Schriftliche Abschlussprüfung Deutsch

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1 Sächsisches Staatsministerium für Kultus Schuljahr 2002/2003 Geltungsbereich: für Klassen 9 an - Mittelschulen - Förderschulen - Abendmittelschulen Schriftliche Abschlussprüfung Deutsch Qualifizierender Hauptschulabschluss* Allgemeine Arbeitshinweise Die Prüfungsarbeit besteht aus zwei Teilen. Teil I: Pflichtteil Textbearbeitung/Textproduktion Teil II: Wahlteil Aufsatz Vor der planmäßigen Arbeitszeit werden Ihnen 20 Minuten zum Vertrautmachen mit den Themen gewährt. Die Zeit zum Bearbeiten der beiden Prüfungsteile beträgt 240 Minuten. Es wird empfohlen, für den Pflichtteil ca. 80 Minuten einzuplanen. Die Prüfung beginnt mit der Textbearbeitung. Für den Teil II der Prüfung stehen Ihnen drei Themen zur Auswahl. Entscheiden Sie sich für eines und bearbeiten Sie dieses. Für Pflicht- und Wahlteil steht Ihnen ein Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung zur Verfügung. Nicht alle zu den Themen abgedruckten Texte folgen der reformierten Rechtschreibung. Sie entsprechen der Quelle, der sie entnommen wurden. * Für Schulfremde - Hauptschulabschluss bzw. Qualifizierender Hauptschulabschluss Sign. 1/1/1 2003

2 Teil I: Pflichtteil (Textbearbeitung) Trennen Sie zunächst die Arbeitsblätter ab, die sich am Ende der Prüfungsunterlagen befinden. Tragen Sie Ihren Namen ein. Erfüllen Sie die vorgegebenen Aufgaben. Thema 1 Die Familie der Zukunft!? Teil II: Wahlteil (Aufsatz) Auch seelisch hungert die Generation, der die Zukunft gehört. Im Durchschnitt beschäftigen sich Mütter mit ihren Kindern unter 12 Jahren am Tag unter einer Stunde, Väter gar weniger als eine halbe Stunde. Den Löwenanteil - bei Müttern 45, bei Vätern 16 Minuten - der gemeinsam verbrachten Zeit verschlingen Verrichtungen wie Waschen, Zähneputzen, Nägelschneiden und Vorlesen. Den Müttern bleiben noch zehn Minuten für Spiel, Sport, Spazierengehen und zehn Minuten zum Vokabeln abhören. Väter toben mit ihrem Nachwuchs neun Minuten und werfen einen Zwei-Minuten-Blick in die Schulhefte. Bei einem Wettbewerb der Initiative "Mehr Zeit für Kinder" äußerte jedes dritte Kind den Herzenswunsch, mehr gemeinsame Zeit mit seinen Eltern zu verbringen. Elektronisches Spielzeug ersehnten dagegen nur drei Prozent der 400 kleinen Einsender. Nach: Betrachten Sie die Karikatur. Lesen Sie den Text. Erörtern Sie, wie sich die Familie der Zukunft entwickeln könnte. Beziehen Sie dabei Karikatur und Text ein. Sign. 1/1/2 2003

3 Thema 2 Der gute Rat Zwei Freunde wanderten friedlich miteinander den gleichen Weg. Sie hatten einander versprochen, alle Gefahren gemeinsam zu bestehen und sich immer zu helfen. Ihre Reise führte sie durch einen tiefen Wald. Plötzlich stand ein Bär vor ihnen. Während sich der Freund zum Kampf bereitmachte, war der andere schon, so schnell er konnte, auf den nächsten Baum geklettert. Als der erste Freund sich so unvermutet allein gelassen fand, nahm er Zuflucht zu einer List: Er warf sich zur Erde nieder und stellte sich tot. Der Bär kam heran und begann, ihn von den Fußsohlen bis zu den Ohren zu beschnüffeln. Aber weil der Mann sich nicht rührte und mit aller Kraft seinen Atem unterdrückte, hielt er ihn für tot und trottete davon; denn der Bär, so sagt man, achtet den Tod und rührt einen Toten nicht an. Als die Gefahr vorüber war, kam der andere von seinem Baum herunter und fragte den Gefährten verlegen, was der Bär ihm ins Ohr geflüstert habe, ehe er sich davonmachte. Er gab mir den guten Rat, bekam er zur Antwort, nie wieder jemanden zum Freund zu wählen, der mich in der ersten Not verlässt. Nach Babrios (griechischer Fabeldichter um 200 n. Chr.) Lesen Sie die Fabel. Formulieren Sie die Fabelmoral mit eigenen Worten. Erörtern Sie diese. Beziehen Sie eigene Erfahrungen ein. Sign. 1/1/3 2003

4 Thema 3 Man muß das Elend nicht mit dem Maul, sondern mit den Händen anpacken. J. H. Pestalozzi Nach: Training Hauptschule. Stark Verlag, 2001, S. 188 Denken Sie über das Zitat von Pestalozzi und die Aussagen der Illustrationen nach. Erzählen Sie eine Beispielgeschichte, in der die Aussage des Zitats deutlich wird. Sign. 1/1/4 2003

5 A R B E I T S B L A T T Name, Vorname: Klasse: Teil I: Pflichtteil Textbearbeitung Wie kommt das Salz ins Meer? Wasser wäscht auf seinem Weg durch Gesteinsschichten im Boden und in Flü en eine Vielzahl an Stoffen aus dem Grund und schwemmt sie ins Meer, auch Salze. Auch in Sü wasser sind schon Salze gelöst, allerdings ist die Konzentration meist so gering, dass wir sie nicht schmecken. Im Meer haben sich die Salze im Laufe von Jahrmillionen angesammelt, deswegen ist die Konzentration dort grö er. Der Salzgehalt des Meeres liegt heute im Schnitt bei 3,5 %, das entspricht 35 Gramm in einem Liter. Über die Flüsse gelangen also immer wieder Mineralien ins Meer. Wenn das Meerwasser unter Sonneneinstrahlung verdunstet bleiben Mineralstoffe zurück. Aus dem verdunsteten Wasser bilden sich Wolken die als Süßwasser herunterregnen, um neue Mineralstoffe auf dem Weg ins Meer mitzunehmen. Allerdings steigt der Salzgehalt im Meer nicht unbegrenzt weiter. Die Gischt trägt beispielsweise Meerwasser in die Luft. Wenn das Wasser dieser Tröpfchen trocknet, wehen winzige Salzkristalle durch die Luft. Das ist der Grund, warum man an der Kü te das Meer riechen kann. Auch in flachen Küstengewä ern kommt es ständig zur Abscheidung von Salzen. Da Wunder ist eigentlich nicht so sehr, da da Meerwasser salzig ist, sondern da es Dank der Verdunstung so viel Süßwasser gibt. Aus: Freie Presse , gekürzt Sign. 1/1/5 2003

6 Sign. 1/1/6 2003

7 Name, Vorname: Klasse: Aufgaben 1. Setzen Sie die zwei fehlenden Kommas im dritten Textabschnitt. 2. Setzen Sie in den hervorgehobenen Wörtern den/die richtigen Buchstaben für den s-laut ein. 3. Beantworten Sie folgende Fragen zum Text in Aussagesätzen. 3.1 Wie hoch ist durchschnittlich der Salzgehalt des Meeres? 3.2 Schreiben Sie eine der Möglichkeiten dafür auf, wie Salz in das Meer gelangt. 3.3 Warum kann man das Meer riechen? 4. Im Text sind einige zusammengesetzte Substantive enthalten. Finden Sie drei dieser Substantive heraus und schreiben Sie die Einzelwörter auf, aus denen sie zusammengesetzt sind. z. B.: Gesteinsschichten Gestein, Schichten 5. Schreiben Sie die Pluralformen des Substantivs Wasser mit Artikel auf. Benutzen Sie ein Nachschlagewerk. Sign. 1/1/7 2003