Erfahrungsbericht. Auslandsaufenthalt in China Von Nadine Lorenz
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- Gitta Kästner
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Um einen Einblick in die Struktur und Arbeitsweise unserer Niederlassungen Shanghai Lindner Innovative Interiors Co., Ltd. und Lindner (Taicang) Co., Ltd. zu bekommen sowie um interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen, bekam ich im Juli 2010 die Möglichkeit zu einem 4-wöchigen. Neben dem Sammeln von persönlicher Erfahrung, wurde mir vom Produktmanagement der Sparte Türen-Wand die Aufgabe zuteil, während meines Aufenthalts die chinesische I-Net Seite der Sparte Wand aufzubauen und mit Informationen zu füllen. Nach einem gut 10-stündigen Flug von München nach Shanghai wurde ich am Flughafen bereits von meinem Ansprechpartner Herrn Kevin Feng und dem Fahrer Herrn Xu erwartet und zu meinem Hotel gebracht, in dem ich mich von der langen Reise und der Zeitverschiebung erholen konnte. Am nächsten Tag startete dann meine Arbeit im Shanghaier Büro, wo mir zunächst Herr Ulbrich vorgestellt wurde. Der Geschäftsführer von Shanghai Lindner Innovative Interiors Co., Ltd. hieß mich herzlich willkommen und erkundigte sich über meine Aufgaben während des Aufenthalts. Danach wurde mir ein Arbeitsplatz zugewiesen, entsprechend meiner Aufgabe bekam ich einen Platz im Büro des Produktmanagements neben meinem Ansprechpartner Herrn Feng, welcher aktuell Produktmanager für Wände ist. Außerdem saßen zu diesem Zeitpunkt die Produktmanager für die Decke Frau Weng und Herr Zhang sowie Herr Pang, Produktmanager Boden und Frau Susi Wu, die Assistentin des Geschäftsführers, in diesem Büro. Letztere war für mich eine Ansprechpartnerin bei allen Fragen und Problemen rund um meinen Aufenthalt, sei es die Buchung der Hotels, der Transport vom und zum Flughafen oder auch nur die Sicherheit im Notfall eine Muttersprachlerin kontaktieren zu können, die ins Chinesische übersetzen kann. Bevor ich mit dem Aufbau der I-Net Seite beginnen konnte, habe ich zunächst meinen Plan mit Herrn Feng durchgesprochen, der seine eigenen Ideen einbrachte und mit mir die Notwendigkeit der einzelnen Inhalte für den chinesischen Markt durchging. Danach konnte ich mit der Erstellung der Navigation nach Vorbild der deutschen Seite beginnen. Da der chinesische Markt anderen Anforderungen folgt als der Deutsche, wird hier auch nur ein Teil des deutschen Produktportfolios angeboten. Diese Tatsache machte es notwendig, dass ich einige Dokumente anpasste und anschließend ins Englische übersetzte. Außerdem verwendete ich auf Wunsch von Herrn Feng für die Produktseiten auch Fotos von chinesischen Projekten. Mit Herrn Posselt, dem Leiter des Projektmanagements, sprach ich ab, welche Informationen für seine Abteilung wichtig sind und ob diese ins I-Net eingepflegt werden können. Darüber hinaus wollte er einige Dokumente nach deutschem Vorbild auch in China einführen, sodass ich die Originale besorgte und mich um die weitere Bearbeitung kümmerte. Meine zweite Woche verbrachte ich bereits in Taicang. Nachdem ich am Wochenende mein Hotel bezogen hatte, wurde ich am Montagmorgen vom Fahrer zur Arbeit gebracht. Dort war für den ersten Tag ein Gespräch zwischen Herrn Kevin Feng, Herrn Rainer Dolschenko und mir geplant. Ersteller: N. Lorenz Erstelldatum: Seite 1 von 5
2 Herr Dolschenko ist ebenfalls Produktmanager für Trennwände und war mein Ansprechpartner in Taicang. In dem Meeting wurden von mir die bereits erreichten Fortschritte der I-Net Seite gezeigt und gemeinsam diskutiert, welche in Taicang vorhandenen Dokumente sinnvollerweise ergänzt werden sollten. Danach wurden mir alle Abteilungen gezeigt und einzelne Personen vorgestellt. Schließlich hieß mich auch noch Herr Dette, der zu dieser Zeit Geschäftsführer der Lindner (Taicang) Co., Ltd. war, in seinem Büro willkommen. Ich erzählte ihm von meiner Arbeit, dem Aufbau des chinesischen I-Nets, aber auch meinem Wunsch die Abläufe in China genau kennenzulernen. Daraufhin erklärte er mir den groben Prozessablauf in Taicang. Anhand seiner Erläuterungen, aber auch durch die Unterstützung einiger Kollegen, die mir in persönlichen Gesprächen ihren Aufgabenbereich näher brachten, konnte ich mir schließlich ein Bild vom Arbeitsablauf und den Zusammenhängen der Standorte Taicang und Shanghai verschaffen. So weiß ich nun, dass die eingehenden Anfragen von Shanghai direkt an die neu eingerichtete Abteilung Centralized Internal Service weitergeleitet werden, dort wird das Angebot vorbereitet und kalkuliert. In dieser sog. Opportunity to order -Phase werden möglichst wenige projektspezifische Zeichnungen erstellt, um zum einen die CAD-Abteilung zu entlasten, zum anderen aber auch einen vorzeitigen Knowhow-Abfluss an den Kunden zu vermeiden. Das fertige Angebot wird dann an das Verkaufsteam in Shanghai geschickt. Bei Vertagsschluss beginnt die Order to cash -Phase, jetzt wird von den Projektmanagern in Shanghai das Material bestellt. Die Bestellungen werden in Taicang vom Order Processing Team bearbeitet, eventuell werden Fertigungszeichnungen erstellt, bevor dann der Fertigungspreis errechnet wird. Die Bestellung inklusive Preis muss dann, bevor sie endgültig an die Produktion oder den Einkauf geht, noch von einer autorisierten Person aus Shanghai unterzeichnet werden. Neben den bereits benannten Abteilungen, gibt es in Taicang noch ablaufunterstützende Abteilungen wie das Produktmanagement, die Finanzabteilung oder das Qualitätswesen. Besonders interessant waren für mich in diesem Zusammenhang die detaillierten Erläuterungen von Herrn Martin Eichinger, der mir die Kalkulation der Wände erklärte, sodass ich Vergleiche zwischen der Kalkulation in China und Arnstorf ziehen konnte, in der ich selbst auch arbeite. Sehr aufschlussreich war auch eine Führung durch die Produktion, welche Herr Dolschenko mit vielen wissenswerten Informationen untermalte. Während meiner zwei Wochen in Taicang sprach ich mit den verschiedenen Abteilungen ab, welche Dokumente ich noch für das I-Net benötige und konnte dadurch wichtige Kontakte knüpfen, die mir sicherlich auch nach meinem Auslandsaufenthalt noch nützlich sein werden. Darüber hinaus habe ich auch immer wieder in Gesprächen mit chinesischen Kollegen meine englischen Sprachfertigkeiten verbessert. Das Highlight meines Aufenthalts in Taicang war dann die abschließende Präsentation über die Nutzung der neu erstellten I-Net Seite vor den Kollegen der Abteilungen ISD und CAD. Um die Erkenntnisse aus diesem Vortrag Ersteller: N. Lorenz Erstelldatum: Seite 2 von 5
3 langfristig zu erhalten, habe ich darüber eine Zusammenfassung erstellt und an die Teilnehmer verteilt. Die letzte Woche meines Auslandsaufenthalts verbrachte ich wieder zurück in Shanghai. Hier wurden von mir noch einige Feinheiten am I-Net verändert und Dokumente ergänzt, die in der ersten Woche noch nicht existierten. Bereits jetzt konnte ich die Ergebnisse meiner Arbeit in Taicang an die Kollegen in Shanghai weiterreichen und auch die Einführung in das I-Net hielt ich hier vor den Verkäufern und Projektmanagern. Man kann sagen, dass die neue chinesische I-Net Seite der Sparte Wand auf positive Resonanz gestoßen ist und ich hoffe, dass meine Arbeit den Kollegen in China auch zukünftig ein Hilfe sein wird. Die vergangenen 4 Arbeitswochen sind wie im Flug vergangen, wohl durch die vielen Eindrücke, die ich sammeln konnte, die netten Kollegen, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen und auch durch die abwechslungsreichen Aufgaben, die der Aufbau des I-Nets mit sich brachte. Neben meiner Arbeit, kam aber auch meine persönliche Freizeitgestaltung nicht zu kurz und so nutzte ich jede Gelegenheit nach der Arbeit und am Wochenende, um etwas von Shanghai zu sehen. Während ich an meinem ersten Tag noch eingeschüchtert war von der Größe der Stadt, den vielen Menschen und den chaotischen Verkehrsverhältnissen, verflog diese Unsicherheit schnell während der ersten Woche. Bereits am Donnerstag bekam ich die Möglichkeit, zusammen mit einem jungen deutschen Kollegen, das WM-Spiel Deutschland gegen Spanien live mitzuverfolgen und lernte dort viele Deutsche kennen, die ebenfalls eine Zeit im Ausland verbringen. Diese Kontakte konnte ich für weitere Treffen an den folgenden Wochenenden nutzen. Außerdem besichtigte ich viele Sehenswürdigkeiten der Stadt auf eigene Faust, was durch das moderne Metronetz und die günstigen Taxipreise kein Problem darstellte. Das erste Wochenende nutzte ich, um mir einen allgemeinen Überblick über die Stadt zu verschaffen und so bestaunte ich die Wolkenkratzer im boomenden Stadtteil Pudong, informierte mich im Shanghaier Museum über die Geschichte Chinas und besuchte das Shanghai Aquarium. Den Sonntag nutzte ich zur Besichtigung des Jing an Tempels, eines buddhistischen Tempels mitten in der Stadt. Da Taicang bei weitem nicht so viel Sehenswertes wie Shanghai zu bieten hat, kam ich auch für das zweite Wochenende zurück nach Shanghai. Ich besuchte den Yuyuan Garden, ein traditioneller chinesischer Garten, der als Ruhepol in der Hektik der Großstadt gilt. Auch ein Einkaufsbummel in der Old Street und der berühmten Nanjing Lu, die zur bekannten Uferpromenade Bund führt, stand an. An meinem dritten Wochenende lud mich Frau Lili Feng, die ich bereits bei ihrem Besuch in Arnstorf kennen lernte, ein, zusammen mit ihr die Wasserstadt Zhouzhuang zu besuchen. Das war für mich ein besonderes Erlebnis, da sie bestens über die chinesische Geschichte und deren Traditionen Bescheid weiß und ich so vieles über dieses Land und die Leute erfahren habe. Ein gemeinsames chinesisches Essen krönte diesen Ausflug. Auch in den beiden vorangegangenen Ersteller: N. Lorenz Erstelldatum: Seite 3 von 5
4 Wochen hatte sie sich bereits viel um mich gekümmert und mich abends zum Essen eingeladen. Den Sonntag nutzte ich dann für eine Fahrt mit der Magnetschwebebahn Maglev und den Besuch des Museums für Stadtentwicklung am Volksplatz. Shanghai ist trotz seiner Größe eine Stadt in der man sich rund um die Uhr sicher fühlen kann. Und so besichtigte ich auch nach der Arbeit und abends am Wochenende viele Sehenswürdigkeiten. Ganz besonders beeindruckend ist natürlich der glitzernde Stadtteil Pudong bei Nacht, ob man nun durch die Straßen wandert, die Skyline vom Bund aus genießt oder bei einer Schifffahrt auf dem Huangpu Fluss. Atemberaubend war auch mein Besuch in der Shanghai Circus World, in der die besten chinesischen Artisten ihr Können zeigen. Besonderes Glück hatte ich, dass zu dieser Zeit die Expo in Shanghai stattfand und so nutzte ich die Chance zu einem abendlichen Besuch der Weltausstellung. Die Metropole Shanghai hat so viel Sehenswertes zu bieten, sodass es mir in meiner Freizeit nie langweilig wurde. Alles in allem kann ich sagen, dass dieser Auslandsaufenthalt eine wunderbare Zeit für mich war, die ich nicht missen möchte. Ich durfte viele nette Menschen kennenlernen und hatte die Möglichkeit eine andere Kultur und die Mentalität ihrer Menschen zu erleben. Ich konnte hier vieles lernen, ob nun die innerbetrieblichen Zusammenhänge, mein verbessertes Englisch oder auch nur das Essen mit Stäbchen. China kann ich für weitere Auslands-aufenthalte nur empfehlen und vielleicht bietet sich ja auch für mich irgendwann wieder die Möglichkeit, hierher zurück zu kehren. Hochhäuser in Pudong Shanghai Museum am Volksplatz Im Shanghai Aquarium Jing an Temple Ersteller: N. Lorenz Erstelldatum: Seite 4 von 5
5 Abendlicher Blick vom Bund auf die Skyline von Pudong Zhouzhuang Zhouzhuang Magnetschwebebahn Maglev Chinesischer Expo Pavillion Ersteller: N. Lorenz Erstelldatum: Seite 5 von 5
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