Die Aktivitäten der MSB in Verbänden und Arbeitskreisen
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- Reinhardt Messner
- vor 6 Jahren
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1 Die Aktivitäten der MSB in Verbänden und Arbeitskreisen Dr. Jörg Krüger Die Einbindung der Müllkraftwerke in das rechtliche und technische Umfeld ist sehr vielfältig und die damit anfallenden Aufgaben können nur gemeinsam mit anderen Betreibern erfolgreich gelöst werden. Die aktuellen Themen der unterschiedlichen Aufgabengebiete werden in Verbänden gemeinsam festgelegt und Lösungen für die Aufgaben gesucht. Erfahrungen einzelner Betreiber werden anderen Betreibern in Form von Berichten auf Tagungen oder bei anderen Gelegenheiten vermittelt. In diesem Bericht werden diese Verbände bzw. Arbeitskreise sowie die Aktivitäten von MSB kurz vorgestellt. Die Öffentlichkeitsarbeit zur Steigerung der Akzeptanz der Müllverbrennungsanlage in Schwandorf liegt im Aufgabenbereich des ZMS und wird in dieser Ausarbeitung nicht behandelt. Verbände und Arbeitskreise VGB Der VGB (Technische Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber) bündelt im wesentlichen technische Erfahrungen aus dem Betrieb von Kraftwerken und vermittelt sie in geeigneter Form an interessierte Betreiber und Hersteller von Kraftwerksanlagen. Einzelne Arbeitskreise und Fachausschüsse des VBG sind speziell für die Aktivitäten im Bereich der Müllverbrennung zuständig. Auf Grund der Erfahrungen werden Richtlinien für spezielle Themenbereiche erarbeitet. Bei besonderen, für alle Betreiber von Anlagen relevanten Aufgabenstellungen, die von den Anlagen- bzw. Komponentenherstellern aus verschiedenen Gründen nicht gelöst werden können, empfiehlt der Arbeitskreis der VGB zur Klärung von Schadensursachen und damit zur Lösung der Aufgaben die Vergabe von Forschungsaufträgen. Die Beteiligung des VGB und der Betreiber an der Finanzierung wird dabei festgelegt. Im Arbeitskreis Thermische Abfallverwertung werden unter Leitung der Herren Albert und Dr. Schirmer die aktuellen Schäden, die durch die aggressiven Rauchgase bei Betrieb von Müllkraftwerken verursacht werden, aufgezeigt sowie die Erfolge der eingeleiteten Gegenmaßnahmen vorgestellt. Im Fachausschuß Nebenprodukte aus Verbrennungsanlagen und mehreren zugeordneten Arbeitskreisen werden die unterschiedlichen Aufgaben, die im Zuge der Verarbeitung, Verwertung, Deponierung und Vermarktung der Reststoffe auftreten, angesprochen. Ein Ziel der Aktivitäten des Arbeitskreises Kraftwerksnebenprodukte ist es, praktikable und gleichzeitig rentable Wege der Schlackenaufbereitung zu finden, die den erfolgreichen Einsatz dieser Schlacken in einem möglichst breit gefächerten Bereich ermöglichen. In allen Arbeitskreisen werden neben den aktuellen Problemen die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Gesetzen, die in der Planungsphase sind, diskutiert. Durch direkten oder indirekten Kontakt zu den an der Novellierung von Gesetzen beteiligten Kreisen wird versucht, die zukünftigen Gesetze in Einklang mit den tatsächlichen Möglichkeiten und Notwendigkeiten zu bringen.
2 VDI Der VDI (Verein deutscher Ingenieure), die GET (Gesellschaft für Energietechnik) und die VDI-KRDL (Kommission Reinhaltung der Luft) beschäftigen sich ebenfalls mit technischen Aufgaben und haben über Herrn Dr. Reimann, der zugleich im Verband Eurocities aktiv ist, Möglichkeiten der Einflußnahme auf die nationale und europäische umweltrechtliche Gesetzgebung. ATAB Die ATAB (Arbeitsgemeinschaft thermische Abfallverbrennungsanlagen Bayern) vertritt die Interessen der bayerischen Müllverbrenner auf Landesebene und ist in vielen Fällen Ansprechpartner und Koordinator für das Landesamt für Umweltschutz (LfU). Sprecher der ATAB ist Herr Denk vom ZMS. In der ATAB gibt es mehrere Arbeitsgruppen, die sich sowohl mit technischen als auch mit genehmigungs- und umweltrechtlichen Aufgaben beschäftigen. MSB ist im Arbeitskreis Technik und Gesetze vertreten. Die ATAB hat Kontakte mit den entsprechenden Verbänden aus Österreich (ÖWAV) und der Schweiz (VBSA). Der Erfahrungsaustausch mit diesen Verbänden findet bei jährlichen Treffen, über Berichte oder bei Bedarf auch direkt statt. ITAD Die ITAD (Interessensgemeinschaft thermische Abfallverbrennungsanlagen Deutschland) wurde auf Betreiben der ATAB gegründet und vertritt auf politischer Ebene die Interessen aller deutschen Betreiber von Müllverbrennungsanlagen. Die Gründung der ITAD wurde notwendig, um die Interessen der Müllverbrenner bei der Festlegung von europäischen und nationalen Gesetzen ausreichend zu vertreten. Alle deutschen Interessensverbände der Müllverbrenner sind der ITAD angeschlossen oder werden sich in absehbarer Zeit angeschlossen haben, so daß der ITAD in kurzer Zeit die Anerkennung aller Gesetzgebungsgremien auf nationaler und europäischer Ebene zuteil wurde. Zur Aufgabe der ITAD gehört es unter anderem, zu verhindern, daß letztendlich über europäische und nationale Gesetzgebung übermäßige Benachteiligungen der Müllverbrennung gegenüber anderen Entsorgungs- und Verwertungswegen resultieren. Wird kein Einfluß genommen, so ist abzusehen, daß in den Müllverbrennungsanlagen nur noch heizwertarme und stark schadstoffhaltige Reststoffe angeliefert werden. Mit der Verbrennung solcher Reststoffe steigen die Aufwendungen zur Behandlung der Abgase und Reststoffe sowie die Reparaturkosten erheblich. Soll diese finanzielle Belastung nicht zu Lasten des Umweltschutzes gehen, sind steigende Entsorgungskosten nicht auszuschließen, welche die Allgemeinheit belasten. Dies würde die Akzeptanz der Müllverbrennungsanlagen weiter schädigen und zu rein populistisch motivierten höheren Aufwendungen hinsichtlich des Umweltschutzes führen. Als Beispiel hierfür ist die - bereits durch Verordnungen und Gesetze verabschiedete - unterschiedliche Bewertung der Schadgase Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid zu sehen. Für Kohlenmonoxid- und Schwefeldioxidemissionen aus Müllverbrennungsanlagen (beide Grenzwert 50 mg/nm³) gelten tiefere Tagesgrenzwerte als für Kohlenmonoxid aus Zementwerken und kohlebefeuerten Kraftwerken (Zementwerk: CO kein Grenzwert, normale Betriebswerte 1500 mg/nm³, SO2 normale Betriebswerte < 50 mg/nm³, Grenzwert 400 mg/nm³; Kraftwerke: CO Grenzwert 250 mg/nm³, SO2 Grenzwert 400 mg/nm³). PREWIN Waste Incineration Network, EG-Arbeitskreis Das Forschungszentrum "Institute for Advanced Materials" der EG in Petten (Niederlande)
3 hat einen Arbeitskreis gebildet, in dem die Erfahrungen beim Betrieb von Müllverbrennungsanlagen auf europäischen Ebenen gebündelt werden. MSB wurde als deutscher Betreiber zur Teilnahme an dem Arbeitskreis aufgefordert. Es wurden drei Aufgabenbereiche festgelegt: Plant Characterisation, Material Property Data Collection and Analysis, Repair Methods and Maintenance. MSB hat die Führung in dem Arbeitskreis Repair Methods and Maintenance übernommen. Eine direkte Mitwirkung bei neuen europäischen Gesetze, die im Bereich der Müllverbrennung Auswirkungen haben, ist leider nicht vorgesehen. FDBR Der FDBR ist der Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau e. V. der deutschen Kesselhersteller. MSB wurde über den VGB aufgefordert, als Betreiber in einem Arbeitskreis mitzuwirken. Unser Ziel in diesem Arbeitskreis ist es, im Interesse aller Beteiligten Müllqualitäten mit definiertem Heizwert und definierter chemischer Zusammensetzung festzulegen, die zumindest hinsichtlich der Auslegungsberechnungen einen Vergleich zwischen unterschiedlichen Anlagenanbietern gestatten. Die bisher gängig Angabe (nur) des Heizwerts reicht zur Charakterisierung des Brennstoffs Müll nicht aus. DIFK Im Deutschen Institut für Feuerfest und Keramik GmbH Bonn wurde ein Arbeitskreis gebildet, der sich mit den speziellen Anforderungen an Feuerfestprodukten in der Müllverbrennung beschäftigt. Als Schwerpunkt der Aktivitäten wurden Bindesysteme von Feuerfestprodukten festgelegt. MSB-Beiträge zu den vorab genannten Verbänden, Arbeitskreisen und Betreibertreffen Bei MSB werden bessere technische Lösungen zur Vermeidung von wiederholten und teuren Reparaturen gesucht und in den meisten Fällen gefunden. Sinngemäß das gleiche gilt für den Betrieb der Anlagen. Wird erkannt, daß eine Betriebsweise nicht zum Erfolg führt, wird von MSB - unter Umständen gemeinsam mit Fachfirmen - eine bessere Betriebsweise angestrebt. Dies führt dazu, daß viele Neuerungen im Müllkraftwerk Schwandorf getestet und bei Erfolg angewandt werden. Diese Erfahrungen werden vielfältig erfaßt und zum Teil veröffentlicht. Ein Teil der Untersuchungen wird in Form von Diplom- bzw. Praktikumsarbeiten durchgeführt. Veröffentlichte Ergebnisse VGB Merkblätter, die gemeinsam mit anderen Betreibern erarbeitet wurden: Müllverbrennungsanlagen M 205 H Korrosionen in M 215 H Feuerfestsysteme in Müllverbrennungsanl. Vorträge: 1993 VGB Vortrag in Essen EDV-gestützte sektionale Untersuchung des Strahlungsraums von Müllverbrennungskesseln 1994 VGB Vortrag in Essen Reduktion von Schadstoffemissionen einer Müllverbrennungsanlage durch Einsatz von
4 Dampf im Überschallbereich 1995 VGB Vortrag in Amsterdam Primärmaßnahmen zur Minderungen von Emissionen bei der Abfallverbrennung H. Albert, Dr. Reimann, H. Leidig, 1997 VGB Vortrag in Essen & Ulm Korrosionen, aktuelle Schadensbilder, H. Drexler 1998 VGB Vortrag in Leipzig Erfahrungen mit dem wassergekühlten Rost in der thermischen Abfallverbrennung H. Drexler, 1998 VGB Vortrag in Leipzig Untersuchungen zur Abpulsung an einem zur quasitrockenen Rauchgasreinigung eingesetztem Gewebefilter H. Siebert, 1998 VGB Vortrag in Leipzig Rauchgasreinigung nach dem CDAS Verfahren 1999 VGB Vortrag in Rosenheim Feuerfestsysteme in Müllverbrennungsanlagen; Vorstellung des VGB Merkblattes M 215 H 1994 VDI Bildungswerk Düsseldorf Emissionsfrachtreduzierung durch Ersatz der Sekundärluft mittels alternativer Treibmittel 1998 VDI Bildungswerk Düsseldorf Betriebliche Maßnahmen zur Vermeidung möglicher SCR-Brände 1998 VDI Bildungswerk Bamberg Betriebserfahrungen bei Verschleiß-/Korrosionsbekämfung in Feuerräumen und Kesseln am Beispiel MHKW Schwandorf 1999 VDI Bildungswerk Düsseldorf Temperaturabsenkung in der SCR, H. Schuierer 1998 Dreiländertreffen Regensburg ATAB, ÖWAV VBSA Überlegungen zum Cladding 1998 ABB-Kundentagung Vermeidung von Korrosionen und Abzehrungen am Beispiel MVA Schwandorf 1998 Uhlig-Tagung Goslar Betriebserfahrungen bei Verschleiß-/Korrosionsbe-kämfung in Feuerräumen und Kesseln am Beispiel MHKW Schwandorf 1998 TÜV Symposium Mannheim Risiken und Vorteile des Betriebes von Altanlagen H. Schuierer 1999 Fachvortrag Stuttgart Korrosionen in Müllverbrennungsanlagen, Darstellung an praktischen Beispielen Diplom- und Praktikumsarbeiten:
5 1996 Diplomarbeit Chemisch-mineralogische Untersuchung von Müllschlacken, Identifizierung und Quantifizierung von Blei Frau Sabine Mitterer 1996 Diplomarbeit Fixierung von Schwermetallen in Wässern durch Minerale Frau Katrin Gruber 1998 Diplomarbeit Untersuchung des Elutionsverhaltens von Schlacken aus der Müllverbrennung bei der Einfach- und der Gegenstromwäsche mit Wasser H. Markus Kißling 1999 Diplomarbeit Grundlagenuntersuchungen zur Verbrennung von Abfall anhand kontinuierlich erfaßter Betriebsdaten im Müllkraftwerk Schwandorf H. Reiner Obermeier 1999 Projektarbeit Müll und Heizwertberechnung H. Holger Baumann 1999 Praktikumsarbeit Heizwertbestimmung von Kunststoffen Frau Dagmar Glassl
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