Von Lis Krämer Mulele - Old People's Village in Mpanshya (OPV), Sambia und Training Center Mpanshya (TCM), Sambia

Transkript

1 Von Lis Krämer Mulele - Old People's Village in (OPV), Sambia und Training Center (TCM), Sambia Ein Personaleinsatz der Bethlehem Mission Immensee / COMUNDO Liebe Verwandte, Freunde, Bekannte, Gönner und Interessierte, Angekommen in... Nun bin ich, Lis, schon seit gut 3 Monaten hier in und noch immer ist kein Tag wie der andere: Ich erlebe neue, ungewohnte Situationen, neue Unsicherheiten ("habe ich richtig reagiert?", "hat mich mein Gegenüber wohl verstanden?"), aber auch langsam vertraute Menschen, gute Zusammenarbeit und viel gemeinsames Lachen.... und in Mulele Old People's Village Im Mulele Old People's Village kennen mich die Bewohner und Mr. Sinoja begrüsst mich immer mit einem lachenden "How are you, mommy?". Priscilla, Maybel und Lis beim Teigkneten Ich war mit am Markt in Lusaka, habe mit Priscilla den Bäckerei-Stand schön herrichtet und die Brote verpackt. Daneben diskutieren wir, Mr. Mususa, Peter Musambachime, Priscilla Kashimbo und ich, viel über mögliche und wünschenswerte Entwicklungen für Mulele: Wie stärken wir den Verein und den Verwaltungsrat? Wo fangen wir mit Fundraising im Land an? Ganz links Mr. Timothy, unser neuster Bewohner, dann Mr. Dickwanga und rechts: Mr. Salsbury Ich habe in der Bäckerei die Prozesse kennengelernt, im Sinne von "learning by doing": Teig von Hand kneten, Brotleibe formen, Hefeschnecken herstellen und hot spicy nuts (Erdnüsse, überzogen mit Zucker, wie gebrannte Mandeln, aber mit Chili drin!) in Tüten verpacken. Im Gespräch mit Peter Musambachime und Mr. Mususa Kontaktadresse Lis Kraemer, St. Joseph's Parish, P.O Box 32791, Lusaka, Sambia. Wer diesen Rundbrief neu oder nicht mehr erhalten möchte, melde sich bitte bei: meine Mailadresse: kraemerlis@gmail.com - Die Kosten für meinen Einsatz trägt die Bethlehem Mission Immensee. Angaben zu Spendenmöglichkeiten finden sich auf der letzten Seite.

2 Wie können wir die Bäckerei profitabler machen? Welche neue einkommensgenerierende Aktivitäten sollten wir genauer ansehen? Wie viele neue Bewohner können wir aufnehmen in den nächsten Wochen? Momentan haben wir 7 Bewohner, also einen mehr als Anfang Jahr. Und weitere 3 werden wohl in den nächsten Wochen einziehen. Deshalb sind wir auch intensiv am Diskutieren des Budgets: Wie finanzieren wir diese Mehrkosten? Weiterentwicklung der Bäckerei Die Bäckerei läuft gut, denn Priscilla und die anderen 3 Damen arbeiten sehr engagiert. Doch glauben wir, dass wir noch weitere Absatzkanäle lokal finden müssen, so dass wir den Umsatz steigern können und somit auch den Beitrag an die Finanzierung des Old People's Village. Wir wollen abklären, welche zusätzlichen Produkte die lokale Bevölkerung kaufen würde und ob wir unsere Erzeugnisse in einem Shop im Markt von und in einem an der Abzweigung nach an der Great East Road verkaufen lassen könnten. Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht ein Verkaufspunkt in Rufunsa, der Distrikt-"Hauptstadt" oder ein kleiner Tuck-Shop in der Schule für die Pausenverpflegung? Diese und weitere Ideen gilt es nun baldmöglichst zu prüfen und konkret an die Hand zu nehmen. Das Mulele Management Team, welches momentan aus Peter Musambachime (Manager OPV), Priscilla Kashimbo (Leiterin Bäckerei) und mir (Beraterin) besteht, wird diese Aufgabe gemeinsam angehen, denn jetzt geht es nicht mehr, wie in der Phase von Judith, um den Aufbau des Altersheimes und der Bäckerei, jetzt geht es um "Empowerment", also darum, die Mitarbeiter fachlich und führungsmässig so zu stärken, dass Mulele von ihnen selbständig geführt und weiterentwickelt werden kann wenn ich in drei Jahren nicht mehr da bin. Es wird also auch darum gehen herauszufinden, wo noch Schulungsbedarf besteht und wie dieser am Besten zu befriedigen ist; vielleicht in Zusammenarbeit mit anderen, schon bestehenden Institutionen und Projekten im Dorf? Meeting zur Klärung von Lis' Aufgaben in Mulele Ein frischer schweizer Zopf, liebevoll von sambischer Hand gebacken! Neue einkommensgenerierende Aktivitäten (Income Generating Activity IGA) Die Suche nach weiteren Einkommensquellen für das Altersheim ist auch schon im Gange: Das Kasisi Agricultural Training Center hat einen Informationsanlass veranstaltet über ein Hühneraufzucht-Programm. Peter ist hier sehr engagiert und der Meinung, das wäre eine vielversprechende Möglichkeit für uns, denn wir haben Land, die Investition ist minim und man kann es klein ausprobieren und dann erst weiter entscheiden, wie viel und wie schnell das Business wachsen soll. Nun geht es darum, einen Businessplan zu erstellen. Die Variablen sind: für wie viele Hühner braucht es einen Hahn? in wie viel Prozent der Eier wachsen männliche oder weibliche Küken heran?, was sind die Kosten der Fütterung?, wie viele Tage ist ein Huhn produktiv und wie viele Tage geht es "vom Ei zum eierlegenden Huhn"? und vieles mehr in dieser Art - also total spannend und neu für mich!. Im Laufe dieser Überlegungen werden viele Fragen auftauchen, die wir dann den Experten von Kasisi stellen werden, bevor es losgehen kann. Jedenfalls haben wir be- 2

3 reits schon konkret über Grössen, Materialien und Mengen diskutiert: erarbeitet. Peters Hühnerstall als Diskussionsbasis für ein neues IGA? Und angekommen im TCM Auch hier kann ich sagen: Brian Tembo, der lokale Manager macht seine Sache sehr gut! Mit Brian am Zahlen wälzen Dies war für uns beide sehr lehrreich: Brian lernt Finanzen zu planen und eine Erfolgsrechnung zu lesen, ich lerne die Abläufe in der Möbelproduktion kennen. Auch hier wird viel diskutiert, Verträge müssen aufgesetzt werden, Gespräche mit der Pfarr-Gemeinde und der Erzdiözese geführt werden und Sponsoren für die auswärtigen Lehrlinge gefunden werden. Auch Martin in seiner Fahrrad-Werkstatt hat immer wieder Reparaturaufträge. Ein eindrückliches Motto! Der reduzierte Betrieb hat jede Mengen Aufträge, sie arbeiten teils auch am Wochenende, wenn etwas fertig werden muss, und Brian kümmert sich gut um die Lehrlinge. Die Metallwerkstatt wird benutzt, um Reparaturen durchzuführen, aber auch Metallarbeiten an den Möbeln, welche die Schreiner-Lehrwerkstatt herstellt und verkauft. Brian und ich haben zusammen das Buchhaltungsprogramm etwas angepasst und miteinander ein Budget Martin erklärt mir, was am meisten kaputt geht in : die Reifen! Und natürlich freuen wir uns alle auf Bertram und Sibylle 3

4 Tasch: Bertram wird als Co-Worker und Berater im TCM tätig sein. Dann kann der reduzierte Betrieb wieder ausgebaut und die Metall-Lehrlingsausbildung wieder aufgenommen werden. Es tauchen immer wieder Fragen und Angelegenheiten auf, die es bald mal anzupacken gilt und oft sagen Brian und ich dann: "Das machen wir erst, wenn Bertram da ist; da brauchen wir den Fachmann!" Abschied von Judith und Ueli Ich durfte den Abschied von Judith und Ueli von und ihren zwei Projekten miterleben: es war berührend und hat mir gezeigt, wie sehr die Menschen hier ihren Einsatz und ihre herzliche, anpackende Art geschätzt haben. Sie hinterlassen ein grosses Loch, menschlich wie fachlich, aber sie hinterlassen auch zwei gut organisierte Institutionen mit äusserst motivierten und gut geschulten Mitarbeitern, und wir alle wünschen ihnen von Herzen einen guten Start zurück in der Heimat. Ein grosses Danke......an alle, die mich mit Mails und Skype-Gesprächen bestärken und begleiten oder mich durch Spenden unterstützen - ohne Euch wäre ich nicht hier! Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass diese Art von personeller Entwicklungszusammenarbeit die beste Art der Entwicklungshilfe ist: Die motivierten Menschen hier stärken und unterstützen in ihren Bemühungen und Ideen, wie sie ihre Lebenssituation und die ihrer Gemeinschaft nachhaltig verbessern können - und dazu tragt Ihr alle bei! Liebe Grüsse Lis 4

5 COMUNDO gemeinsam unterwegs in der Personellen Entwicklungszusammenarbeit. Bethlehem Mission Immensee Luzern E-CHANGER Fribourg Inter-Agire Bellinzona Im Januar 2013 haben sich die Bethlehem Mission Immensee (BMI), E-CHANGER Fribourg und Inter-Agire Bellinzona zur Organisation «COMUNDO» zusammengeschlossen. COMUNDO verfolgt auch weiterhin die folgenden unveränderten Grundsätze und Ziele: COMUNDO fokussiert in den Einsatzländern auf den direkten Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Fachpersonen und den Partnerorganisationen vor Ort. Diese Zusammenarbeit stärkt nicht nur die Partnerorganisationen vor Ort, sondern verbessert direkt die Lebensbedingungen der am Prozess beteiligten Bevölkerungsgruppen. In der Schweiz fördert COMUNDO mit Sensibilisierungsaktivitäten das Bewusstsein für globale Zusammenhänge und die Mitverantwortung zum Handeln. Rund 120 Fachpersonen sind derzeit im Rahmen des gemeinsamen Programms in 12 Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens in der Personellen Entwicklungszusammenarbeit tätig: in Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Ecuador, El Salvador, Kenia, Kolumbien, Nicaragua, Peru, in den Philippinen, in Sambia und Simbabwe. Bethlehem Mission Immensee / COMUNDO im RomeroHaus Kreuzbuchstrasse 44 CH-6006 Luzern Spendentelefon: +41 (0) Fax: +41 (0) Ihre Spende zählt! Die Bethlehem Mission Immensee / COMUNDO deckt alle Kosten unseres Einsatzes (Ausbildung, Lebensunterhalt, Sozialversicherung, Projektkosten). Deshalb sind wir auf Ihre geschätzte Spende angewiesen herzlichen Dank! Ihre Spende kommt dem von Ihnen bestimmten Projekt zugute. Sollte ein Projekt mehr Spenden erhalten als benötigt, wird der Überschuss einem anderen Projekt im gleichen Land/Kontinent zugewiesen. PC-Konto Vermerk: Lis Krämer, Sambia Spenden aus der Schweiz: Postfinance, PC , IBAN CH Die BMI ist Trägerin des Bildungszentrums RomeroHaus in Luzern und Herausgeberin der Zeitschrift «WENDEKREIS». Inter-Agire gibt die Zeitschrift «CARTABIANCA» heraus und E-CHANGER die Publikation «COMUNDO».