EinBlick. Liebe Leserinnen, liebe Leser, Februar 2012 Seite 1
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- Sophie Bieber
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1 Februar 2012 Seite 1 Auch 2012 wollen wir dynamisch wachsen sowie in Menschen, Systeme und Produkte investieren. In dieser Ausgabe Helmut Rüd, Geschäftsführer Lindorff Deutschland GmbH 1 Bewertung: Klienten motivieren Lindorff 2 Bilanzen: Forderungsverkauf wirkt positiv 4 Befragung: Positives Zeugnis 5 Besuche: Konsulenter lassen sich auch blicken 6 Branche: Neuer CEO Firmeninsolvenzen rückläufig 7 Brisant: Eurokrise schwächt Zahlungsmoral 8 Bemerkenswert: Urteile Webinar Impressum Liebe Leserinnen, liebe Leser, ich wünsche Ihnen nachträglich noch ein gutes und erfolgreiches Jahr Lindorff schaut auf ein sehr gelungenes Jahr 2011 zurück. Der Konzernumsatz hat eine neue Bestmarke erreicht. Auch in Deutschland ist Lindorff im vergangenen Jahr deutlich gewachsen und hat damit seinen Platz unter den großen Inkassounternehmen auf dem deutschen Markt gefestigt. Aber Größe ist bekanntlich nicht alles und für Sie als unsere Kunden stellt sie sicher nur einen untergeordneten Aspekt dar. Wichtiger ist, wie zufrieden Sie als unsere Auftraggeber mit dem Service, dem Produktangebot und unserer Leistungsfähigkeit sind. Danach haben wir Sie Ende vergangenen Jahres gefragt und Sie haben geantwortet. Auf einer Skala von 1 (sehr unzufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) konnten Sie bewerten, wie zufrieden Sie mit Lindorff sind. Mit 7,9 erreichte Lindorff Deutschland einen guten Wert (siehe Artikel auf Seite 4). Ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Das motiviert das gesamte Lindorff-Team. Auch 2012 will Lindorff seinen Kurs fortsetzen: Dynamisches Wachstum sowie Investitionen in Menschen, Systeme und Produkte werden dieses Jahr prägen. Wir freuen uns, wenn Sie uns auch abseits der Befragung Feedback zukommen lassen positives wie negatives. Denn das hilft uns, unseren Service für Sie weiter zu verbessern. Ich wünsche Ihnen nun wieder viel Vergnügen beim Stöbern in diesem Newsletter. Herzliche Grüße Ihr Helmut Rüd Geschäftsführer Lindorff Deutschland GmbH
2 Februar 2012 Seite 2 TITELTHEMA: Forderungsverkauf eine interessante Alternative Unbezahlte Rechnungen können viele Probleme machen. Forderungsverkauf ist eine Lösung. Professionelles Forderungsmanagement ist ein wichtiger Erfolgsbaustein für jedes Unternehmen. Lindorff bietet seinen Klienten als Outsourcing-Partner die Übernahme des kompletten Prozesses, das treuhänderische Inkasso oder den Kauf von Forderungen an. Der Verkauf der Forderungen führt unter anderem dazu - ähnlich wie beim Factoring -, dass die Bilanz entlastet wird. Eine interessante Alternative am Markt, die Lindorff Deutschland seinen Klienten in den kommenden Monaten in Regionalforen exklusiv vorstellen wird. Die Redaktion sprach zu dem Thema mit dem Organisator der Foren, Sven Brauns. Lindorff bietet zum Thema Forderungsverkauf in 16 verschiedenen deutschen Städten regionale Foren an. Mit dieser Veranstaltungsreihe möchten wir unseren Klienten die Möglichkeit geben, sich auf schnellem Weg über das Leistungsspektrum von Lindorff zu informieren, erläutert Patrick Kriegel, Leiter Kundenbetreuung. Herr Brauns, zwischen dem 29. Februar und dem 25. April bieten Sie Klienten von Lindorff und Interessenten eine halbtägige Informationsveranstaltung zum Thema Forderungsverkauf an. Warum ist das Thema wichtig? In den Forderungen ist Kapital gebunden, das möglicherweise gerade benötigt wird oder aber zumindest effektiver eingesetzt werden kann. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sinkt zum einen oft die Zahlungsmoral (siehe Herbstumfrage Seite 7) und die Rechnungen werden aus unterschiedlichen Gründen langsamer bezahlt. Dabei ist es gerade dann für die Unternehmen wichtig, einen finanziellen Spielraum zu haben. Mit dem Forderungsverkauf fließt dem Kunden sofort Liquidität zu. Deshalb ist er ein wichtiges Instrument, um solche Phasen gut zu managen. Forderungsausfälle oder Zahlungsverzögerungen interessieren nicht mehr, wenn die Forderungen verkauft sind. Während der ersten Finanzmarktkrise hat das professionelle Beitreiben von Schulden viele Unternehmen und vor allem viele Banken davor bewahrt, in die Verlustzone abzurutschen. Worauf sollten Unternehmen beim Verkauf achten? Aktuelle Veranstaltungstermine: Düsseldorf, Köln, Hannover, Berlin, Kassel, Frankfurt, Würzburg, Nürnberg, Regensburg, Augsburg, München, Stuttgart, Leipzig, Hamburg, Bremen, Dortmund Der Partner für den Forderungsverkauf sollte beispielsweise ein professionelles, vertrauenswürdiges Inkassounternehmen sein. Es wird ja der neue Ansprechpartner der säumigen Kunden in Bezug auf die konkrete Forderung. Und bei allem Konfliktpotenzial jeder, der seine Forderungen verkauft, möchte, dass seine Kunden weiterhin fair behandelt werden. Des Weiteren muss der Vertragspartner über eine gute Kapitalkraft verfügen. Je nach Volumen des Forderungspakets kann das ein kritischer Punkt sein. Anhaltspunkte zum Partner geben Auskunfteien oder ein Blick auf die Homepage, Verbandsmitgliedschaften, Prüfergebnisse, die Tradition des Unternehmens und der Gesellschafterhintergrund. Und neuerdings auch in Deutschland das vom TÜV vergebene Siegel Faires Inkasso.
3 Februar 2012 Seite 3 TITELTHEMA: Forderungsverkauf eine interessante Alternative Anbahnungsphase Angebotsphase Entscheidungsphase Vollzugsphase Zusammenarbeit Ablauf des Forderungsverkaufs In welchen Situationen macht Forderungsverkauf besonders Sinn? Zum einen ist das sinnvoll, wenn das Unternehmen in sehr kapitalintensiven Märkten unterwegs ist und sehr viel Liquidität braucht. Der Forderungsverkauf gibt Planungssicherheit. Gerade in Zeiten mit kritischen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich direkt auf die Wirtschafts- und Finanzierungslage der Unternehmen auswirken. Vor allem, wenn ein Unternehmen sein Risiko reduzieren und die Liquidität erhöhen möchte, passt der Forderungsverkauf. Nach dem Verkauf ist die Wertberichtigung der Forderungen problemlos möglich, was sich positiv auf die Ertragssicherheit des Verkäufers auswirkt. Wenn Sie sich für einen der genannten Termine interessieren und sich anmelden möchten, können Sie sich gerne an Dagmar.Koenig@lindorff.com wenden. Im Anschluss bekommen Sie neben einer Einladung das Programm zu der Veranstaltung. Hat das auch positive Auswirkungen, wenn weiteres Fremdkapital benötigt wird? Wenn wir Vorteile des Instruments betrachten wie die Entlastung der Bilanz, die verbesserten Kapitalquoten, die Einhaltung regulatorischer Anforderungen, eine verbesserte Schuldneransprache etc., dann hat das selbstverständlich Auswirkungen auf die Bonitätsbeurteilung. Risiken in der Bilanz werden reduziert, die Bilanz insgesamt verkürzt. Diese Verkürzung kann bewirken, dass sich Kennzahlen nach Basel II und III positiv verändern, wodurch sich der Zugang zu Fremdkapital sehr viel einfacher gestalten wird. Dazu kommt, dass für die Forderungen auch der Verwaltungsaufwand deutlich sinkt, weil Kosten für Inkasso- und Rechtsfolge erst gar nicht anfallen. Banken und Sparkassen selbst können durch den Verkauf leistungsgestörter Kredite auch die Beiträge für den Sicherungsfonds reduzieren und ihre Ratings verbessern. Welche Dienstleistungen bietet Lindorff zu diesem Thema? Nach der systematischen Analyse eines angebotenen Forderungspakets bieten wir den Klienten den Kauf eines Portfolios oder den so genannten Forward Flow an. Dabei vereinbaren wir vertraglich die Struktur des Pakets sowie den Kaufpreis und kaufen dann gleichartige Forderungen immer wieder an. Das ist eine feste Planungsgrundlage für unsere Klienten mit einer hohen Zuverlässigkeit. Worauf können sich die Teilnehmer des Forums freuen? Wir haben die Gelegenheit, sehr intensiv den kompletten Prozess des Forderungsverkaufs darzulegen und zu diskutieren. Dabei können die Teilnehmer über Erfahrungen berichten und individuelle Fragen stellen.
4 Februar 2012 Seite 4 Sehr erfreulich, aber kein Grund sich zurückzulehnen. Patrick Kriegel, Leiter der Kundenbetreuung Lindorff Deutschland Zufriedene Kunden 2011 hat Lindorff wiederum eine Kundenzufriedenheitsbefragung durchgeführt. Mit einer Durchschnittsbenotung von 7,9 auf einer Skala von eins bis zehn haben uns unsere Klienten ein sehr positives Zeugnis ausgestellt, fasst der Leiter der Kundenbetreuung, Patrick Kriegel, das Ergebnis zusammen. Insgesamt hatte Lindorff im November 2011 rund 200 Klienten in Deutschland angeschrieben und um Rückmeldung gebeten, wie zufrieden sie mit Lindorff sind. 77 der Angeschriebenen beteiligten sich an der Umfrage, was einer Quote von rund 36 Prozent entspricht. Auf einer Skala von eins bis zehn wobei eins sehr unzufrieden bedeutet und zehn sehr zufrieden konnten die Befragten ihre Einschätzung zu den verschiedenen Dienstleistungen von Lindorff und zu den Mitarbeitern abgeben sowie sich zu sonstigen Aspekten äußern. Neben der Frage nach der allgemeinen Zufriedenheit schnitt Lindorff Deutschland auch bei einer anderen Kernfrage gut ab: Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Lindorff weiterempfehlen? Das Ergebnis lag mit 7,6 nur gering unter dem der allgemeinen Zufriedenheit. Insbesondere die positive Rückmeldung zu unseren Kundenbetreuern hat mich sehr gefreut, so Kriegel. Besonders schätzten die Kunden, dass Lindorff sich nicht nur im gesetzlichen Rahmen (das versteht sich von selbst) bewegt, sondern sich auch an die hohen ethischen Standards hält, die es sich selbst gesetzt hat und seinen Zusagen nachkommt. Haben Sie Fragen, Anmerkungen, Ideen: Kontaktieren Sie die Lindorff Kundenbetreuung Montag bis Freitag 8.30 Uhr bis Uhr Telefon Telefax kundenbetreuung@lindorff.de Wir haben bereits mit der genauen Analyse der Ergebnisse begonnen, erklärt Kriegel weiter. Denn auch wenn das Ergebnis erfreulich sei: als eine Aufforderung sich zurückzulehnen möchte er es nicht verstanden wissen. Zum einen legten die Ergebnisse den Schluss nahe, dass bei einigen Kunden Handlungsbedarf bestehe und zum anderen gelte es, den hohen Standard zu halten und zu festigen. Die Zufriedenheitsbefragung ist erstmals nach einheitlichen Kriterien in allen Lindorff-Ländern gleichzeitig durchgeführt worden. Durch die neue Systematik ist das Ergebnis mit der Umfrage aus dem vergangenen Jahr nur bedingt vergleichbar.
5 Februar 2012 Seite 5 Standort Saarbrücken: Lindorff-Eigenforderungen im Fokus Im Januar haben die Mitarbeiter die neuen Räume der Niederlassung in Saarbrücken bezogen: Geschäftsführer Helmut Rüd und Dietmar Maurer, Standortleiter Saarbrücken, eröffneten den Standort offiziell. Oberste Priorität hat der schnellstmögliche, persönliche Kundenkontakt. Dietmar Maurer, Leiter des Onsite-Konsulenter-Teams in Saarbrücken Neue Anschrift: Lindorff Deutschland GmbH Standort Saarbrücken Sulzbachstraße Saarbrücken Am Standort Saarbrücken verantwortet der Bereich Capital von Lindorff die Eigenforderungen der Lindorff Holding GmbH primär aus dem Banken- und Telekommunikationsbereich. Unsere Mitarbeiter halten sich stets an folgende Maxime, wenn sie Forderungen bearbeiten: Der gute Ruf unserer Klienten muss gewahrt bleiben, mit den Kunden ist immer fair umzugehen und für Lindorff wird im Zusammenhang mit der Einzelforderung immer die beste Lösung angestrebt. Der Unternehmensbereich besteht aus mehreren Einheiten mit Sitz in Saarbrücken: Im Innendienst werden die Forderungen über Lindorff-Inhouse beigetrieben. Das Team Lindorff-Onsite hat eine weitere Niederlassung in Düsseldorf. Onsite steht dabei für die Kollegen die auch direkt vor Ort beraten und betreuen. In den einzelnen Teams werden erfahrene und hochqualifizierte Mitarbeiter mit sehr gutem Branchen-Know-how eingesetzt. Wichtige Kernkompetenzen sind zudem eine selbstständige Arbeitsweise, Beratungskompetenz, ein sicheres Urteilsvermögen, Durchsetzungsvermögen, Verhandlungsgeschick und soziale Kompetenz. Oberste Priorität hat der schnellstmögliche, persönliche Kundenkontakt, der per Telefon, Brief, Mail, SMS, aber auch mit Besuchen unserer Konsulenter erreicht wird. Ziel ist, im Zusammenwirken mit dem Kunden eine Lösung zum Ausgleich der offenen Forderung zu finden in Form von Vergleichs- oder Ratenzahlungen bzw. durch die Ermittlung von Sicherheiten zur Absicherung der offenen Forderung (auf Kundenseite), erläutert der Standortleiter Saarbrücken, Dietmar Maurer. Die Bezeichnung Konsulenter kommt aus dem Dänischen und bedeutet nichts anderes als Berater. Das Besondere am Arbeitsbereich Lindorff-Onsite sind die Besuche vor Ort, wenn bei der Forderungsbearbeitung Indizien auf beim Kunden vorhandene Vermögenswerte auftreten oder wenn der betreffende Kunde nicht mit uns in Kontakt tritt. Im Rahmen dieser Besuche versucht der Mitarbeiter, sich einen Überblick über die Lebens- und Vermögenssituation des Kunden zu verschaffen und mit diesem zusammen Lösungswege zur Begleichung der offenen Forderung zu erarbeiten. Dem Onsite-Konsulenter stehen zur Durchführung einer optimalen Besuchsplanung und Besuchsvorbereitung entsprechende Tools zur Verfügung. Diese reduzieren den zeitlichen Planungsaufwand auf ein Minimum und optimieren das Planungsergebnis. Die Konsulenter werden auch für Klientenbesuche und für die Bewertung von Portfolios eingesetzt.
6 Februar 2012 Seite 6 Michael Schäfer wird neuer CEO Lindorff hat eine beeindruckende Erfolgsgeschichte sowie einen sehr guten Ruf in der Branche und daher exzellente Voraussetzungen für weiteres Wachstum in Deutschland. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Im März 2012 wird Dr. Michael Schäfer (53) die Geschäftsleitung von Lindorff in Deutschland verstärken und den Vorsitz übernehmen. Das haben der Vorstand und der Aufsichtsrat der Lindorff Group entschieden. Schäfer verfügt gerade im Finanzsektor über umfassende Erfahrungen und Erfolge in der Abwicklung von notleidenden Forderungen und über die notwendige Führungserfahrung, sagt Endre Rangnes, Vorstandsvorsitzender der Lindorff Group. Schäfer überzeugte insbesondere durch seine ausgewiesene Expertise in der Übernahme von Outsourcing-Aktivitäten in der Banken- und Versicherungsbranche. Sein erster Kontakt zur Inkassobranche geht zurück auf das Jahr 1994, als er für einen Mandanten aus dem Telekommunikationssektor in Zusammenarbeit mit einer Anwaltskanzlei ein Modell für ein EDVgestütztes Anwaltsinkasso entwickelte und einführte. Zuletzt war der gebürtige Nordrhein-Westfale und promovierte Naturwissenschaftler Geschäftsführer der zur GFKL-Gruppe gehörenden Proceed Collection Services GmbH und Vorsitzender der Geschäftsführung der Proceed Portfolio Services GmbH, einem Unternehmen, das sich auf die Abwicklung grundpfandrechtlich besicherter Engagements spezialisiert hat. Dr. Michael Schäfer, designierter Chef von Lindorff Deutschland. Firmeninsolvenzen 2012: Bürgel prognostiziert Rückgang 2011 wurden Firmen in Deutschland zahlungsunfähig Unternehmen bzw. 6,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Konjunktur hat sich positiv auf eine sinkende Zahl von Firmeninsolvenzen ausgewirkt, kommentiert Dr. Norbert Sellin, Geschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Bürgel. Laut der aktuellen Studie Firmeninsolvenzen 2011 bewegten sich die Fallzahlen des vergangenen Jahres auf dem Niveau von vor der Finanz- und Wirtschaftskrise. Nur im Jahr 2007 gab es weniger Insolvenzen. Auch für 2012 sieht Bürgel vorerst keine Anzeichen für einen Negativtrend und rechnnet mit bis zu einem Prozent weniger Firmenpleiten als in Ursachen für Firmeninsolvenzen sind das Ausbleiben neuer Aufträge oder die Stornierung oder die Verschiebung bereits erteilter Aufträge. Darüber hinaus bedroht die nach wie vor restriktive Kreditvergabe der Banken Firmenexistenzen. Aber auch innerbetriebliche Fehler sowie fehlendes Eigenkapital verbunden mit Finanzierungsschwierigkeiten für ein erhöhtes Insolvenzrisiko sind für Pleiten verantwortlich.
7 Februar 2012 Seite 7 Aktuelle Meldungen Brisant: Eurokrise schwächt Zahlungsmoral Herbstumfrage: Zahlungsmoral durch Eurokrise gefährdet Die deutsche Inkassowirtschaft prognostiziert einen rapiden Abfall der Zahlungsmoral innerhalb der nächsten Monate, sollte die Eurokrise weiterhin anhalten. 79 Prozent der befragten Inkassodienstleister rechnen damit, dass Unternehmen dann ihre Rechnungen schlechter bezahlen werden von Endverbrauchern nehmen das 70 Prozent an. In der Folge würden die Unternehmensinsolvenzen spürbar steigen. Diese sind 2011 dank des Wirtschaftswachstums um Fälle auf zurückgegangen. Ende 2011 war die Zahlungsmoral allerdings so gut wie seit über zehn Jahren nicht: 86 Prozent der Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) meldeten, dass Rechnungen jetzt besser oder genauso gut wie vor sechs Monaten beglichen werden. Besonders im Einzelhandel, im Gastgewerbe und in der Dienstleistungsbranche zahlen Kunden nun spürbar besser. Kritisch ist weiterhin die Zahlungsmoral im Handwerk. 58 Prozent der Inkassounternehmen bemängeln die Rechnungstreue von dessen Kunden und das sind oft kommunale, öffentliche Auftraggeber. Die Risikobereitschaft von Verbrauchern, sich unüberlegt zu verschulden, könnte ebenfalls durch die Halbierung der Wohlverhaltensperiode steigen. Das wiederum würde die Zahlungsmoral insgesamt beeinträchtigen und somit zulasten der Wirtschaft gehen, befürchtet der BDIU. Bundesweit gelten derzeit mehr als drei Millionen Privathaushalte als überschuldet. Auslagern von Inkasso und Forderungsverkauf Im letzten Jahr hat die European Financial Marketing Association (Efma) und Roland Berger Strategy Consultants in der Studie Retail Banking in CEE Debt collection in times of crisis festgestellt, dass der Anteil der Banken, die einen Forderungsverkauf in Betracht ziehen, seit dem Ausbruch der Krise spürbar gestiegen ist. Heute verkaufen bereits 79 Prozent der befragten Banken verspätete Forderungen oder haben dies geplant. Insgesamt ist das Volumen der verkauften Forderungen in Deutschland aber auch weiter eher gering, vergleicht man die Volumina mit anderen europäischen Volkswirtschaften. Das gilt nicht nur für die Bankenbranche, auch deutsche Unternehmen nutzen den Forderungsverkauf und das Potenzial der in ausgefallenen Forderungen gebundenen Mittel unterproportional. Nach einer Studie von GE Capital sind es lediglich Unternehmen oder weniger als ein Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), die Forderungsfinanzierung einsetzen, während es in Italien Unternehmen (knapp zwei Prozent aller KMU), in Frankreich Unternehmen (drei Prozent der KMU) und in Großbritannien Unternehmen (knapp über 40 Prozent der KMU) sind.
8 Februar 2012 Seite 8 Haben Sie Fragen zu diesen aktuellen Themen? Sprechen Sie uns gerne an. Impressum Nr. 6/2012, 3. Jahrgang, Februar 2012 Lindorff EinBlick ist ein quartalsweise erscheinender Newsletter für Klienten der Lindorff Deutschland GmbH. Lindorff ist europäischer Marktführer im Forderungsmanagement mit über 100 Jahren Erfahrung. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden weltweit im täglichen Geschäft mit individuellen Lösungen und trägt somit zu mehr Wachstum und Erfolg bei. Die Klienten vertrauen weltweit auf die Kompetenz und Zuverlässigkeit des Unternehmens. Herausgeber: Lindorff Deutschland GmbH V. i. S. d. P.: Patrick Kriegel Leiter Kundenbetreuung und Marketing Odenwaldstraße Heppenheim, Germany Telefon: +49 (0) Redaktion: Hanna Böhm, Wolfgang Eck (Financial Publishing) Die Redaktion freut sich über Feedback und Anregungen: Lindorff-EinBlick@financial-publishing.de NEUES RECHT, NEUE URTEILE Umsatzsteuerfrei: Der Verkauf von gekündigten Krediten Der Verkauf von zahlungsgestörten Krediten, den sogenannten Non-performing Loans (NPL), ist umsatzsteuerbefreit. Das entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Urteil vom In einem früheren Urteil entschied der EuGH ( , C-305/01, MKG ), dass Factoring eine umsatzsteuerpflichtige Dienstleistungen sei. Unklar war allerdings, ob der An- bzw. Verkauf von NPLs eine Dienstleistung seitens des Käufers ist. Das Finanzgericht Düsseldorf beurteilte 2008 den Handel mit solchen Portfolios als steuerbefreite Umsätze mit Geldforderungen. Nachdem das beklagte Finanzamt beim BFH in Revision gegangen war, beschäftigte sich der EuGH mit dieser Frage. Dieser entschied Ende letzten Jahres, dass der Verkauf zahlungsgestörter Forderungen nicht umsatzsteuerpflichtig sei. Diese Transaktionen würden sich von der Dienstleistung Factoring unterscheiden, hieß es in der Begründung des EuGH. Damit sei die Rechtsprechung aus dem Jahr 2003 nicht auf diese Art von Geschäften anzuwenden. Die Differenz zwischen Nennwert und Kaufpreis spiegele den aktuellen tatsächlichen Wirtschaftswert des Portfolios wider. Darin inbegriffen seien das erhöhte Ausfallrisiko und die Zahlungsstörungen. Damit könne es kein finanzieller Ausgleich für den Forderungseinzug sein. Der Forderungskauf stelle in diesem Fall weder eine Dienstleistung noch eine wirtschaftliche Tätigkeit dar. Beim Factoring hingegen werde der Forderungseinzug als Dienstleistung betrachtet, für die ein Entgelt fällig werde. Das Urteil verschafft den Beteiligten Parteien Rechtssicherheit und wird als Grundlage für weitere Forderungs-Transaktionen dienen. Insbesondere bei Verkaufsverhandlungen können die Parteien nun mit konkreten Zahlen rechnen und sich so schneller auf ein entsprechendes Angebot einigen. Rechtlich kann der Verkäufer eine zukünftige Umsatzsteuerzahlung seinerseits mit einem entsprechenden Vertrag ausschließen. (EuGH , C-93/10) Webinar zum Thema Forderungsverkauf Wir freuen uns, Ihnen mit unserer Expertin Sandra Glaser - Head of Capital Performance Unit Germany der Lindorff Deutschland GmbH bereits das dritte Lindorff-Webinar zu aktuellen Themen unseres Newsletters ankündigen zu können. Im April wird sie vor allem für alle, die keinen Präsenztermin wahrnehmen konnten über die Vorteile des Forderungsverkaufs, über ihre Erfahrungen mit dem Verkaufsprozess und die von Lindorff angebotenen Dienstleistungen referieren. Terminankündigung folgt.
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