Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Ganztagsschule
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- Margarethe Hertz
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1 Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Ganztagsschule Ivo Züchner Fachforum Partizipation des Zentrums eigenständige Jugendpolitik in Hamburg
2 Themen I. Partizipation in Ganztagsschulen - Systematisierungen II. Forschungsstand III. Eigene Forschungsergebnisse IV. Empfehlungen
3 I. Ganztagsschule und Partizipation
4 I. Ganztagsschulen und Partizipation Partizipation lässt sich differenzieren in politische Partizipation (im Sinne von Entscheidungsmächtigkeit und Selbstbestimmung) und soziale Partizipation (im Sinne eines Verhältnisses von Personen in Entscheidungsprozessen). Eickel (2006) unterscheidet a) Mitsprache und Aushandlung, b) Mitgestaltung und Engagement sowie c) Mitbestimmung und Mitentscheidung Gemäß dieser Unterscheidungen mindestens zwei Dimensionen der Partizipation an Ganztagsschulen strukturelle Mitwirkung (Schülervertretung, Schulkonferenz) Beteiligungsformen in Unterricht, Angeboten und Betreuungszeiten
5 I. Ganztagsschulen und Partizipation Partizipationshemmnisse und -potentiale an Ganztagsschulen Mögliche Hemmnisse für Partizipation In Schule ist Partizipation von externen Vorgaben beschränkt (Curriculum, Schulgesetze) Schulen haben hierarchisch strukturiertes Verhältnis von Erwachsenen zu Kindern & Jugendlichen, damit Partizipation abhängig von der Balance zwischen Anerkennung und Asymmetrie Schulbesuch ist nicht freiwillig Partizipationspotentiale der Ganztagsschule (im Vergleich zur Halbtagsschule) Mehr Zeit über den Unterricht hinaus Andere Angebotsformen Anderes Personal (ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen)
6 II. Forschungsstand
7 II. Forschungsstand Befunde zur Partizipation in der Ganztagsschule Untersuchungen vor allem in Ganztagsgrundschulen: Begrenzte Mitbestimmungsmöglichkeiten, wenig Einfluss auf inhaltliche Gestaltung des Ganztagsangebots, aber Einbeziehung von Wünschen (Beher et al. 2008) Partizipationsmöglichkeiten in der Schule werden insgesamt von Ganztagsschüler/innen höher eingeschätzt als von Halbtagsschüler/innen (Arnoldt & Steiner 2009) Förderliche Faktoren: Partizipation als Ziel im Schulprogramm Einrichtung von Kinder- und Jugendparlamenten Klare Regeln und transparente Rechte Ziele und Kompetenzen des Personals Verbindlichkeit der Ganztagsschulteilnahme (u.a. Derecik/Kaufmann/Neuber 2013)
8 Quelle: StEG-Schülerbefragung 2009, Sekundarstufe, III. Eigene Forschungsergebnisse
9 III. Eigene Forschungsergebnisse Abb. 1: Abschätzung des Anteils an Ganztagschüler/innen (in %) Intensive GT- Schüler/innen (3 und mehr Tage pro % Woche); 17,9 Sekundarstufe I Keine GT- Schüler/innen ; 69,4 % GT- Schüler/innen, eingeschr. Teilnahme; 12,1 % Kalkulation auf der Basis KMK-Daten 2013 und Daten der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen 2009
10 III. Eigene Forschungsergebnisse Expertise greift auf zwei Studien zurück, an denen die Autor/innen beteiligt waren PKGG (Studie zur Partizipation an (Ganztags-)grundschulen StEG (Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen)
11 III. Eigene Forschungsergebnisse Befunde der PKGG Versammlungen, an denen alle Kinder teilnehmen, sind eher in Ganztags- Settings und gewählte Vertreter/innen eher in Halbtags-Settings vorhanden. Unterrichtliche Partizipationsmöglichkeiten nehmen mehr Ganz- als Halbtagskinder häufig wahr und empfinden diese als wichtig. Hausaufgaben können häufiger Kinder aus Ganztagsklassen mitbestimmen als Kinder aus Ganztagsgruppen. Kinder aus Ganztagsgruppen legen eher Wert auf die Partizipation bei sozialen Interaktionen, Kinder aus Ganztagsklassen eher innerhalb des Unterrichts. Schulzufriedenheit dennoch höher bei Halb- als Ganztagskindern und höher bei Kinder aus Ganztagsgruppen als aus Ganztagsklassen.
12 III. Eigene Forschungsergebnisse Befunde der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) für die Sek I Angaben der Kinder und Jugendlichen: Beteiligungsmöglichkeiten in den Ganztagsangeboten ausgeprägter als im Unterricht - dennoch offensichtlich insgesamt nicht sehr ausgeprägt Ganztagschüler/innen sehen mehr Partizipationsmöglichkeiten im Unterricht als Halbtagschüler/innen derselben Schule Bei älteren Schüler/innen: Wunsch nach mehr Freiraum Positive Auswirkungen von Beteiligungsmöglichkeiten auf schulisches Sozialverhalten
13 III. Eigene Forschungsergebnisse Befunde der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) für die Sek I Angaben der Lehrkräfte und des pädagogischen Personals: Beteiligungsmöglichkeiten in den Ganztagsangeboten ausgeprägter als im Unterricht Beteiligungsmöglichkeiten abhängig von der Art des Angebots Beteiligungsmöglichkeiten höher bei einschlägig pädagogischem Personal Beteiligungsmöglichkeiten variieren zudem je nach Schule Stimmt genau
14 IV. Empfehlungen
15 IV. Empfehlungen Partizipation als Schulkultur: Partizipation als Schulprogramm, Herausbildung einer partizipationsorientierten Grundhaltung Etablierung formalisierter Regeln der Partizipation: Absicherung der Partizipationskultur Personal- und Personalqualifikation: Pädagoginnen und Pädagogen sind Ermöglicher, Bremser und Vorbilder in schulischen Partizipationsprozessen. Dabei ist eine pädagogische Qualifikation oft Wegbereiter für mehr Partizipation Partizipation als Grundlage von Bildung und als eigener Bildungsprozess: Partizipation als eigenes Bildungsziel von (Ganztags)Schulen etablieren Aber auch selbstbestimmte (Frei-)Räume im Ganztagsbetrieb schaffen (frei von pädagogischen Zumutungen ) Nicht nur Beteiligung, sondern Selbstverantwortung/Selbstorganisation
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