Platz für Foto, Schriftzug, Illustration, usw.

Transkript

1 Von Sandra Estermann / Ein Personaleinsatz der COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee Platz für Foto, Schriftzug, Illustration, usw. Liebe Verwandte, Freunde, Bekannte, Gönner und Interessierte, Recherche zu Berufsausbildungen. Ich fand die Arbeiten sehr spannend und konnte vieles dazu lernen. Ich blicke auf eine sehr bewegte Zeit zurück. Nach dem Abbruch meines Einsatzes bei SCOPE kamen zuerst die grosse Leere, dann das Verarbeiten des Abbruches und der Prozess der Neuorientierung. In dieser Situation war es wichtig für mich, keine übereilte Entscheidung zu treffen und gut auf meinen Bauch zu hören. In dieser Zeit hatte ich auch die Möglichkeit unsere CO- MUNDO Landesprogram-Managerin Jutta Wermelt in verschiedenen Aufgaben zu unterstützen. Das gab mir Einblick in neue Bereiche wie beispielsweise in die Erarbeitung einer Grundlagenstudie, Konzepterarbeitung, Gleichzeitig habe ich mich nach neuen Möglichkeit umgeschaut und war in Kontakt mit verschiedensten Organisationen und Personen. So kam auch eine Kontaktaufnahme mit KESHO zustande. KESHO hat Interesse an mir gezeigt, da sie Unterstützung in der Organisationsentwicklung brauchen. Kilifi ist nicht gross, darum kannte ich diese Organisation und Teil der Mitarbeitenden bereits. Wir trafen uns einige Male und ich durfte reinschnuppern um zu sehen, was KESHO macht und was an einem normalen Arbeitstag so läuft. KESHO, COMUN- DO und ich passen gut zusammen und seit Anfang Sep- Kontaktadresse Sandra Estermann, PO Box 1788, Kilifi, Kenia Wer diesen Rundbrief neu oder nicht mehr erhalten möchte, melde sich bitte bei: sandrae@bluewin.ch - Die Kosten für meinen Einsatz trägt COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee. Angaben zu Spendenmöglichkeiten finden sich auf der letzten Seite.

2 tember arbeite ich bereits da. Mehr Infos zur Organisation und meinen Aufgaben könnt ihr im Rundbrief lesen. Mit sonnigen Grüssen KESHO - Die Organisation Wie viele Organisationen ist KESHO aus einer kleinen Initiative heraus entstanden. Eine Gruppe, aus sechs Leuten begann 2004 drei Sekundarschüler zu unterstützen, die sich keine Schulbildung leisten konnten. Die Organisation unterstützt im Moment rund 350 Kinder und Jugendliche in Primar, Sekundar- und weiterführenden Schulen. Schüler machen nach der Schule Gebrauch von den Spielmöglichkeiten im KESHO Büro. KESHO unterstützt nicht nur Kinder und Jugendliche mit Schulgeldern, sondern versucht die Studenten und deren Eltern auch anderweitig zu unterstützen. Lernschwache Kinder bekommen Nachhilfeunterricht, Jugendliche können an Trainings teilnehmen, die sie auch in anderen Lebensbereichen unterstützen. v.l. Evans Odhiambo (Direktor), Schülerinnen gesponsert durch KESHO, Beatrice Njeri (zuständig für Sekundarschüler) Das KESHO Team besteht aus sechs Festangestellten, zwei Vorstandsmitgliedern unterstützt das Team aktiv im Kontakt mit der Lokalbevölkerung und in Public Relations. Zusätzlich bekommt das KESHO auch Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Das Grossraumbüro ist in Kilifi, nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Nebst den Arbeitsplätzen bietet das Büro auch Platz für die Studenten: Es gibt eine kleine Bibliothek, Platz für die Schüler zum Lernen und eine Spielecke für die kleineren Kinder. Es ist also immer recht lebhaft im Büro. Computertraining für Sekundarschüler im KESHO Büro Ein weiterer wichtiger Bereich ist der Kinderschutz. Kinder und Jugendliche, die irgendeine Form von Missbrauch erlebten oder erleben bekommen Hilfe und gleichzeitig wird Aufklärungsarbeit auf diesem Gebiet gemacht. KESHO ist im Moment dabei einen Bereich aufzubauen, der darauf zielt die Eltern ökonomisch zu unterstützen. Er soll ihnen Business-Starthilfen geben, damit sie zusätzlich Einkommen generieren können und somit die Schul- 2

3 bildung der Kinder vermehrt selber finanzieren oder zumindest mitfinanzieren können. los sind, sieht die Realität anders aus. Zusätzliche Kosten wie Schuluniformen, Bücher oder Prüfungsgebühren müssen bezahlt werden und machen die Schule für viele unerschwinglich und verwehrt Kindern somit oft den Schuleintritt. Wer die Primarschule beendet hat, steht vor der nächsten Hürde. Sekundarschulen sind nicht kostenlos und oft ist es für die Eltern unerschwinglich, Kindern den Eintritt in eine Sekundarschule zu ermöglichen. Je nach Primarschulabschlussnoten kann man entweder auf eine Nationale-, County- oder Subcountyschule gehen. Wer gute Noten hat, könnte eine nationale Schule besuchen, die sind jedoch am teuersten. So kommt es vor, dass gute Schüler nur auf eine Distriktschule gehen, da sich die Eltern keine bessere Schule leisten können. Schülerinnen und Schüler beim Basteln im KESHO Büro Kilifi County und das Kenianische Schulsystem In Kilifi County leben rund 1,1 Millionen Menschen. Nur knapp 70% können lesen und schreiben. Etwa 52% der Bevölkerung hat eine Primarschulausbildung (8 Jahre) und nur 13% hat die Sekundarschule (4 Jahre) beendet. Gerade mal 2% haben sich bei einer Universität eingeschrieben. Auch wenn dies nur Zahlen sind, zeigt es doch klar die Schwierigkeiten auf. Dass Kilifi County zu den ärmsten Counties im Land zählt ist ein weiterer Faktor, der den Zugang zu Schulen schwierig und für die arme Bevölkerung praktisch unmöglich macht. Schüler macht eine Präsentation in einem Workshop der über die Gefahren von Drogen sensibilisieren soll. Meine Aufgaben KESHO ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Der Arbeits- wie auch der finanzielle Aufwand hat sich damit erhöht. So wurde es zum wichtigen Ziel für KESHO, die Organisation weiter zu entwickeln und zu professionalisieren. Schule in Kilifi County Obwohl die staatlichen Primarschulen eigentlich kosten- In Zusammenarbeit mit Beatrice Njeri, die in naher Zukunft die Position des Programm Managers übernehmen wird, soll ich Strukturen, Abläufe und Werkzeuge für das Management aller Programme überprüfen und wenn nötig anpassen. Zusätzlich sollen alle Projekt-Aktivitäten Schritt für Schritt evaluiert werden, um die Programme noch besser an die Zielgruppen anzupassen. Das werden die zwei Hauptaufgaben sein, zusätzlich werden noch weitere Aufgaben im Kommunikationsbereich dazukommen. 3

4 Meine ersten Schritte Ich bin mitten in der Einführungsphase und damit beschäftigt, Leute kennen zu lernen, Dokumente zu lesen und viele Fragen zu stellen. Auch wenn mir die Erfahrungen der letzten Jahre helfen, mich schneller zurecht zu finden, ist es doch wieder ein Neuanfang. Etwas anderes ist mir auch positiv aufgefallen: eine Vorgabe betreffend Fotos. Einerseits werden wirklich nur Bilder veröffentlicht, für die die Abgebildeten zugestimmt haben und es werden nur positive Fotos benutzt. Die Kinder und Jugendliche kommen aus armen und teilweise schwierigen Verhältnissen, in denen man sie nicht blossstellen will. Man zeigt also nur Bilder mit positiven Sujets, lachenden oder glücklichen Kindern oder Kinder in Lernsituationen. Ich finde das gut, versucht man doch damit etwas von den typischen Afrikabildern wegzukommen, die eigentlich gar nicht so typisch sind. Charity Kaluki gibt mir eine Einführung ins Primarschulprogramm Waren die ersten Tage mit viel Lesearbeit verbunden, kommen nun auch schon konkrete Aufgaben auf mich und Beatrice zu. Wir sollen regelmässige Qualitätskontrollen in unserer Datenbank durchführen. Es geht darum die eingegeben Daten auf Richtigkeit zu kontrollieren. Gleichzeitig sollen wir auch überprüfen, welche Daten fehlen oder unvollständig sind. Das bedeutet auch, dass alle Mitarbeitenden regelmässige in Monitoring & Evaluation geschult werden sollen, da die meisten wenig Erfahrung in diesem Bereich haben. Wir haben auch die Aufgabe erhalten, eine Kommunikationsstrategie für KESHO zu entwickeln. Um die bisherige Kommunikationsstrategie zu evaluieren, haben wir bereits einen internen Workshop durchgeführt. Die ersten Tage habe ich vor allem damit verbracht, die diversen Reglemente durchzulesen. Die meisten dieser Reglemente wurden erst in den letzten beiden Jahren entwickelt und weichen nicht gross von Reglementen von anderen Organisationen ab. Jedoch gab es auch Unerwartetes zu lesen. Ein Reglement heisst Whistle Blowing Policy und geht darum, Mitarbeitende wie auch Vorstandsmitglieder zu ermutigen, Verstösse gegen Reglemente. Gleichzeitig wird auch darauf hingewiesen, dass jemand, der Vorfälle auch gegen einen Vorgesetzten - meldet, nichts zu befürchten hat. Ich finde das recht bemerkenswert und damit versucht KESHO so transparent wie möglich zu arbeiten. Mein Arbeitsplatz Das klingt alles noch etwas abstrakt, aber die nächsten Monate werden zeigen, was umsetzbar ist und was nicht. Mehr dazu im nächsten Rundbrief. KESHO Logo Neue Postfach-Nummer Bitte beachten: neue Postfach-Nummer lautet 1788 (alt war 1649). DANKE. 4

5 Im Januar 2013 haben sich die Bethlehem Mission Immensee (BMI), E-CHANGER Fribourg und Inter-Agire Bellinzona zur Organisation «COMUNDO» mit je einer eigenen Geschäftsstelle in Luzern, Fribourg und Bellinzona zusammengeschlossen. COMUNDO verfolgt vereint die folgenden Grundsätze und Ziele: COMUNDO fokussiert in den Einsatzländern auf den direkten Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Fachpersonen und den lokalen Partnerorganisationen. Diese Zusammenarbeit stärkt nicht nur die Partnerorganisationen vor Ort, sondern verbessert direkt die Lebensbedingungen der am Prozess beteiligten Bevölkerungsgruppen. In der Schweiz fördert COMUNDO mit Sensibilisierungsaktivitäten das Bewusstsein für globale Zusammenhänge und die Mitverantwortung zum Handeln. Es sind zurzeit rund 120 Fachpersonen in folgenden 11 Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens in der Personellen Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen des gemeinsamen Programms im Einsatz: Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Ecuador, Kenia, Kolumbien, Nicaragua, Peru, Philippinen, Sambia und Simbabwe; per Ende August 2015 läuft der letzte Einsatz in El Salvador aus. Ab 2017 werden keine Einsatzleistenden mehr nach Simbabwe, Ecuador und Brasilien vermittelt, Die Konzentration auf acht Länder und rund 100 COMUNDO-Fachpersonen hat zum Ziel, mit möglichst wenig finanziellen Mitteln eine optimale Wirkung vor Ort zu erzielen und die Nachhaltigkeit der Arbeit in den Einsatzländern zu erhöhen. COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee im RomeroHaus Kreuzbuchstrasse 44 CH-6006 Luzern Spendentelefon: +41 (0) Fax: +41 (0) Ihre Spende zählt! COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee deckt Die Gesamtkosten unseres Einsatzes (Ausbildung, Lebensunterhalt, Sozialversicherung, Projektkosten). Deshalb sind wir auf Ihre geschätzte Spende angewiesen herzlichen Dank! Ihre Spende kommt dem von Ihnen bestimmten Projekt zugute. Sollte ein Projekt mehr Spenden erhalten als benötigt, wird der Überschuss einem anderen Projekt im gleichen Land/Kontinent zugewiesen. PC-Konto Vermerk: individuell anpassen Spenden aus der Schweiz: Postfinance, PC , IBAN CH COMUNDO ist Trägerin des Bildungszentrums RomeroHaus in Luzern und Herausgeberin der Zeitschrift «WENDEKREIS». In der italienischen Schweiz gibt Inter-Agire die Zeitschrift «CARTABIANCA» und E-CHANGER in der französischen Schweiz die Publikation «COMUNDO» heraus. 5