TTIP & CETA: Türöffner für die Agro-Gentechnik in Europa. Stand: April 2015 Testbiotech e.v.

Transkript

1 TTIP & CETA: Türöffner für die Agro-Gentechnik in Europa Stand: April 2015 Testbiotech e.v.

2 Testbiotech stärkt durch industrieunabhängige Expertise die Entscheidungskompetenz der Gesellschaft. > führt Studien/Gutachten durch > initiiert und fördert Forschungsprojekte > arbeitet als watchdog > setzt politische Impulse

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4 Freier Handel für.? Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere Produkte von geklonten Tieren Neue Gentechnikverfahren

5 Welche GV-Pflanzen mit welchen Eigenschaften stehen zur Zulassung in der EU an?

6 Immer mehr herbizidresistente GV-Pflanzen, die gegen immer mehr Spritzmittel resistent gemacht werden

7 Smartstax + Mais der Firmen Monsanto / Dow Agrosciences produziert 6 Insektengifte und ist gegenüber 4 Gruppen von Herbiziden resistent (Quelle: Handbuch Agrogentechnik, Oekom Verlag).

8 Gentechnik-Tiere vor der Zulassung?

9 Synthetische Gentechnik DNA-Analyse und DNA-Synthese gehen Hand in Hand. Quelle: US PRESIDENTIAL COMMISSION FOR THE STUDY OF BIOETHICAL ISSUES

10 Synthetische Gentechnik / Versteckte Gentechnik > DNA-Sequenzierung und DNA-Synthese > Gezielte Insertion im Genom mit Nukleasen = Gen-Scheren > Genomveränderungen durch Oligonukleotide > Steuerung Gen-Exprimierung / Epigenetik > Einbau künstlicher Chromosomen

11 Oligonukleotide Abbildung: Modell der Wirkungsweise von Oligonukleotiden: 1. Oligonukleotid wird in Zelle eingeschleust 2. Oligonukleotid setzt sich an entsprechende Stelle im Genom 3. Abweichung vom Genom löst zelleigenen Reparaturmechanismus aus. 4. Oligonukleotid löst sich auf. 5. Abweichung vom Genom im oberen Strang wird entsprechend ersetzt. 6. Gewünschte Punkt-Mutation wurde ins Genom eingebaut. Quelle:

12 Oligonukleotide / Clearfield -Raps (RTDS)

13 Gen-Scheren: CRISPR / CAS Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats

14 Synthetische Gentechnik / Versteckte Gentechnik Europa braucht keine Regulierung der neuen Züchtungswerkzeuge. Sie würde ohnehin ins Leere laufen. Denn Produkte, die außerhalb Europas mit Hilfe innovativer Züchtungsverfahren und ohne die für die EU typischen politischideologischen Genehmigungsauflagen entwickelt werden, können nicht von konventionell gezüchteten Produkten unterschieden werden. ( ) Die neuen Pflanzen könnten also aus dem Ausland problemlos auf den europäischen Markt kommen. Riccardo Gent, DIB, transkript, Nr. 3 I 21. Jahrgang 2015

15 Am Start: Unternehmen wie Intrexon Das Unternehmen Intrexon. konzentriert sich auf industrielle Anwendungen der Synthetischen Biologie. ( ) Die technologisch fortgeschrittene biotechnologische Plattform des Unternehmens ermöglicht. eine nie dagewesene Kontrolle über die Funktion und den Output von lebendigen Zellen.

16 Beispiel Intrexon Intrexon gehören u.a.: Klonfirmen wie Viagene und TransOva; Firma Aquabounty, transgener Lachs Patente auf gentechnisch veränderte Tiere, vom Schaf bis zum Schimpansen Gentechnik-Äpfel: Arctic Apple Entwicklung von Gentechnik-Bäumen in Kooperation mit FuturaGene Group Zu den Vorständen von Intrexon gehört Robert B. Shapiro, der ehemalige Geschäftsführer von Monsanto.

17 Was ändert sich mit TTIP und CETA? Transatlantic Trade and Investment Partnership Comprehensive Economic and Trade Agreement

18 Vergleich Gentechnikgesetzgebung EU-USA

19 Die offiziellen Zielsetzungen (CETA) >> Abschaffung von Handelsbarrieren (z.b. Kennzeichnung) >> Beschleunigung und Vereinheitlichung der Zulassung >> Stärkung des Wettbewerbs

20 Die Instrumente Zusammenarbeit der Behörden Nicht-öffentliche Gremien Internationale Schiedsgerichte Chilling effect: Keine Verbesserung bestehender Regelungen kontinuierlicher Druck zur Absenkung von Standards Zementierung der Vorherrschaft von wirtschaftlichen Interessen keine Ausstiegsklausel

21 CETA und Vereinbarungen zur Biotechnologie - Zusammenarbeit bei Zulassungsverfahren - die Berücksichtigung von wirtschaftlichen Vorteilen bei Zulassungsanträgen - zeitgleiche Zulassungen in EU und Kanada - einheitliche Regelungen bei Kontaminationen - Abbau Handelshemmnisse, z.b. unnötige Kennzeichnungen - Vorlage neuer Gesetzesinitiativen im Bereich Biotechnologie bei Gremien von CETA

22 Die Ziele der Industrie Globales Regelwerk im Sinne der Großkonzerne Standards, die politisch bisher nicht durchsetzbar waren Abschaffung des Vorsorgeprinzips Keine Wahlfreiheit / weniger Transparenz Verhinderung neuer, verbesserter Schutzstandards oder von Kennzeichnungsvorschriften Marktkonforme Demokratie Thilo Bode, Die Freihandelslüge

23 Forderungen Abbruch Verhandlungen über TTIP oder umfassende Ausnahme von Regelungen zum Schutz von Umwelt und Verbrauchern. Keine Unterzeichnung von CETA.

24 Freier Handel oder Wahlfreiheit? Die Bundesregierung muss sich entscheiden: Kennzeichnung, Transparenz und klare gesetzliche Verbote oder TTIP und freie Bahn für die Interessen der Gentechnikindustrie

25 Weitere Informationen