Exposition des Verbrauchers mit Blei. Gerhard Heinemeyer
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- Curt Brodbeck
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1 Exposition des Verbrauchers mit Blei Gerhard Heinemeyer BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG
2 Wild kann ein kritisches LM bezüglich der Konzentration mit Blei sein (EFSA, 2010) Seite 2
3 Bleigehalte im Fleisch von Wildschweinen (Deutschland) (Ergebnisse des Lebensmittel-Monitoring Programm) Blei Gehalt Wildschwein 5,0% 90,0% 5,0% 0,1 0,00 18,71 100,0% Häufigkeit 0,08 0,06 0,04 0,02 Die meisten der gemessenen Konzentrationen (95%) von Blei bei Wildschwein liegen unter 20 mg/kg Max: 288 P99: 195 P95: 18 MW: 4,7 80,0% 60,0% 40,0% 20,0% kumulative Wahrscheinlichkeit 0,0% Gehalte (mg/kg) Seite 3
4 Der Anteil von Wild am Lebensmittelverzehr an der Exposition mit Blei in der Europäischen Bevölkerung ist gering. Es existieren deutliche Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten. (EFSA, 2010) Seite 4
5 Aufnahme von Blei in der Bevölkerung (EFSA, 2010) oberer Schätzw ert mittlerer Schätzw ert Blutdruck Bleiaufnahme (µg/kg KG und Tag) Nierenfunktion IQ (Kinder) 0 Erwachsene Kinder. 1-3 J Kinder, 4-7 J Vegetarier Frauen, 20-40J Wildverzehrer Erwachsene Kinder. 1-3 J Kinder, 4-7 J Vegetarier Frauen, 20-40J Hausstaub sonstiges Normalverzehrer Vielverzehrer Seite 5
6 Bleiaufnahme (µg/kg KG und Tag) Bleiaufnahme in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland durch Lebensmittelverzehr (Ergebnisse aus dem Projekt LexUKon *) ) Normalverzehr Vielverzehr Blutdruck Nierenfunktion IQ (Kinder) 0 Gesamtbevölkerung Jahre > 65 Jahre Vegetarier *) gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Seite 6
7 Bleiaufnahme in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland durch Lebensmittelverzehr (Ergebnisse aus dem Projekt LexUKon *) ) 0,9 0,8 Nierenfunktion IQ (Kinder) Bleiaufnahme µg/kg KG und Tag) 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 Normalverzehr Vielverzehrer 0 Gesamtbevölkerung Jahre > 65 Jahre Vegetarier *) gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Seite 7
8 Exposition mit Blei durch Wildverzehr in der deutschen Bevölkerung (Fokus auf Jagdhaushalte) Bleiaufnahme (µg/kg und Tag) 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Jägerhaushalte 14,5 µg/kg pro Tag Kinder in Jägerhh. Durchschn. Verzehr hoher Verzehr Kinder (2-5J) Kinder Blutdruck Nierenfunktion IQ (Kinder) weibl. männl. männl. BfR-Stellungnahme zur Bleibelastung von Wildbret durch Verwendung von Bleimunition bei der Jagd (Dezember 2010) Seite 8
9 Wie oft haben Sie in den letzten 12 Monaten Hirsch, Reh bzw.wildschwein, zubereitet als Steak, Braten oder Gulasch gegessen? Hirsch Reh Wildschwein Täglich bis 6 mal pro Woche bis 3 mal pro Woche mal pro Woche bis 3 mal im Monat bis 11 mal im Jahr bis 5 mal im Jahr habe ich in den letzten 12 Monaten nicht gegessen habe ich noch nie gegessen Gesamt Repräsentative Umfrage in der deutschen Bevölkerung (n=1000) sog. Omnibusumfrage Grundlage für Aufnahmeschätzung von Blei in der Gesamtbevölkerung Teil einer BfR initiierten Umfrage zu selten verzehrten Lebensmitteln, Sept Seite 9
10 Geschätzte Bleiaufnahme in Deutschland bei Erwachsenen durch Verzehr von Wildschweinfleisch Basis: alle im LMM gemessenen Konzentrationen in Wildschweinfleisch und Ergebnisse der Häufigkeitsbefragung, Portionsgröße: 100 bis 200 g) 4,5 4 Median, Verzehrer Bleiaufnahme (µg/kg und Tag) 3,5 3 2,5 2 1,5 1 Blutdruck oberer Wert, Verzehrer Mittelwert, Verzehrer Bei dem dargestellten Verzehr von Fleisch vom Wildschwein liegt die Wahrscheinlichkeit, die EFSA Grenzwerte zu überschreiten, bei ca. 7%, deutliche Überschreitungen bei 5 % 0,5 Nierenfunktion IQ (Kinder) 0 Median 90. Perzentil 91. Perzentil 93. Perzentil 95.Perzentil Seite 10
11 Wieviel Blei nehme ich bei Verzehr stark belasteter Proben auf? Konzentration Lebensmittel- Monitoring 288 mg/kg EFSA, mg/kg Verzehrte Menge 150 g (0,15 kg) Bleiaufnahme 43 mg 115 mg Pro Körpergewicht ca. 0,6 mg/kg ca 1,6 mg/kg Überschreitung der Höchstwerte x1000 *) x 3000 *) *) bei seltenem Verzehr keine gesundheitliche Relevanz, bei häufigem Verzehr klinische Manifestation nicht ausgeschossen gilt nicht für Schwangere (Gefahr der Fötusschädigung) und Kinder Seite 11
12 Zusammenfassung und offene Fragen 1. Die Aussage über Belastungen ist abhängig von der Art der Daten und deren Verfügbarkeit 2. Kinder nehmen deutlich mehr Blei auf als Erwachsene 3. Die tatsächliche Aufnahme von Blei bei Jägern und deren Familien ist unbekannt und wurde bisher nur sehr grob geschätzt 4. Die Aufnahme von Blei kann nur unter Berücksichtigung der gesamten Ernährungssituation untersucht werden und erfordert den Einsatz einer auf die Verhältnisse abgestimmte Ernährungsstudie 5. Die Ursache für extrem hohe Konzentrationen im Wildfleisch ist zu klären Munition? 6. Daten zur Belastung von Wild mit Blei, das nicht mit Bleimunition erlegt wurde, liegen nicht vor 7. Toxische Wirkungen sind bisher nur durch Korrelationen zu (gemessenen) Blutspiegeln dokumentiert Seite 12
13 Was ist zu tun? Die Schätzung der Bleiaufnahme durch Wildverzehr sollte alle Quellen beinhalten. Das umfasst einen kompletten Lebensmittel Warenkorb und die Berücksichtigung weiterer Quellen (z.b. Hausstaub) Verzehrsstudie erforderlich NVS II kompatibel Betrachtung bestimmter Jagd/Wild typischer Gerichte erforderlich Häufigkeit des Wildverzehrs Verteilung von Blei im Wildbret In Anbetracht des Bezugs der toxischen Effekte von Blei auf Blutspiegel sind Messungen der Konzentrationen im Blut für eine gesundheitliche Bewertung unerlässlich Human Biomonitoring Studie in Kombination mit Duplicate Diet Studie Messungen von Blei im Hausstaub Seite 13
14 BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT G. Heinemeyer Bundesinstitut für Risikobewertung Thielallee D Berlin Tel Fax bfr@bfr.bund.de
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