Biologische Verhältnisse. Berichtszeitraum vom bis zum Nordsee

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1 MURSYS ist ein Meeresumweltbericht des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie, der aus Informationen von Einrichtungen im Nord- und Ostseebereich zusammengestellt wird und regelmäßig informiert über meeresphysikalische, meereschemische, meeresbiologische Verhältnisse und außergewöhnliche Ereignisse. Verwendung der Daten nur mit Genehmigung der verantwortlichen Institutionen gestattet. Für den sachlichen Inhalt der in Mursys erscheinenden Beiträge liegt die Verantwortung bei den einliefernden Instituten. Biologische Verhältnisse Berichtszeitraum vom bis zum Nordsee

2 Benthos Benthos in der Nordsee (September) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Brake- Oldenburg ( Erfassung und Bewertung der Röhrichte, Brack- und Salzmarschen (Makrophyten/Angiospermen) im Rahmen eines Praxistests zur Umsetzung der EG-WRRL in den Übergangsgewässern von Weser und Ems Zusammenfassung der Ergebnisse aus dem Bericht: Arens, S.(2009): Erfassung und Bewertung der Röhrichte, Brack- und Salzmarschen (Makrophyten/Angiospermen) im Rahmen eines Praxistests zur Umsetzung der EG-WRRL in den Übergangsgewässern von Weser und Ems, Berichte des NLWKN Brake/Oldenburg. 69 Seiten + 47 Seiten Anlagen Nach der EG-WRRL (europäische Wasserrahmenrichtlinie) ist in den Übergangsgewässern der Zustand des Gewässers unter anderem über die Vegetation der Makrophythen/Angiospermen zu bestimmen und zu überwachen. Die Ergebnisse der Überwachung sind wesentliche Grundlagen der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme, die nach der WRRL aufzustellen sind. Die Grundlagen für die Bestimmung des Zustands der Übergangsgewässer nach WRRL wurden im Rahmen verschiedener Projekte des NLWKN erarbeitet, weiterentwickelt und zusammengeführt. Im Rahmen dieser Projekte des NLWKN wurden Bewertungsverfahren entwickelt, Referenzen und Klassengrenzen abgeleitet und erste Bewertungen des Gewässerzustands auf der Basis vorliegender Daten vorgenommen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erfassung und Bewertung der Makrophyten/Angiospermen (hier: Röhrichte, Brack- und Salzmarschen) im Rahmen eines Praxistests zur Umsetzung der EG-WRRL in den Übergangsgewässern von Weser (Außenweser/Unterweser) und Ems (Ems-Ästuar/Unterems). Ziel war es, die für die Bewertung der Makrophyten der Übergangsgewässer entwickelten Verfahren für die Übergangsgewässer Ems und Weser durch Auswertung aller verfügbarer sowie neu erhobener Daten umzusetzen, zu testen und an die gewässerspezifischen Bedingungen in den jeweiligen Übergangsgewässern anzupassen. Darauf aufbauend erfolgte für die Qualitätskomponente Makrophyten/Angiospermen in den Übergangsgewässern eine aktuelle Bewertung des Zustands der genannten Qualitätselemente. Da die Übergangsgewässer von Weser und Ems im ersten Bewirtschaftungsplan nach WRRL als erheblich veränderte Wasserkörper (Heavily Modified Waterbody, HMWB) ausgewiesen sind, wird auch das ökologische Potenzial bestimmt. Die Auswertung der einzelnen bearbeiteten Parameter ergab unterschiedliche Ergebnisse bezüglich der Einstufung des ökologischen Zustands und des ökologischen Potenzials. Während einzelne Parameter einen guten oder sogar sehr guten Zustand und ein gutes oder sehr gutes ökologisches Potenzial ergaben, wiesen andere einen schlechten ökologischen Zustand bzw. ein schlechtes ökologisches Potenzial auf. Insgesamt zeigen die Übergangsgewässer Weser und Ems einen mäßigen ökologischen Zustand bzw. ein mäßiges ökologisches Potenzial auf. In dem Bericht werden auch Hinweise auf fortführende Arbeiten und Empfehlungen für die Durchführung künftiger Überwachungen gegeben. Nähere Informationen zu dem Bericht können nachgefragt werden bei der Projektleitung unter: wilfried.heiber@nlwkn-bra.niedersachsen.de

3 Fischbestand Fischbestand (Dezember) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei ( Bericht über die 631. Reise FFS "SOLEA" vom bis (Zusammenfassung) Monitoring der bodennahen Fischfauna in der deutschen AWZ der Nordsee Die Aufgabe dieser siebten über mehrere Jahre geplanten neuen Serie von Reisen war wiederum die qualitative und quantitative Aufnahme der bodennahen Fischfauna in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee. In Verbindung mit den Ergebnissen der Untersuchungen der benthischen Wirbellosenfauna von anderen Forschungsinstituten sollen mögliche Veränderungen durch die zunehmende Industrialisierung (Windparks; Sand- und Kiesentnahme) nachgewiesen werden. Die gesamte AWZ wurde in verschiedene Ökozonen unterteilt und mit einem festen Stationsnetz überdeckt. Um die unterschiedliche faunistische Besiedlungsdichte zu erfassen, wurden im ersten Untersuchungsjahr die Stationen mit einem Grundschleppnetz (Kabeljauhopser) und im darauf folgenden Jahr mit der Baumkurre befischt. Der jährliche Wechsel zwischen den beiden Fanggeschirren soll grundsätzlich auch für zukünftige Reisen beibehalten werden. Auf dem diesjährigen Survey wurde wieder mit dem Kabeljauhopser gefischt. Insgesamt wurden in den 66 mit dem Kabeljauhopser durchgeführten Fischereihols 46 Fischarten sowie 32 Wirbellosenarten nachgewiesen. Bei den Fischen dominierten auf den bearbeiteten Stationen Hering (Clupea harengus) mit 34 % der Gesamtfangmenge, Kliesche (Limanda limanda) mit 30,5 %. Scholle (Pleuronectes platessa) mit 8,8 % und Sprotte (Sprattus sprattus) mit 7,4 % der Gesamtfangmenge. Kabeljau (Gadus morhua) und Wittling (Merlangius merlangus) waren nur in geringen Mengen und Stückzahlen vertreten. Südlichere Arten wie die Sardelle waren nicht vertreten. Der Fang an Evertebraten bestand überwiegend aus Schwimmkrabben (Macropipus holsatus) mit 53 % der Gesamtfangmenge, Seesternen (Gemeiner Seestern - Asterias rubens) mit 33 %, auch Wellhornschnecken (Buccinum undatum) erreichten einen beträchtlichen Anteil.

4 Abbildung 1:Stationsverteilung für die einzelnen Ökogebiete der 631. Reise des FFS Solea (geographische Lage und Definition der Ökogebiete aus: Rachor und Nehmer, Erfassung ökologisch wertvoller Lebensräume in der Nordsee, AWI, 2003)

5 Abbildung 2: Zusammensetzung des Gesamtfanges mit den 15 meistgefangenen Fischarten in kg (631. Reise FFS "SOLEA" vom bis ) Abbildung 3: Zusammensetzung des Gesamtfanges mit den 15 meistgefangenen Evertebraten (Wirbellose) in kg (631. Reise FFS "SOLEA" vom bis )

6 Fischbestand (Dezember) EU-Kommission, GD Maritime Angelegenheiten und Fischerei, Brüssel The Fisheries Secretariat, Stockholm ( ( EU-Fischerei Minister legten Fangmengen und Quoten für 2011 fest Der Fischerei-Rat der EU hat einstimmig die zulässigen Gesamtfangmengen (TAC-Total Allowable Catch) und Quoten für Fischbestände in der Nordsee, im Atlantik und Ärmelkanal für das Jahr 2011 beschlossen. Für die angeschlagenen Kabeljaubestände in Kattegat, Skagerrak und Nordsee folgte der Rat dem Vorschlag der EU-Kommission und beschloss eine Reduzierung der Gesamtfangmengen (TAC) von 20 % für die Nordsee (auf t) und den Skagerrak (auf t), sowie eine Halbierung der TAC für den bedrohten Bestand im Kattegat (auf 190 t). Für zwei Gebiete westlich von Schottland blieb der Rat mit Reduzierungen der TAC von 3 % und 25 % deutlich hinter den Vorschlägen der Kommission (15 bzw. 50 %) zurück. Für die Irische See, wo der ICES seit 10 Jahren die Schließung der Kabeljaufischerei empfiehlt, wurde die von der Kommission vorgeschlagene Reduzierung der TAC um 50 % vom Rat nur auf 25 % festgelegt. Für Schollen in der Nordsee (und den nördlich davon gelegenen Bereich der EU-Gewässer) wurde die TAC um 15 % erhöht (auf t), in Skagerrak und Kattegat um 15 % bzw. 13 % gesenkt. Beim Hering in der Nordsee (nördlich von 53 30' N) wurde eine Erhöhung der TAC um 23 % (auf t) festgelegt. Die Pressemitteilung des Rates der EU mit der TAC-Tabelle sind im Internet zu finden unter: ( (

7 Fischbestand (Oktober und November) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei ( Bericht über die 338. Reise des FFS "Walther Herwig III" vom bis (Zusammenfassung) Bestandsuntersuchungen an grönländischen Grundfischbeständen und ozeanographisch/klimatologische Untersuchungen (Anmerkung: Bericht wird unter Nordsee geführt, obwohl grönländische Seegebiete betroffen sind) Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse Die Reise 338 der Walther Herwig III konnte bei meist günstigen Witterungsbedingungen erfolgreich durchgeführt werden. Trotz teilweise sehr gravierender technischer Probleme konnten die Fahrtziele ohne große Zeitverluste abgearbeitet werden konnten. Bei einer Fahrtdauer von 47 Tagen konnten 94 Fischereihols bearbeitet werden. Dabei konnte das Untersuchungsgebiet mit Ausnahme von Stratum (Teiluntersuchungsgebiet) 5 (SO-Grönland) das gesamte Gebiet abgedeckt werden. Die Arbeiten in Stratum 5 mussten wegen schlechten Wetters abgebrochen werden. Neben dem ozeanographischen und fischereibiologischen Standardprogramm wurden hydroakustische, planktologische, parasitologische und rückstandschemische Arbeiten durchgeführt. Die Fahrt findet im Rahmen eines zwischen Grönland, Island und der EU (Deutschland) koordinierten Untersuchungsprogramms statt. Zielart war der Kabeljau. Es zeigte sich eine deutliche Abnahme des Bestandes vor Ost- Grönland, während der Bestand vor West-Grönland stagnierte. Derzeit wird der Bestand vor Ostgrönland von 7-jährigen Kabeljau des Jahrganges 2003 dominiert, vor Westgrönland treten vermehrt jüngere Kabeljau auf. Zahlenmäßig dominiert der Jahrgang Die hydrographischen Messungen zeigten als Langzeitmittel gerechnet eine Zunahme der Temperatur im Bodenwasser entlang der Schelfkante an, das auf zunehmenden Einfluss warmen Nordatlantikwassers zurückzuführen ist.

8 Fischbestand (September) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei ( Bericht über die 337. Reise des FFS "Walther Herwig III" vom bis (Zusammenfassung) Internationaler Heringslarvensurvey in der Nordsee (IHLS) Die Reise war Teil der regelmäßigen internationalen Heringslarvensurveys in der Nordsee während der Frühjahrs- und Herbst Laichzeit. Diese Studien überwachen auf jährlicher Basis die räumliche Verteilung und das Vorkommen von Heringslarven. Sie werden vom ICES koordiniert und in dieser Form seit 1972 durchgeführt. In den letzten Jahren haben hauptsächlich Deutschland und die Niederlande zu diesen Überwachungen beigetragen. Die Ergebnisse dienen als "Survey Index" der Biomassebestimmung der laichenden Heringsbestände und gehen in die Bestandsabschätzung der Heringe und in die Festsetzung der Fangquoten mit ein. Während die räumliche Verteilung der Larven derjenigen der vergangenen Jahre höchst vergleichbar ist, ist die Gesamtzahl der gefangenen Larven im Vergleich zu den Vorjahren viel niedriger. Rückschlüsse über die Biomasse laichender Heringsbestände in der gesamten Nordsee können aber erst gezogen werden, wenn die Informationen aus den benachbarten Untersuchungsgebieten zur Sitzung der entsprechenden Arbeitsgruppe (herring assessment working group) im März 2011 vorliegen. Abbildung 1: Fahrtroute der 337. Reise des FFS "Walther Herwig III" vom bis (links) sowie entsprechende Dichte der Heringslarven (n/m²; rechts) Bezug: Referenzkreisgröße entspricht 250 Larven pro m²

9 Fischbestand (September) Regionale Erwärmung verändert den Fischartenreichtum im östlichen Nordatlantik Regional warming changes fish species richness in the eastern North Atlantic Ocean (Zusammenfassung aus der Veröffentlichung: ter Hofstede, R.; J.G. Hiddink; A.D. Rijnsdorp (2010) Regional warming changes fish species richness in the eastern North Atlantic Ocean. Mar Ecol Prog Ser 414:1-9) (doi: /meps08753) In der Veröffentlichung wird aufgezeigt, dass sich der Artenreichtum an Fischen in drei Regionen im nordöstlichen Nordatlantik zwischen 1997 und 2008 verändert hat in Verbindung mit höheren Wassertemperaturen und der biogeographischen Vorliebe der Arten. Die Grundlage der Veröffentlichung bildeten Datensätze, die im Rahmen der jährlichen "International Bottom Trawl Surveys" (IBTS) gewonnenen wurden und vom ICES (International Council for the Exploration of the Sea) koordiniert werden. In der Nordsee und der Keltischen See hat der Artenreichtum infolge einer steigenden Anzahl wärmeliebender Arten zugenommen, bei kälteliebenden Arten wurde kein Trend festgestellt. Im Bereich westlich von Schottland nahm der Artenreichtum an Fischen ab wegen der Abnahme kälteliebender Arten, hier zeigten die wärmeliebenden Arten keinen Trend. Für alle Gebiete wurde eine Korrelation der Entwicklung mit einem Anstieg der Wassertemperaturen in diesen Bereichen festgestellt. Zusätzliche Trendanalysen zum Fischereiaufwand haben ergeben, dass die Veränderungen beim Artenreichtum wahrscheinlich nicht durch erhöhten Fischereidruck bedingt sind. Dadurch erhärtet sich die Meinung, dass Klimaveränderungen den Artenreichtum mariner Fische regional auch durch Verschiebungen der geographischen Verbreitungsbereiche beeinflussen.

10 Fischbestand (August) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei ( Bericht über die 626. Reise des FFS "SOLEA" vom 12. bis (Zusammenfassung) Internationaler Baumkurren-Survey und Monitoring der Bodenfischfauna in den FFH-Gebieten Der internationale Baumkurren-Survey des ICES findet einmal jährlich unter Beteiligung von Holland, Belgien, England und Deutschland statt und deckt das Gebiet der Irischen See, des Ärmelkanals und der mittleren Nordsee ab. Das dabei erfasste Artenspektrum weicht z.t. erheblich von den Fängen mit Scherbrettnetzen ab, so dass diese Reihe eine Ergänzung zu den Surveys mit anderen Grundschleppnetzen bildet. So werden insbesondere kleinere Plattfische gut erfasst, aber auch kleinere bodenbewohnende Rundfische (Leierfisch, Callionymus lyra und Steinpicker, Agonus cataphractus etc.) sowie größere Wirbellose wie Seeigel, Wellhornschnecke oder Seesterne. Plattfische und die gesamte bodennahe Fauna sind wegen der möglichen Schäden durch die intensive Baumkurrenfischerei in das Interesse gerückt. Die Ergebnisse werden in eine gemeinsame Datenbank eingespeist und jährlich in Form von Verbreitungskarten und Dichteindizes für die häufigsten Arten herausgegeben. Die FFH-Gebiete "Borkum-Riffgrund", "Doggerbank" und "Sylter Außenriff" werden seit dem Jahr 2003 bezüglich ihrer Fischfauna mit der Baumkurre beprobt. Leider konnte die Befischung des FFH-Gebietes "Borkum-Riffgrund" auf Grund von starkem Wind in diesem Jahr nicht durchgeführt werden (Abbildung 1). Nach den vorläufigen Ergebnissen zeigte die Artenverteilung das übliche Muster mit Kliesche (Limanda limanda) als dem häufigsten Fisch, gefolgt von Scholle (Pleuronectes platessa). Nach Norden und Westen hin nahm rasch die Bedeutung von Doggerscharben (Hippoglossoides platessoides) und Sternrochen (Raja radiata) in der Biomasse zu. Seltene Arten gingen nicht ins Netz. Mittelgrosse Schollen (bis 50 cm) sind in dem Gebiet nach wie vor verbreitet, wenn auch nie in großen Stückzahlen. Die Fangzusammensetzungen in den Untersuchungsgebieten sind in den Abbildungen 2 bis 5 als Tortendiagramme dargestellt.

11 Abbildung 1: Aussetzpositionen 626. Reise FFS Solea

12 Abbildung 2/3: Fangzusammensetzungen (in kg) beim Baumkurren-Survey im August 2010, küstenfern/küstennah

13 Abbildung 4/5: Fangzusammensetzungen in den FFH-Gebieten "Dogger Tail End" und "Sylter Außenriff" beim Baumkurren-Survey im August 2010

14 Fischbestand (Juli und August) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei, Hamburg ( Bericht über die 335. Reise des FFS "Walther Herwig III" vom bis (Zusammenfassung) Die 335. Reise von FFS WALTHER HERWIG III in die Nordsee bildete den Beitrag der Bundesrepublik Deutschland am International Bottom Trawl Survey (IBTS) des ICES sowie einen Teil des von zwei Schiffen durchgeführten German Small-scale Bottom Trawl Survey (GSBTS). Beide Untersuchungen nutzen die gleichen Fischereimethoden, aber in einem anderen räumlichen Rahmen. Insgesamt wurden 148 Stationen in der erweiterten Deutschen Bucht und in der zentralen und nördlichen Nordsee beprobt (siehe Abbildung 1). Die IBTS Beprobung wurde an den ICES Stationen in der erweiterten Deutschen Bucht durchgeführt und die Ergebnisse an den ICES übermittelt, wo die international gewonnenen Daten analysiert werden. Im Rahmen des GSBTS fanden die Untersuchungen in sechs Gebieten, sogenannten Boxen statt. Die vorläufigen Ergebnisse ergaben für die Box A (Deutsche Bucht) mittlere Fänge von 750 kg pro 30 Minuten Hol, meist Sprotten und Hering. Stöcker (horse mackerel / Trachurus trachurus), zwischen 1987 und 2005 häufig in Box A vertreten, trat in sehr niedrigen Anzahlen auf (2 Individuen/Hol) auf. (Abbildung 2a). In Box C (zentrale Nordsee) betrugen die mittleren Fänge 318 kg/hol, davon 242 kg/hol Hering und 39 kg/hol Klieschen (Limanda limanda). Am Rest des Fanges hatten Kabeljau (Gadus morhua) mit 11 kg/hol und Doggerscharbe (long rough dab / Hippoglossoides platessoides) mit 9 kg/hol, den größten Anteil (Abbildung 2b). Die Gesamtbiomasse in Box M (nördliche Nordsee) war, bezogen auf die Langzeitreihe, mit im Mittel 179 Kg/Hol relativ niedrig, aber etwas höher als Seelachs (saithe), der in 2001 und 2002 sehr häufig aufgetreten war, 2009 aber fast gar nicht (0,8 Individuen/Hol), hatte sich etwas erholt (8 Ind./Hol bzw. 28 kg/hol). Hering, Makrele und Schellfisch machten über 60 % des Fanges aus (Abbildung 2c). In Box L (nördliche Nordsee) war 2010 die Makrele im Gegensatz zu 2009 fast gar nicht vorhanden. Am häufigsten traten Stintdorsch, Schellfisch und Hering auf (Abbildung 2d) Die mittleren Fänge in Box D (westliche Nordsee) übertrafen mit rund 1600 kg/hol die langjährigen Mittel und bestanden zu rund jeweils ein Drittel aus Schellfisch und Hering (Abbildung 2e). Die Biomasse von Stintdorsch erreichte mit im Mittel 300 kg/hol die höchsten Werte der Zeitreihe in Box D. Die Fänge in Box B (westliche Nordsee) waren mit rund 575 kg/hol wieder höher als im Vorjahr. Dominante Arten bezogen auf die Biomasse waren Makrele und Wittling mit jeweils mehr als 200 kg/hol (Abbildung 2f). Es wurden während der Fahrt weitere Untersuchungen zu Epibenthos und Seevögeln durchgeführt.

15 Abbildung 1: Fahrtverlauf der 335. Reise der Walther Herwig III (19.7. bis ) ICES Gebiete im Rahmen des IBTS: gestricheltes Gebiet Untersuchte Boxen im Rahmen des GSBTS: A-D, L, M

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17 Abbildung 2a-f: Mittlere Fangzusammensetzung aus den GSBTS-Untersuchungen während der 335. Reise der Walther Herwig III (19.7. bis ) sowie aus vorangegangenen Jahren.

18 Fischbestand (Juli und August) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei, Hamburg ( Bericht über die 625. Reise des FFS "SOLEA" vom bis (Zusammenfassung) GSBTS - German Small-scale Bottom Trawl Survey Die im Rahmen des "German Small-scale Bottom Trawl Surveys" (GSBTS) der "SOLEA" zugewiesenen sechs der insgesamt 12 Standarduntersuchungsgebiete (Boxen) konnten in diesem Jahr wieder alle befischt werden, um Veränderungen in den Bodenfischgemeinschaften der Boxen zu erfassen und auf mögliche Wirkungsfaktoren wie Klima und Fischerei zurück schließen zu können. Parallel zu dem Einsatz des Scherbrettnetzes (Kabeljauhopser (KJH)) wurden täglich die hydrographische Situation mittels CTD und die Verteilung und Dichte des Makrozooplanktons ermittelt. Die durch den strengen Winter erfolgte starke Abkühlung der Nordsee hat sich in den extrem geringen diesjährigen Wassertemperaturen in Bodennähe unterhalb der Temperaturschicht manifestiert, die sich in den tieferen Boxen ohne starke Tidenströmung herausgebildet hat (Boxen K, H und P). Da nur vereinzelte Exemplare der Nullgruppe vom Kabeljau gefangen wurden, ist anhand dieser Untersuchung nicht mit einem guten oder mittleren Nachwuchsjahrgang zu rechnen. Die Zeitserien der Fänge in den Boxen, die seit ungefähr 20 Jahren befischt werden, zeigen übereinstimmend, dass in der mittleren und südlichen Nordsee der Kabeljau seit der Jahrtausendwende fast verschwunden ist.

19 Zu den vorläufigen Ergebnisse der beprobten Boxen: Box N: Box K: Box H: Box P: Box F: Box E: ist vor Sylt im Bereich des kontinentalen Küstenwassers gelegen. Bei einer Wassertiefe von 20 m war das Wasser durchmischt mit einer Temperatur um 18 C und einem Salzgehalt um 30,6. Es dominieren die pelagischen Arten Stöcker und Makrele. Der Anteil der Kliesche am Fang hat in den letzten vier Jahren abgenommen. (Abbildung 2) liegt in der dänischen AWZ mit einer Wassertiefe um 40 m im Bereich des "zentralen Nordseewassers". Eine ausgeprägte Temperaturschicht trennt eine erwärmte obere Wasserschicht (17 C bei Salzgehalt 34,2) von sehr kaltem Bodenwasser (mit 8,3 C niedrigster Wert seit 1991, bei Salzgehalt 34,2). Die charakteristischen Arten waren Hering und Sprott, die Plattfische Kliesche und Scholle haben in den letzten Jahren zugenommen. Kabeljau ist seit 2001 fast ganz verschwunden. (Abbildung 3) ist mit 70 m Wassertiefe in der mittleren Nordsee im Einflussbereich des "Nördlichen Nordseewassers" gelegen und befand sich nach starker Abkühlung im letzten Winter im "Kältepol" der sommerlichen Nordsee. Werte von 5,8 bis 6 C Bodenwassertemperatur waren die niedrigsten seit 20 Jahren. Bei einem Salzgehalt von 34,9 betrug die Oberflächentemperatur 15,6 C. Schellfisch und Kliesche dominierten den mit 201 kg/30 Min dritthöchsten Gesamtfang der letzten 20 Jahre. Nach 1999 zeigten sich klar Abnahmen beim Kabeljau. (Abbildung 4) befindet sich im "Entenschnabel" der deutschen AWZ im Bereich des "zentralen Nordseewassers". Die Bodenwassertemperatur in rund 40 m Tiefe betrug 9 C beim Salzgehalt von 34,5. Das Oberflächenwasser war 16,7 C warm. Der mittlere Fang von 129 kg/30 Min Hol war der höchste der Zeitserie seit Der Fang an Schollen und Hering war sehr hoch, der von Sprotten mittelmäßig. Kliesche und Knurrhahn hatten gegenüber den Vorjahren abgenommen. (Abbildung 5) liegt vor der englischen Küste mit Wassertiefen von 42 bis 46 m im Bereich des "Englischen Küstenwassers". Die Temperatur des infolge Tidenströmung durchmischten Wassers betrug 16 bis 16,5 C beim Salzgehalt 33,9. Die große Zunahme von Wittling führte dazu, dass der mittlere Gesamtfang mit 336 kg/30 Min der höchste Wert der Zeitreihe war. Kabeljau fehlt seit 2000 nahezu vollständig. (Abbildung 6) liegt vor der niederländischen Küste im Grenzbereich zwischen dem "Kanalwasser" und dem "Zentralen Nordseewasser". Bei 42 m Wassertiefe betrug die Temperatur im Oberflächenwasser um 17,5 C, im Bodenwasser 15,4 bis 16 C beim Salzgehalt von 34,2. Es dominierten wie seit 1989 Klieschen, juvenile Wittling und Sprotten. Der mittlere Fang war mit 20 kg gering und lag unterhalb des langjährigen Mittels. Kabeljau fehlt bis auf Einzelfänge in der Zeit nach Außergewöhnlich war der Fang eines Exemplars des Atlantischen Bonito (Sarda sarda) am äußersten nördlichen Rand seines Verbreitungsgebietes. (Abbildung 7)

20 Die Artenzusammensetzung in den beprobten Boxen zeigen die Abbildungen 2 bis 7: Abbildung 1: Untersuchungsgebiete (Boxen) und Route der 625. Reise des FFK SOLEA (19.7. bis )

21 Abbildung 2: Box N, Deutsche AWZ vor Sylt: Artenzusammensetzung (kg/30 min) im Zeitraum 2001 bis 2010 (Sommer) Abbildung 3: Box K, dänische AWZ: Artenzusammensetzung (kg/30 min) im Zeitraum 1991 bis 2010 (Sommer)

22 Abbildung 4: Box H, zentrale Nordsee (engl. AWZ: Artenzusammensetzung (kg/30 min) im Zeitraum 1991 bis 2010 (Sommer) Abbildung 5: Box P, Deutsche AWZ ("Entenschnabel"): Artenzusammensetzung (kg/30 min) im Zeitraum 2003 bis 2010 (Sommer)

23 Abbildung 6: Box F südliche Nordsee (engl. AWZ): Artenzusammensetzung (kg/30 min) im Zeitraum 1989 bis 2010 (Sommer) Abbildung 7: Box E, niederländische AWZ vor Sylt: Artenzusammensetzung (kg/30 min) im Zeitraum 1989 bis 2010 (Sommer)

24 Fischbestand (Juni und Juli) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei ( Bericht über die 624. Reise des FFS "SOLEA" vom bis (Zusammenfassung) Hydroakustische Bestandsaufnahme pelagischer Fischbestände in der Nordsee Die Reise war Bestandteil einer internationalen hydroakustischen Aufnahme pelagischer Fischbestände in der Nordsee, die von der Planning Group for Herring Surveys des ICES koordiniert wird. Weitere Teilnehmer an dieser Aufnahme waren Dänemark, die Niederlande, Norwegen, Schottland und Irland. Dieser Survey liefert den wichtigsten fischereiunabhängigen Beitrag zum Assessment der Heringsbestände der Nordsee, der westlichen Ostsee, des Skageraks/Kattegats, des Gebietes westlich Schottlands und der Irischen See. Das Arbeitsgebiet von FFS "Solea" umfasste die südliche Nordsee zwischen 56 N und 52 N. In diesem Gebiet arbeitete auch das niederländische FFS "Tridens". Primäres Untersuchungsobjekt war der Hering; eine Abschätzung der Sprottbestände wurde zusätzlich angestrebt. Die akustischen Messungen fanden in der Zeit von Uhr statt. Zur Identifizierung der Echoanzeigen und für weitergehende biologische Untersuchungen wurden 41 Fischereihols durchgeführt. Insgesamt wurden 21 Fischarten gefangen, im Mittel knapp 5 Arten pro Hol. Die größte Präsenz weisen wie in den Vorjahren die Sprotten auf (vertreten in 37 der 41 Hols). Mit 20,8 Tonnen bzw. 83 % stellen die Sprotten den größten Gewichtsanteil am Gesamtfang (2009: 14,6 t; 2008: 3,1 t). Heringe wurden in 34 Hols gefunden. Ihre Fangmenge hat sich mit 3,9 t im Vergleich zu den Vorjahren deutlich geändert (2009: 1,0 t; 2008: 1,1 t), bei einem relativen Anteil der Heringe am Gesamtfang von nahezu 16 % (2009: 6 %). Die Fänge allein sind aber nicht repräsentativ für die Häufigkeit der Tiere. Erst in Verbindung mit den erzielten Echointegrationswerten lassen sich Aussagen hierüber treffen. Wie schon im Vorjahr wurde die Große Schlangennadel Entelurus aequoreus nicht mehr im Pelagial angetroffen. Sardellen gingen weniger häufiger in die Fänge, sie waren in wenigen Exemplaren in fünf Hols vertreten. In diesem Jahr wurden insgesamt nur wenig Exoten angetroffen; möglicherweise eine Folge der niedrigen Winterwassertemperaturen. Auf 62 Stationen wurden hydrographische Profile aufgenommen.

25 Fischbestand (Mai) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei, Hamburg ( Bericht über die 621. Reise des FFS "SOLEA" vom bis (Zusammenfassung) Seezungen-Survey in der Deutschen Bucht Die 621. Reise des FFS "Solea" diente der Aufnahme des Seezungenbestandes vor der deutschen Küste (Stationsnetz siehe Abbildung 1). Dieser Survey wird seit 1976 jährlich zur Laichzeit der Seezungen vor den Küsten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens durchgeführt. Ziel ist es, einen Dichte-Index zur Bestandsabschätzung zu erstellen. Die Seezungenfänge lagen weit unter dem Niveau der Fänge Anfang der 1990er Jahre, waren aber ähnlich den Fängen des letzten Seezungensurveys im Jahre 2007 (siehe Abbildung 2). Während es vor der Küste Niedersachsens gegenüber 2007 zu einem leichten Anstieg der Fänge kam (von 27 auf 32 Seezungen pro Stunde Holdauer) nahmen die Fänge vor dem südlichen Schleswig-Holstein ab. Vor dem nördlichen Schleswig-Holstein verdoppelten sich die Fänge von 25 Seezungen pro Stunde 2007 auf 52 Seezungen pro Stunde in diesem Jahr. Die höchsten Fänge wurden vor der nordfriesischen Küste westlich von Amrum erzielt. Hier wurden auf einer Station (Station 273, Abbildung 1) bei einer halben Stunde Schleppzeit 44 Seezungen gefangen. Schollen wurden in größeren Anzahlen fernab von der Küste, vor allem in tieferem Wasser gefangen, wobei auf Station 313 (Abbildung 1) bei einer halben Stunde Schleppzeit ein Maximum von 200 Schollen gefangen wurde.

26 Abbildung 1: Stationsfolge der 621. Reise des FFS Solea. Die Fischerei fand ausschließlich nachts statt. Abbildung 2: Durchschnittsfänge an Seezungen (Anzahl/h für 2 Kurren, alle Altersgruppen) nach Untergebieten (Schleswig-Holstein nördlicher und südlicher Teil, Niedersachsen)

27 Fischbestand (März) Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) (Kurzfassung der Pressemitteilung Nr. 043/10 vom ) ( Kein Schutz für Herings- und Dornhai - Artenschutzkonferenz lehnt Anträge der EU ab Die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommen haben auf der 15. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA oder CITES). ( März in Doha, Katar) dem von Deutschland betreute EU-Antrag zur Unterschutzstellung des Heringshais nicht zugestimmt. Auch der Antrag, den Dornhai zukünftig unter Schutz zu stellen, fand bereits zuvor keine Mehrheit. Die beiden Haiarten kommen auch in deutschen Gewässern vor. Durch Überfischung sind die Bestände beider Arten in einem kritischen Status. Ziel war die Aufnahme in Anhang II des Abkommens. In dieser Schutzkategorie ist ein internationaler Handel zwar möglich, wäre aber auf Haie aus solchen Beständen beschränkt worden, die durch den Fang nicht nachteilig beeinflusst werden. Die Pressemitteilung des BMU finden Sie im Internet unter: (

28 Fischbestand (Januar und Februar) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei ( Bericht über die 330. Reise des FFS "Walther Herwig III" vom bis (Zusammenfassung) Überprüfung der Stärke der Jungfischbestände in der Nordsee 2010, 1. Quartal Ein International Bottom Trawl Survey (IBTS) des ICES findet alljährlich im ersten Quartal statt. Die Untersuchung gilt den nachrückenden Jahrgängen der wirtschaftlich wichtigsten Nutzfischarten. Die Bundesrepublik Deutschland beteiligte sich am IBTS 2010 (I) mit der 330. Reise des FFS WALTHER HERWIG III in der zentralen und nördlichen Nordsee. Weitgehend günstige Wetterverhältnisse erlaubten in diesem Jahr das Bearbeiten von 74 der 77 Rechtecke, die der WALTHER HERWIG zugewiesen waren. Die vorläufigen Fischereiergebnisse der am Programm beteiligten Schiffe geben Hinweise darauf, dass sich die Nachwuchssituationen von Sprotte, Schellfisch, Wittling und Stintdorsch im Vergleich zu den Vorjahren verbessert haben. Junge Heringe wurden unterdurchschnittlich gefangen. Die geringen Mengen junger Kabeljau und Makrele lassen für diese Arten weit unter dem Durchschnitt liegenden Nachwuchs erwarten. Heringslarven wurden im Vergleich zum Vorjahr in etwas geringeren Stückzahlen in weiten Teilen des nördlichen Arbeitsgebietes gefangen. Jedoch lagen die Werte deutlich über denen der Jahre 2003 bis In den meisten Fängen des zentralen nördlichen Arbeitsgebietes befanden sich viele junge Lachsheringe (Maurolicus muelleri) von 2,7 bis 4 cm Länge (im Maximum 294 Stück in einem Schräghol). Sie sind in tieferen atlantischen Schichten beheimatet, ein verstärkter Einstrom atlantischen Wassers von unterhalb der Oberflächenschicht während des Winters müsste sie in die Nordsee transportiert haben. Die ermittelten Salzgehalte belegen diesen verstärkten salzreichen Einstrom in den zentralen Teil des nördlichen Arbeitsgebietes. Insgesamt lagen die Wassertemperaturen im Untersuchungsgebiet zwischen 3,0 und 8,8 C, vorwiegend zwischen 6,8 und 8 C. Aufgrund des überdurchschnittlichen Wärmeinhaltes der Nordsee in den vorangegangenen Monaten waren die Wasserkörper trotz der Abkühlung um 0,5 bis 1 K wärmer als im langjährigen Mittel. Generell wurden der Jahreszeit entsprechend weitgehende vertikale Durchmischung und Sauerstoffsättigung vorgefunden.

29 Abbildung 1: Stationen der 330. Reise von FFS Walther Herwig III

30 Fischbestand (Januar und Februar) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei, Hamburg ( Bericht über die 616. Reise des FFS "SOLEA" vom (Zusammenfassung) Forschungsfahrt zum Thema Wintergarnelen (Bereich Südliche Nordsee) Diese Forschungsfahrt zum Thema "Wintergarnelen" war die zweite der beiden Reisen im Januar 2010 zur Überprüfung des Vorkommens und der Häufigkeiten von überwinternden Nordseegarnelen im Bereich der Südlichen Nordsee. Sie erweiterte die Zeitserie dieses seit 1991 bestehenden Programms. Witterungsbedingt fielen fünf Tage für die Fischerei aus. Es gelang, den Küstenstreifen westlich Jütlands (DK), sowie tiefer liegende Stationen in der AWZ nördlich und westlich Helgolands bis in niederländisches Gebiet an der Ems zu befischen. Starkwindlagen mit kräftiger Dünung verhinderten allerdings die weitergehende Untersuchung vor den westfriesischen Inseln bis England. Die Fänge an "Krabben" lagen im Mittel mit 1,172 kg deutlich niedriger als auf der vorangegangenen Reise, was teils auf dem Stationsnetz in Randgebieten der Garne-lenverbreitung beruht. Sie erreichten in Ostfriesland ein Maximum von nur 5,913 kg (alle Größen, Halbstundenhol, 7-m-Kurre). Der Anteil an Konsumkrabben blieb auch auf dieser Reise überall gering. Die Wassertemperaturen bewegten sich zwischen -0,2 C und 4,3 C, und lagen damit etwas niedriger als in der vorangegangenen Reise und in den Vorjahren. Auch das Beifangspektrum dieser Reise (30 Fischarten) war niedriger als auf der vorangegangenen Fahrt und den früheren Jahren. Dabei machten die Sprotten (Sprattus sprattus) wieder gewichts- und zahlenmäßig den größten Teil aus vor den Heringen (Clupea harengus), sowie Klieschen (Limanda limanda) und Schollen (Pleuronectes platessa). Gewichtsmäßig dominierte ein großer Kabeljau gegenüber den sonst kleinen Beifangarten, besonders Sandgrundeln (Pomatoschistus minutus), Strandgrundeln (Pomatoschistus microps) und Stinten (Osmerus eperlanus). Abbildung 1: Durchschnittsfang an Garnelen (Crangon crangon und Crangon allmanni) je Halbstundenhol auf den SOLEA-Januar-Reisen 1999 bis 2010 (2010: auf Basis aller 120 verwertbaren Stationen der beiden Reisen 615. und 616. SOLEA)

31 Fischbestand (Januar) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei ( Bericht über die 329. Reise des FFS "Walther Herwig III" vom 4.1. bis (Zusammenfassung) Monitoring der Bodenfischbestände in Box A (Deutsche Bucht) und Internationaler Heringslarvensurvey in der Nordsee Als Beitrag der Bundesrepublik Deutschland am International Bottom Trawl Survey (IBTS) des ICES wurden während der 329. Forschungsreise der Walther Herwig III die Langzeituntersuchungen der winterlichen Bodenfischgemeinschaften in der Deutschen Bucht (Standarduntersuchungsgebiet Box A) fortgeführt. Innerhalb des Gebietes von 10x10 Seemeilen wurde ein kleinräumiger Survey mit dem GOV Grundschleppnetz durchgeführt, begleitet vom Monitoring der benthischen Epifauna. Zusätzlich wurden Sediment- und Nährstoffproben genommen und hydrographische Daten erfasst. Die vorläufigen Ergebnisse für die Box A ergaben für die Winterbeprobung 2010 Gesamtfänge von durchschnittlich 80 Kg pro 30 Minuten-Hol, das entsprach in etwa den Mengen der letzten zwei Jahre. Hering (Clupea harengus) und Klieschen (Limanda limanda) dominierten mit durchschnittlich 36 bzw. 32 kg pro Hol. Dennoch war die Biomasse der beiden Arten niedriger als in der Mehrzahl der Jahre der Zeitreihe (siehe Abbildung 1). Kabeljau (Gadus morhua) erreichte bei den Fängen durchschnittlich 2,9 kg/hol, Scholle (Pleuronectes platessa) und Flunder (Platichthys flesus) jeweils 1,2 kg/hol. Zur Untersuchung der benthischen Epifauna wurden jeweils 9 Hols mit der Baumkurre und mit den van Veen-Greifer in Box A genommen. Das Sediment dort bestand aus schlickigem Feinsand. Die Epifauna- Gemeinschaft der gesamten Box A wurde dominiert durch den Seestern Asterias rubens, die Schwimmkrabbe (Liocarcinus holsatus) und Garnelen (Crangon spp.). In den Fängen der 2-m Baumkurre war die Zwergzunge Buglossidium luteum der häufigste Fisch. Verglichen mit den Vorjahren waren die Fänge relativ niedrig. Das Vorkommen der Kliesche war hoch. Seit 2008 ist der Schlangenstern (Ophiura albida), der 1998 bis 2001 in Box A sehr häufig vorkam, dort fast nicht mehr vorhandnen. Im zweiten Teil der Reise wurden Vorkommen und Verteilung der Heringslarven an den Laichplätzen der südlichen Nordsee und im Englischen Kanal untersucht. Dieser Survey war Teil des deutschen Beitrags des vom ICES koordinierten Internationalen Heringslarven Survey (IHLS). Die Ergebnisse sind bedeutend für die Biomasse-Bestimmung der herbstlaichenden Heringsbestände in der Nordsee und bieten wertvolle Informationen für die Feststellung der Heringsbestände und die Festlegung der Fischereiquoten. Während der 68 Hols im Untersuchungsgebiet wurden insgesamt Heringslarven gefangen.

32 Abbildung 1: Deutsche Bucht: Fangraten (kg/30min) in Box A von Januar 2001 bis Januar 2010.

33 Fischbestand (Januar) Johann Heinrich von Thünen-Institut (vti) - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Seefischerei, Hamburg ( Bericht über die 615. Reise des FFS "SOLEA" vom (Zusammenfassung) Forschungsfahrt zum Thema Wintergarnelen (Bereich Deutsche Bucht) Die Forschungsfahrt zum Thema "Wintergarnelen" war die erste von zwei Reisen im Januar 2010 zur Überprüfung des Vorkommens und der Häufigkeiten von überwinternden Nordseegarnelen im Bereich der Deutschen Bucht. Sie erweiterte die Zeitserie dieses seit 1991 bestehenden Programms. Witterungsbedingt fielen lediglich zwei Fischereitage aus. Es gelang, den gesamten Küstenstreifen von Borkum bis in die dänischen Gewässer bei Fanö zu untersuchen, wobei das Tiefenspektrum der 60 Hols zwischen 9 und 54 Metern lag. Die nachfolgende, 616. Reise, soll das Gebiet um tiefere und entferntere Stationen vor Jütland und in der südwestlichen Nordsee erweitern. Die Fänge an "Krabben" lagen im Mittel mit 2,497 kg niedriger als im Vorjahr. Sie erreichten in Ostfriesland bei einem der flachsten Hols mit 9 m Wassertiefe ein Maximum von 11 kg (alle Größen, Halbstundenhol, 7-m-Kurre). Einzelne Krabbenkutter wurden nordwestlich von Helgoland und nördlich davon bis nach DK angetroffen. Der Anteil an Konsumkrabben war überall relativ gering. Die Wassertemperaturen bewegten sich zwischen minus 0,2 und 6 C, und lagen damit niedriger als in den Vorjahren. Das Beifangspektrum (37 Fischarten) entsprach dem aus den früheren Jahren und wies diesmal auch bei den Wirbellosen keine Besonderheiten auf. Die Sprotten (Sprattus sprattus) machten diesmal gewichts- und zahlenmäßig den größten Teil aus vor den Heringen (Clupea harengus), sowie Klieschen (Limanda limanda) und Schollen (Pleuronectes platessa). Sandgrundeln (Pomatoschistus minutus), Strandgrundeln (Pomatoschistus microps) und Stinte (Osmerus eperlanus) waren erneut häufig anzutreffen. In einem Hol trat auch Pomatoschistus pictus (Fleckengrundel)auf. Abbildung 1: Durchschnittsfang an Garnelen (Crangon crangon und Crangon allmanni) je Halbstundenhol auf den SOLEA-Januar-Reisen 1999 bis 2010 (2010: auf Basis aller 120 verwertbaren Stationen der beiden Reisen 615. und 616. SOLEA)

34 Fischbestand (Januar) Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, IfM-GEOMAR; Walter-Schücking-Institut für Internationales Recht an der Christan-Albrechts Universität zu Kiel ( ( Durch die Maschen gefallen Europa verfehlt internationale Zielvorgabe zum Wiederaufbau der Fischbestände um mehr als 30 Jahre (Kurzfassung der Pressemitteilung vom ) Die Forschungsergebnisse aus dem fächerübergreifenden Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft" zeigen in der Analyse der Fischbestände, dass die regelmäßige, andauernde Überfischung zahlreicher Fischarten das im europäischen Recht verankerte Vorsorgeprinzip verletzt, ebenso wie die auch durch das Völkerrecht vorgegebene Pflicht, nach der die Fischbestände nach dem Leitbild des größtmöglichen erreichbaren Dauerertrag zu bewirtschaften sind (siehe dazu auch: Internationales Seerechtsübereinkommen/United Nations Convention on the Law of the Sea-UNCLOS 1982, in Kraft getreten in 1994). Die Kieler Wissenschaftler stellten fest, dass mit Seelachs, Ostsee-Sprotte und Stöcker nur drei von 54 untersuchten Fischarten im Nordost-Atlantik eine ausreichende Bestandsgröße erreichen. Der Zustand von zwölf Fischarten wie zum Beispiel Kabeljau, Scholle oder Heilbutt ist so schlecht, dass sie sich auch bei Einstellung der Fischerei nicht bis 2015 erholen könnten. Weitere Bestände ließen sich allein bei einer entsprechend reduzierten Fangquote rechtzeitig stabilisieren, um das beim Weltgipfel 2002 im "Johannesburg Plan of Implementation" für 2015 festgelegte Ziel zu erreichen, die Fischbestände bis 2015 soweit aufzubauen, dass sie den höchsten langfristigen Ertrag liefern können. Die Fangquoten für 2010 liegen wieder weit über den Mengen, die einen Aufbau der Bestände zulassen würden. Bei Fortsetzung der heutigen Praxis würde Europa das vom ihm selbst propagierte Ziel des Wiederaufbaus der Fischbestände um mehr als 30 Jahre verfehlen. Die vollständige Pressemitteilung ist im Internet zu finden unter: ( Die Veröffentlichung der Originalarbeit erfolgte unter: Froese, R., and A. Proelß, 2010: Rebuilding fish stocks no later than 2015: will Europe meet the deadline? Fish and Fisheries, doi: /j x Linkadresse: (

35 Robben Robben (Oktober) Common Wadden Sea Secretariat, Wilhelmshaven; UNEP/CMS Secretariat: (Kurzfassung der Pressemitteilung vom ) ( ( 20 Jahre Schutz der Seehunde im Wattenmeer Das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer wurde vor 20 Jahren abgeschlossen, als erstes Regionalabkommen basierend auf dem Übereinkommen von Bonn (Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten; engl.: Convention on the Conservation of Migratory Species of Wild Animals, CMS). Dies war Anlass, auch von Seiten des CWSS auf die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Dänemark, Deutschland und den Niederlanden bei dem grenzüberschreitenden Schutz der Seehunde hinzuweisen. Mit den für 2009 gezählten rund Seehunden war nach der letzten Epidemie von 2002 eine schnelle Erholung der Bestände erreicht worden. Das wird auch als Erfolg des gemeinsam durchgeführten sogenannten Seal Management Plan gewertet. Auch die im Jahr 2009 im gesamten Wattenmeer gezählten rund Kegelrobben haben von diesem Plan profitiert, selbst wenn diese Art formal nicht von dem Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer erfasst ist. Die vollständige Pressemitteilung findet sich im Internet unter: ( %20Press_Release_20Anniversary.pdf)

36 Robben (April) Nationalpark Wattenmeer Schleswig-Holstein: (Kurzfassung der Pressemitteilung vom ) ( Seehunde im Wattenmeer: Mehr Totfunde bei Jungtieren Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer sind im vergangenen Jahr über 900 Seehunde gestorben, wesentlich mehr als in den Vorjahren. Die meisten davon waren Jungtiere. Bei über 200 untersuchten Tieren war besonders häufig Lungenwurmbefall festgestellt worden, sonst lagen keine auffälligen Krankheitsbilder vor. Das Seehundstaupevirus, das 1988 und 2002 zu einem Massensterben führte, war diesmal nicht beteiligt. Hochgradiger Lungenwurmbefall bei Seehunden wurde auch aus Niedersachsen und den Niederlanden gemeldet. Aufgrund der Fundzahlen und von Modellrechnungen wird angenommen, dass der größte Teil des Geburtsjahrgangs 2009 gestorben ist gab es so viele Seehunde in Schleswig-Holstein wie noch nie seit Beginn der Zählungen im Jahr 1975: Bei den Zählflügen im Sommer wurden 8415 Seehunde gesichtet, knapp fünfmal so viele wie vor 35 Jahren davon waren Jungtiere. In den Jahren nach den Seehundepidemien gab es jährlich rund 10 bis 20 Prozent Bestandszuwächse, in den vergangenen Jahren aber weniger. So deutete sich bereits an, dass der Bestand an Grenzen stoßen könnte. Über die Ursachen für die vielen Todfunde im vergangenen Halbjahr gibt es aber noch Uneinigkeit unter den Forschern. Möglicherweise könnte auch kurzzeitiger Nahrungsengpass die jüngsten Seehunde besonders geschwächt haben. Weitere Untersuchungen des Ökosystems im Rahmen entsprechender Forschungsprogramme laufen an. Die vollständige Pressemitteilung findet sich im Internet unter: ( unter der Rubrik Aktuelles

37 Robben (Januar) Nationalpark Wattenmeer Schleswig-Holstein (Kurzfassung der Pressemitteilung vom ) ( Trotz Eiswinter deutlicher Zuwachs bei den Kegelrobben im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Anders als bei Seehunden ist bei den Kegelrobben der Winter Wurfsaison. Bereits am 15. Dezember 2009 wurden auf dem Jungnamensand, westlich der Insel Amrum, 54 Alttiere und 28 Jungtiere beobachtet. Bis Ende Januar 2010 wurden bei den Zählungen insgesamt bis zu 41 Jungtiere beobachtet, ein neuer Geburtenrekord bei Kegelrobben für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Der bisherige Höchststand war im Winter 2004/2005 mit 30 Jungtieren festgestellt worden. Danach war die Geburtenzahl zurückgegangen. Durch die vielen Stürme waren die Kegelrobben in den letzten Jahren nach Helgoland abgewandert. Im Jahr 2009 wurden vor der schleswig-holsteinischen Nordseeküste insgesamt 448 Kegelrobben gezählt. Die winterliche Kälte in den vergangenen Wochen hat den jungen Kegelrobben nichts anhaben können. Durch ihre Fettschicht sind sie bestens geschützt. Da in diesem Jahr starke Stürme aus Westen ausblieben, sind die Kegelrobben mit ihren Jungtieren meist auf dem Jungnamensand geblieben. Drei Wochen nach der Geburt sind die Jungtiere abgestillt und verlassen die Sandbank, z.b. in Richtung Helgoland. Die vollständige Pressemitteilung findet sich im Internet unter: ( unter der Rubrik Aktuelles

38 Wale Wale (März) Deutsches Meeresmuseum ( Internationale Walforschertagung im Deutschen Meeresmuseum Vom März 2010 fand die 24. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft der Walforscher - European Cetacean Society (ECS) statt. Zu der Tagung trafen sich rund 450 Meeressäugerforscher aus 34 Ländern, um ihre aktuellen Forschungsergebnisse zu präsentieren. Die ECS ist weltweit die zweitgrößte Gesellschaft von Walforschern. Der Direktor des Deutsche Meeresmuseum, Dr. Harald Benke - einer der Mitbegründer der 1988 von europäischen Walforschern ins Leben gerufenen ECS und selbst ein renommierter Walforscher hatte nach 1997 erneut die ECS-Tagung nach Stralsund geladen, wo die Walforschung im Deutschen Meeresmuseum eine lange Tradition hat. Als Schirmherrin der diesjährigen Tagung möchte die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Bedeutung dieser Konferenz für die Erforschung und vor allem den Schutz der Wale weltweit unterstreichen. Am Rande der Jahrestagung fanden spezielle workshops zu verschiedenen Themenbereichen statt. Kurze Beschreibungen (in englischer Sprache) zu den im Vorfeld der Konferenz veranstalteten Workshops sind zu finden unter: ( Weitere Informationen zur Tagung : ( ( ( Das wissenschaftliche Programm findet sich unter: ( Die veröffentlichten Abstracts finden sich unter: (

39 Neobiota Neobiota (August) Common Wadden Sea Secretariat (CWSS), Wilhelmshaven ( Wattenmeer-Konferenz: Neobiota im Wattenmeer Am fand anlässlich des 5. Trilateralen Wattenmeertages in Wilhelmshaven eine Konferenz zum Thema: "Neobiota im Wattenmeer - Herausforderungen für den Naturschutz" statt. Experten aus den Niederlanden, Deutschland und Dänemark präsentierten auf der Konferenz Informationen unter anderem zu den Aspekten: Kolonisation und Verteilung von fremden Arten im Wattenmeer, Werkzeuge zur Risikoabschätzung von Ballastwasseraustausch, neue Konzepte zum Monitoring von Veränderungen der Biodiversität Vorschläge zur Vermeidung, sowie zu Management und Kontrolle eingewanderter Arten. Die vorrangigen Ergebnisse waren die Vorbereitung einer Liste laufender Projekte zum Thema, Etablierung von Mechanismen zur Kontrolle der Einführung fremder Arten und die bessere Nutzung des internationalen Netzwerkes. Der Entwicklung des trilateralen Managementplans für das Wattenmeer hat dabei besondere Bedeutung. Hintergrund für die Konferenz war die Sorge, dass die Einwanderung fremder Arten neben Habitatverlust und Klimawandel als eine Form der biologischen Globalisierung eine Schlüsselrolle bei der Veränderung der Biospäre spielt. Schon der Qualitätszustandsbericht für das Wattenmeer von 2009 hatte auf eine ständig steigende Rate von fremden Arten im Wattenmeer hingewiesen. Die Aufnahme des Wattenmeeres in die Liste der Weltnaturerbe hatte die Vertragsstaaten dazu veranlasst, ein strenges Monitoringprogramm zur Kontrolle der durch Ballastwasser, Marinas und Aquakultur eingewanderter Arten zu etablieren. Weitere Informationen zur Konferenz sowie einige Präsentationen zu den Vorträgen finden sich im Internet unter: (

40 Neobiota (Januar) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz ( Zuviel Frost für eingewanderte Schwertmuschel (Kurzfassung der Presseinformation vom ) Zur Zeit wird auf Juist (und teils auch auf anderen ostfriesischen Inseln) ein Massensterben der Amerikanischen Schwertmuschel oder Scheidenmuschel (Ensis americanus) beobachtet. Riesige Mengen von Muschelschalen werden von der Flut zu großen Wällen aufgeschichtet. Diese aus Amerika mit dem Ballastwasser von Schiffen eingewanderte Art wurde erstmals 1979 in unseren Bereichen nachgewiesen und hat seither im Ökosystem Wattenmeer ihren Platz gefunden, ohne hier heimische Arten zu verdrängen. Die amerikanischen Schwertmuschel ist, anders als die heimische Schwertmuschel temperaturempfindlich und siedelt im oberflächennahen sandigen Sediment, wo sie kaum gegen langanhaltenden Frost geschützt ist. Vieles spricht dafür, dass die Muscheln durch die mit starkem Ostwind verbundene Strömung freigespült wurden, sich - durch den Frost geschwächt - nicht wieder eingraben konnten und an den Strand gespült verdriftet wurden. Die vollständige Pressemitteilung findet sich Internet unter: ( ( (Liste)

41 Phytoplankton Algenmeldungen Algenmeldungen in der Deutschen Bucht im Jahre 2010 Abbildung 1: Algenmeldungen in der Deutschen Bucht im Jahre 2010 Besonders in den Sommermonaten erhält das BSH fortlaufend Meldungen über sichtbare Algenvorkommen in Nord- und Ostsee. Der größte Teil dieser Meldungen beruht auf Beobachtungen, die während der Routineüberwachung auf Ölverschmutzungen gemacht werden und erreichen das BSH über das Maritime Lagezentrum des Havariekommandos.

42 Algenmeldungen Informationsquelle Beobachtung (Datum) Position Algentyp Maritimes Lagezentrum des Havariekommandos Algenfeld ( ) Algenfeld ( ) Algenfeld ( ) Algenfeld ( ) Algenfeld ( ) 7050 * 4500 m Algenfeld ( ) * 700 m Algenfeld ( ) 7280 * 3150 m Algenfeld ( ) 1800 * 15 m Algenfeld ( ) Algenfeld ( ) 54 03,50' N 07 50,50' O 54 04,54' N 07 37,24' O 54 10,99' N 06 53,46' O 54 20,12' N 06 14,00' O 54 16,57' N 06 13,24' O 54 34,53' N 06 02,23' O 54 34,53' N 05 51,22' O 53 36,20' N 06 16,80' O 54 05,12' N 08 16,48' O 54 40,60' N 08 02,90' O

43 Phytoplankton an der niedersächsischen Küste (September) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Brake- Oldenburg: " Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen " ( Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen (21.9. und ) Am 10. und wurden nochmals Lufttemperaturen mit Werten bis 21 C erreicht. Danach erfolgte ein rasanter Temperaturrückgang, mit einem Höchstwert von knapp über 13 C. Es folgten zwei Wochen mit teils heftigen Niederschlägen mit bis zu 16 mm, begleitet von frischen bis stürmischen Winden der Stärke 5-7 Bft aus westlicher Richtung, die in Boen die Stärke 9 Bft erreichten. Seit Mitte letzter Woche kletterte der Luftdruck wieder von 1002 mbar auf 1020 mbar, so dass mit Beginn dieser Woche die Höchsttemperaturen nochmals auf spätsommerliche 20 C kletterten, bei schwachen bis umlaufenden Winden aus südlicher Richtung und wolkenlosem Himmel. Allerdings zeigt das Barometer bereits wieder eine fallende Tendenz. Die letzten beiden Kontrollfahrten in diesem Jahr wurden von dem Vermessungsschiff "Seehund" durchgeführt, am in Richtung Ems und am in Richtung Jade. Beide Fahrten verliefen ohne Probleme und bei strahlendem Sonnenschein. Bewertung der Planktonzählungen: Mikroflagellaten der Gattung Chrysochromulina sp. traten nur in der Osterems (Station II) mit niedrigen 1000 Indiv./l auf. Seit etwa Mitte August war diese Gattung kaum nachweisbar. Dinoflagellaten der Gattung Dinophysis waren nur noch durch die nicht-toxische Art Dinophysis rotundata in der Osterems (Station II) vertreten, mit gerade 100 Indiv./l. Schaumalgen der Art Phaeocystis globosa traten nur noch vereinzelt im Einflussbereich der Ems (Station I und II) und Jade: Höhe Voslapp (Station VII) auf, mit 3-5 Kolonien pro Liter. Die Kolonien waren klein und wirkten noch sehr vital. Das Meeresleuchttierchen Noctiluca miliaris zeigte nochmals einen leichten Anstieg. In der Westerems (Station I) erreichten die Werte 58 Indiv./l und im Norderneyer Seegat (Station III) 47 Indiv./l, an den übrigen Stationen lagen die Werte zwischen Indiv./l. Kieselalgen der Gattung Pseudonitzschia sp. lagen an allen beprobten Stationen unter Indiv./l. Niedrige Werte, zwischen Indiv./l, wurden in der Westerems (Station I) und in der Jade: Höhe Voslapp (Station VII) festgestellt. Im Bereich Osterems (Station II) bis Jade: Höhe Alte Mellum (Station VI) waren die Zahlen deutlich höher. Mit Werten zwischen Indiv./l wies damit der Bereich Norderneyer Seegat (Station III) bis Jade: Höhe Alte Mellum (Station VI) gegenüber der letzten Kontrollfahrt nochmals einen leichten Anstieg auf. Das Wimperntierchen Myrionecta rubrum zeigte auch im Verlauf der letzten diesjährigen Kontrollfahrt keine auffällig hohen Werte. Eine leichte Konzentrierung der Zahlen war lediglich im Bereich der Flussmündungsgebiete zu beobachten, die in der Westerems (Station I) und der Jade: Höhe Alte Mellum (Station VII) 400 Indiv./l erreichten. Im Oberflächenwasser erreichten die Durchschnittstemperaturen nur noch 14,77 C und lagen damit nochmals um 2 C unter dem Wert von vor zwei Wochen. Die Temperaturwerte zeigten kein auffälliges Verteilungsmuster und waren lediglich in der Harle (Station V) mit 15,10 C gegenüber den übrigen Stationen leicht erhöht.

44 Im Vergleich mit den Werten der letzten Probennahme lagen die Salzgehalte mit durchschnittlichen 30,40 um 2 niedriger, was vermutlich auf die starken Regenfälle und den damit verbundenen Süßwasserabflüssen der vergangenen zwei Wochen zurückgeführt werden kann. Dies war der letzte Kurzbericht zur Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen in diesem Jahr. Abbildung 1: Stationsnetz des Informationssystems für Planktonblüten und toxische Algen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)

45 Phytoplankton an der niedersächsischen Küste (September) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Brake- Oldenburg: " Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen " ( Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen (6.9. und ) In den vergangenen zwei Wochen sanken die Lufttemperaturen deutlich, mit Höchstwerten von C und niedrigen 15 C am Das Wetter war wechselhaft, durchsetzt mit Niederschlägen, die am mit 34 mm ihren höchsten Wert erreichten. In der Zeit vom bis 5.9. stieg der Luftdruck auf 1023 mbar an, bis er in der Mitte dieser Woche auf 1008 mbar zurückging, mit weiter sinkender Tendenz. Allerdings ist ein Hoch in Aussicht. Vom kam der Wind vorwiegend aus westlicher Richtung, mit Böen zwischen 6-8 Bft.. Vom 1.9. bis drehte der Wind schließlich auf nordöstliche bis ostsüdöstliche Richtung, mit Böen zwischen 6-7 Bft. Die Kontrollfahrt in Richtung Ems wurde von der "Leyhörn" am durchgeführt und die in Richtung Jade am Die Rückfahrt von der Jade nach Norderney erfolgte noch am selben Tag. Beide Kontrollfahrten verliefen ohne Probleme. Bewertung der Planktonzählungen: Mikroflagellaten der Gattung Chrysochromulina sp. waren an keiner Station nachweisbar. Dinoflagellaten der Art Dinophysis acuminata waren in der Harle (Station V) mit 200 Indiv./L und in der Jade: Höhe Alte Mellum (Station VI) mit 100 Indiv./L vertreten. Die Werte lagen damit aber im nicht kritischen Bereich. Die nicht-toxische Art Dinophysis rotundata trat an beiden Stationen mit 100 Indiv./L auf. Die Schaumalge Phaeocystis globosa war weiterhin in der Osterems (Station II) etwas häufiger, mit 33 Kolonien pro Liter und mit 25 Kolonien pro Liter in der Harle (Station V). An den übrigen Stationen lagen die Werte lediglich zwischen 0-10 Kolonien pro Liter. Das Meeresleuchttierchen Noctiluca miliaris ist weiterhin rückläufig. Nur noch im Bereich Harle (Station V) und Jade: Höhe Voslapp (Station VII) lagen die Werte zwischen 16 und 21 Indiv./L. An den übrigen Stationen erreichten die Werte 5-10 Indiv./L. Die Zahlen der Kieselalgen der Gattung Pseudonitzschia sp. waren nur noch in der Osterems (Station II) leicht erhöht, mit Indiv./L. Besonders im östlichen Bereich des Untersuchungsgebietes, von der Accumer Ee (Station IV) bis Jade: Höhe Voslapp (Station VII) wurden nur noch Indiv./L nachgewiesen. Das Wimperntierchen Myrionecta rubrum konnte lediglich in den Mündungsgebieten von Ems und Jade gefunden werden, mit niedrigen Indiv./L. Die Durchschnittstemperaturen im Oberflächenwasser sind nochmals deutlich gesunken und erreichten mit 16,8 C einen Wert, der um mehr als 2 C niedriger lag als noch vor zwei Wochen. In der Osterems (Station II) und im Norderneyer Seegat (Station III) lagen die höchsten Werte bei 17,10 und 17,50 C. An den übrigen Stationen wiesen die Temperaturen relativ einheitliche Werte auf, zwischen 16,4-16,7 C. Im Bereich zwischen Osterems (Station II) und Jade: Höhe Alte Mellum (Station VI) erreichten die Salinitäten Werte zwischen 32,12-32,80, mit steigender Tendenz in östlicher Richtung. In der Jade: Höhe Voslapp (Station VII) erreichte der höchste Wert 33,34, während er in der Westerems (Station I) den niedrigsten Wert von 30,51 aufwies. Die 7. Probenahme-Kampagne zur Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen wird voraussichtlich in der Zeit vom September 2010 stattfinden.

46 Phytoplankton an der niedersächsischen Küste (August) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Brake- Oldenburg: " Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen " ( Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen (23.8. und ) In der Zeit vom war der Verlauf der Lufttemperaturen von relativ geringer Schwankungsbreite, mit Höchstwerten zwischen C. Eine Ausnahme war der , an dem ein erneuter Anstieg auf 24,7 C gemessen wurde. Danach sanken die Lufttemperaturen deutlich, mit einem Höchstwert von nur 16 C am Mit Beginn der vorletzten Woche (9.8.) bewegte sich der Luftdruck zwischen mbar, mit fallender Tendenz. Der Wind kam vorwiegend aus westlicher bis südwestlicher Richtung, mit stark schwankenden Windstärken zwischen 0-6 Bft, in Boen bis 7 Bft, teilweise bis 10 Bft am Am übernahm die Kontrollfahrt in Richtung Ems das Vermessungsschiff "Memmert"; in Richtung Jade fuhr am das Forschungsschiff "Burchana". Trotz stürmischer Wetterbedingungen konnten beide Fahrten ohne Probleme durchgeführt werden. Bewertung der Planktonzählungen: Dinoflagellaten der Gattung Dinophysis waren an keiner der beprobten Stationen nachweisbar. Mikroflagellaten der Gattung Chrysochromulina sp. waren ebenfalls nicht nachweisbar. Die Schaumalge Phaeocystis globosa trat leicht gehäuft in der Osterems (Station II) auf, mit 38 Kolonien pro Liter. An den übrigen Stationen schwankten die Werte zwischen 0-9 Kolonien pro Liter. Das Meeresleuchttierchen Noctiluca miliaris ist weiter auf dem Rückzug. Nur noch in der Jade, Höhe Voslapp (Station VII) wurde ein Wert von 37 Indiv./l erreicht. An den übrigen Stationen lagen die Werte zwischen 5-12 Indiv./l. Die noch vor zwei Wochen beobachtete Zunahme von Kieselalgen der Gattung Pseudonitzschia sp. scheint vorerst beendet zu sein. Die Zellzahlen lagen deutlich unter den Werten der letzten Kontrollfahrten. Die höchsten Werte wurden in der Osterems (Station II) mit Indiv./l und in der Jade, Höhe Voslapp (Station VII), mit Indiv./l ermittelt. An den übrigen Stationen bewegten sich die Werte zwischen 2400 und 6700 Indiv./l. Das Wimperntierchen Myrionecta rubrum trat im Bereich Accumer Ee (Station IV) und Harle (Station V) etwas häufiger auf als an den übrigen Stationen, mit Indiv./l. An diesen Stationen war der Wasserkörper deutlich getrübt und wies einen hohen Schwebstoffanteil auf, der nicht näher bestimmt wurde. Die Durchschnittstemperaturen lagen im Oberflächenwasser mit 19,1 C um 0,6 C unter dem Wert von vor zwei Wochen. An keiner der beprobten Stationen wurden noch Werte über 20 C erreicht. In der Accumer Ee (Station IV) und in der Harle (Station V) erreichten die Oberflächentemperatur nur noch Werte zwischen 18,7 und 18,4 C. Die Westerems (Station I), die Accumer Ee (Station IV) und die Harle (Station V) waren die Bereiche mit den niedrigsten Salinitäten, mit einem Wert von 30,5 Promille In der Jade (Stationen VI & VII) überschritten die Werte 31 Promille. Deutlich erhöhte Salzgehalte wies der Bereich Osterems (Station II) und Norderneyer Seegat (Station III) mit Werten zwischen 32,7-33,4 Promille auf. Die sechste Probenahme-Kampagne zur Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen wird voraussichtlich vom September 2010 stattfinden.

47 Phytoplankton an der niedersächsischen Küste (August) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Brake- Oldenburg: " Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen " ( Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen ( ) Der Verlauf der Lufttemperaturen der vergangenen zwei Wochen verlief relativ gleichmäßig, mit Höchsttemperaturen, die sich zwischen C bewegten. Die Zeit der extremen Temperaturschwankungen des Monats Juli scheint damit beendet zu sein. In der Woche vom brachten schwache bis mäßige Winde aus Süd bis West der Stärke 1-5 Bft. feuchte Luft und Niederschläge mit sich. Die Woche vom wurde wieder etwas trockener, mit Luftströmungen aus südlicheren Richtungen. Beide Kontrollfahrten, in Richtung Ems (Stationen I - III) und in Richtung Jade (Stationen IV - VII), wurden am Montag, den , bei ruhigem und sonnigem Wetter durchgeführt. Die Fahrt in Richtung Ems übernahm das Vermessungsschiff "Seehund", die in Richtung Jade das Forschungsschiff "Burchana". Bewertung der Planktonzählungen: Die Zahlen toxischer Dinoflagellaten der Gattung Dinophysis lagen an allen beprobten Stationen deutlich unterhalb der kritischen Marke von 1000 Indiv.l-1. Die Arten Dinophysis acuminata und. c.f. acuminata erreichten in der Harle (Station V) zusammen noch 300 Indiv./l, weiter östlich, in der Jade, Höhe Alte Mellum (Station VI) und Höhe Voslapp (Station VII), lagen die Werte gerade noch bei Indiv./l, auch im Norderneyer Seegat wurden 100 Indiv./l nachgewiesen. Mikroflagellaten der Gattung Chrysochromulina sp. waren wieder häufiger vertreten, wiesen aber unbedenkliche Werte auf, mit Indiv./l im Bereich Accumer Ee (Stationen IV) bis Jade, Höhe Alte Mellum (Station VI). Die kugelig, runden Kolonien der Schaumalge Phaeocystis globosa traten nur vereinzelt auf, während die eher unstrukturierten und an Wolken erinnernden Kolonien der Art Phaeocystis pouchetii zwar noch regelmäßig, aber in geringen Zahlen bis 5 Kolonien pro Liter an den Stationen vertreten waren. Das Meeresleuchttierchen Noctiluca miliaris zeigte eine deutlich rückläufige Tendenz, mit niedrigen Werten unter 20 Indiv./l im westlichen Bereich des Untersuchungsgebietes, von Westerems (Station I) bis Accumer Ee (Station IV). Werte über 55 Indiv./l wurden östlich der Harle (Station V) erreicht, mit bis zu 156 Indiv./l in der Jade, Höhe Alte Mellum (Station VI). Kieselalgen der Gattung Pseudonitzschia sp. waren an allen Stationen anzutreffen, mit zunehmender Tendenz. Die Zellketten waren bereits deutlich länger als noch vor zwei Wochen, so dass mit einem weiteren Anstieg der Zahlen zu rechnen ist. Mit Ausnahme der Harle (Station V) lagen die Werte an den östlich der Accumer Ee (Station IV) gelegenen Stationen weit über Indiv./l, mit einem Maximum von Indiv./l in der Jade, Höhe Voslapp (Station VII). Das Wimperntierchen Myrionecta rubrum trat im Bereich der Flussmündungsgebiete wieder regelmäßiger in Erscheinung, wenn auch mit niedrigen Häufigkeiten, die im Bereich Westerems (Station I) und Jade, Höhe Voslapp, gerade 200 Indiv./l erreichten. Die Durchschnittstemperaturen im Oberflächenwasser lagen bei 19,7 C. Sie sind damit im Vergleich zur letzten Kontrollfahrt nochmals gesunken, um 0,5 C. Werte über 20 C wurden nur noch in der Westerems (Station I) und im Norderneyer Seegat (Station III) erreicht.

48 Der Verlauf der Salinitäten über die Stationen hat sich gegenüber der letzten Kontrollfahrt kaum verändert. Mit 30,1 Promille wies die Westerems (Station I) den niedrigsten Wert auf, in östlicher Richtung ansteigend bis auf 33,4 Promille in der Jade, Höhe Voslapp (Station VII). Die fünfte Probenahme-Kampagne zur Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen wird voraussichtlich vom August 2010 stattfinden.

49 Phytoplankton an der niedersächsischen Küste (Juli) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Brake- Oldenburg: " Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen " ( Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen (26.7. und ) Die Temperaturen der vergangenen zwei Wochen waren weiterhin sommerlich, mit teilweise auffrischenden Winden aus westlicher Richtung und vereinzelt durchziehenden Regenfronten. Obwohl die Temperaturen auf den Inseln nicht mehr so drückend heiß waren wie in den Vorwochen, so lagen die Höchsttemperaturen bei steigendem Luftdruck immerhin bei Werten zwischen C, gingen aber seit Mitte letzter Woche bei 1007 mbar auf C zurück, mit wieder steigendem Luftdruck, der sich in den letzten Tagen um 1015 mbar bewegte. Die Fahrt in Richtung Ems (Stationen I - III) erfolgte am und die in Richtung Jade (Stationen IV - VII) am Beide Kontrollfahrten wurden mit dem Forschungsschiff Burchana durchgeführt. Bewertung der Planktonzählungen: Der DSP - toxische Dinoflagellat Dinophysis cf. acuminata weist im östlichen Teil des Untersuchungsgebietes gegenüber der letzten Kontrollfahrt eine zunehmende Tendenz auf und scheint sich auch an den übrigen, östlich gelegenen Stationen auszubreiten. Der höchste Wert wurde wieder in der Harle (Station V) festgestellt, mit 1700 Indiv./l. In der Accumer Ee (Station IV) lag der Wert bei 200 Indiv./l, im Bereich Jade: Alte Mellum (Station VI), bis Jade: Höhe Voslapp bei Indiv./l. Mikroflagellaten der Gattung Chrysochromulina sp. waren kaum nachweisbar, mit 1000 Indiv./l in der Accumer Ee (Station IV). Während für die Schaumalge Phaeocystis pouchetii in der Osterems (Station II) mit 56 Kolonien pro Liter wieder eine deutliche Zunahme zu beobachten war, trat sie an den übrigen Stationen nur vereinzelt auf. Das Meeresleuchttierchen Noctiluca miliaris trat lediglich in der Accumer Ee (Station IV) mit geringen 13 Indiv./l auf. An den übrigen Stationen war die Art mit Werten deutlich über 100 Indiv./l vertreten und erreichte in der Osterems (Station II) sogar einen sehr hohen Wert von 858 Indiv./l. Kieselalgen der Gattung Pseudonitzschia sp. blieben weiterhin deutlich unter den Vorjahreswerten des Monats Juli Im Norderneyer Seegat (Station III) erreichte der Wert Indiv./l, wohingegen diese Formengruppe in der Harle (Station V) nicht nachweisbar war. Das Wimperntierchen Myrionecta rubrum war kaum nachweisbar, lediglich im Norderneyer Seegat (Station III) wurden 100 Indiv./l gefunden. Im Vergleich zur letzten Kontrollfahrt sind die Durchschnittstemperaturen im Oberflächenwasser um 0,8 C, auf 20,2 C gesunken. Sie erreichten in den Flussmündungsgebieten der Ems (Station I: Westerems) und Jade (Station VII: Jade: Höhe Voslapp) ihre höchsten Werte mit 20,8 C und 20,5 C. Mit 19,7 C wies die Harle (Station V) die niedrigste Oberflächentemperatur auf, war damit aber noch um 1,4 C wärmer als noch vor 14 Tagen. Die Salzgehalte wiesen einen Anstieg in östlicher Richtung auf, mit 29,9 Promille in der Westerems (Station I) und 33,1 Promille in der Jade: Höhe Voslapp (Station VII). Die vierte Probenahme-Kampagne zur Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen wird voraussichtlich in der Woche vom August 2010 stattfinden.

50 Phytoplankton an der niedersächsischen Küste (Juli) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Brake- Oldenburg: " Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen " ( Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen (12.7. und ) Seit dem war ein stetiger Anstieg der Lufttemperaturen festzustellen, mit Höchstwerten zwischen 18 C - 33 C und einem hohen Luftdruck bis 1022 mbar. In der Woche ab dem sank der Luftdruck langsam bis auf 1006 mbar ab. Am Montag schließlich, den , entlud sich die Schönwetterperiode der beiden Vorwochen, mit hohen Temperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung, in einem kurzen aber heftigen Gewitter, mit Sturmböen aus westlicher Richtung und monsunartigen Regenfällen bis 65 mm. Danach trat wieder eine Wetterberuhigung ein, mit sommerlichen Temperaturen und schwachen, später auffrischenden Winden aus westlicher Richtung. Die Fahrt in Richtung Jade (Stationen IV - VII) erfolgte durch das Forschungsschiff Burchana. Trotz Behinderung durch schwere Gewitterböen konnte die Rückfahrt nach Norderney noch am Tag der Probenahme ohne größere Probleme durchgeführt werden. Die Fahrt in Richtung Ems (Stationen I - III) übernahm am das Vermessungsschiff Seehund bei ruhigem und sonnigem Wetter. Bewertung der Planktonzählungen: In der Harle (Station V) wurde der kritische Wert von 1000 Indiv./l von dem potentiell DSPtoxischen Dinoflagellaten Dinophysis acuminata bzw. cf. acuminata überschritten. Mikroflagellaten der Gattung Chrysochromulina sp. wiesen weiterhin niedrige Werte auf, die im Bereich Accumer Ee (Stationen IV) und Harle (Station V) zwischen Indiv./l lagen. An den übrigen Stationen war diese Art nicht nachweisbar. Der toxische Dinoflagellat Dinophysis acuminata bzw. cf. acuminata war lediglich in der Harle nachweisbar, lag hier aber mit einem relativ hohen Wert von 1200 Indiv./l deutlich über der kritischen Grenze von 1000 Indiv./l. Die nichttoxische Art Dinophysis rotundata trat mit niedrigen 100 Indiv./l im Bereich der Osterems (Station II) auf. An den Stränden Norderneys war in den letzten beiden Wochen nur noch vereinzelt eine durch die Schaumalge Phaeocystis sp. verursachte Schaumbildung zu beobachten. Die Koloniezahlen waren im Vergleich zur 1. Kontrollfahrt deutlich rückläufig. Nur noch im östlichen Bereich des Untersuchungsgebietes, im Bereich Harle (Station V) bis Jade: Höhe Voslapp (Station VII), wurden Werte von 1-15 Kolonien pro Liter nachgewiesen. Die noch während der ersten Kontrollfahrt gefundenen, relativ hohen Individuenzahlen des Meeresleuchttierchens Noctiluca miliaris wurden jetzt deutlich unterschritten. Im Ostteil des Untersuchungsgebietes (Harle, Station V, bis Jade, Höhe Voslapp, Station VII) wurden Werte zwischen Indiv./l bestimmt, in der Osterems (Station II) immerhin noch 211 Indiv./l. Kieselalgen der Gattung Pseudonitzschia sp. waren zwar im Vergleich zum Vorjahr deutlich unterrepräsentiert, wiesen aber bereits eine zunehmende Tendenz auf.. Besonders im östlichen Teil des Untersuchungsgebietes (Stationen IV - VII, Accumer Ee bis Jade, Höhe Voslapp) stiegen die Werte langsam an, bis auf Indiv./l in der Jade, Höhe Alte Mellum. Das Wimperntierchen Myrionecta rubrum blieb weitestgehend auf die Mündungsgebiete von Ems und Jade beschränkt, mit niedrigen Werten von 300 Indiv./lin der Westerems (Station I) und Jade, Höhe Voslapp (Station VII).

51 Die Durchschnittstemperaturen im Oberflächenwasser sind im Vergleich zur 1. Kontrollfahrt deutlich um bis zu 3 C angestiegen. Besonders im Einflussbereich der Ems (Westerems, Station I) und Norderneyer Seegat (Station III) erreichten die Werte 22,4 C. Deutlich kühler war es mit 18,3 C in der Harle (Station V). Bedingt durch die wolkenbruchartigen Regenfälle des Vortages war der Salzgehalt der Ems mit 27,72 Promille erniedrigt. Der oberflächliche Süßwasserseinstrom machte sich hier auch in einem relativ niedrigen ph-wert von ph 7,7 bemerkbar. In östlicher Richtung stieg der Salzgehalt deutlich an und erreichte seinen Höchstwert von 34,1 Promille in der Jade: Höhe Voslapp (Station VII). Die dritte Probenahme-Kampagne zur Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen wird voraussichtlich in der Woche vom Juli 2010 stattfinden.

52 Phytoplankton an der niedersächsischen Küste (Juni) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Brake- Oldenburg: " Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen " ( Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen (28.6. und ) Der in diesem Frühjahr recht langsam verlaufende Temperaturanstieg wurde in der Woche vom nochmals von teils stürmischen Winden und heftigen Regenschauern begleitet. Bei einem Luftdruck um 1006 hpa erreichten die Lufttemperaturen kaum 16,00 C. Erst zu Beginn der letzten Juniwoche stellten sich sommerliche Bedingungen ein, mit Lufttemperaturen um 28 C und einem Luftdruck von 1019 hpa, so dass die erste Kontrollfahrt in diesem Jahr bei leichten östlichen Winden und ruhiger See durchgeführt werden konnte. Der Verlauf des Luftdrucks der letzten Woche zeigt bereits wieder eine leicht sinkende Tendenz. Die Fahrt in Richtung Ems (Stationen I - III, ) wurde von dem Vermessungsschiff Seehund durchgeführt, die Tour in Richtung Jade (Stationen IV - VII, ) übernahm das Forschungsschiff Burchana. Bewertung der Planktonzählungen: An allen Stationen wurden erhöhte Dichten der Leuchtalge Noctiluca miliaris festgestellt. Mikroflagellaten der Gattung Chrysochromulina sp. wiesen nur niedrige Werte auf, die im Bereich der Westerems und Osterems (Stationen I - II) bei 3000 Indiv./l lagen und im östlichen Teil des Untersuchungsgebietes (Jade: Höhe Alte Mellum, Station VI) kaum 2000 Indiv./l erreichten. Der toxische Dinoflagellat Dinophysis acuminata bzw. cf. acuminata war mit unbedenklichen 200 Indiv./l in der Jade: Höhe Alte Mellum (Station VI) und mit 100 Indiv./l auf der Höhe Voslapp (Station VII) sowie in der Accumer Ee (Station IV) vertreten. Die nichttoxische Art Dinophysis rotundata trat mit niedrigen 100 Indiv./l im Bereich der Westerems (Station I) auf. Die derzeit ruhige Wetterlage könnte die weitere Entwicklung der Flagellaten begünstigen. Noch in den Vorwochen war an den Stränden Norderneys eine durch die Schaumalge Phaeocystis sp. verursachte Schaumbildung zu beobachten. Die während dieser Kontrollfahrt ermittelten Werte für Phaeocystis pouchetii lagen in der Osterems (Station II) bei leicht erhöhten 40 Kolonien pro Liter und in der Jade: Höhe Alte Mellum (Station VI) bei 50 Kolonien pro Liter. An fast allen beprobten Stationen wiesen die Individuenzahlen des Meeresleuchttierchens Noctiluca miliaris erhöhte Werte auf. Im Westteil des Untersuchungsgebietes wurden die höchsten Zahlen in der Westerems (Station I) ermittelt, mit 740 Indiv./l, in der Jade: Höhe Alte Mellum (Station VI) lag der Wert bei 660 Indiv./l. Kieselalgen der Gattung Pseudonitzschia sp. waren im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres nur mit niedrigen Werten vertreten. Im östlichen Teil des Untersuchungsgebietes (Stationen IV - VII, Accumer Ee bis Jade: Höhe Voslapp) erreichten die höchsten Werte gerade 3000 Indiv./l. Das Wimperntierchen Myrionecta rubrum war ebenfalls nur in geringen Mengen vertreten, lediglich in der Westerems (Station I) wurden niedrige 300 Indiv./l nachgewiesen. An den übrigen Stationen lagen die Werte zwischen Indiv./l. Im Westteil des Untersuchungsgebietes (Stationen I - III, Westerems bis Norderneyer Seegat) lagen die Temperaturen im Oberflächenwasser mit Werten zwischen 18,6 C (Station II, Osterems) und 20,0 C (Station III, Norderneyer Seegat), deutlich über den Temperaturen im östlichen Bereich (Stationen IV - VII, Accumer Ee bis Jade: Höhe Voslapp), die mit 15,6 C in der Harle (Station V) ihren niedrigsten Wert aufwiesen.

53 Mit Salzgehalten deutlich über 31,00 Promille lagen alle beprobten Stationen unter dem Einfluss von Nordseewasser. Der höchste Wert wurde mit 33,45 Promille in der Jade, Höhe Voslapp (Station VII), gemessen, der niedrigste Wert lag bei 31,17 Promille in der Westerems (Station I). Die zweite Probenahme-Kampagne zur Kontrolle blütenbildender und toxischer Algen wird voraussichtlich in der Woche vom Juli 2010 stattfinden.

54 Chlorophyllverteilung in der Nordsee (August) Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Hamburg Rostock: "Monitoringfahrt mit FS PELAGIA - Fahrt Nr. 323 ( ) in die Nordsee" Sichttiefe (Secchi-Tiefen) in der Nordsee im August 2010 Abbildung 1: Sichttiefe (Secchi-Tiefen) in der Nordsee, während der FS PELAGIA Fahrt Nr. 323 ( )

55 Seevögel Seevögel (November) Institut für Vogelforschung "Vogelwarte Helgoland", Inselstation ( Gefahren künstlicher Beleuchtung für ziehende Vögel und Fledermäuse Kurzinformation zur Veröffentlichung: Ballasus, H., K.Hill, O. Hüppop K, (2009): Gefahren künstlicher Beleuchtung für ziehende Vögel und Fledermäuse. Ber. Vogelschutz 46: (Ballasus, H., K.Hill, O. Hüppop K, (2009): Artificial light as a threat for birds and bats. Ber. Vogelschutz 46: ) Zusammenfassung: Die Veröffentlichung fasst den aktuellen Wissenstand über Auswirkungen künstlicher Beleuchtung auf fliegende Vögel und Fledermäuse zusammen, insbesondere um daraus Empfehlungen für eine vogel- und fledermausfreundliche Befeuerung von Hindernissen wie Windenergieanlagen (WEA) abzuleiten. Mehr als 400 Studien wurden gesichtet und auf ihre Relevanz für die Fragestellung geprüft. Darunter auch ausgewählte Arbeiten über Orientierungsmechanismen, da diese eng mit der Umgebungsbeleuchtung verknüpft und für das Thema "Lichtattraktion" von großer Bedeutung sein können. Die für andere beleuchtete Vertikalstrukturen (Sendemasten, Leuchttürme, hohe Gebäude) vielfach beschriebenen Massenkollisionen von Vögeln wurden an beleuchteten WEA bisher nicht beobachtet. Befunde im Binnenland zeigen tendenziell erhöhte Kollisionsraten an beleuchteten gegenüber unbeleuchteten Anlagen. Für Offshore-Anlagen besteht allerdings ein vermutlich hohes Risiko durch die konstanten Lichtquellen der Hindernisbefeuerung für den Schiffsverkehr. Erkenntnisse zu Lichtwirkungen lassen darauf schließen, dass konstantes Licht sowie intermittierendes Licht mit langen Lichtphasen die Attraktionswirkung bei attraktions- bzw. kollisionsfördernden Wetterbedingungen (Nebel, Nieselregen, Regen, Schneefall, sowie bei schlechter Sicht, starker Bewölkung) erhöhen. Befunde zur Wirkung spezifischer Lichtfarben sind widersprüchlich. Das Wissen um Kollisionen von Fledermäusen an WEA und die damit verbundenen Faktoren ist gering. Eine unmittelbare Attraktion von Fledermäusen durch WEA-Beleuchtung ist bislang nicht nachgewiesen. Lichtquellen, insbesondere Ultraviolett-Licht emittierende Lampen wirken sich vor allem mittelbar durch die Anziehung von Insekten auf Fledermäuse aus. Das in den USA zur Kennzeichnung von WEA verwendete rote Blink- oder Dauerlicht bedingt weder eine signifikante Aggregation von Insekten, noch erhöhte Kollisionsraten gegenüber unbeleuchteten Anlagen. Hinweise auf erhöhte Kollisionsraten liegen für mit Stroboskoplicht beleuchtete Anlagen vor. Tendenziell treten Fledermauskollisionen mit WEA verstärkt bei warmem, windstillem Wetter auf, wenn die Aktivität der Tiere hoch ist. Schlechte Sicht, starke Bewölkung, Nieselregen und Nebel könnten das Kollisionsrisiko ebenfalls erhöhen. Für die Lichterführung zur Gewährleistung der Sicherheit des Flug- und Schiffsverkehrs sind generell Blinklicht mit kurzer Licht- und langer Dunkelphase bei größtmöglicher Reduktion der Strahlungsintensität sowie die Synchronisierung des Blinkregimes aller WEA eines Windparks zu empfehlen. Empfehlungen zur Lichtfarbe sind derzeit nicht möglich. Bei massivem Vogelzug unter kollisionsfördernden Wetter- und Sichtbedingungen als auch bei starker Fledermaus-Aktivität bei geringer, aber für den Anlagenbetrieb überschwelligen Windstärken ist die Abschaltung der Anlagen in Betracht zu ziehen. Auf Schaftbeleuchtung für Offshore-WEA sollte verzichtet werden, da große hell erleuchtete Flächen Vögel besonders anziehen. Forschungsbedarf besteht insbesondere zur Reichweite der Lichtwirkung, zur Bedeutung von Lichtintensität und Lichtfarbe bei gleicher Taktung sowie zur alternativ möglichen Blattspitzenbefeuerung. Darüber hinaus wäre die kontinuierliche automatische Erfassung nächtlicher Flugaktivitäten von Vögeln und Fledermäusen sinnvoll, um geeignete Vermeidungsmaßnahmen einleiten zu können.

56 Seevögel (Oktober) Institut für Vogelforschung "Vogelwarte Helgoland", Inselstation ( Phänologie des "sichtbaren" Vogelzugs über der Deutschen Bucht Kurzinformation zur Veröffentlichung: Hüppop K, Dierschke J, Dierschke V, Hill R, Jachmann KF&Hüppop O 2010: Phenologogy of the "visible bird migration" across the German Bight (Phänologie des "sichtbaren" Vogelzugs über der Deutschen Bucht). Vogelwarte 48: (Zusammenfassung) Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geförderten Projekts zu Auswirkungen von Offshore-Windenergieanlagen auf den Vogelzug wurden vom Herbst 2003 bis Ende 2006 Vogelzugplanbeobachtungen in der Deutschen Bucht durchgeführt. Die Sichtbeobachtungen ziehender Vogelarten über See (Seawatching) und über dem Land (Islandwatching) erfolgten tagsüber mit etablierten Methoden an den drei Standorten Sylt, Helgoland und Wangerooge. Der besondere Wert der Studie liegt in der synoptischen Beobachtung an drei Standorten zumindest während der Zugzeiten. Von wenigen Ausnahmen abgesehen wurde beim Seawatching an allen drei Standorten und bei fast allen Arten in den Morgenstunden der stärkste Zug bemerkt, mittags und abends war die Zugintensität deutlich geringer. Unterschiede zwischen den Stationen bestanden vor allem in der Zusammensetzung der dominierenden Arten, was vor allem auf die unterschiedliche Lage von Brut- und Rastgebieten zurückzuführen ist, wodurch die Vögel die drei Stationen auf dem Zug mehr oder weniger stark tangierten (besonders auffällig bei den Gänsen). Beim Seawatching in den ersten drei Morgenstunden konnten insgesamt 185 Arten, davon 154 bei Sylt, 137 bei Helgoland und 148 bei Wangerooge registriert werden (Abbildung 1). Für 23 Arten, die besonders häufig auftraten bzw. die hinsichtlich der Gefährdung durch Offshore-Windenergieanlagen als kritisch gelten, werden jahres- und tageszeitliche Muster der Zugintensität geschildert und grafisch dargestellt, die beobachteten Truppgrößen für 11 Arten und die Zugintensität im Tagesverlauf für 15 Arten. Bei vielen Arten war bei Sylt der Wegzug und bei Wangerooge der Heimzug stärker ausgeprägt, während für Helgoland ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den beiden Zugperioden typisch war. In beiden Jahreszeiten war die tägliche Zugintensität zwischen den drei Stationen hochsignifikant korreliert und zwar sowohl bezogen auf die gesamte Zugintensität aller Arten als auch auf die vieler einzelner Arten. Auch wenn aufgrund der Lage von Brut- und Überwinterungsgebieten im Bereich der Deutschen Bucht vor allem mit Zug entlang einer SW-NE-Achse gerechnet werden muss, wurde dies beim Seawatching nur auf Helgoland festgestellt. Bei Sylt und Wangerooge zogen die meisten Vögel entlang der Küstenlinie, d.h. entlang einer S-N-Achse bzw. einer W-E-Achse. Beim Islandwatching in den ersten drei Morgenstunden wurden insgesamt 189 Arten beobachtet, davon 165 über Sylt, 133 über Helgoland und 161 über Wangerooge (Abbildung 2). Ebenfalls für 23 häufigere Arten wird die Phänologie beschrieben und grafisch dargestellt, die Truppgrößen für 10 Arten. Auch beim Islandwatching war die Zugintensität über Helgoland deutlich geringer als über den beiden küstennahen Inseln, mit etwa gleichstarkem Aufkommen zu beiden Zugperioden. Küstennah galt für viele Arten, dass sie als Folge des von den meisten Singvogelarten gezeigten Leitlinienzuges über Wangerooge vor allem auf dem Heimzug und über Sylt vor allem während des Wegzuges beobachtet wurden: Während nur vergleichsweise wenige Individuen über Sylt (Herbst) bzw. Wangerooge (Frühjahr) auf See hinaus flogen, folgte die große Mehrheit der Vögel der Küstenlinie nach S (Sylt im Herbst) bzw. nach O (Wangerooge im Frühjahr). Offensichtlich scheuten sich Landvögel tagsüber vor dem Zug auf das offene Meer hinaus und folgten stattdessen der Küste. Die demzufolge wenigen von See ankommenden Vögel bedingten daher eine geringe Zugintensität im Frühjahr über Sylt bzw. im Herbst über Wangerooge. Nur für Helgoland konnte die in Mitteleuropa vorherrschende SW-NE-Richtung des Zuges bestätigt werden. Doch selbst dort hatten anscheinend bereits die Hafenmolen eine Leitlinienwirkung, denn im Herbst zogen zahlreiche Singvögel nach SE und S ab.

57 Die starken Leitlinienwirkungen von Wangerooge (Frühjahr) und Sylt (Herbst) sorgten dafür, dass die den Zug über das offene Meer widerspiegelnden Standorte (Helgoland und Ankunft Sylt im Frühjahr bzw. Helgoland und Ankunft Wangerooge im Herbst) sowohl für alle Arten gemeinsam als auch bei Betrachtung einzelner Arten jeweils am engsten miteinander in Beziehung standen. Abbildung 1: Anteile der Artengruppen an allen Beobachtungen über See ziehender Vögel in den ersten drei Stunden nach Sonnenaufgang an den drei Stationen von Juli 2003 bis Dezember 2006 Quelle: Hüppop K, Dierschke J, Dierschke V, Hill R, Jachmann KF&Hüppop O 2010: Phenologogy of the "visible bird migration" across the German Bight (Phänologie des "sichtbaren" Vogelzugs über der Deutschen Bucht). Vogelwarte 48: Abbildung 2: Anteile der Artengruppen an allen Beobachtungen über den Inseln in den ersten drei Stunden nach Sonnenaufgang an den drei Stationen von Juli 2003 bis Dezember 2006 Quelle: Hüppop K, Dierschke J, Dierschke V, Hill R, Jachmann KF&Hüppop O 2010: Phenologogy of the "visible bird migration" across the German Bight (Phänologie des "sichtbaren" Vogelzugs über der Deutschen Bucht). Vogelwarte 48: Kontakt über: ommo.hueppop@ifv-vogelwarte.de

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