Aktionswoche vom bis zum Thema: SOS-Kinderdorf. Klassen: 2 c und 4 b
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- Elvira Kohler
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1 Aktionswoche vom bis zum Thema: SOS-Kinderdorf Klassen: 2 c und 4 b Jeden Morgen notierten wir in einer Tabelle unsere gesammelten Grünen Meilen und die Kunstlehrkraft fertigte mit den Schülerinnen und Schülern Stickkarten, Traumfänger sowie Glückssteine für den Präsentationstag an. Zum Einstieg in unsere Aktionswoche haben wir die Schülerinnen und Schüler im Voraus darum gebeten, Fotos von ihrem Zuhause mit in die Schule zu bringen. Mithilfe dieser Fotos und Prospekten sollten Werbeplakate für ein gutes Zuhause erstellt werden. Die Werbeplakate enthielten zusätzlich alle einen Werbeslogan und wurden am Präsentationsnachmittag ausgestellt. Nach der Vorstellung der Werbeplakate, bekam jedes Kind einen Arbeitsbogen mit einem Haus darauf. In die Fenster sollten sie ihre Familienmitglieder zeichnen, in die Tür Adjektive schreiben, die ihr Zuhause am besten beschreiben würden, wie z.b. geborgen, liebevoll etc.. Nach der Vorstellungsrunde einiger Häuser, kam es zu einer kurzen Diskussion, ob auch die eigenen Haustiere zur Familie gehören würden. Es schloss sich dann ein Fragespiel über die eigene Familie an. Dabei lasen wir Aussagen vor, wie z.b. Ich habe ein eigenes Kinderzimmer oder Ich habe keine Geschwister. Traf diese Aussage für Kinder der Klasse zu, sollten sie aufstehen, traf sie nicht zu, sollten sie sitzenbleiben. Während des Spiels sollte man außerdem beobachten, wer aufstand oder sitzenblieb, um für sich selbst zu überprüfen, ob man alles Wesentliche von seinen Mitschülerinnen und Mitschülern wissen würde. Nach dem Spiel durften nähere Fragen gestellt werden. Es fiel auf, dass tatsächlich nicht jeder der Klasse ein Kinderzimmer besitzt, auch die Anzahl der Geschwister war nicht immer bekannt und es offenbarte sich eine mögliche Trennungsgeschichte von einem Elternpaar.
2 Nach dem Spiel kamen wir darauf, dass Zusammenhalt in der Familie unabdingbar ist. Dies gilt natürlich auch innerhalb einer Klasse. Um den Zusammenhalt dauerhaft in der Klasse zu symbolisieren, bastelten wir gemeinsam eine Klassenkette. Jedes Kind stellt ein Element dar, das mit den Anderen verbunden ist. Danach verteilten wir verschiedene Bilder an der Tafel. Sie zeigten ein Kind in einem Messi-Haushalt, das auf den Müllbergen in der Wohnung saß, ein einsames Kind in einer Hochhaussiedlung, einen dreckigen, engen Balkon, auf dem ein Roller stand, ein Kinderzimmer mit drei Betten aber wenig Spielzeug drin etc.. Die Frage dazu lautete: Hat jedes Kind so ein Zuhause und eine Familie wie ihr? Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten die Unterschiede zu ihrem Zuhause sehr konstruktiv heraus und waren sichtlich schockiert darüber, wie gut es ihnen eigentlich ging, obwohl sie oft über ihr Zuhause meckerten. Als nächstes lasen wir gemeinsam die Geschichte Der Notruf. In dieser Geschichte geht es um zwei Polizeibeamten, die zu einer Adresse gerufen werden, weil zwei Kinder dort eingeschlossen sind und es der jüngeren Schwester schlecht geht. Die Polizisten brechen die Tür auf und stellen fest, dass die Mutter der Kinder schon tagelang nicht mehr in der Wohnung gewesen sein muss. Nach der Besprechung der Geschichte überlegten wir Alternativen zur Familie: Pflegefamilie, Frauenhäuser, Erziehungshilfe in der Familie, Kinderheim, SOS-Kinderdorf. Da wir am nächsten Tag das SOS-Kinderdorf Harksheide besuchen wollten, sammelten wir Fragen für das Interview mit Herrn Thurau, einem Diplom-Sozialpädagogen, der für die Öffentlichkeitsarbeit des SOS-Kinderdorfes zuständig ist. Außerdem fertigten die Kinder in Kleingruppen ein Plakat über ihre Vorstellung der SOS-Kinderdörfer an. Diese wurden ebenfalls am Freitagnachmittag präsentiert. Am zweiten Tag der Aktionswoche machten wir uns mit Bus und Bahn auf den Weg zum SOS-Kinderdorf. Dort angekommen, waren die Kinder gleich begeistert von dem großen Gelände und dem tollen Eingangsbereich mit den bunten Figuren.
3 Wir stärkten uns mit unserem mitgebrachten Frühstück und spielten ein wenig im Baumhaus des Dorfes. Herr Thurau ging mit uns dann in die Turnhalle. In einem Stuhlkreis erzählte er uns über das SOS-Kinderdorf Harksheide und wir durften ihn dann mit unseren gesammelten Fragen bombardieren. Mit viel Geduld beantwortete er alle unsere Fragen.
4 Danach führte er uns über das Gelände. Er zeigte uns das Gebäude der Tagesgruppe, das Verwaltungsgebäude, die alten und neuen Häuser der Dorffamilien, den Fußballplatz und die Spielplätze.
5 Eine Dorfmutter erlaubte uns sogar zu ihr ins Haus zu kommen, damit die Kinder sehen, dass sich die Einrichtung nicht von der einer normalen Familie unterscheidet. Am dritten Tag der Woche berichteten die Kinder als erstes von ihren Eindrücken im SOS-Kinderdorf. Anhand eines Plakates erarbeiteten wir dann, dass auch Kinder Rechte haben. Wir fanden z.b. heraus, dass jedes Kind ein Recht auf eine Familie hat. Mit Legematerialien sortierten wir alle Kinderrechte und klebten sie zu einem großen Kreis zusammen. Um auch geschichtliche Hintergründe zur Entstehung der SOS- Kinderdörfer zu erhalten, sahen wir den Film 65 Jahre SOS- Kinderdörfer. Während des Films sollten die Schülerinnen und Schüler einen Steckbrief zum Gründer der SOS-Kinderdörfer ausfüllen. Nach dem Film verglichen wir die Ergebnisse. In Gruppen erhielten die Schülerinnen und Schüler dann Bildmaterialien mit verschiedenen Kurzgeschichten über SOS-Kinder aus aller Welt. Die Aufgabe bestand darin, die Geschichten in der Gruppe zu lesen und dann dem richtigen Kontinent auf einer an der Tafel angebrachten Weltkarte zuzuordnen. Um auch eine Übersicht über die deutschen SOS-Kinderdörfer zu bekommen, betrachteten wir die Deutschlandkarte. Dann suchten wir die SOS-Kinderdörfer in
6 Schleswig-Holstein und markierten das SOS-Kinderdorf Harksheide mit Rot auf unserer Karte. Wir lasen die Geschichte Polizeihauptkommissar Schröder fragt nach, in der sich der eine Polizist aus der Geschichte Der Notruf über die beiden Kinder informiert, die nun von ihrer Mutter getrennt werden und in ein SOS-Kinderdorf kommen sollen. Im Anschluss zeigten wir den Kindern Bilder von verschiedenen SOS- Kinderdörfern in Deutschland und sammelte mit den Schülerinnen und Schülern Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Danach hingen wir die vier Säulen eines SOS-Kinderdorfes an die Tafel. Die Kinder sollten die richtige Reihenfolge der Säulen bestimmen und die Reihenfolge begründen. Es wurden dann Texte zu den einzelnen Säulen bereitgestellt, die von den Schülerinnen und Schülern zu den richtigen Säulen sortiert werden sollten. Zur Festigung ordneten die Kinder den Säulen den Erklärungen der Säulen noch einmal auf einem Arbeitsbogen zu. Mit dem Filmauftrag Findest du die vier Säulen in dem Film wieder? wurde dann der Film Schau in meine Welt! Diane im Kinderdorf angesehen und im Anschluss besprochen. Wir spielten dann das Spiel Tabu mit folgenden Begriffen: Angst, Trauer, schlechte Noten, Versagen, Krankheit, Tod, Stress, Verschlafen, Armut, Einsamkeit, Bestrafungen, Eifersucht, Unfall, um auf die möglichen Sorgen der Kinder im SOS-Kinderdorf einzugehen. Jeder Schüler bekam dann einen Arbeitsbogen mit einem Smiley darauf, der sich Gedanken und Sorgen machte. Die Gedankenblasen mit den aufgeschriebenen Sorgen der Schülerinnen und Schüler wurden eingesammelt und auf ein Plakat für den Präsentationstag geklebt.
7 Am Vormittag des Präsentationstages fertigten wir in Zweiergruppen Plakate an zum Thema Wie leben Kinder im SOS- Kinderdorf Harksheide?. Manche malten das Logo, andere malten ein Haus im Dorf, den Spielplatz, den Fußballplatz, die Figuren im Eingangsbereich, das Baumhaus oder die Turnhalle. Die Fotos vom Ausflug zum SOS-Kinderdorf hatten wir entwickeln lassen und klebten wir ebenso auf Plakate. Einige Kinder fingen schon an, beim Aufbau der Stände mitzuhelfen, andere bastelten noch die Preisschilder oder sortierten die Flohmarktartikel. Die Plakate wurden aufgehängt und die Stände mit Tischdecken dekoriert. Zum Abschluss stellten wir uns die Frage, wie wir den Kindern im SOS-Kinderdorf helfen könnten. Wir verkauften am Nachmittag des Präsentationstages die Stickkarten, die Glückssteine und unsere Flohmarktartikel und spendeten unsere Einnahmen dem SOS-Kinderdorf Harksheide.
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