#2 franziskusbote 2018

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1 #2 franziskusbote 2018 Liebe und was sie mit uns macht Auf den Spuren der Liebe Im Gespräch mit Erich-Fromm-Kenner Dr. Rainer Funk Du & ich Paare in der Stiftung Mit Herzblut gefertigt Einblicke in die Arbeit der Stiftungs-Werkstätten Große Emotionen, kleine Prozesse Wie Moleküle die Liebe entzünden

2 Produkte aus der BÜrsteN- und korbmacherei HeILIGeNBroNN Unsere Blindenwerkstätten bieten Produkte aus echter Handarbeit mit qualitativ hochwertigen Werkstoffen. In der Bürstenmacherei finden Sie Bürsten- und Besenwaren in allen Größen und Materialien für Wohnung und Straße, Kleidung und Haustiere. Gerne übernehmen wir auf Wunsch Sonderanfertigungen. Die Bürstenmacherei bietet auch den modernen Tampondruck an. Unsere Korbmacherei übernimmt auch Stuhlflechtarbeiten. einen Überblick über die Produkte erhalten sie in unserem ausführlichen katalog. Zum Download unter: Öffnungszeiten des Werkstattladens in Heiligenbronn, Kirchstr. 11: Montag bis Donnerstag 8 12 und Uhr sowie Freitag 8 12 Uhr Blindenwerkstätten der stiftung st. franziskus heiligenbronn Kloster Schramberg-Heiligenbronn Telefon Bürstenmacherei Telefon Korbmacherei Fax blindenwerkstatt@stiftung-st-franziskus.de Internet

3 EDITORIAL 3 Liebe ist so vieles. Vermutlich sogar alles meinen gemeinsam die Beatles und der Apostel Paulus. Auch das dickste Buch der Erde könnte wohl nicht aufzählen, was Menschen unter Liebe verstehen. Liebe ist einfach unermesslich. Geradezu unfassbar. Und stets unergründlich. Es käme auch für uns einer Sisyphusaufgabe gleich, das Phänomen Liebe im Vorwort zum neuen franziskusboten abschließend zu (er)klären. Doch wir alle können Liebe täglich in Zuwendung und Gesten ausdrücken. So wie es das Vorbild und der Namensgeber unserer Stiftung tat. Der heilige Franziskus sagte über sie: Wo Liebe ist, gibt es keine Furcht; wo Geduld ist, gibt es keinen Zorn; wo Fröhlichkeit ist, gibt es keinen Geiz. Und ebenso empfehlen Paulus und die Beatles: All you need is love. Vor der Lektüre der neuen Ausgabe stellen wir wie immer ein paar Fragen, über die sich das Nachdenken lohnt: Die Vorstände Dr. Michael Wollek (links) und Hubert Bernhard Warum ist die Liebe rot? Kann Liebe wachsen und wenn ja, woraus? Ist Liebe verdaulich, wo sie doch angeblich durch den Magen geht? Muss man Herzrasen ab und zu düngen? Sind Liebesbeweise gerichtsfest? Eine liebevolle Zeit wünschen Ihnen Hubert Bernhard & Michael Wollek Foto: Nikolaus Grünwald

4 4 INHALT Inhalt franziskusbote #2/2018 Liebe DAS EXTRA DIESER AUSGABE Damit die Liebe keimt: Samenpapier zum Einpflanzen HERZSTÜCK Erklär mir einer die Liebe Was ist eigentlich Liebe? Welche Facetten hat sie, was macht sie mit uns und wie lässt sich die Kunst des Liebens und Geliebtwerdens meistern? Wir sprachen mit dem Tübinger Psychologen und Philosophen Dr. Rainer Funk. 12 Bergauf leben Mangel an Liebe oder ihr Verlust gehören zu den Erfahrungen im Leben, mit denen wir lernen müssen, umzugehen. Den einen gelingt dies, andere tun sich schwer. Die Geschichte einer Frau, die erst zu sich selbst finden musste, bevor sie Vertrauen in der Liebe fand. 18 Küss mich! Unterhaltsame Lippenbekenntnisse. 20 Treue Seelen Mit Herz und vollem Einsatz bei der Sache: langjährige Stiftungsmitarbeiter im Porträt. FRANZ UND FREI 26 Im Angesicht des Bettlers Was uns eine frühe Darstellung des heiligen Martin über die authentische Gestalt der Liebe und den Auftrag der Kirche zu sagen vermag und warum sich Pastoral und Diakonie auch in ihren modernen Formen miteinander verschränken sollten. 28 Keine Tabus Liebe und Lust waren schon immer heiß diskutierte Themen. Auch in der Stiftung will Sexualität auf Basis einer freien Entscheidung gelebt werden. Über das neue sexualpädagogische Konzept für die Behindertenhilfe der Stiftung. 32 Von Riesen und Zwergen Sich selbst zu lieben ist eine wesentliche Quelle von Zufriedenheit und Lebensglück. Der Grundstein dafür wird in der Kindheit gelegt. Sie bestimmt das Maß, in dem wir zur Liebe fähig sind. Ein Plädoyer für die Arbeit mit dem inneren Kind. Fotos: privat, Christian Mader, Annette Cardinale, Björn Hänssler

5 INHALT 5 KLEINES GLÜCK Lieblingsstück(l)e Mit Herz, Hand und Sachverstand gefertigt: Produkte aus Werkstätten und Betrieben der Stiftung. 58 Große Gefühle Liebesbriefe an das Liebeslied Startschuss für Spendenaktion Sport hilft, Barrieren zu überwinden. Daher baut die Stiftung eine neue Schulsporthalle für sinnesbehinderte Kinder, um ihre Entwicklung umfassend zu fördern. 62 Der kleine Franziskus Unsere Kinderseite zum Rätseln. 63 Gewinnspiel MENSCHEN, DIE BEWEGEN LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN RESONANZRAUM 34 Gesichter der Liebe (Paar-)Beziehungen in der Stiftung. 42 Liebe Türöffner, Stephanie Quitterer auf Hausbesuch: von einer, die 200-mal loszog, um mit Charme und Selbstgebackenem ihre Nachbarn kennenzulernen. Das Resümee eines ansteckenden Experiments. 46 Il Poverello Folge 10 Aus dem Leben des Franz von Assisi: der große Franziskus-Comic in Fortsetzungen. 48 Man stehe mir bei! Manchmal werden die innigsten Gefühle zum eigenen Kind auf eine harte Probe gestellt, wie unsere Gastautorin Marie Stadler erfahren musste. Dann etwa, wenn es in der Pubertät plötzlich mit der ersten großen Liebe vor der Türe steht. 50 Die Chemie muss stimmen! Vieles, was die Liebe so schön macht, haben wir einem biochemischen Cocktail in unserem Inneren zu verdanken. Vier Beispiele. 64 Rund um die Stiftung Ein Gnadenbild zurück an der Quelle Saubachkomede vor ausverkauftem Haus Teilhabe- Beratung für Taubblinde wird gefördert. 66 Die Geschichte vom Wahnsinn und der Liebe & Leserbriefe 68 Stiftungskalender Wer, wann, was, wo: Termine und Veranstaltungen. Außerdem 03 Editorial 67 Impressum & Auflösung

6 6 HERZSTÜCK Erklär mir einer die Liebe Was ist Liebe? An ihr beißt sich so gut wie jeder mindestens einmal im Leben die Zähne aus. Meistens nach einer Trennung oder schon während einer Beziehung. Auf Hochgefühle und Liebeszauber folgen tiefe Enttäuschung und großer Schmerz. Auch unzählige Philosophen und Literaten scheiterten an der Frage, was Liebe wirklich ist und wie man die Kunst des Liebens und Geliebtwerdens meistert. Einer, der den Geheimnissen dieses vielleicht unergründlichen Phänomens wohl ziemlich nahekam, war der Philosoph Erich Fromm. Sein Weltbestseller Die Kunst des Liebens ist aktueller denn je. Das Denken Fromms lebt weiter, auch dank der Arbeit eines Geistesverwandten und Assistenten von Erich Fromm: Der franziskusbote sprach mit dem Tübinger Psychologen Dr. Rainer Funk. Interview: Martin Cyris Foto: privat

7 7 franziskusbote: Herr Dr. Funk, wenn Sie abends mit Freunden philosophierend bei einem Glas Rotwein sitzen und das Gespräch auf die Liebe kommt, wie lauten Ihre ersten Gedanken? Liebe ist etwas, das eng mit einem Wunsch verknüpft ist. Nämlich einem anderen Menschen, einer Sache oder einer Tätigkeit ganz nahe zu sein. Im Schwäbischen gibt es eine treffende Redewendung dafür: Man muss es mögen. Sie zeigt an, dass es bei der Liebe um eine Art von Zugeneigtheit geht. Um eine Art zugewandter Bezogenheit auf einen anderen Menschen oder einen Gegenstand. Mal mehr, mal weniger erotisch, aber immer mit einem Interesse verbunden. Auf diese Weise kann man sich dem Phänomen Liebe begrifflich annähern. Auch wenn es sich letztlich vielleicht nie ganz in den Griff kriegen lässt Genau. Soviel aber lässt sich sagen: Wenn ein Mensch liebt, sind seine Emotionen in der Regel positiv gestimmt. Es passiert etwas mit einem, man spürt ein starkes inneres Engagement und ein Hingezogensein. Und den Drang, einen intensiven Kontakt mit einem bestimmten Menschen oder ganz allgemein mit dem Objekt der Liebe zu haben. Inwieweit glauben Sie, dass das Bild der Liebe in unserem Kulturkreis auf dem christlichen Verständnis von Liebe fußt? Ich denke, gar nicht mal so sehr. Liebe, dieser Wunsch nach Nähe, ist ein urmenschliches Phänomen, unabhängig von Religion. Natürlich hat unser Verständnis von Liebe auch heute noch viel mit der christlichen Tradition zu tun. Die Liebe zum Nächsten ist ein ganz hohes Gut. Doch wenn es um die Gesamtheit des Begriffs Liebe geht, spielt Religion eher eine untergeordnete Rolle. Sie sprachen es an, man kann auch Dinge und Tätigkeiten lieben, Musik, Kunst, Reisen, ferne Länder, Arbeit und so weiter. Inwieweit unterscheidet sich diese Liebe von der zu einem anderen Menschen? Psychologisch betrachtet macht es keinen allzu großen Unterschied, ob es um Liebe zur Musik, zu Gott, zu einem anderen Menschen oder zur Arbeit geht. Liebe wird ja gerne mit dem biologischen Erhaltungs- oder dem Nachgedacht: Dr. Rainer Funk im Interview über ein Thema, das die Welt bewegt.

8 8 Sexualtrieb erklärt. Und natürlich erlebt man da, wo sich das Hingezogensein mit Sexualität mischt, die Liebe noch einmal mit einer ganz anderen Dynamik und Kraft. Aber die Liebe ist für mich grundsätzlich am besten als eine bestimmte Art von Bezogenheit zu erklären. Als Zugeneigtheit und als eine Beziehungsgröße zwischen zwei Menschen oder zu einer Sache. Was ändert sich bei einem Menschen, wenn er liebt? Wenn ein Mensch liebt, sind seine emotionalen Kräfte in einer gewissen positiven Gestimmtheit. Das sage ich mit aller Vorsicht, denn es gibt auch Ausnahmen. Aber in der Regel findet eine Art Hinüberwachsen statt. Man wünscht sich einen engen Kontakt und möchte sich ganz intensiv auf jemanden oder auf etwas beziehen. Es sind Gefühle des Vertrauens da, der Wunsch nach Vereinigung, eine aufkommende Sehnsucht, wenn der andere nicht da ist. Solche Gefühle spielen immer eine Rolle, wenn man von Liebe spricht. Eine der allerwichtigsten Gefühlsqualitäten beim Lieben ist allerdings die Wertschätzung des anderen. Eine Liebesbeziehung folgt in der Regel auf das Verliebtsein, welches oft mit Liebe gleichgesetzt wird. Doch worin liegen die Unterschiede? Ich denke, dass das Verliebtsein durchaus eine Spielart der Liebe ist. Allerdings eine mit einem stark idealisierenden Moment und der Faszination des Neuen. Man fühlt sich total hingezogen, ist energetisiert und fühlt sich geradezu wach gemacht. Man nimmt sich in seinem Selbsterleben völlig neu wahr. Vor allem für junge Menschen ist die Fähigkeit sich zu verlieben eine faszinierende Erfahrung. Wenn man zum ersten Mal Gefühle für jemanden entwickelt und in eine Beziehung zueinander tritt, ist das für pubertierende Menschen ein Schritt in die Selbständigkeit. Die Sexualität spielt da nicht unbedingt die wichtigste Rolle; vielmehr die Fähigkeit, jemand anderen wertschätzen zu können. Also jemanden wirklich mögen zu können, womit wir wieder bei der schwäbischen Redewendung wären. Dr. Rainer Funk ist Psychoanalytiker in Tübingen und war Erich Fromms ( Die Kunst des Liebens ) letzter Assistent. Er hat Fromms Werke herausgegeben, verwaltet seinen Nachlass und leitet das Erich-Fromm-Institut in Tübingen. In Ratgebern wird häufig die Selbstliebe zur Bedingung gemacht, um Liebe empfangen zu können. Wie stehen Sie dazu? Es ist ein Sowohl-als-auch. Wenn man unter Liebe die Beziehung zu anderen Menschen versteht, dann hängt sie in der Tat davon ab, wie weit ich mich in all meinen Aspekten akzeptieren und mögen kann. Wenn ich etwas an mir nicht ausstehen kann, dann werde ich damit auch nicht umgehen können, wenn dieser Charakterzug oder dieses Verhalten bei einem anderen zum Vorschein kommt. Weil ich es bei mir bekämpfen muss, muss ich es auch beim anderen bekämpfen. Dann muss ich mir diese Menschen regelrecht vom Leib halten. Oder ich werde anfangen, den anderen dafür zu verurteilen. Umgekehrt funktioniert es aber auch. Wenn mich ein anderer etwas Wohlwollendes spüren lässt, kann ich dazu befähigt werden, Dinge an mir plötzlich anzunehmen. Die produktive und wertschätzende Erfahrung durch einen anderen kann es einem gleichzeitig sehr viel leichter machen, sich und den anderen mögen zu können. Ich habe schon so viele Menschen kennengelernt, die durch eine vertrauensvolle Liebesbeziehung, in der sie neue Erfahrungen machen konnten, zu völlig veränderten Menschen wurden. Die produktive Form der Liebe spielt eine zentrale Rolle im Werk von Erich Fromm. Auch Sie beschreiben in Ihren Texten, dass diese Form der Liebe, die oftmals als die echte empfunden wird, dort herrscht, wo es um das Wohl und Wachstum des anderen geht. Was empfehlen Sie Menschen, die diese positive Haltung zu anderen Menschen aufgrund negativer Prägungen noch nicht verinnerlichen konnten? Zur Liebe gehört immer die Neugier. Man möchte ein Stück Neuland in Erfahrung bringen. Und diese Fähigkeit, sich für etwas Neues oder Fremdes zu interessieren, ist uns prinzipiell im Leben mitgegeben. Wenn es möglich ist, sich in Neugier und Offenheit zu üben, dann ist es auch möglich, seine Liebesfähigkeit zu trainieren. Man kann auch als erwachsener Mensch ein ehrliches Interesse für etwas oder jemanden entwickeln, der jenseits unseres Erfahrungshorizonts liegt. Es beginnt eine Art Hinüberreichen. Wir kommen durch den anderen mit Dingen in Berührung, die wir bisher nicht kannten, die aber unseren Horizont und unsere Selbsterfahrung erweitern. Diese Offenheit kann man auch noch später im Leben entwickeln. Genügt allein schon Interesse am anderen oder muss am Ende das urteilsfreie Verstehen und Annehmen stehen? Das Verstehen des anderen ist schon ein sehr weiter Schritt. Der erste ist einfach dieses Interessiertsein im Sinne einer Offenheit. Auch eines Staunens. Man lässt sich überraschen und ist offen für das, was es bisher im eigenen Leben noch nicht gab. Die schwierigste Übung ist sicherlich, jemanden zu verstehen, ohne zu urteilen. Der Verzicht auf das Urteilen gehört zu einer wirklich tief reichenden Liebe zwischen zwei Menschen.

9 HERZSTÜCK 9 Aber daran hapert es leider in den meisten Beziehungen. Meistens läuft es schnell nach dem Motto: Wenn du anders wärst oder dich mal ändern könntest, wäre alles viel einfacher in unserer Beziehung. Ist das der Hauptgrund für Frust und Trennung? Ja, das würde ich so sagen. Aber es kommt noch etwas anderes, sehr Wichtiges hinzu: Das Leiden und die Liebesunfähgkeit der Menschen ist vor allem dadurch bedingt, dass man emotional nicht mehr zum anderen hinüberreicht. Weil die Menschen ihre ureigensten Gefühle nicht mehr spüren. Es wird zwar alles mitgefühlt, was im Außen stattfindet, im Fernsehen zum Beispiel, aber eigene Gefühle werden immer weniger praktiziert. Wir stecken so sehr in einer Selbstunwertdynamik, dass diese Fähigkeit, einen anderen in seinem Anderssein zu spüren und attraktiv zu finden, immer mehr verloren geht. Darin sehe ich das Hauptproblem. Es geht darum, wieder zu den eigenen Gefühlen zu stehen und sich in Beziehungsverhältnisse zu bringen, in denen es eine echte Wertschöpfung gibt. Woher kommt diese Selbstunwertdynamik und wie wirkt sie sich negativ auf das Liebesleben in heutiger Zeit aus? Wir leben in einer Zeit, in der uns zwar auf Schritt und Tritt suggeriert wird, wie großartig wir sind, aber in der wir letztlich die größten Deppen sind. Weil wir immer zur Disposition stehen müssen und nie wissen, ob wir unseren Job morgen oder übermorgen noch haben werden. Hinter diesem ganzen Gerede von Respekt und Anerkennung, sei es in der Politik, in der Wirtschaft, den Medien oder in der Werbung, steckt keine wirkliche Anerkennung. In Wirklichkeit leben wir deshalb mit ganz großen Zweifeln hinsichtlich unserer Wertigkeit und unseres Selbstwerts. Das führt einen dazu, sich selbst großartig machen zu wollen. Um sozusagen einen letzten Rest an Achtung vor sich selbst zu haben. Und schon befindet man sich auf einer narzisstischen Schiene, bei der der andere, zum Beispiel der Partner, auf der Strecke bleibt. Außerdem unterscheidet Rainer Funk in der Tradition von Erich Fromm unterschiedliche Arten des Liebesverständnisses, hier jeweils Auszüge: autoritär: Unverbrüchlichkeit der Ehe und eheliche Treue sind ( ) neben dem Bevormunden und Tonangeben und dem Gehorchen und Sichfügen die wichtigsten Werte. bürgerlich-hortend: ( ) wird Liebe vor allem als wechselseitiges In-Besitz-Nehmen der Partner verstanden. marketing-orientiert: Entscheidend ist nicht, wer oder was jemand ist, sondern wie man sich verkaufen kann und dies eben auch im Liebesleben und in der Partnerschaft. narzisstisch: Bei dieser selbstsüchtigen Form der Liebe wird das Interesse am anderen nur vorgetäuscht, in Wirklichkeit finden im Beziehungsleben permanent Entwertungen des anderen statt ( ). nekrophil: ( ) zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es keine Überraschungen gibt und der Partner und die Partnerin berechenbar bleiben. ( ) Eine solche Liebe findet ihr Glück darin, dass alles wie bei einer Maschine abläuft. ich-orientiert/selbstbestimmt: Diese Partner können den anderen in dessen ( ) Anderssein gelten lassen ( ), sind kaum nachtragend, trauern niemandem nach, trennen sich problemlos ( ). So großzügig und tolerant das Verbundensein gelebt wird, so sehr wird alles gemieden, was Verbindlichkeit, ein inneres Pflichtgefühl oder gar ein Angewiesensein bedeuten könnte. Ist die narzisstische Form der Liebe möglicherweise die, die heutzutage am häufigsten vorkommt? In der Tat halte ich sie für die am meisten verbreitete Fehlform. Das größte Missverständnis von Liebe ist ein durch angebliche Liebe kaschierter Narzissmus, eine Selbstsucht. Sehr viele Beziehungen leiden darunter, dass ein Partner spürt, dass es in Wirklichkeit gar nicht um ihn geht. Es geht immer nur um den anderen, um dessen Gefühle, dessen Großartigkeit oder Schönheit. Ich selbst bin nicht wichtig, er oder sie interessiert sich in Wahrheit nur für sich. Bewegen wir uns in den westlichen Industriegesellschaften aber nicht immer noch stärker zu diesen narzisstischen Beziehungsformen hin? Sehr sogar, weil die ausbeuterischeren Verhältnisse in unseren derzeitigen Wirtschaftssystemen zu einer massiven Art von Selbstausbeutung vieler Menschen führen. Dieses Gefühl der Ohnmacht, zum Spielball von irgendwelchen kapitalistischen Mächten geworden zu sein, unterminiert unser Selbstwerterleben immer noch stärker. Es hat wohl in den letzten 150 Jahren keine Zeit gegeben, in der die Menschen so verunsichert waren, ob sie in ihrem Beruf morgen noch gefragt sind. Viele Menschen müssen von Projekt zu Projekt denken und wie sie ihren Lebensunterhalt erwirtschaften. Es gibt einfach zu wenig, woran sich Menschen halten können. In früheren Zeiten erfolgte die Partnerwahl nicht selten aus wirtschaftlichen Motiven, zur eigenen Absicherung. An dessen Stelle ist heute vor allem der Wunsch nach einer romantischen Partnerschaft getreten und der Anspruch auf gegenseitige bedingungslose Liebe. Zu Recht? Die Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe ist sicherlich die tiefste Sehnsucht des Menschen. Wer will nicht unabhängig davon, wer er ist, was er ist, was er leisten und womit er werben kann geliebt werden? Die bedingungslose Liebe ist ein wichtiger Teil des Lebens, denken wir nur an die Zeit nach der Geburt. Dann stellt

10 10 HERZSTÜCK sie gewissermaßen eine Ur-Notwendigkeit dar und verlangt nach mütterlichen Funktionen. Das heißt, völlig unabhängig davon ob ich die Windeln vollgemacht habe, ob ich schreie und anderen auf die Nerven gehe, habe ich einen Anspruch darauf, geliebt zu werden. Es ist eine überlebenswichtige Notwendigkeit, dass da jemand ist, der mich aufnimmt, der mich schützt, sich um mich sorgt und mich tröstet. Aber wenn ein erwachsener Mensch von anderen unabhängig und selbständig geworden ist und dazu auch stehen kann, dann braucht er diesen Zuspruch nicht mehr. Er hat Erfahrungen der bedingungslosen Liebe verinnerlicht und ist auf weiten Strecken nicht mehr darauf angewiesen. Die Zuflucht in Kontaktmedien, also zum Beispiel in soziale Netzwerke, beschreiben Sie als ein modernes Verständnis von Liebe Dieses unbedingte Verbunden-sein- Wollen durch Medien ist eine ganz wichtige Sicherung gegen die völlige Isolierung der Menschen. Sie geht damit einher, dass emotionale Kräfte wie sich selbst lieben zu können oder sich selbst zu vertrauen von vielen Menschen, gerade von jüngeren, nicht mehr gespürt werden. Deshalb braucht es diese Kontaktmedien. Indem ich mal kurz eine WhatsApp schicke oder ein Selfie poste, vermitteln sie den Eindruck einer ständigen Verbundenheit. Aber letztlich ist es ein ziemlich verzweifelter Ausweg. Sex wird oft als Synonym für Liebe verwendet. Inwieweit definiert sich Liebe tatsächlich über Sexualität? Als Menschen werden wir natürlich auch über eine biologische Dynamik gesteuert, vor allem durch Hormone. Damit geht einher, das sexuelle Bedürfnis spüren und auch befriedigen zu wollen. Die höchste Form der Befriedigung ist, sie mit jemandem zu teilen. Wenn man diesem sexuellen Bedürfnis Raum gibt, fühlt man sich in der Regel ganz automatisch zu jemandem hingezogen. Man sucht Nähe, man sucht Vereinigung. Das sexuelle Begehren kann dabei eine ungeheure Dynamik entwickeln. Manches, das man beim anderen ansonsten unattraktiv findet, macht einem in dieser Situation überhaupt nichts aus. Liebe und Sexualität sind zwar zwei Paar Stiefel, aber für viele Menschen wird das, was Liebe ist, am ehesten im Vollzug der Sexualität spürbar. Etwas Sehnsüchtiges und Liebevolles kann noch am ehesten im Ausüben der Sexualität erlebt werden. In Wirklichkeit aber glaube ich, und da bin ich natürlich auch Schüler der Psychologie von Erich Fromm, dass die Liebe kein Resultat der Sexualität ist, sondern eine ganz bestimmte Art des Bezogenseins, also eine Beziehungsqualität ist. Liebe hat unabhängig von der Sexualität ihre Gültigkeit, sonst wäre keine Liebe zu einem Kind oder zur Natur oder zu Gott möglich. Welchen Ausweg aus den Liebeskomplikationen unserer Zeit sehen Sie? Indem ich aus dem, was ich tue, ein wirkliches Selbstwert-Erleben schöpfen kann. Sei es, dass ich meinen Garten richte und darin aufgehe, sei es, dass ich einen Beruf habe, in dem ich tatsächlich spüren kann, dass ich gefragt bin, wo ich etwas einbringen kann, wo ich etwas gestalten und mitbestimmen kann. Und nicht bloß zur Disposition für jemand anderen stehe. Es müssen also Lebensverhältnisse und Beziehungsverhältnisse geschaffen sein, die mir ein echtes Gefühl vermitteln, etwas bewirken zu können, etwas wert zu sein. Und nicht, dass mir die ganze Zeit suggeriert wird, dass ich letztlich uninteressant bin, und dass das Interesse an mir eigentlich nur darin besteht, dass ich sexuell funktioniere oder meinen Job gut mache, aber dass das alles mit mir als Mensch nichts zu tun hat. Der Wunsch nach wahrer Liebe ist also auch bei Menschen da, die eine Fehlform von Liebe praktizieren? Ich denke ja und es gibt Bereiche, wo man es richtig sehen kann, wie Menschen mit viel Herzblut Zuflucht suchen. Weil sie spüren, dass ihnen das nicht streitig gemacht werden kann. Da fällt mir als Erstes die Liebe zur Natur ein. Die Natur schafft es, immer wieder neu zum Leben zu kommen. Hier gibt es Kontinuität, es erscheint sinnvoll, Vertrauen zu schenken. Das ist eine Liebe, bei der ich sagen würde, dass sie eine Zuflucht nach einer beständigen, wahren Liebe ist. Die andere ist die Liebe zu Tieren. Es ist ein Phänomen, wie sehr Haustiere dazu beitragen, zu spüren, dass es eine vertrauensvolle Beziehung gibt, die nicht zur Disposition gestellt wird. Das ist nicht nur bei vereinsamten älteren Menschen zu beobachten, sondern auch bei jungen Leuten, die neben zwei oder drei Kindern auch noch einen Hund haben. Wird das Wort Liebe möglicherweise zu inflationär gebraucht? Es hat vielleicht noch keine Zeit gegeben, in der solch ein Missbrauch mit dem Wort Liebe betrieben wurde, wie unsere. Wir neigen sehr dazu, jede Art von Beschäftigung mit dem Wort Liebe zu belegen. Anders ist es nicht zu erklären, dass dieses Projekt Liebe so häufig danebengeht. Gefühle des liebenden Miteinanders sind sehr ihrer Zeit unterworfen und erweisen sich unter Umständen als sehr brüchig. Mit Recht fragt man sich dann, ob es wirklich Liebe war. Oder hat mich da womöglich etwas anderes fasziniert, zum Beispiel die tolle Figur, das viele Geld oder sonst etwas? In welchen Momenten sagen Sie zu sich selbst: Ja, das ist es, das ist Liebe? (überlegt einige Sekunden) Ein gutes Indiz dafür, dass ich konzentrierte Nähe und Liebe spüre, ist, wenn ich nicht merke, wie die Zeit vergeht. Eine Erfahrung, die man auch macht, wenn man verliebt ist. Man ist ganz bei der Sache, sie mobilisiert einen und kostet keine Energie. Das ist für mich ein Zeichen, dass da ein produktiver, liebender Vorgang am Werk ist. Das kann auch passieren, wenn ich einen Aufsatz oder Vortrag schreibe. Das sind Momente, wo ich spüren kann, was Liebe tatsächlich ist. Empfehlenswerte Bücher von Rainer Funk: Der entgrenzte Mensch: Warum ein Leben ohne Grenzen nicht frei, sondern abhängig macht, Gütersloher Verlagshaus, 2011 Das Leben selbst ist eine Kunst: Einführung in Leben und Werk von Erich Fromm, Herder spektrum, Mai 2018

11 11 Liebe ist Wer kennt nicht die gleichnamige, beliebte Cartoon-Reihe? Liebe kann so vieles sein. Wir fragten Menschen aus der Umgebung in der Fußgängerzone von Schramberg: Was ist für Sie Liebe? Dominik Möller, 24, Schramberg Martina (36) und Roland Spinner (38), Solothurn (CH) mit ihren Söhnen Miro, Timo, Simeo (v.l.n.r.) Roland: Liebe ist das Gegenteil von Selbstsucht. Es ist Friede und Aufopferung. Nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch für andere. Martina: Eine biblische Frage. Für mich ist Liebe Friede, Annahme, Aufopferung. Wenn ich an die Geschichte von Jesus denke, dann wird klar, was vollkommene Liebe ist. Liebe ist Familie und Geborgenheit. Liebe ist, dass man alles sagen kann und bedingungslos unterstützt wird. Liebe ist auch der Träublekuchen von meiner Tante. Nicht umsonst heißt es, dass Liebe durch den Magen geht. Eine andere Liebe in meinem Leben wird leider derzeit schwer auf die Probe gestellt: die zu meinem HSV. Monika Adomeit, 63, Schramberg Liebe ist ein vielschichtiges Thema. Liebe ist, dass man sich Zeit für den anderen nimmt. Dass man ein Ohr hat und zuhört. Nicht nur in guten, sondern vor allem auch in schlechten Zeiten. Denn mein Motto lautet: Verurteile niemanden, bevor du nicht in seinen Schuhen gelaufen bist. Sebastiano Santapaola, 25, Sulgen Liebe ist das Baby im Bauch meiner Frau Giulia, die ich vor Kurzem geheiratet habe. Vanessa Sester (Hardt), Friseurin, 29 Tina Vollmer (Wolfach), Bürokauffrau, 34 Sarah Baier (Schramberg), Wirtschaftsinformatikerin, 25 Tina: Liebe ist unsere Freundschaft. Vanessa und ich haben uns zufällig heute Freundschaftstattoos stechen lassen. Vanessa: Liebe ist neben meinen Freundinnen, die Liebe zu dir selbst. Sarah: Liebe ist wenn ich bereit bin, Kompromisse einzugehen. Umfrage und Fotos: Martin Cyris

12 12 Bergauf leben

13 HERZSTÜCK 13 Sich annehmen, so wie man ist, mit allen Ängsten und Schattenseiten kann das gelingen? Die junge Mutter Daniela Seifert hat sich auf den langen Weg zur Selbstliebe gemacht. Die Kinder- und Jugendhilfe der Stiftung hat sie dabei unterstützt. Text: Andrea Mertes Fotos: Christian Mader Der Familie Liebe schenken: Das kann nur, wer für sich selbst genügend übrig hat. Diese Erfahrung hat auch Daniela Seifert (gr. Bild links) gemacht. Manchmal erzählen scheinbar unbedeutende Wörter eine ganze Geschichte. Das Wort man ist so eines. Als Personalpronomen hat es die Aufgabe, Aussagen zu generalisieren. Wer man sagt, erzählt von irgendwem, nicht explizit von sich selbst. Man hat funktioniert, sagt Daniela Seifert, als sie von sich und der Frühgeburt ihrer Tochter Aaliyah erzählt. Acht Wochen vor dem errechneten Geburtstermin verlor Seifert, damals 20 Jahre alt, Fruchtwasser. Um das Kind zu retten, verordneten die Ärzte im Krankenhaus der schwangeren Frau einen Kaiserschnitt. Das Baby kam danach in den Brutkasten, die Mutter wurde nach Hause geschickt. Das sei vertretbar, sagten sie. Also fuhr sie täglich von ihrem Wohnort Tuningen in die knapp 20 Kilometer entfernte Klinik in Villingen-Schwenningen. Um ihr Kind zu sehen und mit ihm zu sprechen: Damit es weiß, dass seine Mama da ist. Jeden Abend musste sie ihr Kind zurücklassen.

14 14 HERZSTÜCK Fünf Wochen ging das so. Man ist Mutter und dann doch nicht, fasst sie ihre Gefühlslage in dieser Zeit zusammen. Ein Ich will ihr nicht über die Lippen. Das Warmwerden mit diesem Ich ist Teil der Geschichte von Daniela Seifert. Es ist die Geschichte vom Suchen und Finden der Selbstliebe mit vielen Höhen und Tiefen auf der Wegstrecke. Mit 19 Jahren kommt sie mit Aaliyahs Vater zusammen, beide kennen sich aus Grundschultagen. Für sie ist es die erste richtige Liebe. Schnell ziehen die zwei zusammen. Erst in eine WG mit Freunden, während der Schwangerschaft dann in eine eigene Wohnung. Drei Tage nach dem Umzug heiraten sie. Drei Monate später kommt ihr erstes gemeinsames Kind auf die Welt. Ein Wunschkind sei Aaliyah gewesen. Das gelte auch für Leano, den jüngeren Bruder, der vier Jahre nach Aaliyah geboren wird. Doch es ist etwas passiert in den vier Jahren und zwischen beiden Geburten. Leano ist kaum zwei Wochen auf der Welt, als Daniela Seifert sich von ihrem Mann trennt. Zum Schluss waren wir eine WG mit Kind, sagt sie im Rückblick. Mehr und mehr hatte ihr Mann sich zurückgezogen und irgendwann nur noch auf dem Sofa geschlafen. Die junge Frau sucht die Schuld bei sich. Was mache ich falsch?, fragt sie ihn. Es liegt nicht an dir, antwortet er. Die Liebe sei irgendwann eben weg gewesen. Verloren gegangen vielleicht unter dem Druck der Verhältnisse. Kurz nach Aaliyahs Frühgeburt wird bei Daniela Seifert eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. Das bedeutet wieder Krankenhaus, wieder Ausnahmezustand. Die Krankenkasse bezahlt eine Haushaltshilfe, damit der Familienvater die Situation bewältigen kann. Er macht eine Ausbildung zum Mechatroniker, sein Tag beginnt früh um fünf Uhr. Doch die Nächte sind kurz. Oft reden sie bis weit nach Mitternacht, machen sich gegenseitig Mut. Gerade in der Zeit nach der Frühgeburt habe ich viel geweint, erzählt Daniela Seifert. Er hat mir dann die halbe Nacht zugehört, mich im Arm gehalten und getröstet. Mehr Selbstliebe tut allen gut. Aaliyah und ihr kleiner Bruder Leano beim Quatschmachen vor ihrem Zuhause. Eine große Sehnsucht nach Liebe und Zuwendung spricht aus ihrer Erzählung. Es ist eine Sehnsucht, die ihre Herkunftsfamilie nicht erfüllen konnte. Die Eltern leben getrennt, das Verhältnis zur Mutter ist belastet. So sehr, dass Daniela Seifert mit 15 Jahren bis zu ihrer Volljährigkeit ins Heim zieht. Menschen, die in ihrem Aufwachsen nicht satt geworden sind an Liebe, verspüren als Erwachsene häufig einen unstillbaren Hunger danach, heißt es in der psychologischen Literatur. Der Weg zur Befreiung von diesem Hunger beginnt

15 15 mit einer Erkenntnis: Der Partner ist nicht dazu da, einem alle Sehnsüchte und Bedürfnisse zu erfüllen. Das muss man selbst tun. Als Daniela Seifert dieser Erkenntnis das erste Mal begegnet, ist sie 25 Jahre alt, sitzt bei einer Verhaltenstherapeutin und steckt in einem tiefen Loch. Dabei könnte alles gut sein. Kurz nach der Trennung von ihrem Ehemann ist Lukas in ihr Leben getreten, ein paar Jahre jünger und selbständig im Straßenbau tätig. Er ist mein Ruhepol, sagt Daniela Seifert. Auch mit ihren beiden Kindern hat sich Lukas gleich gut verstanden. Sie ist wieder verliebt. Und hat die Rahmenbedingungen ihres Lebens geregelt bekommen. Geholfen hat ihr dabei Regina Oberle, die während des Gesprächs mit auf dem Sofa sitzt. Oberle arbeitet als Familienhelferin für das Kinder- und Familienzentrum Starkes Band: Zusammen sind Daniela Seifert und Familienhelferin Regina Oberle (Foto) weit gekommen. Villingen-Schwenningen der stiftung st. franziskus heiligenbronn. Seit zwei Jahren, mit Unterbrechungen, begleitet die 59 Jahre alte Erzieherin Daniela Seifert auf ihrem Weg in die Eigenständigkeit. Der Kontakt kam über das Jugendamt zustande, an das sich die junge Mutter nach ihrer Trennung gewandt hatte: Mir war klar, dass ich jemanden brauche, der mich an die Hand nimmt. Zwei Mal in der Woche haben die beiden sich am Anfang in der Wohnung der jungen Mutter getroffen, tröstende Gespräche geführt, Fragen der Kindererziehung besprochen und die Behördenformulare für Hartz IV ausgefüllt. Oberles Arbeit gehört zu den sogenannten ambulanten Hilfen des Kinder- und Familienzentrums (KiFaz). Ambulant bedeutet: Hilfe vor Ort und bei dem, was die Familien gerade benötigen. Häufig sind es Dinge, die in stabilen Familien Angehörige mittragen. Wo diese Verbundenheit fehlt, fangen die Mitarbeiter der ambulanten und therapeutischen Hilfen des KiFaz vieles auf. Frau Oberle hat mir die Mama ersetzt, sagt Daniela Seifert in der Rückschau. Wir gehören zusammen! Gemeinsames Spielen und Kuscheln stärkt die Bindung und tut der Seele gut. Wenn nur die Angst nicht wäre. Was, wenn die neue Beziehung wieder zerbricht? Ihr fehlt das Vertrauen in die Liebe wie so oft, wenn Menschen schon früh im Leben zurückgewiesen wurden. Gerade, als die Verhältnisse sich zu stabilisieren beginnen, entgleiten ihr die Gefühle. Sie beginnt zu klammern. Will der Freund abends ausgehen, bettelt sie: Bleib. Ist er bei Foto oben: Nikolaus Grünwald

16 16 Einer zum Anlehnen. Mit Lukas, dem neuen Mann in der Familie, haben sich die Kinder auf Anhieb gut verstanden. Ein Zuhause mit viel Platz zum Spielen: Die Kinder sollen eine glücklichere Kindheit haben als sie selbst, sagt Daniela Seifert.

17 HERZSTÜCK 17 der Arbeit oder privat unterwegs, schreibt sie ihm alle zwei Minuten eine WhatsApp: Wo bist du? Was machst du? Ich vermisse dich. Antwortet er nicht innerhalb der nächsten Stunde, ruft sie ihn an. Je mehr Nähe sie erzwingen will, desto mehr geht er auf Distanz. Es muss sich etwas ändern. An diesem Tiefpunkt entschließt sich Daniela Seifert zu einer Therapie. Mithilfe einer Psychologin und mit Unterstützung von Regina Oberle geht sie in die Selbstreflexion. Sie erkennt, dass es Verlustängste sind, die hinter ihrer Eifersucht und ihrem Kontrollzwang stehen. Und hört zum ersten Mal von Selbstliebe: Man kann andere nur lieben, wenn man sich selbst liebt. Das war mir früher nicht klar. Liebe ist immer eine Balanceakt zwischen Abhängigkeit und Autonomie, begreift die junge Mutter im Verlauf ihres Heilungsprozesses. Die Kunst besteht darin, sich auf konstruktive Weise abhängig zu machen. Was so viel bedeutet wie: Ich vertraue mich jemandem in aller Offenheit an. Und weiß gleichzeitig: Sollte der andere gehen, dann werde ich das überleben. Damit Familien eine Zukunft haben Die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe der stiftung st. franziskus heiligenbronn Das Kinder- und Familienzentrum Villingen- Schwenningen (KiFaz) ist eine Einrichtung der stiftung st. franziskus heiligenbronn im Aufgabenfeld der Kinder- und Jugendhilfe. Sein Hauptsitz, das David-Fuchs-Haus, liegt im Stadtteil Schilterhäusle. Unter dem Leitwort Betreuen Fördern Erziehen Bilden begleiten mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Fami lien in schwierigen Lebenssituationen. Die Angebote reichen von präventiven Maßnahmen über verschiedene Wohnformen und schulische Betreuung bis hin zur Gemeinwesenarbeit im Stadtteil. Zu den zahlreichen Hilfen zählen unter anderem ambulante und therapeutische Angebote wie sie Regina Oberle betreut. Dabei unterstützen Sozialpädagoginnen und Familientherapeutinnen unter fachdienstlicher Beratung Kinder und deren Familien sowohl mit Einzel- wie mit Familien- und Gruppenangeboten. Hierzu kommen sie auch in die Familien nach Hause und begleiten Kinder in der Schule. Ausführliche Informationen zur Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe der stiftung st. franziskus heiligenbronn finden Sie hier: Vertrauen statt Verlustangst: Heute mag sich Daniela Seifert, wie sie ist. Das kommt auch ihrer Partnerschaft zugute. Mit 26 Jahren lernt sie durch die Therapie, wie wichtig es für die Liebe ist, sich Zeit zu nehmen für sich selbst. Bisher hat sie ihre Lebenszeit den Menschen gewidmet, die in ihrem Leben waren: den Kindern, dem Ehemann, dem Freund. Jetzt entwickelt sie zum ersten Mal eigene Interessen. Und probiert sich aus. Neulich hat sie Hörbücher für sich entdeckt. Demnächst will sie mit Yoga anfangen. Ein Fundament ist geschaffen, sagt sie. Und das sagt auch Regina Oberle, ihre mütterliche Ratgeberin. Mit einem Familienausflug haben die beiden im März ihre gemeinsame Reise beendet. In den vergangenen Jahren haben Sie einen Berg bestiegen, meint Oberle zum Abschied. Ich glaube, Sie sehen jetzt erst, wie weit Sie gekommen sind. Und dass der Weg nicht zu Ende ist, das auch.

18 18 HERZSTÜCK Küss mich! Wer sich liebt, der küsst sich. Der Kuss ist in der Regel die allererste liebevolle Annäherung zweier Menschen. Neben dem leidenschaftlichen Kuss gibt es aber bekanntlich vielerlei andere Arten liebevoller, freundschaftlicher oder ehrerbietender Lippenbekenntnisse: Wangenküsse zur Begrüßung, angedeutete Handküsse, gehauchte Luftküsse, der zärtliche Gute-Nacht-Kuss zwischen Eltern und Kindern oder der Bodenkuss des Papstes um nur einige zu nennen. Kein Wunder also, dass der Kuss auch viele unterhaltsame Geschichten für uns bereithält. Text: Jasmin Prechtl Illustrationen: Michael Meier Unter der Lupe betrachtet Kusswissenschaftler werden Philematologen genannt. Sie untersuchen sowohl physiologische als auch soziale und kulturelle Aspekte des Küssens, also beispielsweise warum der Mensch küsst und welche Prozesse dadurch in Gang gesetzt werden. Schokoladenseite Laut Studien neigen zwei Drittel aller Menschen den Kopf beim Küssen nach rechts. Auch noch gesund Küssen kann das Immunsystem stärken und dabei helfen, Stress abzubauen. Nach Erkenntnissen amerikanischer Wissenschaftler produziert der Körper beim Küssen Neuropeptide, die sogenannte Killerzellen aktivieren. Diese stürzen sich auf Krankheitserreger und vernichten sie. Auf der anderen Seite warnen manche Mediziner davor, dass beim Küssen Bakterien oder Viren übertragen werden können. Das muss aber nicht immer schlecht sein, weil unter Umständen gerade so die Immunabwehr trainiert wird. Außerdem regt das Küssen den Speichelfluss an, was wiederum gut für die Remineralisierung der Zähne ist und vor Karies schützen kann. Ganz schön herausfordernd Bei einem intensiven Kuss müssen wir bis zu 34 verschiedene Gesichtsmuskeln anstrengen. Weitere 112 Muskeln können für die richtige Haltung beansprucht werden. 6,4 Kalorien pro Minute werden bei einem wirklich leidenschaftlichen Kuss verbrannt. Damit ist Küssen effektiver als so manche Gymnastikübung.

19 19 Die Evolution des Kusses Der Ursprung des Kusses ist unter Wissenschaftlern umstritten. Einige zum Beispiel behaupten, er rühre aus der Brutpflege und habe sich aus dem Fütterungsritual entwickelt, bei dem vorgekaute Nahrung an die Nachkommen weitergereicht wird. Andere Forscher glauben, die Herkunft des Kusses sei sexueller Natur. So ist es bei Begegnungen zwischen Vierbeinern durchaus üblich, sich gegenseitig am Hinterteil zu schnüffeln und zu lecken. Beim Aufrichten des Menschen habe sich dieses Ritual dann von unten nach oben beziehungsweise von hinten nach vorne verlagert. Tierisch schön Küssen sich Tiere eigentlich auch? Manche schon. Bonobos beispielsweise. Diese Primaten sollen angeblich sogar Zungenküsse austauschen. So lang, so gut Im Schnitt verbringt der Mensch in 70 Lebensjahren mehr als 76 Tage mit Küssen. Dabei verteilt er ungefähr Küsse. Und: Wer viel küsst, kann Erkenntnissen von US-Forschern zufolge sein Leben um bis zu fünf Jahre verlängern. Kuss-Rekorde Der längste Kuss dauerte 58 Stunden, 35 Minuten und 58 Sekunden an. Florian Silbereisen küsste in einer Fernsehsendung binnen 3 Minuten 80 Frauen. Auch bei royalen Vermählungen wird die Länge des Hochzeitskusses gestoppt. Spitzenreiter sind demnach mit 5,3 Sekunden Máxima und Willem-Alexander der Niederlande. Diana und Charles dagegen schafften gerade einmal 0,4 Sekunden. Küssen verboten! Bei Geldstrafen von Euro kann ein öffentlicher Kuss in Indonesien unter Umständen teuer werden. Auch die Italiener sind Küssenden gegenüber nicht überall tolerant: Im kampanischen Städtchen Eboli ist es per Gesetz verboten, im Auto Küsse und Zärtlichkeiten auszutauschen. Wer trotzdem ertappt wird, muss mit einer Bußgeldzahlung zwischen 50 und 500 Euro rechnen. In China konnte Paaren ein Kuss in aller Öffentlichkeit noch bis in die 1980er-Jahre Probleme einbringen: Wer erwischt wurde, dem drohten Erziehungskurse oder Haftstrafen für das unmoralische Verhalten. Ein immer noch existierendes Gesetz in Frankreich untersagt das Küssen auf Bahnsteigen und bei Zugreisen. Allerdings wird der Gesetzesbruch hier nicht mehr bestraft. Wahrhaft kuriose Kussgesetze sind auch in den USA zu finden: In Connecticut etwa darf sonntags nicht geküsst werden. Personen in Riverside, Kalifornien, dürfen sich nur dann küssen, wenn sie vorher ihre Lippen mit Rosenwasser betupft haben. Darüber hinaus ist es Männern mit Schnurrbart in Eureka, Nevada, verboten, eine Frau zu küssen. Tag des Kusses Weltweit wird jährlich am 6. Juli an den Genuss des Kusses erinnert. Großes Kino 1896 bekamen Cineasten im 20-sekündigen Stummfilm The Kiss erstmals einen Leinwandkuss zu sehen. In den Hauptrollen: die kanadische Schauspielerin May Irwin und der amerikanische Broadway-Darsteller John C. Rice. Als einer der schönsten Küsse der Filmgeschichte gilt das Lippenbekenntnis zwischen Vivien Leigh und Clark Gable aus Vom Winde verweht. Was wunderbar anzuschauen war, soll in Wirklichkeit jedoch gar nicht so schön gewesen sein. So beklagte sich Vivien Leigh im Nachhinein reichlich über den Mundgeruch ihres Kollegen.

20 20 HERZSTÜCK TREUE SEELEN Die Gründe, einem Unternehmen lange treu zu bleiben, sind so unterschiedlich wie die Menschen und ihre Arbeitsplätze. Ein umsichtiger Arbeitgeber, der humane Rahmenbedingungen schafft, hat aber langfristig gute Aussichten auf Mitarbeiter, die mit Herz und vollem Einsatz bei der Sache sind. Der franziskusbote stellt einige langjährige Mitarbeiter der Stiftung vor. Fotos: Annette Cardinale Text: Martin Cyris Christa Brodmann Das Datum kennt Christa Brodmann aus dem Effeff. Stellt es doch nicht einfach den Schritt in ein neues Leben dar. Sondern in einen echten Lebensabschnitt. Und natürlich nicht zuletzt den Schritt in ihre Berufung als Berufsschullehrerin an der Sonderberufsschule St. Klara in Heiligenbronn. Damals trat die heutige Oberstudienrätin ihren Dienst an. Eigentlich wollte ich gar nicht so lange bleiben, erinnert sich Christa Brodmann. Die neue Umgebung, die neue Aufgabe ich hatte vorher noch nie mit Menschen mit Behinderungen zu tun gehabt. Nach einem herausfordernden ersten Jahr wuchs sie nach und nach in ihre Aufgabe hinein. Und ist längst fest mit der Stiftung verwachsen. Mit fast 33 Dienstjahren gehört die berufene Lehrkraft, man möge den Ausdruck verzeihen, zum festen Inventar. Sie lacht. Gelassenheit sei etwas, das man bei dieser Arbeit fast zwangsläufig lernen würde. Kennenlernen durfte sie auch das Miteinander in der Stiftung, das es ihr leicht machte, ihrem Arbeitgeber treu zu bleiben. Ein weiteres dickes Plus seien das professionelle Kollegium und die kurzen Wege von der Theorie zur Praxis: Schulen und Ausbildungsstätten der Stiftung befinden sich ja quasi Tür an Tür. Und nicht zu vergessen: Hier hat man einfach eine stärkere Bindung zu den Berufsschülern als an einer Regelschule. Was letztlich auch bei Christa Brodmann in einer starken und langen Bindung an die Stiftung mündete.

21 21 Ulrich Schanz Vor Kurzem hat Ulrich Schanz das Dreißigjährige gefeiert. Das dreißigjährige Dienstjubiläum. Dass die letzten drei Jahrzehnte im heutigen David-Fuchs-Haus des Kinder- und Familienzentrums Villingen-Schwenningen nicht in einen dreißigjährigen Krieg ausarteten so etwas soll in der Arbeitswelt ja vorkommen, hat zwei Hauptgründe: Der Sozialpädagoge hat ein Händchen für junge Menschen und Familien. In der Schulbegleitung, in der Einzelbetreuung (Fachjargon: Erziehungsbeistandschaft) und in der sozialpädagogische Familienhilfe. Er erzählt von einer gestressten Mutter, die ihm Monate nach Beendigung seiner Betreuung den Handschlag verweigerte weil sie ihm aus lauter Dank lieber um den Hals fallen wollte. Der andere Hauptgrund: die flexiblen Arbeitszeitmodelle der Stiftung und Verantwortung. Ulrich Schanz wurde der Aufbau des betreuten Wohnbereichs im KiFaz übertragen. Wegen dieser Aufgabe bin ich geblieben. Bis heute. Obwohl es ein Job sei, der einem an die Nieren gehen könne. 30 Jahre lang den Käse von anderen Leuten aushalten, das steckt man nicht immer so ohne Weiteres weg, gesteht er. Und doch ist er einer der Dauerläufer in der Stiftung. Zum Ausgleich malt er und spielt Tennis, um danach wieder durchstarten zu können, sagt der 57-Jährige. Noch mal 30 Jahre werden es allerdings (leider) nicht mehr werden.

22 22 Beate Mayer Es ist genau meine Aufgabe, sagt Beate Mayer. Und meint damit die Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Familienbedingt hatte sie schon in jungen Jahren Kontakt zu gehörlosen Menschen. Beate Mayer ist Leiterin von St. Antonius, dem Zentrum für hörgeschädigte und taubblinde Menschen in Rottweil und verantwortlich für die Außenwohngruppen auf dem Sulgen. Zuvor hatte sie mehrere Posten an verschiedenen Standorten der Stiftung inne. Da kommt schnell ein Vierteljahrhundert zusammen. So lange, also 25 Jahre ist Beate Mayer in der Stiftung tätig. Der Aufbau des Erwachsenen bereichs, bei dem sie mitwirkte, habe stets eine ungeheure Dynamik beinhaltet. Der Erfolg hat sich längst eingestellt: Mittlerweile habe die Stiftung mit ihren Einrichtungen einen sehr guten Ruf. Es ist gut, dabei zu sein. Schön sei es, dass ihr von ihren Vorgesetzten immer wieder viel Vertrauen entgegengebracht wurde. Vor allem die Möglichkeit, mitgestalten zu können ( das ist einfach klasse ) habe sie in all den Jahren die Treue halten lassen.

23 HERZSTÜCK 23 Irina Lehmann Eigentlich hatte ich schon meine Kündigung auf den Tisch gelegt, erinnert sich Irina Lehmann lachend. Das war Ende der Neunzigerjahre und das Luise-Poloni-Heim noch unter der Leitung der italienischen Schwesterngemeinschaft der Carlo-Steeb-Schwestern. Und Irina Lehmann Pflegefachkraft in dem Tübinger Altenheim. Ihr stand der Sinn nach beruflichem Vorwärtskommen, nach Selbstverwirklichung. Ich wollte auch Neues in der Pflege kennenlernen, mich weiterbilden, sagt sie. Doch dafür sah sie in den damals herrschenden Strukturen keine Möglichkeit. Anfang 2000 wurde das Heim der stiftung st. franziskus heiligenbronn übertragen. Der Beginn einer neuen Ära. Auch für Irina Lehmann. Die Stiftung ermöglichte es ihr, sich fortzubilden. Es klingt fast ein bisschen pathetisch, doch sie beteuert: Die Stiftung hat mir meine berufliche Zukunft geschenkt. Was schließlich allen Seiten zugutekam. Heute ist Irina Lehmann unter anderem Wohnbereichsleiterin und stellvertretende Pflegedienstleiterin. Und nicht zuletzt auch die dienstälteste Fachkraft des Heims. Wenn man sie fragt, ob sie sich denn, stünde sie noch mal am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn, wieder für diesen herausfordernden Beruf entscheiden würde, bekommt man ein energisches Ja! noch bevor man den Satz überhaupt beendet hat. Die Arbeit mit Menschen sei ihr einfach in die Wiege gelegt worden. Das Poloni-Heim ist mein zweites Zuhause. Und das schon seit bald 23 Jahren. Claus Wagner Er liebt seine kleinen Runden, die mit seiner Carrera- Rennbahn und die mit den Modelleisenbahnen. Doch diese Hobbys neben vielen sportlichen kamen in den vergangenen Jahren eine Spur zu kurz. Claus Wagner drehte beruflich erst einmal eine große Runde. Und zwar eine ziemlich große. Im Winter des Jahres 1981 heuerte er in der Schule für Blinde und Sehbehinderte an. Als Lehrer für die damalige Genossenschaft der Schwestern aus dem III. Orden des hl. Franziskus zu Heiligenbronn Schramberg e. V.. Der Vertrag umfasste ein einziges DIN-A4-Blatt, schmunzelt er. Lang ist s her und lange ist Claus Wagner in der Blindenschule im Dienst. Aber nicht mehr allzu lange. In diesem Sommer geht er in den Ruhestand. Es dürfte der viel zitierte Unruhestand werden, denn Claus Wagner hat eines fest im Visier: weiterhin Surfkurse für Menschen mit Sehbehinderung abzuhalten, wie er es schon in den vergangenen Jahrzehnten getan hat. Dass der Abschied nicht nur mit einem lachenden, sondern auch mit einem weinenden Auge vonstattengehen wird, dafür sorgt sein prima Kollegium der Abteilung Grund-, Werkreal- und Förderschule, dessen Leiter er seit 2006 ist. Manche Menschen behaupten ja, sie würden durchs Leben surfen. Claus Wagner fühlte sich zumindest all die Jahre hindurch wie getragen in seinen Aufgaben. Vielleicht fast wie auf einem Surfbrett. Letzteres wartet bestimmt schon auf die ersten Runden in diesem Jahr. Und da wären natürlich auch noch die Renn- und Modelleisenbahnen in Wartestellung für die kleinen Runden.

24 24 HERZSTÜCK DER IMPULS- GEBER Hubert Bernhard Studium des Steuerrechts. Sieben Jahre in der Allgemeinen Finanzverwaltung des Landes Baden-Württemberg. Danach in der Verwaltung des Bischöflichen Ordinariats in Rottenburg. Bis Hubert Bernhard 1991 schließlich ankam. Nämlich in Heiligenbronn. Zuerst für wenige Monate als Verwaltungsleiter des Klosters. Ab Januar 1992 dann als Vorstand der stiftung st. franziskus heiligenbronn. Wer gedacht hatte, dass Hubert Bernhard als ausgewiesener Fachmann für Finanzen ausschließlich mit dem Rechenschieber operieren würde, wurde nachhaltig eines Besseren belehrt. Es war mir von Anfang an ein Anliegen, dass die Stiftung auf zwei gleichberechtigten Säulen steht: einer finanzwirtschaftlichen und einer fachlich-inhaltlichen. Der Erfolg dieser Strategie hat ihn durch bislang 27 Jahre in der Stiftung getragen. Die ganzheitliche Unternehmensführung der stiftung st. franziskus heiligenbronn liegt ihm am Herzen, um die langfristige Existenz der Stiftung zu sichern und gute Rahmenbedingungen für eine bestmögliche Begleitung, Betreuung und Pflege für den von der Stiftung betreuten Personenkreis zu schaffen. Und bei der auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein vielfältiger Rahmen geboten wird, mitzugestalten. Da fällt das Fazit nicht überraschend aus: Es ist eine erfüllende Aufgabe, sagt Hubert Bernhard. (Siehe auch nebenstehendes Interview). Seit 27 Jahren ist Hubert Bernhard einer der beiden Vorstände der stiftung st. franziskus heiligenbronn. Ideen, strategisches Denken und Handeln, Umsetzung der ganzheitlichen Unternehmensführung und Impulse sind sein Metier. Letzteres auch ganz konkret. Wie jede Sitzung begann Hubert Bernhard das Gespräch mit dem franziskusboten mit einem Impuls einem Segens wunsch, um innezuhalten und sich zu besinnen. Im Interview besinnt sich Hubert Bernhard auf eine spannende und ereignisreiche Zeit in der Stiftung.

25 25 franziskusbote: Herr Bernhard, wofür stehen Sie morgens gerne auf? Hubert Bernhard: Zuerst einmal für meine Familie. Sie ist etwas ganz Wesentliches in meinem Leben. Aus ihr schöpfe ich, neben meinem Glauben, meine Kraft. Die mir auch an Tagen geschenkt wird, an denen ich zeitlich stark gefordert bin. Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass sie das alles mitträgt und mich unterstützt. Und wenn Sie dann zur Arbeit fahren? Ich freue mich jeden Tag auf Herausforderungen. Ich gehe ausgesprochen gerne zum Arbeiten in die Stiftung. Ich bin wirklich noch nie mit einer inneren Ablehnungshaltung hierher gefahren. Zum einen, weil wir als Vorstände weitgehend eigenständig gestalten, strategisch planen und entscheiden können, es gibt kurze Entscheidungswege. Und zum anderen, weil die Abstimmung innerhalb des Vorstands und mit unseren Leitungskräften so gut funktioniert. Aber auch eine Aufgabe, die mit großer Verantwortung einher geht In diesem Punkt hilft Vertrauen. Menschenvertrauen und Gottvertrauen. Ich weiß, dass die Schwesterngemeinschaft des Klosters für uns betet. Das ist etwas Besonderes und gibt mir das Gefühl, getragen zu werden. Bei aller Verantwortung erledige ich die Aufgaben sehr gerne. Weil es eine sehr erfüllende Aufgabe ist, Rahmenbedingungen für eine bestmögliche Begleitung, Betreuung und Pflege für den uns anvertrauten Personenkreis zu schaffen. Dies geht natürlich nur mit sehr motivierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie sind das Fundament unserer Arbeit. Die heutige Schnelllebigkeit verkürzt auch die Unternehmenstreue. Was unternimmt die Stiftung, um Mitarbeiter zu halten? Umfassende Personalentwicklung sehen wir als eine tragende Säule. Wir fordern und fördern durch Aus-, Fortund Weiterbildung die persönliche, fachliche und religiöse Entwicklung. Der franziskanische Segensgruß pace e bene ist für uns auch Programm als Arbeitgeberin. Die Begegnung auf»die ganzheitliche Unternehmensführung der Stiftung sichert deren langfristige Existenz.«Hubert Bernhard Augenhöhe und die Wertschätzung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschränkt sich nicht auf die fachliche Entwicklung. Sie umfasst auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie auch die Förderung von Gesundheit, Entspannung und Spiritualität. Außerdem sorgen wir mit unserem Projekt PACE mit Dienstplangestaltung, Personalsteuerung und Personalbemessung dafür, dass unter den gegebenen Rahmenbedingungen Verbesserungen für die Bewohnerinnen und Bewohner wie auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielt werden und die Stiftung als Arbeitgeberin noch attraktiver wird. Der Erfolg drückt sich zum Beispiel auch dadurch aus, dass in den letzten Jahren alle freien Leitungsstellen in der Altenhilfe mit eigenen Fachkräften besetzt werden konnten. Auch die Möglichkeit mitzugestalten ist für viele ein Argument pro Arbeitgeber. Inwieweit sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die strategische Umsetzung der Unternehmensziele einbezogen? Die ganzheitliche Unternehmensführung der Stiftung gewährleistet zum einen die langfristige Existenzsicherung durch die Vernetzung und Verzahnung der einzelnen Managementinstrumente, wie zum Beispiel Vernetzung des Frühwarnsystems mit dem monatlichen betriebswirtschaftlichen Berichtswesen, und zum andern die Einbindung der gesamten Mitarbeiterschaft in die Umsetzung der strategischen Zielsetzungen durch das unternehmensweite Zielvereinbarungs- und Entwicklungsgespräch (ZEG). Alle Bereichsleiter sind nicht nur fachlich-inhaltlich, sondern auch betriebswirtschaftlich in vollem Umfang verantwortlich und können so die Zukunft erfolgreich gestalten. Sie sind seit 27 Jahre Vorstand der Stiftung. Was blieb Ihnen besonders in Erinnerung? Da gibt es natürlich vieles. Aber was für mich eindeutig herausragt, ist das große Vertrauensverhältnis zur Klostergemeinschaft. Zum 1. Juli 1993 hat ja das Kloster Heiligenbronn sämtliche Immobilien und sämtlichen Grundbesitz sowie eine angemessene Kapitalausstattung auf die Stiftung übertragen. Ein riesiger Vertrauensvorschuss war die Übertragung der kommissarischen Geschäftsführung der sozialen Einrichtungen des Klosters zum an uns als Vorstand per Handschlag. Dann natürlich die Konzeptionen von 1992 und 2004, welche die strategische Ausrichtung der gesamten Stiftung beinhalten und etwa 160 Millionen Euro an Investitionsmaßnahmen nach sich gezogen haben. Ein äußerst berührendes Erlebnis, das unter die Haut ging, war die persönliche Begegnung mit Papst Franziskus im Rahmen einer Generalaudienz im Januar dieses Jahres. Was stimmt Sie hinsichtlich der Zukunft der Stiftung zuversichtlich? Es hat sich bewährt, die Stiftung nicht nur auf ein fachlich-inhaltliches Fundament, sondern genauso auch auf ein tragfähiges finanzwirtschaftliches Fundament entsprechend der ganzheitlichen Unternehmensführung der Stiftung zu stellen. Dadurch kann die langfristige Existenz der Stiftung gesichert und das Stiftungsvermögen in vollem Umfang erhalten werden. Sehr froh und dankbar bin ich gemeinsam mit meinem Vorstandskollegen Herrn Dr. Wollek, dass das Aufsichtsgremium unsere Gesamtkonzeption und Strategie für die Jahre 2018 bis 2030 verabschiedet hat. Damit können wir uns in der Stiftung innovativ und zukunftsorientiert unter Beachtung der Megatrends in Gesellschaft, Kirche und Politik weiterentwickeln.

26 26 Die Mantelteilung: Martin und der Bettler verkörpern in einem Steinrelief an der Kathedrale von Amiens die Tugend der Nächstenliebe Im Angesicht des Bettlers Zusammenhang und Kluft von Glauben und Liebe Von Walter Fürst Die älteste uns erhaltene Darstellung der Mantelteilung des Martin von Tours (der sogenannten Charité von Amiens ) zeigt Martinus ohne Pferd, unberitten. Auf der einen Seite die Szene der Mantelteilung, auf der anderen Seite der träumende Martin, dem Christus in der Mandorla erscheint im Blick auf das Geschehen. Was dort besonders auffällt ist: Martin tritt dem Bettler von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Die beiden Männer, durch den Mantel miteinander verbunden, stehen auf gemeinsamem Boden, sind von gleich großer Gestalt. Sie begegnen einander in Augenhöhe. So sieht das ursprüngliche Bild der Mantelteilung aus. ( ) Das authentische Bild der Charité (Nächstenliebe) wollte und will das Ur-Eigentliche des christlichen Glaubens in Erinnerung halten. Die Realpräsenz Christi in den Armen. Zugleich begegnet Martin im Bettler seiner eigenen Liebes-Bedürftigkeit. Dieser wird ihm zum Christus, in ihm erkennt er IHN, den er schon sucht, und lässt sich taufen! Die Mantelteilung ist bei Martin also nicht moralische Konsequenz aus der Taufe, vielmehr geht sie dem sakramentalen Akt der Bekehrung voraus! Die ursprüngliche Charité zeigt: So geschieht Umkehr, so wird man Christ: Bevor ich den Anderen zu lieben verstehe, hat ER mich längst gesehen, mich beschenkt, mich angerührt! ( ) Spätestens seit dem 14. Jahrhundert begegnen uns jene wohlbekannten Bilder, die Martin als edlen Ritter darstellen, der, mitleidvoll und gnädig von oben nach unten blickend, sich zum immer kleiner und unwichtiger werdenden Armen herablässt, ihm das Mantelstück reicht, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, selbst vom hohen Ross zu steigen ( ) Foto: Racinaire/Wikimedia

27 FRANZ UND FREI 27 Die Martinsgestalt diente von jetzt an vorwiegend als moralisches Musterbild für die Tat der Nächstenliebe, aber der eigentliche geistliche, der christlich-christologische Sinn der Szene: Gottes- und Christusbegegnung im Nächsten, der Primat der Gnade vor jeder Leistung, die Rollenumkehr im Geben und Nehmen, kurz, die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe als Mitte des christlichen Glaubensvollzugs, eben dies ging nahezu verloren ( ) Pastoral erscheint, selbst dort, wo die Kirche Liebe predigt und praktiziert, als ein Tun der Oberen an den Unteren, als gutgemeinte, aber unterordnende Machtausübung, statt als erlösend-befreiende, leben-erneuernde Verkündigung der menschlich begegnenden, rettenden Liebe. ( ) Diakonie als Dienst der christlichen Gemeinde insbesondere an den Armen, Kranken und Schwachen drinnen wie draußen ist heute auf weite Strecken an die Dienststellen und Sozialeinrichtungen der caritativen Verbände delegiert, die ihrerseits religiöse Sinnvermittlung, Glaubensverkündigung und christliches Zeugnis primär als Sache der kirchlichen Amtsträger und der pastoralen Mitarbeiterstäbe in Diözesen, Landeskirchen und Pfarreien betrachten. ( ) Glaube, der nicht in der Liebe wirksam ist, wird funktionslos und ist auf Dauer zum Absterben verurteilt. ( ) Die im Wesen des Christentums liegende spezifische Einheit von Gottes- und Nächstenliebe bringt es mit sich, dass die der Kirche aufgetragene diaconia caritas letztlich unteilbar ist ( ) Ein situationsgemäßes Bemühen um Integration von Pastoral und Diakonie scheint daher unumgänglich. Zu Recht spricht das Zweite Vatikanum von der Kirche als Gemeinschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, die als ganze, als communio sanctorum, dazu berufen ist, die Wahrheit in Liebe zu vollbringen. ( ) Die organisatorische Verselbständigung der Caritas (bzw. Diakonie) in Verbindung mit einer zunehmenden Professionalisierung, Verrechtlichung und Bürokratisierung kommt keineswegs von ungefähr. Sie entspringt und gehorcht bestimmten Sachgesetzlichkeiten. Nur weltferne Sozialromantiker werden annehmen, dass die Lösung der vielfältigen caritativen Aufgaben innerhalb und außerhalb der Kirche in den hochkomplexen Gesellschaften der Moderne ohne Aufbau und Erhalt einer professionell geführten, effektiven Organisation möglich sei. ( ) Die Kirche hat als ganze der Heilung und Heiligung der Menschen, dem Kommen des Reiches Gottes, zu dienen. Sie muss, dem Duktus des Evangeliums entsprechend, auf Seiten des gefährdeten Menschen stehen und namentlich für die Armen, Kranken und Schwachen Partei ergreifen ( ) Die Formel pastorale Diakonie diakonale Praxis verweist zweifellos auf eine zentrale Fragestellung gegenwärtiger und zukünftiger kirchlicher Praxis. Sie vermag für die dringende Aufgabe zu sensibilisieren, die bestehende Kluft zwischen den Grundfunktionen der Kirche durch Neugestaltung von Pastoral und Diakonie zu überwinden. Sie fordert dazu heraus, die Weitergabe des christlichen Glaubens und die Weitergabe der christlichen Liebe wieder mehr in ihrem inneren Zusammenhang zu sehen und beide Aufgaben, soweit sie überhaupt aufteilbar sind, in eine fruchtbarere Wechselwirkung miteinander zu bringen. Unser Autor Professor Dr. Walter Fürst war 21 Jahre gefragter und renommierter Professor für Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Er lebt heute im Ruhestand in Bondorf bei Herrenberg. Zu seiner Emeritierung 2006 brachten seine Assistenten eine Festschrift für ihn heraus, in der repräsentative Aufsätze von Professor Fürst mit weiterführenden Gedanken und Impulsen anderer Autoren kombiniert sind. Wir zitieren hier mit Genehmigung des Autors aus zwei Aufsätzen von Walter Fürst in diesem Band: Über die kultivierende Formkraft des Glaubens und die authentische Gestalt der Liebe (S ) sowie Pastorale Diakonie Diakonische Pastoral. Eine Zauberformel für die Bewährung der Kirche in der modernen Gesellschaft? (S ). Zu diesem Thema hielt Walter Fürst auch einen Impulsvortrag bei einem Führungskräftetag der stiftung st. franziskus heiligenbronn. Literatur: Ulrich Feeser-Lichterfeld, Reinhard Feiter (Hg.): Dem Glauben Gestalt geben. Festschrift für Walter Fürst; Reihe Theologie: Forschung und Wissenschaft; LIT-Verlag Foto: Ewald Graf

28 28 KEINE TABUS Sich lieben, Liebe machen Liebe und Sex werden oft in einem Atemzug genannt. Während mit dem Thema Liebe noch einigermaßen offen umgegangen wird, verlangt die Sexualität weitaus mehr Sensibilität. Aber Sexualität will gelebt werden, auf Basis einer freien Entscheidung. Dafür braucht es Sicherheit, Raum und die Möglichkeiten zu einer freien Willensentscheidung. Um nicht zuletzt vor Übergriffen geschützt zu sein. Derzeit erarbeitet die Behindertenhilfe der Stiftung ein sexualpädagogisches Konzept. Es baut auf dem bereits existierenden Schutzkonzept der Stiftung zur Prävention vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch auf. Der franziskusbote sprach mit zwei Mitarbeiterinnen der Stiftung aus der dafür eingerichteten Projektgruppe. Interview: Martin Cyris

29 FRANZ UND FREI 29 Theresia Werner ist Vorstandsreferentin und Präventionsbeauftrage der Stiftung. Zu ihren Aufgaben gehört es, Maßnahmen der Gewaltprävention zu koordinieren und Konzepte zu erstellen. Manuela Dieterle arbeitet als Heilerziehungspflegerin im Gehörlosenzentrum St. Antonius Rottweil und ist in der sexualpädagogischen Beratung tätig. franziskusbote: Wie bewahrt man als soziale Einrichtung die sexuelle Selbstbestimmung eines Menschen? Theresia Werner: Indem man anerkennt, dass jeder Mensch auch ein sexuelles Wesen ist. Dass Sexualität elementar zum Menschsein dazugehört. Dass Sexualität gelebt und erfahren werden will. Und dass man als Konsequenz darauf achtet, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, sich in seiner Sexualität zu entfalten. Was wiederum eine höchst private und sehr individuelle Angelegenheit ist Werner: Weshalb es wichtig ist, den Menschen, nicht zuletzt den anvertrauten Menschen, auf Augenhöhe und mit allem Respekt zu begegnen. Ihnen Raum zu geben und Möglichkeiten zu schaffen, ihre Sexualität auszuleben. Und auch Schutz zu bieten, um die körperliche Unversehrtheit aller zu gewährleisten, der Klienten und der Mitarbeitenden. Die Menschen sind zwar verschieden und damit sind auch ihre Wünsche und Bedürfnisse, was Liebe, Lust und Intimität anbelangt, völlig unterschiedlich. Menschen mit Behinderung unterscheiden sich darin nicht großartig von Menschen ohne Behinderung. Manuela Dieterle: Im Umgang mit betreuten Menschen ist es wichtig, eine professionelle Haltung zu entwickeln. Vor allem was Nähe und Distanz angeht. Wir sind nicht selten die einzige Vertrauenspersonen und manchmal, aufgrund der Verständigungsschwierigkeiten mit der Außenwelt, auch eine der wenigen Kontaktpersonen. Das erfordert Verantwortung und eine besondere Achtsamkeit, etwa um Fehl informationen oder Missverständnisse zu vermeiden. Oder um zu erkennen, was als angenehm empfunden wird und was nicht. Das muss jeweils von Fall zu Fall gesehen und immer wieder neu betrachtet werden. Das Schutzkonzept dient bereits als Leitfaden für die Mitarbeiter. Momentan arbeiten Sie zudem ein sexualpädagogisches Konzept für die Behindertenhilfe in der Stiftung aus. Um welche Bereiche geht es hauptsächlich? Werner: Im Grunde um alles, was Liebe und Sexualität umfasst. Zum Beispiel um Sexualaufklärung, Wahrung der Intimsphäre, Entwickeln einer sexuellen Identität, freie Partnerwahl, Erotik, Selbstbefriedigung, Kinderwunsch, sexuelle Übergriffigkeit und das Verhalten in Verdachtsfällen. Letzteres wird genau geregelt. Als Orientierungshilfe dient es also auch dem Schutz der Mitarbeiter. Berichte über sexuelle Übergriffe tauchen immer wieder in den Medien auf. Zuletzt vor allem über sexuelle Gewalt in der Showbranche, was in der weltweiten #Me- Too -Kampagne mündete. Sie ermutigt Frauen, sexuelle Belästigungen und Übergriffe öffentlich anzusprechen. Inwieweit fließen solche aktuelle Geschehnisse in Ihre Konzepte ein? Fotos: canjoena/adobestock, Ewald Graf

30 30 FRANZ UND FREI Schutzkonzept und Sexualpädagogisches Konzept: Institutionelles Schutzkonzept zur Prävention vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch: Die stiftung st. franziskus heiligenbronn will mithilfe des Schutzkonzepts Gewalt und Missbrauch gegenüber Schutzbefohlenen vorbeugen. Es ist seit Anfang 2016 gültig und basiert auf einer verbindlichen Präventionsordnung der Deutschen Bischofskonferenz gegen sexuelle Gewalt und Missbrauch sowie zum Verhalten bei Missbrauchsfällen in den Diensten und Einrichtungen des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Wesentliche Ziele: Entwicklung und Förderung einer Kultur der Achtsamkeit und Verantwortung in allen Einrichtungen Vorbeugung vor Missbrauch und Gewalt, insbesondere sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt Konsequentes Nachgehen aller Verdachtsfälle Erhaltung und Schaffung eines sicheren Lebens- und Arbeitsumfelds für betreute Menschen Als organisatorisches Rahmenkonstrukt dient es für weitere Konzepte in verwandten Fragen. Erstellt wird momentan innerhalb der Stiftung ein Sexualpädagogisches Konzept für die Einrichtungen der Behindertenhilfe der stiftung st. franziskus heiligenbronn. Als Leitgedanken dienen: einen positiven Umgang in allen Fragen der Sexualität zu verankern sowie Raum und Möglichkeiten zu schaffen, Sexualität zu leben. Es stellt fest, dass Sexualität als unabdingbarer Teil des Menschseins ein Baustein der individuellen Persönlichkeitsentwicklung ist. Und dass Sexualität gelebt und erfahren werden will, weil das Geschlecht zu jedem Menschen gehört. Werner: Die MeToo -Debatte und Ähnliches tragen sicherlich zu einem veränderten Bewusstsein bei. Wahrscheinlich auch zu mehr Mut und Offenheit. Aber Auslöser des Schutzkonzepts zur Prävention waren vor allem die Skandale innerhalb von Einrichtungen der katholischen Kirche. Was wiederum unseren Vorstand veranlasst hat, hier tätig zu werden und unter anderem meine Stelle neu zu schaffen, um das Schutzkonzept breit in der Stiftung zu verankern. Es enthält zum Beispiel die Vorschrift, dass alle Mitarbeiter ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen. Und das alle fünf Jahre. Es klärt auf, wie man sich im Verdachtsfall zu verhalten und wer was in welcher Reihenfolge zu tun hat. Von der Frage einer Anzeige bei der Polizei über die Anhörung der Betroffenen bis hin zur Unterrichtung der Angehörigen. Dieterle: Ich denke, dass durch die Vorkommnisse klar geworden ist, dass auch ein katholischer Träger Stellung beziehen und die Haltung ändern muss. Sonst ist vieles, was das Thema Sexualität betrifft, nicht mehr leb- und machbar. Im sexualpädagogischen Konzept für die Behindertenhilfe geht es hauptsächlich darum, unsere Klienten zu stärken. Es geht um deren Befähigung und deren Selbstbestimmung. Also darum, wie wir betreute Menschen in der Entfaltung ihrer Sexualität begleiten und unterstützen können. Zum Beispiel? Werner: Dass wir zum Beispiel, wenn sich ein Klient im Rahmen der Intimpflege selbst befriedigt, dem Raum geben und uns aus dem Zimmer entfernen. Es wäre früher undenkbar gewesen, das so klar und eindeutig zu formulieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir als katholische Einrichtung vor dem Hintergrund der katholischen Morallehre arbeiten. Da wird manches in der Praxis zur Gratwanderung. Dieses neue Bewusstsein in Sachen Sexualität führte also zu einer neuen Offenheit? Dieterle: Definitiv. Es geht einfach um eine ehrliche und realistische Grundhaltung. Da hat sich sicherlich vieles zum Guten gewandelt. Ein einfaches Beispiel aus der täglichen Praxis: Man klopft vorher an, bevor man in ein Zimmer tritt. Klingt banal, aber das war früher keine Selbstverständlichkeit. Man hat zwar schon immer bei Vorgesetzten und Kollegen angeklopft, aber nicht unbedingt bei Menschen mit Einschränkungen. Aber auch Menschen mit Sinnesbehinderung wollen und brauchen ihre Intimsphäre. Das setzt voraus, auch ihre Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Sexualität zu respektieren. Werner: Früher herrschte weitgehend die Meinung vor, Menschen mit Behinderung sind entweder asexuell oder triebgesteuert. Doch ich habe den Eindruck, dass diese Vorurteile mehr und mehr aufweichen. Im sozialtherapeutischen Bereich ohnehin, aber ich denke auch, dass sich da gesamtgesellschaftlich etwas tut. Man erkennt und akzeptiert, dass auch Menschen mit Behinderung ihre eigene Sexualität haben. Sie sagen, Menschen mit Behinderungen unterscheiden sich in ihrer Sexualität grundsätzlich nicht von Menschen ohne Einschränkungen. Doch welche spezifischen Besonderheiten sind zu beachten? Dieterle: Unseren Klienten stehen in der Regel nicht alle Informationskanäle zur Verfügung. Sie können nicht mal eben,

31 31 Eine Wanderausstellung über Selbstbestimmung und Schutz vor sexualisierter Gewalt für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Aus dem Flyer zur Ausstellung: Sexuelle Selbstbestimmung wurde Menschen mit Behinderung lange nicht zugestanden. Auch die Tatsache, dass diese Personengruppe ein erhöhtes Risiko hat, Opfer sexuellen Missbrauchs zu werden, wird erst in den letzten Jahren verstärkt wahrgenommen. ( ) Die Ausstellung ECHT MEIN RECHT! möchte ( ) Einrichtungen ( ) unterstützen und zur Prävention von sexualisierter Gewalt beitragen. Sechs interaktive Themeninseln zum Sehen, zum Hören, zum Fühlen laden auf spielerische Weise zum Nachdenken ein. Initiator ist PETZE Institut für Gewaltprävention, Kiel, Termin: 6. Juli bis 1. August 2018 in Heiligenbronn so wie wir, etwas im Vorübergehen aufschnappen. Das heißt, sie müssen sich alles mühsam zusammenklauben. Das ist einer der Gründe, weshalb unsere Klienten teilweise nicht aufgeklärt sind. Und deshalb ist die Gefahr, dass Übergriffe nicht aufgedeckt werden, sehr groß. Denn oftmals sind sie sich gar nicht bewusst, dass man nicht von jeder x-beliebigen Person an gewissen Stellen angefasst werden darf. Oder es fehlen Worte oder Gebärden, um sich mitzuteilen. Es ist deshalb auch Teil des sexualpädagogischen Konzepts, dass wir unsere Gebärdensprache ständig auf dem neuesten Stand halten. Werner: Es gibt Studien, die eindeutig aufzeigen, dass Frauen mit Behinderung und insbesondere Frauen mit Hörbehinderung signifikant öfter Opfer von sexueller Gewalt werden als andere Frauen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass sie sich schneller in Beziehungsstrukturen begeben. Und zum anderen, weil bei manchen von ihnen ein großer Wunsch nach einer gewissen Normalität vorhanden ist. Also nach menschlicher Nähe, nach einer Paarbeziehung, nach Sex. Sie wollen Kinder kriegen und heiraten. Gleichzeitig fehlt oftmals die Aufklärung. ECHT MEIN RECHT! Um im Fall der Menschen mit Hörbehinderung zu bleiben: Heikle Fragen der Sexualität kann man tatsächlich auch in der Gebärdensprache besprechen? Dieterle: Ja, es gibt wirklich für fast alles eine Gebärde. Das heißt aber nicht, dass es auch beim jeweiligen Klienten im Gebärdenwortschatz enthalten ist. Oft eher nicht. Aber man kann es auch über Umwege erklären oder visuell darstellen. Wie wird sexuellen Übergriffen vorgebeugt? Werner: Wir als Einrichtung formulieren in unseren Leitlinien eindeutig, dass selbstbestimmte Sexualität dort ihre Grenzen hat, wo Selbstbestimmung oder Intimsphäre anderer gegen deren Willen eingeschränkt oder verletzt wird. Im Verdachtsfall greift ein ganzes Bündel an klar beschriebenen und strukturierten Maßnahmen. Das Schutzkonzept sieht eindeutig vor, dass allen Verdachtsmomenten nachgegangen wird. Nach dem Grundsatz: lieber einmal zu viel hingeschaut und hoffentlich feststellen, dass nichts vorgefallen ist, als im Falle eines Falles das Nachsehen zu haben. Auf diesen Grundsatz müssen sich alle Mitarbeiter einrichten und er wird auch in Schulungen nahegebracht? Werner: Genau. Es ist natürlich eine Gratwanderung, weil man nicht alle unter Generalverdacht stellen will. Gleichzeitig wollen wir eine offene Haltung und Kommunikation pflegen. Ziel ist es, dass das Klima von Vertrauen und Offenheit geprägt ist, und dass unsere Klienten hier in Sicherheit leben und arbeiten können. Dieterle: Es gab auch schon Situationen, in denen mutmaßliche Täter durch das Konzept geschützt wurden. Zum Beispiel im Fall einer falschen Verdächtigung oder Anschuldigung. Auch solche Fälle können durch das Schutzkonzept weitgehend gezielt, objektiv und umfassend, aber auch, soweit es geht, diskret aufgeklärt werden. Werner: Das ist manchmal eine große Herausforderung, denn durch einen Verdacht wird man schnell stigmatisiert. Egal ob wahr oder falsch. Sensibles Reinhören ist also gerade beim Thema Sexualität auf allen Ebenen vonnöten? Dieterle: Es ist wirklich ein brennendes Thema. Man merkt es an allen Ecken und Enden. Sexualität ist genauso wichtig wie Hygiene, Sauberkeit, Essen, Trinken. An diesem Bewusstsein müssen wir noch ein bisschen arbeiten. Werner: Doch man merkt, dass sich etwas tut. Innerhalb der Stiftung ist man sensibilisiert, was das Thema Sexualität anbelangt. Haben Sie das Gefühl, dass da etwas aufbrach? Werner: Total, die Menschen merken, dass sich etwas tut. Dass sie diese Fragen rund um die Sexualität innerhalb der Einrichtung besprechen können, und dass es Stellen gibt, an die sie sich wenden können. Es ist kein Tabu. Dieterle: Es ist schön, dass wir diesen Wandel mitgestalten können. Wir danken Ihnen für das Gespräch. Foto: PETZE

32 32 FRANZ UND FREI VON RIESEN UND ZWERGEN Nichts prägt uns so sehr wie unsere Kindheit sie hinterlässt Spuren in der Seele, die auch das Maß bestimmen, in dem wir zur Liebe fähig sind. Ein Plädoyer, sich dem inneren Kind wieder zuzuwenden. Und damit der Fülle, die in jedem von uns steckt. Von Andrea Mertes K inder werden als Riesen geboren, hat der wunderbare sentimentale Liedermacher Reinhard Mey einmal gesungen. Auch wenn sie winzig klein in die Arme ihrer Eltern gelegt werden, gerade dann, sind sie riesig, weil voller Leben. Ihre Seelen stehen weit offen und sind in direkter Verbindung zu ihrer Lebensenergie. Wie sehr Kinder von ihrer eigenen Größe wissen, zeigen nicht nur die Superman-T-Shirts, die sie liebend gerne anziehen. Sondern auch ihre raumgreifende Art, in der Wiege zu strampeln oder sich von viel zu hohen Sofas herunterplumpsen lassen zu wollen. Ihr Krähen und Lachen in solchen Momenten wirkt ansteckend und kann uns tief berühren. Doch das Wesentlichste, das Kinder von Geburt an zu besitzen scheinen, ist die Fähigkeit, auf tiefe Weise zu lieben. Diese Fähigkeit, so beschreibt es der Pädagoge und Buchautor Heinz-Peter Röhr, beginnt immer mit Eltern, die ihr Kind vorbehaltlos lieben. Der Glanz in den Augen der Mutter bringt die Quelle zum Fließen. Es ist eine in jeder Hinsicht selbstlose, spontane und anrührende Liebe, die sie selbst und jeden Menschen in ihrer Nähe umschließt. Bis etwas passiert. Reinhard Mey umschreibt es in seinem Lied Du bist ein Riese, Max so: Mit jedem Tag, der dann erwacht, geht ein Stück von ihrer Kraft verloren, tun wir etwas, das sie kleiner macht. Nichts prägt uns mehr als unsere Kindheit da sind sich Psychologen einig. Warum? Weil wir in dieser Zeit eine eigene Identität entwickeln. Ganz entscheidend für diese Entwicklung ist, wie wir von unseren Eltern behandelt wurden. Denn unabhängig davon, wie gut sie es mit uns meinten, hinterlassen sie Spuren in unserer Seele. In den Erfahrungen mit ihnen lernen wir, was wir für Menschen sind. Haben sie uns beispielsweise bestärkt, weil sie gut fanden, wie wir waren und was wir taten? Oder mussten wir uns sehr viel anpassen, um von ihnen gesehen und geschätzt zu werden? Haben wir häufiger gehört: Ich vertraue dir.? Oder eher: Das kannst du sowieso nicht.? Mit der Zeit bilden sich um solche Botschaften Glaubenssätze und Identitäten heraus. Im ungünstigen Fall sind wir dann irgendwann der- oder diejenige, die stinkfaul oder sowieso zu blöd dafür ist. Aus Riesen können auch Zwerge werden. Heinz-Peter Röhr hat sein Leben der Frage gewidmet, wie aus Zwergen wieder Riesen werden können oder anders gesagt: wie Erwachsene den Gefühlspanzer durchdringen können, hinter dem all das verschollen scheint, das mit ihrer ursprünglichen Lebensenergie verbunden ist. Mehr als drei Jahrzehnte lang war er an einer Fachklinik für Suchterkrankungen psychotherapeutisch tätig. In den unzähligen Gesprächen mit Patienten hat er ein wiederkehrendes Muster gefunden: Wo es dem Mensch an Selbstwertgefühl mangelt, scheitern Lebenskonzepte und Beziehungen. Nur einem Menschen, der sich selbst lieben kann, ist es möglich, Liebe als Geschenk anzunehmen. Er kann glauben, dass er selbst gemeint ist, formuliert es Röhr in seinem vielbeachteten Ratgeber Vom Glück, sich selbst zu lieben. Darin beschreibt er einen Weg

33 33 Drück mich! Um zur eigenen Mitte zu finden, muss das innere Kind umarmt werden. aus der Selbstentfremdung zur Liebe zu sich selbst, als Fundament für ein inneres Lebensglück. Um diesen Mangel zu erkennen, hat Röhr im Laufe seiner therapeutischen Praxis eine Selbstwertanalyse entwickelt. Sie beruht auf drei zentralen Fragen, die sich gleich zu Beginn des Lebens stellen: Bin ich willkommen? Genüge ich meinen Eltern? Werde ich mit genügend Liebe und Wärme versorgt, oder bin ich zu kurz gekommen? Die Antworten auf diese drei Fragen stellen Weichen für die Zukunft, ist er sich sicher. Denn die Liebe der Eltern sei durch nichts ersetzbar: Die Erfahrung in der ersten Lebensphase ist von immenser Bedeutung, denn die Seele kleiner Kinder steht in den ersten sechs Lebensjahren, vor allem in den ersten beiden, weit offen. Alles, was in dieser Zeit geschieht, wird tief verankert und wirkt lebenslang. Liebe ist das Einzige, das wächst, wenn man es verschwendet, so lautet ein viel zitierter Satz der deutschen Philosophin und Dichterin Ricarda Huch. Allerdings kann man Liebe nur verschwenden, wenn man für sich selbst genügend hat. Das setzt liebevolle Erfahrungen in der Kindheit voraus. Wer zu wenig davon bekommt, braucht später den Mut, sich dem inneren Drama zu stellen und nachzureifen. Die Psychologie ist sich einig: Das ist möglich. Denn schließlich ist es nie zu spät für eine glückliche Kindheit, wie Erich Kästner einmal schrieb. Der Schutzpanzer, der sich bei vielen in der Kindheit gebildet hat, lässt sich durchdringen. Ein gutes Gefühl für sich selbst, die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Freuden lässt sich finden. Das bedeutet immer Rückkehr zu den Wurzeln jedoch nicht zwangsläufig den Umweg über die Eltern. Weitaus erfolgreichere Konzepte zeigen sich in der therapeutischen Praxis in der Arbeit mit dem inneren Kind eine Umschreibung für die abgespeicherten Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit. Das Kind in dir muss Heimat finden, sagt die Psychologin Stefanie Stahl und hat einen gleichnamigen Ratgeber geschrieben, der monatelang durchgängig auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste stand. Darin erklärt sie, wie negative Glaubenssätze dazu zählen etwa Sätze wie Ich genüge nicht oder Ich kann das sowieso nicht den Selbstwert demontieren. Und wie man Freundschaft schließt mit den eigenen Stärken und Schwächen. Dazu gehört auch, das innere Kind ernst zu nehmen. Es in Schutz zu nehmen vor Angriffen und, auch das, es häufiger mal in den Arm zu schließen. Wie das im Detail geht? Zum Beispiel so: Obwohl es die wenigsten Erwachsenen öffentlich gerne zugeben, teilen sie sich ihr Bett mit einem Gefährten aus Plüsch. Fast jede fünfte Frau und jeder neunte Mann will einer GfK-Umfrage zufolge nicht auf sein Stofftier verzichten und nimmt es auch mit auf Reisen. Wer sich also einen Plüschteddy zum Begleiter erwählt, ist alles andere als kindisch. Sondern sorgt ganz bewusst dafür, dass es seinem inneren Kind gut geht. Schenkt sich Geborgenheit und einen sicheren Ort in sich selbst. Nur wer eine innere Heimat hat, kann sie auch im Außen finden. Und mit der Kraft, die zurückkehrt, wieder zum Riesen werden. Foto: Esther Moreno/Adobe Stock

34 34 MENSCHEN, DIE BEWEGEN Gesichter der Liebe Es gibt Beziehungen, die wären ohne die stiftung st. franziskus heiligenbronn wohl gar nicht erst entstanden. Andere haben hier ihren Platz gefunden zum Leben und Arbeiten als Ehe- oder Liebespaar, als Geschwister oder Eltern mit Kind. Der franziskusbote hat fünf Mal nachgefragt: Was macht euch so besonders füreinander? Fotos: Christian Mader Text: Andrea Mertes

35 35 Wie nahe wir uns sind, das erkennt man auch daran, wie ähnlich wir uns sehen. Als wir mal auf dieselbe Weise blond gefärbt waren, hatte sogar Mama Schwierigkeiten, uns auseinanderzuhalten. Bei der Arbeit ist Annemarie natürlich die Chefin. Doch privat hat sich durch den Beruf nichts geändert. Wir sind eher näher zusammengerückt dadurch. Weil es noch mehr Verständnis für die andere gibt. Uns verbindet ein großes Vertrauen, wir können uns wirklich alles sagen. Selbst Dinge, die nicht so angenehm sind. Eine Schwester zu haben, ist etwas sehr Schönes. Wir sind einander die besten Freundinnen. Annemarie Lehmann (28) ist Fachleiterin des Hauses Aichhorn der Jugendhilfe in Dornhan. Ihre Schwester Magdalena Lehmann (22) arbeitet im gleichen Haus als studentische Hilfskraft. Die beiden haben noch eine weitere Schwester und einen Bruder.

36 36 Viola Hönisch (36) arbeitet in der Werkstatt für Menschen mit Sinnesbehinderung im Haus Teresa in Heiligenbronn und teils als Hauswirtschaftshilfe. Klaus Gatzweiler (50) ist Flechtwerkgestalter in der Korbmacherei der Blindenwerkstatt Heiligenbronn. Beide leben im ambulant betreuten Wohnen der Stiftung in eigenen Wohnungen.

37 MENSCHEN, DIE BEWEGEN 37 Wir sind seit 13 Jahren zusammen und das Kribbeln im Bauch ist immer noch da. Das merken wir jedes Mal, wenn wir ein bisschen getrennt sind, weil wir zum Beispiel die Abende ohneeinander verbringen. Wenn wir uns dann wiedersehen, nehmen wir uns in den Arm und halten uns fest. Auch wenn wir nicht verheiratet sind, sind wir Mann und Frau füreinander. Das zeigen auch die Ringe, die wir tragen. Das Datum, an dem wir ein Paar wurden, ist dort eingraviert.

38 38 MENSCHEN, DIE BEWEGEN Es war Liebe auf den ersten Blick im Hühnerstall. Da sind wir dann auch erwischt worden. Beim Knutschen. Liebe fühlt sich schön an. Sie beflügelt. Saskia Hornung (33) und Mathis Egenter (35) leben als Paar in der Wohngruppe Fridolin in Heiligenbronn, derzeit noch in getrennten Zimmern. Die beiden sind seit zwölf Jahren zusammen. Kennengelernt haben sie sich während Hornungs Praktikumszeit in der Stiftungs- Landwirtschaft, auch Grüne Gruppe genannt.

39 39 Kennengelernt haben wir uns mit 15 Jahren bei einer Gruppenwanderung, die auf einem Fest endete. Dort fiel uns ein ziemlich angetrunkener Mann auf. Die anderen aus unserer Gruppe haben sich über ihn lustig gemacht. Doch Udo war sehr respektvoll und hat den Mann an einen Platz geführt, wo er sich ausruhen konnte. Da hat es bei mir gefunkt Liebe auf den ersten positiven Eindruck. Danach waren wir zehn Jahre ohne Trauschein zusammen, bis wir geheiratet haben an unserem Kennenlerntag, den wir jedes Jahr auf besondere Weise feiern. Mein Mann liebt es, mich zu überraschen: Einmal hat er mich abgeholt und ist mit mir nach Stuttgart in ein Hotel gefahren. Auf dem Zimmer stand nur ein leerer Koffer. Was soll das?, dachte ich noch, dann sagte er: Wir gehen jetzt in der Stadt etwas Schönes zum Anziehen für dich kaufen und danach ins Theater. Es ist diese Kreativität, die ich an Udo liebe. So wie seinen Humor, seine Kontaktfreude und dass er sich für alles interessiert. Damals nach unserem Kennenlernen ist er übrigens für vier Wochen nach Finnland gefahren und ich hatte ein wenig Sorge, dass er eine andere kennenlernt. Seitdem wir verheiratet sind, waren wir nie mehr als vier Tage am Stück voneinander getrennt. Für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Damals wie heute fasziniert mich Margarethe mit ihrer großen Attraktivität und ihrer überwältigenden Intelligenz. Sie ist unheimlich belesen, ein wandelndes Lexikon, ein Sprachgenie ich kann sie immer um Rat fragen und bekomme eine Antwort. Wir beide sind ein echtes Team, nicht nur bei der Arbeit. Wir haben zwei Söhne, auf die wir sehr stolz sind. Und wir haben gemeinsam viele Projekte umgesetzt. Nach dem Kosovo-Krieg haben wir für die Menschen dort eine Gehörlosenschule aufgebaut. Im Doppelpack sind wir einfach unschlagbar. Als Spät-68er haben wir uns viel Zeit mit dem Heiraten gelassen, doch das Vertrauen zueinander, das war von Anfang an da, wie in einer Ehe. Damit Liebe dauerhaft trägt, braucht es dieses Vertrauen, diese Augenhöhe. Und man muss viel Zeit miteinander verbringen. Wenn wir heute ein paar Tage frei haben, fahren wir erst mal miteinander in den Urlaub. Auch nach fast 50 gemeinsamen Jahren gehen wir uns nicht auf die Nerven. Ganz im Gegenteil. Margarethe Neudeck (61) und Udo Neudeck (61) arbeiten als Schulleiter im Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) Hören in Heiligenbronn. Sie ist dort stellvertretende Direktorin, er Leiter des Zentrums Ausbildung und Qualifikation. Seit 46 Jahren sind beide ein Paar, seit 32 Jahren arbeiten sie zusammen gehen die Neudecks gemeinsam in Rente.

40 40 Meine Eltern sind beide Kriegskinder. Mein Vater musste sogar als 17-Jähriger noch an die Front. Ich glaube, damals haben die beiden eines gelernt: Schwere Zeiten kann man nur gemeinsam meistern. Den Bund fürs Leben schließen das haben die beiden auch so gemeint, als sie 1952 heirateten. Und auch wenn ich mit meinen Eltern nie darüber gesprochen habe, weiß ich, dass die zwei sich bis heute mögen. Als mein Vater sehr pflegebedürftig wurde, fanden wir zunächst nur einen Platz für ihn alleine in der Tagespflege. Für meine Mutter war das eine schlimme Zeit. Ihr Mann hat ihr so gefehlt, dass sie regelrecht vereinsamt ist. Nach zwei Monaten wurde auch für sie ein Platz frei, und das ist gut so. Mit dem aktuellen Modell sind sie glücklich.

41 MENSCHEN, DIE BEWEGEN 41 Anna Hauser (86) und Josef Hauser (91) sind in Spaichingen geboren, wo beide heute noch leben. Das Ehepaar ist 66 Jahre verheiratet. Sie werden tageweise in der Tagespflege im Altenzentrum St. Josef betreut und leben mit Unterstützung von Kindern und Pflegediensten weiterhin im eigenen Haus. Aufgrund des hohen Alters und mehrerer Erkrankungen der beiden hat ihre Tochter Helga Baltzer unsere Fragen beantwortet.

42 42 Wer kann dazu schon Nein sagen: Mit einem charmanten Lächeln und unwiderstehlichen Kuchen öffnete Stephanie Quitterer Türen und Herzen. Foto: Knaus Verlag

43 MENSCHEN, DIE BEWEGEN 43 Liebe Türöffner, als ich anfing, bei fremden Menschen an Wohnungstüren zu klingeln und mich auf einen spontanen Kaffeeklatsch zu ihnen an den Küchentisch zu setzen, tat ich das keineswegs aus einer Mission heraus. Ich hatte weder vor Freunde zu finden noch meine Nachbarn wirklich kennenzulernen, mich so etwas wie einer Heimat anzunähern oder gar das große Liebhaben zu praktizieren. Ich war lediglich getrieben von einer unausgelebten Fremdwohnungsneugier und auf der Jagd nach Feindbildern. Ich wollte sie finden, aufdecken, sie, die immer nur latent im Straßengefühl beschworen wurden: die Ossis, die Wessis, die Alteingesessenen, die Zugezogenen, die Mütter, die Süddeutschen, die Gentrifizierer und Wen-weiß-ich-nicht-nochalles unseres an Feindgräben nun nicht gerade armen Viertels. Für mich war das Ganze ein Projekt, eine Versuchsanordnung: pseudostatistisch relevante 200 Wohnungen in sportlichen 200 Tagen, Kuchen backen, rein in die Wohnung, raus aus der Wohnung, Besuch abhaken: pronto! So dachte ich. Was ich nicht berechnet hatte, war: der Mensch. Und wie sehr mich die Begegnung mit ihm, wie sehr seine Gastfreundschaft, seine Offenherzigkeit, seine Verletzlichkeit, kurz: das erlebte Menschsein, mich in meinem Denken und Sein erschüttern, mich demütig, dankbar und milde machen würden. Vielleicht wäre ich gar nicht losgegangen, wenn ich es geahnt hätte. Sehr wahrscheinlich hätte mich die Intensität abgehalten So wurden die Wohnungstüren meine Adventskalendertürchen. Welche Geschichte würde mich heute erwarten? Und welches Vorurteil würde ich heute über Bord werfen müssen? Denn dass eines über die Reling springen würde, war klar. Jedes Erklärungssystem, das sich meine beschränkte Phantasie

44 44 MENSCHEN, DIE BEWEGEN Stephanie Quitterer wurde 1982 in Eggenfelden geboren, hat in Rio de Janeiro gelebt, in Berlin, Kairo und München studiert und am Deutschen Theater Berlin als Regieassistentin gearbeitet kehrte sie dem Theater den Rücken und sitzt seither glücklich an ihrem Schreibtisch in ihrer Wahlheimat Berlin. (beschränkt im Vergleich zur Realität) anhand einer Wohnungseinrichtung und einer äußeren Erscheinung zusammengebastelt hatte, fiel im Gespräch zusammen wie ein Windbeutel bei zu früh geöffneter Ofentür. Ich lernte mühsam, mein Schubladendenken abzuschaffen und einem Menschen ohne vorgefertigtes Bild im Kopf zu begegnen. Gar nicht so leicht, einem Menschen zuzuhören wie ein Schwamm, seine Geschichte aufzusaugen ohne Wertung und Ordnungsreflex Es gibt zwei typische Reaktionen auf meine Hausbesuche, die mich nachdenklich stimmen. Die erste ist, dass man mich stets nach dem Superlativ befragt: Was war der schönste Besuch? wobei schönste auch aufregendste / gruseligste / traurigste / geständnisvollste / messie-mäßigste sein kann, Hauptsache, -ste von irgendwas. Ich verstehe, dass im Sinne der Medienlogik nur das Skandalöse, das Gänsehautige, das Tränendrüsige eine Überlebenschance und Daseinsberechtigung hat. Aber wie sollte ich dem Zauber meiner Hausbesuche gerecht werden, wenn ich unter Vernachlässigung aller anderen von nur einem einzigen Besuch erzählte, den einen Berichtenswerten herauspickte unter so vielen wunderreichen Erfahrungen? Als wäre nicht die eigentliche Sensation, dass mich jeden Tag jemand zu sich hineingelassen hat! An manchen Tagen musste ich nur ein einziges Mal klingeln, an anderen war meine Sahnetorte in der Hand nach zwei Stunden Klinkenputzen in der Augusthitze bereits zur Frischkäsetorte geworden, bis ich einen Treffer landete aber jeden Tag, jeden einzelnen Tag wurde ich hereingelassen! Ist das nicht Grund genug zu singen vor Freude? Aber nicht nur das es ist ja so einfach, den Helden zu lieben. Oder den Underdog. Oder den Freak. Nicht so einfach hingegen ist es, den Unbesonderen zu lieben, den Stino, den 08/15, den Nichtssagenden. Oder, um es korrekt auszudrücken: den mir nichts Sagenden. Denn auch der macht mir die Türe auf. Und schulde ich ihm allein deswegen nicht, meine Egoismen aufzugeben und ihm wahrhaft zuzuhören? In Red Sparrow, einem mittelmäßigen Foto: Volker Gerling

45 45 * Die lateinische Sentenz lautet korrekt: lupus est homo homini ( ein Wolf ist der Mensch dem Menschen ) und ent stammt der Komödie Asinaria ( Eseleien ) des römischen Komödiendichters Titus Maccius Plautus (ca v. Chr.). Agentenfilm, von dem ich wirklich keine notierwürdigen Gedanken erwartet hätte, heißt es: Liebe ist: wahrgenommen, geschätzt zu werden. Sich nicht allein zu fühlen. (Irritierend, aber vielleicht nur eine der Synchronisation geschuldete Aporie, dass diese Definition im Passiv, im Reflexiv steht, als wäre Liebe etwas, das nur in eine Richtung stattfindet, etwas, das man bekommt, statt zu geben!). Übersetzung hin oder her: Ich habe an den fremden Küchentischen gelernt, wahrzunehmen, zuzuhören. Dass jeder Hausbesuchte für den Tag des Besuchs im Mittelpunkt steht, seine Geschichte die erzählenswerte ist und schon am nächsten Tag wieder nur eine von vielen, eingewoben in den Schicksalsteppich der Zeit, hat mir im Gegenzug das zutiefst beruhigende, versöhnende Gefühl gegeben, nicht allein zu sein. Die Obertonreihe des Menschen erfahren dürfen, nicht seinen Superlativ da entsteht für mich Liebe. Die zweite Reaktion Wie mutig von dir!. Ich wehre jedes Mal ab. Den wahren Mut beweisen für mich diejenigen, die mich zu sich hineinlassen. Denn hätte ich den Mut, eine wildfremde Person mit einem windschiefen Krustenkuchen in der Hand, einem Baby auf dem Arm und einer Ich-hab-zufällig-auch-den-kompletten-Hausstand-dabei-großen Tasche mal eben zu mir in die Wohnung zu lassen? Noch nicht einmal, um sie zu verstecken. Sondern lediglich, um mit ihr Kaffee zu trinken, ein Gespräch zu führen (kreisch!) und ihr anhand der zweifelsfrei chaotischen Unordnung meiner Wohnung einen sonst so kontingentierten Einblick in mein seelen-und-gemütszuständiges Innenleben zu gewähren? Oh ja, ich bräuchte Mut, um mich von innen nach außen kehren zu lassen! Das aber ist nur meine private Angst, oder, weniger kierkegaardös: mein Schiss. Mein anderer Abwehrimpuls ist von renitenterer Art. Ich mag einfach nicht akzeptieren, dass es bei uns ein Umstand der Mutproberei ist, sich zu anderen Menschen auf den Weg zu machen. Als wäre der homo* tatsächlich ein lupus* und nicht nur ein Hobbes scher. Zugegeben, es fühlt sich an jeder fremden Schwelle so an, als würde ich einen nicht-tierart-gerechten Käfig samt ausgehungerter Besatzung betreten. Es ist ein Gefühl von nur 30 Sekunden Dauer, aber es ist da. Ich habe überlegt, ob dieses Extremsportgefühl mit etwas mehr Übung weniger werden würde. Vielleicht bin ich zu bequem, wenn ich sage, dass dieser Effekt doch bitte schön nach 130 besuchten Wohnungen und 200 erlebten Menschen längst schon hätte eintreten müssen. Trotzdem glaube ich, dass es meiner Gewöhnung viel zuträglicher wäre, würden mehr Menschen losgehen und Fremde besuchen. Wenn es kein Extrem-, sondern ein Volkssport wäre! Statt Pfunde würde man Vorurteile loswerden, man könnte kontinuierlich und ohne Fernreiseverkehr den eigenen Tellerrand erweitern und müsste keine tausend Ich-bin-mir-peinlich-Tode an Gegensprechanlagen sterben, weil nicht nur das Besuchen, sondern auch das Besuchtwerden so normal wäre, dass man eine Abfuhr sportlich und nicht existenziell nehmen würde. Das wäre eine Bewegung und Beweglichkeit nach meinem Geschmack! Denn was ich erfahren durfte, wünsche ich jedem ans Herz und in die Seele: dass man immer auf Menschen treffen wird, solange man sich auf den Weg zu ihnen macht. In 200 Tagen 200 Kaffeekränzchen in 200 fremden Wohnungen, wettete Stephanie Quitterer alias Rotkapi und setzte sich mit 200 selbst gebackenen Kuchen zu 200 fremden Menschen mit an den Küchentisch. Von ihren Abenteuern in den Parallelwelten, von der Abschaffung des Schubladendenkens, von Freundschaft und von Nachbarschaft erzählt sie in ihrem Buch Hausbesuche. Wie ich mit 200 Kuchen meine Nachbarn eroberte, erschienen 2016 im Knaus Verlag.

46 46 Comic: Harald Rauser, Michael Meier

47 LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN 47

48 48 Man stehe mir bei! Mein Kind ist zum ersten Mal verliebt Manchmal wird die Liebe zum eigenen Kind auf eine harte Probe gestellt. Dann etwa, wenn sich der Nachwuchs seine Pubertät nimmt und plötzlich dessen erste große Liebe auf der Matte steht. Dann klingt Jugendliebe auf einmal nicht mehr nach unschuldiger Romanze, sondern nach Schwiegermutterpflichten und Älterwerden wie unsere Gastautorin Marie Stadler feststellte. D ie erste große Liebe... hach, war das schön. Also, die eigene. Wenn aber plötzlich dein Kind vor dir steht und dir die Liebe seines Lebens vorstellt, dann klingt Jugendliebe plötzlich gar nicht mehr niedlich, sondern ganz deutlich nach Herzlichen Glückwunsch, du bist alt!. Wurdest du nicht gerade erst geboren? Ich starre mein Kind an und fasse mir zur Vergewisserung an meinen Bauch. Jupp, der wabbelt eindeutig noch. Kann also nicht so lang her sein, das mit der Schwangerschaft. Alter, jetzt wirst du peinlich, flüstert meine Tochter beschämt und schlingt ihren Arm noch etwas fester um diesen Teenie, den sie mir gerade ohne Vorwarnung ins Haus gebracht und als ihren festen Freund vorgestellt hat. Der Kerl ist maximal 16 und findet es offensichtlich notwendig, im Herbst auch drinnen eine Sonnenbrille zu tragen. Vielleicht ist er verwandt mit Heino. Ich sehe mich vor meinem inneren Auge mit Heino auf der Hochzeit meines Kindes einen Discofox tanzen. Der Junge streckt mir zögerlich die Hand entgegen. Moin, sagt er, ohne dabei seine neue Freundin, also meine eigene Tochter, loszulassen. Da stehe ich also, völlig unvorbereitet in meinem ersten Schwiegermutter-Moment, und habe schon versagt. Ich bin wirklich peinlich. Hab ihn nicht mal ordentlich gegrüßt. Und das Schlimmste: Ich fühle mich zwanzig Jahre älter als noch vor zehn Minuten. MUSS ICH DAS? Wenn man den ersten Moment verpatzt, dann ist das ja gerade noch entschuldbar. Aber danach sollte es laufen. Ich sollte cool sein. Keine Fragen stellen. Den Fremden namens Roger als Familienmitglied in der Sippe aufnehmen. So tun, als wäre die ewige Liebe besiegelt und ich total entspannt. Stattdessen liege ich nachts wach und frage mich, ob ich die Sache mit der Aufklärung ernst genug genommen habe. Hätte ich ihr ein Bravo -Abo schenken sollen? Und muss ich ihr erlauben, bei Roger zu schlafen, um ihr zu zeigen, dass ich ihr vertraue? Darf ich sagen, dass ich seine Eltern jetzt nicht unbedingt kennenlernen will, Foto: DC Studio/AdobeStock

49 LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN 49 weil die erste Liebe erfahrungsgemäß nicht besonders lange hält, ich diese Elternzusammenkunft eine ganz peinliche Vorstellung finde und ich bestimmt einen Sekt dazu bräuchte, der mich wiederum dazu verleiten könnte, darüber zu diskutieren, wie man sein Kind Roger nennen kann? ICH WILL NOCH NICHT OMA SEIN Ich nehme mir trotzdem vor, cool zu bleiben. In meinen schlaflosen Nächten wiederhole ich mantramäßig in meinem Kopf: Sie muss ihre eigenen Erfahrungen machen. Sie darf Fehler machen. Roger ist ein wunderschöner Name. Tagsüber ist Roger jetzt tatsächlich Mitglied der Sippe. Sogar ein ganz brauchbares, um genau zu sein, das brauchbarste. Er fragt, ob er helfen kann, bevor wir essen, er zieht im Flur die Schuhe aus, räumt ungefragt sein Geschirr in die Spülmaschine und erklärt meiner Tochter ihre Mathehausaufgaben. Wegen guter Führung habe ich erlaubt, dass Roger am Wochenende bei uns übernachten darf. Wie gnädig, sagt meine Tochter, verlässt mit den Augen rollend den Raum. Als wenn wir es nicht auch tagsüber tun könnten. Roger grinst verschämt und trottet ihr hinterher. Ich schnappe nach Luft und sehe vor meinem inneren Auge ein Heino-Baby mit Sonnenbrille und I love Granny -Strampler auf meinem Arm. Ich werd aber nicht babysitten!, rufe ich den beiden wütend hinterher und weiß, dass ich jetzt endgültig den Uncool-Oscar gewonnen hab für die schlechteste Performance aller Zeiten. WO ZUM TEUFEL IST ROGER, WENN MAN IHN BRAUCHT? Und dann ist Roger plötzlich weg. Hat halt nicht gepasst, sagt meine Tochter mit müden Augen und latscht mit Schuhen ins Wohnzimmer. Kannste mir Mathe erklären? Wir sitzen zwei Stunden über Aufgaben, die ich schon damals nicht verstanden habe. Am Ende schreien wir uns an, sie knallt die Tür und ich decke alleine den Tisch fürs Abendessen. Und was hat nicht gepasst?, wage ich einen vorsichtigen Vorstoß, als sie sich wieder beruhigt hat. Er war halt einfach ein Idiot, sagt sie und beginnt zu schluchzen. Ich will ihr sagen, dass er das ganz sicher nicht war. Dass er ein ganz feiner Kerl war, dass ich meinetwegen auch ihr Heino-Baby hüte und dass sie ihn zurückholen soll. Sofort. Stattdessen tröste ich sie, nicke und sage: Klar, ein Idiot. Stimmt. Und dieser Name! Pfff. In dieser Nacht liege ich wieder lange wach. Habe so was Ähnliches wie Liebeskummer, vermisse das freche Grinsen, den vertrauten Klang seines furchtbaren Namens und die Sonnenbrille. Mir wird klar, was die eigentliche Schwierigkeit daran ist, wenn sich die eigenen Kinder verlieben: Man muss genau dann loslassen, wenn sie es tun. Ohne Abschied. Ohne Erklärung. Ohne Vetorecht. Und ich werde niemals Discofox mit Heino tanzen. Das muss man halt auch erstmal verkraften. Der Artikel erschien in einer leicht veränderten Fassung zuerst auf BARBARA DIGITAL,

50 50 LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN Die Chemie muss stimmen! Wenn das Herz tanzt und die Schmetterlinge im Bauch die Choreographie übernehmen, wenn sich jedes Molekül zu bewegen und das Leben vollkommen einfach und wunderbar scheint, dann ist vermutlich die Liebe im Spiel. Wie diese komplexe Empfindung genau entsteht, ist schwer, wenn nicht gar unmöglich zu entwirren. Über eines ist sich die Wissenschaft jedoch einig: Vieles, was die wohl mächtigste Kraft in unserem Leben so schön macht, haben wir einem hormonellen Feuerwerk in unserem Inneren zu verdanken. Text: Jasmin Prechtl Illustrationen: Michael Meier Als Romeo Julia erblickte, muss es in seinem Bauch gekribbelt haben. Sein Puls beschleunigte sich vermutlich, während seine Atmung flacher und seine Hände zunehmend feuchter wurden. Es war der Moment, in dem ein streng reguliertes System aus Hormonen die Regentschaft über seinen Körper übernahm. Das Gefühl der Verliebtheit entstand im Bruchteil einer Sekunde später in seinem Kopf. Als mentale Verarbeitung dessen, was in seinem Körper geschah. Wie dieses System funktioniert, haben Forscher auch heute noch nicht in allen Einzelheiten decodiert. Auch weil die meisten der beteiligten Botenstoffe im Gehirn gebildet werden, wo sie sich etwa durch Blutabnahme schlecht messen lassen. Und doch wissen die Wissenschaftler schon so manches über den biochemischen Cocktail von Verliebten. Denn auch wenn man die Hormone nicht isoliert betrachten darf, so scheinen doch vor allem vier körpereigene Botenstoffe darüber zu entscheiden, dass wir für die Reize unseres Gegenübers empfänglich sind. Ach, du Liebes-Glück! Einer dieser Botenstoffe ist das im Volksmund als Glückshormon bekannte Dopamin. Es wird freigesetzt, wenn wir überraschend eine Belohnung erhalten. Die psychische Wirkung dieses Neurotransmitters wird allerdings hauptsächlich im Bereich der Antriebssteigerung vermutet. Der stark erhöhte Dopaminspiegel frisch Verliebter sorgt damit nicht nur für Euphorie, sondern auch insgesamt dafür, dass wir uns Fremden gegenüber mehr als sonst öffnen und Interesse und Begeisterung empfinden. Eine weitere Folge des Glückshormons ist eine Art Tunnelblick: Wir haben nur noch Augen für diesen einen Menschen und alles um uns herum wird nebensächlich.

51 51 Das Herz klopft wie wild Als ob der Gefühlstaumel noch nicht perfekt wäre, schüttet unser Köper zudem vermehrt Adrenalin aus, das wir für gewöhnlich in Stresssituationen bilden. Aber auch wenn der Stress die ersten Treffen in diesem Fall positiv ist, lässt das körpereigene Aufputschmittel unser Herz rasen, die Knie weich und zittrig werden und es nimmt uns förmlich die Luft zum Atmen. Verrückt: nach dir! Für das schmerzliche Verlangen nach dem anderen ist das ebenfalls als Glückshormon bekannte Serotonin verantwortlich. Normalerweise sorgt der Neurotransmitter für Ausgeglichenheit, innere Ruhe und hilft sogar gegen Depressionen. Frisch Verliebten fehlt das Hormon oftmals jedoch nahezu vollkommen, ihre Gedanken kreisen oft über längere Zeit hinweg ausschließlich um den geliebten Menschen. Diese absolute Fokussiertheit führt dazu, so glaubt die Wissenschaft, dass neu Verliebten der rationale Blick verloren geht und daher der Hang zu törichten Handlungen steigt. Zudem stellt sich unmittelbar Sehnsucht nach dem anderen ein, wenn man sich auch nur kurze Zeit nicht sieht. Erst wenn der anfängliche Rausch in Liebe übergeht, normalisiert sich der Serotoninspiegel wieder. Komm kuscheln für immer Reif für die Liebe: Nach den ersten stürmischen Monaten entfaltet das Neuropeptid Oxytocin seine volle Wirkung, indem es Vertrauen und das emotionale Band zum Partner herbeiführt. Dabei scheint es so: Je mehr das auch als Schmusehormon bekannte Oxytocin in der Verliebtheitsphase ausgeschüttet wurde, desto wahrscheinlicher sind Treue und eine langfristige Paarbindung. Hatte der französische Philosoph Blaise Pascal also recht, als er sagte: Das Herz kennt keine Gründe, von denen der Verstand nichts weiß.? Biochemisch betrachtet, scheint das Gehirn dem Herzen zumindest voraus zu sein. In wen wir uns verlieben und warum, hat die Wissenschaft damit aber noch lange nicht erklärt. Und es wird womöglich auch weiterhin ein wunderschönes Geheimnis bleiben. Denn wichtig ist doch nur eines: Die Chemie muss stimmen!

52 52 Lieblingsstück(l)e Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll wusste schon der alte Goethe. Produkte, von Hand gemacht, haben einen besonderen Wert. Glückliche und zufriedene Abnehmer wissen es zu schätzen, wenn etwas mit viel Zeit und Hingabe hergestellt wird. In den Handwerksbetrieben und Werkstätten der Stiftung entstehen viele Produkte, von denen man mit Fug und Recht behaupten kann: Mit Liebe gemacht. Text: Martin Cyris Fotos: Björn Hänssler

53 KLEINES GLÜCK 53 Weidenkorb Bei uns darf traditionelles Handwerk weiterleben, sagt Gabriele Higler. Sie ist Gruppenleiterin in der Korbmacherei der Stiftung. Für Menschen mit Sinnesbehinderungen ist es weitaus mehr, als ein Arbeitsplatz. Es ist nicht zu hoch gegriffen, ihn als Lebensmittelpunkt zu beschreiben. Den Korbmachern in der Stiftung bietet er die Chance, etwas zu (er)schaffen. Erfolgserlebnisse zu spüren und Anerkennung zu erhalten. Von der Kundschaft, die die Körbe mit viel Bewunderung bestaunt. Und nicht selten mit Dankbarkeit. Denn wo sonst bekommt man heutzutage noch direkt aus der Werkstatt kunstvoll von Hand geflochtene Weidenkörbe? Joachim Burger (Foto rechts Mitte) hat in seinem Leben schon über 8400 Exemplare gefertigt. Es macht viel Spaß, wie er sagt. Seit 42 Jahren ist er in der Korbmacherei. Nebenan werkelt Manfred Trapp (Foto links) an einem geflochtenen Papierkorb. Manfred Trapp ist wie Joachim Burger taubblind und geht förmlich in der Flechtkunst auf. Nicht selten hat er, als er noch über der Korbmacherei gewohnt hat, nach Feierabend eine Extraschicht eingelegt. Gabriele Higler ist überzeugt: Er liebt seine Arbeit wirklich. Kein Wunder, dass die Korbmacherei Stammkunden hat. Einer reist einmal im Jahr extra aus der Schweiz an, und bringt auch immer einen Kuchen mit. Bestimmt ebenfalls mit Liebe gemacht.

54 54 KLEINES GLÜCK Plunderteigtaschen Weil sie bei seinem Bäcker in Sulgen immer so schnell ausverkauft sind, macht Marcel Zeiger, 20-jähriger Bäcker-Azubi in der Stiftung, seine Lieblingsstückle einfach selbst: leckere Plunderteigtaschen mit einer Füllung aus Schokolade und Pudding. Und das mit viel Sorgfalt und Akribie. Damit die süßen Stückle wie aus dem Ei gepellt auf dem Backblech landen, greift er sogar zu einem Lineal. Damit misst Marcel, der in der Internatsgruppe Karolina in Sulgen wohnt, die exakten Abstände ein, um den Teig mit einem scharfen Messer anzuritzen. Mithilfe der Einstiche bekommen die Teigtaschen beim Backen schöne Zacken und eine abgerundete Form. Und mithilfe von Eigelb beim Backen eine goldgelbe Farbe, die nicht nur Marcel das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Instandhalten von Mobiliar, Reparieren, Türen setzen und Möbel aufstellen: Schreibtische und Regale, Garderoben und Betten und so weiter. Im Alltag gibt es in den Wohngruppen, Bildungs- und Arbeitsräumen der Stiftung für die Schreinerei der Stiftung immer viel zu tun. Zur Freude von Schreinermeister Jürgen Gruber: Ich bin Schreiner aus ganzem Herzen, sagt er. Wohl besser: Mit vielen Herzen. Denn er und seine Azubis verstehen sich auch darauf, für externe Kundschaft etwa für den Adventsmarkt und den Wallfahrtsladen kleine Schmuckstücke aus Holz zu schreinern. Etwa Holzstelen in Herzform, Kreuze, Vogelhäuschen ( die sind der Renner ), Holzspielzeug oder Puppenwiegen natürlich mit Herzchen verziert. Er liebt seinen Job und den Werkstoff: Holz ist ein sehr angenehmes Produkt, es lebt, sagt Gruber. Auch der Geruch begeistere ihn. Er riecht an einer Holzschale aus Zirbenkiefer und inhaliert den würzigen Duft. Wissenschaftler haben längst herausgefunden: Die ätherischen Öle der Zirbe haben eine positive Wirkung auf drei Mal darf man raten das Herz. (Im Foto: Robin Haas, Fachpraktiker für Holzverarbeitung) Herzstele

55 Laugenbrezel Ein dickes Bäuchle und dünne Ärmle. Solcherlei Proportionen beschreiben nicht die schwäbische Traumfigur, sondern die perfekte Brezel. Dieter Kirgus hat den Dreh raus, pardon: die Schlinge. Das Brezelschlingen gehört zum wichtigsten Rüstzeug eines Bäckers im Südwesten. Schließlich ist die Laugenbrezel das wichtigste Gebäck, so der Bäckermeister. Ein ganzes Blech, das sind rund 30 Exemplare, schafft Dieter Kirgus in zweieinhalb Minuten. Damit s gelingt, muss der Brezelteig schön kühl sein. Deshalb rührt er allmorgendlich er steht in der Regel spätestens um halb drei Uhr morgens in der Backstube der Stiftung Eis unter den Weizenmehlteig. Durchschnittlich 300 Brezeln landen täglich im Backofen. Nach acht Minuten sind sie bei 230 Grad unten schön kross und oben schön fleischig. Viele Kunden kommen extra wegen der Brezeln nach Heiligenbronn. Seine handwerklichen Kenntnisse gibt Dieter Kirgus gerne an Praktikanten und Auszubildende weiter. Zum Beispiel an Ajaz Ali (Fotos oben), der als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling nach Deutschland kam. Auf die Frage nach seiner Nationalität antwortet er wie aus der Pistole geschossen: Schwabe! Kein Wunder, dass auch Ajaz längst weiß, wie man echte schwäbische Brezeln macht.

56 56 Vor Sabine Kast steht eine eiserne Maschine, die nicht viele Zeitgenossen kennen dürften. Gehört sie doch zu einer aussterbenden Gattung. Genau wie das Handwerk, das Sabine Kast mit soviel Eifer ausübt: das Bürstenmachen. Mit ihrer Bündelabteilmaschine trennt die Bürstenmacherin Haare oder Borsten zu kleinen Bündeln. Diese werden einzeln und von Hand auf bereitgelegte Körper aus Holz oder Kunststoff angebracht. Auf diese Weise entstehen in der Bürstenmacherei der Stiftung die verschiedensten Besen und Bürsten, Kratzer und Wischer, Feger und Schrubber. Am allerliebsten stellt Sabine Kast aber Rosshaarbesen aus echtem Rosshaar her. Weil ich Pferde so mag, sagt sie. Weil Pferde in der Bürstenmacherei keinen Zutritt haben, muss sie mit deren Haaren Vorlieb nehmen. Das fühlt sich aber auch gut an, sagt Andrea Kast, ich mag diese Arbeit sehr. Während sie erzählt, arbeitet sie ganz routiniert weiter. Stetig und behende zieht sie ein Haarbündel nach dem anderen durch vorgebohrte Löcher und befestigt sie mit einer Drahtschlinge, nach einem altüberlieferten Schlingen- und Schlaufverfahren. An einem guten Tag schafft sie sechs bis sieben Besen. Das sind rund 1200 Löcher, die mit einem Haarbündel versehen werden. Eine erstaunliche Zahl. Ihr Arbeitspensum notiert sie täglich ganz penibel in einem Büchlein, das an ihrem Arbeitsplatz liegt. Auf dem Umschlag steht: Nimm dir die Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen. Mit ihrer Arbeit macht Andrea Kast, die mit Brille über rund 20 Prozent Sehstärke verfügt, definitiv viele schwäbische und badische Kehrwochenhaushalte glücklich. Rosshaarbesen Klostersalami Bei Paul Fehrenbacher geht s immer um die Wurst. Doch deshalb in Stress und Hektik zu verfallen, das ist nicht die Art des Metzgermeisters. Schmackhaftes braucht schließlich neben viel Knowhow auch die nötige Zeit. Und die bekommen die Produkte aus der Wurstküche der Stiftung. Nicht zuletzt die Klostersalami, einer der Renner im Sortiment. Ich komm kaum nach damit, sagt Paul Fehrenbacher. Kreiert wurde sie zum 150-jährigen Jubiläum des Klosters Heiligenbronn. 14 Tage darf sie sich Zeit nehmen, um in aller Ruhe zu reifen und ihr volles Geschmackspotenzial zu entfalten. Unter anderem wegen ihr kommt die Kundschaft auch von weiter her und belagert nicht selten schon einige Zeit vor der Öffnung den Metzgerladen, in dem sich schnell eine Warteschlange bildet. Eine erstaunliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die Metzgerei als improvisierter Mitarbeiterverkauf begann. Einmal im Monat wurden Wurstdosen an einem Stand neben der Pforte verkauft. Heute sind Wienerle, Salami & Co. nicht mehr wegzudenken. Dank des Teams von Paul Fehrenbacher, dem man alles, bloß keine Wurstigkeit nachsagen kann.

57 KLEINES GLÜCK 57 Wachskerzen In Heiligenbronn gibt es seit jeher Menschen, die sich ihrer Aufgabe mit viel Idealismus widmen. Ihre Hingabe erhellt so manches Leben. Schwester Bernadette Gaile tut das auf besondere und ganz praktische Weise, denn sie macht Licht greifbar: Ihre Kerzen sorgen dafür, dass ein jeder Licht aus Heiligenbronn mit nach Hause nehmen und dort entzünden kann. In ihrer kleinen Kerzenwerkstatt im Konvent Elisabeth verziert sie Wachskerzen mit christlichen Motiven. Geradezu andächtig schneidet sie mit einem Skalpell kleine Stücke aus bunten Wachsplatten. Über 50 verschiedene Farbtöne liegen bereit, sorgfältig in einem alten Medizinschrank verstaut. Diese Arbeit ist wie Meditation, sagt Schwester Bernadette, die einmal pro Woche von Schwester Johanna Konrad unterstützt wird. Beide legen auch immer wieder Gebete in ihre Werke. Vor allem wenn es sich um personalisierte Unikate für Taufen, die Erstkommunion oder Eheschließungen geht. Menschliche Wärme, die nicht nur spirituell sondern auch ganz konkret hilft: sorgt sie doch dafür, dass die angeweichten Wachsplatten an den Kerzen haften, ganz ohne chemische Hilfsmittel. Das gewisse Extra liefern Goldfäden. Eigentlich viel zu schön zum Abrennen. Schwester Bernadette protestiert behutsam, wie es ihre Art ist: Unsere Kerzen sind zum Anzünden. Für ein Licht mehr in der Welt. Wenn Sabine Kräutle Hand anlegt, dann erstrahlt die Sonne. Die Flechterin ist beim Stuhlflechten auf ein filigranes Muster spezialisiert, das eine Halbsonne darstellt. Mit einer aufwendigen und traditionellen Flechttechnik namens Wiener Achteckgeflecht möbelt sie alte Stühle wieder auf, deren Sitzflächen im Laufe der Zeit kaputt gegangen sind. Mit geübten Handgriffen stellt sie die komplizierten Muster her. Rund eineinhalb Wochen dauert es, bis ein Stuhl mit diesem Geflecht versehen ist. Man muss sehr genau arbeiten und sich ziemlich konzentrieren, berichtet Sabine Kräutle, die nur über einen schwachen Sehrestwert verfügt. Ihr ausgeprägtes Fingerspitzengefühl gleicht die Einschränkung beim Arbeiten aus. Die ersten Versuche seien noch schwierig gewesen, doch jetzt mache ihr das Stuhlflechten und vor allem dieses Mustern enorm viel Spaß, ich kann mich richtig in die Arbeit vertiefen. Was sich eindeutig an den akkuraten Ergebnissen ablesen lässt. Die Fingerfertigkeit von Sabine Kräutle hat sich herumgesprochen, sie ist eine gefragte Handwerkerin. Kunden müssen sich schon mal zwei bis drei Monate gedulden, bis sie ihre neuen alten Stühle wieder in Empfang nehmen dürfen, die von Sabine Kräutle liebevoll wieder aufgepäppelt wurden. Stuhlgeflecht

58 58 Große Gefühle Lieder werden aus den unterschiedlichsten Gründen und zu den verschiedensten Themen geschrieben. Das vielleicht größte Motiv ist die Liebe. So begleiten uns romantische Melodien durch die schönsten Stunden zu zweit, aber auch hinweg über die dunklen Stunden einer zerbrechenden Beziehung. Grund genug, ihnen in dieser Ausgabe des franziskusboten ein wenig Platz einzuräumen. Quasi als Medley. Und wie könnte es anders sein in Form eines Liebesbriefes. 1 B. B. King: Stand by me, 2 Elton John: Your song, 3 Metallica: Nothing else matters, 4 The Beatles: I want to hold your hand, 5 Guns N Roses: Patience, 6 Silbermond: Ja, 7 Joe Cocker: You are so beautiful, 8 Lionel Ritchie: Hello, 9 Sportfreunde Stiller: Ein Kompliment, 10 Roland Kaiser: Santa Maria, 11 Elvis Presley: Can t help falling in love, 12 Helene Fischer: Atemlos, 13 The Beach Boys: God only knows, 14 Bruno Mars: Marry you, 15 Marius Müller-Westernhagen: Weil ich dich liebe, 16 Beyoncé: Crazy in love, 17 Foreigner: I want to know what love is, 18 The Beatles: All you need is love, 19 Tim Bendzko: Sag einfach Ja Redaktion: Jasmin Prechtl

59 KLEINES GLÜCK 59 1 Michael Jackson: Billie Jean, 2 Lana del Rey: Lucky ones, 3 Sinéad O Connor: Nothing compares to you, 4 Taylor Swift: Love story, 5 Phil Collins: Against all odds, 6 Chris Isaak: Wicked Game, 7 Bonnie Tyler: Total eclipse of the heart, 8 The Rolling Stones: Angie, 9 Pink: I don t believe you, 10 Robbie Williams: Angels, 11 Cindy Lauper: Time after time, 12 Wham: Careless whisper, 13 Amy Winehouse: Back to black, 14 Die Fantastischen 4: Sie ist weg, 15 Tina Turner: What s love got to do with it, 16 Heinz Rudolf Kunze: Dein ist mein ganzes Herz, 17 The Scorpions: Still loving you, 18 The Police: Every breath you take, 19 Toni Braxton: Un-break my heart, 20 Adele: Someone like you, 21 Sabrina Setlur: Du liebst mich nicht Kalligraphie & Illustration: Michael Meier

60 60 KLEINES GLÜCK Startschuss für Spendenaktion Sport hat hohen Stellenwert an den Heiligenbronner Schulen von Ewald Graf Entwurf für die geplante Schulsporthalle St. Christophorus in Heiligenbronn in der Nordansicht. Schülern mit Sehbehinderung helfen bei ihrem Sport gute, blendfreie Beleuchtung, kontrastreiche Linien und Begrenzungen auf dem Boden wie auch Hilfsmittel wie die Sonnenbrille gegen Blendung. D er Sport hat einen hohen Stellenwert an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) der stiftung st. franziskus heiligenbronn. Für hörgeschädigte wie sehbehinderte Kinder und Jugendliche sind Spiel, Sport und Bewegung wichtig für die Entwicklung. Nur, wenn sie in jungen Jahren lernen, sich angstfrei zu bewegen, sind sie später in ihrer Beweglichkeit weniger eingeschränkt. Das steigert ihre Lebensqualität enorm. Eine bewegungsfördernde Lernumgebung ist daher notwendig. Die in Heiligenbronn vorhandene Sporthalle entspricht nicht mehr den Voraussetzungen für den heutigen Sportunterricht. Die Licht- und Geräuschverhältnisse sind schlecht. Zudem sind Spielfeld und Geräteräume zu klein. Das Sportangebot der Schulen kann folglich nur in reduzierter Form angeboten werden. Der Wunsch nach einem Neubau besteht schon längere Zeit. Aber jetzt wird dieses Bauvorhaben konkret. Die Stiftung ist in Gesprächen mit einem Fotos: Nikolaus Grünwald

61 61»Wir machen Schule. Machen Sie mit.«die stiftung st. franziskus heiligenbronn baut eine neue Schulsporthalle für sinnesbehinderte Kinder, um sie in ihrer Entwicklung umfassend zu fördern. Sie sollen dort springen, spielen und trainieren können wie Kinder ohne Handicap. Taktile Hallenumrandung, blendfreie Beleuchtung, Akustikdecken und rollstuhlgerechte Räume sind einige wesentliche Merkmale. Leider auch kostenträchtige. Sport hilft, Barrieren zu überwinden. Helfen Sie mit! Weitere Informationen: Bauunternehmen und plant mit St. Christophorus eine neue Schulsporthalle. Sie wird in zwei Bereiche teilbar sein, ist barrierefrei und ermöglicht es den sinnes- und mehrfachbehinderten Kindern, sich frei und sicher zu bewegen. Doch um den Bau finanzieren zu können, ist die Stiftung auch auf die Hilfe von Spendern angewiesen. Auch Sie, die Leser des franziskusboten, bitten wir um Ihre Hilfe bei dem Spendenprojekt Wir machen Schule. Machen Sie mit. Für die ganzheitliche Förderung unserer Schüler mit Einschränkungen braucht es nicht nur moderne Schulräume, sondern auch passende Räumlichkeiten und Materialien für den Schul- und Freizeitsport. Der Startschuss für die Spendenaktion ist erfolgt und hat auch schon Gehör gefunden: es sind bereits über Euro an Spenden zusammengekommen! WAS MACHT DIE NEUE SCHULSPORTHALLE SO BESONDERS? Die Rücksicht auf die Einschränkungen unserer Schüler durch ihre Hör- und Sehbehinderungen oder auf weitere körperliche Behinderungen bringen schon beim Bau spezifische Anforderungen mit sich, die sich auch kostenmäßig auswirken. Solche Besonderheiten sind etwa: Große Geräteräume: Große Gegenstände wie rollstuhl- oder blindengerechte Turn- und Sportgeräte sollen Platz finden. Die Schüler können darin auch benötigte Sachen selbständig holen und wieder versorgen. Taktile Hallenumrandung: Nicht nur sichtbare, sondern auch taktil fühlbare Hallenumrandungen helfen blinden Kindern, sich angstfrei zu bewegen. Noppen auf dem Boden zeigen an, wann sie kurz vor der Wand stehen und bremsen müssen. Die Wandflächen werden zudem mit einem Prallschutz ausgerüstet. Blendfreie Beleuchtung: Mit speziellen Beleuchtungsmitteln wird Streulicht vermieden. Klare Strukturen und kontrastreiche Bodenlinien erleichtern die Orientierung. Schalldämmende Akustikdecken: Um hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen die bestmögliche akustische Wahrnehmung zu verschaffen, wird die Halle über halldämmende Decken, Böden- und Wandelemente verfügen. Rollstuhlgerecht: Schüler mit Körperbehinderung können dank rollstuhlgerechter und barrierefreier Wege und Eingänge die Umkleiden, Duschen und Toiletten ohne Hürden benützen. Ein Deckenlifter hilft beim Umsetzen von Menschen mit schwerer Körperbehinderung. LANDESSCHULSPORTFEST AM 12. JULI Die Schulen der Stiftung suchen auch immer wieder die sportlichen Herausforderungen und stellen sich dem Wettbewerb mit anderen. Das gilt für Turniere wie für Wettbewerbe z. B. im Skisport, die Hörgeschädigtenschulen wie auch Blinden- und Sehbehindertenschulen untereinander austragen. Ein solches Highlight wird am Donnerstag, 12. Juli, auf dem Sportgelände in Schramberg-Sulgen über die Bühne gehen, ausgerichtet von unserem SBBZ Sehen Heiligenbronn: einen ganzen Tag lang messen sich die Mannschaften von allen baden-württembergischen Blinden- und Sehbehindertenschulen (SBBZ Sehen) in den leichtathletischen Disziplinen, im Schwimmen und im Goalball, einer Ballsportvariante für blinde und per Augenbinde nichtsehende Menschen. Zu diesen Wettkämpfen ist auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen (nähere Infos demnächst unter www. sbbz-sehen-heiligenbronn.de). Kontakt: Anna-Maria Kallweit Telefon Spendenkonto Kreissparkasse Rottweil IBAN DE Stichwort»Wir machen Schule«

62 62 KLEINES GLÜCK Der kleine Franziskus Im Frühtau zu Walde Franz und Leo befinden sich auf dem Rückweg von Bevagna nach Assisi. Vom Einbruch der Dunkelheit überrascht, kommen die beiden überein, sich ein Nachtlager auf dem weichen moosbedeckten Boden einzurichten. Während die Gefährten schließlich selig schlummern, raschelt es überall um sie herum im Dickicht. Es sind die nachtaktiven Tiere des Waldes, die auf der Suche nach Nahrung ihr Revier durchstreifen. Mit den ersten Lichtstrahlen des folgenden Morgens erwachend, beschließen Franz und Leo, ihre vom Schlaf steif gewordenen Glieder an einem Feuer zu wärmen und ein karges Frühstück aus Wurzeln und Beeren zu genießen. Für die von der Jagd erschöpften Waldbewohner wird es indessen höchste Zeit, in ihre Baue zurückzukehren. Doch, oh weh! Von den Flammen und der ungewohnten menschlichen Gesellschaft irritiert, haben zwei von ihnen völlig vergessen, welcher der zahlreichen Eingänge der richtige zu ihren unterirdischen Höhlen ist. Kannst du Fuchs und Dachs behilflich sein, indem du ihnen den Weg weist? Auflösung auf Seite 67 Illustration: Michael Meier, Text: Jasmin Prechtl

63 KLEINES GLÜCK 63 Gewinnspiel Viele Menschen lieben es, Rätsel zu lösen. Sie auch? Wie immer ergeben bei unserem Gewinnspiel die richtigen Antworten mit den angegebenen Buchstaben das Lösungswort Der Mai gilt als der Monat der Gefühle und des Erwachens, sein Beiname lautet a) Neumonat LIE b) Sonnenmonat H c) Wonnemonat SCHM Welches berühmte Quartett sang den Hit All you need is love? a) The Beatles ETT b) James Last Orchester BE c) Modern Talking ERZ In welcher norditalienischen Stadt spielt die Liebestragödie von Romeo und Julia? a) Venedig S b) Verona ER c) Florenz RA 4 5 Liebe sagt man schön und richtig ist ein Ding, was äußerst wichtig. Von welchem deutschen humoristischen Dichter stammt dieses Bonmot? a) Wilhelm Busch LING b) Robert Lembke AU c) Eduard Mörike S Wie oft wird der Ausdruck Liebe im deutschen Grundgesetz verwendet? a) Ein Mal EN b) 99-mal BER c) Kein einziges Mal E Haben Sie das Rätsel gelöst? Dann machen Sie mit und gewinnen Sie einen von unseren attraktiven Preisen: 1. Preis: Gutschein im Wert von 50 Euro für einen Einkauf von mit Liebe gemachten Produkten aus unseren Läden in Heiligenbronn Einsendungen mit dem richtigen Lösungswort und Ihrer Adresse per Post an: stiftung st. franziskus heiligenbronn, Redaktion franziskusbote Kloster 2, Schramberg, oder per Fax: , oder per Mail: franziskus-bote@stiftung-st-franziskus.de Einsendeschluss: Montag, 18. Juni 2018 Die Auflösung und die Gewinner finden Sie in der nächsten Ausgabe des franziskusboten (Nr. 3/2018). Personen unter 18 Jahren dürfen nicht teilnehmen. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind auch die Mitglieder der Redaktion und des Referats Kommunikation. Die Gewinne werden unter den Einsendern mit dem richtigen Lösungswort ausgelost. Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens und Wohnorts im franziskusboten einverstanden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Auflösung des Gewinnspiels aus Heft Nr. 1/2018: Das richtige Lösungswort lautete Phantomschmerz. Die Gewinner der Verlosung sind: 1. Preis (Führung zur Wallfahrt in Heiligenbronn mit 10 Personen): Elisabeth Frank, Rottweil 2. und 3. Preis (je ein Gutschein für eine Tages- oder Abendveranstaltung im Haus Lebensquell): Roland Wolf, Rottweil, und Doris Vollmair, Rottweil 2. Preis: eine von den Heiligenbronner Schwestern verzierte Kerze im Wert von bis zu 30 Euro 3. Preis: ein Gutschein für Kaffee und Kuchen für zwei Personen im neuen Pausenraum Café Chiara Redaktion: Martin Cyris; Fotos: Björn Hänssler

64 64 RESONANZRAUM RUND UM DIE STIFTUNG Gnadenbild zurück an der Quelle Pfarrer Richard Schitterer trug das Wallfahrts-Gnadenbild am Ende des Wallfahrtsgottesdienstes zurück an seinen Platz in der Gnadenkapelle über der Quelle. Während der Renovation waren auch die vom gehörlosen Künstler Paul Hirt stammenden Wandgemälde der Gnadenkapelle restauriert worden. Z um Abschluss der Renovierungsarbeiten in der Wallfahrtskirche St. Gallus in Heiligenbronn wurde das Wallfahrts-Gnadenbild von der Hauskapelle des Klosters mit einer Prozession wieder zur Quelle zurückgeführt. Im Wallfahrtsgottesdienst vor Palmsonntag schritt Generaloberin Schwester Agnes Löber mit der Marien-Skulptur aus dem 14. Jahrhundert an der Spitze der Prozession. Hausgeistlicher Pfarrer i.r. Richard Schitterer erteilte mit dem Gnadenbild in den Händen den Segen und brachte es zurück an seinen Platz in der Gnadenkapelle, wo die Schwestern noch das Heiligenbronner Wallfahrtslied Jungfrau, Mutter, schmerzensreiche anstimmten. Ihr längstes Exil erlebte die viel besuchte Heiligenbronner Pietà während des Dreißigjährigen Kriegs, als sie für fünf Jahre in Oberndorf in Sicherheit gebracht und 1637 in einer feierlichen Prozession zurückgetragen wurde. So lange dauerte das Exil des Gnadenbilds diesmal nicht. Ende Januar begannen die Renovierungsarbeiten im Innern der St. Gallus-Kirche. Hauptsächlich Malerarbeiten wurden vorgenommen, für die der Kirchenraum komplett eingerüstet wurde. Die Wände wurden neu gestrichen und die Gemälde in der Gnadenkapelle restauriert. Kreuzweg und Votivtafeln wurden gereinigt und neu befestigt. Die Türen erhielten neue Schlösser und auch der Orgelbauer nutzte die Schließung der Kirche zu Wartungsarbeiten. Während dieser Zeit fanden die Gottesdienste und Andachten in der Hauskapelle der Franziskanerinnen statt, in der auch die Gnadenmutter-Skulptur ihren Platz fand. Foto: Ewald Graf

65 RESONANZRAUM 65 RUND UM DIE STIFTUNG»Saubachkomede«in ausverkauftem Haus L ängst keine Geheimtipps mehr sind die jährlichen Benefizkonzerte des SBBZ Sehen in Baindt, die ihren blinden und sehbehinderten Schülern zugute kommen. Und so ging Ende März in der schon lange vorher ausverkauften und bis auf den letzten Platz besetzten Turnhalle ein schwäbischer Comedy-Abend der Extraklasse mit der Saubachkomede über die Bühne. Die Aufwärmrunde im Foyer der Schule bestritt das Gitarrenduo von Sambucca unplugged bestens gelaunt und mit abwechslungsreicher Musik. Die Gäste konnten sich bei Schmalzbrot, Wurstsalat, Kässpätzle und Kuchen auch in dieser Reihenfolge für den Abend stärken und so den Erlös für die Schulprojekte erhöhen. Die Comedy-Truppe aus Äpfingen bei Biberach entführte die Besucher in eine skurrile Welt urschwäbischer Begebenheiten mit ihrem aktuellen Programm Nudla wille aber broidte. Ob im Wellness-Salon Mister Biutiful, bei einer Internetbeichte, im Gespräch übers Rasenmähen am Samstagmittag oder mit den Sorgen hungernder Väter am Hochzeitsbüfett die fünf gestandenen Mannsbilder zogen mit Wortwitz und Charme ihr Publikum in ihren Bann und strapazierten ihr Zwerchfell. Tiefe Einblicke in die urschwäbische Seele gab die Comedy-Truppe Saubachkomede bei ihrem Gastspiel in Baindt zum Vergnügen des Publikums. Der rundum gelungene Abend klang dann ganz spontan mit einem kleinen Extrakonzert aus saugmiatlich halt. Teilhabe-Beratung für Taubblinde wird gefördert F ür Menschen mit Taub blindheit/hörsehbehinderung bietet die stiftung st. franziskus heiligenbronn eine unabhängige Teilhabeberatung perspektivisch an vier Standorten in Baden-Württemberg. Dieses Angebot wird nun vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit ca Euro für die Laufzeit von zunächst drei Jahren bis Ende 2020 gefördert. Zwei Beratungsangebote durch Wolfgang Hug in Freiburg und Almuth Kolb in Rottweil sind bereits vorhanden. Wolfgang Hug in Freiburg und Almuth Kolb in Rottweil mit Sprechstunden auch in anderen Städten bieten bereits eine unabhängige Beratung für Menschen mit Taubblindheit. Ziel ist eine niedrigschwellige und möglichst unabhängige Beratung zur Stärkung der Selbstbestimmung durch einen Berater oder eine Beraterin, die die Besonderheiten einer Taubblindheit/Hörsehbehinderung kennt und über die erforderlichen Kommunikationsformen verfügt. Notwendige Maßnahmen, um die Selbstständigkeit zu fördern, zu stärken und so lange als möglich zu erhalten, sollen ergriffen werden, um teilstationäre und statio näre Leistungen zu verhindern. Fotos: Stefan Müller, Archiv Stiftung

66 66 RESONANZRAUM Die Geschichte vom Wahnsinn und der Liebe Quelle: E ines Tages entschloss sich der Wahnsinn, seine Freunde zu einer Party einzuladen. Als sie alle beisammen waren, schlug die Lust vor, Verstecken zu spielen. "Verstecken? Was ist das?" fragte die Unwissenheit. "Verstecken ist ein Spiel: einer zählt bis 100, der Rest versteckt sich und wird dann gesucht" erklärte die Schlauheit. Alle willigten ein bis auf die Furcht und die Faulheit. Der Wahnsinn war wahnsinnig begeistert und erklärte sich bereit zu zählen. Das Durcheinander begann, denn jeder lief durch den Garten auf der Suche nach einem guten Versteck. Die Sicherheit lief ins Nachbarhaus auf den Dachboden, man weiß ja nie. Die Sorglosigkeit wählte das Erdbeerbeet. Die Traurigkeit weinte einfach so drauf los. Die Verzweiflung auch, denn sie wusste nicht, ob es besser war sich hinter oder vor der Mauer zu verstecken. "...98, 99, 100!" zählte der Wahnsinn. "Ich komme euch jetzt suchen!" Die erste, die gefunden wurde, war die Neugier, denn sie wollte wissen, wer als erster geschnappt wird und lehnte sich zu weit heraus aus ihrem Versteck. Auch die Freude wurde schnell gefunden, denn man konnte ihr Kichern nicht überhören. Mit der Zeit fand der Wahnsinn all seine Freunde und selbst die Sicherheit war wieder da. Doch dann fragte die Skepsis: "Wo ist denn die Liebe?" Alle zuckten mit der Schulter, denn keiner hatte sie gesehen. Also gingen sie suchen. Sie schauten unter Steinen, hinterm Regenbogen und auf den Bäumen. Der Wahnsinn suchte in einem dornigen Gebüsch mit Hilfe eines Stöckchens. Und plötzlich gab es einen Schrei! Es war die Liebe. Der Wahnsinn hatte ihr aus Versehen das Auge rausgepiekst. Er bat um Vergebung, flehte um Verzeihung und bot der Liebe an, sie für immer zu begleiten und ihre Sehkraft zu werden. Die Liebe akzeptierte diese Entschuldigung natürlich. Seitdem ist die Liebe blind und wird vom Wahnsinn begleitet... Feedback unserer Leser Roswitha Fugmann Tuttlingen Der aktuelle franziskusbote widmet sich dankenswerter Weise einem existenziellen Thema: dem Schmerz und seinen vielen Facetten. Im Interview mit dem Neurologen Professor Dr. Peter Martin ( Kein Mensch muss das aushalten, S. 12) wird u.a. die Frage gestellt, ob wir trainieren können, bestimmte Schmerzen besser auszuhalten. Die Antwort von Professor Martin bezieht die Musik als Hilfsmittel mit ein. Dazu möchte ich ergänzen, dass es keine musikalische Hausapotheke gibt, mithilfe derer man verordnen kann, Vivaldi oder Mozart usw. gegen Schmerzen aller Art einzusetzen. Ein gewisses Hintergrundwissen über die Wirkung von Musik ist erforderlich, um sie als Heilmittel einzusetzen. Musiktherapeuten verfügen über dieses Wissen. In der Regulativen Musiktherapie (Musik hören) wird z.b. Musik gezielt eingesetzt, um die Wahrnehmung positiv zu beeinflussen. Selbst bei Patienten im Wachkoma oder bei geistiger und/oder körperlicher Beeinträchtigung kann der gezielte Einsatz von Musik Schmerzen lindern und die Befindlichkeit (und damit Lebensqualität) verbessern. Es ist jedoch erforderlich, mit geeigneter Musik auf den einzelnen Menschen einzugehen und sie nicht nur als Hintergrundmusik abzuspielen. Ich bin als freiberufliche Musiktherapeutin u.a. im Einsatz in den Stiftungs-Altenzentren St. Anna und Bürgerheim in Tuttlingen sowie St. Antonius in Mühlheim.

67 RESONANZRAUM 67 Marga Herzog Aichhalden Bekam von Ihnen vor einiger Zeit den franziskusbote 1/2018 zugesandt (vermutlich aufgrund einer Spende). Das Heft hat mir sehr gut gefallen. Frage: Was muss oder kann ich tun, um den Boten regelmäßig zu bekommen? Anmerkung der Redaktion: Es ist richtig, dass bei Spenden ab 50 Euro die Spender den franziskusboten automatisch und kostenlos zur Lektüre zugesandt bekommen. Sie bekommen auch die folgenden Ausgaben zugesandt. Wenn ein Spender (oder anderer Abonnent) keinen Bezug des franziskusboten mehr wünscht, kann er oder sie dies schriftlich oder mündlich an die Redaktion melden. Interessenten, die unsere Zeitschrift wieder oder neu (unabhängig von einer Spende) zugesandt bekommen möchten, können sich ebenfalls an die Redaktion wenden und Ihre Postadresse mitteilen. Wir freuen uns über neue Leser! Auflösung Kinderrätsel von Seite 62 IMPRESSUM franziskusbote Zeitschrift der stiftung st. franziskus heiligenbronn Herausgeber: Hubert Bernhard und Dr. Michael Wollek, Vorstand Erscheinungsweise: vierteljährlich Auflage: Redaktion: Ewald Graf (verantwortlich) Freie redaktionelle Mitarbeit: Mona Meier, Jasmin Prechtl, Martin Cyris, Andrea Mertes Konzeption: HOPFER Public Relations, Oberndorf, Jasmin Prechtl, Stuttgart, Daniel Bognár, Stuttgart Illustration: Michael Meier Illustrator Comic: Harald Rauser, Michael Meier Gestaltung & Umsetzung: Daniel Bognár/DAMENTENNIS Christian Schütz/konzeptklar Fotografie: Christian Mader, Stuttgart, Björn Hänssler, Neuhausen, Annette Cardinale, Esslingen, Referat Kommunikation und Archiv der Stiftung Druck: Otto-Druck, Oberndorf Papier: Recyclingpapier Circle matt Versand: Werkstatt für behinderte Menschen Heiligenbronn Postanschrift: Redaktion franziskusbote Kloster 2, Schramberg- Heiligenbronn Telefon: , Fax: stiftung-st-franziskus.de Änderungen der Anschrift, Ab- und Neubestellungen bitte an die obige Adresse. Auch Ausgaben in Blindenschrift sind erhältlich. ANZEIGENSCHLUSS FÜR DIE NÄCHSTE AUSGABE: FREITAG, 22. JUNI 2018 Illustration: Michael Meier

68 68 RESONANZRAUM Stiftungskalender MAI 2018 Dienstag, 22. Mai Villingen-Schwenningen Beginn der Pfingst-Ferieninsel 9 Uhr, David-Fuchs-Haus Donnerstag, 24. Mai Heiligenbronn Stille Stunde für Mitarbeiter 10 Uhr, Hauskapelle der Schwestern Dienstag, 29. Mai Heiligenbronn Radausfahrt für Mitarbeiter Uhr, Haus St. Konrad Donnerstag, 31. Mai Mühlheim an der Donau Fronleichnamsprozession am Altenzentrum ca. 10 Uhr, St. Antonius JUNI 2018 Sonntag, 3. Juni Trossingen Musik zur Kaffeestunde mit Musikstudenten Uhr, Altenzentrum Dr.-Karl-Hohner-Heim Donnerstag, 7. Juni Heiligenbronn Marktplatz Kirche: Vortrag Bruder Niklaus Kuster Bettelarm und beziehungsreich 20 Uhr, Elisabetha-Glöckler-Saal Dienstag, 12. Juni Baindt Vortrag zu Debeka-Angeboten für Mitarbeiter Uhr, Altenzentrum Sel. Irmgard Dienstag, 12. Juni Heiligenbronn Seniorengruppe Alter-nativ: Fahrt ins Blaue 9 Uhr, Abfahrt Korbmacherei Bibliolog-Abend Uhr, Haus Lebensquell Mittwoch, 13. Juni Mühlheim an der Donau Patrozinium des hl. Antonius von Padua 16 Uhr, Altenzentrum St. Antonius Donnerstag, 14. Juni Heiligenbronn Motorradausfahrt Internat und Ehrenamts-Hock 17 Uhr, Platz vor dem Elisabetha-Glöckler-Saal Freitag, 15. Juni Zimmern ob Rottweil MAV-Wahl Altenhilfe 9 bis 13 Uhr, Altenzentrum St. Konrad Samstag, 16. Juni Heiligenbronn Besonders gestaltete Vesper der Schwestern Uhr, Kirche St. Gallus Sonntag, 17. Juni Geislingen Tag der Begegnung mit MGV Binsdorf und Bauernkapelle Geislingen ab 13 Uhr, Altenzentrum St. Martin Rottweil Antoniusfest mit Fußballturnier und Kinderprogramm 12 bis 16 Uhr, Haus St. Antonius Dienstag, 19. Juni Heiligenbronn Frühschicht mit anschl. Frühstück 6.30 Uhr, Kirche St. Gallus Das David-Fuchs-Haus des Kinder- und Familienzentrums Villingen-Schwenningen wird am Samstag, 30. Juni, wieder zum Treffpunkt für den ganzen Stadtteil Schilterhäusle und darüber hinaus mit einer Vielzahl an Aufführungen und Programmpunkten. Unser Bild zeigt Oberbürgermeister Dr. Rupert Kubon im vergangenen Jahr bei seinem Grußwort. Donnerstag, 21. Juni Heiligenbronn Stille Stunde für Mitarbeiter 10 Uhr, Hauskapelle des Klosters Freitag, 29. Juni Heiligenbronn Gebetsnacht night n pray 19 bis 23 Uhr, Kirche St. Gallus Samstag, 30. Juni Dunningen Tag der Begegnung ab Uhr, Altenzentrum St. Veronika Villingen-Schwenningen Fest der Begegnung ab 12 Uhr, David-Fuchs-Haus JULI 2018 Montag, 9. Juli Heiligenbronn Stadtspaziergang zur Landesgartenschau-Bewerbung 18 Uhr, Elisabetha-Glöckler-Saal Donnerstag, 12. Juli Sulgen Landesschulsportfest der badenwürttembergischen SBBZ Sehen ab 8.30 Uhr, Sportgelände und Hallenbad Donnerstag, 19. Juli Heiligenbronn Frühstück für Frauen 9 Uhr, Haus Lebensquell Open-Air-Kino mit Live-Musik und Mitmachprogramm ab 19 Uhr, Klosterhof und Garten der Sinne Zum Antoniusfest im Haus St. Antonius in Rottweil gehört auch das Fußballturnier, das nicht nur im Jahr der Weltmeisterschaft international beflaggt ist und bei dem sich Laienteams auf dem hauseigenen Fußballplatz engagierte Spiele um die Pokale liefern dieses Jahr am Sonntag, 12. Juni. Sonntag, 1. Juli Trossingen Musik zur Kaffeestunde mit der Evangelischen Kantorei Uhr, Altenzentrum Hohner-Heim Montag, 2. Juli Heiligenbronn Stiftungsfest mit Gottesdienst 14 Uhr, Kirche St. Gallus und Elisabetha-Glöckler-Saal Donnerstag, 5. Juli Heiligenbronn Radausfahrt für Mitarbeiter Uhr, Haus St. Konrad Freitag, 6. Juli Heiligenbronn Ausstellung Echt mein Recht zur Prävention vor sexualisierter Gewalt bis 1. August, Halle vor Refektorium Freitag, 20. Juli Heiligenbronn Open-Air-Kino mit Live-Musik und Mitmachprogramm ab 19 Uhr, Klosterhof und Garten der Sinne Samstag, 21. Juli Heiligenbronn Open-Air-Kino mit Live-Musik und Mitmachprogramm ab 19 Uhr, Klosterhof und Garten der Sinne Fotos: Haus St. Antonius, KiFaz

69

70 FSJ, BFD, BFD 27+, PRAKTIKUM SOZIALES JAHR MIT GLÜCKSFAKTOR Die stiftung st. franziskus heiligenbronn bietet eine Vielzahl glücklich machender Berufe und Berufsausbildungen. Überzeuge Dich selbst und finde Deinen Weg in Deine berufliche Zukunft mit einem Praktikum, FSJ, BFD, oder BFD 27+ in der Stiftung. Die Stiftung bietet Dir eine Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten in der Alten-, Behinderten- und Jugendhilfe. Für Deine Ausbildung oder Dein Studium kann diese Zeit angerechnet werden. BEWIRB DICH JETZT! stiftung st. franziskus heiligenbronn Personalentwicklung Ramona Zweigart Kloster Schramberg Telefon ramona.zweigart@stiftung-st-franziskus.de

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