Erfahrungsbericht. 2. Fächergruppe Innere Medizin. Coronary care unit, Mater hospital Brisbane (Australien)
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- Oswalda Hartmann
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1 Erfahrungsbericht 2. Fächergruppe Innere Medizin Coronary care unit, Mater hospital Brisbane (Australien) Name: Georg Studencnik Studium: Humanmedizin an der Medizinischen Universität Graz Lehrkrankenhaus: Mater hospital Brisbane Ich habe gemeinsam mit einem guten Freund Ralph Pucher die große Fächergruppe Innere Medizin auf der Kardiologie in Brisbane absolviert. Die Kontaktaufnahme mit der Abteilung erfolgte über meinen Kollegen dessen Bekannter vor einiger Zeit auf der selben Abteilung diesen Teil des praktischen Jahres absolvierte und uns so durch seine bestehenden Kontakte zu den dortigen Ärzten die Kontaktaufnahme ermöglichte. Im Allgemeinen sind die Ärzte und das ganze restliche Personal dort sehr nett. Sollte man auch planen einen Teil seines praktischen Jahres dort verbringen zu wollen, sollte man am besten einige Zeit im Voraus versuchen direkt mit der jeweiligen Abteilung in Kontakt zu treten. Im Allgemeinen benötigt man abgesehen von einem Visum zu welchem ich später noch komme, einige Formalitäten, zu welchen zählen. Studienerfolgsnachweiß Inskriptionsbestätigung Strafregisterauszug Impfnachweiß (Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Hep A, Hep B) Motivation letter Allgemeines Bewerbungsschreiben Natürlich alles auf Englisch aber das erklärt sich fast von selbst. Visum: Das Visum kann man zum großen Teil online erhalten. Zum Arbeiten im Krankenhaus ist jedoch ein spezielles Visum nötig, für welches man ein paar Untersuchungen durch von der australischen Botschaft zertifizierte Ärzte über sich ergehen lassen muss, welche leider auch ein paar Kosten verursachen. Es gibt jedoch auch Studenten welche einfach mit einem Touristenvisum einreisen. Das ist natürlich nicht erlaubt und könnte unter Umständen Probleme verursachen. Das Wohnen in Brisbane bzw. Australien generell ist leider nicht gerade günstig. Wenn man sich jedoch früh genug um ein Studentenzimmer kümmert kann man sich trotzdem einiges an Geld sparen und verhältnismäßig günstig wohnen. Wir waren im
2 Zeitraum von Nov und Dezember in Brisbane wo in Australien gerade Sommerferien auf den Universitäten waren. Vielleicht hatte auch das einen Einfluss auf das Angebot. Zwecks Mobilität sollte man sich frühzeitig eine GoCard besorgen. Das ist eine Karte, auf welche man Geld laden kann, welche zur Bezahlung sämtlicher öffentlicher Verkehrsmittel inklusive Züge in Queensland Gültigkeit besitzt. Ist man einmal im Besitz dieser Karte spart man sich jedoch viele Kosten, den Bar gezahlte Einzeltickets sind ausgesprochen teuer. Im Allgemeinen muss man trotzdem sagen dass leider auch die öffentlichen Verkehrsmittel trotz GoCard nicht gerade günstig sind und man sich innerhalb eines 6 wöchigen Aufenthaltes schon auf ein paar hundert Euro Ausgaben für öffentliche Verkehrsmittel einstellen muss. Nichts desto trotz kommt man um diese Investition nicht herum da zu Fuß aufgrund der Distanzen sowieso nichts erreichbar ist und eine Fortbewegung mit dem Fahrrad zumindest in den heißen Sommermonaten (30 +) aufgrund der sehr hügeligen Geographie von Brisbane eine ziemliche Tortur werden kann. Neben den Investitionen in die öffentlichen Verkehrsmittel sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass man auch für alle sonstigen Lebenserhaltungskosten (Nahrungsmittel, Getränke, etc) ungefähr den österreichischen Preis verdoppeln kann. Das kann man zwar nicht so pauschal sagen da es natürlich auch Produkte gibt die in Australien günstiger sind aber rechnet man alles zusammen braucht man ungefähr das doppelte wie in Österreich. Desweiteren wäre es ratsam ein entsperrtes Mobiltelefon mitzunehmen um sich in Australien eine prepayed Sim-Karte zu besorgen. Sollte man nämlich in Australien aus irgendwelchen Gründen gezwungen sein mit seinem Österreichischen Handy telefonieren zu müssen (wie es uns leider passiert ist) hat man in kurzer Zeit eine enorme Telefonrechnung zusammen. Nachdem ich bis dato nur von bürokratischen Hürden, teuren Verkehrmittel und allgemeinen teuren Lebenserhaltungskosten berichtet habe ist es an der Zeit euch die ausgesprochen positiven Dinge in Australien mitzuteilen. Das Arbeiten im australischen Krankenhaus war eine echte Bereicherung. Auffallend war gleich zu Beginn die ausgesprochen freundliche Haltung aller Mitarbeiter uns gegenüber. Wir wurden von Beginn an herzlich aufgenommen und in den täglichen Routinebetrieb integriert. Desweiteren imponierte mir auch das zusammenarbeiten untereinander auf der coronary care unit. Jeder behandelte den anderen als vollwertiges Mitglied des Teams. Da machte es keinen Unterschied ob der Chef der Station mit seinem Stellvertreter spricht oder ob er ein paar Worte mit der Pflegekraft wechselt. Desweiteren war die für österreichische Verhältnisse extrem hohe Anzahl an Ärzten auf den Station auffallend. Das war wahrscheinlich auch ein Grund warum diese viel Zeit für uns hatten und mit uns diverse Fälle diskutierten. Ein typischer Tag im Mater Hospital begann um 8:00 mit der Visite. Diese nahm, wie man es auch aus Österreich auf einer Inneren Medizin Station kennt, einige Zeit in Anspruch. Danach folgten diverse Untersuchungen (Stress Tests, Stress Echo...) welche meist den restlichen Vormittag beanspruchten. Zu Mittag stand dann die Ambulanz am Programm wo größtenteils Terminpatienten kamen. Wir bekamen dort meisten ein eigenes Untersuchungszimmer zugewiesen in welchem wir dann die Patienten
3 statuierten und die Anamnese erhoben. Danach mussten wir die Patienten dem Arzt in der Ambulanz vorstellen und einen Therapievorschlag abgeben. Das war eine sehr interessante Erfahrung weil man einerseits seine Englischkenntnisse in Bezug auf Anamneseerhebung ausbauen konnte und sich andererseits auch fachlich mit dem medizinischen Problem auseinandersetzen musste. Neben dem Arbeiten im Krankenhaus gibt es natürlich auch einige Dinge die man unbedingt gesehen haben muss. Idealerweise hängt man im Anschluss an sein Praktikum noch ein paar Wochen dran um das Land zu erkunden da es so weitläufig ist dass man nicht in der Lage ist es an den Wochenenden die man hat zu erkunden. Wenn man in Brisbane ist und was unternehmen möchte muss man sich auf alle Fälle ein Auto ausborgen da man um ins Umland zu kommen sonst auf die Zeiten der öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist was zu erheblichen Problemen führen kann da die Busse dort nicht immer im viertel Stunden Takt kommen. In relativ naher Umgebung (ca. 1 Autostunde) befindet sich im Süden die Gold Coast mit ihren zahlreichen Strandabschnitten und im Norden die Sunshine Coast. Beide Küsten sind wunderschön wobei in Brisbane geteilte Meinung herrscht. Die einen favorisieren die Gold Coast die anderen die Sunshine Coast. Desweiteren gibt es noch diverse Tierparks wie im Norden den Australien Zoo wo man sich gleich zu Beginn mit der australischen Tierwelt vertraut machen kann. Ist man in Australien muss man auf alle Fälle ein Wochenende in Sydney einplanen. Sydney ist eine atemberaubende Stadt die man auf keinen Fall verpassen darf. Hierfür bietet es sich an in der Stadt bei den zahlreichen Reisebüro sich über den günstigsten Flug zu informieren. Inlandsflüge sind in Australien im Allgemeinen nicht teuer jedoch lohnt sich trotzdem der Preisvergleich. Ein weiterer heißer Tipp ist mit Sicherheit eine Tour auf Fraser Island (der größten Sandinsel der Welt).
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