Kultur von Primula vulgaris-serien unter Verwendung von Effektiven Mikroorganismen

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1 Die Ergebnisse kurzgefasst In einem Tastversuch wurden an der LWG Veitshöchheim 49 Sorten von Primula vulgaris und 3 Sorten von Primula elatior mit und ohne einer Behandlung mit Effektiven (EM) kultiviert. Bei den meisten Sorten waren im Oktober und November 2016 teils deutlich breitere Pflanzen bei EM- Behandlung zu sehen. Auch zum Verkaufszeitpunkt erschienen die EM-Pflanzen oft größer mit breiteren Laubblättern, was aber bei den Messwerten im Mittelwert aller Sorten nicht zu sehen war. Nur bei der Gleichmäßigkeit im Pflanzenaufbau innerhalb der Parzellen, der sichtbaren Wurzelmenge und der Wurzelqualität war ein positiver Effekt sichtbar. Eine dreitägige dunkle Lagerung wurde von Pflanzen mit und ohne EM-Behandlung gleich gut vertragen. Pflanzen mit EM-Behandlung welkten schneller als solche ohne, da sie im Schnitt etwas größer waren (besonders die Primula elatior-'inara'- Sorten) und deshalb etwas mehr Wasser benötigten. Versuchsfrage und Versuchshintergrund Bei einem umfangreichen Sortiment von Primula vulgaris und drei Sorten von Primula elatior wurde untersucht, inwieweit die Verwendung von Effektiven förderlich auf Pflanzengesundheit, Wachstum und Blütenentwicklung ist. Ergebnisse im Detail Wachstumsphase Während des anfänglichen Laubwachstums im Oktober und November 2016 waren bei den meisten Sorten deutlich größere, breitere Pflanzen bei den EM-behandelten Varianten zu sehen. Fotografische Aufnahmen belegen dies. Messdaten wurden nicht erhoben. Schlussauswertung Messwerte und Bonituren Wenn 50 % der Pflanzen einer Parzelle mindestens eine offene Blüte hatten galt die Parzelle als verkaufsreif und wurde abschließend ausgewertet (gemessen und bonitiert). Mit EM behandelte Primel-Sorten wurden teils kräftiger, größer, teils kleiner als die unbehandelten Partien. Im Gesamtdurchschnitt über alle 52 Sorten waren bei den ermittelten Werten keine oder nur geringe Unterschiede zwischen unbehandelten und mit EM behandelten Primeln zu sehen. Keine aussagekräftigen Unterschiede waren bei folgenden Werten zu sehen: Höhe ab Topfrand Pflanzendurchmesser 1 Hubert Hanke und Eva-Maria Geiger Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim

2 Anzahl Blüten Anzahl Knospen Gesamteindruck Anzahl gelbe Blätter Termin Verkaufsreife Durchmesser Blüte Gleichmäßigkeit der Parzelle im Aufblühen Bei drei Werten war ein Trend hin zu einer Verbesserung durch die EM-Behandlung zu erkennen: Sichtbare Menge Wurzeln: Note 5,9 (mit EM), 5,2 (ohne EM) (9 = sehr gut) Wurzelqualität: Note 7,2 (mit EM), 6,3 (ohne EM) (9 = sehr gut) Gleichmäßigkeit der Parzelle im Pflanzenaufbau: Note 7,6 (mit EM), 6,9 (ohne EM) (9 = sehr gut) Primula vulgaris Serien + EM Datenerfassung jeweils bei Termin Verkaufsreife jeweils von 6 Pflanzen je Parzelle Behandlung Pflanzenhöhe ab Topfrand in cm Pflanzendurchmesser in cm Anzahl Blüten Anzahl Knospen Gesamteindruck = sehr gut Anzahl gelbe Blätter sichtbare Menge Wurzeln = keine 9 = sehr viele Wurzelqualität = sehr schlecht 9 = sehr gut mit EM ohne EM Gesamtergebnis Mittelwert alle Sorten Mittelwert alle Sorten Mittelwert alle Sorten 8,7 21,7 5,3 29,9 7,7 1,4 5,9 7,2 8,6 21,2 5,0 29,2 7,4 1,3 5,2 6,3 8,6 21,4 5,1 29,5 7,5 1,3 5,6 6,7 Primula vulgaris Serien + EM Bewertung bei Verkaufsreife verkaufsreif am: Durchmesser Blüte in mm Gleichmäßigkeit der Parzelle im Pflanzenaufbau 1-9, 9 = sehr gut Gleichmäßigkeit der Parzelle im Aufblühen 1-9, 9 = sehr gut ohne EM mit EM ohne EM mit EM ohne EM mit EM ohne EM mit EM Mittelwert Sorten ,1 68,3 6,9 7,6 6,2 6,5 2 Hubert Hanke und Eva-Maria Geiger Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim

3 Salome White am , links ohne, rechts mit EM am , links ohne, rechts mit EM Logistikstabilität Bei 23 Sorten Primula vulgaris und 3 Sorten Primula elatior mit je 6 Pflanzen wurde folgende Lagerung durchgeführt: Freitagmorgen auf CC umwickelt dunkel bei ca. 18 C eingestellt bis Montagmorgen Anschließend Aufstellung im hellen Gewächshaus bei 18/20 C. Bewertung am Freitag, : Primula vulgaris: keine Unterschiede zwischen ohne und mit EM-Behandlung bei Blütenmenge, Blütenfarbe, Anzahl gelber älterer Blätter, Laubstabilität. Primula elatior: die aufgestellten Pflanzen hatten ohne EM deutlich kürzere, schwächere Stängel und kürzeres, schwächeres Laub. Bei Sonne und Wärme am Montag und Dienstag nach dem Aufstellen kippten die Stängel (vor allem bei Inara Pink Bicolor ) seitlich um, trotz ausreichend Ballenfeuchte, und richteten sich auch im weiteren Verlauf nicht mehr vollständig auf. Welkefeststellung Alle Pflanzen aus der vorgehend beschriebenen Logistikstabilitäts-Untersuchung wurden im Gewächshaus 7 Tage weiter gepflegt und am ein letztes Mal gründlich gegossen. Dann ließ man die Pflanzen verwelken, um eventuell Unterschiede zwischen ohne und mit EM-Behandlung zu sehen. Wie in der Grafik zum Verlauf der Welke zu sehen ist, trat der Welkebeginn und vor allem die Totalwelke bei den mit EM behandelten Pflanzen in der Gesamtsumme aller geprüften Sorten früher ein als bei den unbehandelten Sorten. Die Ursache dafür dürfte in den teils etwas größeren Pflanzen durch die EM-Behandlung liegen. Die teils größeren Pflanzen besaßen mehr Pflanzenmasse welche mehr Wasser verdunstete und daher eher Welkeerscheinungen zeigte. Dies war bei den deutlich kräftigeren EM-Pflanzen der 3 Farbsorten von Primula elatior Inara der Fall. 3 Hubert Hanke und Eva-Maria Geiger Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim

4 Anzahl Pflanzen Versuche im deutschen Gartenbau Welkebeginn und Totalwelke bei Primula vulgaris von je 156 Pflanzen (26 Sorten á 6 Pflanzen incl. 3 Primula elatior) letztes Wässern am Anzahl Pflanzen Welkebeginn mit EM Anzahl Pflanzen Totalwelke mit EM Anzahl Pflanzen Welkebeginn ohne EM Anzahl Pflanzen Totalwelke ohne EM Kultur- und Versuchshinweise Versuchsglieder: A: Kultur mit Effektiven 1 = Kultur mit EM: "Willkommenscocktail" für die Jungpflanzenkisten Gießbehandlungen während der Kultur (über die Bewässerungsdüngung) Spritzbehandlungen während der Kultur 2 = Kultur ohne EM Zu Versuchsglied A1: Anwendung der Pflanzenstärkungsmittel (= EM) Parzellen mit Pflanzenstärkungsmittel (= EM) Vorbehandlung des Gewächshauses Gewächshaus innen ausspritzen mit BB Boden (100 ml/l Wasser) "Willkommenscocktail" für Jungpflanzen Angießen der Jungpflanzenkisten mit "Willkommenscocktail" 0,4 % BB Boden 0,4 % Terrafert Boden 0,2 % EM Keramikpulver Kontrolle (Parzellen ohne Behandlung) Keine Vorbehandlung Angießen mit Wasser 4 Hubert Hanke und Eva-Maria Geiger Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim

5 Angießen der Jungpflanzen unmittelbar nach dem Topfen mit dem "Willkommenscocktail" (Pflanzen durchdringend angießen) 0,4 % BB Boden 0,4 % Terrafert Boden 0,2 % EM Keramikpulver Gießen während der Kulturzeit Wöchentliche Zugabe von 0,2 % EM-Stammlösung (2 ml je l vorhandene Gieß- und Düngerlösung im Gießwasserbecken) in das Gießwasserbecken. EM Stammlösung: 1 l BB Boden ml Terrafert Boden in 3 l Wasser lösen Angießen mit Wasser Gießen mit Düngerlösung Sobald Pflanzen 66 % der Topfgröße erreicht haben (ca. 3 Wochen nach Topftermin), wöchentlich Spritzbehandlungen während der Kulturzeit bis Knospenstadium vor dem Aufblühen (Pflanzen tropfnass spritzen, nicht bei Sonne!) ab KW 41 (10.10.) bis KW 45: 0,4 % BB Boden, ab KW 46 kein BB Boden 0,4 % MK 5 0,4 % FPE (Ferm. Pflanzenextrakt) keine Behandlung 2 % BB Blatt 1 % Terrafert Blatt bis KW 45, ab KW 46 2 % Terrafert Blatt Spritzbehandlungen während der Kulturzeit ab dem Aufblühen, wöchentlich, ab KW 2 0,4 % MK 5 0,4 % FPE (Ferm. Pflanzenextrakt) 2 % BB Blatt 0,2 % Terrafert Blatt keine Behandlung B: Serien mit Sorten Nr. Sorte Firma 1 Cairo F1 Blue Florensis 2 Cairo F1 Light Rose Florensis 3 Cairo F1 Red Florensis 4 Cairo F1 Rose Florensis 5 Cairo F1 White Florensis 6 Cairo F1 Yellow Florensis 7 Esna F1 Blue Florensis 8 Esna F1 Burgundy Florensis 9 Esna F1 Red Florensis 10 Esna F1 Rose Florensis 11 Esna F1 White Florensis 12 Esna F1 Yellow Florensis 5 Hubert Hanke und Eva-Maria Geiger Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim

6 Nr. Sorte Firma 13 Luxor F1 Blue Florensis 14 Luxor F1 Burgundy Florensis 15 Luxor F1 Red Florensis 16 Luxor F1 Rose Florensis 17 Luxor F1 White Florensis 18 Luxor F1 Dark Violet Florensis 19 Salome F1 Blue Florensis 20 Salome F1 Lila Florensis 21 Salome F1 Red Florensis 22 Salome F1 Rose Florensis 23 Salome F1 White Florensis 24 Salome F1 Yellow Florensis 25 Euro Formula Mix FloriPro Services / Syngenta 26 Gessi Orange FloriPro Services / Syngenta 27 Gessi Yellow FloriPro Services / Syngenta 28 Mitra F1 Mix FloriPro Services / Syngenta 29 Mitra F1 Late Mix LTD FloriPro Services / Syngenta 30 Tiara Appleblossom FloriPro Services / Syngenta 31 Tiara Deep Lilac FloriPro Services / Syngenta 32 Tiara Golden Yellow FloriPro Services / Syngenta 33 Tiara Lilac Bicolor FloriPro Services / Syngenta 34 Tiara Red FloriPro Services / Syngenta 35 Tiara White FloriPro Services / Syngenta 36 Trento Formula Mix FloriPro Services / Syngenta 37 Trento Golden Yellow FloriPro Services / Syngenta 38 Alaska F1 Bicolor Blue Volmary 39 Alaska F1 Bicolor Carmine Volmary 40 Alaska F1 Bicolor Red Volmary 41 Alaska F1 Bicolor Rose Volmary 42 Dakota F1 Bicolor Blue Volmary 43 Dakota F1 Bicolor Carmine Volmary 44 Dakota F1 Bicolor Pink Volmary 45 Dakota F1 Bicolor Red Volmary 46 Esperanta F1 Light Salmon Volmary 47 Girl s Delight F1 Rose Shades Volmary 48 Inara F1 Flame (Pr. elatior) Volmary 49 Inara F1 Pink Bicolor (Pr. elatior) Volmary 50 Inara F1 Purple Bicolor (Pr. elatior) Volmary 6 Hubert Hanke und Eva-Maria Geiger Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim

7 Nr. Sorte Firma 51 Oregon F1 Dark Red with Edge Volmary 52 Oregon F1 Dark Rose with Edge Volmary Kulturdaten: Topfen: KW 36 (7. und ) in 10-cm-Töpfe Substrat: Torfreduziertes Substrat von Ökohum, Herbertingen (Tonsubstrat mit Holzfasern und 2 kg Mannacote 6) Standweite: Endstand: 35 Pflanzen/m² Düngung: Flüssigdüngung über Anstaubewässerung ab KW 39 mit Ferty 3 Mega ( ) (Planta Düngemittel) 0,08 %, ab KW 51 0,05 % Temperatur: 4/6 C Heizung/Lüftung, ab /12 C, ab /6 C, ab /10 C Schattiersollwert: Einwurzelungsphase: 25 klx nach Einwurzeln: 80 klx Pflanzenschutz: und Neem 0,3 % + Wuxal 0,2 % 7 Hubert Hanke und Eva-Maria Geiger Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim