CLAUDIA BERG Drypoint ETCHINGS
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- Johannes Seidel
- vor 6 Jahren
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1 CLAUDIA BERG Drypoint ETCHINGS
2 Sie zeichnet eigentlich immer Zeichnen ist eine stille und äußerst intensive Form der Auseinandersetzung mit der Welt. Jeder Mensch, der ja irgendwann und irgendwo ohne seinen eigenen Wunsch geboren wird, sieht sich in eine vorgefundene Welt versetzt, in der er sich orientieren muß, um überhaupt leben zu können oder besser noch, um eine eigene, ihm gemäße Form des Lebens zu finden. Man kann viele Sprachen lernen und alle die vielen Bücher lesen, in denen Gedanken formuliert sind, die die eigenen Nöte genauso betreffen wie die damaligen. Man kann aber auch einfach nur zeichnen. Man erkennt unser Universum, die Natur und die Kunst. Man eignet sich etwas an und zwar mit der besonderen Intensität, die im Wesen dieses Mediums liegt. Während man zeichnet, tritt man in eine vergangene Lebensform, man begegnet einer Welt mit anderen, durchaus strengeren Wertmaßstäben und mit erworbenen Kenntnissen, die uns staunen machen. Was mir an den Zeichnungen von Claudia Berg von Anfang an gefallen hat, sind zwei Dinge. Zuerst gefällt mir die Selbstverständlichkeit des Zeichnens überhaupt, die dann zustande kommt, wenn jemand jahrelang und eigentlich immer zeichnet, wenn das Zeichnen deshalb fester Bestandteil von Leben geworden ist und keine angestrengte besondere Tätigkeit. Dazu gefällt mir, dass sie Kunstgeschichte nicht nur aus Büchern oder nach Dias gelernt hat, sondern eben zeichnend. Sie hat sich großen Kunstwerken, oder besser gesagt Orten kultureller Verdichtung in Italien, Spanien, Frankreich und Holland, schließlich sogar China, zeichnend genähert und in der notwendigen intensiven Analyse, ohne die eine solche Tätigkeit nur ein dummes Abzeichnen wäre, Einblicke genommen in das Wesen kunsthistorischer Epochen.
3 Wer je zeichnend vor einem Kunstwerk gesessen hat, wird wissen, in welch erstaunlichen Maße sich die Sichtweise erweitert und bis zu einem Zustand schmerzhaften Glücks öffnet, den man durch bloße Betrachtung niemals erreichen wird. Es ist dies tatsächlich eine Form der Meditation, die zu Erkenntnissen führt und zu einer Annährung an den Schöpfungsprozeß des vorgefundenen Kunstwerkes und zu einer gewissermaßen spirituellen Freundschaft mit ihrem Schöpfer. So ist selten, dass sich Künstler einer solchen Erfahrung aussetzen. Alberto Giacometti hat, klassische Vorbilder sezierend, sie sich zu Eigen gemacht, um aber dann selbst etwas ganz anderes und neues zu schaffen. Es ist erstaunlich und gar nicht verwunderlich, dass auf unbewusste Weise diese Art Studium Bestandteil eigenen Zeichnens wird. Mir jedenfalls erklärt es im besonderen Fall von Claudia Berg die Kraft und die Tiefe ihrer eigenen Schöpfungen, die eben nicht nur auf ihrem persönlichen Talent beruhen, sondern Wurzeln haben, die in die Tiefen europäischer und asiatischer Kultur reichen, also im besten Sinne auf Traditionen gründen, ohne sie sichtbar weiterzuführen. Was sich andeutet ist kein versöhnlicher Konsens mit der problembeladenen Welt, in die sie geraten ist. Worum es ihr offenbar geht, ist nicht die Feier des wachstumsorientierten Fortschritts, sondern die mitunter tragisch scheinende Rolle des verletzlichen und schon verletzten Individuums, das in unverschuldeter Verwirrung und Angst diesem Fortschritt ausgesetzt ist. Es gibt immer noch Menschen, die um ihr Leben kämpfen, steigend oder fallend. Wenn es Kunst schafft, diesen Prozessen noch darstellend teilzuhaben, wird sie Sinn behalten und epochenüberschreitend verständlich bleiben. Helmut Brade
4 KALTNADELRADIERUNG. Drypoint ETCHING
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6 Kleiner Garten, Drypoint 2009, 76 cm x 100 cm
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9 Halde mit Espen, Drypoint 2009, 76 cm x 100 cm
10 Am See, Drypoint 2014, 40 x 50 cm
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13 Landschaft, Drypoint 2009, 76 cm x 100 cm
14 Teller mit Granatäpfeln, Drypoint 2009, 72 cm x 96 cm #8
15 Gläser und Äpfel, Drypoint 2009, 72 cm x 96 cm
16
17 Landschaft, Drypoint 2014, 40 cm x 50 cm
18 Landschaft II, Drypoint 2009, 76 cm x 100cm
19
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21 Böllberger Weg, Drypoint 2007, 30cm x 40 cm
22
23 Else Weil, Drypoint 2014, 40 cm x 50 cm
24 Kurt Tucholsky, Drypoint 2014, 40 cm x 50 cm
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27 Pfahlköpfe (zu Herz der Finsternis), Drypoint 2006, 20 cm x 28 cm
28 Verlobte (zu Herz der Finsternis), Drypoint 2006, 20 cm x 14 cm (Fragment)
29
30
31 Der Direktor (zu Herz der Finsternis), Drypoint 2006, 20 cm x 14 cm (Fragment)
32
33 Dornburger Schlösser, Drypoint 2011, 17 cm x 24 cm
34
35 Eichendorffbank, Drypoint 2012, 17 cm x 24 cm
36
37 Unstrut, Drypoint 2013, 17 cm x 24 cm
38 Kreuztragung, Drypoint 2004, 50 cm x 60 cm
39
40
41 Sommerlandschaft, Drypoint 2004, 40 cm x 50 cm
42 Dunkler Tag, Drypoint 2004, 50 cm x 60 cm
43
44 KÜNSTLERBÜCHER. ARTIST BOOKS
45
46 Tale from Grimm Brothers Accordion book with text and 9 Drypoints, 2012
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48 Tales from Lessing Artist book with text and 4 Drypoints, 2014
49
50 Lacus Larius Artist book with text and 6 Drypoints, 2015
51
52 Gemeinschaft der Heiligen Accordion book with text and 16 Drypoints, 2015
53
54 Gemeinschaft der Heiligen Accordion book with text and 16 Drypoints, 2015
55
56 CURRICULUM VITAE CLAUDIA BERG
57
58 1976 Born in Halle/Saale 1995 Final examination 1995 to 2002 Study at Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein, Halle(Saale) with Professor Frank Ruddigkeit and Professor Thomas Rug 1996/97 Study at Universitat Politecnica de Valencia, Falcultat de Bellas Artes de Sant Carles, Valencia, Spain 1999 and 2001 Study at Tianjin Academy of Fine Arts, Tianjin, P.R.China 1999 to 2001 Assistant for basic study, department model drawing with Professor Rainer Schade 2001 Two month artist in residence, Amsterdam, Netherlands 2002 Master of Fine Art for graphic/painting at HKD Burg Giebichenstein Halle with Prof. Thomas Rug and Prof. Helmut Brade 2002 Graduate student at HKD; member of BBK(German Artist Society) 2003 Birth of my son Hermann 2005 Birth of my son Fritz since 2013 Teaching on the University of Applied Sciences Darmstadt since 2015 Teaching on the University of Art and Design Halle Projects, prizes and grants 1994 First prize in architecture competition to design the Leipzigerstraße at Halle 1996 Erasmus Grant for Spain
59 1998 International Site- specific projects Tracks Crossfire Perific Arts Amsterdam grant for a year from DAAD for VR China special prize for graphic competition from Hallesche Fine Art Society first prize of Fine Art and Design Prize of central Germany, (category students) 2002 Grant of Wilhelm and Lotte Neufeld foundation (Offenbach), grant for graduate Student HKD Burg Giebichenstein at Halle 2003 Lucas-Cranach prize (second prize), prize in the artcompetition of the federal Ministry for health and socials Otto-Ditscher-conveyor prize for book illustration 2004 Grant for artist in residence in the Lucas-Cranach studio in Wittenberg, grant for artist in residence for 3 month in the art castle Schloß Wiepersdorf 2005 Grant for the realization of an art book about Halle 2007 Hans-Meid prize for young illustrator 2008 Grant for the project Mansfelder Land Prize Otto Ditscher Prize, art prize of Rheinland-Pfalz; grant for project in Vietnam 2011 Imke Folkerts Prize, art prize Ostfriesland Prize for Artist Book Illustration Lessing-Museum Kamenz Exhibitions and participations since 1994 In Germany, Netherlands, Belgium, Spain, France, Austria
60 Works in museums and public collections Museum Albertina Vienna (Bibliothek) Bibliotheque nationale de France Paris Tate Library London, British Library London Victoria and Albert Museum London (Bibliothek) Klingspor-Museum Offenbach am Main Deutsche Bibliothek Frankfurt am Main Deutsche Bibliothek Leipzig Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weinmar Herzog- August Bibliothek Wolfenbüttel Landesbibliothek Hannover Kunstbibliothek Berlin Staatsbibliothek Berlin Bayrische Landesbibliothek München Sächsische Landesunibibliothek Dresden Universitätsbibliothek Halle Universitätsbibliothek Frankfurt Hessische Landesbibliothek Darmstadt
61 Wolf, Drypoint 2004, 25 cm x 25 cm
62 Kontakt Claudia Berg Gabelsbergerstraße Halle an der Saale Germany Phone +49 (0) c.berg.grafik@t-online.de
63 All artwork images used in this portfolio are the exclusive property of Claudia Berg. All rights reserved. Any other use of these artwork images, without the expressed written consent of Claudia Berg, is strictly prohibited. Layout & Design 2015 Henrieke I. Strecker
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