Tongji University, China, Volksrepublik Aufenthalt von bis Studienfach: Medizin (Staatsexamen)

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1 ERFAHRUNGSBERICHT ZUR FAMULATUR IM AUßEREUROPÄISCHEN AUSLAND: VORBEREITUNG: Tongji University, China, Volksrepublik Aufenthalt von bis Studienfach: Medizin (Staatsexamen) Die Famulatur fand im Rahmen der strategischen Partnerschaft zwischen der Philipps Universität Marburg und der Tongji University Shanghai statt. Aufgrund der Partnerschaft gibt es eine Förderung in Höhe von 1625 Euro, was den Flug und die in Shanghai höheren Lebenshaltungskosten deckt. Die Dauer war ein Monat wobei einige der Teilnehmer danach noch in China bleiben wollten um etwas mehr vom Land kennenzulernen. Die Bewerbungsfrist für das Programm war der an dem man über das Portal Mobility online ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf und ein Formular hochladen musste. Ende Februar gab es dann die Zusage und die Planung konnte beginnen. Leider wurden die Adressen der übrigen Teilnehmer erst spät herausgegeben so dass zunächst eine Absprache nicht möglich war- man hatte also die Wahl einen frühen Flug zu buchen und evtl. alleine anzukommen oder bis Mai/ Juni zu warten. Von der Universität ist die zweite Variante gewünscht. Ende Mai gab es ein Vorbereitungsseminar zur chinesischen Landeskunde, an dem wir etwas über chinesische Kunst und die Bedeutung des Essens in der chinesischen Kultur lernen konnten. Dieses Seminar ist für die Teilnehmer des Shanghai Austausches verpflichtend. Das wichtigste am Seminar war aber die anderen Teilnehmer kennenzulernen und die gemeinsame Planung zu beginnen. Ca. 30 Tage vor Abflug ist es möglich das Visum in Frankfurt zu beantragen. Dafür gab es ein Einladungsschreiben von der Tongji Universität. Leider hat dieses Einladungsschreiben nur 40 Tage umfasst, also nicht genug Zeit um danach noch in China zu reisen. An der Stelle gab es dann auch die größten Probleme: Die Visumstelle in Frankfurt vergibt keine längeren Visa wenn man die Einladung zeigt, die Uni weigert sich eine längere Einladung auszustellen und anders als die Information der Koordinatoren war ist es auch nicht möglich in China selbst das Visum zu verlängern. Wenn man also nicht in Deutschland das Glück hat an einen kulanten Beamten im Visums Centrum zu gelangen ist die einzige Möglichkeit nach Hongkong auszureisen und ein neues Visum zu beantragen. Falls das nicht funktioniert verfällt aber der Rückflug nach Deutschland. Impfungen sind nicht speziell für Shanghai nötig, wer aber in ländliche Gegenden im Süden reist sollte sich bei den Tropenmedizinern informieren. Eine Auslandskrankenversicherung sollte aber auf jeden Fall abgeschlossen werden. Um an Geld zu kommen ist eine Kreditkarte am praktischsten, Automaten gibt es in Shanghai viele. UNTERKUNFT UND VERPFLEGUNG: Die Unterkunft in Shanghai war auf dem Campus der Tongji Universität im Nordosten der Stadt. Eine Metrostation ist direkt vor dem Campuseingang und der Campus selbst ist parkartig angelegt und beinhaltet verschiedene kleine Supermärkte, einen Sportplatz und mehrere Cafeterien. Auf der Straße direkt vor dem Gebäude gibt es morgens, mittags und abends Essenstände, die frisch gutes und günstiges Essen zubereiten- oft schmeckt es besser als in Restaurants.

2 Die Zimmer sind nach chinesischen Verhältnissen gehobener Standard mit zwei Hochbetten, Schreibtischen, einem Wasserkocher und einem Tisch. Jedes Doppelzimmer hat ein Bad und Klimaanlage, manche einen Balkon. Am Ende des Ganges gibt es eine "Küche" ohne Töpfe/Teller/ Besteck aber mit einer Waschmaschine die man mit einer Extrakarte von der Rezeption bedienen kann. Die Lebenshaltungskosten sind stark abhängig davon, was man macht. Isst man chinesisches Essen von Straßenständen wird man für 2 Euro satt, in einem Restaurant zahlt man schnell mal 10 Euro oder mehr. Museen kosten oft um die 35 RMB, manchmal gibt es mit Studentenausweis Ermäßigung. Transport: In Shanghai ist die Metro die komfortabelste Fortbewegungsart: Die Stationen werden auf Englisch angesagt und das Streckennetz ist gut ausgebaut und Übersichtlich. Am besten besorgt man sich gleich an der Service Stelle am Flughafen eine Shanghai Public Transportation Card von der die Fahrtkosten (3-7 RMB) direkt abgebucht werden so dass man dann nicht immer an den Ticketautomaten anstehen muss. Diese Karte kann auch für Bus und Taxis verwendet werden. Überraschender Weise für eine Großstadt fahren die Metros Abends nach Uhr nicht mehr. Danach kann man gut die günstigen Taxis benutzen, die frei sind wenn sie grün leuchten. Manche Orte wie z.b. das Tongji Krankenhaus im Westen der Stadt sind nicht direkt per Metro erreichbar, da kann man dann den Bus benutzen. Busse sind ohne Chinesisch Kenntnisse nur schwer nutzbar weil die Haltestellen nur in Chinesisch angegeben werden und es keine offiziellen Abfahrzeiten gibt. Kennt man aber die Busnummer und den Ausstiegsort geht es. Fahrten kosten 2 RMB. Bei der Bahn gibt es erhebliche Preisunterschiede zwischen schnellen G (= ICE) und langsameren D (=IC) Zügen- oft sind die D Züge aber ausgebucht. Um Tickets zu buchen muss man seinen Pass am Schalter vorzeigen, die Tickets sind personengebunden. Besonders für Nachtfahrten (hardsleeper / softsleeper) sollte man so früh wie möglich buchen. Falls die Sleeper Plätze ausgebucht sind kann man auch nach Hardseater /Softseater fragen, teilweise werden einem auch Stehplätze für Nachtfahrten angeboten. Innerhalb von China gibt es viele Flughäfen, auch in den kleineren Städten so dass Inlandsflüge eine gute und preiswerte Alternative sind, allerdings sieht man dann weniger vom Land und der Normalbevölkerung. FAZIT Die Famulatur in Shanghai war ein hervorragende Erfahrung und gute Möglichkeit um China von einer Seite kennenzulernen die über die normalen Touristenbesuche hinausgeht. Im Krankenhaus haben sich die Ärzte und Studenten viel Mühe gegeben uns einen Angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen und uns ihre Kultur z.b. mit Ausflügen in die Umgebung nahe zu bringen. Wenn man sich Interessiert zeigt hat man hier viele Möglichkeiten. Medizinisch konnten wir nicht viel machen, unsere Rolle war die eines Beobachters. In der Chirurgie durften wir oft mit in OP, und die Studenten, die für uns übersetzten, durften meistens mitkommen. In der Radiologie war das Kommunikationsproblem größer, weil die zugeordneten Ärzte und Studenten wenig Englisch sprachen. Mittels Apps wie Pleco konnten wir aber zumindest die grobe Diagnose meist übersetzen. Die schlechteste Erfahrung war der Ärger mit dem Visum. Seitens der Tongji University kam keinerlei Hilfestellung bei der Verlängerung und die chinesische Koordinatorin haben wir nie getroffen und sie war die anscheinend oft im Urlaub. Schön waren auch die Wochenendausflüge, Nanjing, Hangzhou und Xi tang waren eine schöne Abwechslung zu Shanghai.

3 Über 3 schöne Bilder würden wir uns freuen! Wohnheimzimmer auf dem Campus

4 Der Bund am Abend

5 Markt in Shanghai