Gedanken und Überlegungen zu einem Verkehrsproblem

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1 Ratingen: Calor Carrée Unter den Titel Der Calor-Engpass wird verbreitert berichtete die Rheinische Post Ratingen am 5. November 2013 von einem seit Jahren bestehenden Problem im sogenannten Calor Carrée. Die Stadtväter waren vor gut 10 Jahren froh, dass die Brache des Industrieunternehmens Calor Emag so nah am Stadtzentrum von Investoren bebaut wurde. Die Planung sah vor, dass möglichst viele Mitbürger dort angesiedelt werden, damit so Kaufkraft der Stadt und den Stadtwerken Ratingen zufließt. Die Investoren und Bauherren konnten sich über großzügige Flächen mit super Renditen freuen. Um diesen Vorteil optimal auszuschöpfen, wurden die Fußgängerwege und Straßen entsprechend schmal ausgelegt. Besonders lockte die Stadtnähe zahlreiche bereits ältere Mitbürger an. Soweit so gut und sicher auch so in bester Ordnung. Doch heute nach mehr als 10 Jahren der Fertigstellung in einer immer älter werdenden Gesellschaft, treten so nach und nach die Nachteile der seinerzeitigen Bauausführung mit schmalen Straßen und Bürgersteigen zu Tage. Seit Mai 2009 bemühe ich mich durch Schriftwechsel und in Gesprächen mit Verantwortlichen um eine Sensibilisierung für die Bedürfnisse der alternden Gesellschaft. Aber die schmalen Straßen und Gehwege betreffen nicht nur die Alten, sondern auch die Jungen und die heutigen Entscheidungsträger im mittleren Alter. Die Straße ist für Gegenverkehr ungeeignet, ein Fahrer muss immer ausweichen und eine Lücke suchen. Da wird dann mal eben aufs Gas getreten, um noch schnell die übernächste Lücke zu besetzen. Spart das Zeit? Beim Parken muss der PKW dicht an den Bürgersteig gesetzt werden, damit er nicht in die Straße hineinreicht. Bei den heutigen großen PKW mit breit ausladenden Spiegeln wird dadurch der Bürgersteig in seiner Breite (1,30 m plus 0,12 cm Kantstein) erheblich eingeschnürt. Damit bleibt für den Fußgänger, der Mutter mit Kinderwagen, dem Behinderten mit Rollstuhl oder Rolllator natürlich sehr wenig Platz. In Gesprächen mit Betroffenen besonders mit denen, die bereits auf Rolllator und Rollstuhl angewiesenen sind wurde deutlich, dass die Wege zu den Arztpraxen und dem Therapiezentrum an der Calor Emag Str. sicherer ausgeführt werden müssen. Auf dem kleinen Dienstweg fand ich bei der Stadtverwaltung Gehör für die zu Tage tretenden Probleme und auch eine gute Unterstützung bei der Umsetzung. So wurde in Höhe des Hauses 17 ein behindertengerechter Übergang mit Sicherungsbaken installiert und die Stolperfalle aus der Bauphase - mit Kieseln im Zugangsbereich - beseitigt. In der Calor Emag Straße wurde ein Parkplatz (vor Haus Nr. 3) mit Überbreite für Behinderte hergestellt, der über abgesenkte Kantsteine - vorne und seitlich - nun auch für Rollstuhlfahrer mit PKW gut zugänglich ist. Das zu Anfang installierte irreführende Schild >> 1 Platz << wurde beseitigt, da viele Mitbürger ihren PKW neben den des Behinderten parkten/quetschten und so den Zugang zum PKW für den Behinderten blockierten. Die Sensibilität für eine Behinderung des Mitbürgers muss also noch ausgeweitet werden. Ein gravierender Engpass ist aber nach wie vor an der Aus- und Einfahrt der Gustav-Linden-Str von der Calor Emag Straße aus vorhanden wie die Rheinische Post am 5. November 2013 bereits berichtete. Die Anwohner hier im Calor Carrée hatten auf eine schnelle Umsetzung bis zum Jahresende 2013 gehofft. Das scheint sich aber, wie man heute sieht, zu verzögern oder ganz ins Wasser zu fallen.

2 Das wäre aber für alle Bürger, die diesen Straßenabschnitt benutzen, eine große Gefahr, da dort der schnelle Einkäufer einfach wild und ohne Rücksichtnahme sein Fahrzeug unter dem Motto >> bin mal kurz einkaufen << abstellt. Angesprochen auf die Verkehrsbehinderungen für alle anderen Verkehrsteilnehmer in diesem Straßenabschnitt, gibt es meistens beleidigende Worte bis hin zu der Drohung Ich stech Dich ab! nicht nur für den gesunden, sondern auch für den behinderten Mitbürger im Rollstuhl. Der einfahrende Verkehr von der Calor Emag Str. in die Gustav-Linden-Str. hat keinerlei Übersicht, wenn das Halteverbotsschild auf dieser Straßenseite missachtet wird. Der Fahrer des einfahrenden PKWs erwartet stattdessen vom ausfahrenden PKW ein Ausweichen auf den 1,30 m breiten Gehweg, der für zwei Personen mit Einkaufstaschen oder Rollwagen bereits erheblich zu schmal ist. Auch Mütter mit Kinderwagen und einem zweiten Kleinkind an der Hand sind stark gefährdet, da der Gehweg einfach zu schmal ausgelegt wurde. Eine Verbreiterung, wie von einem großen Kreis der Anwohner im Bürgermeisterbüro angesprochen, auf Gehwegbreite wie vor den Einkaufsmärkten (3,06 m plus 0,12 m Kantstein) wäre bei Umarbeitung des Grünstreifens möglich, wenn der Grundstückseigentümer sich von diesen 2 3 qm zu Gunsten der Allgemeinheit trennen könnte. In diesem Bereich befindet sich auch noch die Zu- und Ausfahrt einer stark frequentierten Tiefgarage, die der fließende Verkehr so sehr schlecht einsehen kann. Die Ausfahrt aus der Garagenzufahrt auf die Gustav- Linden-Str. erfordert ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit des PKW-Fahrers, da aufgrund des zunehmenden Alters mittlerweile sehr viele Gehbehinderte mit E-Mobilen in Richtung Innenstadt (besonders an Markttagen) unterwegs sind. Seit Anfang des Jahres 2014 wird in unmittelbarer Nähe (50 m weiter an der Ecke Daag Str. / Calor-Emag- Str.) eine Kita für unter Dreijährige erbaut. Schon in der Entscheidungsphase wurde auf die prekäre Verkehrssituation von der politischen Seite hingewiesen. Die Kita ist sicher nötig und auch sinnvoll und daher unbedingt zu unterstützen. Die Kinder sind unsere Zukunft und brauchen wie die Alten unsere Unterstützung. Bei einer derart gefährlichen Verkehrssituation in unmittelbarer Nähe im Kurvenbereich der Calor-Emag-Str. wird das BRINGEN der kleinen Kinder für Mütter und Väter ein gefährliches Unterfangen. Die Daag Str. ist eine Sackgasse, in der die ankommenden Fahrzeuge nach dem Abliefern der Kinder in der Kita gewendet werden müssen. Die Daag Str. ist als sog. Spielstraße mit zwei Kinderspielplätzen ausgewiesen und verfügt über keinen schützenden Bürgersteig. In den Zeiten der Rushhour, der eine kommt, der andere wendet, der dritte will aus der Sackgasse Daag Str. ausfahren, wird es für die Kleinen und deren Bringdienst äußerst gefährlich. Diese geschilderte Situation wird im Calor Carrée zurzeit heftig diskutiert, da jeder, der mit offenen Augen durch sein Umfeld läuft, sich Sorgen um die verkehrstechnische Zukunft macht. Es wäre zu wünschen, dass die verantwortlichen Planer für Stadtentwicklung sich dieser geschilderten Sachlage mal widmen, um hier Unfallgefahren für jung und alt abzuwenden. Vor nicht allzu langer Zeit war Herr Bürgermeister Birkenkamp hier vor Ort am Flaschenhals, um sich den Engpass an der Ausfahrt Gustav-Linden-Str. einmal persönlich anzusehen. Aber auch er, scheint bei der Umsetzung an seine Grenzen zu stoßen. Wir sind ja als Laien alle keine Verkehrsplaner, aber es gibt schon Überlegungen im Anwohnerkreis, aus der Gustav-Linden-Str. eine Einbahnstraße mit Ringführung (rechts herum) zu machen. Das kann aber auch dazu führen, dass bei einer solchen Verkehrsführung die Geschwindigkeit zunimmt und natürlich der ein oder andere Anwohner einen erheblich weiteren Weg bei der Ein- bzw. Ausfahrt zurücklegen muss. Norbert Böttcher Ratingen Gustav-Linden-Str.: 19

3 Gedanken und Überlegungen zu einem Verkehrsproblem

4 Übersicht über das Calor Carrée: Calor-Emag-Str. / Gustav-Linden-Str. / Daag Str. Kita Stand: 14. Januar 2014

5 Alternative: Einbahnstraßenregelung mit freier Zufahrt zur TG Bauteil I Diese Alternative lässt die Zufahrt zur Tiefgarage des Bauteils I von der Calor-Emag-Str. aus frei zugänglich und führt dadurch nicht zu einem längeren Weg für diese Anwohner. Das absolute Halteverbot in diesem Zufahrtsbereich auf der rechten Seite bietet eine gute Übersicht für die einund ausfahrenden PKW. Ein Wegquetschen des ausfahrenden Verkehrs auf den schmalen Bürgersteig durch den einfahrenden Verkehr wird durch diese Verkehrsführung vermieden. Wird nun noch der Flaschenhals verbreitert und der Bürgersteig mit Baken vor dem fahrenden Verkehr geschützt, ist der Fußgängerbereich für Rollstuhl und Rollatorfahrer erheblich sicherer. Diese bisher gefährliche Kreuzung wird durch diese freie Sicht für alle Verkehrsteilnehmer wesentlich sicherer. Die Tiefgaragen Zu- und Ausfahrt der geraden Hausnummernseite müsste bei der Einbahnstraßenregelung im Garagenbereich nur getauscht werden. Das dürfte m. E. ohne große Probleme möglich sein. Norbert Böttcher Stand: 18. Januar 2014