Studienqanq: lnternational Business Zeitraum: 20. August Dezember 2010
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- Stephanie Weiner
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1 Erfahrunqsbericht über ein Auslandssemester in Helsinki / Finnland Studienqanq: lnternational Business Zeitraum: 20. August Dezember 2010 Warum Finnland? Mit dieser Frage wird man sowohl in Deutschland als auch in Finnland sehr oft konfrontiert. Auf die ldee kam ich durch eine ehemalige lb-studentin, welche ihr Auslandssemester in Helsinki absolvierte. zum einen legte ich sehr großen wert auf die unterrichtssprache Englisch und zum anderen war ich von den vielen Ausflügen in und um Finnland begeistert, da ich vor allem auch Land und Leute kennenlernen wollte. Außerdem ist Finnland für sein sehr hohes Ausbildungsniveau bekannt, was sich dann auch im Kursangebot widerspiegelte' Vorbereitung Am Anfang habe ich natürlich auch noch sehr im Dunkeln getappt, doch ich denke, mit einer frühzeitigen Vorbereitung kann eigentlich nichts schief gehen. Einen guten Leitfaden gibt dabei die HTW anhand der verschiedenen,,deadlines", welche im Bewerbungsprozess um ein Auslandssemester zu beachten sind' Nachdem ich die Bestätigung hatte, nach Helsinki gehen zu dürfen, habe ich mich noch einmal direkt an der Partnerhochschule,,Metropolia" beworben. lch bekam eine recht schnelle Zusage und viele weitere hilfreiche lnformationen bezüglich des Kursangebotes, Wohnen, etc. Wohnen wichtig ist, sich so schnellwie möglich für einen wohnheimplatzzu bewerben, da die Plätze sehr knapp sind. Der Großteil der Erasmus-studenten ist bei,,hoas" untergebracht, Die Wohnheime befinden sich an unterschiedlichen Orten, welche alle ihre Vor- und Nachteile haben. ln Myrrmäki befindet sich die Universität. Die meisten Studenten waren entweder dort oder in den zwei Haltestellen mit dem Zug entfernten
2 Kannelmäki untergebracht. Da ich mich zusammen mit einer Kommilitonin für ein sogenanntes,,shared apartment" beworben habe, haben wir direkt in der Stadt in Kamppi gewohnt. Die zentrale Lage ist natürlich von Vorteil, da man alle Einkaufsmöglichkeiten um die Ecke und vor allem der nächtliche Heimweg immer unkompliziert ist. Allerdings gibt es auch Nachteile: zum einen muss man unbedingt beachten, dass man sein Zimmer erst ab dem 1. September beziehen kann (da das Gebäude im Sommer als Hostel verwendet wird) und der Weg zur Universität vergleichsweise lang ist (15 Minuten Fußweg zum Hauptbahnhof, 20 Minuten Zugfahrl,l0 Minuten Fußweg zur Uni). Wir haben pro Person auch,,nur" 270 verglichen mit 400 in den 3er bzw. 6er WG's bezahlt. wer sich gern einmal zurückzieht und seine Privatsphäre bevorzugt, sollte allerdings nicht in ein,,shared apartment" ziehen, da man zuzweit nur einen Raum hat' Als wir eingezogen sind war so gut wie nichts vorhanden außer Bett, schreibtisch, Stühle und die Kochgelegenheit. Kissen, Bettdecke, Teller, TaSSen, Pfannen, Töpfe, etc' mussten wir alles selber kaufen. ln den 3er bzw. 6er WG's ist aber schon eine Grundausstattung an KÜchenutensilien der Vorgänger vorhanden' Fluq Den Flug hatte ich Anfang Mai über Air Berlin ab Berlin gebucht. Wenn man bei Air Berlin gleich Hin- und Rückflug bucht, kann man sogar 30kg Gepäck mitnehmen, was mehr als hilfreich ist. Beide Flüge zusammen haben rund 140 gekostet, was eigentlich human ist. Bank Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine Kreditkarte das Zahlungsmittel ist' ln Finnland ist diese Zahlungsmethode auch sehr üblich, selbst kleine Beträge oder im Club bezahlt man mit Kreditkarte. ldeal wäre es natürlich, wenn man eine Bank findet, in der auch die Abhebung noch kostenfrei ist' Handv Bei meinem Mobilfunkanbieter (BASE) konnte ich meinen Vertrag für die Zeit im Ausland aussetzen und habe mir in Finnland dann direkt eine Prepaidkarte gekauft' Telefonieren und sms schreiben ist sehr günstig, nur TCent pro Minute oder SMS'
3 Angekommen in Helsinki... Allgemein kann ich sagen, dass die Organisation während meines ganzen Aufenthaltes tadellos war. Beispielsweise wurden wir von unserem Tutor, welcher uns im Voraus kontaktiert hat, vom Flughafen abgeholt. Universität Die Metropolia hat verschiedene Fakultäten an unterschiedlichen Standorten. Meine Fakultät,,Business" war in Myrrmäki. Die Uni ist relativ klein und übersichtlich, was ich als sehr angenehm empfand. Sie ist bestens ausgestattet, in jedem Raum befindet sich ein PC und es gibt extra noch 3 Computerräume für die Studenten, in welchen man auch die Möglichkeit zum Drucken hat, man muss nur sein eigenes Papier mitbringen. Es gibt auch eine kleine Bibliothek, die allerdings eine nicht so große Auswahl an Büchern bereitstellt. ln der Cafeteria kann man jeden Tag zwischen zwei bis drei Gerichten wählen inklusive Milch, Wasser, Brot und Salat ist der Preis von 2,50 für finnische Verhältnisse echt okay, auch wenn das Essen eher,,geschmacksache" ist. Neben der Uni befindet sich auch gleich eine Turnhalle mit Sauna und einem kleinen Fitnessraum, welche man jederzeit kostenfrei nutzen kann. Das Kursangebot ist sehr vielfältig - die jeweiligen Kurse sind je nach Anzahl der Credits mit unterschiedlichem Arbeitsaufwand verbunden. Generell ist es so, dass man im Laufe des Semesters viele Projekte,,,Assignments", etc. hat. lch hatte am Ende zum Beispiel nur noch eine Prüfung, welche 50% gewichtet war. Neben Fächern wie SME Management, Project Management, Relationship Skills, Research fvethods, Sustainable Entrepreneurship und Communication for lb, belegte ich auch,,finnish Culture and History" sowie,,survival Finnish for Foreigners". Beides kann ich nur weiterempfehlen. lm Erstgenannten macht man jede Woche einen Ausflug in Helsinki (Parlament, Soumenlinna, Design Museum,...) und muss dann immer einen Bericht darüber schreiben. Finnisch ist meiner Meinung nach recht unwahrscheinlich zu Erlernen, aber um wenigstens ein paar Redewendungen auf lockere Art und Weise zu lernen, bietet sich der zweitgenannte Kurs an.
4 Helsinki Helsinki ist eine sehr schöne Stadt. Die Größe des Zentrums ist mit Dresden oder Leipzig zu vergleichen uhd man kann eigentlich alles erlaufen. Durch die Nähe am Meer gibt es sehr viele schöne Orte zum relaxen oder auch joggen. Man sagt den Finnen ja nach, sie wären sehr ruhig und schüchtern, was sich auch während meines Aufenthaltes bestätigte. Aber ich bin immer auf sehr hilfsbereite Menschen gestoßen und selbst ältere Leute haben versucht, einem auf Englisch weiterzuhelfen. Manchmal muss man eben den ersten Schritt machen, um mit den Finnen,,warm" zu werden. Etwas geschockt war ich über den Alkoholkonsum, welcher trotz extremer Preise sehr hoch war, allerdings sollte man auch da nicht alle Finnen über einen Kamm scheren, aber es war schon auffällig. lch habe mich in Helsinki aber immer sehr sicher gefühlt und die Kriminalitätsrate ist auch verschwindend gering. Ausflüqe Ein sehr großes Lob gilt der Studentenorganisation ESN/Metka, welche alle Events jeglicher Art planten. Von den Partys bis hin zu den unvergesslichen Ausflügen. Glücklichenrreise konnte ich an allen teilnehmen, was ich wirklich jedem sehr ans Herz legen würde, soweit es finanziell möglich ist. Wir waren in Tallinn (ca. 60 ), St. Petersburg (ca. 200 ), Stockholm (ca. 50 ) und im unvergesslichen und atemberaubenden Lappland (ca. 400 ).
5 Ausqaben Generell ist das Preisniveau in Finnland um 20% - 50% höher. Je nach dem, welche Ansprüche man hat muss man ca. 300 zum Leben einplanen. Hinzu kommen noch die Miete sowie die,,travelcard" (öffentliche Verkehrsmittel), welche 40 pro Monat kostet. Fazit lch würde jedem ein Auslandssemester in Helsinki ans Herz legen. lch habe unheimlich viele Erfahrungen gesammelt, viele verschiedene Leute aus den unterschiedlichsten Ländern kennengelernt und ganz nebenbei mein Englisch verbessern können. Das einzige Manko sind die relativ hohen Lebenserhaltungskosten.
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