100 verschiedene Podcasttitel, also Videopodcasttitel. Neben den vier Sendermarken Sat.1, ProSieben, kabel eins und dem Nachrichtensender N24, zählen dazu auch die Podcasts der Beteiligung wetter.com und des Pay-TV-Senders Sat.1Comedy. Von den Sendungen gibt es keine Audiopodcasts, die nur eine Tonspur der Sendungen abdecken, wie es bei RTL, Das Erste und ZDF gemacht wird. Dafür sind darunter Formate, die vorrangig für den Onlinemarkt geschaffen wurden, inzwischen aber auch im Fernsehen auf zweitrangigen Sendeplätzen, zum Beispiel im Vormittagsprogramm, gezeigt werden. Dazu zählen die Spielesendung Sevengames.tv oder Schauspieler-Interviews in Blockbuster TV. Cramer spricht bei diesen Sendungen von Madefor-Media-Formaten, die (...) nicht unbedingt im Free-TV laufen müssen, sondern dann unter der Plattform ProSieben oder Sat.1 oder auch der anderen Marken vertrieben werden können. Das Podcasting-Angebot startete im September 2007 und erreichte zu dieser Zeit rund Downloads im Monat. Inzwischen, hat sich diese Zahl mehr als verdreifacht: Im März 2009 wurde die bisherige monatliche Spitze von 11,7 Millionen Downloads gezählt. Switch Reloaded und Galileo, was uns natürlich sehr irgendwie in das Programm spielt, da diese zwei Marken sehr etabliert sind in der Gruppe, haben jeweils ungefähr 2,5 Millionen Downloads, ergänzt Cramer. Im Jahr 2008 wurden insgesamt 56 Millionen Videopodcasts heruntergeladen. Cramer ist ehrgeizig, diese Marke in Zukunft noch zu toppen: Das Portfolio der Sender soll in den nächsten Monaten weiter ausgebaut werden. Zum itunes-podcastverzeichnis wird von den Senderplattformen verlinkt. In den Videopodcast- Bereichen auf den Senderseiten werden dem Nutzer verschiedene Möglichkeiten geboten, die Podcasts abzurufen oder zu abonnieren. Neben dem reinen RSS-Feed, der in einen beliebigen Podcatcher kopiert werden kann, sind die letzten drei Folgen zum Einzeldownload verlinkt. Der Feed kann zusätzlich zu den personalisierten Startseiten von Netvibes oder Pageflakes hinzugefügt, oder auf das ipod-pendant von Sony, das Walkman-Handy, über ein ActiveX-Plugin geladen werden. Die Auswahl dieses Gerätes ist über eine Mediakooperation zustande gekommen, berichtet Manuel Cramer: Wir integrieren unsererseits diesen Walkman-Button und bekommen dann eben eine Newsletter-Integration meinetwegen zurück oder Endgeräte für Gewinnspiele. Geld sei bei dieser Kooperation nicht geflossen. Anders stellt sich die Zusammenarbeit mit dem Handycontent-Anbieter dailyme.tv dar, der ebenfalls zum Direktabonnement verlinkt ist: Bei dailyme.tv ist das so, dass wir dailyme als festen Partner, als festen Anbieter haben, wo wir auch extern versuchen, dann unseren Content zu kapitalisieren. Bevor die ProSiebenSat.1-Gruppe im September 2007 mit Podcasting gestartet ist, haben die eigenen Marktforscher ermittelt, welche Refinanzierungsformen sich bei diesem Projekt anbieten. Die Ergebnisse sind in einer Podcasting-Studie veröffentlicht (SevenOne Media 2008, S. 17). Demnach akzeptiert die Mehrheit der befragten Nutzer (93%) Werbung in Podcasts, wenn diese dafür kostenlos angeboten werden.

55 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 55 Wir sind letztendlich von Anfang an mit Pre- und Postrolls gestartet in der Vermarktung bei Videopodcasts und haben jetzt oder senden jetzt unsere neuen Angebote bei der SevenOne Media dem Vermarktungsunternehmen der Interactive letztendlich auch schon Sonderwerbeformen für Videopodcasts mit raus. Dass wir beispielsweise eine Logo- Integration oder Sponsoringformen, wie man das aus dem normalen TV auch kennt oder Cut- Ins beispielsweise, wie sie es bei TV Total sehen, wenn der mit der Kamera über die Zuschauer schwenkt. So etwas haben wir jetzt versucht über Podcasts auch anzupassen, so dass der Kunde dort noch ein bisschen mehr Attraktivität noch in Zukunft erfahren könnte und vielleicht das Angebot dadurch interessanter macht. Der erhoffte Riesenerfolg blieb bisher allerdings noch aus, gibt Manuel Cramer zu. Podcasting bleibt bei ProSiebenSat.1 derzeit noch ein Prestigeprojekt und eine Investition in die Zukunft. Bisher refinanzieren sich die Angebote noch nicht, obwohl sich seit dem Start bereits einige namhafte Werbekunden eingekauft haben: Wir hatten jetzt seit, gestartet im September 2007, schon zwar sehr renommierte Kunden mit Mazda und Mini und Shell und Deichmann, und jetzt neuerdings auch T-Mobile und Microsoft aber wir können ehrlich gesagt das Portfolio und die Kosten ( ) nicht refinanzieren. Den Grund dafür vermutet Cramer in der Denkweise der Werbekunden und der Werbebranche, die Podcasting noch nicht ganz verstanden haben: Die Vermarkter haben einfach ein Problem damit, wo sie Podcasts einordnen können, es ist kein wirkliches Offlinemedium, es ist kein Onlinemedium. Man muss es irgendwo dazwischen sehen. Das ist ein zweischneidiges Schwert letztendlich. Aber wir sehen das in der Gruppe eigentlich als reine TV-Verlängerung an. Um die Möglichkeiten von Werbung in Podcasts aufzuzeigen, bietet die Sendergruppe daher Pakete aus Fernseh-, Online- und Podcastwerbung an: ( ) das Thema ist einfach noch nicht soweit fortgeschritten, dass man sagen kann, dass man aus jedem Verkaufsgespräch dann positiv rauskommt. Meistens weiß der Kunde, außer den großen vielleicht, noch nicht einmal, was ein Videopodcast ist oder wo überall der Content verfügbar ist. Oder ist sich der Reichweite nicht bewusst. Und das ist so eine Aufgabe, die jetzt letztendlich in Zukunft und jetzt schon in den letzten Monaten angepackt werden muss und auch wird. Podcasting ist derzeit für die ProSiebenSat.1-Gruppe aber auch kein großer Kostenfaktor, weil momentan haben wir da ein spezielles Vertragskonstrukt, das es uns ermöglicht, abgesehen von den reinen Vermarktungskosten, Podcasts zu finanzieren. Da möchte ich aber nicht genauer drauf eingehen. Es ist in jedem Fall so, dass der Dienstleister für uns das Hosting und das Delivering des Videopodcasts übernimmt. Das ist der Dienstleister Liquid Air Lab 52, der für uns auch die Podcasts neben der Firma Interactive co-vermarktet. Der Produktionsablauf der Podcasts ist in der Sendergruppe weitgehend automatisiert und aufeinander abgestimmt. So genügen zwei Redakteure zur Administration und Veröffentlichung des gesamten Portfolios von rund 100 Podcast-Serien. Deren Arbeit wird von einem eigens entwickelten Mobile-Workflow-Tool unterstützt. Damit werden fertige Produktionen aus den Sendern digital angeliefert und halbautomatisch weiter verarbeitet. An einigen Stellen muss allerdings noch Hand angelegt werden: Halbautomatisch zum Beispiel, weil wir bei Formaten, wie Topmodels, am Vortag ein Band bekommen, das wir direkt in Episoden schneiden und dort 52 Liquid Air Lab hostet (im Internet zur Verfügung stellen) neben der ProSiebenSat.1-Gruppe nach eigenen Angaben 70% der privaten Podcasts im deutschsprachigen Raum (auf und ist damit wohl der größte Podhost Deutschlands (Liquid Air Lab 2008). Gleichzeitig ist das Unternehmen mit adplace.com in der Podcast-Vermarktung großer Sender weltweit tätig.

56 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 56 dann am nächsten Tag auf den Podcastaccount bei unserem Dienstleister hochladen, wo zu einem gewissen Zeitpunkt dieser Podcast veröffentlicht wird. Einige Formate werden dabei sogar vollautomatisch generiert und nur noch von einem Redakteur vor der Veröffentlichung abgenommen. Der Nachrichtenpodcast N24-Kompakt erscheint auf diese Weise vier- bis sechsmal am Tag ohne regulären Eingriff eines Mitarbeiters: Da haben wir mit der N24-Multimediaredaktion einen Workflow aufgestellt, der uns letztendlich immer die Rohdaten so schnell wie möglich zur Verfügung stellt, wir das so schnell wie möglich verarbeiten und dann wiederum so schnell wie möglich auch den Podcast veröffentlichen. Gesichtet werden müssen Podcasts vor der Veröffentlichung in jedem Fall, da es laut Cramer in einigen Fällen zu Schwarzpausen kommt, wenn der vom Sendeserver mitgeschnittene Beitrag nicht rechtzeitig gestartet ist und davor oder danach eine Lücke mit aufgenommen wurde. Diese Schwarzbildszenen werden von einem Redakteur manuell entfernt. Außerdem muss das Material auf darin enthaltene Fremdrechte überprüft werden. Dies sei beispielsweise bei Sportübertragungen der Fall, die nicht ohne weiteres als Podcast weiter veröffentlicht werden dürfen: Ja dann schneiden wir es letztendlich raus, wenn es sich lohnt. Ansonsten veröffentlichen wir bei kompletten Sendungen das vielleicht gar nicht. Also es kann gut sein, dass wir mal beispielsweise für Galileo oder so einmal komplett die Rechte nicht haben für eine Sendung, so dass dann auch keine Podcasts daraus geschnitten werden. Was relativ selten ist. Aber bei Formaten, wo es sowieso von vornherein kritisch wird, wie beispielsweise den gesamten Newsformaten, die wir letztendlich bei Sat.1 oder ProSieben ja gar nicht im Portfolio haben, lassen wir sofort die Hände davon, weil es einfach zu viel redaktioneller Aufwand wäre, das noch einmal nachzubearbeiten. Nicht alle Sendungen sind als Podcast verfügbar, da die Sendergruppe sich nicht immer mit den Produktionsfirmen einigen kann. So muss der Zuschauer beispielsweise auf Podcasts der beliebten Sendung TV Total mit Stefan Raab verzichten, da die Produktionsfirma Brainpool in diesem Fall auf die eigenen Onlinerechte besteht. Die Sendung ist auch nicht über Prosieben.tv verfügbar. Bei Veröffentlichungen von on-demand-videos kommt es dadurch außerdem zu verwirrenden Verzweigungen auf unterschiedlichen Portalen 53, die teilweise zum Sender und teilweise zur Produktionsfirma gehören. Podcasts von Sendungen wie Switch Reloaded werden in kleine Episoden, sogenannten Klammerteile, geschnitten. Grund dafür ist, dass die Vollepisoden in den Onlinevideotheken und über den itunes-store verkauft werden. Also wenn Sie sich das itunes-portfolio meinetwegen mal anschauen, sehen Sie immer, dass Podcasts so eine Länge von fünf bis zwölf Minuten haben ungefähr, durchschnittlich. Und das hier in jedem Fall auch in der Summe nie die komplette Episode abgebildet wird. Beim Aufbau der Episoden hat Cramers Team mit Längen und Werbung experimentiert und aus Fehlern gelernt: Also am Anfang waren wir noch letztendlich so der Meinung, dass ein Podcast kurz sein sollte. So zwei bis fünf Minuten. Hatten aber damals schon, wenn ein Postroll beziehungsweise ein Preroll geschaltet wurde [Werbespot vor beziehungsweise nach dem Podcast-Inhalt, Anmerkung des Verfassers], einfach negative Rezensionen erhalten, weil der Kunde sicherlich nicht 30 Sekunden Werbung sehen will und dann nur zwei bis vier Minuten Content. So dass 53 Brainpool veröffentlicht Comedysendungen und Serien, teilweise mit ganzen Episoden, kostenlos auf einem eigenen on-demand-portal: darunter sind auch Ausschnitte aus TV Total. Weiterhin unterhält die Produktionsfirma eine eigene Homepage der Sendung unter Die Sendung Stromberg wird auf MySpass kostenlos in voller Länge gezeigt und gleichzeitig bei itunes und auf DVD verkauft.

57 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 57 die einzelnen Podcast-Episoden je nach Format dann schon verlängert wurden auf fünf bis zehn Minuten oder fünf bis zwölf im Durchschnitt und dort dann auch der eigentliche Preroll besser angenommen wurde. Zusätzlich haben wir dann noch den Postroll angeboten oder sogenannte Promostories, die im Vorhinein des Podcasts angekündigt werden, wo dann im Nachhinein eine 30-Sekunden- oder sogar eine 1-Minütige Promostory läuft, beispielsweise bei Topmodel mit Boris Entrup und Maybelline Jade, aber wir aktuell eigentlich immer den Aufbau haben, dass ein Werbespot am Anfang steht, dann ein sogenannter Senderopener, ein Formatopener der einzelnen Videopodcast dann folgt und dann mit wieder mit einem Formatund Senderopener ausgelassen wird. Auf die Frage, weshalb Podcasts trotz des offensichtlich großen Stellenwertes auf der ProSieben-Internetseite so verborgen in der Fußleiste erscheinen, erklärt Manuel Cramer, dass ein Relaunch bevorsteht, der auch den Stellenwert von Podcasting aufwerten soll: Das wird sich in nächster Zeit ändern. Die ProSieben-Webseite wird im Herbst dieses Jahres einen kompletten Relaunch, wie schon angekündigt, haben und dort werden wir dann in dem Bereich des Mediacenters bei jedem einzelnen Format im Player selbst einen Podcast-Button haben, der letztendlich dann von der ProSieben.de, wo die Inhalte dann die ersten sieben Tage im sogenannten Seven-Day-Schedule verfügbar sind, auch ab dem achten Tag als Podcast angeschaut und da auch heruntergeladen werden können. Momentan, da gebe ich Ihnen völlig recht, ist es relativ schlecht implementiert. Es wird auch nicht wirklich geteasert aber es war vor der Einführung des ProSieben.tv im Bereich Video/Video-Podcast aufgehängt und ist durch die Umstellung vorübergehend etwas fallengelassen worden. In die Onlinestrategie lässt sich die ProSiebenSat.1-Gruppe nicht reinreden. Nutzerfeedback wird prinzipiell nur von den jeweiligen Redaktionen bearbeitet und dann im Konzept der Sendung berücksichtigt. Auf die Onlineveröffentlichung nehmen höchstens Kommentare von Nutzern mit Fehlermeldungen oder bei speziellen Wünschen Einfluss. Grundsätzlich orientiert man sich allerdings an der einmal festgelegten Richtschnur, die sich bei Nutzerwünschen auf die im Mai 2008 durchgeführte Studie stützt (SevenOne Media 2008). Das Feedback der Nutzer sei aber ohnehin weitgehend positiv, sagt Cramer: Comedy läuft generell sehr gut, was ein positiver Faktor für uns ist, da wir auch in Zukunft relativ viele Comedyinhalte bei der ProSiebenSat.1-Group bieten werden. Auch mit dem Sat.1Comedy-PayTV-Sender Öffentlich-rechtliche Fernsehsender in Deutschland: ZDF Jürgen Kleinknecht ist Referent in der Hauptredaktion Neue Medien des ZDF 54. Dort ist er unter anderem verantwortlich für die Strategiefindung und Veröffentlichung von Podcasts und anderen Audio- und Video- Angeboten im Rahmen der ZDFmediathek. Das ZDF setzt online auf die Mediathek. Allerdings sieht Jürgen Kleinknecht aus Nutzersicht auch Downloadangebote als Selbstverständlichkeit an: Podcasts und Downloads sind ja nicht unbedingt identisch. (...) Die jetzige Lösung der Integration ist nicht so ganz optimal, weil man sie in der Mediathek eben nicht genau findet. Generell geht die Strategie aber dahin, dass wir sagen, wir müssen die Rechte möglichst erwerben dass wir alle diese Verbreitungswege möglichst einfach bedienen können, ohne dass wir da jetzt groß sagen: Das nicht für den Kanal oder das nur dort. Sondern, dass es möglichst nur ein Mausklick ist und dann ist es in allen Wegen draußen. Es sei denn, dass es aus rechtlichen Gründen dann nicht möglich sein sollte. 54 Alle in diesem Abschnitt nicht gesondert mit Quellenhinweisen ausgewiesenen Informationen sind einem Experteninterview mit Jürgen Kleinknecht, Referent in der Hauptredaktion Neue Medien des ZDF, entnommen. Das Gespräch wurde am geführt.

58 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 58 Einer der beliebtesten Podcasts beim ZDF ist die Satirerubrik Toll! aus der Magazinsendung Frontal 21, die als eigener Podcast erscheint. Vorteil dabei ist laut Kleinknecht, dass die Rubrik bereits seit 2006 etabliert ist und eine relativ loyale Fangemeinde anzieht. Außerdem sei die Kürze des Formates (...) für diesen Verbreitungsweg ganz ideal geeignet (...). Die Dauer eines Podcasts sagt aber nichts über den Erfolg aus. So sei die Nachrichtensendung heute-journal als Podcast wesentlich erfolgreicher als ihr Schwesterformat der heute-nachrichten. Der Grund dafür liegt für Kleinknecht im Format: Während die heute-nachrichten beim ZDF um 19 Uhr gesendet werden, läuft das heute-journal wesentlich später, meist um Uhr. Somit seien die darin enthaltenen Meldungen aktueller, selbst, wenn man sie am nächsten Morgen unterwegs auf dem Weg zur Arbeit konsumiert. Außerdem seien die vertiefenden Beiträge der Korrespondenten wohl ein ausschlaggebender Punkt, spekuliert er. Kurzfristige Podcast-Serien, die beispielsweise einen Messeauftritt oder eine Veranstaltung begleiten, haben beim ZDF eher nicht so gute Erfahrungen hinterlassen. Kleinknecht bezeichnet sie als Lernfaktor für das gesamte Unternehmen. Grund dafür sei die enge Zusammenarbeit mit Apple, die notwendig ist, um Podcasts im itunes-podcastverzeichnis zu publizieren oder wieder daraus zu entfernen: Was nicht so gut funktioniert, sind kurzfristige Sachen, die auch nur eine sehr kurze Lebensdauer haben. Als positive Erfahrung nimmt er dagegen den Interneterfolg der Dokumentationsreihe Unser Leben in der Zukunft mit, die 2007 mit fiktionalen Mitteln Wissenschaftstrends nahegebracht hat: (...) das ist eine Geschichte, die eigentlich in der Sendezeit gar nicht mal so aktiv genutzt wurde (...). Als Onlinepublikation und als Podcast entwickelte sich die Sendung zu einem Erfolg und bekam im Sinne des Long-Tail, dem Prinzip vom Nischenmarkt, relativ viele Nutzer. Inzwischen wird 2057 aufgrund des großen Erfolges von der Tochterfirma ZDF-Enterprises kostenpflichtig über die Videoplattform Maxdome vermarktet. Dies entspricht der Vermarktung einer DVD zur Sendung. Die Kirchenredaktion des ZDF bietet ebenfalls als Nischenprodukt einen Gott-Pod an, wie Kleinfeld es nennt: Das ist sicherlich ein Angebot, dass sich hier zahlenmäßig an eine kleinere Zielgruppe wendet, die aber dann diesen Gott-Pod umso intensiver nutzt. Das muss nicht immer sein, dass etwas für riesige Nutzerzahlen sorgt, aber vielfach ist es eben auch ein Experimentierfeld für Formate die sich aus unseren normalen in Anführungsstrichen Sendeformaten fürs Fernsehen entwickelt. Um den Mediatheken der Konkurrenten auf der Spur zu bleiben, wird das ZDF einen Relaunch der ZDFmediathek zur Funkausstellung IFA Anfang September 2009 durchführen, kündigt Kleinknecht an. Das bewährte Flash-Format wird dabei weiterhin beibehalten. Allerdings sollen besser auf Nutzerverhalten, wie Downloads und Podcasting eingegangen werden. Wie weit dabei gegangen wird, will er allerdings nicht verraten. Dass Downloads bisher beim ZDF allerdings unterrepräsentiert sind, gibt er zu. Da habe es die ARD-Mediathek wesentlich leichter, die alle Radiosendungen auch podcastet. Für Bewegtbilder in Kombination mit Musik sei der Mehraufwand erheblicher. Aus rechtlichen Gründen ist es dem ZDF nicht möglich, alle Sendungen als Podcast anzubieten. So sei der sehr erfolgreich gelaufene Podcast der Sendung WISO mit aktuellen Wirtschafts- und Verbraucherthemen eingestellt worden, da die Autoren in den Beiträgen häufig Musikstücke verwenden. Die Downloadrechte an diesen Stücken seien nicht immer rechtzeitig zu klären gewesen, erklärt Kleinknecht. Dieses Problem sei bei Formaten, wie dem heute-journal oder dem Satirepodcast Toll! von Frontal21 wesentlich einfacher zu lösen, da die Zahl der Musiken dort sehr begrenzt sei.

59 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 59 Downloadzahlen sind für Kleinknecht kein verlässliches Mittel zur Zugriffsmessung: Es gibt tatsächlich im Moment kein auch nur annäherungsweise verlässliches Instrumentarium, in dem man die Downloads zählen kann, gibt Kleinknecht zu bedenken. Grund dafür sei, dass vor allem in den letzten zwei Jahren die Zahl der sogenannten inkrementellen Downloads, also der zerstückelten oder von Podcatchern wiederaufgenommenen Downloads zugenommen hat. Es sei so anhand der Statistiken nicht mehr möglich, zu unterscheiden, ob eine Downloadanfrage komplett von einem Nutzer, mehrfach in Teilen von einem Nutzer oder von verschiedenen Personen stammt. Kleinknecht gibt zu, dass die Erfassung der Nutzerzahlen derzeit das größte Problem beim Podcasting ist, das das ZDF hat. Die Relation der einzelnen ZDF-Podcasts zueinander sei allerdings bekannt und messbar, so könne wenigstens etwas über den Erfolg einzelner Serien und Episoden ausgesagt werden. Bis ein Downloadangebot im ZDF die Zustimmung findet, ist Überzeugungsarbeit notwendig. Das sei jeweils sehr einfach, wenn es um konkrete, inhaltliche Überlegungen gehe. Generelle Absichtserklärungen seien dagegen immer etwas komplizierter, bemerkt Kleinknecht. Die Mehrkosten für das Podcast-Angebot des ZDF gehen gegen Null, hebt Jürgen Kleinknecht stolz hervor. Die organisatorischen Abläufe seien durch weitgehend automatisierte Arbeitsabläufe (Workflows) sehr gering. Da ohnehin eine Produktion der Mediathek stattfindet, sei Podcast (...) ein Nebenprodukt, das dort mit erledigt wird. Es ist tatsächlich so, dass der ganze Workflow ganz stark automatisiert ist, und wenn es einen Beitrag gibt, der für die Mediathek produziert wird, wird im VCMS ein weiterer Haken gesetzt. VCMS bedeutet Video-Content-Management-System. Und ab diesem Zeitpunkt läuft der Beitrag auch in ein vorher im VCMS eingestelltes Abonnement einer Sendung ein. Also das ist sehr sehr stark automatisiert, sodass man wirklich sagen kann, dass der Aufwand für uns eigentlich minimal ist. Das ließe sich sonst auch personell gar nicht mehr stemmen geschweige denn rechtfertigen. Wenn ganze Sendungen als Podcast veröffentlicht werden, wie beim heute-journal, entsteht sogar für die Beitragsredakteure kein Mehraufwand. Ein Mitarbeiter müsse aber schon von Zeit zu Zeit einschreiten, wenn bei der automatisierten Produktion etwas schief geht. Aber das ist in der Regel Gott sei Dank nur sehr sehr selten der Fall. Der Vorteil hier im ZDF ist natürlich der, dass wir eine Infrastruktur haben, die sehr sehr früh auf digitales Senden umgestellt wurde und es ist natürlich auch ein Vorteil, wenn man eine homogene technische Infrastruktur hat, wo nicht für verschiedene Sendungen dann verschiedene Kassettenformate, verschiedenes Produktionsequipment verwendet wird. Das macht s doch im Wesentlichen sehr viel einfacher. Nutzerfeedback wird vom ZDF nicht direkt beim Podcasting aufgegriffen. Grund dafür ist, dass Sendungen aus dem laufenden Programm als Podcasts erscheinen. Es gibt dafür aber interaktive Elemente, die das Internet einbinden. Etwa die YouTube-Nutzerfragen in der Politiktalkshow Maybrit Illner oder die Internet-Wahlberichterstattung mit dem ehemaligen MTV-Moderator Markus Kavka. Sendungen, die nur als Podcast laufen, gibt es beim ZDF dagegen nicht. Es gebe immer eine Sendefläche im Echtzeitfernsehen, wie das normale Fernsehprogramm bezeichnet wird, sagt Kleinknecht. Die anfangs online gestartete Sportkolumne Martin und Martin oder der Elektrische Reporter von Netzjournalist Mario Sixtus laufen nun parallel im ZDF Infokanal. Die Frage, ob bei diesen Podcasts das Web nun Erst- oder Zweitverwerter sei, stellt sich für Kleinknecht nicht: Erzeugte Inhalte, egal wo sie stattfinden, sollen auf allen Plattformen lauffähig sein, lautet seine Devise. Dafür stellt das ZDF mit den digitalen Fernsehprogrammen, wie dem ZDF Infokanal, ZDF Dokukanal und dem ZDF Theaterkanal genügend Fläche zur Verfügung.

60 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 60 Letzterer soll zukünftig zu einem Serien- und Familienkanal mit dem Arbeitstitel ZDF Orange (französische Aussprache) umgebaut werden, kündigte ZDF-Intendant Markus Schächter bei den Mainzer Tagen der Fernsehkritik (Horizont.net 2009) an. Bei der Entwicklung dieses neuen Senders sitzen auch die Mitarbeiter der Hauptabteilung Neue Medien mit am Tisch, berichtet Kleinknecht stolz. Dennoch liefe die Konzeption nicht auf ein generelles online first hinaus, wie man es aus anderen Medien kennt: Es ist eben so: Mittlerweile ist der Online-Weg erwachsen geworden, dass er gleichberechtigt neben den Fernsehkollegen wahrgenommen wird. Aber eben auch nicht mehr als gleichberechtigt Besonderheit Eigenproduktion: Hessischer Rundfunk - YOU FM Außerhalb der Prüfungsreihe wurde das Jugendradio des Hessischen Rundfunks 55, YOU FM, ausgewählt, da hier bei den Vorbetrachtungen zu dieser Arbeit einige Auffälligkeiten deutlich wurden, die sich so bei keinem der untersuchten Radio- und Fernsehsender (siehe Kapitel 4) dargestellt hat: YOU FM produziert einen eigenen Videopodcast 56, der zwar programmbegleitend stattfindet aber keine Zweitverwertung von bereits gesendetem Material sondern eine Eigenproduktion darstellt. Diese Inhalte werden ausschließlich als Podcast vertrieben. Zudem ist Videoproduktion beim Hörfunk per se außergewöhnlich. Daneben hat der Sender einen Podcast mit kommerzieller Musik im Angebot und bindet Hörer über eine Online-Community in das Programm ein. Eine detailierte Analyse des YOU FM-Angebots findet sich im Anhang (Tabelle 6). Daniel Murmann entwickelt als Wellen Manager des Jugendsenders YOU FM neuer Konzepte und Ideen, um das alte Medium Radio trotz MP3-Player und Web für die junge Zielgruppe attraktiver zu machen. Er beschreibt sich selbst als Zukunftsmann bei YOU FM: If it's digital - it's on my desk (YOU FM o.j.). Murmann plant Programmaktionen, kümmert sich um die Hörerbindung und um die Frage, wie sich YOU FM in den Neuen Medien darstellt. Podcasting ist für YOU FM kein zusätzlicher Nutzergenerator: (...) für uns geht es natürlich darum, unseren Nutzern jenseits des normalen UKW-Angebots Berührungspunkte zu geben. Stattdessen werden die sowieso vorhandenen Hörer nach Vorstellung des Wellen Managers auf einem zusätzlichen favorisierten Kanal angesprochen und erreicht, den sie zeitunabhängig und ortssouverän nutzen können. Ich freue mich über jedes bisschen Image, was wir zusätzlich gewinnen, über jeden neuen Hörer, den wir gewinnen über das Podcasting. Aber letztendlich glaube ich, dass du dich da einfach vor allem an deine Stammkundschaft wendest. An eine zusätzliche Hörerschaft kann Murmann wohl schon deshalb nicht glauben, weil seine Stammhörer, die junge Generation, ohnehin auch online beheimatet ist (siehe Abschnitt 3.3). YOU FM versteht sich daher auch als multimediale Marke und gibt Podcasting als Teil dieses Konzeptes stets in Senderbeschreibungen neben beispielsweise Webchannels (diverse Streams) und dem eigenen sozialen Netzwerk für Hörer, der COMMYOUNITY myyou-fm 57 an (Hessischer Rundfunk ). Wir versuchen mit YOU FM eigentlich mit der Marke etwas zu erreichen, um letztendlich in Hessen mit der jungen Zielgruppe in Kontakt zu kommen. Und da 55 Alle in diesem Abschnitt nicht gesondert mit Quellenhinweisen ausgewiesenen Informationen sind einem Experteninterview mit Daniel Murmann, Wellen Management bei YOU FM, entnommen. Das Gespräch wurde am geführt. 56 YOU FM-Morningshow Videopodcast: 57 Die Communities von YOU FM (hr), Fritz (rbb) und MDR Sputnik sind zusammengeschaltet, erscheinen allerdings im jeweils eigenen Senderdesign. Es gibt sie seit Dezember 2007 (Radiozentrale 2008).

61 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 61 sind uns die diversen Mittel und Wege recht, die die neuen Medien bieten. Im laufenden Programm werden immer wieder itunes-musikgutscheine verlost, man gibt sich auch ansonsten multimedial und pflegt den engen Kontakt mit den Hörern per Blog, Chat, , Telefon oder SMS (Hessischer Rundfunk ). Nennenswerte Mehrkosten verursachen Podcasts dem Sender nicht, da das Angebot von den ohnehin vorhandenen Redakteuren gepflegt wird und die Podcasts auf den Servern des Hessischen Rundfunks angeboten werden. Die jeweiligen Techniker oder Autoren versehen den Mitschnitt mit den notwendigen Informationen. Die Onlineredaktion greift über das Sendesystem darauf zu und stellt die Podcasts online. Doch hat das Engagement in diesen Bereichen auch ganz klare Grenzen: Radio ist noch unser Hauptgeschäft und all das, was wir zusätzlich machen, läuft nebenher. (...) Das heißt, die Prämisse ist immer: Erst einmal gucken wir, was im Radio passiert und das andere läuft nebenher. Und zwar wirklich so, dass es die Leute nicht zusätzlich belastet. Aus diesem Grund bietet der Sender derzeit auch beispielsweise kein Twitter-Angebot an, obwohl der Hessische Rundfunk in den Redaktionen von hr-online, hr3 und sogar beim Kultursender hr2 twittert. YOU FM folgt bei der Veröffentlichung von Podcasts keiner besonderen Strategie, gibt Daniel Murmann zu. Es gibt nur vage Vorstellungen der Podcast-Abläufe: Die Idee ist, dass sich die Podcasts möglichst einmal in der Woche aktualisieren. So ganz wird das etwa bei den Comedyserien nicht durchgehalten, da hier wieder personelle Ressourcen eine Rolle spielen. Diese Episoden veröffentlicht der Sender teilweise am Stück im Voraus für einen ganzen Monat. Die Art der Podcast-Präsentation lehnt sich an das standardisierte Layout des Hessischen Rundfunks an, das in Zusammenarbeit mit der zentralen Onlineredaktion entstanden ist. Die einzigen Anpassungen sind dort hauptsächlich im Design vorgenommen worden. Bei der Veröffentlichung hat der Sender ansonsten mit kleinen Problemen zu kämpfen. So waren bis vor dem Gespräch mit Murmann die Interpretenmarken der Podcasts uneinheitlich und daher nicht besonders nutzerfreundlich. Teilweise wurde der Sendername in mehr als zehn verschiedenen Schreibweisen angegeben (zusammen/auseinander, groß/klein) (siehe Abbildung 8 im Anhang). Nach dem Gespräch wurden die angesprochenen Kritikpunkte allerdings umgehend bereinigt (siehe Abschnitt 4.5). Es habe sich um ein Versehen gehandelt, die Schreibweise sei genau geregelt. Murmann kann sich für die Zukunft weitere Podcasts zu Multimediathemen oder beispielsweise Musik vorstellen, die aus einem anderen Blickwinkel heraus entstehen. Allerdings lässt das Budget derzeit keine Möglichkeiten zu, dies umzusetzen. Der Hessische Rundfunk muss im laufenden Jahr 64 Millionen Euro einsparen. Dabei wird besonders im Radiobereich gespart: 4,1 Millionen Euro dürfen die sechs Hörfunk-Wellen weniger ausgeben. (Mantel 2009a). YOU FM ist von dieser Kürzung auch direkt betroffen. Trotz dieser rigiden Sparmaßnahmen ist YOU FM beim Podcasting innovativ: Zur Rob Green Morningshow veröffentlicht der Sender einen Videopodcast, der in der Regel donnerstags produziert und freitags veröffentlich wird. Darin treten die Akteure der Morgensendung um Moderator Rob Green auf, blicken auf die vergangene Woche zurück, präsentieren Aktionen oder bewerben Veranstaltungen des Senders. Der Videopodcast soll durch die persönliche Ansprache die Hörer stärker an das Programm binden und gleichzeitig die in der Radiosprache Personality genannte Charakterrolle der Moderatoren ausprägen, beziehungsweise sie bekannter machen: Die Prämisse ist tatsächlich, etwas von diesem Spirit morgens zu transportieren. Du hast ja einfach beim Radio das Problem, dass es ja so eine Dienstleistung ist, mehr oder minder. Wie der Wasserhahn, wo Wasser herausläuft und du hinterfragst es nicht weiter. Und für uns geht

62 5 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 62 es darum, dem Radio ein Gesicht zu geben, gerade unsere Moderatoren tatsächlich fühlbar in irgendeiner Weise zu machen, sie näher zu bringen. Und genau, Authentizität spielt da auch eine Rolle, ja. Der Sender orientiert sich dabei an ähnlichen Videoberichten der Jugendwelle des NDR, N-JOY, oder des Jugendkulturradios MDR Sputnik, die aber nicht als Podcast erscheinen. Weil die Hälfte der Redaktion ohnehin bei YouTube Videos ansieht, erzählt Murmann, habe sich die Idee zu einer eigenen Videoproduktion für den Sender fast aufgedrängt. Das Equipment und Knowhow für Videos ist im Hessischen Rundfunk, der auch einen Fernsehsender unterhält, ohnehin vorhanden. Trotzdem musste sich die Idee erst entwickeln: Das ist nicht so einfach, wir haben unser Lehrgeld da zahlen müssen, gibt Daniel Murmann zu. Er erklärt, dass man beim Podcasting versucht sei, das Fernsehen nachzuahmen: Ich glaube, man kann sehr viele Fehler machen, wenn man erst einmal versucht, Fernsehen mit schlechteren Mitteln zu machen. Man muss eine eigene Ästhetik finden und man muss eigene Inhalte setzen. Und das ist ein stetiger Prozess. Da sind wir immer noch dran. Das ist noch nicht so, dass ich sagen würde: Jepp, das ist es, dieser Videopodcast ist oscarwürdig in irgendeiner Weise. Nein, wir arbeiten da weiter dran. YOU FM - das heißt YOUNG FRESH MUSIC, wirbt der erst fünf Jahre alte Sender (Hessischer Rundfunk ). Eine weitere Seltenheit auf dem deutschen Podcastmarkt ist der YOU FM Fresh First-Podcast. In der zugehörigen Radiosendung werden neue Musiktitel vorgestellt, die von der Musikredaktion für massentauglich gehalten werden. Mit richtiger Industriemusik, wie es so schön heißt. In der gleichen Form wird diese Sendung auch als Podcast bereit gestellt. Da hier jedoch üblicherweise recht hohe Lizenzgebühren (siehe Abschnitt 2.4.3) anfallen, deckt sich diese Tätigkeit nicht mit der Sparverordnung des Hessischen Rundfunks. Es ist davon auszugehen, dass YOU FM keines der Musiklizenz-Modelle der GEMA einsetzt, Murmann wiegelt Fragen nach Details aber ab. Die Rechtsabteilung habe im Vorfeld ganz genau abgeklärt, wo juristische Möglichkeiten bestehen, einen Podcast mit kommerzieller Musik zu veröffentlichen: Da wird oft vorne auf den Ramp vorne moderiert, da wird hinten moderiert. Dementsprechend ist das nach Aussage unserer Juristen okay. Auffällig ist bei näherer Betrachtung, dass Künstler und Titel der Plattenfirma Universal Music, hier sind unter anderem die Sänger Lady Gaga und Milow unter Vertrag, nicht unter den Neuvorstellungen sind 58. Diese Beobachtung bestätigt Murmann auf Nachfrage (Murmann ). In einem weiteren Musikpodcast, dem myyou-fm Soundcheck, arbeitet der Sender mit lizenzfreier Musik aus der Community, die auf einer Online-Plattform für YOU FM (hr), Fritz (rbb) und MDR Sputnik zusammengeschaltet ist. Dort können (hautsächlich lokale) Bands, die bisher keinen Plattenvertrag haben, ihre Titel veröffentlichen und für die Sendung Soundcheck freigeben. Dann hat die Redaktion die Möglichkeit, diese Titel gebührenfrei vorzustellen. Dies geschieht einerseits im Radio, andererseits im angeschlossenen Podcast. Tantiemen werden durch die Geschäftsbedingungen, denen die Bands zustimmen müssen, nicht gezahlt. Dafür nehmen die Bands am gemeinsamen Künstlerwettbewerb der drei ARD-Jugendprogramme, dem RadioawARD für neue Musik teil, der seit 2008 verliehen wird. Ebenfalls ein Produkt der YOU FM-Community ist die Serie Der Comedy Keil. Dabei hat ein Hörer auf den Seiten von myyou-fm begonnen, Comedystücke zu veröffentlichen. Die Macher des Senders engagierten ihn kurzerhand für regelmäßige Beiträge. Diese Rubrik erscheint auch als Podcast. 58 Überprüfung der Titel-Auflistung der Sendung Fresh First und Vergleich mit dem Inhalt der bis zur 20. Kalenderwoche 2009 verfügbaren Podcast-Episoden. Playlist unter:

63 6 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 63 6 Schlussfolgerungen Im letzten Kapitel dieser Arbeit werden die wichtigsten Erkenntnisse noch einmal in Leitsätzen zusammen gefasst. Ziel dieser Arbeit ist es, zu zeigen, ob die deutschen Rundfunksender sich bei der Veröffentlichung von Podcasts Gedanken gemacht und Podcasting als Technik und als Medium richtig verstanden haben. Ein Strategie-Baukasten gibt Rundfunksendern, die Podcasting bereits betreiben oder die Nutzung planen, einige Hinweise, die sich beim Erstellen dieser Arbeit in Expertengesprächen oder der Angebotsanalyse ergeben haben. In einem Ausblick wird der Frage nachgegangen, ob Podcasting in Zeiten des mobilen Internets ein Auslaufmodell ist. 6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse in fünf Leitsätzen Podcasting ist ein etabliertes Nischenmedium Podcasting hat sich als Nischenmedium etabliert und wird bei den meisten Sendern aktiv eingesetzt. Das House of Research spricht in Bezug auf die ARD-ZDF-Onlinestudie davon, dass diese Nische mit 3,1 Millionen zumindest sporadischen und 1,3 Millionen regelmäßigen Nutzern in Deutschland relativ geräumig sei (Martens, Amann 2007, S. 551). Das Thema Podcasting wird in den kommenden Monaten und Jahren für die Rundfunksender spannender denn je: Es sei eher noch von einer Steigerung der Nachfrage nach Podcasts auszugehen, da Podcasting eher die junge Generation begeistert, sagt die Forschung einstimmig voraus (Rampf 2008, S. 63; Martens, Amann 2007, S. 551; Oehmichen, Schröter 2006, S. 445). Große Rundfunksender haben Podcasting als festen Ausspielweg in ihre Angebote eingebunden (siehe Kapitel 5). Podcasting-Forschung und Lizenzgeber hängen der Entwicklung hinterher Die meisten Nutzererhebungen und daraus hervorgehenden Erkenntnisse stammen aus der Anfangszeit, als das Medium noch in den Kinderschuhen steckte und von privaten Podcastern dominiert wurde (siehe Kapitel 3). Die Präsenz von Podcasts in der Welt der Rundfunksender legt nahe, die Studien auf den neusten Stand zu bringen und Repräsentativerhebungen auszubauen. Die Aufnahme von Podcasts in die ARD-ZDF-Onlinestudien ist da ein guter Weg. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass Podcasting als technischer Begriff vielen Nutzern verborgen bleibt, wenn nur die Anwendung im Vordergrund steht. Ein bloßes Abfragen von Begriffen kann zu falschen Ergebnissen führen. Klagen der Sender und Experten über veraltete Zugriffsmessungen, die über tatsächlichen Konsum nichts aussagen und die Werbewirtschaft vor einer Investition abschrecken, sind zur Sprache gekommen. Ebenso finden Probleme mit Musik- und Nutzungsrechten Erwähnung, die eine Ausweitung der Aktivitäten an vielen Stellen ausbremsen. Strategien sind sehr unterschiedlich und nicht überall verfügbar Das Ergebnis der Analysen und Befragungen zum Angebot und den Strategien zeigt Lücken bei den Anbietern auf. Insofern bestätigen sich Ergebnisse der Goldmedia-Studie, die Schwierigkeiten der Sender bei der Onlinestrategien feststellt (Goldmann et al. 2008). Bei vielen Sendern sind Konzepte oder Ansätze von Strategien zu erkennen. Diese sind jedoch in vielen Teilen unterschiedlich und selten ausgewogen. Der SWR überlässt es beispielsweise den jeweiligen Redaktionen, ihre Entwicklung zu bestimmen (Roters, ). Bei der ProSiebenSat.1- Gruppe wird über viele Sender hinweg eine Strategie festgelegt und umgesetzt (Cramer, ). Nicht bei allen Sendern werden jedoch die Strategien konsequent umgesetzt. Teilweise folgt die Auswahl des Materials, das veröffentlicht wird, dem Zufall und keiner strategi-

64 6 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 64 schen Planung (Murmann, ). Angebote werden zeitweise vernachlässigt, weil die Planung neu durchdacht wird, wie bei ANTENNE BAYERN (Praetorius, ). Dabei ist eine Podcasting-Strategie für jedes Rundfunkformat sinnvoll (siehe Abschnitt 2.4.4). Im Bereich der Lokalsender erscheint der Nachholbedarf besonders groß. Viele Sender hätten das Material für Podcasts, bieten aber wohl aus Unkenntnis der Technik keine Feeds dazu an. In einigen Fällen wird der Podcasting-Begriff auch falsch angewendet, was zu Verwirrung bei Nutzern führt. Kleine Sender könnten sich bei Onlinestrategien ohne Bedenken an den großen orientieren. Podcasting wird in Zukunft verstärkt ausgebaut Obwohl der Podcasting-Markt nach ersten objektiven Prüfungen zurück zu gehen scheint, holen die Sender tatsächlich nur aus, um ihn zu erweitern. So haben alle Sender in den Expertengesprächen (siehe Kapitel 5) einstimmig betont, ihre Podcast-Angebote in nächster Zukunft auszubauen. Teilweise werden sogar massive Ausweitungen mit technischen Neuerungen und einer vereinfachten Nutzung angekündigt, wie bei ANTENNE BAYERN (Praetorius, ) oder dem ZDF (Kleinknecht, ). Schranken werden den an Podcasting interessierten Sendern besonders von juristischer Seite auferlegt. So ist mangelt es an Lizenzmodellen, die bezahlbare Musik in Podcasts erlauben. Auch Archivmaterial oder beispielsweise Sportübertragungen können nicht ohne weiteres in Podcasts eingebunden werden (Cramer, ). Podcasting ist kostengünstig und innovativ Podcasting geht mit sehr geringen Kosten einher, wenn die Infrastruktur, wie bei Rundfunk- und Fernsehsendern ohnehin vorhanden ist. Der geringe Mehraufwand für das Personal geht mit normalen Veröffentlichungsprozessen einher und wird von allen befragten Sendern im Vergleich zum Nutzen als Vertretbar angesehen (siehe Kapitel 5). Das Beispiel des hessischen Jugendradios YOU FM zeigt, dass Podcasting selbst bei knappen Kassen noch Möglichkeiten zu Innovation bietet und das eigene Programm vom Online-Engagement ebenfalls profitieren kann. Das Programm der öffentlich-rechtlichen Sender muss laut Rundfunkstaatsvertrag (RfSTV) zwar programmbegleitend sein (Rundfunkstaatsvertrag 2007, Seite 11: 11, Absatz 1), es bleibt aber Platz für Experimente: Die Schwelle zwischen programmbegleitend und programmersetzend ist jedenfalls dann nicht überschritten, wenn das Angebot primär dazu dient, die Nutzung einzelner Sendungen zu ermöglichen, die aus Zeitgründen im Hauptprogramm nicht wahrgenommen werden konnten. (Held 2008, S. 380) An diesen Einschätzungen des Rechtswissenschaftlers Thorsten Held scheinen sich die öffentlich-rechtlichen Sender zu orientieren. 6.2 Strategie-Baukasten: Zehn Thesen für gutes Podcasting Ausgehend von den Erkenntnissen dieser Arbeit und gesammelten Erfahrungen sollen hier symbolhaft zehn Strategie-Bausteine angeboten werden. Als außenstehende Beobachter von Rundfunkpodcasts wurden zusätzlich zwei deutsche Podcast-Pioniere 59, Thomas Wanhoff und Gerrit van Aaken, befragt 60. Es gibt kaum hilfreiche Literatur für Rundfunksender, die an einer Podcasting-Strategie feilen (siehe Abschnitt 2.4.4). Aus diesem sogenannten Baukasten können sich Rundfunksender bei der Konzeption künftiger Podcasts oder der Umgestaltung ihres bestehenden Podcasting-Angebotes bedienen. Dass zu einem erfolgreichen Podcast auch viel Experimentierfreude gehört, haben viele Rundfunksender bestätigt (siehe Kapitel 5). 59 Beide sind Mitbegründer (Podster.de 2005) des inzwischen eingestellten Podcastverbandes (Osthus 2007). 60 Die Transkriptionen der Gespräche (siehe B.2 und B.4) und des Schriftverkehrs (siehe C.3) finden sich im Anhang.

65 6 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 65 Bestehende Angebote verbreiten Viele Sender präsentieren das, was sie in ihren Programmen senden, bereits als Audio- oder Videoserien in Mediatheken oder zum Herunterladen (siehe Kapitel 4). Dabei fällt auf, dass gerade Lokalsender Material zwar zur Verfügung stellen aber nur zurückhaltend bewerben und selten podcasten (siehe Abschnitte und 4.3.8). Gerrit van Aaken ist der Meinung, dass derartige Inhalte sich zum Podcasting eignen (van Aaken, ). Teilweise erreichen diese Sendungen über Podcasting mehr Nutzer als auf herkömmlichen Verbreitungswegen (Roters, ; Kleinknecht, ). Ein Grund dafür, dass Nutzer auf Podcasts zurück greifen, ist eine verpasste Sendung, die sie nachholen möchten (Cramer, ). Öffentlich-rechtliche Sender können mit diesen Angeboten ihrem Sendeauftrag für Information, Bildung, Beratung und Unterhaltung (Rundfunkstaatsvertrag 2007, Seite 11: 11, Absatz 2) sogar noch umfassender gerecht werden. Als Zweitverwertung wird dies von den Sendern und Experten nicht empfunden (siehe Kapitel 5). Thomas Wanhoff begrüßt es, wenn beispielsweise Wortsendungen von Radiowellen auch als Podcasts verbreitet werden und heruntergeladen werden können (Wanhoff, ). Das kann auch in geschnittener Form geschehen: SWR1 kürzt die Gesprächssendung Leute aus dem Radioprogramm so von zwei Stunden auf fast eine halbe Stunde herunter (Wanhoff, ; Roters, ). Insbesondere Fernsehsendungen, sollten nur dann in Teile geschnitten werden, wenn das thematisch sinnvoll erscheint. Mit zu kurzen Teilen haben einige Sender allerdings schlechte Erfahrungen gemacht (Cramer, ). Auch eine Fassung, die länger ist als die gesendete, ist denkbar. Ein Weiterdreh des Programms und eine Ergänzung, wenn die Sendezeit nicht ausreicht, seien dadurch möglich (Roters, ). Der Zuschauer ist durchaus bereit, auch längere Inhalte zu konsumieren (Wanhoff, ; van Aaken, ). Inhalte aus Archiven eignen sich ebenfalls zum Podcasten (Roters, ). Rechteprobleme gilt es, vorab zu klären und zu überwinden. So rät van Aaken: Da müsste jemand mal mutig sein und es einfach mal machen und drauf ankommen lassen. Wie das dann juristisch geklärt wird, weiß man nicht genau (van Aaken, ). Einen ersten Schritt ist YOU FM mit dem Podcast Fresh First gegangen. Dort wird kommerzielle Musik in Podcasts zum Download angeboten. Bisher galt dies aufgrund von GEMA-Lizenzgebühren als teuer beziehungsweise juristisch umstritten (Murmann, ). Kreative Inhalte einbringen Für eigens entwickelte Produktionen sind Podcasts ein gutes Medium. Thomas Wanhoff kritisiert den Mangel an Kreativität beim Einsatz von Podcasts: (...) inhaltlich glaube ich, passiert da mal gar nichts. (Wanhoff, ) Dabei sei die Möglichkeit, den Nutzer persönlich anzusprechen ideal für neue Konzepte: Ich persönlich glaube, dass das viel besser ankommt, als wenn das den Ansprüchen oder den Regeln eines Hörfunksenders entspricht (Wanhoff, ). Auch YOU FM hat mit seinem Videopodcast derartige Erfahrungen gesammelt, steht damit jedoch bisher alleine da (Murmann, ). Zustimmung kommt von van Aaken: "(...) es ist eben die Chance, da redaktionell etwas daraus zu machen, da ein bisschen mutig zu sein, das wird zurzeit noch nicht gemacht. Das macht im Wesentlichen die BBC 61 in England und fährt recht erfolgreich. In Deutschland ist man noch nicht soweit (...) (van Aaken, ). Wenn ein Sender ein neues Format testen möchte, könnten sie dies zunächst kos- 61 Die britische Rundfunkanstalt BBC hat 2006 ihre Strategie komplett auf digitale Medien umgestellt (Svensson 2006). Derzeit veröffentlicht die weltweit größte öffentlich-rechtliche Sendergruppe (BBC Germany o.j.) regelmäßig über 200 Podcast-Serien, seit April 2009 in einer neuen Aufmachung (Lanxon 2009). Dafür wird ein senderübergreifendes und benutzerfreundliches Podcastverzeichnis aufgebaut: Bis 2006 experimentierte der Sender sogar mit freien Lizenzen:

66 6 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 66 tengünstig und ohne größere Risiken in Podcastform tun (van Aaken, , siehe Abschnitt 2.4). Damit wird Podcasting zum Innovationsbrutkasten. Der Großteil der untersuchten Sender beschränkt sich derzeit aber auf die Verbreitung bestehender Inhalte (siehe Kapitel 4). Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat ebenso, wie das ZDF Onlineformate entwickelt, die inzwischen auch auf anderen Kanälen verbreitet werden (Cramer, und Kleinfeld, ). Podcasting automatisieren Das Einbinden der Podcasting-Veröffentlichung in den Arbeitsablauf oder in automatisierte Prozesse des Redaktionssystems spart Zeit und Kosten (Praetorius, ; Kleinfeld, ; Roters, ). Oft genügt die Ausgabe eines zusätzlichen Formates (MP3 oder M4A), das dann von Mitarbeitern veröffentlicht werden kann. Die ProSiebenSat.1-Gruppe veröffentlicht so über 100 Podcast-Serien, die von nur zwei Redakteuren gepflegt werden (Cramer, ). Bei ANTENNE BAYERN wird der Nachrichten-Podcast vollautomatisch publiziert. Michael Praetorius kann sich darüber hinaus eine Anwendung für Podcasting vorstellen, die er Shiftradio 62 nennt: Dabei soll die gerade laufende Sendung eines Wortradios, wie des Nachrichtensenders B5 aktuell, mitgeschnitten und als Podcast vorgehalten werden. Die Inhalte seien dann für Hörer noch aktuell und Wiederholungen erübrigten sich (Praetorius, ). Das Angebot präsentieren Neben der Veröffentlichung der Podcast-Serien über einen Feed gehört zum erfolgreichen Podcasting eine ansprechende Präsentation. Die überarbeitete Präsentation von Podcasts der britischen BBC (Lanxon 2009) kann als Referenz dienen, da sich dort viele der hier genannten Empfehlungen, besonders in Bezug auf die Nutzerfreundlichkeit, bereits erfolgreich im Betrieb erproben. Die meisten Sender bieten ihre Podcasts nicht nur auf der eigenen Homepage, sondern zusätzlich in einem Podcastverzeichnis an (siehe Kapitel 4). Das Verzeichnis von itunes sollte dabei trotz der weiten Verbreitung nicht der einzige Marktplatz sein. Thomas Wanhoffs Rat lautet: Dorthin gehen, wo die Leute sind und wie heißt es so schön: Fischen, wo die Fische sind. (Wanhoff, ). Dabei setzen einige Sender darauf, nur eine Auswahl des Repertoires in Verzeichnisse einzustellen (Cramer, ). Grund dafür ist unter anderem der Aufwand und die Verzögerung, mit der ein Angebot dort angepasst werden kann. So eignet sich diese Art der Präsentation nicht für Podcasts, die nur für eine kurze Zeit, etwa während einer Veranstaltung, aktualisiert werden. (Kleinfeld, ). Podcast-Angebote sollten auf allen verfügbaren Wegen beworben und mit allen Plattformen verknüpft sein. Diese sogenannte Crosspromotion, macht das Angebot ebenso bekannt wie akzeptiert (Cramer, ). Korrekte Meta-Daten einpflegen Aus technischer Sicht rät der studierte Mediendesigner Gerrit van Aaken den Sendern zu höchster Sorgfalt bei den Meta-Daten, also den Zusatzinformationen, die im Podcast stecken: Das ist vielleicht ein bisschen ein blödes Detail aber es ärgert mich als Nutzer jedes Mal. (...) Man muss einfach irgendwie eine Konvention festlegen, dass es auf dem ipod zum Beispiel vernünftig abgespielt wird. Und dann sollte man auch dabei bleiben und das konsequent durchziehen. Es ist ein ziemliches Grauen: Je nachdem, welcher Redaktionsassistent da gerade am Werk ist, ist dann die Bezeichnung unterschiedlich und es ist ganz blöd. (...) (van Aaken, ). Das Erscheinungsbild eines Podcasts muss ästhetisch, vollständig und wiedererkennbar sein. Details, wie ein Coverbild für itunes-nutzer obligatorisch und für Sortierung und Archivierung 62 time shift englisch für Zeitverschiebung

67 6 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 67 notwendige korrekte ID3-Tags, die Veröffentlichungs- und Sendedatum, Titel, Thema und mitwirkende Personen kennzeichnen, gehören zum guten Ton in der Onlinewelt. Sie machen die Podcasts auch für Suchmaschinen auffindbar. Bezeichnungsfehler bei YOU FM wurden nach dem Expertengespräch beseitigt (Murmann , siehe Abschnitt 4.5 und Abbildung 8). Mit dem Nutzer im Dialog bleiben Private Podcaster nutzen Rückmeldungen ihres Publikums, um ihr Angebot zu erweitern und zu verbessern (siehe Abschnitt 2.2.4). Nutzer von Senderpodcasts geben ihre Meinung meist ohnehin in Foren oder bei Verzeichnissen ab. Bei Sendern können Zuschauerredaktionen oder Hörertelefone, die sonst nur Anfragen zum Radio- oder Fernsehprogramm entgegen nehmen, speziell für Podcasting erweitert werden (Roters, ). Die Möglichkeit der Rückkopplungen sollte aber auch aktiv angeboten, beworben und vereinfacht werden. Das kann beispielsweise über Audioblogs oder Soziale Netzwerke passieren. Zur Interaktion mit dem Nutzer gehört auch Transparenz in Bezug auf die Veröffentlichung: Der Bayerische Rundfunk ergänzt Podcasts auf seiner Homepage durch Informationen zum Aktualisierungsintervall (siehe Abschnitte und ). Podcasts sollten regelmäßig veröffentlicht werden. Der Nutzer muss sich darauf verlassen können, dass er zu einer gewohnten Zeit seinen Podcast erhält. Die Verzögerung beim Podcasten von bereits gezeigten Sendungen sollte so gering wie möglich sein, zum Beispiel zehn Minuten nach der Ausstrahlung im Fernsehen. Bei SWR3 werden Unterbrechungen in der Veröffentlichung auch über eine kurze Podcasting-Episode angekündigt und erklärt. Das hilft Nutzern von Podcatchern, die nicht täglich auf die Senderwebseite surfen (siehe Abschnitt 4.3.2). Nutzung vereinfachen Als Nachteil von Podcasts wird häufig die technische Hürde angesehen, die beim Abonnement und Abruf vom Nutzer zu überwinden ist (Praetorius, ; Kleinfeld, ). Zur Lösung dieses Problems rät Gerrit van Aaken dazu, die Angebote der Sender aber auch der Gerätehersteller weg von Feeds und Abonnements hin zu einfacher Bedienung zu überarbeiten (van Aaken, ). Die Vereinfachung des Podcasting durch itunes und mobile Nutzung hat die Technik erst voran gebracht (siehe Abschnitt 2.3.2). Bisher wird von vielen Anbietern vorausgesetzt, dass Nutzer wissen, was ein RSS-Feed ist und wie man ihn in einen Podcatcher einfügt. Das hierfür geforderte technische Verständnis ist zu groß, um Podcasting massentauglich zu machen (Praetorius, ). Alternativen stehen selten zur Verfügung (siehe Kapitel 4). Zur Vereinfachung gehört auch, den Nutzer nicht mit falschen Begriffen zu verwirren: Von Podcasts kann nur gesprochen werden, wenn ein Feed verfügbar ist (siehe Abschnitt 2.1.1). Podcasting-Charakter bedenken Eine Besonderheit von Podcasts ist es, sie in Verzeichnissen nach Themen und Ursprung ordnen zu können (siehe Abschnitt 2.3.3). Neben einer Komplettversion von Sendungen können daher zusätzlich einzelne Beiträge daraus in separaten Feeds angeboten werden. So kommen Sender unterschiedlichen Nutzerinteressen entgegen. Einen Schritt will ANTENNE BAYERN mit der individuellen dynamischen Feed-Erstellung gehen. Dabei sollen Nutzer sich demnächst individuell einen Podcasting-Feed zusammenstellen können (Praetorius, ). Das Modell wird auch vom SWR-Medienforscher Gunnar Roters begrüßt (Roters, ). Der bayerische Lokalsender Hit Radio N1 (siehe Abschnitt 4.3.8) bietet schon jetzt zusätzlich einen Feed an, der alle Podcasts des Senders beinhaltet. Dem zeitlosen Charakter von Podcasts kommen Sender auch nach, wenn sie nicht weiter geführte Feeds trotzdem online halten (Cramer, ). Podcasting muss auch nicht immer dem Mainstream folgen, wie Nischen- Angebote, wie der religiöse ZDF-Podcast Forum am Freitag, zeigen (Kleinknecht, ).

68 6 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 68 Podcasting first Online first gilt bei einigen Tageszeitungen inzwischen als Leitspruch, um Leser crossmedial, also über mehrere Medien hinweg, an die Produktmarke zu binden (heise online 2006). Der gleiche Gedanke kann auf Podcasting übertragen werden: YOU FM veröffentlicht Beiträge teilweise bis zu einen Monat vor der Radio-Ausstrahlung (Murmann, ). Auch WDR5 und das Deutschlandradio stellen einzelne Podcasts bereits vor der eigentlichen Sendung online (Langer 2007). Das ZDF experimentiert mit Netz-Premieren ausgewählter Sendungen und beobachtet deren Wirkung auf das Hauptprogramm (Kleinknecht, ). Noch hat die Vorveröffentlichung im Internet einen Hauch von Exklusivität. Im besten Fall ist das sogar Förderlich für die Zuschauerzahl, wenn sich die Qualität einer Sendung herum spricht. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, Abrufmessungen der On-Demand-Angebote in die konventionelle Quotenberechnung einfließen zu lassen, um deren Aussagekraft zu stärken und einen Anreiz für das Engagement der Produzenten in diesem Bereich zu schaffen (siehe Abschnitt 3.6). Podcasting in die Gesamtstrategie einbinden Podcasting wird von vielen Sendern als untrennbares Element ihrer Audio- und Videostrategie im Internet angesehen (Praetorius, ; Cramer, ). Damit das Podcast- Angebot eines Senders und alle anderen Veröffentlichungen wie aus einem Guss erscheinen, sollte daher schon bei der Planung der Sendungen Rücksicht auf Podcasts genommen werden (Roters, ; Kleinknecht, ; Cramer, ). Es ist besser, wenn Podcast-Serien langfristig angelegt werden (Kleinknecht, ). Die befragten Sender verknüpfen Podcasts mit ihren Mediatheken. Der Norddeutsche Rundfunk 63 experimentiert mit Lizenzen, die eine erweiterte Nutzung von Inhalten erlauben und setzt den Open Source-Player Miro ein. Der Bayerische Rundfunk hat den ARD Podcast-Mixer als Open Source-Programm veröffentlicht. Gleichzeitig setzen viele Sender auf iphone-applikationen mit Livestreams ihrer Sender (siehe Kapitel 4). Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen zur Verbreitung der Inhalte über das Internet denkbar, zum Beispiel Widget-Minianwendungen oder virale Player, die von Nutzern in Blogs oder auf ihren Computerdesktop eingebaut und verbreitet werden können. 6.3 Ausblick: Stirbt Podcasting? Im Bezug auf Podcasts fällt immer häufiger die Frage, ob diese Technik nicht bereits wieder ausstirbt. Der Medienunternehmer Rupert Murdoch 64 sagte bereits 2006 einen Medienkonsum unserer Gesellschaft voraus, der sich den gegenwärtigen Ernährungstrends anpasst: media becomes like fast food (zitiert nach The Guardian 2006). Medien werden demnach zu einem Schnellimbiss, den die Konsumenten verputzen, während sie unterwegs sind. Nachrichten, Sport oder kurze Filme sehen sie sich auf mobilen Geräten oder Handys an. Wir sind auf dem besten Weg, diese Prophezeiung ganz zu erfüllen. Neben Podcasts setzen sich für diesen Zweck aber immer mehr Streaming-Angebote durch, vorangetrieben durch die Mediatheken der Fernsehsender und immer schnellere Datenverbindungen, die auch unterwegs verfügbar sind. Wenn Sendungen auch live oder on-demand abgerufen werden können und nicht mehr auf dem Gerät vorgehalten werden müssen, stellt sich aber zwangsläufig die Frage, ob Podcasting ein Auslaufmodell ist. Die vorliegende Arbeit zeigt aus vielen Perspektiven, dass Podcasting sich 63 Über Creative Commons Lizenzen, siehe 64 Murdoch ist unter anderem Anteilseigner des amerikanischen FOX Networks und des Sozialen Netzwerks myspace.

69 6 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 69 für die deutschen Rundfunksender gerade erst zu einem Thema entwickelt. So hat sich der Vorzug dieser Technik in den befragten Sendern gerade erst zu einem Ausbau der Mediatheken geführt (siehe Kapitel 5), der in den nächsten Jahren die ohnehin bereits beträchtliche Nutzerzahl (siehe Abschnitt 3.2) vermutlich ansteigen lassen wird. Dass der Podcasting-Hype abflacht, glaubt auch der deutsche Podcasting-Pionier Thomas Wanhoff nicht. Seiner Einschätzung nach, habe sich das Medium gerade etabliert. Zwar sei der Medienrummel um die neue Technik abgeklungen und Podcasting daher nicht mehr wie einst in aller Munde, täglich kommen jedoch neue Podcasts, selbst von Privatleuten, auf den Markt (Wanhoff, ). Eine Gegenbewegung zum Podcasting entwickelt sich teilweise aus den Sendern heraus: Mediatheken werden parallel aufgebaut, die ProSiebenSat.1-Gruppe ist vorsorglich auch mit den Mobilfunkbetreibern Kooperationen eingegangen (Cramer, ). Befürchteten Kontrollverlust sieht Thomas Wanhoff als Hauptgrund dafür an, dass viele Sendungen an Mediatheken gebunden bleiben (Wanhoff, ). Doch um Nutzerzahlen erfassbar zu machen gibt es schon jetzt erprobte Methoden: So berichtet Michael Praetorius von Gutscheincodes in Podcasts, deren Einlösungen ein gutes Bild des erreichten Publikums widerspiegeln (Praetorius, ). Ein weiterer Grund könnte die Vermarkung spielen, da Werbung auf Webseiten einfacher gezählt und verkauft werden könne. Für Wanhoff ein Trugschluss: Ich bin davon überzeugt, dass eine Werbung in einer Sendung, die ich gerne sehe, am Anfang geschaltet, wesentlich mehr bringt, als wenn da etwas über eine Webseite huscht und mich eher als Popup noch nervt. Selbst ein Bezahlmodell für Podcasts könnte sich durchsetzen, wenn dafür gute Inhalte zur Verfügung stehen, glaubt er (Wanhoff, ). Es wird immer Ereignisse, wie Shows, Sportveranstaltungen oder Wahlergebnisse geben, die man live miterleben möchte, prognostiziert Jürgen Kleinknecht vom ZDF. (Kleinknecht, ). Daneben bereiten sich die Sender in alle Richtungen vor und setzen auf Multi- Plattform-Strategien, von denen Podcasting eine Variante ist. Für Thomas Wanhoff ist die Entscheidung kein Entweder-Oder: Der eine schaut es sich eben online an, weil er gerade eine super Breitbandverbindung hat, der andere sitzt im ICE und fährt durch mehrere Tunnel und hat das eben nicht (...). Da sei ein Podcast ein gutes Zusatzangebot. Derzeit seien UMTS- oder andere schnelle Datenverbindungen eben nicht immer überall verfügbar (Wanhoff, ). In seinem Weblog trägt Gerrit van Aaken das Podcasting 2007 bereits virtuell zu Grabe: Ist Podcasting noch zu retten? (van Aaken 2007) schreibt er dort in einem Essay über den Qualitätsverlust des Mediums. Todesursache seien Konkurrenzangebote und viele missachtete Ratschläge gewesen (siehe Abschnitt 6.2). Doch Totgesagte leben länger, heißt es im Volksmund. Gerade für die Anwendung unterwegs bleibt Podcasting derzeit eine funktionale Alternative, die einmal verstanden bequem und schnell zu nutzen ist und deren Angebot in nächster Zeit ausgebaut wird. In etwa 15 Jahren, so sagt Gerrit van Aaken heute voraus, kann es gut sein, dass dann sowas, wie das Konzept des Downloads gar nicht mehr so relevant ist, generell, weil einfach alles irgendwie per Cloud 65 stattfindet und die Endgeräte gar nicht mehr Speicher besitzen (...). Bis dahin glaubt van Aaken aber an den Erfolg des Podcast-Downloads: (...) es gibt einige Leute ( ) die sagen: Ich muss mir etwas herunterladen können, damit ich es auch irgendwie physisch bei mir habe. Damit ich es schneiden kann, vernünftig, damit ich irgendetwas damit anfangen kann (...) (van Aaken, ). Podcasting ist eben etwas, das bleibt. 65 Cloud Computing beschreibt in der Informatik die Funktion, dass Anwendungen serverbasiert und beim Nutzer beispielsweise nur über einen Internetbrowser ablaufen (Bayer 2008).

70 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 70 Great journalism will always attract readers. The words, pictures and graphics that are the stuff of journalism have to be brilliantly packaged; they must feed the mind and move the heart, he enthused. (Rupert Murdoch, Medienmogul, zitiert nach The Guardian 2006)

71 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 71 Literaturverzeichnis Apple (2009a): Podcasts, in: Produktbeschreibung zum Programm itunes 8. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Apple (2009b): Tips for Podcast Fans, in: Produktbeschreibung zum Programm itunes 8. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am ARD.de (2007): Mitglieder der ARD: Radio Bremen, in: ARD Intern, zuletzt aktualisiert am (laut Angabe). Online verfügbar unter /id=54686/10koapo/index.html, zuletzt geprüft am ARD-Werbung Sales & Services (2009): Ergebnisse der Mediaanlayse 2009 Radio I, in: Reichweiten.de, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter be=1, zuletzt geprüft am ARD; ZDF (2008): ARD/ZDF-Onlinestudien der ARD/ZDF-Projektgruppe Multimedia, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Bauer, Martin (2007): Vom ipod zum iradio - Podcasting als Vorbote des individualisierten Hörfunks. Masterarbeit, Fachbereich Medien, Hochschule Mittweida (FH), zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Bayer, Martin (2008): Cloud Computing - IT auf dem Weg in die Wolke, In: Computerwoche, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Bayerischer Rundfunk (o.j.): Bayern3: Willy Astor Podcast, in: BR-Mediathek. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am BBC Germany (o.j.): Die BBC, in: Unternehmensbeschreibung BBC Germany. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Brosius, Hans-Bernd; Koschel, Friederike; Haas, Alexander (2008): Methoden der empirischen Kommunikationsforschung - Eine Einführung. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden (Springer / Digital Serial). Bujotzek, Rafael (2008): ZDF-Chefredakteur: Zuschauer wollen Zusammenhänge - Interview mit Nikolaus Brender, in: Dossier Online-Vertriebswege für Video und Musik für ZEIT Online, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Chiemsee Nachrichten (2008): Neues Lokalradio sendet am Januar, in Chiemsee Nachrichten, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Deutsche Telekom (2005): Breitband-Kommunikation von T-Com - eine Erfolgsstory. Pressemitteilung vom Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Gates, Bill (1995): Der Weg nach vorn - Die Zukunft der Informationsgesellschaft. Völlig überarbeitete und aktualisierte Taschenbuchausgabe. München: Heyne (Heyne-Bücher, Nr. 19/521).

72 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 72 Gerhards, Maria; Mende, Annette (2008): Ein Drittel der Deutschen bleibt weiter offline - Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, Heft 7/2008, Seiten Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Goldhammer, Klaus; Schmid, Michael; Martick, Anja (2008): Geschäftsmodelle für den Hörfunk im digitalen Zeitalter. Studie im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM). München: Fischer (BLM-Schriftenreihe, 89). Götz, Dieter; Haensch, Günther; Wellmann, Hans (2007): Langenscheidt E-Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Neubearbeitung, Version 5.0. Berlin, München: Langenscheidt. heise online (2006): Bei Welt und Berliner Morgenpost kommt nun das Internet zuerst, in: heise online, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Held, Thorsten (2008): Online-Angebote öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten. Untersuchung des verfassungsrechtlich geprägten und einfachgesetzlich ausgestalteten Funktionsauftrags öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Hinblick auf Internet-Dienste. 1. Auflage. Baden-Baden: Nomos Verlags-Gesellschaft (Materialien zur interdisziplinären Medienforschung, Band 61). Hessischer Rundfunk (2009): hr3 history - die 2000er, in: hr3.de, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Hessischer Rundfunk (2009): YOU FM - YOUNG FRESH MUSIC. Das Radio der Generation 2.0. Pressemitteilung vom (Carolin Schild). Frankfurt am Main. Hessischer Rundfunk; ZDF (2008): Zunehmender Medienkonsum: Internetnutzung bei 58 Minuten täglich. Pressemitteilung vom , in: ARD/ZDF-Onlinestudie. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Horizont.net (2009): Neuer Digitalkanal ZDF Orange setzt auf Lizenzserien, in: Horizont, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Krugmann, Dennis; Pallus, Darius P. (2008): Podcasting - Marketing für die Ohren. Mit Podcasts innovativ werben, die Marke stärken und Kunden rund um die Uhr erreichen. 1. Auflage. Wiesbaden: Gabler. Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (2007): Wie Radio und Podcasting zusammenfinden. Anlässlich des medienforum.nrw. Pressemitteilung vom Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (2009): Lokaler Hörfunk in Nordrhein- Westfalen, in: Landesanstalt für Medien Lordrhein-Westfalen. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Langer, Ulrike (2007): Spielwiese für Experimentierer, in: Kölner Stadt-Anzeiger, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Lanxon, Nate (2009): BBC overhauls its podcast discovery service, in: CNET UK - Expert tech review, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Liquid Air Lab (2008): Podhost Serverpark liefert im September ,2 Millionen Downloads für die ProSiebenSat.1-Gruppe aus. Pressemitteilung vom Online verfügbar unter zuletzt geprüft am

73 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 73 Lückerath, Thomas (2009): Videoload-Chef Ortlepp: Marktführer in Kinderschuhen. Interview, in: DWDL.de (Medienmagazin), zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Mantel, Uwe (2009a): Sparkurs: HR stellt das Hessenjournal ein, in: DWDL.de (Medienmagazin), zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Mantel, Uwe (2009b): Auch Sat.1 und kabel eins mit neuen Videoportalen, in: DWDL.de (Medienmagazin), zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Martens, Dirk; Amann, Rolf (2007): Podcast: Wear-out oder Habitualisierung? Paneluntersuchung zur Podcastnutzung, in: Media Perspektiven, Heft 11/2007, Seiten Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Martens, Dirk; Breßler, Sebastian (2006): Podcast Status quo und Entwicklungsperspektiven. Mehrmethoden-Studie zur Untersuchung der Perspektiven und Chancen von Podcast. House of Research, Berlin. Online verfügbar unter Status_quo_Entwicklungsper spektiven_bericht_p pdf, zuletzt geprüft am Martens, Dirk; Breßler, Sebastian (2007): Podcast in Deutschland Nutzung und Chancen von Podcast in Deutschland. House of Research, Berlin. Online verfügbar unter hland_2007_02.pdf, zuletzt geprüft am Meier, Holger (2008): Ein verdammt guter Fernseher: die neue ZDFmediathek, in: Schächter, Markus (Hg.): ZDF Jahrbuch Mainz: ZDF. Meuser, Michael; Nagel, Ulrike (2009): Das Experteninterview. Konzeptionelle Grundlagen und methodische Anlage. In: Pickel, Susanne; Pickel Gert; Lauth Hans-Joachim; Jahn Detlef (Hg.): Methoden der vergleichenden Politik- und Sozialwissenschaft. Neue Entwicklungen und Anwendungen. 1. Auflage Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Seiten Mohr, Fabian (2005): Podcasting: Das Radio hat jetzt die Chance zur Wiedergeburt. Interview mit USA-Korrespondent Wolfgang Harrer, in: Onlinejournalismus.de (Medienmagazin), zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Morris, Tee; Terra, Evo; Franken, Gerhard (2008): Podcasting für Dummies. 1. Auflage Weinheim: Wiley-VCH. Niemann, Philipp (2007): Podcasting: eine Revolution? Marburg: Tectum. Oehmichen, Ekkehardt; Schröter, Christian (2006): Internet im Medienalltag: Verzögerte Aneignung des Angebots. Ergebnisse der OnlineNutzerTypologie in der ARD/ZDF-Online- Studie, in: Media Perspektiven, Heft 8/2006, Seiten Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Oehmichen, Ekkehardt; Schröter, Christian (2009): Podcast und Radio: Wege zu einer neuen Audiokultur? Befunde zur Akzeptanz und Nutzung von Audio-on-Demand und Podcast 2008, in: Media Perspektiven, Heft 1, Seiten Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Osterwinter, Ralf; Auberle, Anette (2007): Duden, deutsches Universalwörterbuch. 6., überarbeitete und erweiterte Auflage. Mannheim: Dudenverlag. Osthus, Norman (2007): Farewell, Podcastverband! In: Der Podcaster, Ausgabe 11/2007, Seiten 8 9. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am

74 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 74 Oxford University Press (o.j.): "Podcast" is the Word of the Year. Unternehmensmeldung ohne Datumsangabe. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Pleil, Thomas (2007): Podcasting - Offener Kanal reloaded oder nur ein neuer Vertriebskanal? In: Diemand, Vanessa; Mangold, Michael; Weibel, Peter (Hg.): Weblogs, Podcasting und Videojournalismus. Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen. 1. Auflage. Hannover: Heise (Telepolis), Seiten Podster.de (o.j.): Podcast: ZDF WISO Video Podcast, in Podster.de Podcastverzeichnis, ohne Datumsangabe. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Podster.de (2005): News: Deutscher Podcastverband gegründet, in: Podster.de, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Radio Bremen (2008): Entwicklungsbericht Unternehmensmeldung. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Radiozentrale (2008): Drei ARD-Jugendwellen vergeben RadioAward für neue Musik. Pressemitteilung vom Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Radiozentrale (2009): Auswirkungen von ipod & Co. auf die Radionutzung, in: Radiozentrale. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Rampf, Barbara (2008): Podcastnutzer - Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Darstellung des deutschen Podcastangebotes und eine Typologisierung seiner Nutzer. München: Fischer (Angewandte Medienforschung, 44). Röhling, Anne (2006): Podcasts Platz für unpopuläre Rand-Themen und viel Rock 'n' Roll. Diplomarbeit, Online-Journalismus, Hochschule Darmstadt. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Rubens, Annik (2006): Podcasting. Das Buch zum Audiobloggen. 1. Auflage. Köln: O'Reilly. Rundfunkstaatsvertrag (2007): Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien vom , in der Fassung von Artikel 1 des Zehnten Staatsvertrages zur Änderung rundfunkrechtlicher Staatsverträge vom , in Kraft getreten am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am SevenOne Media (2008): Video-Podcasts: Erste Forschungsergebnisse. Online-Befragung anhand eines strukturierten Fragebogens. SevenOne Media, Unterhaching. Online verfügbar unter _Erste_Forschungsergebnisse.pdf, zuletzt geprüft am Scholze-Stubenrecht, Werner (Hg.) (1997): Duden. Fremdwörterbuch. 6. Auflage. Mannheim: Dudenverlag (Duden, Band 5). Scholze-Stubenrecht, Werner (Hg.) (2006): Duden. Deutsche Rechtschreibung. 24., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Mannheim u.a.: Dudenverlag (Duden, Band 1). Studio Gong (2009): Bayern Funkpaket - Steckbrief und Leistungswerte. Unternehmensmeldung. Zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Svensson, Alexander (2006): Future Media and Technology. Ein erster Blick auf die BBC- Umstrukturierung, in: Wortfeld (Weblog-Eintrag), zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am SWR Report Mainz (2008): Gekaufte Beiträge. Wie Ulla Schmidt politische Werbung als Information verkauft, in: Report Mainz, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am

75 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 75 Szugat, Martin; Gewehr, Jan Erik; Lochmann, Cordula (2006): Social software. Blogs, Wikis & Co. 1. Auflage. Frankfurt (Main): Entwickler.press (Schnell + kompakt, 6). Timm, Dietmar (2008): Impulsvortrag: Hörfunkjournalismus: Glänzende Zukunft, in: Bundeszentrale für politische Bildung, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Trump, Thilo; Klingler, Walter; Gerhards, Maria (2007): Web Begriffsdefinition und Analyse der Auswirkungen auf das allgemeine Mediennutzungsverhalten. Grundlagenstudie. SWR Medienforschung; Markt- und Medienforschungsinstitut result, Köln. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am van Aaken, Gerrit (2005): Ich bin der Sender. Über Podcasting und eine mögliche Medienrevolution. Bestandsaufnahme und Ausblick. Diplomarbeit, Medien-Design, Fachhochschule Mainz. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am van Aaken, Gerrit (2007): Ist Podcasting noch zu retten? In: Praegnanz.de (Weblog-Eintrag), zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am van Elmeren, Birgit; Frees, Beate (2008): Bewegtbildnutzung im Internet. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, Heft 7/2008, Seiten Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Wikipedia [deutsche Ausgabe] (2009a): Artikel über YouTube, in: Freie Online- Enzyklopädie Wikipedia, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Wikipedia [deutsche Ausgabe] (2009b): Artikel über Enhanced Podcast, in: Freie Online- Enzyklopädie Wikipedia, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Wikipedia [deutsche Ausgabe] (2009c): Artikel über Podcasting, in: Freie Online- Enzyklopädie Wikipedia, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Wikipedia [deutsche Ausgabe] (2009d): Artikel über Vollprogramm, in: Freie Online- Enzyklopädie Wikipedia, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Wikipedia [englische Ausgabe] (2009a): Artikel über Podcasting, in: Freie Online- Enzyklopädie Wikipedia, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Wikipedia [englische Ausgabe] (2009b): Artikel über: Vodcasting, in: Freie Online- Enzyklopädie Wikipedia, zuletzt aktualisiert am Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Wunschel, Alexander (2007): Die deutschen Podcast-Hörer. Studie über soziodemographische Merkmale und Nutzungsdaten von Podcast-Hörern. Markendreiklang, München. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am YOU FM (o.j.): Macher-Profilseite von Daniel Murmann, in: YOU FM. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am

76 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 76 Expertengespräche In chronologischer Reihenfolge Thomas Wanhoff, deutscher Podcasting-Pionier und Gründer des inzwischen eingestellten Podcast-Verbandes, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam ( , per ) Michael Praetorius, Onlineleiter bei ANTENNE BAYERN, Ismaning ( , per Telefon) Thomas Wanhoff, deutscher Podcasting-Pionier und Gründer des inzwischen eingestellten Podcast-Verbandes, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam ( , per Telefon) Gunnar Roters, Medienforscher in der Abteilung Medienforschung/Programmstrategie beim SWR, Stuttgart ( , per Telefon) Gerrit van Aaken, Webdesigner, Blogger und Mitbegründer des inzwischen eingestellten Podcast-Verbandes, Zell ( , per Telefon) Manuel Cramer, Produktmanager für Mobile Services and Cooperations bei der Seven One Intermedia GmbH, Unterföhring ( , per Telefon) Jürgen Kleinknecht, Referent in der Hauptredaktion Neue Medien des ZDF, Mainz ( , per Telefon) Daniel Murmann, Wellen Management von YOU FM beim Hessischer Rundfunk, Frankfurt am Main ( )

77 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 77 Abbildungsnachweis In der Reihenfolge ihres Auftretens Voll, Dominik (2009): Sender im Fischernetz. Offenbach am Main. Eingesetzt auf der Titelseite. Microsoft (1997): Symbolbild Radio. Schriftzeichen der TrueType dingbat font Webdings. Online verfügbar unter Eingesetzt auf Seite 2. Programm itunes (2009): Top-Podcasts im deutschen itunes Store. Bildschirmfoto vom Eingesetzt auf Seite 11. Marquardt, Peter (2006): Podcasting-Logo basierend auf dem RSS-Icon. Wettbewerbsgewinner des Podcasts Schlaflos in München (Annik Rubens) Online verfügbar unter Eingesetzt auf Seite 14. Wendt, Oliver (2009): Schematischer Ablauf von der Aufnahme bis zum Abruf eines Podcasts, vereinfachte Darstellung. Universität Flensburg. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Eingesetzt auf Seite 16. ZDF (2009): ZDFmediathek mit dem Nachrichtenüberblick in 100 Sekunden. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Eingesetzt auf Seite 18. Mevio (2009): Podcast-Erfinder Adam Curry. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Eingesetzt auf Seite 20. Apple (2009): Tragbares Abspielgerät von Apple: ipod. (Darstellung zeigt den silberfarbenen ipod classic in der Version von 2009). Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Eingesetzt auf Seite 20 Senderlogos: Die in den Kapiteln 4 und 5 eingesetzten Senderlogos stammen von den jeweiligen Internetseiten der Rundfunksender (siehe Tabelle 8 und Tabelle 11) und wurden vom Verfasser dieser Arbeit grafisch angepasst. Eigene Darstellung nach ARD; ZDF 2008: Diagramm der genutzten Onlineinhalte (häufig / gelegentlich genutzt). Eigene Darstellung basierend auf Erkenntnissen der ARD-ZDF- Onlinestudien von der ARD/ZDF-Projektgruppe Multimedia. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Eingesetzt auf Seite 82. Programm itunes (2009): Podcast myyou-fm SOUNDCHECK im deutschen itunes Store. Bildschirmfoto vom Eingesetzt auf Seite 83.

78 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 78 Anhang Anhang... Anhang A: Daten A.1 Tabellen und Abbildungen A.2 Dokumentation der Angebotsprüfung von deutschen Radiosendern A.2.1 Radiosender-Analyse A.2.2 Legende zur Angebotsprüfung deutscher Radiosender A.2.3 Radiosender-Analyse: YOU FM - Podcasting A.2.4 Servicegesellschaften von radio NRW A.2.5 Internetseiten der überprüften Radiosender und Gruppen A.3 Dokumentation der Angebotsprüfung von deutschen Fernsehsendern A.3.1 Fernsehsender-Analyse A.3.2 Legende zur Angebotsprüfung deutscher Fernsehsender A.3.3 Internetseiten der überprüften Fernsehsender Anhang B: Experten-Interviews für diese Diplomarbeit B.1 Interview mit Michael Praetorius, ANTENNE BAYERN B.2 Interview mit Thomas Wanhoff, Deutscher Podcasting-Pionier B.3 Interview mit Gunnar Roters, SWR B.4 Interview mit Gerrit van Aaken, Webdesigner und Blogger B.5 Interview mit Manuel Cramer, SevenOne Intermedia (ProSiebenSat.1) B.6 Interview mit Jürgen Kleinknecht, ZDF B.7 Interview mit Daniel Murmann, YOU FM Anhang C: Relevante -Korrespondenz C.1 der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von radio NRW C.2 der Presseagentur von Apple C.3 von Thomas Wanhoff C.4 vom Wellen Management des Radiosenders YOU FM Erklärung zur Diplomarbeit Copyright-Hinweis Danksagung Stichwortverzeichnis

79 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 79 Anhang A: Daten Im nachfolgenden Anhang A sind die in der vorliegenden Arbeit erwähnten und erläuterten Tabellen und Abbildungen angehängt. A.1 Tabellen und Abbildungen Mediatheken Titel Internetadresse Anmerkung Das Erste - Mediathek Angebot des Fernseh-Gemeinschaftsprogrammes der ARD-LRA, Das Erste. Am 10. Mai 2008 gestartet. ARD Mediathek Radio- und Fernsehangebote der ARD-LRA (BR, hr, mdr, NDR, rb, rbb, SR, SWR, WDR) und DW, am 10. Mai 2008 gestartet. ZDFmediathek zur Funkausstellung IFA gestartet, 2007 großer Relaunch zur IFA. RTLNOW.de teilweise kostenpflichtig, im Januar 2007 gestartet ProSieben.tv gestartet; ergänzt durch Video-on-Demand- Plattform maxdome, Mitte 2006 gestartet Tabelle 1: Mediatheken deutscher Rundfunksender (unvollständige Auswahl)

80 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 80 Podcastverzeichnisse und deren Kategorie-Systeme SWR WDR (Radio) BR ARD-Mediathek itunes Dopcast.de podcast.de Nachrichten, Akt. Politik / Wirt- Aktuelles Nachrichten, Politik & Nachrichten & News & Politik Nachrichten, Welt Politik, schaft, Kommentar / & Politik, Zeitgeschehen Politik Interviews Meinung, Gespräch / Interviews Interview / Talk Regierung & Organisationen NGOs Wirtschaft Wirtschaft & Börse Wirtschaft Business Wirtschaft Literatur Kunst Künste Kunst & Medien Kultur Integration, Kultur Kultur Kultur & Gesellschaft Gesellschaft & Kultur Bildung Wissen Wissenschaft Wissen Wissen & Bildung Wissenschaft & Medizin Kultur & Gesellschaft Bildung Forschung & Medizin Gesellschaft Wissen, Wissenschaft Gesundheit & Ernährung Gesundheit Gesundheit Gesundheit Kinder Kinderradio Jugend, Kinder Kinder & Familie Familie & Kinder Kids & Family Kinder & Jugendliche Religion Lebensanschauung / Religion & Kirche Religion & Religion Religion / Philoso- Spiritualität phie Natur & Freizeit, Sport Sport & Freizeit Sport & Wellness Sport, Freizeit Unterhaltung & Livestyle Spiele & Hobbys Spiele & Hobbys Musik Musik Musik Musik Musik Comedy / Glosse / Satire Comedy Comedy & Satire Comedy Comedy Computer Ratgeber & Technik Technologie Technologie Computer Medien Stars Filme & Serien, Medien TV & Film TV & Film Ratgeber Frauen, Geschichte, Bayern, In der Region Keiner Kategorie Sonstige Regional, Zuhause, Sonstiges, 50+, Ratgeber zugeordnet Einkaufen Ratgeber und Service Tabelle 2: Podcast-Kategoriensysteme thematisch geordnet Abgewandelte und ergänzte Darstellung nach: ARD-Podcastworkshop, Stuttgart vom , Tobias Ortmanns u.a., zitiert in (Oehmichen, Schröter 2009, S. 13)

81 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 81 Mögliche Anbieter von Podcasts Anbieter Definition Beispiel Privatpersonen Einzelne oder mehrere Privatpersonen Annik Rubens Podcast Schlaflos in München ( Radiosender Radiosender, Sendergruppen und deren Vermarkter Comedy-Formate von Radio 1LIVE ( einslive_podcast.phtml) TV-Sender Verlage Internet-Dienste- Anbieter Politische Akteure Wirtschaftsunternehmen Bildungsinstitutionen oder Coaches außergewöhnliche Institutionen TV-Sender, Sendergruppen und deren Vermarkter Buch-, Zeitschriften- und Zeitungsverlage Anbieter von Internetdiensten, Internetunternehmen Politische Parteien, Politiker und andere politisch aktive Personen und Institutionen Einzelne Unternehmen aus der Wirtschaft, deren Vertreter und Zusammenschlüsse Schulen, Universitäten, private oder gewerbliche Anbieter von Seminaren und Weiterbildungen Religiöse Gemeinschaften und Kirchen, Nichtregierungsorganisationen ohne politischen Schwerpunkt tagesschau-podcasts der ARD ( Vorgelesene aktuelle Artikel aus dem Handelsblatt ( Die Podcasts von ebay Deutschland, zu Themen rund um das Unternehmen in verschiedenen Kategorien ( Angela Merkels wöchentlicher Videopodcast ( Aktuelles/VideoPodcast/video-podcast.html) Podcast rund um die Marke BMW ( Vorlesungen und wissenschaftliche Beiträge der Hamburger Hochschulen auf dem Podcampus ( Apples Podcastverzeichnis für Universitäten: itunes U ( bilelearning/) Godcasting genannte Podcasts mit Sonntagsmessen, Predigten, Bibellesungen und religiöser Musik ( populäres Beispiel ist der Catholic Insider ( Tabelle 3: Podcast-Kategorien nach Anbieter (Abgewandelte und ergänzte Darstellung nach Rampf 2008, S. 21f)

82 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 82 *) In den Jahren 2004 bis 2006 wurde das Item Unterhaltungsangebote abrufen mit Beispielen versehen: Unterhaltungsangebote wie Comedy, Spiele, Preisausschreiben abrufen Basis: Onlinenutzer ab 14 Jahre in Deutschland (2008: n=1186, 2007: n=1142, 2006: n=1084, 2005: n=1075, 2004: n=1002, 2003: n=1046) Abbildung 7: Diagramm der genutzten Onlineinhalte (häufig / gelegentlich genutzt) (Eigene Darstellung basierend auf Erkenntnissen der ARD-ZDF-Onlinestudien , ARD; ZDF, Stichwort: Onlinenutzung/Genutzte Inhalte)

83 Podcasting-Angebote und Strategien von Rundfunksendern 83 Abbildung 8: Podcast myyou-fm SOUNDCHECK im deutschen itunes Store (Programm itunes, Bildschirmfoto vom ) A.2 Dokumentation der Angebotsprüfung von deutschen Radiosendern Nachfolgend sind die im Kapitel 5 zur Angebotsbetrachtung der Top 10 deutscher Radiosender (nach ARD-Werbung Sales & Services 2009) herangezogenen Auswertungen in den für die Arbeit relevanten Teilen vollständig dokumentiert. A.2.1 Radiosender-Analyse (siehe Tabelle auf den nachfolgenden Seiten)

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