Studierender: Sebastian Wrighton -Gemeinsamer Teil- Organisatorisches

Transkript

1 Studierender: Sebastian Wrighton Mitreisender: Dino Mehic -Gemeinsamer Teil- Organisatorisches Bewerbung: Um einen Famulaturplatz zu bekommen, muss man lediglich eine an Natasha Marie mit dem gewünschten Zeitraum und der Station schicken. Jedoch empfiehlt es sich ihr möglichst früh zu schreiben, da es einerseits beschränkte Plätze gibt und andererseits sie sich oft lange Zeit lässt um zu antworten. Doch nicht entmutigen lassen und hartnäckig bleiben: Man kann ihr ruhig mehrmals schreiben, bei uns kam erst die Rückmeldung nachdem wir sie angerufen hatten. Wir haben uns vorerst beide für Innere Medizin, Anästhesie und Notfallmedizin interessiert. Da wir uns recht spontan entschieden hatten die Auslandsfamulatur zu machen, war nur mehr ein Platz auf der Internen im Victoria Hospital frei. Deshalb hat sich Sebastian für Allgemeinmedizin im Health Center English River entschieden. Wenn man sich für einen Platz entschieden hat, schickt man die offizielle Bewerbung (Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und Letter of Recommendation von der Meduni) an Frau Marie und erhält von ihr den Confirmation Letter und eine Liste mit vorgeschlagenen Unterkünften. Unterkunft: Wir haben uns für die Unterkunft bei Rene Durup entschieden. Um 15 die Nacht ist sie die billigste Unterkunft und noch zusätzlich ideal gelegen, da man sich fast direkt am Spitalgelände befindet. Dank Putzfrau, welche Wochentags täglich da ist, ist alles sehr sauber und aufgeräumt. Es gibt eine voll ausgestattete Küche, Waschmaschine und sogar Geschirrspüler, welche man mitbenutzen kann. Bei Rene wohnen meistens mehrere Studenten_innen, weshalb man auch schnell wen findet für gemeinsame Ausflüge und andere Freizeitbeschäftigungen. Außerdem gibt es WLAN, welches aber einem viel Geduld abverlangt.

2 Flug: Den Flug haben wir relativ spät gebucht (etwa zwei Monate vor der Abreise), da es lange gedauert hat bis wir die Famulaturbestätigung hatten. Gefunden haben wir unseren Flug schließlich auf der Webseite Skyscanner um etwa 650. Geflogen sind wir von Wien über Abu Dhabi mit der Fluglinie Etihad. Es lohnt sich verschiedene Suchmaschinen zu benutzen und etwas flexibel bezüglich An- und Abreisetag zu sein. English River Health Center -persönlicher Teil- Famulatur Auf den Seychellen ersetzen die sogenannten Health Centres die hausärztlichen Praxen. Das English River Health Centre (ERHC) befindet sich relativ in der Nähe des Victoria Hospital. Man braucht vom Krankenhaus dorthin zu Fuß etwa 20 Minuten, mit dem Bus ist man ist man je nach Verkehrslage in etwa 10 bis 15 Minuten dort. Das ERHC verfügt über mehrere Bereiche: Es gibt Consultation, dort werden Menschen, welche unter Halsschmerzen, Durchfall oder ähnliches leiden untersucht und therapiert. Hier gibt es fünf verschiedene Untersuchungszimmer mit jeweils einem zugeteilten Arzt. Es gibt Emergency, wo Patienten mit leichten traumatischen Verletzungen betreut werden, selten kommen auch schwerere Fälle mit dem Rettungswagen. Außerdem gibt es noch Post-Natal, Physiotherapie und Hausbesuche. Als Famulant ist es einem freigestellt wo man jeden Tag hingeht, ich habe beschlossen mich einem Arzt anzuhängen und war dann jeden Tag bei ihm. Durch die rotierende Einteilung konnte ich trotzdem etwas von jedem Bereich mitbekommen. Die Hausbesuche haben mich besonders fasziniert, da man einen Einblick bekommt, wie die Menschen auf den Seychellen tatsächlich leben.

3 Consultation fand ich sehr spannend. Vor allem befasste man sich mit den üblichen Krankheiten, welche man auch in einer hausärztlichen Praxis begegnen würde. Was die ganze Sache doch sehr spannend macht ist, dass den Ärzten kaum diagnostische Mittel zur Verfügung steht. Sogar Geräte zum Blutdruck messen sind Mangelware (nur 3 für die Untersuchungszimmer). Deshalb sind Ärzte oft gezwungen sich auf ihre Erfahrungen und Bauchgefühl zu verlassen. Aus diesem Grund lernt man zum Beispiel. wie man unter sehr einfachen Bedingungen eine potenzielle Leptospiren Infektion (welche auf den Seychellen leider relativ häufig auftritt) erkennen kann. Praktische Erfahrung, wie beispielsweise das Blutabnehmen oder das Venflonlegen (welche bei einer österreichischen Famulatur sehr gut erlernt werden) wird man nicht sammeln, da diese Arbeit auf den Seychellen allein von den Krankenschwestern verrichtet wird. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man einige sehr wertvolle Erfahrungen sammeln kann wenn man aktiv nachfragt und die einzelnen Fälle für sich durchdenkt. Insgesamt ist die Gesundheitslage auf den Seychellen sehr schlecht. Der Großteil der Bevölkerung über 40 ist übergewichtig und leidet an Diabetes Typ 2. Dies liegt an einer schlechten Aufklärung im Bezug auf Ernährung. Die Einheimischen ernähren sich hauptsächlich von ungesundem Fastfood und wissen gar nicht welche negativen Auswirkungen ihr Übergewicht haben wird und unternehmen deshalb nichts dagegen. Außerdem kämpft das Land mit einer hohen Zahl an Intravenös Drogensüchtigen, was wiederum zu einer starken HIV, HBV und HCV Durchseuchung führt. Diese schlechte Lage wird einem als normalen Tourist gar nicht bewusst. Da es im Land schwer an Aufklärung in Bezug auf Hygiene und Gesundheit mangelt ist es sogar manchen Einheimischen gar nicht bewusst in welch einer kritischen Lage sie sich befinden. Dies sind jedoch alles Dinge welche man als Famulant im ERHC sehr schnell mitbekommt. Gerade aus diesem Grund fand ich die Famulatur dort besonders wertvoll.

4 Freizeit und Reisen Mahe: Die Hauptinsel lässt sich sehr einfach mit den Bussen erkundigen. Ein Fahrt kostet dabei immer 5 Rupien (ca. 0,30 ), egal in welche Richtung und wie weit man fährt. Die Busse fahren immer vom großen Busbahnhof in Vitoria weg und man erreicht nahezu jeden Teil der Insel. Für ca. 35 Euro pro Tag kann man sich auch ein Auto mieten, aber dabei sollte man die etwas originellen Fahrweisen auf den Seychellen nicht unterschätzen. Eine Auswahl an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Victoria: Botanischer Garten (gleich neben dem Seychelles hospital), Museen, Tempel, Markt Eden Island (Künstlich erschaffene Insel ähnlich wie die Palmen in Dubai, relativ in der Nähe von Victoria. Alles sehr künstlich und anders als der Rest der Insel, aber auf jeden Fall ein Erlebnis) Anse Major (Wunderschöner, abgelegener Strand. Sehr gut zum Schnorcheln. Entweder durch eine Wanderung oder einem Taxi Boot erreichbar.) Anse Royal (Größerer, aber auch sehr schöner Strand. Gut mit einem Bus zu erreichen, der vor dem Krankenhaus stehen bleibt.) Anse Intendance (Sehr schöner Strand in der nähe von Takamaka) Anse Takamaka mit Kokos Rum Destillerie (Sehr schöner Strand, auch gut zum Schnorcheln. Bei der Rum Distillerie ist eine Führung mit Kokos Rum Verkostungen möglich.) Beau Vallon (etwas touristischer, aber schöner Strand. Jeden Mittwochabend schöner Bazar, wo man Souvenirs und billiges Creolisches Essen bekommt.) Pralin: Die größte Nachbarinsel von Mahe mit einigen Sehenswürdigkeiten Hinkommen kann sich als etwas schwierig erweisen da man eigentlich ohne Resident Card den vollen Preis zahlen müsste. Dies sind etwa 75 für ein one-way Ticket für die Fähre. Dies kann jedoch zum Glück umgangen werden, indem man die Tickets in einem Reisebüro in Victoria bucht. ( SeaShell in der Nähe des Clocktowers) So buchten wir einen Flug, welcher mit Rückflug umgerechnet 30 kostete. Fähre kann man natürlich auch im Reisebüro buchen, sie ist sogar etwas billiger. Vor allem der Strand Anse Lazio und der Nationalpark Vallee de Mai sind sehenswert. Beide sind relativ gut mit dem Bus erreichbar, jedoch muss man mit längeren Wartezeiten rechnen. Auch wichtig ist, dass man beim Besuch im Nationalpark nicht seine Resident-Bestätigung (zusammen mit dem Pass) vergisst, da man sonst etwa umgerechnet 30 für den Eintritt zahlt. La Digue: Die dritt größte Insel der Seychellen, trotzdem nur 5x3 Kilometer groß. Auf La Digue kommt man nur mit der Fähre. Wir haben die Fähre von Praslin genommen, es gibt jedoch auch Fähren, welche direkt von Mahe gehen. Am besten man erkundigt sich selbst im Reisebüro was für Möglichkeiten es gibt. Da es auf der Insel nahezu keine Autos gibt, ist das Hauptbeförderungsmittel das Fahrrad. Es stürzen sich gleich nach Ankunft einige Fahrradvermieter auf einen, man sollte aber auf jeden fall mit ihnen verhandeln. Zahlen sollte man etwa 5 pro Tag, falls der erste Händler es einem um diesen Preis nicht gibt, dann einfach zum nächsten schauen. Als Unterkunft können wir die Zanboza Self-Catering sehr empfehlen ( adresse:

5 Sehr schöne Zimmer mit Klimaanlage und tollem Frühstück für etwa 40 pro Nacht für ein Doppelzimmer. Sehenswert sind in La Digue vor allem die Strände. Der Bekannteste ist der Strand Anse Source d Argent (Bekannt durch die Bacardi und Raffaello Werbungen. Dieser ist tatsächlich sehr schön, jedoch wird man leider gezwungen einen Eintritt von etwa 100 Rupien zu zahlen. Außerdem ist der Strand sehr überlaufen. Es gibt auf La Digue einige andere schöne Strände welche sich sehr leicht mit dem Fahrrad erreichen lassen. Wir fanden vor allem den Grand Anse sehr schön, da er ganz anders als die anderen Strände war. Nützliche Infos Essen In Victoria gibt es einen großen Markt, auf dem man viele verschiedene Fruchtarten, Gemüse und Fisch kaufen kann. Handeln lohnt sich dabei auf jeden Fall. Dieser hat Montag bis Samstag offen. Es gibt außerdem noch zwei größere Supermärkte, wo man für österreichische Verhältnisse relativ viel bekommt. Falls man mal keine Lust hat selbst zu kochen, gibt es in Victoria einige Restaurants, welche Speisen zu Preisen anbieten, die vergleichbar sind mit Österreich (z.b. eine Pizza um umgerechnet 9 Euro). Sehr zum empfehlen sind die sogenannten take aways bei diesen erhält man eine Hauptspeise (z.b. Reis mir Curry) um 40 Rupien, was ungefähr 2,50 entspricht. Besonders empfehlenswert ist dabei das Lailas in der Nähe vom Markt in Victoria, doch kann es dort auch vorkommen, dass man 15 Minute in der Schlange warten muss bis man dran kommt.

6 Weitere Tipps: - Mit der Residence Bestätigung bekommt man so einige Vergünstigung, vor allem was das Reisen betrifft: also immer nachfragen in Reisebüros ob man den Einheimischenpreis auch bekommt - eine Handykarte (airtel) besorgen, diese kann man dann auch mit Internetvolumen auffüllen - Taschenlampe mitnehmen, wenn man abends draußen unterwegs ist - immer genug Kleingeld für die Busse parat haben (eine Busfahrt kostet 5 Rupien), da die Busfahrer keine Scheine über 25 Rupien akzeptieren - Preise der Reisebüros vergleichen (Nicht alle akzeptieren die Residence- Bestätigung)