Pressemitteilung. Westeuropa: Keine spürbare Erholung für Elektrogerätemarkt in 2013

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1 Pressemitteilung 27. Februar 2014 Wolfgang Seubold T F wolfgang.seubold@gfk.com Vanessa Karg Corporate Communications T vanessa.karg@gfk.com Westeuropa: Keine spürbare Erholung für Elektrogerätemarkt in Ergebnisse GfK TEMAX Westeuropa viertes Quartal Nürnberg, 27. Februar 2014 Der westeuropäische Technikmarkt musste im vierten Quartal einen Umsatzrückgang von 3,1 Prozent auf 58,3 Milliarden Euro verkraften. Der Umsatz mit technischen Gebrauchsgütern betrug im Jahr insgesamt 196,3 Milliarden Euro, ein Minus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nur die Märkte für Telekommunikation und Elektrokleingeräte steigerten ihren Umsatz. Das ist das Ergebnis des GfK TEMAX Westeuropa für das vierte Quartal. Wachstums-Spitzenreiter unter allen im GfK TEMAX Westeuropa beobachteten Sektoren war im vergangenen Jahr die Telekommunikationsbranche. Sowohl im vierten Quartal als auch über das ganze Jahr wurden dort dank des Impulstreibers Smartphone die größten Zuwächse erzielt. Der Markt für Elektrokleingeräte blickt ebenfalls auf ein erfolgreiches Schlussquartal und Gesamtjahr zurück. Ansonsten erwies sich für den westeuropäischen Technikmarkt als durchwachsenes Jahr, jedoch mit zum Teil deutlichen Unterschieden auf Länderebene. Vor allem Portugal, Schweden und Spanien haben sich insgesamt gut entwickelt. Umsatzentwicklung technischer Gebrauchsgüter in Westeuropa 68 Mrd. EUR GfK SE Nordwestring Nürnberg ,16 58,30 T F public.relations@gfk.com Vorstand: Matthias Hartmann (CEO) Pamela Knapp (CFO) Dr. Gerhard Hausruckinger Debra A. Pruent Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Arno Mahlert ,70 48,55 48, ,17 45, , Q1-12 Q2-12 Q3-12 Q4-12 Q1-13 Q2-13 Q3-13 Q4-13 Quelle: GfK TEMAX Westeuropa, GfK Registergericht Nürnberg HRB

2 Telekommunikation: Smartphones boomten im Weihnachtsgeschäft Mit Umsatzwachstumsraten von 2,7 Prozent für den Zeitraum Oktober bis Dezember und 6,6 Prozent für das Gesamtjahr blickte der Telekommunikationsmarkt auf ein gutes viertes Quartal und ein sehr gutes Jahr zurück. Dies war außerdem die stärkste Performance aller im GfK TEMAX Westeuropa beobachteten Sektoren. Der im Schlussquartal erzielte Umsatz betrug knapp 12,3 Milliarden Euro, insgesamt wurden 41,3 Milliarden Euro in erwirtschaftet. In Spanien, Schweden, Portugal und Italien wuchs der Telekommunikationsmarkt im vierten Quartal sogar jeweils zweistellig. Smartphones sind das perfekte Weihnachtsgeschenk. Einmal mehr belegten dies die Zuwächse in vielen europäischen Ländern, wo Konsumenten ihre veralteten Mobiltelefone durch die neuesten Hightech-Geräte ersetzten. Diese garantieren den Nutzern Unterhaltung und Spaß und bieten darüber hinaus einfache Kommunikationsmöglichkeiten. Zudem war das alles im vergangenen Jahr erstmals zu richtig günstigen Konditionen zu haben: Modelle mit einem zweifachen Arbeitskern und 4 Zoll großem Bildschirm gab es schon ab 99 Euro. Diesem Angebot konnten viele Konsumenten nur schwer widerstehen. Vor allem Eltern, die auf der Suche nach einem Geschenk waren, das die Kinder nicht gleich wieder am 27. Dezember zum Händler zurücktragen, wurde so die Entscheidung leicht gemacht. Elektrokleingeräte: positives Schlussquartal Die Abschlussbilanz wies für Elektrokleingeräte einen Umsatz von rund 4,3 Milliarden Euro im vierten Quartal sowie ein Gesamtvolumen von knapp 13,2 Milliarden Euro im Jahr auf. Das zwischen Januar und Dezember erzielte Plus betrug 1,5 Prozent. Im vierten Quartal erreichte der Sektor sogar eine Wachstumsrate von 2,4 Prozent. Auf Länderebene schaffte Portugal es erstmals, wieder ein Plus zu erwirtschaften und beendete damit einen seit 2010 anhaltenden negativen Trend. Deutschland setzte, trotz eines verhaltenen Weihnachtsgeschäfts, die deutlichsten Wachstumsimpulse. Die erfolgreichste Warengruppe waren in Westeuropa im vierten Quartal die Staubsauger. Dazu trugen insbesonders die Saugroboter bei. Auch traditionelle Küchenmaschinen entpuppten sich als signifikanter Umsatztreiber, vor allem in Frankreich, Italien und Deutschland. Mixer vor allem Geräte der Preisklasse über 60 Euro wuchsen im Vergleich zu 2012 ebenfalls deutlich. Bei den elektrischen Zahnbürsten setzte sich der kontinuierliche Umsatzanstieg auch im vierten Quartal fort. Negative Entwicklungen zeigten sich hingegen in den Segmenten Heißgetränkezubereitung, besonders bei traditionellen Kaffeefiltermaschinen sowie Filterpadgeräten, und Bügeleisen, hier vor allem bei Generatoren, Haarglättern und Epiliergeräten. 2

3 Elektrogroßgeräte: Zeichen der Erholung Der mit Elektrogroßgeräten in Westeuropa erzielte Gesamtumsatz lag bei knapp 30,5 Milliarden Euro, ein Rückgang von 1,4 Prozent im Jahresvergleich. Im vierten Quartal zeigten die unter Druck stehenden Märkte jedoch Zeichen der Erholung. Mit einem Umsatz von 8,1 Milliarden Euro und damit einem geringfügigen Minus von 0,3 Prozent blieb die Entwicklung mit Blick auf den Vorjahrszeitraum stabil. Für viele der im GfK TEMAX Westeuropa beobachteten Länder verlief das Schlussquartal erfolgreich. Nach Italien vermeldeten auch andere stark von der Wirtschaftskrise betroffene Länder wie Griechenland, Portugal und Spanien wieder positive Trends über alle Produktkategorien inklusive des Einbau- Segments. Aufgrund der Preissensibilität der Konsumenten verbilligten sich in diesen Ländern die Angebote über alle Kategorien hinweg. Portugal bildete hier die Ausnahme und verzeichnete sogar einen Anstieg der Preise. In Deutschland lag der Fokus weiter auf Premiumprodukten mit einem deutlichen Schwerpunkt im Bereich Energieeffizienz. Informationstechnologie: Beginn eines neuen Nachfrage-Zyklus Der westeuropäische Markt für Informationstechnologie erzielte im vierten Quartal ein Umsatzvolumen von knapp 17,5 Milliarden Euro und lag damit 3,6 Prozent hinter dem Vorjahrszeitraum. Insgesamt wurden in rund 57,6 Milliarden Euro erzielt, ein Rückgang von 3 Prozent. Auf Länderebene erreichten Portugal und Griechenland im Schlussquartal deutliche zweistellige Zuwächse. Ebenfalls im Plus lagen der spanische und der schwedische Markt. In 2014 wird für den westeuropäischen IT-Markt ein leichtes Plus von drei bis vier Prozent erwartet. Besonders die wirtschaftlichen Krisenländer in Südeuropa werden voraussichtlich das durchschnittliche Gesamtmarktwachstum übertreffen. Wachstumserfolg bergen die neuen Formfaktoren der Computer wie Ultra- Thin, Convertibles mit dreh- und klappbarem Bildschirm, Detachables mit abnehmbarem Bildschirm oder All-in-One-Geräte. Die Marktentwicklung der Tablets wird sich hingegen verlangsamen. Vor allem im Bereich großer Bildschirme erwartet GfK gewisse Sättigungstendenzen, während bei Geräten mit kleinen Bildschirmformaten von weiterem Wachstum ausgegangen wird. Bürogeräte und Verbrauchsmaterial: noch keine Trendwende Der westeuropäische Markt für Bürogeräte und Verbrauchsmaterialien verzeichnete im vierten Quartal einen Umsatzrückgang von 3,9 Prozent auf 4 Milliarden Euro. Der Umsatz im Gesamtjahr belief sich auf 15,2 Milliarden Euro ein Minus von 4 Prozent, verglichen mit Nur Deutschland, Griechenland und Schweden konnten sich diesem Trend entziehen und im Schlussquartal positive Zuwachsraten erzielen. Die negative Entwicklung im westeuropäischen Markt für Bürogeräte und 3

4 Verbrauchsmaterialien hält nun schon einige Jahre an. Derzeit ist noch keine Trendwende in Sicht, da sowohl das Druckersegment als auch der Bereich Verbrauchsmaterialien mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Als Lichtblick entpuppten sich zuletzt die Farblaserdrucker in der Kategorie Multifunktionsgeräte. Seit dem Start der neuen Schulsaison konnte diese Technologie punkten und wuchs seitdem zum drittgrößten Segment im Druckermarkt, hinter Tinten-Multifunktionsgeräten und Mono-Laserdruckern. Ob die neue Generation der sogenannten NFC Drucker (Near Field Communication) die erhofften Impulse für den Druckermarkt bringt, ist eine der spannenden Fragen für Mehr Marken und neue Produkte mit dieser Applikation wird es in jedem Fall geben. Unterhaltungselektronik: optimistisch ins Jahr 2014 Der in Westeuropa mit Produkten der Unterhaltungselektronik erzielte Gesamtumsatz betrug knapp 31,4 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 15,6 Prozent, verglichen mit dem Vorjahr. Im Schlussquartal schwächte sich der negative Trend zwar ab, blieb jedoch mit Minus 8,1 Prozent und einem Umsatzvolumen von rund 10,3 Milliarden Euro noch immer deutlich hinter dem vierten Quartal 2012 zurück. Dennoch stehen die Chancen gut, dass sich der Markt in 2014 wieder erholt. Die Hoffnungen ruhen hier vor allem auf der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Ein sportliches Großereignis wie dieses verspricht einen positiven Juni-Trend im TV-Bereich. Dies könnte die Chance für die zweite Generation der Flachbildfernseher im Wohnzimmer sein: Geräte mit größeren Bildschirmen sogar jenseits der 50 Zoll, verbesserter Qualität und 4k-Ultra-HD- Technik. Connected Audio bleibt eine Herausforderung für den Sound- Markt. GfK beobachtete bereits positive Trends in allen Bluetooth-, Airplayund NFC (Near Field Communication)- Segmenten für Docking- und Minilautsprecher, Stand-Audio-Geräte und sogar Kopfhörer. Diese Entwicklungen könnten im Bereich Unterhaltungselektronik auch die Abhängigkeit vom TV-Geschäft verringern. Foto: uneinheitliche Entwicklung in Westeuropa Das im Sektor Foto erzielte Umsatzvolumen belief sich im vierten Quartal auf knapp 2 Milliarden Euro, ein Rückgang von 21,6 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Auch auf Jahresbasis war die Entwicklung rückläufig. Zwischen Januar und Dezember wurden rund 7,2 Milliarden Euro erwirtschaftet, ein Minus von 15,7%. Der westeuropäische Fotomarkt präsentierte sich weiterhin heterogen. Die Qualitätsprodukte im Segment der höherwertigen Digitalkameras entwickelten sich gut. Geräte, die leichter durch Smartphones ersetzt werden können, verloren aufgrund dieses Kannibalisierungseffekts hingegen deutlich an Umsatz. Die Distribution der Bilder entwickelt sich zum wichtigen Wettbewerbsfaktor. Schlüsselfaktor ist die sogenannte Konnektivität, also die Vernetzungsfähigkeit der Geräte. Neben 4

5 höherer Bildqualität, besserer Funktionalität rückt somit auch die Konnektivität der Kameras zunehmend in den Fokus. GfK TEMAX Westeuropa: Aufwärtstrend erkennbar Auch wenn der westeuropäische Technikmarkt auf ein insgesamt durchwachsenes Jahr zurückblickt, so zeigen sich bei differenzierterer Betrachtung doch Aufwärtstrends. Das gilt sowohl für einzelne Sektoren und Länder, die im Rahmen des GfK TEMAX Westeuropa beobachtet werden, als auch für die zu erwartenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Europa, so das Fazit der jüngsten GfK Konsumklimastudie, kommt aus der Rezession. In den meisten Ländern verbesserten sich zum Ende des Jahres wichtige Indikatoren wie Konjunktur- und Einkommenserwartung der Verbraucher nochmals. Die Anschaffungsneigung zeigt sich zwar noch volatiler, aber ebenfalls mit leichtem Aufwärtstrend. Auch andere Institutionen wie die EU-Kommission blicken optimistisch in die Zukunft. Unterm Strich geht man in Europa für 2014 wieder von Wachstum aus. Das gilt auch für EU-Krisenstaaten wie Italien, Spanien, Portugal und Griechenland, denen eine leicht steigende Wirtschaftskraft prognostiziert wird. Bleibt für den westeuropäischen Technikmarkt zu hoffen, das dieser stärker als in von den erwarteten positiven ökonomischen Trends profitieren kann. Tabellarische Zusammenfassung Q1 Q2 Q3 Q4 Q4 13 /Q4 12 Q1-4 Q /Q Mio.EUR Mio.EUR Mio.EUR Mio.EUR +/-% Mio.EUR +/-% Unterhaltungselektronik (CE) ,1% ,6% Foto (PH) ,6% ,7% Elektrogroßgeräte (MDA) ,3% ,4% Elektrokleingeräte (SDA) ,4% ,5% Informationstechnologie (IT) ,6% ,0% Telekommunikation (TC) ,7% ,6% Bürogeräte & Verbrauchsmaterialien (OE) ,9% ,0% GfK TEMAX Westeuropa ,1% ,6% Quelle: GfK TEMAX Westeuropa, GfK * Die Zahlen im Bereich Telekommunikation werden seit dem ersten Quartal auf Basis nicht subventionierter Preise ausgewiesen. Historische Daten wurden entsprechend überarbeitet. 5

6 Zur Studie Der GfK TEMAX ist ein Index zum Markt der technischen Gebrauchsgüter. Die Ergebnisse basieren auf regelmäßigen Erhebungen des Handelspanels der GfK. In das Handelspanel fließen weltweit Daten von mehr als Verkaufsstellen ein. Seit 2009 erhebt GfK den GfK TEMAX auch international in mehr als 30 Ländern. Er stellt erstmals umfassende Gesamtmärkte für technische Gebrauchsgüter in verschiedenen Ländern dar. In den GfK TEMAX Westeuropa fließen Daten aus elf Ländern direkt (AT, BE, DE, ES, FR, GR, IT, NL, PT, SE, UK) und vier Ländern (CH, DK, FI, NO) hochgerechnet ein. Berichte und Pressemitteilungen sind unter abrufbar. Wenn Informationen aus dieser Pressemitteilung oder von zitiert werden, bitten wir, explizit auf GfK TEMAX als Quelle zu verweisen. Weitere Informationen: Stefan Schmidt, T , stefan.schmidt@gfk.com Wolfgang Seubold, T , wolfgang.seubold@gfk.com Über GfK GfK steht für zuverlässige und relevante Markt- und Verbraucherinformationen. Durch sie hilft das Marktforschungsunternehmen seinen Kunden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über 80 Jahre Erfahrung im Erheben und Auswerten von Daten. Rund Experten vereinen globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern. Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht GfK aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt es den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das Leben der Verbraucher zu bereichern. Weitere Informationen erhalten Sie unter Folgen Sie uns auf Twitter: V.i.S.d.P. GfK SE, Corporate Communications Jan Saeger Nordwestring Nürnberg T public.relations@gfk.com 6