Erfahrungsbericht Famulatur Tuen Mun Hospital. Hong Kong Juli 2012

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Irmela Meyer
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1 Erfahrungsbericht Famulatur Tuen Mun Hospital Hong Kong Juli 2012 Im Oktober 2011 haben wir beschlossen eine Auslandsfamulatur in Hong Kong zu machen. Wir haben uns für das Tuen Mun Hospital etwas außerhalb von Hong Kong Central entschieden. Dort haben wir Kontakt mit Anita Fang aufgenommen Nachdem wir unseren Lebenslauf, den Supporting Letter und eine Kopie unserer Versicherungsdaten hingeschickt haben, bekamen wir bestätigt, dass wir eine Famulatur an der Abteilung Interne & Geriatrische Medizin für 2 Wochen im Juli 2012 machen können. Vorbereitungen Flug: Wir haben den Flug 2 Monate vor Beginn der Famulatur über das Internet ( gebucht. Der günstigste Flug hat ca. 600 Euro gekostet. Wir sind mit der Fluggesellschaft China Air von München nach Peking und dann nach Hong Kong geflogen. Es gibt auch Direktflüge von München nach Hong Kong, die sind jedoch teurer. Impfungen: Für Hong Kong werden Hepatitis A+B, Diphterie-Tetanus-Polio und ev. Japan-B-Enzephalitis und Tollwut empfohlen. Visum: Das Visum bekommt man problemlos bei der Einreise am Flughafen. Möchte man jedoch während des Aufenthaltes einen Ausflug nach China machen, muss man ein Visum für ca. 20 Euro an der Grenze erwerben. Geld/Währung: Die Währung ist Hong Kong Dollar. Man kann Euro problemlos bei Banken bzw. Wechselstuben eintauschen. Der derzeitige Kurs liegt bei 9,4 HKD = 1 Euro.

2 Hong Kong Hong Kong selbst beeindruckt mit seinen unzähligen Hochhäusern aber auch vielen Grünflächen außerhalb der Städte. In den Städten und vor allem in Central ist ständig etwas los und man wird nie menschenleere Straßen finden. Auch an Sonntagen gibt es keinen Unterschied, da genauso alle Geschäfte geöffnet haben und immer viele Leute unterwegs sind. Die Menschen sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Es gibt zahlreiche schöne Plätze zu besichtigen, wie den Botanischen Garten mitten im Zentrum, das Museum of History, das Museum of Art oder den Peak, einen Berg von dem man einen wunderschönen Ausblick auf die gesamte Stadt bekommt. Das Krankenhaus war in Tuen Mun. Tuen Mun ist eine kleinere Stadt im Nordwesten der New Territories. Sie ist ungefähr eine Stunde mit der U-Bahn von Hong Kong Central entfernt. Famulatur Am 2.Juli mussten wir uns in der Personalabteilung bei Tiffany Leung melden. Dort bekamen wir unsere Schlüssel für die Umkleide und ein Namensschild. Die Bekleidung wurde uns vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt. Weiters erhielten wir einen Plan über die verschiedenen Ambulanzzeiten sowie Gruppenbesprechungen der Abteilung für Innere Medizin. Unser Arbeitstag begann um 9:00 Uhr und endete um ca. 14:00 plus/minus 2 Stunden, je nachdem wie viele Patienten in den Ambulanzen waren. Wir waren jeden Tag bei einem anderen Arzt eingeteilt und rotierten durch die verschiedenen Abteilungen. In der Früh waren wir immer einer Station zugeteilt. Alle Ärzte waren sehr bemüht uns etwas Neues beizubringen und stellten uns vor allem seltene Fälle vor bzw. Fälle die in Europa nicht so häufig sind (z.b. Tuberkulose). In Hong Kong ist das Medizinstudium zum Großteil in Englisch, deshalb war die Kommunikation mit den Ärzten sehr gut. Auch die Krankenakten sind in Englisch (bis auf die Daten die der Patient selbst ausfüllen muss) sodass es uns möglich war, uns auch selbstständig über die Patienten zu informieren. Zum Teil konnten sie Englisch sprechen und dann durften wir einen physikalischen Status und eine Anamnese durchführen. Am Nachmittag waren wir dann in den Ambulanzen und auch da wurde

3 sehr darauf geachtet dass wir mit eingebunden werden und soviel wie möglich an medizinischem Wissen erlangen. Das Krankenhaussystem ist ähnlich dem in Österreich. Wir hätten jedoch erwartet dass es etwas fortschrittlicher ist. In einem Zimmer liegen zwei bis manchmal auch sechzehn Patienten, die dann durch Vorhänge zum Teil voneinander getrennt sind. Das Krankenhaus ist immer sehr stark belegt. Uns wurde berichtet dass in der Hochsaison auch Betten in den Gang gestellt werden, da die Ressourcen sehr knapp sind. Röntgenbilder werden zum Teil mit einem fahrbaren Röntgengerät mitten in den Krankenzimmern gemacht, was uns sehr verwundert hat aufgrund der Strahlenbelastung. Ein weiteres Problem sind MRT Aufnahmen, da auch hier die Ressourcen knapp sind und Patienten oft bis zu sechs Jahren auf eine MRT Untersuchung warten müssen. Außer sie bezahlen die Untersuchung selbst (ca. 400 Euro) und lassen diese in einem auswärtigem Institut machen. Ein weiterer Unterschied ist, dass Ärzte keine Blutabnahmen machen und auch keine Leitungen legen. Dafür gibt es eigenes Personal mit einer eigenen Ausbildung zum Phlebotomisten. Insgesamt haben wir sehr viel in den zwei Wochen dazugelernt und einen umfassenden Einblick in das Krankenhaussystem bekommen. Wir können das Krankenhaus und eine Famulatur in Hong Kong jedem nur weiterempfehlen! Bettina Riedlbauer und Caroline Schaunig

4 Skyline von Hong Kong

5 Blick über Hong Kong vom Peak

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