Langfristige Sicherheit der Trinkwasserversorgung für Kommune und Landwirtschaft Risikoanalysen und Vorsorgemöglichkeiten
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- Ulrich Weber
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1 Langfristige Sicherheit der Trinkwasserversorgung für Kommune und Landwirtschaft Risikoanalysen und Vorsorgemöglichkeiten Dr. Ina Wienand BBK. Gemeinsam handeln. Sicher leben.
2 Meine Themen Versorgungssicherheit in Deutschland Klimarelevante Risiken, Bedrohungen und Herausforderungen Erfahrungen aus vergangenen Ereignissen Gesetzlicher Handlungsrahmen Ist immer der Wasserversorger zuständig? Wie können Kommune und Landwirtschaft vorsorgen? Handlungsempfehlungen des BBK zur Risikoanalyse und Notfallvorsorge 2
3 Versorgungssicherheit in Deutschland Längere und häufige Versorgungsunterbrechungen sind in Deutschland unbekannt. Gründe hierfür sind hohe technische Standards sowie der im europäischen Vergleich sehr gute Zustand der Anlagen und Netze. Branchenbild der Wasserwirtschaft
4 Strukturen der Wasserversorgung Ergiebigkeit der Grundwasservorkommen 4
5 Klimarelevante Ereignisse in der Wasserversorgung Seite 5
6 Risiken, Bedrohungslagen und Herausforderungen für die Versorgungssicherheit Versorgungskrisen Cyberattacken Hybride Kriegsformen Terrorismus Großhavarien Klimawandel/Folgen Naturgefahren: Hochwasser Dürren Stürme (Tornados) Erdbeben Brände Eis, Schnee, Hagel Epidemien / Pandemien Seite 6
7 Erfahrungen aus vergangenen Ereignissen - Hochwasser 2002 in Dresden - Quelle: DREWAG 2002
8 Erfahrungen aus vergangenen Ereignissen - Hochwasser
9 Erfahrungen aus vergangenen Ereignissen Starkregen 2016 URL: Wasserversorgung-faellt-noch-tagelang-aus.html 9
10 Erfahrungen aus vergangenen Ereignissen Trockenheit und Dürre 2018 Folgen: - Versorgungsprobleme (insbesondere abgelegene Gebiete) durch Rohrreibungsverlust - Landwirte können nicht tränken, Melkanlagen teilweise nicht funktionstüchtig vom
11 Gesetzlicher Handlungsrahmen Ist immer der Wasserversorger zuständig? Seite 11
12 Gesetzlicher Handlungsrahmen - Ist immer der Wasserversorger zuständig? 12
13 Gesetzlicher Handlungsrahmen Daseinsvorsorge und Versorgungsauftrag des WVU 50 (1) WHG: Die Wasserversorgung ist eine Aufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge aber: 5 Umfang der Versorgung, Benachrichtigung bei Versorgungsunterbrechungen (AVBWasserV) (1) Das WVU ist verpflichtet, Wasser im vereinbarten Umfang jederzeit am Ende der Anschlussleitung zur Verfügung zu stellen. Dies gilt nicht, 1. soweit zeitliche Beschränkungen zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung erforderlich oder sonst vertraglich vorbehalten sind. 2. soweit und solange das Unternehmen an der Versorgung durch höhere Gewalt oder sonstige Umstände, deren Beseitigung ihm wirtschaftlich nicht zugemutet werden kann, gehindert ist. Quelle: DREWAG
14 Konsequenzen einer Versorgungsunterbrechung Zusammenbruch der öffentlichen Löschwasserversorgung Ausfall der Fäkalentsorgung (BMG: nicht kalkulierbares, seuchenhygienisches Risiko!) Ausfall der Betriebswasserversorgung, z.b. in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Gewerbe, Industrie Körperhygiene nur eingeschränkt möglich Qualitätsprobleme bei Wiederinbetriebnahme des Leitungsnetzes. (gem. DVGW W 1020) Folglich: Möglichst Aufrechterhaltung der leitungsgebundenen Versorgung 14
15 Notfallplanung Akteure und Zuständigkeiten Ereignis (Ausmaß) Ressource Akteur Entscheider Die Trinkwasserversorgung ist großflächig ausgefallen oder musste unterbrochen werden. Große Anzahl Betroffene WVU Gesundheitsamt Feuerwehr KatS-Einheiten, THW priv. Dienstleister Katastrophe Verwaltungsstab (Krisenstab) fliegende Leitung Wassertanks, Transportfahrzeuge Mobile Trinkwasseraufbereitung Instandsetzungsmaterial Notbrunnen, Ersatzbrunnen Bundeswehr 15
16 BBK-Empfehlungen zur Risikoanalyse und Notfallvorsorge Quelle: BBK 2013 Seite 16
17 Methode zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz BundundLaender/risikoanalysenBundundLaender_node.html Folgende klimarelevanten Szenarien wurden bereits bearbeitet: Extremes Schmelzhochwasser (2012) Wintersturm (2013) Sturmflut (2014) Dürre (2018) Seite 17
18 Empfehlungen des BBK Sicherheit der Trinkwasserversorgung - Teil I: Risikoanalyse Vorgehensweise der Risikoanalyse Seite 18
19 Teil I: Risikoanalyse - Risikobewertung Priorisierung Vergleich der in der Risikoanalyse bearbeiteten Szenarien, z.b. Hochwasser Dürre/Trockenheit Pandemie Voraussetzung für eine anschließende Priorisierung von Maßnahmen, z.b. Schaffung von Redundanzen Seite 19
20 Phase 5: Evaluierung Empfehlungen des BBK Sicherheit der Trinkwasserversorgung - Teil II: Notfallvorsorgeplanung Phase 1: Vorplanung Etablierung/Aufbau eines Risikound Krisenmanagements Phase 2: Risikoanalyse fruehling/trinkwasser-wird-knapp-reg... Sicherheit der Trinkwasserversorgung Teil 2: Notfallvorsorgeplanung Phase 3: Vorbeugende Maßnahmen Phase 4: Krisenmanagement Seite 20
21 Notfallvorsorge - Erfahrungen aus vergangenen Ereignissen Hochwasser 2010 der Stadt Görlitz Ereignis: Dauerregen und Bruch des Witka-Staudamms in Polen Flutwelle und Wassermengen 650m³/s Hochwasser + 650m³/s aus Witka Wasserwerk liegt im HW-gefährdetem Bereich Überschwemmung der Tiefspiegelbrunnen und des Wasserwerkgebäudes sowie Ausfall einer Trafostation Wasserversorgung für 24 Stunden über Hochbehälter gesichert Notwasserversorgung (Wassertransport THW, Trinkwasserbeutel aus Berlin, Wasserwagen der Stadtwerke, Mineralwasser in Flaschen) Gemeinsame Notfallvorsorgeplanung notwendig! 21
22 Zusammenfassende Bewertung Das Versorgungsniveau mit Trinkwasser in Deutschland ist hoch Klimabedingte, außergewöhnliche Gefahren oder Störfälle können dennoch die Versorgungssicherheit gefährden Eine generelle Abschätzung der Verwundbarkeit der Wasserversorgung ist schwierig (Heterogenität der WVU, verfügbare Redundanzen etc.) -> Forschungsbedarf! Risikoanalysen und Notfallvorsorge sind daher wichtige Bausteine zur Erhaltung eines hohen Versorgungsniveaus Schaffung von Resilienz durch redundante Systeme (mehrere Standbeine ), ausreichende Kapazitäten, flexible Anlagen und leistungsfähiges, robustes Leitungsnetz Präventives gemeinsames Handeln mit allen relevanten Akteuren (Wasserversorgungsunternehmen, Katastrophenschutz, Einsatzorganisationen) Risikokommunikation und Bewusstseinsbildung 22
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt Dr. Ina Wienand Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Provinzialstr Bonn Tel BBK. Gemeinsam handeln. Sicher leben.
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