Mairüben 'Oasis' F1 und 'Polar'F1 erreichen die höchsten Abernteraten, trotzdem noch unter 50 %

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1 Die Ergebnisse kurzgefasst Im Gemüsebauversuchsbetrieb Bamberg der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau wurde 2016 ein Sortiment weiße Mairübchen im satzweisen Anbau von März bis September geprüft. Die Sorten 'Market Express' F1 und 'Natsukomachi' F1 gefielen am besten aufgrund der gleichmäßigen Form, des feinen Wurzelansatzes und des kürzeren Laubes. Die höheren marktfähigen Aberntungen erzielten allerdings die Sorten 'Oasis' F1 und 'Polar' F1, beide mit längerem und stärkerem Laub. Sowohl von der äußeren Qualität als auch vom Ertrag im Mittelfeld lag 'White Ball' F1. Allerdings erreichte der marktfähige Anteil in den drei Frühjahrssätzen nur Werte zwischen 40 und 50 %, im Herbst sogar nur 19%. Der Feldaufgang schwankte je nach Witterung nach der Aussaat von 70 bis 37 %. Versuchsfrage und Versuchshintergrund Mairüben bedienen den Trend zur Ursprünglichkeit und Einfachheit in der Küche. Das Interesse der Verbraucher ist in den letzten Jahren gewachsen. Das verfügbare Sortiment soll unter ökologischen Anbaubedingungen für verschiedene Anbauzeiträume geprüft werden. Ergebnisse im Detail Der Anbau von Mairüben wird von einer großen Zahl an Störfaktoren begleitet. Als direkt gesäte Kultur stellt sich zunächst die Schwierigkeit, den Feldaufgang richtig einzuschätzen und die Aussaatdichte richtig zu wählen. Selbst nach sorgfältiger Bodenvorbereitung und der erfolgten Beregnung bei Bedarf, blieb der Feldaufgang weit hinter den Erwartungen zurück (2. Satz %, 4. Satz %). Der Säabstand in der Reihe wurde mit 10 cm so groß gewählt, dass die Rüben sich gegenseitig nicht berühren, da sie darauf sofort mit äußeren Mängeln reagieren. So war der Bestand im 2. und 4. Satz sehr locker. Der Anteil an marktfähigen Rüben an der Gesamternte erhöhte sich aber durch einen dünneren Bestand nicht. In allen drei Sätzen im Frühjahr waren nur % der gesamten Ernte marktfähig. Im Herbst sogar nur 19 %. Der Versuch, die Mairüben einige Tage in der Kühlung zu lagern, hat gezeigt, dass das Laub bereits innerhalb von zwei Tagen so stark an Farbe verliert, dass die Vermarktung mit Laub nicht mehr möglich ist. Die Vermarktung der weißen Mairüben ist allerdings gebündelt und mit Laub üblich. Die beiden Sorten 'Market Express' F1 und 'Natsukomachi' F1 liefern weiße, leicht süße Rüben mit sehr guten äußeren Eigenschaften, feinem Wurzelansatz und kurzem Laub. Auch beim Verbraucher- 1 Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

2 Saatgutqualität- Verbrauchertest Geschmack Schulnoten Laublänge in cm Laubansatz Bündelfähigkeit Laubfarbe nach 4 Tagen Kühlung Knollenform Ausgeglichenheit der Form Dicke der Hauptwurzel Bonitur äußere Qualität Gesamtwert Versuche im deutschen Gartenbau 2016 test auf Geschmack schnitten diese beiden Sorten gut ab (Tab. 2). Der marktfähige Anteil an den geernteten Rüben war allerdings geringer als bei den Sorten 'Oasis' und 'Polar'. Diese zeigen eine stärkere Hauptwurzel und ein längeres Laub, 'Polar' wurde häufiger von der Kohlfliege geschädigt. Tab. 1: Sorten, Anbautermine, Aberntung in % 1. Satz Aussaat Satz Aussaat Satz Aussaat Satz Aussaat Sorte 1 'Market Express' F1 2 'Natsukomachi ' F T T T T T T 'Oasis' F T T T 'Polar' F T T T 'Tokyo Top' F T T T 'TU 9507' F T T T 'White Ball' F T T T 'White Flash' F T T T Durchschnitt: Tab. 2: Sorten, Herkunft, Saatgutqualität, Bonitur, Sorten Herkunft 1 'Market Express' F1 2 'Natsukomachi' F1 Sakata cu 2,4 26,8 7 5 rund Enza /Takii cu 2,5 26,1 8 6 rund 'Oasis' F1 Enza/Takii cu 2,8 36,6 6 4 flachrund 'Polar' F1 Hild cu 3,3 34,0 2 4 rund 'Tokyo Top' F1 Sakata cu 3,1 35,5 4 5 flachrund 'TU 9507' F1 Uniseeds/ Tozer cu 3,8 29,8 2 2 flachrund 'White Ball' F1 Hild cu 2,9 28,3 5 4 hochrund 'White Flash' F1 Uniseeds/ Tozer cu 3,3 39,0 3 4 hochrund sehr dick /schlecht 9 sehr fein/gut 1 sehr hell 9 sehr dunkel 9 sehr gut 1 sehr schlecht 1 sehr dünn 9 sehr dick 1 sehr schlecht 9 sehr gut 2 Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

3 Tab. 3: Größenverteilung der marktfähigen Rüben und Ursachen für fehlende Marktfähigkeit in % Größenverteilung der Ursachen für fehlende Marktfähigkeit in % marktfähigen in % 1. Satz 8-10 cm 6-8 cm 5-6 cm zu klein geplatzt Schnecken Kohlfliege sonstige 1 'Market Express' F 'Natsukomachi' F 'Oasis' F 'Polar' F 'Tokyo Top' F 'TU 9507' F 'White Ball' F 'White Flash' F Satz 8-10 cm 6-8 cm 5-6 cm zu klein geplatzt Schnecken Kohlfliege sonstige 1 'Market Express' F 'Natsukomachi' F 'Oasis' F 'Polar' F 'Tokyo Top' F 'TU 9507' F 'White Ball' F 'White Flash' F Satz 8-10 cm 6-8 cm 5-6 cm zu klein geplatzt Schnecken Kohlfliege sonstige 1 'Market Express' F 'Natsukomachi' F 'Oasis' F 'Polar' F 'Tokyo Top' F 'TU 9507' F 'White Ball' F 'White Flash' F Satz 8-10 cm 6-8 cm 5-6 cm zu klein geplatzt Schnecken Kohlfliege sonstige 1 'Natsukomachi' F 'Oasis' F 'Polar' F 'Tokyo Top' F 'White Ball' F 'White Flash' F Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

4 Mairübchen marktfähiger Anteil an der Aberntung in % in vier Sätzen, Aussaat März bis August % Satz 2. Satz 3. Satz 4. Satz Kultur- und Versuchshinweise Aussaat: 1. Satz 2. Satz 3. Satz 4. Satz mit einer pneumatischen Parzellensämaschine am Abdeckung mit : Vlies Netz 0,8mm Maschenweite Feldaufgang: 70 % 37 % 64 % 42 % Anteil Marktfähige: 41 % 45 % 48 % 19 % Erntezeitraum: Aussaatstärke: Vierreihig, Spurbreite 1,65 m, Reihenabstand 30 cm, Säabstand in der Reihe 10 cm, 40 Sästellen/lfm. Beet, 24 St./m², Parzellengröße 8,25 m² Die Auswertung erfolgte in zwei inneren Reihen, 4,125 m² Düngung: Zur Aussaat keine Düngung, in der vierten Kulturwoche nach N min -Untersuchung auf den Sollwert von 170 kg N/ha aufgedüngt mit Orgapur Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

5 Bild 1: Aussaat mit dem pneumatischen Parzellensägerät Bild 2: 'Market Express' F1 als Beispiel für Sortierung und Auswertung nach Größe und Schadursachen Bild 3: Waschen und Auswerten des 3. Satzes Bild 4: Feldbestand mit Netzabdeckung, 4. Satz, August 2016 Bild 5: 'Oasis' F1, marktfähige Rüben, 3. Satz Bild 6: Mairüben nach 4 Tagen in der Kühlung 5 Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

6 Bild 7: 'Market Express' F1 Bild 8: 'Natsukomachi' F1 Bild 9: 'Oasis' F1 Bild 10: 'Polar' F1 Bild 11: 'Tokyo Top' F1 Bild 12: 'TU 9507' F1 Bild 13: 'White Ball' F1 Bild 14: 'White Flash' F1 6 Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen