Hauptschulabschluss und qualifizierender Hauptschulabschluss. Deutsch. Besondere Leistungsfeststellung (schriftlicher Leistungsnachweis)

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1 Sächsisches Staatsministerium für Kultus Schuljahr 2005/2006 Geltungsbereich: für Klassenstufe 9 an - Mittelschulen - Förderschulen - Abendmittelschulen Hauptschulabschluss und qualifizierender Hauptschulabschluss Deutsch Besondere Leistungsfeststellung (schriftlicher Leistungsnachweis) Schriftliche Abschlussprüfung für Schulfremde Allgemeine Arbeitshinweise Die besondere Leistungsfeststellung besteht aus zwei Teilen. Teil I: Pflichtteil: Textbearbeitung Teil II: Wahlteil: Aufsatz Vor der planmäßigen Arbeitszeit werden Ihnen 20 Minuten zum Vertrautmachen mit den Themen gewährt. Die Zeit zum Bearbeiten der beiden Teile beträgt 240 Minuten. Es wird empfohlen, für den Pflichtteil ca. 80 Minuten einzuplanen. Die besondere Leistungsfeststellung beginnt mit der Textbearbeitung. Für den Teil II der besonderen Leistungsfeststellung stehen Ihnen drei Themen zur Auswahl. Entscheiden Sie sich für eines und bearbeiten Sie dieses. Für Pflicht- und Wahlteil steht Ihnen ein Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung zur Verfügung. Nicht alle zu den Themen abgedruckten Texte folgen der reformierten Rechtschreibung. Sie entsprechen der Quelle, der sie entnommen wurden. Sign. 1/1/1 2006

2 Teil I: Pflichtteil (Textbearbeitung) Trennen Sie zunächst das Arbeitsblatt ab, das sich am Ende der Prüfungsunterlagen befindet. Tragen Sie Ihren Namen ein. Lesen Sie den Text Die ziemlich intelligente Fliege. Erfüllen Sie die vorgegebenen Aufgaben zum Text. Die ziemlich intelligente Fliege Eine große Spinne hatte in einem alten Haus ein schönes Netz gewoben, um Fliegen zu fangen. Jedesmal, wenn eine Fliege sich auf dem Netz niederließ und darin hängenblieb, verzehrte die Spinne sie schleunigst, damit andere Fliegen, die vorbeikamen, denken sollten, das Netz sei ein sicherer und gemütlicher Platz. Eines Tages schwirrte eine ziemlich intelligente Fliege so lange um das Netz herum, ohne es zu berühren, daß die Spinne schließlich hervorkroch und sagte: "Komm, ruh dich ein bißchen bei mir aus." Aber die Fliege ließ sich nicht übertölpeln. "Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe", antwortete sie, "und ich sehe bei dir keine anderen Fliegen." Damit flog sie weiter, bis sie an eine Stelle kam, wo sehr viele Fliegen saßen. Sie wollte sich gerade zu ihnen gesellen, als eine Biene ihr zurief: "Halt, du Idiot, hier ist Fliegenleim. Alle diese Fliegen sitzen rettungslos fest." "Red keinen Unsinn", sagte die Fliege. "Sie tanzen doch." Damit ließ sie sich nieder und blieb auf dem Fliegenleim kleben wie all die anderen Fliegen. Aus: James Thurber, 75 Fabeln für Zeitgenossen, Rowohlt, Hamburg, 1967 Sign. 1/1/2 2006

3 Teil II: Wahlteil (Aufsatz) Thema 1 Die ziemlich intelligente Fliege Kommt Ihnen ein solches Verhalten, das der ziemlich intelligenten Fliege zum Verhängnis wurde, bekannt vor? Schreiben Sie dazu eine Erzählung, in der sich Menschen ähnlich verhalten. Thema 2 Lesen Sie das Gedicht. Schenken Schenke groß oder klein, aber immer gediegen. Wenn die Bedachten die Gaben wiegen, sei dein Gewissen rein. Schenke herzlich und frei. Schenke dabei, was in dir wohnt an Meinung, Geschmack und Humor, so daß die eigene Freude zuvor dich reichlich belohnt. Schenke mit Geist ohne List. Sei eingedenk, daß dein Geschenk du selber bist. Aus: Wunderweiße Nacht, Hentschelverlag, Berlin 1969, S. 310 Joachim Ringelnatz ( ) Im Gedicht sind Ratschläge zur Art und Weise des Schenkens formuliert. Diese jedoch umzusetzen, ist gar nicht so leicht. Schildern Sie dazu Ihre Beobachtungen. Sign. 1/1/3 2006

4 Thema 3 Schulsanitätsdienst (SSD) Der Schulsanitätsdienst ist in der Lage, während des Schulalltags, bei Unfällen oder plötzlich auftretenden Erkrankungen schnell und kompetent Hilfe zu leisten. Ausgebildete erfahrene Schulsanitäter sorgen routiniert für die Erste-Hilfe-Absicherung in den Schulen. Die Schulsanitäter sind Mitglieder des Jugendrotkreuzes und erlangen durch regelmäßige Schulungen eine qualifizierte Ausbildung in Erster Hilfe. Diese geht weit über die übliche schulische Erste-Hilfe-Ausbildung hinaus. Im Schulsanitätsdienst lernt man für sich und andere Verantwortung zu übernehmen und auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Ausgebildete Schulsanitäter sind neben der Erste-Hilfe-Absicherung in der Schule auch als Multiplikatoren für soziales Engagement und Menschlichkeit tätig. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit über den Schulsanitätsdienst Streitschlichterprogramme in den Schulen zu installieren. Neben allem Engagement für andere kommen natürlich im Jugendverein Fun und Action nicht zu kurz. Wer interessiert ist, gern hilft und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat, kann sich informieren, wo es Schulsanitätsdienste gibt oder sich direkt beim Jugendrotkreuz im nächstgelegenen Kreisverband des DRK melden. / Oktober 2005 Schreiben Sie einen Artikel für die Schülerzeitung, der zur Diskussion über die Einrichtung eines Schulsanitätsdienstes anregt. Sign. 1/1/4 2006

5 A R B E I T S B L A T T Name, Vorname: Klasse: Teil I: Pflichtteil Hinweis: Bei orthografischen oder grammatischen Mängeln werden insgesamt bis zu 3 Bewertungseinheiten (BE) abgezogen. Aufgaben zum Text 1. Kreuzen Sie an und vervollständigen Sie den folgenden Satz: 1 BE Bei diesem Text handelt es sich um ein Märchen, eine Anekdote, eine Sage, eine Fabel, weil 2 BE 2. Schreiben Sie drei Eigenschaften der Spinne in Form von Adjektiven auf. 3 BE 3. Beschreiben Sie mit eigenen Worten, wie listenreich die große Spinne 5 BE ihre Opfer fängt. Formulieren Sie in Aussagesätzen. Sign. 1/1/5 2006

6 4. Warum setzt sich die Fliege nur an Stellen, wo sie andere Fliegen sieht? 4 BE Formulieren Sie zwei Vermutungen in Aussagesätzen. 5. Der Autor des Textes wählte die Überschrift: 5 BE Die ziemlich intelligente Fliege. Würden Sie die Fliege ebenfalls so charakterisieren? Begründen Sie Ihre Entscheidung in Aussagesätzen. 6. Kreuzen Sie an! 1 BE Der Verfasser des Textes will mit dem Text vordergründig informieren belehren / unterhalten einen Sachverhalt richtig stellen 7. Lesen Sie noch einmal den letzten Satz des Textes. 4 BE " blieb auf dem Fliegenleim kleben wie all die anderen Fliegen." Schreiben Sie auf, was der Fliege in diesem Moment durch den Kopf gehen könnte. Formulieren Sie Ihre Sätze im Konjunktiv. Sign. 1/1/6 2006