Modellierung von Geschäftsprozessen (I) Geschäftsprozessmanagement
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- Gisela Thomas
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1 Modellierung von Geschäftsprozessen (I) Geschäftsprozessmanagement Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government Universität Potsdam Chair of Business Information Systems and Electronic Government University of Potsdam Univ.-Prof. Dr. Ing. habil. Norbert Gronau Lehrstuhlinhaber Chairholder August-Bebel-Str Potsdam Germany Tel Fax Web lswi.de
2 Begriffe der Methode und Modelle Gestaltungsrahmen des GPM Vorbereitung der Prozessmodellierung Modellierung mit UML
3 Der Begriff der Methode Begriffsklärungen Systematische Vorgehensweise zur Lösung eines Problems (Hansen 2005) Basierend auf einem System von Regeln (Krcmar 2005) Vorschrift, wie planmäßig auf Prinzipien basierend, zur Erreichung festgelegter Ziele vorzugehen ist (Stahlknecht 2005) Anweisungen zum gezielten Einsatz von Methoden werden als Verfahren bezeichnet Quelle: Gronau 2016
4 Modellsarten dynamisch Simulatoren mit Skriptsprache Prozessmodelle Petrinetze Endliche Automaten Simulationsmodelle Abbildung statisch Datenmodelle Organigramme Funktionsdiagramme ER-Modelle Datenflusspläne Programmablaufpläne Struktogramme Prozessmodelle, z.b. EPK, BPMN, PMDL statisch dynamisch Quelle: Gronau 2016 Zusammenhang zwischen Objekten
5 Arten von Modellen Formfrei Semiformal Formal Keine Formvorschriften oder Schablonen für die Beschreibung Maschinelle Auswertung möglich (Text Mining), aber aufwendig Regeln für die Anfertigung von Prozessmodellen Syntaxüberprüfung möglich Abweichung möglich Maschinelle Prüfung auf Korrektheit Notwendig für Workflow- und Simulationsmodelle Das Geschäftsprozessmanagement verwendet alle Modellarten nebeneinander. Quelle: Gronau 2016
6 Überblick über Modellierungsmethoden Diagrammbasierte Methoden der Modellierung Datenorientiert Objektorientiert Kontrollflussorientiert Aktivitätsorientiert Structured System Analysis (SSA) Aktivitätsdiagramm (UML) Structured System Analysis (SSA) Knowledge Modeling and Description Language (KMDL) Entity Relationship Diagram (ERD) Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) Quelle: i.a. Gadatsch 2003, S. 57. Spezifische Ansätze (z.b. ADONIS)
7 Begriffe der Methode und Modelle Gestaltungsrahmen des GPM Vorbereitung der Prozessmodellierung Modellierung mit UML
8 Zielgruppen der Modellierung Unternehmen Softwareanbieter Berater Erfassung und Dokumentation der Geschäftsprozesse in einem Unternehmensprozessmodell Schwachstellenanalyse der Gesamtorganisation Anforderungsdefinition für neue Anwendungssysteme Auswahl und Einführung dieser Systeme Einarbeitungshilfe und Nachschlagewerk für den Anwender Informationen über den Funktionsumfang der Produkte Produktbestandteil der Software Verkaufsargument. Dokumentation von Einsatzanalysen beim Kunden Intern: Prozessmodelle als Basis für individuelle Weiterentwicklungen (Modifikationen) Durchführung von Rerganisationsprojekten Begleitung der Einführung von Standardsoftware oder Workflow- Management-Systemen Kommunikationsinstrument Vergleichsbasis bei der Softwareauswahl Diese Zielgruppen stellen unterschiedliche Anforderungen an die Modelle und Modellierung. Quelle: Gronau 2016
9 Anforderungen unterschiedlicher Rollen Management Entwickler Keyuser und Endbenutzer Organisatorische Gestaltungsspielräume Priorisierung von Projektzielen aufgrund von Aufwands- und Nutzenschätzungen Pflege und Weiterentwicklung der organisatorischen und technischen Schnittstellen der Prozesse Nachvollziehbare Dokumentation Wiederverwendbarkeit der Prozessmodelle Qualitätssicherung durch Überprüfung von Konsistenz und Korrektheit Verständliche Dokumentation Erlernen neuer Prozesse und Systemfunktionen Innerhalb und zwischen diesen Zielgruppen zeigen sich zusätzlich rollenspezifische Anforderungen an die Modelle und Modellierung. Quelle: Gronau 2016
10 Gestaltungsrahmen des Prozessmanagements Strategische Ebene Strategieentwicklung Fachlichkonzeptionelle Ebene Prozessabgrenzung Prozess-Management Prozessmodellierung Prozessführung Workflow-Management Operative Ebene Workflow-modellierung Workflowausführung Prozessmonitoring Anwendungssystemgestaltung Organisationsgestaltung Quelle: Gadatsch 2005, S. 2ff.
11 Begriffe der Methode und Modelle Gestaltungsrahmen des GPM Vorbereitung der Prozessmodellierung Modellierung mit UML
12 Vorbereitung der Prozessmodellierung Identifikation und Auswahl relevanter Perspektiven Festlegung der Kommunikationswege Spezifikation der Modellierungstechnik Auswahl des Modellierungswerkzeugs Auswahl der Modellierungssprache Customizing des Modellierungswerkzeugs Spezifikation der Modellierungskonventionen Spezifikation von Regeln zur perspektivenspezifischen Anpassung der Modelle Organisatorische Modellierungsregeln Beschreibung der organisatorischen Rahmenbedingungen Erstellung eines Modellierungsstandards Quelle: Rosemann 2008, S. 49ff.
13 Verwendung eines Modellierungswerkzeugs Anforderungen Verwaltung der Modelle in einer Datenbank Mehrbenutzerfähigkeit Sichtenübergreifendes Metamodell Anpassbarkeit an unternehmensspezifische Anforderungen Benutzerfreundliche Bedienung HTML-Generator für erzeugte Prozessmodelle Schnittstellen für Modellaustausch und Erweiterungen Modellierung mehrerer Perspektiven Verwaltung von Modellvarianten Quelle: Rosemann 2005, S. 91ff.
14 Begriffe der Methode und Modelle Gestaltungsrahmen des GPM Vorbereitung der Prozessmodellierung Modellierung mit UML
15 Überblick über die Aktivitätsdiagramme der UML (Unified Modeling Language) Diagramme der UML Strukturdiagramme Verhaltensdiagramme Komponentendiagramm Klassendiagramm Objektdiagramm Anwendungsfalldiagramm Aktivitätsdiagramm Zustandsdiagramm Profildiagramm Kompositionsstrukturdiagramm Verteilungsdiagramm Verteilungsdiagramm Interaktionsdiagramm Interaktionsübersichtsdiagramm Sequenzdiagramm Kommunikationsdiagramm Zeitverlaufsdiagramm
16 Beispiel eines Anwendungsfall-Diagramms Nachbestellte Artikel erhalten ERP-System Schlage Artikel nach <<benutzt>> Aktualisiere Lagerbestand Lagerarbeiter <<benutzt>> Erstelle Auftrag und führe ihn aus Logistikdienstleister Quelle: Ibelings 2002, S. 330
17 Beziehungen in Anwendungsfalldiagrammen Anwendungsfall A <<include>> <<extend>> (extension point) Anwendungsfall B Anwendungsfall D Anwendungsfall C Quelle: vgl. Oestereich 2013
18 Überblick über die Aktivitätsdiagramme der UML (Unified Modeling Language) Diagramme der UML Strukturdiagramme Verhaltensdiagramme Komponentendiagramm Klassendiagramm Objektdiagramm Anwendungsfalldiagramm Aktivitätsdiagramm Zustandsdiagramm Profildiagramm Kompositionsstrukturdiagramm Verteilungsdiagramm Verteilungsdiagramm Interaktionsdiagramm Interaktionsübersichtsdiagramm Sequenzdiagramm Kommunikationsdiagramm Zeitverlaufsdiagramm
19 Symbole in Aktivitätsdiagrammen Symbol Erläuterung Aktivität Parameter: Typ Parameter Aktion 1 Aktion 2 Parameter Eine Aktivität beschreibt die gesamte Einheit eines Ablaufs. Sie besteht aus Folgen von Aktionen und weiteren Elementen, wobei Verschachtelung möglich ist und Parameter übergeben werden können. Aktion 1 Objektknoten Eine Aktion ruft Verhalten auf oder bearbeitet Daten, die innerhalb der Aktivität nicht weiter zerlegt werden. Objektknoten stellen ein logisches Gerüst dar, um Daten und Werte zu transportieren. Aktion 1 Aktion 2 Aktion 1 Objektknoten Kanten sind gerichtete Übergänge zwischen zwei Knoten. Quelle: Gronau 2016
20 Weitere Symbole in Aktivitätsdiagrammen Symbol Erläuterung Ein Aktivitätsbereich unterteilt die Aktivität in Abschnitte mit gemeinsamen Eigenschaften, z.b. Abteilung, Rolle, Subsystem. Startknoten Endknoten Endknoten Startknoten aktivieren einen Ablauf; Endknoten beenden eine Aktivität oder das Ablaufende eines Kontrollflusses. Verbindungsknoten führen Kanten umsynchronisiert zusammen; Verzweigungsknoten spalten eine Kante in mehrere Alternativen. Synchronisationsknoten vereinen Abläufe zu eine gemeinsamen; Parallelisierungsknoten teilen eine Kante in mehrere gleichzeitige Abläufe. Quelle: Gronau 2016
21 Modellierung von Entscheidungen in UML1-Aktivitätsdiagrammen [Kapazität ausgelastet] b Fremdfertigung beauftragen Auftrag bearbeiten a c [Kapazität frei] Eigenfertigung planen Quelle: Gronau 2016
22 Bewertung der UML als GP-Modellierungsmethode Vorteile Nachteile Gute Eignung zur Vorbereitung der späteren Realisierung Gleiche Werkzeuge und einheitliche Ablage-, Verwaltungs- und Dokumentationsstruktur von der Konzeption bis zur Implementierung Bessere Nachvollziehbarkeit der aus dem Prozess stammenden Anforderungen Kein Vorgehensmodell zur Abbildung von Geschäftsprozessen mit UML Quelle: Gronau 2016
23 Literatur Gadatsch, A.: Grundkurs Geschäftsprozessmanagement Methoden und Werkzeuge für die IT-Praxis. 4. Aufl. Wiesbaden 2005 Gronau, N.: Geschäftsprozessmanagement in Wirtschaft und Verwaltung. Berlin 2016 Ibelings, I.: Objektorientierte Sicht des Unternehmens. In: Krallmann, H. u.a.: Systemanalyse im Unternehmen. 4. Auflage München Wien 2002 B. Oestereich, B., Scheithauer, A.: Analyse und Design mit UML 2.5: Objektorientierte Softwareentwicklung. München 2013 Becker, Kugeler, Rosemann (Hrsg.): Prozessmanagement Ein Leitfaden zur prozessorientierten Organisationsgestaltung. 6., überarbeite und erweiterte Aufl. Berlin Heidelberg 2008
24 Zum Nachlesen Norbert Gronau Geschäftsprozessmanagement in Wirtschaft und Verwaltung Analyse, Modellierung und Konzeption Kontakt Univ.-Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau Center for Enterprise Research Universität Potsdam August-Bebel-Str Potsdam Germany Tel Gronau, N.: Geschäftsprozessmanagement in Wirtschaft und Verwaltung. Berlin 2016
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