Die Nanotechnologie in der gesellschaftlichen Wahrnehmung
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- Sigrid Fromm
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1 BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG Die Nanotechnologie in der gesellschaftlichen Wahrnehmung Dr. René Zimmer
2 Top Nano Products Of Apple Computer's ipod Nano 2. Shemen Industries Canola Active 3. O'Lala Foods Choco'la Chewing Gum 4. Zelens Fullerene C-60 Face Cream 5. Easton Sports Stealth CNT Bat 6. Nanotex 7. ARC Outdoors, ArcticShield Socks 8. Behr NanoGuard Paint 9. Pilkington Activ Glass 10. NanoTwin Technologies, NanoBreeze Air Purifier (Forbes/Wolfe Nanotech Report) Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 2
3 Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 3
4 Textilien und Leder Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 4
5 Sonnenschutzmittel und Kosmetika Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 5
6 Kategorien für Nanoprodukte Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 6
7 Health & Fitness-Produkte Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 7
8 Nano-Materialien Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 8
9 Gesellschaftliche Wahrnehmung der Nanotechnologie Entscheidend für die Durchsetzung vieler nanotechnologischer Produkte ist letztlich ihre gesellschaftliche Akzeptanz. Die Wahrnehmung der Nanotechnologie kann abgeleitet werden aus: Medienanalysen Bevölkerungsumfragen Bürgerbeteiligung Nano??? Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 9
10 Nanotechnologie in den Massenmedien (1) Medienanalyse der Cornell University (USA) zwischen 1986 und 2004 rasanter Anstieg der Artikelzahl Medieninteresse ist vergleichbar mit dem an der Biotechnologie Berichterstattung ist ganz überwiegend positiv und fokussiert auf Fortschritt und ökonomische Vorteile im Mittelpunkt stehen Anwendungen der Nanotechnologie in den Bereichen Umwelt und Medizin Risikodiskussion findet kaum statt 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% positiv negativ Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 10
11 Nanotechnologie in den Massenmedien (2) Medienanalyse der Stiftung Risiko-Dialog (CH) 2% 10% Artikel berichten überwiegend positiv Chancen werden gesehen: Aufbau neuer Materialien Quantensprung im IT-Bereich Gesundheitsbereich wirtschaftliches Potenzial Risiken werden, wenn überhaupt, nur oberflächlich aufgegriffen so wird kaum zwischen Risiken unterschieden, die vom Produkt bzw. vom Produktionsprozess ausgehen das Thema Regulierung spielt nur untergeordnete Rolle in den Artikeln 6% 9% 8% Chance ausgeglichen Risiko eher Chance eher Risiko neutral 65% Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 11
12 Bevölkerungsumfragen (1) Das Nicht-Wissen über Nanotechnologie sinkt, die Informiertheit nimmt zu! 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 90,0% 71,0% 51,8% 54,2% 48,0% 26,0% kein Wissen 74,0% 48,2% 45,0% 45,7% 29,0% 10,0% etwas / viel Wissen 2002 USA 2004 UK 2004 USA 2004 D 2005 USA 2005 USA Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 12
13 Bevölkerungsumfragen (2) Nanotechnologie wird überwiegend positiv wahrgenommen! D: nur 10 % der Befragten befürchten, dass Nanotechnologie Risiken mit sich bringt UK: 68 % sehen optimistisch in die Zukunft der Nanotechnologie (Computer, medizinische Möglichkeiten, neue Materialien und Kosmetika) USA: 40 % denken, dass der Nutzen der Nanotechnologie die Risiken überwiegt Risiken überwiegen den Nutzen 22% Nutzen überwiegt die Risiken 40% Nutzen und Risiken halten sich die Waage 38% Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 13
14 Bürgerbeteiligung in der Nanotechnologie (1) Consensus Conference on Nanotechnology (USA, April 2005) aufgrund der unbekannten neuen Eigenschaften von Nanomaterialien, sollten diese sorgfältig untersucht werden, bevor nanotechnologiebasierte Produkte in größerer Zahl entwickelt werden Definition, was Nanotechnologie ist und Entwicklung von Testregimes für Nanomaterialien verstärkte Forschungsförderung zu gesundheitlichen, gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen der Nanotechnologie mehr öffentliche Beteiligung an Entscheidungsprozessen bessere Informationsangebote zur Nanotechnologie für Laien Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 14
15 Bürgerbeteiligung in der Nanotechnologie (2) NanoJury (UK, Mai-September 2005) hergestellte Nanopartikel sollen wie neue Substanzen behandelt und entsprechend getestet werden öffentliche Gelder sollten auf die Erforschung von Langzeiteffekten der Nanotechnologie auf Gesundheit und Umwelt konzentriert werden mehr Transparenz bei der Vergabe öffentlicher Forschungsgelder weitergehende Beteiligungs- und Informationsangebote für Laien Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 15
16 Gesellschaftliche Wahrnehmung Nanotechnologie wird in der Gesellschaft ganz überwiegend positiv wahrgenommen! Medien berichten positiv über Nanotechnologie Bevölkerung sieht überwiegend Chancen allerdings Forderung nach mehr Information und Beteiligung diese Forderung deckt sich mit den Anstrengungen der Wissenschaft, der Politik und der Wirtschaft, transparent zu agieren, offensiv zu kommunizieren und Beteiligungsangebote zu unterbreiten Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 16
17 Aktivitäten des BfR (1) Delphi-Befragung zu Risiken nanotechnologischer Anwendungen frühzeitige Identifikation potenzieller Risiken der Nanotechnologie in verbraucherrelevanten Bereichen Ermittlung der Auswirkungen der verstärkten Anwendung der Nanotechnologie durch Verbraucher Entwicklung von Handlungsstrategien zur Risikovermeidung bzw. Risikominimierung Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 17
18 Aktivitäten des BfR (2) Durchführung einer Verbraucherkonferenz zur Wahrnehmung der Nanotechnologie Erarbeitung eines qualifizierten Meinungsbildes von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu nanotechnologischen Anwendungen in den Bereichen Lebensmittel, Kosmetika und Bedarfsgegenstände Möglichkeit der direkten Beteiligung an der öffentlichen und politischen Diskussion zu einem gesellschaftlich relevanten Thema Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 18
19 Ausblick Ob sich das positive Image der Nanotechnologie hält, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Bieten bereits die Nanoprodukte der 1. Generation dem Verbraucher einen Nutzen? Gibt es Anwendungsbereiche der Nanotechnologie, die ethisch fragwürdig erscheinen? Wird die Wahrnehmung der Nanotechnologie mit Erfahrungen mit der Gentechnik oder Atomkraft verknüpft? Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 19
20 Subjektive Wahrnehmung technologiebezogener Risiken Angstfaktoren (nach Burson-Marsteller 2004) Angstfaktoren Unzureichendes Wissen Atomenergie Gentechnik Elektrosmog Nanotechnologie Unsichtbarkeit Unnatürlichkeit Unkontrollierbarkeit Ungleiche Verteilung von Risiko und Nutzen Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 20
21 Konsequenz für Lebensmittelsektor Wenn Nanotechnologie durch intelligente Verpackungen Lebensmittel sicherer macht (z.b. Überschreitung des Verfallsdatums, Anzeigen von Verunreinigungen) wird die Akzeptanz beim Kunden groß sein. Wird Nanotechnologie eingesetzt, industrielle Produkte in Geschmack, Konsistenz oder Zubereitung zu optimieren, werden Ängste vor möglichen Gefahren der neuen Technologie aufkommen. Dr. René Zimmer, , Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 21
22 BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT Dr. René Zimmer Bundesinstitut für Risikobewertung Thielallee D Berlin Tel Fax r.zimmer@bfr.bund.de
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