Famulatur am Tongji Medical College in Wuhan, China ( )
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- Martin Sauer
- vor 8 Jahren
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1 Famulatur am Tongji Medical College in Wuhan, China ( ) Vorbereitung Nachdem wir die Zusage für den Famulaturplatz in Wuhan erhalten haben, kümmerten wir uns um Visa, Flüge und Impfungen. Wichtig zu wissen ist, dass die Famulatur auf 2 Monate ausgelegt ist! Visa: Zur Beantragung der Visa fährt man am besten persönlich zur Visazentrale des chinesischen Konsulats in Frankfurt (Info s und Vordrucke: ). Im Vorfeld den Antrag ausfüllen und Foto + Kopien nicht vergessen. Wir haben X2 Visa erhalten und eine zweimalige Einreise nach China, da wir während unserer Zeit in Wuhan für ein verlängertes Wochenende nach Hongkong reisen wollten. Man sollte sich bereits im Vorfeld darüber Gedanken machen. Flüge: Wir haben die Flüge recht spät gebucht, was wir nicht unbedingt empfehlen würden, da die Preise steigen. Die meisten günstigen Flüge nach Asien gehen von FFM, Düsseldorf und München. Wuhan wird nicht direkt angeflogen, weshalb man mindestens einmal umsteigen muss (meist Shanghai oder Peking). Die günstigsten Flüge bekommt man, wenn man unter der Woche fliegt (Montag bis Donnerstag). Bei Statravel in der Oberstadt gibt es manchmal günstige Flüge für Studenten, ansonsten mal im Internet schauen und Preise vergleichen (z.b. swoodo.de, opodo.de, statravel.de, kayak.de, fluege.de, exbir.de). Wer einen Inlandsflug in China sucht, sollte auf elong.net schauen! Impfungen: Definitiv vorhanden sein sollten eine Hep. A- und B- Impfung. Ob noch weitere Impfungen notwendig sind, muss jeder für sich entscheiden (z.b. Typhus, japanische Enzephalitis, Cholera). Ankunft Wir sind nicht direkt bis nach Wuhan geflogen, sondern haben die ersten Tage in Shanghai verbracht. Von dort aus sind wir mit dem Zug nach Wuhan gefahren. Die Fahrt hat ca. 5 Stunden gedauert und war wirklich angenehm. Generell kann man in China sehr gut und verhältnismäßig günstig mit dem Zug reisen, auch größere Distanzen in kurzer Zeit. Sowohl Shanghai als auch Wuhan haben mehrere größere Bahnhöfe, deshalb darauf achten, dass es sich auch um den richtigen Bahnhof handelt. In Wuhan sind wir mit dem Taxi vom Bahnhof zu unserer Unterkunft gekommen (am besten im Vorfeld die Adresse auf Chinesisch Ausdrucken, so kann man sie dem Taxifahrer zeigen. Unbedingt darauf achten, dass der Taxifahrer auch das Taximeter anmacht).
2 Wichtig ist auch zu wissen, dass eine vorzeitige Anreise vor Famulaturbeginn prinzipiell möglich ist! So hat man noch ein paar Tage um sich einzuleben und an die Zeitumstellung zu gewöhnen. Auch ist es kein Problem nach Beendigung der Famulatur ein paar Tage länger zu bleiben. Unterkunft/Verpflegung Wir sind mit 4 Studenten aus Heidelberg, 2 aus München, 1 aus Leipzig und 1 aus Berlin im Ibis-Hotel in Wuhan untergebracht worden. Die Unterbringung erfolgt zu zweit auf einem Zimmer und wird durch die chinesische Uni organisiert. Bettzeug und 1 großes Handtuch werden pro Person gestellt. Einen Föhn sollte man von zuhause mitbringen oder man erhält auf Nachfrage einen leihweise an der Rezeption. Im Hotel gibt es Wlan. Generell hatten alle Unterkünfte, die wir während unserer Reise gesehen haben, Wlan. Deshalb ist es nicht nötig ein Lan-Kabel mitzunehmen. Auf den Zimmern gibt es noch einen Wasserkocher, aber keinen Kühlschrank/Minibar. Die Steckdosen haben mehrere Anschlüsse, auch für unsere deutschen Elektrogeräte, deshalb ist ein Adapter auch nicht unbedingt nötig. Eine Waschmaschine gibt es auf der 2.Etage, welche man kostenlos nutzen kann (einfach an der Rezeption fragen). Wäsche trocknen kann man nur auf dem Zimmer (Wir haben eine Wäscheleine quer durch den Raum gespannt). Auf der 3.Etage gibt es an einem Ende des Flures ein Fenster, welches zu einer Art Terrasse führt, hier hat man die Möglichkeit seine Wäsche auch draußen aufzuhängen, wenn man eine Leine spannt (inoffizieller Tipp). Das Hotelpersonal spricht einigermaßen Englisch, was für Wuhan schon gut ist ;). Im Hotel kann man frühstücken, allerdings hätten wir dies selbst zahlen müssen, was in den Jahren zuvor noch anders war. Die Auswahl ist auch eher beschränkt und war für uns schon etwas gewöhnungsbedürftig. Deshalb haben wir uns auf dem Weg zum Krankenhaus etwas an den unzähligen Straßenständen geholt (4-8 RMB, ca. 0,50-1 ). Mittagessen kann man ebenfalls gut und günstig an den Straßenständen oder wenn man möchte in der Mensa. Hierfür muss man sich auch eine Karte besorgen, die man mit mindestens 30 RMB aufladen muss. Betreuung In den letzten Jahren ist die Betreuung durch Herrn Hu erfolgt, der sehr gut Deutsch spricht. Leider ist er für ein Jahr nach Peking versetzt worden, weshalb wir ihn nicht persönlich kennenlernen konnten. Stellvertretend für Herrn Hu hat uns Frau Yang betreut, eine sehr freundliche und hilfsbereite Studentin, welche eigentlich in Frankreich studiert. Sie hat uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden und war eine große Hilfe. Auf Wunsch wären wir vom Bahnhof abgeholt worden. Man wird auch jeweils am ersten Tag einer neuen Abteilung dorthin begleitet und dem betreuenden Arzt vorgestellt. Alle extracurriculären Veranstaltungen und Ausflüge müssen von den Studenten selbst geplant und organisiert werden. Wir haben an den Wochenenden Ausflüge zum East Lake oder zum Yellow Crane Tower unternommen (beides in Wuhan). Prinzipiell kann man gut mit
3 der Metro von A nach B fahren, zu einigen Zielen muss man aber den Bus nehmen. Achtung: Busfahrpläne lesen ohne Chinesisch-Kenntnisse gestaltet sich äußerst schwierig! Die Busse fahren aber in regelmäßigen Abständen, man muss nur wissen, zu welchen Stationen und wo man aussteigen muss. Krankenhaus Das Krankenhaus liegt fußläufig ca min vom Ibis-Hotel entfernt. Es ist ein riesiger Komplex aus mehreren Gebäuden, die eine kleine Stadt bilden. Da wir bereits im Vorfeld den Tipp erhielten, eher die operativen Abteilungen zu wählen, wählten wir dementsprechend unsere Abteilungen aus. Einige Ärzte können sehr gut Englisch sprechen, einige sogar Deutsch, manche keines von beidem. Allerdings ist keiner von uns jemandem zugeteilt worden, bei dem keine angemessene Kommunikation möglich gewesen wäre. Wir haben jeweils zwei Wochen auf einer Abteilung verbracht und somit insgesamt 4 verschiedene Abteilungen gesehen. Neurochirurgie: Kinderchirurgie: Anästhesie: Wir waren beide Prof. Dr. Yang zugeteilt, welcher gut deutsch sprechen kann und sehr freundlich ist. Morgendliche Besprechung, Visite, danach in den Op. Wenn man auf der Neurochirurgie famuliert, unbedingt nach ihm fragen, falls er nicht der zugeteilte Tutor sein sollte. Ganz liebe Betreuung durch Dr. Zhu, morgendliche Besprechung, Visite und je nach Wochentag danach Op. Es ist kein Problem sich innerhalb der Kinderchirurgie die verschiedenen Gebiete (Uro, VTG, Ortho) anzusehen, da sie eine gemeinsame Abteilung sind und sich freuen wenn man Interesse am Gebiet zeigt. Frau Prof. Dr. Xu, welche für mich zuständig war, spricht ebenfalls sehr gut deutsch. Arbeitsbeginn war um 8.30Uhr. Sie hat mir viel erklärt und mich auch praktisch viel machen lassen, wie intubieren o.ä. Das gute war, dass man neben der Anästhesie auch einige Operationen sehen konnte. Herz- & Thoraxchirurgie: Mein Tutor war Dr. Zheng, ein sehr gut Englisch sprechender Arzt, der mir auch auf der Visite die Krankheitsbilder auf Englisch erklärte. Nach der Visite durfte man dann in den OP und bei diversen Herz- und Thorax- Operationen zuschauen. Wer mutig ist und fragt, bekommt meist auch Erklärungen von den oft sehr netten und erklärungswilligen Chirurgen. Nur keine Scheu! Wer allerdings hofft, praktisch viel üben zu dürfen, der ist wohl mit einer Famulatur in Deutschland besser beraten. In China sind solche Tätigkeiten wohl aus versicherungstechnischen Gründen nicht üblich.
4 Gynäkologie/ Geburtshilfe: In dieser Abteilung war eine deutsch sprechende Tutorin meine offizielle Ansprechpartnerin. Diese hat sich aber kaum um mich gekümmert, sodass ich viel mehr mit einer anderen Ärztin, die aber gut Englisch sprach, mitgelaufen bin. Der Tagesablauf bestand aus der morgendlichen Besprechung und einer darauf folgenden Visite. Danach saß ich leider meist im Arztzimmer und hatte nicht so viel zu tun. Einen Kaiserschnitt konnte ich mir anschauen, wenn man nachmittags zu den richtigen Zeiten kam, war es auch möglich, eine Normalgeburt zu sehen. Sonst war aber eher weniger dort zu sehen und zu tun. TCM: In der TCM hat man von 9-11Uhr und von 15-17Uhr Unterricht. In der Regel werden Powerpoint-Präsentationen von einem Arzt gehalten, der versucht, grundlegende Inhalte der traditionellen chinesischen Medizin zu erläutern. Manchmal findet der Unterricht in der Ambulanz statt, in der man bei Akupunkturen zuschauen kann und ggf. auch selbst mal eine Nadel setzen darf. Kosten Für den Flug haben wir ca. 760 bezahlt. Hinzu kommen noch monatlich 600, welche im Vorfeld an die Uni Marburg überwiesen werden müssen, da sie für die Unterbringung der im Austausch kommenden chinesischen Studenten keine Sondergelder zur Verfügung haben. Die Unterbringung in China wird durch die chinesische Universität gestellt. Zusätzlich erhält man noch ein Taschengeld von monatlich 1400RMB (ca. 150 ), welches für die eigene Verpflegung gedacht ist. Wenn man in den 2 Monaten nur an den Straßenständen und der Mensa isst, sollte das Geld in etwa für die Verpflegung reichen. Weitere Kosten sind Reisepass, Visa, Auslandskrankenversicherung, Kreditkarte etc. Wir haben bei der Uni Marburg für ein Promos-Teilstipendium beworben und eine Zusage erhalten ( Dieses beinhaltet monatlich 300 und eine Reiskostenpauschale von ca. 725, somit halten sich die Kosten für die Famulatur wirklich in Grenzen! Wenn man allerdings an den Wochenenden viel rumreist, kommt schon noch einiges zusammen. Gerade die westlicheren Städte Hongkong und Shanghai sind verhältnismäßig teuer, aber es lohnt sich auf jeden Fall! Weitere Tipps Als Reiselektüre unbedingt den Lonley Planet! Zwar ist das Kapitel über Wuhan nicht sehr umfangreich, wer aber noch etwas rumreisen möchte, findet hier viele nützliche Angaben wie Reiseverbindungen, Sehenswürdigkeiten und Unterkünfte. Für die Kommunikation ist
5 die Pleco-App zu empfehlen, welche ebenfalls gratis ist. Zusätzlich hatten wir noch einen Reisesprachführer, der uns das ein oder andere Mal das Leben gerettet hat. Ansonsten bekommt man hier eigentlich auch alles zu kaufen, was man für das tägliche Leben benötigt. Bei Sprühdeo ist die Auswahl recht klein und die Preise recht hoch (umgerechnet 6 für eine Dose von Nivea). Rasierschaum für die Herren soll wohl auch nicht ganz so einfach zu bekommen sein, dazu können wir aber beide leider nichts Genaueres sagen. Wir können nur allen empfehlen ein bisschen Geld und Zeit für das Reisen einzuplanen! Wir waren in Shanghai, Hongkong, Peking, Xi an, Yichang, Jingzhou, Hangzhou und Nannjing. Es hat sich definitiv gelohnt und sehr viel Spaß gemacht! Wir sind beide froh, die Chance für zwei tolle Monate China bekommen zu haben und unseren Erfahrungsschatz erweitert zu haben und können allen nur ans Herz legen, sich zu bewerben! Akupunktur in der TCM Apotheke der TCM Wuhan
6 Jangtse Yellow Crane Tower East Lake
7 East Lake
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