Querschnittsziele in der ESF-Förderung Beitrag von Christel Langhoff. Auftakt-Workshop Türöffner: Zukunft Beruf 14. September 2017

Transkript

1 Querschnittsziele in der ESF-Förderung Beitrag von Christel Langhoff (ESF-Verwaltungsbehörde, MASGF) Auftakt-Workshop Türöffner: Zukunft Beruf 14. September 2017

2 Grundlagen EU Die Querschnittsziele (bereichsübergreifende Grundsätze) gemäß EU-Verordnung für den ESF: - Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern - Förderung der Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung - Nachhaltige Entwicklung 2

3 Grundlagen EU für die Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) ESI-Fonds-Verordnung der EU, Art. 7+8 (gilt für ESF, EFRE und ELER): Art. 7: Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen und Nichtdiskriminierung Die Mitgliedstaaten und die Kommission stellen sicher, dass die Gleichstellung von Männern und Frauen und die Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts während der gesamten Vorbereitung und Umsetzung der Programme auch in Bezug auf Begleitung, Berichterstattung und Bewertung berücksichtigt und gefördert werden. Die Mitgliedstaaten und die Kommission treffen die erforderlichen Maßnahmen gegen jede Form der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung während der Vorbereitung und Durchführung der Programme. Insbesondere die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen wird bei der gesamten Vorbereitung und Umsetzung der Programme berücksichtigt. 3

4 Grundlagen EU für die Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) Art. 8 (Auszug): Nachhaltige Entwicklung Die Mitgliedstaaten und die Kommission stellen sicher, dass Anforderungen an Umweltschutz, Ressourceneffizienz, Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, biologische Vielfalt, Katastrophenresistenz und Risikoprävention und -management bei der Vorbereitung und Umsetzung der Partnerschaftsvereinbarungen und Programme gefördert werden. 4

5 Spezifische Grundlagen EU für den ESF Gemäß ESF-Verordnung der EU, Art. 7 sollen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern gezielte Maßnahmen durchgeführt werden, die insbesondere darauf abstellen: - die dauerhafte Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben zu erhöhen und ihr berufliches Fortkommen zu verbessern und dadurch gegen die Feminisierung der Armut vorzugehen, - die geschlechtsspezifische Segregation abzubauen, - Geschlechterstereotypen auf dem Arbeitsmarkt und in der allgemeinen und beruflichen Bildung zu bekämpfen, sowie - die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben für alle und die gleichberechtigte Verteilung von Betreuungspflichten zwischen Frauen und Männern zu fördern. 5

6 Spezifische Grundlagen EU für den ESF Gemäß ESF-Verordnung der EU, Art. 8 sollen zur Förderung der Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung auch besondere Maßnahmen gefördert werden, die auf die Bekämpfung jeglicher Art von Diskriminierung sowie auf die Verbesserung der Zugänglichkeit für behinderte Menschen ausgerichtet sind und darauf abstellen, - die Integration in den Bereichen Beschäftigung, Bildung und Weiterbildung zu verbessern, dadurch die soziale Inklusion zu fördern, - Ungleichheiten in Bezug auf ihr Bildungsniveau und ihren Gesundheitszustand zu verringern und - den Übergang von institutioneller zu bürgernaher Betreuung insbesondere für von Mehrfachdiskriminierung betroffene Menschen zu erleichtern. Nachhaltige Entwicklung: Für den ESF gilt die ökologische Dimension. 6

7 ESF in Brandenburg Das Operationellen Programm des Landes Brandenburg für den Europäischen Sozialfonds (ESF) in der Förderperiode (kurz ESF-OP) enthält die Strategie, Ziele und Schwerpunkte der ESF-Förderung. Ausführungen zu den Querschnittszielen siehe Kapitel 11 (S. 169ff.) ESF-OP. Das ESF-OP und alle Informationen rund um den ESF in Brandenburg sind über die ESF-Website öffentlich zugänglich. Das ESF-OP berücksichtigt relevante Landesstrategien. In Bezug auf die Querschnittsziele: - Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm für das Land Brandenburg - Landesintegrationskonzept Zuwanderung und Integration als Chance für Brandenburg - Behindertenpolitisches Maßnahmenpaket mit zehn Handlungsfeldern - Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg 7

8 Vorgaben für ESF-Projekte Die wichtigen Informationen und Vorgaben zur Umsetzung der Querschnittsziele gemäß dem ESF-OP sind in entsprechenden Merkblättern zusammengefasst. Die Merkblätter und Fördergrundlagen sind öffentlich zugänglich. Merkblatt zur Beachtung der Grundsätze Gleichstellung von Frauen und Männern und Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen Merkblatt zur Berücksichtigung des Grundsatzes der nachhaltigen Entwicklung hinsichtlich Umweltschutz, Ressourceneffizienz, Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, biologische Vielfalt, Katastrophenresistenz und Risikoprävention und management Die Beachtung der Merkblätter ist für alle ESF-Projekte verbindlich. 8

9 Beispiele für die Umsetzung der Querschnittsziele Das Förderprogramm Türöffner leistet einen Beitrag zur Förderung der Ausbildungsfähigkeit Jugendlicher. Es wird erwartet, dass im Rahmen der OSZ-Projekte eine Verbesserte Teilhabe erreicht und die Chancengleichheit für die Jugendlichen in Bezug auf die Aufnahme einer Ausbildung bzw. der Integration in den Ausbildungsmarkt erhöht wird. Für die Zielgruppe der Flüchtlinge und Asylsuchenden können Informationen über die Vielfalt der Ausbildungsberufe und über untypische Berufe für Männer und Frauen sowie über ökologische Berufsfelder Inhalte von OSZ- Projekten sein. Die OSZ verfügen über langjährige Erfahrungen für eine gemeinsames Lernen und beschulen Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam in Bildungsgängen. 9

10 Fragen für die Diskussion Welche beispielhaften Aktivitäten zu den Querschnittszielen werden im Rahmen der LOK und des Begleitprojekts geplant? Mit welchen Kooperationspartnern soll zusammengearbeitet werden? Wie nützlich sind die Hinweise und Beispiele in den Merkblättern für die Planung und Ausgestaltung der Aktivitäten? Bestehen darüber hinaus Unterstützungsbedarfe, wenn ja, welche? Sind Erfahrungsaustausche geplant? 10

11 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Christel Langhoff MASGF, Ref. 34A