DECKBLATT ZU TEMPORÄRE REVISION WHB-TR-MÄM Ein- und Ausbau des Motors Rotax 912 / 914

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1 HK 36 R, TS, TC, TTS, TTC, TTC-ECO WHB AIRCRAFT Temporäre Revision Ein-und Ausbau des Motors DECKBLATT ZU TEMPORÄRE REVISION WHB-TR-MÄM Ein- und Ausbau des Motors Rotax 912 / 914 Diese Temporäre Revision AMM-TR-MÄM wurde genehmigt in Verbindung mit der vorgeschriebenen Änderungsmitteilung MÄM und ist in Zusammenhang mit dem Wartungshandbuch, in der unten angegebenen Revision, gültig. Die angeführten Informationen ergänzen oder ersetzen (im Falle von Widersprüchen) jene im Wartungshandbuch. Die technischen Informationen in diesen Unterlagen wurden von Betroffene n: Rev. Kapitel n a, 2.44a, 2.45a bis 2.45e, 2.49a, 2.49b, 2.49c Anweisung: - Drucken Sie diese Temporäre Revision auf gelbem Papier aus. - Fügen Sie die n der Temporären Revision vor der originalen des Wartungshandbuchs ein. - Fügen Sie dieses Deckblatt als erste in das Wartungshandbuch ein. WHB-TR-MÄM Deckblatt 10 Okt 2010

2 2.3.1 BESCHREIBUNG Die Zeichnung des Kraftstoffsystems für Flugzeuge mit Rotax 914 wird durch folgende Zeichnung ersetzt: 2.24a

3 2.5.4 EIN- UND AUSBAU DES MOTORS Die Liste wird wie folgt geändert: MOTORAUSBAU: (1) Bowdenzug der Kühlklappenbetätigung lösen. (2) Obere und untere Cowling abnehmen. (3) Batterie abklemmen (Massekabel zuerst) und ausbauen. (4) Propeller abbauen. (5) Kraftstoffschläuche an der Brandspantdurchführung abschliessen. (6) Elektrischen Sammelstecker am Brandspant trennen. (7) TCU ausbauen (nur bei Motor 914). (8) Steckverbindung der Temperaturüberwachungsbox abstecken (nur bei Motor 914). (9) Motorkabelbaum vom Motor (an den Sensoren) abschliessen (nur bei Motor 912). (10) Anschluss des Generators am 28 V Spannungsregler abklemmen (nur bei HK 36 TTC- ECO / MPP). (11) Zusatzgenerator (wenn installiert) abbauen entsprechend dem Rotax Wartungshandbuch ( WBHB-914 oder WBHB-912). (12) Bowdenzüge und Seilzüge für Gas, Choke, Vergaservorwärmung und, falls installiert, Propellerregelung lösen. (13) Seilzug für Waste-Gate-Klappe am Stellmotor im Cockpit lösen und Stellmotor ausbauen (nur bei Motor 914). (14) Flexible Welle des mechanischen Drehzahlmessers vom Motor lösen. (15) Heizungsschläuche am Auspuffwärmetauscher demontieren. (16) Ansaugdruckschlauch zur Anzeige am Brandspant lösen. (17) Drain - Leitungen abschliessen. 2.44a

4 (18) Propeller Druckspeicher und Leitung zum Governor demontieren (bei druckspeichermontage am Motor). Stickstoff im Druckspeicher ablassen. (19) Bowdenzugwiderlager vom Governor demontieren und den Governor entsprechend dem Rotax Wartungshandbuch Dok.Nr. WBHB-914 oder WBHB-912 demontieren. (20) Motoröl ablassen. - Ölleitung vom Motorgehäuse zum Ölbehälter demontieren. - Ölleitung von der Ölpumpe zum Ölkühler demontieren. (21) Kühlflüssigkeit ablassen. Wasserkrümmerrohre links und rechts demontieren. (22) Auspuffanlage demontieren (bei Motor 912). - Auspuffendrohr und Schirmbleche demontieren (bei Motor 914). (23) Den Motor mit geeigneten Seilen (z.b. Nylonseilen) an der Propellerwelle und den Ansaugkrümmern aufhängen. Den Rumpf im Heckbereich unterstützen. Danach den Motor hochziehen, bis der Motorträger entlastet ist. Die Motorbefestigungsschrauben entfernen und den Motor herausheben. MOTOREINBAU: (1) Bowdenzugwiderlager für Gas und Choke am Vergaser montieren (nur bei Motor 912). - Drahtsicherung der Schwimmkammerschrauben kontrollieren (nur bei Motor 914). (2) Bowdenzugwiderlager auf Propeller Governor montieren und Schrauben mit Draht sichern: - Governor entsprechend Rotax Einbauhandbuch montieren. - Ölakku montieren und Verbindungsleitung zwischen Ölakku und Propellergovernor verlegen. - Druckspeicher entsprechend mt-propeller Handbuch mit Stickstoff füllen. Achtung, bei P nur mit Strom beaufschlagtem Zustand füllen. 2.45a

5 (3) Auspuffanlage montieren (nur bei Motor 912). - Schirmbleche und EGT Sensoren am Auspuff montieren (nur bei Motor 914). (4) Motor auf Motorträger montieren: Motor 914: - Schraube, Scheibe, Dämpfer, Hülse, Motorträger, Dämpfer, Scheibe, Ringmotorträger, Unterlegscheibe und Mutter montieren. - Rechte, untere Motorträgerbefestigung M10 x 100 mm montieren. Achtung, kontrollieren dass die Schrauben dort nicht am Turbolader aufliegen. - Motorträgerschrauben mit 40 Nm festziehen. Motor 912: - Geweih mit Dämpfer auf dem Motor montieren und Schrauben mit Draht sichern, Motor auf dem Motorträger positionieren. Distanzbuchsen links und rechts vom Dämpfer beilegen und festschrauben (unterschiedliche Distanzen beachten). - Motorträgerschrauben mit 40 Nm festziehen. (5) Ölleitung vom Ölbehälter (90 Fitting) zum Motorgehäusefitting montieren. 2 Dichtringe verwenden. Fittings mit 30 Nm festziehen und mit Draht sichern. (6) Ölleitung von der Ölpumpe (90 Fitting) zum Ölkühler hinten auf den Ölpumpenanschluss montieren. Fittings mit 25 Nm festziehen und mit Draht sichern. 2.45b

6 (7) Einen Satz Wasserschläuche und zwei Krümmerrohre installieren: Schläuche und Krümmer innen auf Fremdkörper kontrollieren. Linker Kühlmittelkrümmer: Ausgleichsgefäss - Schlauchbogen - grosser Krümmer - gerader Schlauchbogen - Kühlereinlass unten. Auf Abstand zwischen Kühlmittelkrümmer und Motorträger achten (geschlitzten Schlauch als Scheuerschutz verwenden). Rechter Kühlmittelkrümmer: Wasserpumpe - Schlauchbogen - kleiner Krümmer - Schlauchbogen - Kühlereinlass oben. Hitzeschutzfolie am Wasserschlauch in Auspuffnähe montieren. Auf Abstand zwischen Kühlmittelkrümmer und Motorträger achten (geschlitzten Schlauch als Scheuerschutz verwenden). (8) Drehzahlmesserwelle montieren und mit 80 mm Asbestschlauch schützen. Asbestschlauch mit Sicherungsdraht befestigen. (9) Wärmetauschermantel montieren, folgende Verbindungen herstellen: - Heizungsschlauch Heizungsstutzen - Wärmetauscher (110 mm lang) montieren. - Heizungsschlauch Wärmetauscher - Heizungsventil (250 mm lang) montieren. (10) Kraftstoffleitungen wie folgt montieren: Motor 912: - Kraftstoffdruckgeber mit Loctite 221 einkleben. - Hohlschraube unter dem Banjo Fitting (2 Kupferdichtungen) montieren. Motor 914: - Die Druckausgleichsleitung des Kraftstoffdruckgebers ist laut MSB anzuschliessen. 2.45c

7 - Ansaugdruck Anzeigeleitung ist mit Kapillare (an tiefsten Punkt) zu montieren. (11) Elektrische Kraftstoffpumpe (P/N )austauschen. Wird die Benzinpumpe nicht über DAI bezogen, so ist der Siebeinsatz im Einlauf der neuen Pumpe vor der Montage zu entfernen. (12) Cowlingstütze montieren. (13) Motorkabelbaum am Motor anschliessen. Nur bei Motor 914: Kabelbaum entsprechend MSB anschliessen. (14) Als Option: - Zusatzgenerator entsprechend dem Rotax Einbauhandbuch am Getriebe montieren, die Befestigungsschrauben mit Draht sichern. - Riemenscheibe auf Propellerflansch montieren, Propellerbolzenlänge kontrollieren. - Keilriemen entsprechend Rotax Wartungshandbuch montieren und spannen V System installieren (nur bei ECO zulässig). (15) Drainleitungen installieren: - Auf knickfreie Verlegung achten. - Die Öldrainleitung zwei Zentimeter oberhalb des Drainrohres auf einer kreuzweise einschneiden, in Längsichtung 30 mm, in Querrichtung 5 mm tief. (16) Bowdenzüge (Gas, Choke, Vorwärmung und Propellerverstellung) installieren. Motor 914: Zusätzlich Waste Gate Bowdenzug installieren und entsprechend dem Rotax Wartungshandbuch justieren. (17) Lufttemperatursensor mit Dichtring installieren. (18) Gasbowdenzug entsprechend Rotax Wartungshandbuch einstellen. 2.45d

8 (19) Propeller laut Propellerhandbuch montieren (O-Ring leicht einölen). - Propellerbolzen auf Länge kontrollieren (auch mit installiertem Zusatzgenerator). Motor 912 A2: - Elektrische Propellerverstellung entsprechend Propellerhandbuch einbauen und einstellen. (20) Motor mit Motoröl befüllen entsprechend dem Rotax Wartungshandbuch. Nur bei Motor 914: Motorölsystem entsprechend dem Rotax Wartungshandbuch füllen und gemäß SI entlüften. - Entlüftungsleitung des Ölbehälters an den Breather anschliessen. - Ölleitung an den Ölbehälter anschliessen und mit Draht sichern. (21) Kühlsystem befüllen und auf Dichtheit prüfen. (22) Batterie anschliessen. (23) Cowling installieren und folgende durchführen: - Auspuffendrohr: Abstand zu Rumpf und Cowling kontrollieren, min. 10 mm. - Kühlluftklappe anschliessen und einstellen: Stellung OFFEN mit 140 ± 3 mm Spalt. - Wasser- und Ölkühler auf Position gegenüber der Cowling kontrollieren. - Cowling darauf hin kontrollieren, dass kein Bauteilkontakt besteht: Öltankfitting, Auspuffabschirmblech und Ölakku. (24) Motor entsprechend dem Flughandbuch in Betrieb nehmen. (25) Dichtheitsprüfung und CO-Abgasmessung durchführen. 2.45e

9 Das folgende Unterkapitel wird hinzugefügt: MOTORKÜHLSYSTEM Systembeschreibung: Die Kühlung des Motors erfolgt durch flüssigkeitsgekühlte Zylinderköpfe und luftgekühlte Zylinder. Das Kühlsystem der Zylinderköpfe ist als geschlossener Kühlkreislauf mit Ausgleichs- und Überlaufgefäss ausgeführt. Das Kühlmittel wird mit einer von der Nockenwelle angetriebenen Wasserpumpe vom Kühler zu den einzelnen Zylinderköpfen gepumpt. Es strömt oben aus den Zylinderköpfen aus und wird im Ausgleichsgefäss zusammengeführt. Das am Motor montierte Ausgleichsgefäss dient als Expansionsraum. Das Ausgleichsgefäss ist mit einem Druckverschluss mit Überdruckventil und Schnüffelventil verschlossen. Beim Erwärmen und Ausdehnen öffnet das Kühlmittel das Überdruckventil und kann über einen dünnen, drucklosen Schlauch in das transparente Überlaufgefäss fliessen. Beim Abkühlen wird das Kühlmittel wieder zurück in den Kühlkreislauf gesaugt. Siehe dazu SB Modifikation des Überlaufgefässes, letztgültige. Kühlsystemkontrolle: WARNUNG Den Motor vor Beginn der Arbeiten am Kühlsystem auf Umgebungstemperatur abkühlen lassen. Bei nichtbeachten Verbrennungs- und Verbrühungsgefahr. Keinesfalls den Kühlerverschluss bei heissem Kühlsystem öffnen. Das Öffnen des des Deckels kann zu Austritt von kochendem Wasser und in der Folge zu Verbrennungen führen. Zur Sicherheit den Deckel mit einem Tuch bedecken und langsam öffnen. 2.49a

10 Alle Kühlwasserschläuche einer Sichtkontrolle auf Beschädigungen, Leckstellen, Verhärtung durch Hitze und Porosität unterziehen. Alle Anschlüsse an der Zylinderkopfober- und Unterseite sowie an der Wasserpumpe prüfen. Ausgleichsbehälter auf eventuelle Beschädigungen prüfen. Schutzgummi auf der Unterseite des Behälters auf festen Sitz kontrollieren. Dichtung des Kühlerverschlusses sowie das Überdruck- und das Schnüffelventil auf ordnungsgemässe Funktion prüfen. Nur Kühlflüssigkeit gemäss letztgültigem Wartungshandbuch verwenden. Wenn für die Motorinstallation G48 erlaubt ist, empfiehlt DAI G48 zu verwenden. Die entsprechenden Service Bulletins und WHB-Revisionen sind zu beachten. Kühlflüssigkeit mit Densimeter bzw. Glykolspindel überprüfen. Falls erforderlich, ist Kühlflüssigkeit gleicher Art nachzufüllen. Stark verfärbte bzw. Eingedickte Kühlflüssigkeit ist zu erneuern. Kontrollampe Kühlmittelstand: Die HK 36 ist ab Seriennummer mit einer Kontrollampe zur Prüfung des Kühlmittelstands ausgerüstet, bzw. bei Motortausch mit SB nachgerüstet. Die Kontrolllampe ist im Instrumentenbrett installiert. Die Anzeige wird von einer Elektronik generiert, die von einem Sensor, der in dem speziell dafür modifizierten Ausgleichsgefäss montiert ist, sein Signal erhält. Funktionsbeschreibung: Nach Anschalten des Avionik- und Enginemasters lampet die Kontrollampe für drei bis fünf Sekunden als Kontrollampentest. Wenn der Kühlmittelstand ausreichend ist, erlischt nach dieser Zeitspanne die Kontrollampe automatisch. Wenn die Lampe nicht erlischt, ist der Kühlmittelstand zu niedrig und Kühlflüssigkeit muss nachgefüllt werden. Undichte Stellen im Kühlsystem müssen identifiziert und behoben werden. 2.49b

11 Überprüfung des Sensors und der Elektronik für den Kühlmittelstand: - Ausgleichsgefäss auf Sollstand füllen. - Hauptschalter einschalten, die Kontrollampe leuchtet für etwa 3 Sekunden. - Hauptschalter ausschalten. - Sensorkabel (mittlerer Kontakt) vom Ausgleichsgefäss abziehen. - Hauptschalter einschalten. - Prüfen, ob die Kontrollampe nach 5 Sekunden verlischt. - Falls die Kontrollampe nach 5 Sekunden verlischt, liegt ein Defekt an der Elektronik oder dem Sensorkabel vor. Schadhaftes Bauteil tauschen. - Sensorkabel (mittlerer Kontakt) am Ausgleichsgefäss einstecken. - Überprüfung wiederholen, bis einwandfreie Funktion gewährleistet ist. Revisionsstände der Kühlmittelelektronik: Revision 0: arbeitet nur mit Kühlmittel G48. Revision 1: arbeitet mit G48 oder Evans NPG+ Revision 1 wurde nur für Evans entwickelt. Mit G48 funktionieren beide Revisionen. 2.49c