Sprachförderung in der Sekundarstufe. Seminar: Sprachstandsdiagnose und Sprachförderung Dozentin: Rebecca Schuler Referentin: Natalia Zieschang
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1 Sprachförderung in der Sekundarstufe Seminar: Sprachstandsdiagnose und Sprachförderung Dozentin: Rebecca Schuler Referentin: Natalia Zieschang 1
2 Gliederung: I. Mit Wissenselementen jonglieren: epistemisches Schreiben II. III. IV. Präsentieren und Zusammenfassen von Sachtexten: ein Komplex von Teilprozessen Visualisierend präsentieren: ein Teilprozess des Informationsmanagements Die Frage ist: Was ist eine gute Visualisierung? 2
3 I. Mit Wissenselementen jonglieren: epistemisches Schreiben Epistemisches Schreiben: episteme - (griech.) Erkenntnis, Wissen, Wissenschaft Epistemologie - (episteme + logos) Erkenntnislehre, Erkenntnistheorie Epistemologie ist die Wissenschaft, die sich der Entdeckung der richtigen Methoden des Erwerbs und der Validierung von Wissen widmet. Epistemisches Schreiben: Beim Schreiben werden gedankliche Konzepte gebildet und neue Zusammenhänge hergestellt. 3
4 I. Mit Wissenselementen jonglieren: epistemisches Schreiben Umorientierung auf epistemisches Schreiben: veränderte Vorstellung von Bildungszielen im Sprachunterricht seit der PISA-Untersuchung Unverzichtbar für die berufliche Qualifizierung beim: Entwickeln der kognitiven Strategien, um Informationen zu verarbeiten mündlichen Präsentieren Präsentieren in Gruppen Zusammenfassen von Sachtexten Hör- und Leseverstehen 4
5 I. Mit Wissenselementen jonglieren: epistemisches Schreiben Warum ist epistemisches Schreiben kein Kinderspiel? Verstehensprozesse beim Lesen und Zusammenfassen von Sachtexten gestalten sich schwer aufgrund von: Fachausdrücken Symbolfeldausdrücken komplexer syntaktischer Grundstruktur sprachlicher Dichte komplexer Nominalphrasen häufigem Gebrauch der unpersönlichen Redeweise (Passiv) komplexer inhaltlicher Bezüge und Verknüpfungen Negationen oder Einschränkungen Vielfache Verknüpfung der Wissenselemente verlangt vom Lesenden zunächst eine mentale Rekonstruktion des Gelesenen. 5
6 I. Mit Wissenselementen jonglieren: epistemisches Schreiben Welche falsche Strategien werden angewendet? sinnfreies Kopieren ganzer Sätze Verwendung zu vieler oder wenig relevanter Begriffe Tilgung falscher Wissenselemente Falsche Verknüpfung der Wissenselemente Sinnentstellende Ersetzungen Sinn- und syntaxentstellende Tilgungen und Verschiebungen Mental zutreffend Rekonstruiertes ist noch kein Garant für eine gelungene, für andere verständliche Präsentation oder Zusammenfassung der Inhalte in einem durchgängig syntaktisch korrekten, gut strukturierten und kohärenten Text. 6
7 Übung: Analysiert die Fehler und die falschen Strategien der Schüler 1) Die Kinderräte werden dazu in ihren Schulen für ein Jahr gewählt. Kinderräte werden in Jahr 1 gewählt. 2) 1979, im Jahr des Kindes, wurde er ins Leben gerufen. Im Jahr 1979 wurde das Leben gerufen. 7
8 II. Präsentieren und Zusammenfassen von Sachtexten: ein Komplex von Teilprozessen Epistemisches Schreiben: Informationsmanagement 1. Gewinnen: Texten Wissenselemente entnehmen 2. Verarbeiten: Wissenselemente sprachlich abändern 3. Darstellen: Wissenselemente für sich und andere zusammenfassen 8
9 II. Präsentieren und Zusammenfassen von Sachtexten: ein Komplex von Teilprozessen 1. Identifizieren relevanter Informationen (Lesen / Unterstreichen) 2. Zusammenfassen der Informationen in Stichwörter 3. sinnvolle Generierung der Stichwörter 4. Loslösung von den Formulierungen im Primärtext 5. Erkennen von Zusammenhängen 6. Neuordnung der Informationen 7. sprachliche Spiegelung des inhaltlichen Zusammenhalts (= des Propositionengefüges) 8. Strukturierung und Optimierung 9. Formulieren und Überarbeiten mit dem Schreibziel als Endfassung / Präsentation der Wissenselemente für andere 9
10 III. Visualisierend präsentieren als eine Form des Informationsmanagements Funktionen der Visualisierungen: 1. illustrativ 2. instruktiv 3. semantisch 4. bildästhetisch 5. kognitiv 10
11 III. Visualisierend präsentieren als eine Form des Informationsmanagements Mit den Augen lernen: Visualisierung als Methode mit kognitiver Funktion unterstützt: Erkennen von Zusammenhängen Aufbau mentaler Modelle erhöht: Fähigkeit zur Sprachproduktion ermöglicht: das Denken in der Muttersprache bei den DaZ-SchülerInnen die Loslösung von der Formulierung der Primärtexte 11
12 IV. Die Frage ist: Was ist eine gute Visualisierung? Von der Text- zur visuellen Struktur: Wahl des Mediums: Bilder / Symbole / Formen / Farben / Graphiken / Hervorhebungen / Sonderzeichen etc. folgerichtige Bezüge und Zuordnung zwischen Bild-, Symbol- oder Textelementen trennscharfe Stichwörter / Überschriften sinnvolle Reihenfolge / Positionierung / Kombination der Elemente optimale visuelle Struktur Entscheidend ist die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge sprachlich und visuell verständlich darzustellen. 12
13 V. Übung: analysiert und verbessert die Textfeldelemente (Auszug aus einer Visualisierung zu einem Text über Ritter) 7 Jahren dienen am Fürstenhof Knappe Edelknabe Ritter 14 Jahren Ausbildung 21 Jahren Ritter Rittereid 13
14 Verwendete Literatur: Berkemeier, A (2010). Das Schreiben von Sachtextzusammenfassungen lernen, lehren und testen, in: T. Pohl & T. Steinhoff (Hrsg.), Textformen und Lernformen. Berkemeier, A. (2099) Visualisieren Präsentieren als eine Form des Informationsmanagements, in:m. Krelle & C. Spiegel (Hrsg.), Sprechen und Kommunizieren. Entwicklungsperspektiven, Diagnosemöglichkeiten und Lernszenarien in Deutschdidaktik ( ) 14
15 Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! 15
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