Renate Valtin. Lese-Rechtschreibschwierigkeiten im Anfangsunterricht vermeiden erkennen beheben. Vortrag in Strobl,
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- Dominic Beltz
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1 Renate Valtin Lese-Rechtschreibschwierigkeiten im Anfangsunterricht vermeiden erkennen beheben Vortrag in Strobl,
2 Gliederung Theoretische Grundlagen der Förderung: Die Theorie der kognitiven Klarheit ein pädagogisch-entwicklungspsychologischer Ansatz Anforderungen, die an Materialien für LRS zu stellen sind. Vorstellung eines Materials Das schaffe ich! 1
3 Wer hat das gesagt? Die lieben Leutchen wissen gar nicht, wie schwierig es ist, lesen zu lernen. Ich bin gerade mal achtzig und lerne immer noch. a) Einstein (Legastheniker!) b) Altkanzler Schmidt nach Lesen der PISA-Aufgaben c) Goethe 2
4 Der Blick auf individuelle Schwierigkeiten Die Theorie der kognitiven Klarheit: Schriftspracherwerb ist ein aktiver Konstruktionsprozess. Sind diese Konstruktion nicht sachangemessen (z. B. falsche Vorstellungen und Regeln), ergeben sich Schwierigkeiten. 3
5 Das veraltete Trichtermodell 4
6 Schreibenlernen und Regelbildung: Katharinas Brief 5
7 Abschreiben als konstruktiver Vorgang (Grischa 4;8 Jahre) 6
8 Das Kind will lesen lernen Das Kind will lesen lernen ich will lesen lernen 7
9 Theorie der kognitiven Klarheit beim Schriftspracherwerb Klarheit in Bezug auf: Warum? Kommunikative Funktion von Schrift, Motivation Was? Aufbau der Schrift: Sprachstrukturelle Merkmale (Laute, Buchstaben, Wörter,...) Wie? Geeignete Lern-/Übungsstrategien 8
10 Kognitive Klarheit gewinnen Das Kind will lesen lernen Das Kind will lesen lernen ich will lesen lernen Das Kind will lesen lernen 9
11 Beim Schriftspracherwerb geht es um den Erwerb von vier Einsichten 1) Vergegenständlichung von Sprache/Abstraktion von Bedeutungszusammenhang 2) Wortkonzept 3) Phonemanalyse ( Lautanalyse ) 4) Lernen der Phonem-Graphem-Korrespondenzen und orthographischen Prinzipien 10
12 Beim Schriftspracherwerb geht es um den Erwerb von vier Einsichten 1) Vergegenständlichung von Sprache/Abstraktion von Bedeutungszusammenhang 2) Wortkonzept 3) Phonemanalyse ( Lautanalyse ) 4) Lernen der Phonem-Graphem-Korrespondenzen und orthographischen Prinzipien: 40 Sprachlaute (Phoneme) werden abgebildet durch 89 Schriftzeichen (Grapheme), z. B. mm, sch, ie, ee, eh,. 11
13 Problem: Graphemzuordnung 12
14 Ein Entwicklungsmodell Stufe Fähigkeiten und Einsichten Lesen Schreiben 1 Nachahmung äußerer Verhaltensweisen als-ob-lesen Kritzeln 2 Kenntnis einzelner Buchstaben Naivganzheitliches Lesen Malen von Buchstabenreihen/eigenen Namens 3 Beginnende Einsicht in den Laut- Buchstabenbezugs Kenntnis einiger Buchstaben/Laute Benennen von Lautelementen, häufig am ersten Buchstaben orientiert Skelettschreibungen (TM für Tomaten, EL für Elefant) 13
15 Fortsetzung... Stufe Fähigkeiten und Einsichten Lesen Schreiben 4 Einsicht in die Laut- Buchstaben-Bezug Buchstabenweises Erlesen, gelegentlich ohne Sinnentnahme ( G-A-R-T-E-N) Schreibe, wie du sprichst (Rola-Roller; Hont-Hund; Kidafagn- Kinderwagen) 5 Verwendung orthographischer Muster Fortgeschrittenes Erlesen: größere Einheiten Dehnung, Dopplung, Umlaute, etc; auch falsche Generalisierung 6 Automatisierung von Teilprozessen Entfaltete Lesefähigkeit Wörterbuch- schreibweise 14
16 Schwierigkeiten von Legasthenikern sie brauchen mehr Zeit auf den unteren Stufen des Entwicklungsmodells (größere Hürden) sie haben irrige Vorstellungen über den Gegenstand Schriftsprache (kognitive Konfusion) ihnen fehlt metakognitives Wissen über effektive Lernstrategien, Arbeitstechniken und Lesestrategien mangelnde Motivation und ungünstige Selbstkonzepte 15
17 Förderdiagnostischer Ansatz Wo steht das Kind? Welche spezifischen Stärken und Schwächen hat das Kind in der Rechtschreibung und im Lesen? Über welche Lern- und Arbeitstechniken verfügt es? Welche Einstellungen zum Lernen und speziell welche Motivation zum Schriftspracherwerb weist es auf? Wie ist sein Selbstkonzept ausgeprägt? 16
18 Ungünstige Lern- Strategien 17
19 Ungünstige Lern- Strategien 18
20 Anforderungen an LRS- Materialien: gut strukturiert Das Material muss möglichst passgenau an den Schwierigkeiten im Lernprozess ansetzen und Lernstandsanalysen und Hinweise auf Förderpläne enthalten. Langsam lernende Kinder brauchen vor allem in den Anfangsphasen gut strukturierte Angebote (Schründer-Lenzen 2004). Sinnvoll sind Segmentierungshilfen (Scheerer- Neumann 2003): die Gliederung in Silben oder die farbliche Hervorhebung mehrgliedriger Grapheme (wie ch, sch, Doppelkonsonanten oder Dehnungszeichen) oder Diphthonge. 19
21 Anforderungen an LRS-Materialien: Kontrolle des Wortschatzes Kontrolle des (begrenzten) Wortschatzes mit möglichst lautgetreuen Wörtern in den Anfangsphasen Der Wortschatz sollte nicht, wie bei vielen LRS-Materialien üblich, primär nach Rechtschreibbesonderheiten ausgewählt sein, sondern kommunikativ bedeutsam sein und auch die 100 wichtigsten und häufigsten Wörter der deutschen Sprache, zumeist handelt es sich um Funktionswörter, beinhalten. 20
22 Anforderungen an LRS- Materialien: Lesehilfen Als Lesehilfe eignet sich ein durchsichtiger, farbiger Lesepfeil. Die Aufmerksamkeit kann auf unterschiedlich lange sprachliche Einheiten gerichtet werden (Einzelbuchstaben, Silben, Signalgruppen, Morpheme u.a.), ohne dass der Wort- oder Satzkontext ganz ausgeblendet wird. Damit die stockende Leseflüssigkeit vieler Kinder verbessert werden kann, sind entsprechende Übungen, z. B. Blitzleseübungen hilfreich. 21
23 Anforderungen an LRS- Materialien:Lerntechniken Gezielte Übungen zum Erlernen von Arbeitstechniken, wie Anleitungen zum Abschreiben, Üben, Vergleichen, Korrigieren und Überprüfen des Gelernten (Anleitung zur Selbststeuerung). Einfache Arbeitsaufträge (Piktogramme), so dass Kinder möglichst selbstständig arbeiten können. Möglichkeit der Selbstkontrolle 22
24 Anforderungen an LRS- Materialien: Lesen und Schreiben Da sich Lese- und Schreiblernprozesse gegenseitig durchdringen und unterstützen können, sollte das Material Aufgaben bieten, die Lesen und Schreiben beinhalten und das freie Schreiben anregen. (ermöglicht Einsichten in den Entwicklungsstand des Kindes). Hinweise für eine angemessene Schreib- und Stifthaltung. 23
25 Anforderungen an LRS- Materialien: Rechtschreiblernen Anleitungen zum systematischen Üben (wiederholen, Aufgabenstellungen zum Üben mit einer Wörterliste) Erlernen des kommentierende Schreiben unter Verwendung von Merksätzen (Algorithmen) zur Selbstinstruktion (Scheerer-Neumann, 2007). 24
26 Basisheft Schrift in der Umwelt entdecken: Beschriftungen, Zeichen und Symbole, Buchstaben, Wörter, Zahlen Sprache erforschen Reime, Silben, Anlaute Schrift ausprobieren 25
27 26
28 27
29 Basale Kenntnisse feststellen Jeweils Kopiervorlagen für: Erkennen schriftsprachlicher Aktivitäten (Lesen, Malen, Schreiben) Erkennen schriftlicher Zeichen (Buchstaben, Zahlen, Wörter) Vergegenständlichung von Sprache: Silbengliederung, Reime erkennen, Anlaute erkennen 28
30 Förder- Material für das erste Schuljahr (für Kinder auf dem Weg zur alphabetischen Verschriftung) 29
31 Fördermaterial für das 2./3. Schuljahr (für Kinder auf dem Weg zur alphabetischen Verschriftung) 30
32 Ziele der Hefte A und B Kognitive Klarheit: Erfassen von Funktionen und Merkmalen der Schriftsprache Gezieltes Üben häufiger Wörter ( Mini-Wörter ) Sinnverstehendes Lesen (auch Knobelaufgaben) Anregungen zum freien Schreiben Erwerb von Arbeitstechniken und Rechtschreibhilfen 31
33 Beispiele aus dem Material Das schaffe ich! Sachgerechte Strukturierung Schriftorientierung: konsequent analytisch-synthetische Methode fördert gleichzeitig die Lautanalyse (phonologischen Bewusstheit). motivierende Texte mit möglichst lautgetreuen Wörtern Kennzeichnung von mehrgliedrigen Graphemen (sch, ie, ch, mm..) 32 32
34 33 33
35 Kognitive Klarheit Kennenlernen von Buchstabe Silbe Wort Satz 34
36 Wortschatz Kontrollierter Wortschatz mit Wörterliste 35
37 Beispiele aus dem Material Das schaffe ich! Lern- und Arbeitstechniken Arbeitsplan Selbstkontrolle Abschreiben Anleitung zum Üben Übungsplan Tipps zum Üben von Wörtern Ich lerne 100 wichtige Mini-Wörter 36 36
38 37 37
39 Blitzlesen 38 38
40 Logical als motivierende Leseübung Lesen mit dem Lesepfeil 39 39
41 Knobel- aufgabe 40
42 41
43 42
44 Sorg- fältiges Lesen Detektiv- aufgaben 43
45 Lesestrategien 44
46 Die richtige Schreibhaltung für Rechtsund Linkshänder (Innendeckel der Hefte a und B) 45
47 Merksätze zur verbalen Selbstinstruktion 46
48 Hilfen bei der Auslaut- verhärtung 47
49 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! ielen Dan r ihre Au mer sam ei! ielen n r ihre u mer s m eit 48
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