Bundeswasserstraßen Lebendige Gewässer oder Wasserautobahnen?

Transkript

1 Bundeswasserstraßen Lebendige Gewässer oder Wasserautobahnen? Baudirektor Gerd Franke Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Außenstelle West federal waterways and shipping agency - western region office

2 Gliederung des Vortrages Geschichtlicher Hintergrund Platz in der Transportinfrastruktur Nutzungen an der Bundeswasserstraße Ziele der WRRL Lebendige Gewässer Tätigkeiten mit Einfluss auf die Umsetzung der WRRL an der Bundeswasserstraße Fazit

3 Geschichtlicher Hintergrund Mittelalter Reichsverfassung 1849 Weimarer Reichsverfassung Reichswasserstraßen 1921 Grundgesetz 1949 Bundeswasserstraßengesetz 1968

4 Bedeutung der Bundeswasserstraßen in der Transportinfrastruktur (1) Konstanter Anteil an der Gesamttransportmenge

5 Bedeutung der Bundeswasserstraßen in der Transportinfrastruktur (2) Kategorisierung der Wasserstraßen nach Transportmenge Zukünftige Entscheidungen zum Ausbau nach Kategorien Reduzierung der Aufwendungen bei sonstigen Wasserstraßen Rhein ist Spitzenreiter im Schiffsverkehr mit ca. 160 Mio. t/a Ruhr jährlich 0,8 bis 0,9 Mio.t/a

6 Nutzungen an der Bundeswasserstraße Schifffahrt Häfen mit Industrie- und Gewerbeansiedlungen Trinkwasser und Brauchwasser Einleitung von Abwässern Funktion als Vorfluter und Bestandteil des Oberflächengewässernetzes Fischwirtschaftliche Nutzung, Jagd Wasserkraft Erholung und Freizeit am Ufer (Wanderer, Spaziergänger) Freizeitschifffahrt und Wassertourismus Kulturelle Großereignisse (Kölner Lichter, Kirmes, Gottestracht) Wohnen am Wasser, Drehorte für Funk und Fernsehen, Kunst

7 Ziele der WRRL Lebendige Gewässer WRRL - HMWB Erreichung des guten ökologischen Potentials Alle Maßnahmen, die ohne signifikante Beeinträchtigung der Nutzung machbar sind. Erreichung des guten chemischen Zustandes Programm lebendige Gewässer Bildung von Kooperationen mit allen Betroffenen eines Gewässerkörpers. Gemeinsame Erarbeitung von Maßnahmen zur Verbesserung auf freiwilliger Basis Erstellung von Umsetzungsfahrplänen

8 Tätigkeiten mit Einfluss auf die Umsetzung der WRRL an der Bundeswasserstraße (1) Entwicklung ökologischer Unterhaltung zur Sicherung der Funktion als Wasserstraße - Sammeln von Erfahrungen mit Biologischen Bauweisen, - Erprobungen von Verzicht auf Befestigungen - Reduzierung von Buhnen oder Veränderung der Form Sammlung von Best practice Beispielen zur Nutzung durch die Wasser- und Schifffahrtsämter Gezielte Erprobung bei Neubaumaßnahmen (Pflanzmatten, abgesenktes Längsbauwerk, etc.)

9 Tätigkeiten mit Einfluss auf die Umsetzung der WRRL an der Bundeswasserstraße (2) Wasserwirtschaftliche Unterhaltung Stand 2010

10 Tätigkeiten mit Einfluss auf die Umsetzung der WRRL an der Bundeswasserstraße (3) Intelligente Nutzung der Bundeswasserstraßen Ausbau hoher technischer Aufwand und hohe Kosten nur möglich bei hohem volkswirtschaftlichen Nutzen natürliche Grenzen des Ausbaus hohe Unterhaltungsaufwendungen Bessere Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten durch verbesserte Bereitstellung von Information Automatische Identifikation AIS Bereitstellung genauer elektronischer Karten ENC s Abflussinformationen und Prognosen (Pegelonline) Erforschung der Interaktion Schiff - Wasserstraße Entwicklungen im Schiffsbau* * Programm der Schiffsbauindustrie

11 Tätigkeiten mit Einfluss auf die Umsetzung der WRRL an der Bundeswasserstraße (4) Wiederherstellung der Durchgängigkeit

12 Fazit Wasserautobahn (BAB) kein Vergleich mit der Bundeswasserstraße möglich. Nutzung ist um ein vielfaches Höher als auf der Straße Kultur und Natur zugleich Ziel bei der Umsetzung der WRRL Integration des Schutzes der Gewässer und der Natur in die Nutzung der Wasserstraßen Feststellung: An den Bundeswasserstraßen ist so viel Leben, das man mit Recht von lebendigen Gewässern sprechen kann und das nicht nur aus der Sicht der WRRL

13 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit