Gesundheitsreport 2018 Rätsel Rücken warum leiden so viele Schleswig-Holsteiner unter Schmerzen? Kiel, Mai 2018
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1 Gesundheitsreport 2018 Rätsel Rücken warum leiden so viele Schleswig-Holsteiner unter Schmerzen? Kiel, Mai 2018
2 DAK-Gesundheitsreport 2018 Der Krankenstand im Jahr 2017 Rätsel Rücken warum leiden so viele Schleswig-Holsteiner unter Schmerzen? Fazit 2
3 Krankenstand in Schleswig-Holstein unter dem Bundesdurchschnitt 3,9% 3,9% 4,0% 4,1% Schleswig-Holstein DAK-Gesundheit insgesamt Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit
4 Krankenstand in Schleswig-Holstein steigt 2017 Krankenstand in Schleswig-Holstein 3,7% 3,6% 3,6% 3,6% 3,2% 3,2% 3,1% 3,2% 3,4% 3,6% 3,7% 3,9% 3,8% 3,9% 3,9% 4,0% 3,9% 4,0% Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit
5 Falldauer und -häufigkeit in Schleswig-Holstein unter dem Bundesdurchschnitt AU-Fälle je 100 Versichertenjahre 111,0 112,0 120,2 120,7 Durchschnittliche Erkrankungsdauer in Tagen 12,9 12,9 12,2 12, Schleswig-Holstein DAK-Gesundheit insgesamt Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit
6 Regionale Unterschiede beim Krankenstand der Bundesländer Große regionale Unterschiede In Ostdeutschland und im Saarland lagen die Krankenstände deutlich über dem Durchschnitt. Spektrum insgesamt Den niedrigsten Krankenstand hatte Baden-Württemberg mit einem Wert von 3,5 Prozent, Sachsen-Anhalt mit 5,2 Prozent den höchsten. 6
7 Bei welchen Erkrankungen gab es die meisten Ausfalltage? Muskel-Skelett-System % mehr Psychische Erkrankungen % weniger Atmungssystem Verletzungen % mehr Verdauungssystem Infektionen Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2017 Fehltage je 100 Versicherte 7
8 Psychische Erkrankungen in Schleswig-Holstein: Etwas weniger Fehltage in 2017 aber mehr Betroffene 350 5,3% 5,3% 5,3% 6% 300 4,6% 4,7% 4,8% 4,8% 5% ,9% 3,1% 3,3% 3,0% 3,2% 3,3% 3,3% 3,5% 3,8% 4,0% 4,2% 4% 3% % 50 1% AU-Tage je 100 Versicherte Schleswig-Holstein Anteil AU-Betroffene Schleswig-Holstein 0% Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit
9 DAK-Gesundheitsreport 2018 Der Krankenstand im Jahr 2017 Rätsel Rücken warum leiden so viele Schleswig-Holsteiner unter Schmerzen? Fazit 9
10 Rückenschmerzen: seit vielen Jahren eine der wichtigsten Erkrankungen in Schleswig-Holstein TOP TOP 1 ICD 10 Diagnose Anteil AU-Tage J06 Akute Infektionen an mehreren oder nicht näher bezeichneten Lokalisationen der oberen Atemwege TOP 2 F32 Depressive Episode 6,5% TOP 3 M54 Rückenschmerzen 5,0% TOP 4 F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen TOP 5 F33 Rezidivierende depressive Störung 2,2% TOP 6 M51 Sonstige Bandscheibenschäden 2,1% TOP 7 F48 Andere neurotische Störungen 1,8% TOP 8 M23 Binnenschädigung des Kniegelenkes [internal derangement] TOP 9 M75 Schulterläsionen 1,7% TOP 10 B34 Viruskrankheit nicht näher bezeichneter Lokalisation 1,6% 7,1% 3,9% 1,8% Summe 34% Quelle: Daten der DAK-Gesundheit Mit Rückenschmerzen beschäftigte sich bereits der DAK- Gesundheitsreport Jetzt ist es Zeit für ein Update!
11 Datenquellen Online-Befragung von Beschäftigten im Alter von 18 bis 65 Jahren Bund: N=5.224 Schleswig- Holstein: N=206 Auswertung von Prozessdaten der DAK-Gesundheit (N=2,5 Mio. erwerbstätig Versicherte) Halbstandardisierte Befragung von Expertinnen und Experten (N=14) Krankenhaus- Prozessdaten der DAK-Gesundheit 11
12 Inhalt 1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen? 2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen? 3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt? 4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit? 5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus 12
13 Auf Rückenleiden entfallen insgesamt 9 Prozent aller Fehltage in Schleswig-Holstein 2017 dahinter stecken Rückenleiden (Dorsopathien) 9% Rückenschmerzen Bandscheibenschäden Weitere Diagnosen Übrige Erkrankungen Schleswig-Holstein 91% Anteil der Fehltage an allen Fehltagen Quelle: Daten der DAK-Gesundheit
14 Entwicklung der Fehltage in Schleswig-Holstein Rückenschmerzen (M54) AU-Tage Rückenschmerzen M54 je 100 Versicherte ,9 94,7 92,2 86,4 78,4 75,5 72,8 73, Quelle: Daten der DAK-Gesundheit
15 Mehr als drei Viertel der Schleswig-Holsteiner hatten in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen Rückenschmerzen aktuell 28% Keine Rückenschmerzen 20% Keine Rückenschmerzen aktuell 72% Rückenschmerzen in den letzten 12 Monaten 80% Schleswig-Holstein Beschäftigtenbefragung: Selbstberichtete Rückenschmerzen Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017 N =
16 Vergleich: Rückenschmerzen haben deutlich zugenommen 90% 80% 70% 75% 80% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 23% 27% 28% Schleswig -Holstein Rückenschmerzen aktuell 55% Bund 2003 Bund 2017 Schleswig-Holstein 2017 Schleswig-Holstein Rückenschmerzen in den letzten 12 Monaten Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2003 / 2017 N=206;. N (Bund 2003)=1.505 ; N (Bund 2017)=
17 Chronifizierungsgrade von Rückenschmerzen in Schleswig-Holstein (letzte 12 Monate) akut: weniger als 6 Wochen 64% keine Rückenschmerzen aktuell oder letzte 12-Monate 24% 6 bis weniger als 12 Wochen 4% chronisch: 12 Wochen und länger 8% Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017 N=
18 Schmerzstärke bei Rückenschmerz in Schleswig-Holstein: 44 Prozent leichte 10 Prozent starke oder sehr starke Schmerzen 30% 25% 20% 25,2% 21,5% 15% 13,4% 12,0% 12,5% 10% 5% 5,3% 6,3% 3,8% 0% 0,0% 0,0% Kaum spürbar Schmerzstärke unerträglich 18 44% 46% 10% Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017 Basis sind Befragte, die über Rückenschmerzen in den letzten 12 Monaten berichten. N= 162
19 Schleswig-Holstein: Welche Bereiche des Rückens sind betroffen? Halswirbelsäule 44 % Brustwirbelsäule 16 % An mehreren Bereichen der Wirbelsäule Lendenwirbelsäule 78 % 28 % Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017 Basis sind Befragte, die über Rückenschmerzen in den letzten 12 Monaten berichten. N=
20 Inhalt 1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen? 2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen? 3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt? 4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit? 5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus 20
21 Überblick: Kennzahlen des Krankenstandes für Rückenschmerzen AU-Tage je 100 Versicherte Falldauer in Tagen Anteil AU-Betroffene Schleswig- Holstein Bund Schleswig- Holstein Bund Schleswig- Holstein Bund Männer 78,2 95,4 10,4 12,2 5,6% 5,7% Frauen 67,9 76,5 11,5 12,7 4,7% 4,8% Gesamt 73,5 86,7 10,9 12,4 5,2% 5,2% Pro 100 Beschäftigte in Schleswig-Holstein ergeben sich rund 74 Fehltage aufgrund von Rückenschmerzen in Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen in Schleswig-Holstein sind das rund Fehltage aufgrund von Rückenschmerzen. Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2017; Statistisches Bundesamt
22 Fehlzeiten bei Rückenschmerzen im Bundesvergleich Mecklenburg-Vorpommern Brandenburg 124,7 135,1 Sachsen 108,6 Niedersachsen Berlin DAK-Bundesdurchschnitt 89,9 89,9 86,7 Bremen Schleswig-Holstein Bayern 66,3 75,8 73,5 Hamburg 56, Fehltage Rückenschmerzen (M54) je 100 Versicherte Quelle: Daten der DAK-Gesundheit
23 Eine Krankschreibung wegen Rückenschmerzen in Schleswig-Holstein dauert bei Jüngeren 7 Tage, bei Älteren 16 Tage Falldauer in Tagen Falldauer M54 Schleswig-Holstein Falldauer M54 Bund Quelle: Daten der DAK-Gesundheit
24 Die Befragung zeigt: Nur 17 Prozent der Rückenschmerzbetroffenen in Schleswig-Holstein melden sich wegen der Rückenschmerzen krank Krankmeldung wegen Rückenschmerzen 17% Welche Faktoren führen zur Krankmeldung? Keine Krankmeldung 83% Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen 24
25 Rückenschmerzbetroffene: Arbeit in unbequemer Körperhaltung begünstigt Krankmeldung 50% Anteil mit AU wegen Rückenschmerzen 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 33% 11% 15% 14% 0% mehrmals täglich mehrmals pro Woche bis etwa einmal täglich etwa einmal pro Woche und seltener nie bzw. fast nie Quelle: Beschäftigtenbefragung (Bund) der DAK-Gesundheit Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen 25
26 Rückenschmerzbetroffene: Arbeit an der Grenze der Leistungsfähigkeit begünstigt Krankmeldung 35% Anteil mit AU wegen Rückenschmerzen 30% 25% 20% 15% 10% 5% 30% 22% 12% 14% 0% mehrmals täglich mehrmals pro Woche bis etwa einmal täglich etwa einmal pro Woche und seltener nie bzw. fast nie Quelle: Beschäftigtenbefragung (Bund) der DAK-Gesundheit Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen 26
27 Rückenschmerzbetroffene: Freude bei der Arbeit schützt vor Krankmeldung 50% 47% Anteil mit AU wegen Rückenschmerzen 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 12% 14% 28% 0% mehrmals täglich mehrmals pro Woche bis etwa einmal täglich etwa einmal pro Woche und seltener nie bzw. fast nie Quelle: Beschäftigtenbefragung (Bund) der DAK-Gesundheit Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen 27
28 Faktoren, die eine Krankmeldung bei Rückenschmerzbetroffenen wahrscheinlicher machen Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen 28
29 Inhalt 1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen? 2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen? 3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt? 4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit? 5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus 29
30 Schleswig-Holstein: Fast jeder Dritte Rückenschmerzbetroffene geht zum Arzt Anteil an den Rückenschmerzbetroffenen Waren Sie in den letzten 12 Monaten wegen Rückenschmerzen beim Arzt? 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 29% Ja Schleswig-Holstein 2 Ärzte 17% 3 Ärzte 4% 4 oder mehr Ärzte 1% 1 Arzt 78% Die große Mehrheit der Rückenschmerzpatienten ist nur bei einem Arzt in Behandlung Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen Quelle: Daten der DAK-Gesundheit
31 Schleswig-Holstein: So wurden die Rückenschmerzen untersucht bzw. behandelt durch die Verordnung oder Empfehlung einer Physiotherapie durch die Verordnung oder Empfehlung eines Schmerzmittels 44% 53% durch eine Krankschreibung 37% durch weitere bildgebende Verfahren (CT oder MRT) 31% durch eine Beratung, wie ich mit den Schmerzen umgehen und sie mindern kann durch eine Spritze gegen die Schmerzen 21% 21% durch eine Röntgenaufnahme 14% durch die Empfehlung von Ruhe und Schonung durch ein Gespräch zum Thema "Stress und Rückenschmerzen" durch eine Überweisung ins Krankenhaus 3% 2% 11% Wie wurden Ihre Rückenschmerzen beim Arzt/Facharzt oder im Krankenhaus untersucht oder behandelt? 0% 20% 40% 60% Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen 31
32 Inhalt 1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen? 2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen? 3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt? 4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit? 5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus 32
33 Schleswig-Holstein: Selbsthilfe von Rückenschmerzbetroffenen Ich wende Wärme an (z.b. Heizkissen, Bad, Sauna) 68% Ich nehme Schmerzmittel ein Ich bewege mich, unternehme z.b. einen Spaziergang 45% 45% Ich lebe erstmal normal weiter und rechne damit, dass die Rückenschmerzen von selbst verschwinden 31% Ich mache Entspannungsübungen (z.b. Yoga) Ich nehme eine Massage in Anspruch Ich gehe zum Arzt Ich nehme Physiotherapie in Anspruch Ich vermeide Bewegung ("schonen") Ich nehme Osteopathie in Anspruch 24% 20% 17% 17% 10% 7% 0% 20% 40% 60% 80% Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen 33
34 Maßnahmen bei der Arbeit, die Schleswig-Holsteinern helfen würden, Rückenschmerzen zu lindern oder ihnen vorzubeugen eine bessere Gestaltung des Arbeitsplatzes (z.b. Hilfsmittel, Stehpult, Sitzmöbel) 38% 47% Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung (z.b. Rücken-/Fitnesstraining, Stressbewältigung) 35% 42% Vermeidung von Stress bei der Arbeit (z.b. Zeitdruck, Unterbrechungen, Konflikte) 13% 27% eine Arbeitsplatzbegehung zusammen mit einem Vertreter des Arbeitsschutzes 10% 30% eine bessere Organisation der Arbeitsabläufe (z.b. Dienstpläne, Abstimmung mit anderen) 5% 14% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% Angebote / Maßnahmen, die mir bei der Arbeit Helfen würden, Rückenschmerzen zu vermeiden oder vorzubeugen Angebote, die ich bei der Arbeit persönlich in Anspruch nehmen kann Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit N=
35 Inhalt 1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen? 2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen? 3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt? 4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit? 5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus 35
36 Seit 2007 etwa 45 Prozent mehr Schleswig-Holsteiner wegen Rückenschmerzen ins Krankenhaus aufgenommen (etwa Fälle) Quelle: Statistisches Bundesamt DRG-Statistik 36
37 Schleswig-Holstein: Anteil der Rückenschmerzfälle in der Diagnosegruppe deutlich ausgeweitet Quelle: Statistisches Bundesamt DRG-Statistik 37
38 Krankenhausinanspruchnahme der Schleswig-Holsteiner wegen Rückenschmerzen 2015/2016 deutlich unterdurchschnittlich Quelle: Statistisches Bundesamt DRG-Statistik 38
39 Vergleich mit 2010: Fast ein Viertel mehr Schleswig-Holsteiner mit Rückenschmerzen als Notfall ins Krankenhaus aufgenommen Kenngröße Rückenschmerzfälle Krankenhausfälle mit Aufnahmeart Nicht-Notfall je Versichertenjahre (Normalfall) Krankenhausfälle mit Aufnahmeart Notfall je Versichertenjahre Schleswig-Holstein Veränderung 2010/2016 Deutschland 2016 Veränderung 2010/ % % % % Notfallanteil 50% 57% 14% 46% 9% Quelle: Daten der DAK-Gesundheit
40 DAK-Gesundheitsreport 2018 Der Krankenstand im Jahr 2017 Rätsel Rücken warum leiden so viele Schleswig-Holsteiner unter Schmerzen? Fazit 40
41 Fazit: Rätsel Rücken warum leiden so viele Schleswig-Holsteiner unter Schmerzen? Rückenschmerzen sind in Schleswig-Holstein sehr weit verbreitet: Mehr als drei Viertel der Beschäftigten haben in einem Jahr mindestens einmal Rückenschmerzen. 8 Prozent der Beschäftigten leiden im Jahr unter chronischen Rückenschmerzen. Rückenschmerzen sind dementsprechend eine wichtige Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Nach Depressionen und Infektionen der Atemwege sind sie die Diagnose, die die meisten Fehltage verursacht. Rückenschmerzen betreffen jüngere wie ältere Beschäftigte. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch die durchschnittliche Dauer der Krankschreibung, so dass ältere Beschäftigte deutlich mehr Fehltage als jüngere wegen Rückenschmerzen haben. Die deutliche Mehrheit der Betroffenen meldet sich eigenen Angaben zufolge nicht wegen der Rückenschmerzen krank (83 Prozent). Faktoren, die eine Krankmeldung begünstigen sind die Schmerzstärke, der Chronifizierungsgrad, Arbeit in unbequemer Körperhaltung sowie psychosoziale Faktoren am Arbeitsplatz. Deutliche Zunahme der Krankenhausfälle aufgrund von Rückenschmerzen um 45 Prozent seit 2007 auf mehr als Fälle. Viele Rückenschmerzpatienten werden als Notfall aufgenommen. In Schleswig-Holstein waren es Prozent aller Krankenhausfälle aufgrund von Rückenschmerzen. 41
42 Neues DAK-Angebot: DAK Webbasiertes digitales Therapieunterstützungsprogramm für Menschen mit akuten, subakuten oder chronischen Rückenschmerzen Vermittelt Informationen und Wissen zum Thema Rückenschmerzen Simuliert einen dynamischen Dialog (reagiert individuell auf die Antworten des Nutzers) Bietet mehr als die meisten anderen Online- Coachings: Evidenzbasiertes Konzept nach der nationalen Versorgungsrichtlinie 42
43 Neues DAK-Angebot: DAK Trainiert zielgruppenspezifische Ansätze und Übungen: Entspannung und Stressbewältigung Bietet regelmäßig individualisierte SMS und s als hilfreiche Unterstützung Ersetzt nicht die ärztliche Diagnostik und Behandlung, aber es kann sie unterstützen Motiviert und aktiviert den Nutzer zu einer gesunden Lebensführung Hilft bei der Vermeidung von Verhalten, das zu chronischen Leiden führen kann 43
44 Gesundheitsreport 2018 Rätsel Rücken warum leiden so viele Schleswig-Holsteiner unter Schmerzen? Schleswig-Holstein, April 2018
45 Branchen: Was steckt dahinter? Branche Banken, Versicherungen Bildung, Kultur, Medien Gesundheitswesen Handel Öffentliche Verwaltung Rechtsberatung u. a. Unternehmensdienstleistungen Sonstige Dienstleistungen Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Verkehr, Lagerei und Kurierdienste das sind zum Beispiele Zentralbanken und Kreditinstitute, Versicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds, Verlegen von Büchern und Zeitschriften, Hörfunkveranstalter, Fernsehveranstalter, Markt-und Meinungsforschung, Schulen Universitäten, Bibliotheken, Archive, Museen, Krankenhäuser, Arzt-und Zahnarztpraxen, Veterinärwesen, Pflegeheime, Altenheime, Großhandel, Einzelhandel, Handel mit Kraftwagen, Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen, Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung, Rechtspflege, öffentliche Sicherheit und Ordnung, Sozialversicherung, Allgemeine öffentliche Verwaltung, Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung; Buchführung, TÜV, Übersetzen und Dolmetschen, Private Wach-und Sicherheitsdienste, Detekteien, Hotels, Gasthöfe und Pensionen, Campingplätze, Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Vermietung von Kraftwagen, Call Center, Weberei, Herstellung von Schuhen, Herstellung von Glas und Glaswaren, Gießereien, Stahl-und Leichtmetallbau, Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik, Herstellung von Möbeln, Personenbeförderung, Güterbeförderung, Lagerei, Post-, Kurier-und Expressdienste, Quelle: Klassifikation der Wirtschaftszweige; Statistisches Bundesamt 45
46 Höchster Krankenstand in der Branche Gesundheitswesen Gesundheitswesen Verkehr, Lagerei und Kurierdienste Öffentliche Verwaltung Handel Baugewerbe Sonstige Dienstleistungen Rechtsberatung u. a. Unternehmensdienstleistungen Bildung, Kultur, Medien 4,8% 4,3% 4,1% 4,0% 3,9% 3,7% 3,3% 3,2% Schleswig-Holstein gesamt DAK-Gesundheit insgesamt 4,0% 4,1% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit
47 Fehltage in den Branchen nach Erkrankungsgruppen Gesundheitswes en Muskel-Skelett-System Psychische Erkrankungen Atmungssystem Verletzungen 175,7 247,5 362,0 377,4 Verkehr, Lagerei und Kurierdienste Muskel-Skelett-System Psychische Erkrankungen Atmungssystem Verletzungen 216,3 209,1 195,3 438,7 Öffentliche Verwaltung Muskel-Skelett-System Psychische Erkrankungen Atmungssystem Verletzungen 141,6 225,8 294,8 322,1 Muskel-Skelett-System 334,3 Handel Psychische Erkrankungen Atmungssystem 193,5 260,1 Verletzungen 144,7 Baugewerbe Muskel-Skelett-System Psychische Erkrankungen Atmungssystem Verletzungen 148,1 173,7 255,2 353, Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit
48 Zahl der Fehltage in Schleswig-Holstein steigt mit zunehmendem Alter Fehltage je 100 Versicherte AU-Tage M54 Männer AU-Tage M54 Frauen Quelle: Daten der DAK-Gesundheit
49 Was steckt eigentlich hinter? Muskel-Skelett-Erkrankungen z. B. Rückenschmerzen, Bandscheibenschaden, Knieprobleme etc. Atemwegserkrankungen z. B. Erkältung (akute Infektion der Atemwege), Bronchitis, Mandelentzündung Verletzung und Vergiftung z. B. Verstauchungen, Verrenkungen, Schnittwunden, Unfälle (am Arbeitsplatz, im Haushalt) Infektionen z. B. Magen-Darm-Grippe Psychische Erkrankungen z. B. Depression, Neurosen oder Angststörungen Erkrankungen des Verdauungssystems z. B. Magen- und Darmprobleme wie Durchfall (Diarrhö), Entzündungen und Infektionen Erkrankungen des Kreislaufsystems z. B. Bluthochdruck, Schlaganfall und andere Herzerkrankungen Neubildungen z. B. gute oder bösartige Tumore Erkrankung der Haut z. B. Hautabszess, Ekzeme, Allergische Hautentzündung 49
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