Ein Koiteich voller Leben

Transkript

1 Gesundheit So bleiben lhre Kois agil! Ein Koiteich voller Leben Erfahren Sie mehr zu Formen, Farben und Krankheiten von Kois.

2 Faszinierende Welt der Kois Verschiedenste Formen, leuchtende Farben und immer wieder neue Muster ein Koiteich bietet eine schillernde Unterwasservielfalt mit brillanten Facetten. Weitab der Alltagshektik vermitteln die anmutigen Zierfische aus Japan mit ihrem farbenprächtigen Treiben Ruhe und Entspannung. Haben Sie sich erst für einen Koiteich entschieden, bedeutet das ebenso Verantwortung. Immerhin möchten Sie Ihren neuen Bewohnern im Gartenteich einen möglichst natürlichen Lebensraum bieten und für die Gesundheit der Fische sorgen. Bei optimalen Lebensbedingungen können Kois schließlich ein Alter von bis zu 50 Jahren erreichen und rund einen Meter lang werden. Das Wasser sollte daher regelmäßig auf seinen ph-wert, Sauerstoff-, Nitrit- und Nitratgehalt sowie auf die Kupfer-, Ammoniumund Ammoniakwerte hin getestet werden. Mit der Unterstützung von Ihrem Tierarzt oder einem erfahrenen Koihändler können Sie Ihren Kois ein schönes Leben ermöglichen. Finden Sie in diesem Leitfaden Wissenswertes über den Umgang mit Kois und erhalten Sie einen ersten Einblick in die vielseitige Formenkunde. Außerdem informieren wir Sie über die weitverbreitete Erkrankung Koi-Herpes.

3 Kleine Klassen- und Formenkunde Das Wort Koi kommt aus dem Japanischen und bezeichnet in der Landessprache den Karpfen im Allgemeinen. Der bei uns als Koi bekannte Karpfen heißt in Japan Nishikigoi. Für welche Bezeichnung wir uns letztlich entscheiden, spielt grundsätzlich keine Rolle. Denn beides sind lediglich Sammelbegriffe, unter die viele verschiedene Koiklassen und -formen fallen. Die Anzahl und Anordnung der Farben sowie die Art der Beschuppung spielen bei der Zusammenfassung eine wichtige Rolle und sind ausschlaggebend für die Bewertung der Zierfische. Da die genaue Zuordnung selbst für den Fachmann nicht immer eindeutig ist, stellen wir Ihnen im Folgenden nur einige der bekanntesten und beliebtesten Formen vor: Kohaku Die wahrscheinlich bekannteste Klasse zeichnet sich durch rote Flecken auf weißem Grund aus. Eine Sonderstellung nehmen reinweiße Kois mit nur einem roten Fleck auf dem Kopf ein die sogenannten Tancho. Sanke Im Vergleich zum Kohaku zieren Sanke zusätzlich schwarze Flecken sie sind somit dreifarbig. Wichtig zu wissen ist, dass die schwarzen Flecken keineswegs von Geburt an vorhanden sind, sondern sich während des Wachstums entwickeln und verändern. Shusui Die Beschuppung beim Shusui ist ähnlich wie bei gewöhnlichen Spiegelkarpfen (Doitsu) immer auf eine Reihe entlang der Seitenlinien und auf zwei Reihen auf dem Rücken beschränkt. Die Rückenschuppen sind von bläulicher Farbe, der Rest des Körpers weist rote Bereiche auf.

4 Hariwake Hariwake gehören zur Klasse Hikarimoyo, die alle mehrfarbigen Kois mit metallischem Glanz zusammenfassen. Ihre Grundfarbe Platin wird dabei stellenweise von Gelb überlagert. Im Gegensatz zu den Kikusui können Hariwake verschiedene Beschuppungsformen zeigen. Kikusui Kikusui ähneln den Hariwake. Allerdings wird bei diesen Kois die Grundfarbe Platin nicht von Gelb, sondern von Orange überlagert. Kikusui sind von der Beschuppung her immer Doitsu (Spiegelkarpfen), die nur entlang der Seitenlinie und auf dem Rücken durchgehende Schuppenlinien aufweisen. Kumonryu Wie Kikusui sind auch Kumonryu von der Beschuppung her immer Doitsu. Es handelt sich um schwarze Kois, die am Körper oder an den Flossen eine weiße Farbe zeigen allerdings nicht als Flecken, sondern ausschließlich in Form von lang gezogenen Bändern. Yamabuki Ogon Unter Ogon sind alle einfarbig metallischen Kois zusammengefasst. Ist die Rede von einem Yamabuki Ogon, so ist ein durchgehend gelber Koi mit metallischem Glanz gemeint. Chagoi Auf den unerfahrenen Betrachter wirken die einfarbigen braunen Kois (Cha = japanisch für Tee) vielleicht unattraktiv oder gar trist. Doch oftmals sind es vor allem Chagoi, die weniger Scheu zeigen, sich aus der Hand füttern lassen und dieses Verhalten auf andere Formen übertragen.

5 Bitte beachten Sie: Kois sind aufgrund ihrer Farbenpracht und Endgröße ausschließlich unter Berücksichtigung einiger Haltungsbedingungen (Teichgröße, Fütterung etc.) ein Blickfang im Gartenteich. Umfassende Informationen hierzu finden Sie in der verfügbaren Fachliteratur. Was Sie über das KOl-Herpes- Virus (KHV) wissen sollten Ende der 90er Jahre trat in Koi-Zuchten in Israel und den USA eine bis dato noch unbekannte Viruserkrankung auf. Mittlerweile hat sich der sogenannte Koi-Herpes-Virus weltweit verbreitet und stellt eine sehr ernst zu nehmende Gefahr für Züchter und Halter von Speise- und Farbkarpfen dar. Der Koi-Herpes-Virus gehört zur Familie der Herpesviren und führt bei Beständen von Wild-, Speise- und Farbkarpfen nach einer Infektion zu schweren Erkrankungen und massiven Verlusten. Andere Fischarten können das Virus tragen und als Träger (sogenannte Carrier ) Karpfen infizieren zu einem Ausbruch der Krankheit kommt es bei ihnen jedoch nicht.

6 Woran erkennen Sie, ob Ihre Kois infiziert sind? Die KHV-Infektion zeichnet sich durch weitestgehend unspezifische Symptome aus, die eine eindeutige Diagnose anhand des reinen Krankheitsbildes nicht zulassen. Eine Verdachtsdiagnose kann bei folgenden Symptomen gestellt werden: Allgemeine Anzeichen wie Verhaltensänderungen, Atemnot und Gleichgewichtsstörungen Hautrötungen und -trübungenn Hautschleimerosionen (nässender, nicht blutender Schleimhautverlust) und Totalverlust der Schleimschicht ( raue Haut ) Meist eingefallene Augen Verschleimte und geschwollene Kiemen Treten verschleimte und geschwollene Kiemen auf, führt nur der Virusnachweis im Labor zu einer endgültigen Diagnose. Eine derartige Kiemenveränderung kann auch aus einem Fütterungsfehler in Kombination mit hoher Wassertemperatur resultieren. Die Beteiligung von Ektoparasiten oder Bakterien muss am Verlustgeschehen ausgeschlossen werden. Denn diese sind oftmals als Sekundärerreger nachweisbar.

7 Oftmals verläuft eine KHV-Infektion leider ohne deutliche Krankheitsanzeichen innerhalb weniger Tage tödlich. Oft kann es schon zwischen 24 und 48 Stunden zu 100-prozentigen Verlusten kommen. Der Krankheitsverlauf ist vor allem von der Umgebungstemperatur abhängig, da das Temperaturoptimum des Virus bei 18 bis 25 C liegt. Unter 4 C und über 30 C scheint es hingegen nicht infektiös zu sein. Wie können Sie Ihren Bestand vor KHV schützen? Grundsätzlich gilt das oberste Gebot aller Tierkäufe: Kaufen Sie nur Kois aus seriösen und zertifizierten Beständen. Der Verkäufer sollte nachweisen können, dass seine Fische aus per PCR-Verfahren getesteten Bezugsquellen stammen. Bei dieser Polymerase- Kettenreaktion können DNA-Fragmente des Virus molekularbiologisch nachgewiesen werden. Vermeiden Sie den Koikarpfen-Kauf von unterschiedlichen Händlern und Herkünften. Auch bei einem einzelnen Händler sollten Sie versuchen, die Zierfische möglichst aus einer Charge zusammenzustellen. Achten Sie auf den Allgemeinzustand aller beim Händler angebotenen Kaltwasserfische. Sind verhaltensauffällige oder sichtlich kranke Tiere darunter, verzichten Sie besser auf den Kauf auch wenn der ausgesuchte Fisch gesund erscheint. Am sichersten ist die Verwendung eines Quarantänebeckens für neu zugekaufte Fische, damit sich andere Kois bei einer vorhandenen Infektion nicht anstecken können: Setzen Sie die neu erworbenen Kois für 14 bis 21 Tage in ein separates Becken mit einer Wassertemperatur zwischen 18 C und 24 C. Wenn nach dieser Zeit keine Krankheitsanzeichen auftreten, können Sie die Fische aus dem Quarantänebecken in den Teich setzen. Benutzen Sie für jedes Becken gesonderte Geräte wie Kescher oder Fanggefäße. Diese sollten regelmäßig desinfiziert werden. Vergessen Sie nicht, zwischen dem Hantieren an verschiedenen Becken Ihre Hände zu waschen und zu desinfizieren. Haben Sie einen Verdacht auf eine KHV-Infektion, informieren Sie sofort einen erfahrenen Tierarzt!

8 Die KHV-Erkrankung ist Ende 2005 als anzeigepflichtig in das Tierseuchengesetz aufgenommen worden. Haben Sie einen Ausbruch bei Ihren Kois festgestellt, ist dies umgehend den zuständigen staatlichen Behörden (in der Regel das örtliche Veterinäramt) zu melden. Zur Anzeige verpflichtet sind: 1. der Besitzer oder sein Vertreter, 2. wer anstelle des Besitzers zeitweilig mit der Aufsicht der Tiere beauftragt ist, 3. diejenigen, die berufsmäßig mit Tierbeständen zu tun haben (z. B. Untersuchungsstellen). Ziel dieser Maßnahme ist das frühzeitige Erkennen von Krankheitsausbrüchen, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden.

9 Was heißt in diesem Zusammenhang Biosecure? In Zusammenhang mit dem Erwerb von Kois taucht oft der Begriff Biosecurity auf, was übersetzt soviel heißt wie Biosicherheit. Gemeint ist damit der Schutz lebender Organismen vor jeglicher Art von Infektion. Für Biosecure-Kois bedeutet das entsprechend, dass die zur Zucht eingesetzten Elterntiere alle negativ auf KHV getestet worden sind und ihre Nachzuchten ausschließlich in geschlossenen Kreislaufanlagen gehalten werden. Der Kontakt mit möglicherweise belastetem Oberflächenwasser, unerwünschtem Wassergeflügel oder betriebsfremden Personen wird komplett unterbunden und so das Risiko einer Infektion ausgeschlossen. Darüber hinaus werden die Zucht- und Hälterungsanlagen regelmäßig durch Fischgesundheitsdienste kontrolliert und die Unbedenklichkeit offiziell bestätigt. Die Biosecure-Kois wachsen hinsichtlich der Wasserbedingungen und Ernährung unter optimalen Bedingungen auf. Sie sind somit die sicherste Wahl, für die Besetzung des eigenen Gartenteichs.

10 Wir bei Fressnapf geben alles dafür, das Zusammenleben von Mensch und Tier einfacher, besser und glücklicher zu machen. Denn diese Beziehung gehört zu den wichtigsten Dingen im Leben. Sie ist vertrauensvoll, zuverlässig, ehrlich und bedingungslos. Sie schafft Lebensqualität und hält gesund. Sie macht glücklich. Das unterschreiben wir von ganzem Herzen: weil wir Tiere lieben, sie wertschätzen und sie einfach zur Familie gehören. Weil es Tierfreunde und ihre Tiere sind, die bei uns im Mittelpunkt stehen. Weil wir an diese besondere Freundschaft glauben. Unsere Vision bei Fressnapf ist es, als freundschaftlicher Verbündeter Mensch und Tier mit Ideen zu inspirieren, konkrete Probleme zu lösen und besondere Wünsche zu erfüllen. Wir wollen der Ansprechpartner rund um das Tier und die Tierhaltung sein. So fördern wir das Glück bei Tierfreunden und Tieren. Und das ein Leben lang. Wenn unsere Tiere glücklich sind, sind wir es auch, eben: Happier Pets. Happier People. Weitere Tipps und Informationen unter: fressnapf.de/ratgeber Ihr Ansprechpartner vor Ort: