Ausschuss Inklusion und sonderpädagogische Förderung der Deputation für Kinder und Bildung Sitzungsprotokoll der 5. Sitzung

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1 Ausschuss Inklusion und sonderpädagogische Förderung der Deputation für Kinder und Bildung Sitzungsprotokoll der 5. Sitzung 19. Legislaturperiode der Bremischen Bürgerschaft Sitzungstag 27. Oktober 2016 Sitzungsbeginn 14:00 Uhr Sitzungsende 16:05 Uhr Sitzungsort Paula-Modersohn-Schule, Bremerhaven Teilnehmer/innen: siehe Anwesenheitsliste Tagesordnung: TOP 1 Genehmigung der Tagesordnung TOP 2 Kenntnisnahme des Protokolls der 4. Sitzung vom TOP 3 Führung durch die Räumlichkeiten und Vorstellung des inklusiven Konzepts der Paula-Modersohn-Schule durch Herrn Dr. Wolff (Schulleiter) TOP 4 Inklusiver Prozess an Schulen in Bremerhaven (Frau Detering, Frau Volz) 4.1 Ressourcenzuweisung Sonderpädagogik im Primar- und Sekundarbereich 4.2. Zuweisung der Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf (Feststellungsverfahren oder Förderdiagnostik) 4.3 Arbeit der ZUP-Verbünde oder Einzel-ZUP TOP 5 Terminvorschläge für die Sitzungen des Ausschusses im Jahr 2017 (Vorlage 1) TOP 6 Verschiedenes Herr Dr. Güldner (Bündnis 90/ Die Grünen), Vorsitzender des Ausschusses, eröffnet die Sitzung und begrüßt die Anwesenden. TOP 1 Genehmigung der Tagesordnung Die Tagesordnung wird genehmigt. TOP 2 Kenntnisnahme des Protokolls der 4. Sitzung vom Das Protokoll wird zur Kenntnis genommen.

2 TOP 3 Führung durch die Räumlichkeiten und Vorstellung des inklusiven Konzepts der Paula-Modersohn-Schule durch Herrn Dr. Wolff (Schulleiter) Herr Dr. Güldner begrüßt Herrn Dr. Wolff und bedankt sich die Möglichkeit, die Paula-Modersohn-Schule und deren Konzept kennenzulernen. Herr Dr. Wolff stellt anhand einer Powerpoint-Präsentation seine Schule und deren Entwicklungsprozess seit der Schulreform 2009 dar. Zu Beginn erklärt Herr Dr. Wolff die Umänderung von der der additiven Orientierung zum bedarfsorientierten Konzept. Danach berichtet er über die räumliche Umgestaltung der Schule. Diese Umgestaltung erfolge nicht in einem großen Umbau, sondern abschnittsweise jährlich, so wie es finanziell im Haushalt der Seestadt Bremerhaven darstellbar ist. Mit Ausnahme des Mensa-Anbaus erfolgten alle Umbauten im bestehenden Gebäudebestand. Für den Umbau wurde ein Masterplan entwickelt, an dem das Schulamt Bremerhaven, Seestadt Immobilien, die Paula-Modersohn- Schule und, als externer Berater, ein Architekt beteiligt sind. Die Umbaumaßnahmen werden hauptsächlich durch drei Säulen finanziert: Sowieso-Kosten Sondermittel für Sanierung aus dem Bremerhavener Stadthaushalt: Bei der Toilettensanierung wurden z.b. 2 neue Klassenräume geschaffen, da die neuen Toiletten weniger Raum einnehmen. Das neue Brandschutzkonzept der Schule führe ebenfalls zu Flächengewinn. Aus 290 qm bisheriger Verkehrsflächen sind Klassenräume für die Schülerinnen und Schüler entstanden. Best practice Schule eines Forschungsprojekts der Montagsstiftung und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Frau Vogt fragt nach, wie es sich mit der Diversität, der Mehrsprachigkeit und der sozialen Herkunft an der Schule verhalte. Herr Dr. Wollf berichtet, dass die Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Stadtgebiet Bremerhavens kommen. Somit gebe es eine soziale Durchmischung der Schülerschaft. An der Schule gebe es behinderte Kinder wie zum Beispiel Autisten sowie viele leistungsstarke Schülerinnen und Schüler. Zusammenfassend könne man sagen, dass es an der Paula alles gebe, was in einer Schülerschaft vorkommen kann. Herr Dr. Güldner bedankt sich für den Vortrag. Im Anschluss daran teilen sich die anwesenden Ausschussmitglieder und Gäste in drei Gruppen auf und besichtigen mit Herrn Dr. Wolff, Frau Hoffmann und Frau Gebhardt drei unterschiedliche Räume der Paula. Nähere Informationen sind der Anlage 1 dieses Protokolls zu entnehmen.

3 Top 4 Inklusiver Prozess an Schulen in Bremerhaven (Frau Detering, Frau Volz) Herr Dr. Güldner begrüßt Frau Volz und Frau Detering vom Schulamt Bremerhaven und führt in den Tagesordnungspunkt ein, der in drei Abschnitte gegliedert ist. Im ersten Teil wird über die Ressourcenzuweisung im Bereich Sonderpädagogik im Primar- und Sekundarbereich der Bremerhavener Schulen berichtet. Frau Volz erklärt, dass sich die Zuweisungen aus der kommunalen Zuweisungsrichtlinie ergeben. Zunächst berichtet Frau Volz über die Zuweisungen im LSV-Bereich der Primarstufe: Die Verteilung erfolgt nach den bisherigen Sozialindikatoren: 3 LWStd. für max. 8,5 % der SuS Frau Detering erläutert dann für den Sekundarbereich: 4 LWStd. für max. 8,5 % der SuS / max. 3 Kinder pro Klasse Die Verteilung nach Sozialindikatoren wird erst erfolgen, wenn diese neu beschlossen worden sind. Des Weiteren gebe es eine besorgniserregende Situation in Bremerhaven im Bereich der Sonderpädagogen. Derzeit sind 25 der 40 Stellen unbesetzt, es gebe keine Bewerberinnen und Bewerber für diese Stellen. Im zweiten Schritt berichtet Frau Volz über die Zuweisungen im Bereich Wahrnehmung und Entwicklung der Primarstufe: Es erfolgen 26,5 LWStd. / Klassenverband sowie 29,5 LWStd. kommunale Zuweisung pro Schule. Frau Detering stellt anschließend den W+E-Bereich der Sekundarstufe vor: Es erfolgen 31,5 LWStd. / Klassenverband sowie 30,5 LWStd. kommunale Zuweisung pro Schule. Des Weiteren erhalten teilgebundene Ganztagsschulen im Oberschulbereich zusätzlich 2 LWStd. Im zweiten Teil des TOP 4 berichten Frau Volz und Frau Detering über die Zuweisung der Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf. Für den Primarbereich berichtet Frau Volz, dass es in Bremerhaven eine verbindliche Zusammenarbeitsstruktur zwischen Kita und Grundschule gibt. In den Grundschulen werden folgende Verfahren kurz vor und nach der Einschulung durchgeführt: Eingangsdiagnostik Mirola Sprachstandsfeststellung Cito Beobachtungen, Gespräche, Dokumentenanalyse

4 Kind-Umfeld-Analyse Erkennen motivierender Unterstützungsmaßnahmen Intelligenzdiagnostische Verfahren Beim Übergang in die 5.Klasse wird kein Feststellungsverfahren angewendet, stattdessen werden folgende Verfahren angewendet: Förderdiagnostisches Gutachten Förderplanung Elternberatung und Dokumentation Berücksichtigung von Elternwünschen Das Feststellungsverfahren wird dann erst in Klasse 8 durchgeführt, erklärt Frau Detering. Herr Dr. Güldner fragt nach, warum dies erst in Klasse 8 erfolgt. Frau Detering berichtet, dass dies entsprechend der VuP in Bremerhaven schon umgesetzt wird. Durch die Statuierung sollen die Schülerinnen und Schüler eine bessere Anschlussmöglichkeit erhalten, wenn es um den beruflichen Weg nach der 10. Klasse geht. Die Förderung/Beratung durch das Jobcenter und Arbeitsagentur ist noch passgenauer. Danach berichtet Frau Detering über den Bereich Oberschule in Bezug auf sonderpädagogische Förderbedarfe. In den Bremerhavener Oberschulen gibt es 2 bis maximal 3 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf pro Klassenverband. Alle Bremerhavener Oberschulen beteiligen sich mit allen Klassen an der Verteilung der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Die Förderplanung wird fortgeschrieben und die Entwicklung wird dokumentiert. Bei langanhaltendem und umfassendem Förderbedarf wird das Feststellungsverfahren in Klasse 8 eingeleitet. Im dritten Teil berichten die Mitarbeiterinnen des Schulamtes von der Arbeit der ZUP-Verbünde in den jeweiligen Schulstufen. Frau Detering berichtet, dass jede der 10 Oberschulen ihre eigene ZUP-Leitung hat. Frau Volz berichtet, dass es im Primarbereich grundsätzlich die Verbundlösung gibt, die von folgenden Faktoren abhängt: Größe der Schule (Schülerzahl) Förderbedarfe Räumliche Nähe der Schulen zueinander Einbezug der Schulen Somit gebe es aktuell 6 Verbünde für die insgesamt 17 Grundschulen Bremerhavens. Herr Dr. Güldner fragt nach, wie sich die 17 Schulen auf die 6 Verbünde verteilen. Frau Volz erklärt, dass in der Regel 2-3 Schulen einen ZUP-Verbund darstellen. Bei einem ZUP-Verbund gibt es ausnahmsweise 4 Schulen.

5 Herr Nelson fragt nach, wie die Stellen dotiert sind und wie viel Stunden Entlastung gewährt werden. Dadurch, dass die ZUP-Leitungsstellen mit A14 dotiert sind, so erklärt Frau Volz, können vakante Stellen immer wieder zeitnah besetzt werden. 6 LWStd. bekommen die ZUP-Leitungen als Entlastung. Des Weiteren sind die Sonderpädagogen im Primarbereich einer Schule fest zugewiesen, bei der sie auch am Schulentwicklungsprozess beteiligt sind. Nähere Informationen sind der Anlage 2 dieses Protokolls zu entnehmen. Herr Dr. Güldner bedankt sich für diesen Vortrag und leitet zu TOP 5 über. TOP 5 Terminvorschläge für die Sitzungen des Ausschusses im Jahr 2017 (Vorlage 1) Herr Dr. Güldner fragt die anwesenden Ausschussmitglieder, ob die von der Senatorin für Kinder und Bildung vorgelegten Termine passend seien. Frau Vogt bittet darum, dass die Ausschusssitzungen jeweils um 14:30 Uhr beginnen sollen. Alle Ausschussmitglieder sind mit dieser Änderung einverstanden. Des Weiteren bittet Herr Dr. Güldner darum, dass die letzten beiden Zeilen des Vorschlags mit den konkreten Deputationsterminen gefüllt werden, soweit diese vorliegen. TOP 6 Verschiedenes Keine Anmeldungen. Herr Dr. Güldner schließt die Sitzung um 16:05 Uhr. gez. Miemietz Protokollant