Einführung in die Computerlinguistik Chomskyhierarchie
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1 Einführung in die Computerlinguistik Chomskyhierarchie Dozentin: Wiebke Petersen 14. Foliensatz Wiebke Petersen Einführung CL 1
2 Wiederholung: Formale Grammatik Denition Eine formale Grammatik ist ein 4-Tupel G = (N, T, S, P) aus einem Alphabet von Terminalsymbolen T (häug auch Σ) einem Alphabet von Nichtterminalsymbolen N mit N T = einem Startsymbol S N einer Menge von Regeln/Produktionen P { α, β α, β (N T ) und α T }. Für eine Regel α, β schreiben wir auch α β. Wiebke Petersen Einführung CL 2
3 Chomskyhierarchie Wenn man die Form der Regeln einschränkt erhält man Teilmengen der Menge aller durch eine Grammatik erzeugten Sprachen. Wiebke Petersen Einführung CL 3
4 Chomskyhierarchie Wenn man die Form der Regeln einschränkt erhält man Teilmengen der Menge aller durch eine Grammatik erzeugten Sprachen. Die Chomskyhierarchie ist eine Hierarchie über die Regelbedingungen (den verschiedenen Sprachklassen entsprechen Einschränkungen über die rechten und linken Regelseiten). Wiebke Petersen Einführung CL 3
5 Chomskyhierarchie Wenn man die Form der Regeln einschränkt erhält man Teilmengen der Menge aller durch eine Grammatik erzeugten Sprachen. Die Chomskyhierarchie ist eine Hierarchie über die Regelbedingungen (den verschiedenen Sprachklassen entsprechen Einschränkungen über die rechten und linken Regelseiten). Die Chomskyhierarchie reektiert eine spezielle Form der Komplexität, andere Kriterien sind denkbar und führen zu anderen Hierarchien. Wiebke Petersen Einführung CL 3
6 Chomskyhierarchie Wenn man die Form der Regeln einschränkt erhält man Teilmengen der Menge aller durch eine Grammatik erzeugten Sprachen. Die Chomskyhierarchie ist eine Hierarchie über die Regelbedingungen (den verschiedenen Sprachklassen entsprechen Einschränkungen über die rechten und linken Regelseiten). Die Chomskyhierarchie reektiert eine spezielle Form der Komplexität, andere Kriterien sind denkbar und führen zu anderen Hierarchien. Die Sprachklassen der Chomskyhierarchie sind in der Informatik intensiv untersucht worden (Berechnungskomplexität, eektive Parser). Wiebke Petersen Einführung CL 3
7 Chomskyhierarchie Wenn man die Form der Regeln einschränkt erhält man Teilmengen der Menge aller durch eine Grammatik erzeugten Sprachen. Die Chomskyhierarchie ist eine Hierarchie über die Regelbedingungen (den verschiedenen Sprachklassen entsprechen Einschränkungen über die rechten und linken Regelseiten). Die Chomskyhierarchie reektiert eine spezielle Form der Komplexität, andere Kriterien sind denkbar und führen zu anderen Hierarchien. Die Sprachklassen der Chomskyhierarchie sind in der Informatik intensiv untersucht worden (Berechnungskomplexität, eektive Parser). Für Linguisten ist die Chomsky Hierarchie besonders interessant, da sie die Form der Regeln zentral stellt, und somit Aussagen über Grammatikformalismen zuläÿt. Wiebke Petersen Einführung CL 3
8 Noam Chomsky Noam Chomsky ( , Philadelphia) Noam Chomsky, Three Models for the Description of Language, IRE Transactions on Information Theory (1956). Wiebke Petersen Einführung CL 4
9 Chomsky-Hierarchie (grober Überblick) allgemeine Regelsprachen recursively enumerable languages kontextsensitive Sprachen context-sensitive languages kontextfreie Sprachen (context-free languages) reguläre Sprachen (regular languages) Typ 0, RE α β Typ 1, CS βaγ βδγ a n b n c n, ww, a n b m c n d m Typ 2, CF A β a n b n, w R w Typ 3, REG a, b T, A, B N, α, β, γ, δ (N T ) und α T A ab A a a b Übung: Geben Sie eine Beispielregel für eine Grammatik jeder Sprachklasse an, die nicht Regel einer Grammatik einer schwächeren Klasse sein kann. Wiebke Petersen Einführung CL 5
10 Chomsky-Hierarchie & Automaten Wiebke Petersen Einführung CL 6
11 Chomskyhierarchie: Hauptsatz REG CF CS RE RE CS CF REG Wiebke Petersen Einführung CL 7
12 NL CF: Shieber 1985 Das Schweizerdeutsche ist keine kontextfreie Sprache! Wiebke Petersen Einführung CL 8
13 Abschlusseigenschaften formaler Sprachen Typ3 Typ2 Typ1 Typ0 Vereinigung Schnittmenge Komplement Konkatenation Stern von Kleene Schnitt mit regulärer Sprache Wiebke Petersen Einführung CL 9
14 Vokabular zur Theorie der Entscheidbarkeit Algorithmus: Eine aus endlich vielen Schritten bestehende Verarbeitungsvorschrift, die, mechanisch angewandt zur Lösung eines Problems führt. Entscheidbarkeit: Ein Problem ist entscheidbar, wenn ein Algorithmus existiert, der bei Eingabe einer Instantiierung des Problems nach endlich vielen Schritten angibt, ob dieses lösbar ist oder nicht. Wiebke Petersen Einführung CL 10
15 Entscheidbarkeitsprobleme Gegeben: Grammatiken G = (N, Σ, S, P), G = (N, Σ, S, P ), Wort w Σ Wortproblem Ist w in G ableitbar? Leerheitsproblem Erzeugt G eine nichtleere Sprache? Äquivalenzproblem Erzeugen G und G die gleichen Sprachen (L(G) = L(G ))? Wiebke Petersen Einführung CL 11
16 Ergebnisse zu Entscheidbarkeitsproblemen Typ3 Typ2 Typ1 Typ0 Wortproblem E E E U Leerheitsproblem E E U U Äquivalenzproblem E U U U E steht für entscheidbar U steht für unentscheidbar Übung Überlegen Sie sich, warum das Wort- und das Leerheitsproblem für reguläre Sprachen entscheidbar ist (argumentieren Sie mit endlichen Automaten). Wiebke Petersen Einführung CL 12
17 Hausaufgabe 1 Geben Sie zu der kontextfreien Grammatik G einen Kellerautomaten an, der die von der Grammatik erzeugte Sprache akzeptiert. Erklären Sie in Einzelschritten, wie der Automat das Wort acb verarbeitet. G = ({S, C}, {a, b, c}, S, {S asb, S C, C cc, C ε}) 2 Arbeiten Sie das Modul Turingmaschinen von der Seite org/downloads/knoppix/matheprisma/start/module/turing/index.htm bis einschlieÿlich dem Abschnitt über Programme (Seite 10/17) durch. Wiebke Petersen Einführung CL 13
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