Wir stellen uns vor. Peacepaperproject

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1 Peacepaperproject Peacepaperproject ist eine international agierende Organisation bestehend aus Künstlern, Kunsttherapeuten und Kunstpädagogen. Die traditionelle Technik des Papierschöpfens wird von uns vermittelt um kreative, heilende und gemeinschaftsfördernde Prozesse anzuregen. Wir unterrichten an Universitäten, Schulen und Gemeindezentren in den USA und in Deutschland. Unsere Workshops sprechen soziale Fragestellungen an. Themenschwerpunkte sind unter anderem: aktuelle Fragen zu Flüchtlingen und Integration, Ökologie und Nachhaltigkeit, sexuelle Gewalt an Schulen und Universitäten oder Fragestellungen, die sich mit Frieden, Krieg und Kriegsheimkehrern beschäftigen, (speziell hierzu: Veteran Paper Workshop). Peacepaperproject ist mittlerweile seit 6 Jahren aktiv. Seit 2011 hat die Organisation über 40 Papierstudios ins Leben gerufen, die auf Basis des traditionellen Papierschöpfens soziale oder künstlerische Prozesse anleiten. Gesammelte Informationen finden sich auf der Webseite: Wir stellen uns vor Drew Matott ist Künstler, Papiermeister und Gründer von Peacepaper. Drew studierte am Buffalo State College freie Kunst und Drucktechniken und schloss 2001 mit einem BFA in Printmaking ab. Seine weitere Ausbildung folgte am Columbia College in Chicago mit einem Schwerpunkt auf Buch und Papierkunst (Abschluß MFA, 2008). Seine besondere Aufmerksamkeit gilt der traditionellen Technik des Papierschöpfens sowie der Ausführung von künstlerischen Projekten, die gesellschaftsorientierte Ausrichtungen aufweisen. Jana Schumacher studierte von an der HAW Hamburg Illustration und Buchkunst (BA). Sie ist als freischaffende Künstlerin aktiv. Ihr künstlerischer Schwerpunkt sind Zeichnungen und raumbezogene Installationen, welche sie international seit 2010 ausstellt. Jana unterstützt Peacepaper in organisatorischer Hinsicht und lehrt in den USA wie auch in Deutschland die Grundlagen der traditionellen Papierherstellung. Gemeinsam mit Drew Matott leitet sie das St. Pauli Paper Studio, eine Verortung von Peacepaper in Hamburg.

2 WORKSHOPFORMATE Papier als transformativer Prozess Papier wird aus Zellfasern gemacht. Seit etwa 2000 Jahren nutzt man zur Papierherstellung gebrauchte Kleidung. Erst mit Beginn der industriellen Revolution und der erhöhten Nachfrage von Papier, wurde das Verfahren entwickelt, das Papier aus Bäumen, genauer aus Zellulose, in Massen produziert. Unsere getragene Kleidung enthält Erinnerungen. In den Kleidern die wir am Körper tragen, haben wir negative oder auch postive Erfahrungen erlebt. Damit ist die Kleidung, die wir tragen, Teil einer gespeicherten Erinnerung, manchmal sogar Teil einer kollektiven Erinnerung. In unserem Workshop laden wir die Teilnehmer ein, eigene Kleidungsstücke und damit eigene Geschichten in den Workshop mit einzubringen. Aus der mitgebrachten Kleidung stellen wir Papier her. Wir erarbeiten gemeinsam die Grundlagen des Papierschöpfens. Der erster Schritt ist das Zerschneiden der Kleidungsstücke, die wir zu Papier verarbeiten möchten. Die zerschnittenen Stoffe werden im Holländer zu Fasern verarbeitet. Aus dieser Fasermasse schöpfen wir Papier. Der Workshop enthält viel Freiraum für konzentriertes Arbeiten, für Gespräche, Geschichten und kreative Experimente.

3 Grundlegende Schritte in unseren Workshops 1. Vorstellung der Dozenten, kurze Einführung in die Geschichte des Papieres sowie zur Entstehung des Peacepaperprojectes 2. mitgebrachte Kleidung wird zerschnitten, Geschichten werden ausgetauscht 3. Einführung in die Grundlagen des Papierschöpfens 3a) Das Formen der Blätter 4.künstlerische Variationen beim Papierschöpfen, verschiedene gestaltende Techniken werden vorgestellt 5. das Pressen des nassen Papiers 6. der Trocknungsprozess Wir bieten zusätzliche Techniken an wie z.b Drucktechniken auf nassem oder auf trockenem Papier, die Einführung in Buchbindetechniken oder kreatives Schreiben. Der Holländer Beater verarbeitet Kleidung zu Fasern, aus denen Papier geschöpft werden kann.

4 Kreatives Schreiben, Buchbinden und die Anwendung von Drucktechniken erweitern unsereworkshops.

5 Für Kinder (und Erwachsene) Bei unserem Workshop für Kinder kommt unser Fahrrad-betriebener Holländer zum Einsatz. Der Holländer ist eine Maschine, die 1680 in Holland erfunden wurde und die Papierherstellung damals revolutionierte. Eine Rolle mit scharfkantigen Schneiden verarbeitet Stoffe zu feinen Fasern. Aus diesem Faserbrei schöpfen wir Papier. Die Kinder lernen den Holländer kennen, der in unserer Variation eines mobilen Papierstudios durch ein Fahrrad angetrieben wird. Die Einführung in die Geschichte des Papiers sowie erste Anleitungen in die Kunst der Papierherstellung vermitteln wir leicht verständlich. Die Kinder erfahren den Prozess der Papierherstellung mit allen Sinnen. Sie tasten, riechen und experimentieren mit der Fasermasse und haben Spass am Formen der Blätter. Der Umgang mit dem Wasser, das Schöpfen des Papiers und alle gestaltenden Prozesse werden spielerisch vermittelt. Der Fahrrad- betriebene Holländer ergänzt den Unterricht durch eine zusätzliche Portion Bewegung. Techniken wie das Drucken auf nassem Papier, Buchbinden, Drachen oder Laternen basteln lassen sich in einem weiteren Tag hinzufügen.

6 Für Kinder (und Erwachsene) Papier und Ökologie Das meiste Papier wird heutzutagen aus Bäumen hergestellt. Holz ist ein nachwachsender, jedoch auch begrenzter Rohstoff. Neben der Zellulose (Grundstoff zur Herstellung von Papier), die aus Bäumen gewonnen wird, verbraucht der industrielle Prozess der Papierherstellung viel Wasser und Energie. Paperupcycling: Upcycling ist ein Wort das immer öfter Verwendung findet. Es bedeutet aus Altem Neues machen. Upcycling schont Resourcen und ist umweltfreundlich. In diesem Workshop stellen wir Papier aus alter Kleidung her. Die Kleidung die wir verwenden ist gebraucht oder besteht nur noch in der Form von Lumpen. Aus gebrauchtem Material entsteht etwas Neues. Die Energie die wir zum Antrieb des Holländers brauchen gewinnen wir aus der Bewegung durch unseren Fahrrad- Antrieb. Papier und Ökologie geht noch einige Schritte weiter. Wir werfen gemeinsam einen Blick in den Garten und überlegen aus welchen Pflanzen sich hochwertiges Papier machen lässt. Aus Gartenabfällen kann man Papier herstellen. Materialien, die wir im Garten finden, lassen sich kreativ in das Papier mit einarbeiten. Stöcke, Blätter oder Blüten können in das noch nasse Papier eingearbeitet oder eingepresst werden. Erde, Samen, trockene Gräser und vieles mehr können im nachhinein als Dekoration aufgeklebt werden. Global Paper Vor etwa 2000 Jahren wurde Papier in China erfunden. Papier galt damals als innovative Technologie und half dem damaligen Imperium seine Macht zu festigen und seine geographischen Grenzen zu erweitern. Das Geheimnis der Papierherstellung wurde jahrhundertelang streng gehütet. Dennoch fand das geheime Wissen seinen Weg zu anderen Völkern und Kulturen. Kriege und Eroberungen sowie die Ausbreitung buddhistischer Lehren trugen dazu bei Techniken der Papierherstellung in Korea und Japan bekannt zu machen. Mit der Entwicklung der Papiertechnologie entwickelte und verbreitete sich auch die Schrift. Etwa 751 n.chr. gelangte das Geheimnis der Papierherstellung nach Bagdad und fand in rasantem Tempo im arabisch-muslimischen Raum Anwendung. Um 1050 erreichte das Wissen um die Herstellung von Papier Spanien und wurde bald in den Gebieten, die als heutiges Europa definiert sind, allgemein bekannt. Die Geschichte des Papiers ist untrennbar mit der Entstehung unserer Kultur verbunden. Die Entwicklung der Papiertechnologie und die Verbreitung der Schrift spannt ein vereinendes Band um die Diversität der Völker. In unserem Workshop unternehmen wir eine kulturelle Reise. 1. Tag Wir reisen gedanklich nach China, lernen die Ursprünge des Papiers kennen und stellen Papier nach altem chinesischen Rezept her. 2. Tag Papier folgte der buddhistischen Lehre. Wir entdecken gemeinsam die Besonderheiten der Papierherstellung in Korea und Japan. 3. Tag Papier im arabischen Raum. Traditionelle Papierherstellungstechniken und Geschichten aus dem arabischen Raum. 4. Tag Papier: eine neue Technologie erobert das Christentum. Die Ausbreitung des Papiers in Europa. Jeder Tag enthält neben informativer Geschichte eine Vielfalt an praktischen Techniken. Wir stellen Papier mit traditionellen Fasern und althergebrachtem Handwerk her. Es bleibt viel Zeit für regen Austausch und kreative Experimente.

7 Plakat unseres Gobal Papermaking Workshopes im Wells College, USA, Studenten der St. Lawrence Universität zerstampfen die Rinde des Maulbeerbaumes. Papierherstellung nach altem chinesischem Rezept. Pulpprinting: fein gemahlene Fasern dienen uns als Farbe um auf nasses Papier Druckvorlagen aufzutragen.