Anbauanleitung und Gebrauchsanweisung für die digitale Zündung DIGNITION. - für alle Moto Guzzi mit Bosch- und Saprisa-Lichtmaschine

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1 Anbauanleitung und Gebrauchsanweisung für die digitale Zündung DIGNITION - für alle Moto Guzzi mit Bosch- und Saprisa-Lichtmaschine

2 Vielen Dank, dass Sie sich für ein DIGNITION Zündsystem entschieden haben. Bitte lesen Sie die folgenden Hinweise vollständig durch, sie helfen Ihnen bei einer schnellen und erfolgreichen Installation. Ihr Händler: K ontakt: JAEGER mechatronics Fax: Mail: GJ@Jaeger-Engineering.de

3 Inhalt: 1 Lieferumfang Standardlieferumfang Optionales Zubehör Haftungsausschluss Technische Daten und Eigenschaften der DIGNITION Vorbereitung Notwendige Kenntnisse und Fähigkeiten Eventuell erforderliches Material zum Anbau und Anschluss Installation der 8-2-Blende und der Sensorplatine Demontage des Lichtmaschinendeckels und einer Befestigungsschraube Montage der Sensorplatine Demontage der Rotorschraube Montage der 8-2-Blende Überprüfung des Arbeitsabstandes Grundeinstellung Montage und Anschluss der Zündbox Hinweise zum Verlegen der Kabel Montage der Zündbox Anschluss der Zündbox Belegung und Kabelfarben Gesamtschema Anschluss der optionalen Hochspannungszündspule für Einfachzündung Erste Inbetriebnahme Datenanpassung Ändern der Verstellkennlinie Wichtige Hinweise zu den Zündspulen

4 1 Lieferumfang 1.1 Standardlieferumfang - Zündbox mit Anschlusskabel und vormontierter Sensorplatine - Befestigungsmaterial Sensorplatine (M5 Innensechskantschraube, Unterlegscheiben, Distanzbuchse) Blende, M8 Befestigungsschraube, Distanzbuchse, Unterlegscheibe 1.2 Optionales Zubehör - Hochleistungszündspulen für Einfach- und Doppelzündung (siehe Kapitel 9.2) - Zweilochschlüssel zum Gegenhalten der 8-2-Blende - Software für PalmOS Organizer und IrDA Dongle zur drahtlosen Datenapplikation (in Vorbereitung) 2 Haftungsausschluss JAEGER mechatronics übernimmt keinerlei Haftung für direkte oder indirekte Schäden oder Folgeschäden aller Art, die durch die Verwendung, den Anbau oder den Anschluss der Zündung, ihrer Komponenten oder des mitgelieferten Zubehörs entstehen

5 3 Technische Daten und Eigenschaften der DIGNITION Länge, Breite, Höhe: 54 x 55 x 20 mm 3 Befestigungsbohrungen: 4 x M3 Innengewinde Betriebsspannung: 4 V 24 V - RISC-Microcontroller mit 8 MHz Takt - Programm im prozessorinternen FLASH-Speicher: Firmwareupdates ohne Wechsel von Speicherbausteinen oder UV-Licht-Löschung über Systemschnittstelle möglich (in circuit) - Daten im prozessorinternen EEPROM-Speicher: Datenapplikation (Verstellkennlinie, Ladezeit, Wegfahrsperre etc.) zur Programmlaufzeit möglich. Als Terminal ist eine Software für PalmOS-Organizer mit drahtloser Kommunikation über IrDA-Dongle in Vorbereitung - präzise Ladezeitregelung ermöglicht die Verwendung niederohmiger Hochleistungszündspulen (setzt Datenanpassung voraus) - Maximaler Verstellbereich 45 KW - beim Motorstart wird immer im OT geladen und gezündet - zweistufiger, einstellbarer Drehzahlbegrenzer: ab der ersten Drehzahlschwelle wird der Frühzündwinkel auf OT zurückgenommen, ab der zweiten Drehzahlschwelle werden die Zündspulen nicht mehr bestromt und somit kein Zündfunke ausgelöst. Beide Drehzahlschwellen sind einstellbar. - Standabschaltung: bei Motorstillstand werden nach einer einstellbaren Zeit die Zündspulen nicht mehr bestromt (Schutz für Batterie und Zündspule) - die Sensorik besteht aus einer präzise lasergeschnittenen 8-2-Blende direkt auf der Kurbelwelle und einem hochmodernen, automotiven Hallsensor. Der Sensor kalibriert sich selbsttätig auf den Arbeitsabstand - die rotierende 8-2-Blende ist dynamisch ausgewuchtet konstruiert 4 Vorbereitung 4.1 Notwendige Kenntnisse und Fähigkeiten Der Einbau und Anschluss der DIGNITION setzt bei Beachtung der gegebenen Hinweise keine speziellen Fachkenntnisse voraus. Lassen Sie im Zweifelsfall DIGNITION in einer geeigneten Fachwerkstatt in Ihr Fahrzeug einbauen. 4.2 Eventuell erforderliches Material zum Anbau und Anschluss Außer einem kleinen Werkzeugsatz und den üblichen Montagematerialien wie Kabelbinder, Schraubensicherung etc. wird in der Regel nichts weiter benötigt. Die vorhandenen Anschlusskabel haben für die gängigen Installationsvarianten eine ausreichende Länge. Sollten Sie die Anschlusskabel verlängern wollen, benötigen Sie geeignetes Kabel, Schrumpfschlauch, Lötzinn und einen Lötkolben. Halten Sie für die Demontage- und Montagearbeiten möglichst ein Werkstatthandbuch bereit. Dort können Sie weitere Details entnehmen, die nicht direkt mit der Zündung in Verbindung stehen und in dieser Anleitung nicht weiter behandelt werden können

6 5 Installation der 8-2-Blende und der Sensorplatine 5.1 Demontage des Lichtmaschinendeckels und einer Befestigungsschraube Ihr Fahrzeug ist sicher aufgebockt und d ie Batterie vom Bordnetz getrennt. Schrauben Sie die Zündkerzen aus den Zylindern, um ein leichtes Drehen der Kurbelwelle zu ermöglichen. Entfernen Sie den Lichtmaschinendeckel (4 Schrauben M6). Wenn die Lichtmaschine frei zugänglich ist, entfernen Sie eine der drei Befestigungsschrauben M5 der Lichtmaschine. Diese Schraube sitzt, von vorne betrachtet, auf ca. 9 Uhr. 5.2 Montage der Sensorplatine Bringen Sie die Einzelteile zur Befestigung der Sensorplatine in folgende Reihenfolge: - M5 Innensechskantschraube - erste Unterlegscheibe - Sensorplatine mit Hallsensor - zweite Unterlegscheibe - Distanzbuchse - 5 -

7 Schrauben Sie die Befestigungsteile mit der Sensorplatine in die unter 5.1 genannte Gewindebohrung M5. Richten Sie die Platine so aus, dass der Mittelpunkt der Befestigungsschraube M5, der Mittelpunkt des Hallgebers und der Mittelpunkt der Lichtmaschine auf einer Linie liegen. Eine optische Kontrolle der Flucht ist ausreichend genau. Ziehen Sie jetzt die Befestigungsschraube fest. Verlegen Sie das Sensorkabel so, dass kein Kontakt mit rotierenden Teilen möglich ist und das Kabel nicht durch scharfe Kanten oder die Auspuffkrümmer beschädigt wird. 5.3 Demontage der Rotorschraube Entfernen Sie die zentrale Schraube M8 des Lichtmaschinenrotors und den Federring, der sich unter dem Schraubenkopf befindet. Falls der Federring in der Senkung im Lichtmaschinenrotor einen Grat aufgeworfen hat, entfernen Sie diesen mit einem scharfkantigen Schraubendreher oder Schaber. 5.4 Montage der 8-2-Blende a) bringen Sie die Einzelteile in diese Reihenfolge: - Senkkopfschraube M8-8-2-Blende (Senkung zeigt zum Schraubenkopf) - Distanzbuchse (Senkung zeigt zum Schraubenkopf) b) das Blendenpaket nun zentrisch auf dem Lichtmaschinenrotor verschrauben und so festziehen, dass die 8-2-Blende gerade noch relativ zum Lichtmaschinenrotor verdreht werden kann. 5.5 Überprüfung des Arbeitsabstandes Überprüfen Sie den Arbeitsabstand zwischen Hallgeber (schwarzer Zylinder auf der Sensorplatine) und der 8-2-Blende. Dieser Abstand soll im montierten Zustand zwischen 1,0 mm und 2,0 mm betragen. Sollte der Arbeitsabstand weniger als 1,0 mm betragen, muss er mit Distanzscheiben M8 unter der Distanzbuchse vergrößert werden. Sollte der Arbeitsabstand mehr als 2,0 mm betragen, muss er mit Distanzscheiben M5 unter der Geberplatine verkleinert werden. Ziehen Sie die Kupplung und hebeln Sie bei gezogener Kupplung mit einem stabilen Schraubendreher durch das Schauloch den Anlasserkranz in beide Richtungen, um sicherzustellen, dass der Minimalabstand zwischen Blende und Hallgeber nicht unterschritten wird. Eine Berührung des Hallgebers durch die 8-2-Blende im Betrieb kann zur Beschädigung führen! - 6 -

8 5.6 Grundeinstellung Je sorgfältiger Sie die folgenden Arbeitsschritte ausführen, um so genauer arbeitet Ihre Zündung von Anfang an und um so weniger Nachjustierung ist notwendig. a) der in Fahrtrichtung rechte Zylin der muss sich genau in OT-Stellung befinden. Verwenden Sie dazu die originalen Werksmarkierungen (siehe Werkstatthandbuch) oder stellen Sie den exakten OT mittels einer Gradscheibe und einem Fühler fest. b) nun wird die 8-2-Blende so justiert, dass die farbig markierte Flanke genau über dem Zentrum des Hallgebers steht. Die Flanke verdeckt somit genau die Hälfte des Hallgebers. c) ist diese Einstellung erfolgt, wird die M8 Innensechskantschraube auf dem Lichtmaschinenrotor festgezogen. Bitte verwenden Sie einwandfreies Werkzeug, um die Schraube nicht zu beschädigen. Beim Anziehen darf sich die Blende nicht mehr verdrehen. Andernfalls muss die Prozedur wiederholt werden. Das Verdrehen der 8-2-Blende kann verhindert werden, indem Sie einen Zweiloch-Schlüssel zum Gegenhalten verwenden. Die Blende hat entsprechende Bohrungen zur Aufnahme von Zweiloch- Schlüsseln nach DIN Diese Schlüssel werden z.b. für Trennschleifer benutzt. Das Anzugsmoment der Schraube beträgt 35 Nm. d) kontrollieren Sie nochmals die korrekte Ausrichtung der 8-2-Blende und die OT-Stellung der Kurbelwelle. Gegebenenfalls die vorigen Arbeitsschritte wiederholen. 6 Montage und Anschluss der Zündbox 6.1 Hinweise zum Verlegen der Kabel Vor dem Verlegen der Leitungen sollten Sie einen geeigneten Kabelweg suchen. Er sollte möglichst entfernt von heißen Motorteilen sein. Verlegen Sie die Signalleitung mit Abstand zu Störquellen wie Zündspulen oder Zündkabeln. Zur Befestigung der Kabel eignen sich Kunststoff-Kabelbinder. 6.2 Montage der Zündbox Montieren Sie die Zündbox an dem von Ihnen ausgewählten Ort. Er muss spritzwassergeschützt sein, auf besondere Kühlung ist nicht zu achten. Bewährt hat sich die Montage unter dem Tank, dabei wird die Zündbox mit Kabelbindern am oberen Rahmenrohr befestigt

9 6.3 Anschluss der Zündbox Vor den Anschlussarbeiten muss die Fahrzeugbatterie vom Bordnetz getrennt werden! - Verbinden Sie das Pluskabel (weiß) der Zündbox mit geschaltetem Plus (Klemme 15, Potential von +12 V bei eingeschalteter Zündung); z.b. eignet sich die Stromversorgung der Zündspulen. - Das Massekabel (schwarz) verbinden Sie über z.b. einen Ringnippel mit einem vorhandenen Masse-Sternpunkt. Gute Masseverbindungen zwischen Batterie, Rahmen, Motor und Zündbox sind wichtig! - Das rote bzw. grüne Kabel verbindet die Zündbox mit den jeweils negativen Seiten der Zündspulen-Primärwicklungen (Klemmen 1). 6.4 Belegung und Kabelfarben Kabelfarbe Funktion DIGNITION für Moto Guzzi Anschluss Weiß Spannungsversorgung Klemme 15, geschaltete Bordspannung +12 V Schwarz Spannungsversorgung Klemme 31, Batterie-Minus / Fahrzeugmasse Rot Primärleitung Zündspule Klemme 1, Zündspule (-) rechter Zylinder Grün Primärleitung Zündspule Klemme 1, Zündspule (-) linker Zylinder 6.5 Gesamtschema - 8 -

10 6.6 Anschluss der optionalen Hochspannungszündspule für Einfachzündung Klemme 4a Sekundär a Klemme 4b Sekundär b Klemme 15 Klemme 31 Klemme 1a Primär a Klemme 1b Primär b 7 Erste Inbetriebnahme Sind alle Teile sicher montiert und korrekt angeschlossen, so können Sie die Batterie wieder anschließen. Da sich Zündung und Gemischbildung gegenseitig beeinflussen, müssen nach der Warmlaufphase evtl. die Vergaser justiert werden

11 8 Datenanpassung 8.1 Ändern der Verstellkennlinie Sollten Sie eine Änderung der voreingestellten Verstellkennlinie wünschen (z.b. bei nachträglichem Einbau einer Doppelzündung o.ä.), setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Beispieldiagramm verschiedener Zündkurven. Änderung des Zündwinkels in Abhängigkeit von der Drehzahl: Zündwinkel 0 z [ KW v. OT] Drehzahl n [/min]

12 8.2 Wichtige Hinweise zu den Zündspulen DIGNITION wird standardmäßig auf Zündspulen mit einem Primärwiderstand von ca. 3 Ω und einer Ladezeit von 6 ms eingestellt. Alle Moto Guzzi mit Bosch- oder Saprisa-Lichtmaschine, für die diese Zündung konzipiert wurde, sind original mit geeigneten Zündspulen ausgestattet. Bitte versichern Sie sich unbedingt über den Typ der verwendeten Zündspulen. Bei unpassenden Daten können Schäden auftreten. Falls Sie Zubehör-Zündspulen verwenden möchten, muss gegebenenfalls die Ladezeit angepasst werden! Wir wünschen Ihnen eine sichere Fahrt und viel Spaß mit Ihrer neuen DIGNITION!