Lüneburger Bildungskonferenz 2013
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- Gert Baum
- vor 5 Jahren
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1 Lüneburger Bildungskonferenz 2013 Wie lässt sich die Motivation steigern, Berufe zu erlernen, die Jugendlichen wenig attraktiv erscheinen? Workshop A: Moderation Gisela Plaschka Workshop B: Moderation Michel Pauly
2 Vorgehensweise Im Workshop A wurden die Antworten der Teilnehmenden als Annahmen frei formuliert. Die Teilnehmenden dieses Workshops waren ausschließlich erwachsene Berufstätige oder im Ruhestand. Parallel dazu wurde im Workshop B an der gleichen Fragestellung gearbeitet. Allerdings nahmen an dieser Arbeitsgruppe fast ausschließlich Auszubildende und junge Berufsanfänger teil. Sie beantworteten diese Frage im Rahmen einer Umfrage anhand von konkret formulierten Statements. (Ergebnisse s. nächste Folien) Annahmen der Teilnehmer_innen aus Workshop A Name des Betriebes Entfernung vom Wohn- zum Arbeitsort Verfügbarkeit Freundeskreis Hobby Fähigkeiten Alter Schule Standort der BBS Verdienst Renommee Eltern Aufstiegsmöglichkeiten Arbeitszeit
3 Im Rahmen des Workshops B wurde eine Umfrage mit 36 Fragen durchgeführt. Dazu wurden nachfolgend aufgeführte Statements vom Moderator verlesen. Sie mussten ganz spontan durch Ankreuzen nach Wichtigkeit (wichtig / egal / unwichtig) oder Zustimmung (ja / nein) bewertet werden. Die Teilnehmenden in diesem Workshop waren überwiegend Auszubildende und junge Berufsanfänger.
4 Besonders wichtig / größte Zustimmung (Ranking) 1. Ich möchte eine geregelte Arbeitszeit, möglichst ohne Überstunden. (13/0/0) 2. Ich akzeptiere Überstunden, solange sie finanziell oder durch Freizeit verrechnet werden. (13/0) 3. Ich möchte während meiner Ausbildung schon möglichst als vollwertige Kraft eingesetzt werden. (12/1) 4. Kleidervorschriften (Uniformierte Berufskleidung, Schutzkleidung etc.) würden mich nicht von dem Beruf abhalten. (12/1) 5. Ich bin bereit, mich ständig fortzubilden, um meine Fachkenntnisse an die Entwicklung anzupassen. (11/2) 6. Der Beruf darf nicht so kompliziert und schwer zu lernen sein. (11/2) 7. Wenn ich ausgelernt habe, muss das Gehalt auch für eine Familiengründung reichen. (10/2/1) 8. Mir ist der Umgangston im Betrieb sehr wichtig. (10/2/1) 9. Ich möchte nicht in gesundheitsgefährdenden Berufen arbeiten. (10/3) 10. Ich möchte lieber klare Arbeitsaufträge bekommen als eigenständig zu arbeiten. (10/3)
5 Auch wichtig / Zustimmung Mein Beruf muss auch in Zukunft gefragt sein. (9/4/0) Der Beruf muss ein gutes Image haben. (9/3/1) Ich möchte mich nur in einem Unternehmen ausbilden lassen, von dem ich sicher weiß, dass der Ausbilder sich gut kümmert und mich unterstützt. (8/4/1) Ich möchte eine abwechslungsreiche Tätigkeit. (8/4/1) egal Ich möchte auf jeden Fall viel Kontakt zu Kollegen während der Arbeit. (0/10/3) Die Branche muss ein gutes Image haben. (3/9/1)
6 Unwichtig Mir ist wichtig, jeden Tag am gleichen Ort zu arbeiten. (2/3/8) Mir ist wichtig, dass meine Eltern den Beruf, den ich gewählt habe, auch gut finden (2/4/7) Größte Ablehnung Ich arbeite sehr gern allein/isoliert. (13/0) Ich finde mich damit ab, dass ich Überstunden in diesem Beruf machen muss, auch wenn diese nicht finanziell oder durch Zeitausgleich verrechnet werden. (1/12)
7 -Weitere Ergebnisse der Umfrage- Wichtig / egal / unwichtig Das Unternehmen, bei dem ich meine Ausbildung mache, muss ein gutes Image haben (sozial, ökologisch, ethisch ). (6/6/1) Der Ausbildungsbetrieb sollte mich am Ende der Ausbildung möglichst auch übernehmen. (7/5/1) Ich möchte möglichst früh Verantwortung übernehmen. (2/7/4) Ich möchte vor Herausforderungen gestellt werden. (6/6/1) Ich akzeptiere einen längeren Weg zur Arbeit. (7/5/1) Meine Berufsschule sollte wohnort-nah sein. (3/7/3) Mir ist wichtig, was meine Freunde über meinen Beruf denken. (6/3/4)
8 Zustimmung / Ablehnung Unregelmäßige Arbeitszeiten (z.b. Schichtdienst) sind für mich okay. (8/5) Ich würde auch einen Beruf erlernen, der in meiner Herkunftskultur unüblich ist. (8/5) Ich suche mir die Ausbildung auch danach aus, wie hoch die Azubi-Vergütung ist. (7/6) Ich kann mir auch vorstellen an einem Arbeitsplatz zu arbeiten, der nicht so attraktiv ist (Lärm, Gerüche, Schmutz ). (7/6) Ich würde auch einen Beruf wählen, bei dem ich längere Zeit nicht zu Hause sein kann. (7/6) Ich habe mich noch nicht so richtig darüber informiert, ob ich aus Ausgelernter nachher auch vom Gehalt leben kann. (6/7) Ich würde auch einen Beruf lernen, der eher unüblich für mich als Frau bzw. Mann ist. (6/7) Ich akzeptiere einen Beruf, in dem auch gearbeitet wird, wenn Andere Freizeit haben. (6/7)
9 Wie lässt sich die Motivation steigern, Berufe zu erlernen, die Jugendlichen wenig attraktiv erscheinen? Die Teilnehmer_innen entwickelten folgende berufsbezogene Anregungen: Qualität der Ausbildung hervorheben (Mechatroniker/in) Positive Darstellung durch den Chef in den Schulen oder im Unterricht (Industriekaufmann / -frau) Nach Kompetenzfeststellung attraktive begleitete Praktika (Restaurantfach) Werbung für den Beruf (Einzelhandelskaufmann/-frau) Azubis werben Azubis ( Bankkaufmann /-frau)
10 Anregungen für Fleischer/Metzger Innerbetriebliche Attraktivität Image, Vorbilder, Ethik Stärkung der Selbstverantwortung und Selbstvertrauen, Fleischer (isst gerne Fleisch und Wurst) Isst du gerne? Ja! Fleisch? Ja! Grillst du gerne? Ja! Eigene Erlebnisse mit dem Beruf verbinden In Schulen das Fleisch zerlegen und das Grillen zelebrieren Bio-Fleischer= besserer Verdienst. Wie muss die Innung sich nach außen hin darstellen die Innung muss unterstützen über Marketing Kochkünste
11 Anregungen für Bäcker Sicherer Arbeitsplatz, Verdienstmöglichkeit z.b. Ausbildungsvergütung Ausbildungspate innerbetrieblich Öffentlichkeitsarbeit des Betriebes
12 Abschlussdiskussion Anlässlich der Abschlusspräsentation im Plenum präsentierten und kommentierten die an der zweiten Workshop-Runde als Moderatoren beteiligten Politikerinnen und Politiker die Ergebnisse ihres Workshops. Die Moderation dieser Talk-Runde übernahm Frau Prof. Dr. Ulli Vilsmaier, Methodenzentrum Leuphana Universität Lüneburg
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