I N F O R M A T I O N
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1 I N F O R M A T I O N Zur Pressekonferenz mit Bildungs-Landesrätin Mag. a Doris Hummer WKOÖ Präsident Dr. Rudolf Trauner Mag. Viktor Sigl, MBA Vorstand KTM Sportmotorcycle AG am 3. April 2012 zum Thema "Betriebliche Kinderbetreuung So werden Familie und Beruf noch besser vereinbar" Weitere Gesprächsteilnehmer: - Mag. a Romana Steinmetz, Projektmanagerin K3, Netzwerk Humanressourcen, Clusterland Oberösterreich GmbH - Mag. Thomas Mörth, Gruppe Kinderbetreuung, Land OÖ
2 2 Eckdaten Kinderbetreuungseinrichtungen 2011/2012 Familie und Beruf noch besser vereinbar zu machen, ist das Ziel von Frauen- Landesrätin Mag. a Doris Hummer. Aufgabe der Politik ist es, den Familien in Oberösterreich ein flächendeckendes, qualitätsvolles und vor allem bedarfsgerechtes Kinderbetreuungsangebot zur Verfügung zu stellen", so Hummer. Die vorliegende Statistik zeigt, dass Oberösterreich den erfolgreich eingeschlagenen Weg weitergeht und heuer wieder auf ein erweitertes Kinderbetreuungsangebot stolz sein kann." 2010/ /12 Veränderungen zum Vorjahr Einrichtungen Betriebe Gruppen Kinder Betriebe Gruppen Kinder Betriebe Gruppen Kinder Krabbelstuben Kindergärten Horte gesamt Quelle: Land OÖ Bei der Kindertagesheimstatistik handelt es sich um die jährliche, österreichweite Statistik, die jeweils zum Stichtag 15. Oktober erhoben wird. Aktuell besuchen insgesamt Kinder eine Kinderbetreuungseinrichtung in Oberösterreich (2.661 Kinder in Krabbelstuben, in Kindergärten, Kinder in Horten). Trotz rückläufiger Geburtenzahlen steigt damit die Anzahl der Kinder in den oberösterreichischen Kinderbetreuungseinrichtungen. Im Arbeitsjahr 2011/12 sind es neuerlich um 871 Kinder mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Drahtseilakt Familie und Beruf: Lösbar durch moderne, flexible Kinderbetreuung Dass die demografische Entwicklung Stichwort: Überalterung - und der zunehmende Fachkräftemangel in den nächsten Jahren die allergrößte Herausforderung für unsere Gesellschaft darstellen, ist weitreichend bekannt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Hebung der Geburtenrate
3 3 sind daher ein zentrales Thema für Frauen und Männer, für die Zukunft unserer Gesellschaft. Wir stehen heute vor der Situation, dass viele Frauen den Kinderwunsch zurückstellen, weil sie Angst haben aus der Karrierelaufbahn zu fallen. Nur durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird der für unsere Gesellschaft so folgenreiche Rückgang an Geburten zu meistern sein, wobei hier Kinderbetreuungseinrichtungen als Ergänzung und Unterstützung von Familien eine wesentliche Rolle zukommt", so die zuständige Landesrätin. Für Unternehmen wird es auch zusehends wichtiger, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, um auch künftig den Bedarf an qualifizierten und motivierten Mitarbeiter/innen decken zu können. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, wie familien- und somit auch elternfreundlich ein Unternehmen ist. Wer Mitarbeiter/innen bei der Entscheidung für Kind und Beruf aktiv unterstützt, hat letztendlich einen großen Vorsprung hinsichtlich der Attraktivität als Arbeitgeber. Darüber hinaus erhöht dies die Bindung an das Unternehmen, die Loyalität der Mitarbeiter/innen und somit auch den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebs. Bei den Betrieben zeigt sich die Bereitschaft, sich bei Kinderbetreuungsangeboten zu engagieren. Da in bestehenden Einrichtungen nicht jeder individuelle Bedarf Berücksichtigung finden kann, habe ich mich entschlossen, bauliche Investitionsmaßnahmen zur Schaffung von neuen betrieblichen Krabbelstubenplätzen mit einem Landesbeitrag in Höhe von einem Drittel der Nettoinvestitionskosten, maximal Euro, zu unterstützen. Für bauliche Investitionsmaßnahmen an denen mindestens zwei Betriebe beteiligt sind, erhöht sich der Landesbeitrag auf die Hälfte der Nettoinvestitionskosten, maximal Euro", so Hummer. Zusätzlich leistet das Land OÖ dem Rechtsträger einer betrieblichen Kinderbetreuungseinrichtung einen jährlich valorisierten Beitrag zum laufenden Aufwand. Die Kinderbetreuung in Betrieben kann auch durch Betriebstagesmütter/- väter erfolgen. Es ist damit eine flexible Betreuung abgestimmt auf die Arbeitszeiten der Bediensteten möglich. Für bauliche Investitionsmaßnahmen in diesem Zusammenhang wird ein Landesbeitrag in Höhe von einem Drittel
4 4 der Nettoinvestitionskosten, maximal Euro, gewährt. Sofern mindestens zwei Betriebe beteiligt sind, erhöht sich der Landesbeitrag auf maximal Euro. Das Angebot einer betrieblichen Kinderbetreuungseinrichtung richtet sich grundsätzlich an Kinder von im Unternehmen beschäftigten Dienstnehmer/innen. Neben den Kindern der Mitarbeiter/innen können aber auch unternehmensfremde Kinder, z. B. durch Vergabe nicht genutzter Plätze an Kinder der Standortgemeinde des Unternehmens, aufgenommen werden. Derzeit besuchen 400 Kinder einen von neun Betriebskindergärten und elf betrieblichen Krabbelstuben in Oberösterreich. Auch die Wirtschaftskammer begrüßt den Ausbau betrieblicher Einrichtungen, von dem positive Auswirkungen auf die berufliche Motivation der Mitarbeiter/innen erwartet werden. Kinderbetreuungseinrichtungen nun auch für Klein- und Mittelbetriebe leistbar Familienfreundliche Maßnahmen haben in Oberösterreich einen hohen Stellenwert. Eine unter Beschäftigten in allen EU-Ländern durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass Österreich hier eine Benchmark - Region ist. Bei der Zufriedenheit der Arbeitsbedingungen liegen wir nicht nur vor unserem Nachbarland Deutschland, sondern lassen auch die sozialen Vorzeigeländer Schweden und Finnland hinter uns. Was aber natürlich nicht heißt, dass es hier keinen Verbesserungsbedarf gibt. So fehlen etwa in den ländlichen Regionen zusätzliche Kinderbetreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren, führt WKOÖ Präsident Dr. Rudolf Trauner aus. Umso erfreulicher die Entscheidung des Landes, die Errichtung betrieblicher Kinderbetreuungseinrichtungen zukünftig finanziell stärker zu unterstützten. Die Möglichkeit für Arbeitgeber, Betreuungseinrichtungen für die Kinder ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen, wurde bis dato nur von wenigen
5 5 ergriffen. Allen voran von jenen Großbetrieben, die nicht nur über die strukturellen sondern auch finanziellen Ressourcen verfügen, um eine betriebliche Kinderbetreuungseinrichtung auf die Beine zu stellen, so Trauner. So besteht die Möglichkeit, dass zwei oder mehrere Betriebe im Verbund einen gemeinsamen Krabbelstubenbereich führen. Für Trauner macht das Bemühen um noch bessere Rahmenbedingungen im Bereich Familie und Beruf nicht nur deshalb Sinn, weil Oberösterreich zu 90 % aus Klein- und Mittelbetrieben besteht. Auch der allerorts feststellbare Fachkräftemangel erhöht den Druck auf die Betriebe, ihre sozialen Angebote für Mitarbeiter/innen weiter zu entwickeln. Fest steht, dass die demografiebedingt entstehende Lücke bei den Fachkräften nur dann geschlossen werden kann, wenn es gelingt auch Frauen noch besser in den Erwerbsprozess zu integrieren. Betriebe, die von sich aus Betreuungsangebote schaffen, werden bei Frauen und Müttern im Wettbewerb um qualifiziertes Personal die besseren Karten haben, appelliert Trauner, vom neuen Förderangebot verstärkt Gebrauch zu machen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Beispiel KTM Sportmotorcycle AG Als Leitbetrieb in Oberösterreich und größter Arbeitgeber im Innviertel zeigt KTM mit der Eröffnung der betriebseigenen Krabbelstube in Munderfing soziales Engagement. Aktuell sind rund Mitarbeiter/innen am Hauptstandort in Mattighofen und Munderfing angestellt. Mit rund 80 Lehrlingen ist die KTM-Sportmotorcylce AG auch der größte Ausbildungsbetrieb im Bezirk Braunau. Genau so wichtig wie sportliche und wirtschaftliche Erfolge ist für die Geschäftsführung von KTM auch soziales Engagement und Mitarbeiterzufriedenheit. Durch die direkte Initiative der KTM Vorstände konnte die Krabbelstube in sehr kurzer Zeit realisiert werden. KTM versucht sich in vielen Bereichen sozial zu engagieren. Besonders wichtig in der heutigen Arbeitswelt ist es, jungen Müttern den Wiedereinstieg
6 6 so einfach wie möglich zu machen. Unsere Krabbelstube ist dabei ein bedeutungsvoller Baustein. Der gesamte Vorstand von KTM hat sich daher entschlossen, auf einen Teil der vertraglich zugesicherten Prämie für das Jahr 2011 zu verzichten, um damit die Errichtung der Krabbelstube zu unterstützen," so der Vorstand der KTM Sportmotorcycle AG Mag. Viktor Sigl. Wie wichtig dieser Schritt war, zeigt der erfreuliche Zulauf, den die Krabbelstube schon ummittelbar zum Start erfährt. Die Betreuerinnen vom Hilfswerk kümmern sich seit der Eröffnung am 1. Februar um zehn Kinder im Alter von ein bis drei. Ebenfalls perfekt mitbetreut werden die Kinder des Kooperationspartners WP. Aufgrund der bereits vorhandenen Voranmeldungen ist eine zweite Gruppe in Planung. K3 das Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere Große Resonanz und Interesse bei oö. Unternehmen Neben dem Ausbau der Kinderbetreuungsplätze ist aktives Karenzmanagement für Unternehmen ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor. Frauen stehen im Laufe ihrer Karriere oft vor der Entscheidung zwischen Beruf und Familie. Die Geburt von Kindern sowie die Karenzzeit wirken sich besonders für Mütter nachteilig auf die berufliche Weiterentwicklung aus. Im Sinne einer vorausschauenden Personalplanung sind Unternehmen mit aktivem Karenz- und Karrieremanagement am zunehmend angespannten Arbeitsmarkt attraktiver für Arbeitnehmer/innen und profitieren von motivierten und gut integrierten Mitarbeiter/innen", so Projektmanagerin Mag. a Romana Steinmetz. Zwei Drittel aller Arbeitnehmer/innen stehen täglich im Spannungsfeld der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das neu gegründete K3 - Kompetenzzentrum für Karenz- und Karriere soll vorhandene Maßnahmen bündeln und als zentrale Anlaufstelle Unternehmen bestmöglich in ihren Aktivitäten unterstützen. Die strategische und operative Prämisse von K3 lautet: Sensibilisierung und Unterstützung von Unternehmen beim aktiven Karenz- und Karrieremanagement. Das Projekt wird vom Netzwerk Humanressourcen in Kooperation mit dem Frauenreferat des Landes
7 7 OÖ, der Wirtschaftskammer OÖ, Industriellenvereinigung OÖ und Arbeiterkammer OÖ durchgeführt. Die ersten Monate im Projekt tägliche Firmenkontakte und Gespräche mit Personalverantwortlichen zeigen deutlich, dass sich die oberösterreichische Unternehmerlandschaft der großen Verantwortung im Bereich des mitarbeiter/innen-orientierten Personalmanagements bewusst ist. Vom Netzwerk Humanressourcen initiierte und gesteuerte Kooperationsprojekte stoßen auf großes Interesse und geben den Betrieben die Möglichkeit zum professionellen und branchenübergreifenden Austausch. Am 9. Mai 2012 lädt Landesrätin Doris Hummer zu einem Expertenforum gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere zum Thema "Karenzmanagement macht Karriere!" An diesem Vormittag erwarten die Teilnehmer/innen Einblicke und Antworten rund um folgende Themenkreise: Warum Karenzmanagement weder romantisch ist noch ein Klischee bedient, sondern einen unternehmensstrategisch entscheidenden Faktor darstellt! Warum sind alle Gewinner, die von systematischem Karenzmanagement betroffen sind? Welche kritischen Erfolgsfaktoren sind zu bedenken und wie kritisch sind sie wirklich? Kosten-Nutzen-Analyse in Zahlen: Karenzmanagement rechnet sich.
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