Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)"

Transkript

1 Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) Prof. Dr. Manfred Schmidt-Schauß Künstliche Intelligenz und Softwaretechnologie 16. Juni 2011

2 Compiler; Übersetzungsprogramme Ein Übersetzer (Compiler) ist ein Programm, das ein Wort einer formalen Sprache S 1 (den Quelltext) in ein Wort einer anderen formalen Sprache S 2 (den Zieltext) umwandelt, wobei die Semantik erhalten bleibt. Beispiele: Programme in Haskell, Java, Python, oder PASCAL, werden in Maschinenkode, C, Assembler, oder Bytecode übersetzt. LaTex-Eingaben werden in eine PDF-Datei (bzw. ps-datei) übersetzt Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) - 1 -

3 Compiler für Programmiersprachen Ein Compiler ist ein Programm, das ein S 1 -Programm (das Quellprogramm) in ein S 2 -Programm (das Zielprogramm) umwandelt, wobei die (operationale) Semantik erhalten bleibt Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) - 2 -

4 T-Diagramme nach N. Wirth S1 S2 S1 S2 S3 S3 S3 Intp Übersetzung von S 1 nach S 2 geschrieben in S 3 Im rechten Diagramm: ein Interpreter für S 3 ist vorhanden. kann ausgeführt werden Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) - 3 -

5 Zusammensetzen von Compilern: S1 S2 S2 S3 S4 S5 S4 Intp S5 Intp Hintereinanderausführung: übersetzt S 1 S 3, falls S 4 und S 5 -Interpreter vorhanden sind. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) - 4 -

6 Zusammensetzen von Compilern: S1 S2 S1 S2 S4 S4 S5 S5 S6 S5 Intp S6 Intp das rechteste T-Diagramm steht für den resultierenden Compiler Konstruierbar: lauffähiger Übersetzer von S 1 nach S 2 der nur einen S 5 -Interpreter benötigt Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) - 5 -

7 T-Diagramme; Anwendung: Bootstrapping Konstruktion eines Compilers für P neu möglichst viel bereits in P neu geschrieben P neu,cor -Compiler für einen kleinen Ausschnitt P neu,l -Übersetzer nach P neu,cor, geschrieben in P neu,cor 3. P neu,l - Compiler zusammensetzen P L P COR PL P COR P COR C P COR P COR C C C C C Intp C Intp C Intp Resultat P L C C C Intp Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) - 6 -

8 Anwendung der T-Diagramme: Bootstrapping Darauf aufbauend, kann man weiter konstruieren: P XXL P L P XXL P L P L C P L P L C C C C C Intp C Intp C Intp Resultat: Ein Compiler, der die volle Sprache P XXL übersetzt. und weitgehend in P L geschrieben ist. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) - 7 -

9 Phasen eines Compilers Lexikalische Analyse (Scanning): Text des Programms wird in Tokenstrom umgewandelt Syntaxanalyse (Parsing): Tokenstrom wird entsprechend der Grammatik in einen Syntaxbaum transformiert Semantische Analyse: Typcheck, Scope von Variablen,... Zwischencode-Erzeugung: Generierung von Code für eine abstrakte Maschine Codeoptimierung: Verbesserung des Zwischencodes Code-Erzeugung: Erzeugung des Ausgabe-Programms (z.b. in C, Assembler) Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) - 8 -

10 Beispiele zu den Phasen Lexikalische Analyse Z.B. IF 13 == X1 THEN A wird zu: ( IF, 13, ==, X1, THEN, A ) Syntaxanalyse (Parsing): Test, ob das Programm der Grammatik entspricht. Umwandlung in Herleitungsbaum, dann in Syntaxbaum: Z.B. ( IF, 13, ==, X1, THEN, A ) wird zu: IF 13 == X1 THEN A == IFTHENELSE A 13 X1 Semantische Analyse Typüberprüfungen : Z.B. 1 + a wird zurückgewiesen. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) - 9 -

11 Beispiele zu den Phasen Sind Variablen / Funktionen / Klassen an der richtigen Stelle deklariert? Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

12 Weitere Komponenten Symboltabelle speichert wesentliche Attribute (Typ, Gültigkeitsbereich, etc.) der Bezeichner des Quellprogramms Fehlerbehandlung Analyse der Fehler, Lokalisierung, Meldung an den Benutzer Evtl. automatische Behebung des Fehlers und Fortsetzung der Übersetzung Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

13 Weitere mögliche Phasen Einleseroutine; Zeichenbehandlung abhängig vom Prozessor bzw. Betriebssystem I.a. Standard-Routinen (Einlesen, Zeichenkodierung) Präprozessor Vorverarbeitung des Quellprogramm (i.a. Makro-Expansion) Assembler übersetzt das Assemblerprogramm in Objektcode. Binder/Lader Umsetzung in ausführbaren Maschinenkode plus Hinzunahme von anderem Objektcode z.b. aus Bibliothek Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

14 Front-End und Back-End Aufteilung des Compilers: Front-End: maschinenunabhängiger Teil (z.b. Syntaxanalyse, lexikalische Analyse, Typüberprüfung, Zwischencode-Erzeugung, Zwischencode-Optimierung). Back-End: maschinenspezifischer Teil (z. B. I/O, Codegenerierung) Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

15 Worte, Zeichenketten, formale Sprachen Gegeben: ein Alphabet Σ Definitionen: Eine Zeichenkette (String) ist endliche Folge von Σ-Symbolen ε bezeichnet den leeren String Σ : die Menge aller Worte über Σ formale Sprache über Σ: Teilmenge von Σ Beispiele Σ = {a, b, c}, ac, aaaabcc sind Strings über Σ. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

16 Beispiele Σ = {0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9}: Die Ziffernrepräsentationen aller natürlichen Zahlen ist eine formale Sprache über Σ. 111, 7, ,... Σ = {A,..., Z, a,..., z, 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, ), (,...}. Alle möglichen Haskell-Programme (als Strings) sind eine formale Sprache über Σ. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

17 Kontextfreie Grammatik Kontextfreie Grammatik: ein Formalismus zum Erzeugen von Mengen von Worten über einem Alphabet Bestandteile einer kontextfreien Grammatik: Nichtterminale N Terminale (bzw. Alphabet) T Produktionen (Regeln) P Startsymbol S Regeln haben die Form N ::= w, w ist ein Wort aus Nichtterminalen und Terminalen. Die Sprache der Grammatik besteht aus allen von S aus erreichbaren Worten, die nur aus T -Symbolen bestehen. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

18 Grammatik Beispiele Grammatik zur Erzeugung aller Klammerausdrücke aus + und x: S ::= x (S) (S + S) erzeugte Worte; Beispiele: x (x) ((x))... (x+x) (x+(x)) (x+((x))) ((((x)))+(x)) (((x+(x))+x)+((((x)))))... Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

19 Reguläre formale Sprachen: Formalismen Beschreibungsmöglichkeiten für reguläre formale Sprachen: reguläre Ausdrücke (rechts- bzw. links-)reguläre Grammatik DEA (deterministischer endlicher Automat): akzeptierte Sprache NEA (nicht-deterministischer endlicher Automat): akzeptierte Sprache (sind alle äquivalent!: erfassen die gleichen formalen Sprachen) Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

20 Reguläre Ausdrücke Σ sei das Alphabet. R ::= a für a Σ (R) ε Leeres Wort RR Konkatinierte Ausdrücke R + R Auswahl bzw. Vereinigung R beliebige Anzahl Konkatinierungen Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

21 Reguläre Ausdrücke: Beispiele 0+( )( ) positive ganze Zahlen (A Z)(A Z + a z) Worte, die mit Großbuchstaben beginnen (A Z)(A Z + a z)(a Z + a z) Worte aus drei Buchstaben, die mit Großbuchstaben beginnen Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

22 Lexikalische Analyse (Tokenizer, Scanner) Aufgabenteilung: Zuerst Scanner (lokale) Zeichen (Symbol-)Analyse Dann Parser Syntax-Analyse Aufgaben des Scanners: Erkennung von: Zahlen, Bezeichner, Namen, Schlüsselworte, Strings d.h. reguläre Ausdrücke Aufbau der Symboltabelle Zeichenstrom Tokenstrom und Weitergabe an den Parser Es gibt Scanner-Generatoren (Z.B. lex). Allerdings ist es oft einfacher, einen Scanner selbst zu schreiben. Z.B. unter Benutzung endlicher Automaten. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

23 Scanner: Etwas genauer Einlesen des Programmtexts als lineare Zeichenkette Beseitigung von Kommentaren, Leer- und Tabulatorzeichen. Zusammenfassen von Teilstrings (Schlüsselworte, Bezeichner, Zahlenwerte, u ä) Ergebnis: Strom von Token Ein Token kann bestehen aus: Markierung: Attribute: Art des Tokens wie String, Zahlwert, Position im Eingabefile. Üblich: Eigenes Endetoken für Eingabestrom. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

24 Beispiel für Tokens Eingabe Tokenmarkierung Attribut Position in der Eingabe if Keyword if Num x1 Id x Mult Code( ) 2000 <= Relop Code(<=) (501,30) Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

25 Grammatik-Zerlegung: Parser Tokenizer E ::= E + T T T ::= T F F F ::= (E) Zahl Bezeichner Zahl ::= Ziffer ZifferZahl Ziffer ::= Bezeichner ::= Char Char Alphanum Alphanum ::= Ziffer Char Parseralphabet = {Tokenmarkierungen} Parseralphabet im Beispiel: {+,*,Zahl, Bezeichner,),( } Parser behandelt alle Bezeichner als ein einziges Terminal Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

26 Compiler-Phasen: Struktur und Typen Typen, in Haskell-Notation: Scanner: det. Teil-Parser: Teil-Parser mit Backtracking Gesamt-Parser: String -> [Token] [Token] -> ([Token], Syntaxbaum) [Token] -> [([Token], Syntaxbaum)] [Token] -> Syntaxbaum Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

27 Fehlererkennung des Scanners falsche Zahlen Z.B. 123.a falsche Escape-Folgen in Strings ein fehlendes Stringendezeichen, oder evtl. Längenüberschreitungen. Bezeichner, die nicht der Konvention entsprechen Ungültige Symbole in bestimmten Kontexten Nicht erkennbar für den Scanner: Klammerfehler, Klammerfehler bzgl. (tief) geschachtelter Kommentare falsche Schlüsselworte. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

28 Scannen von Kommentaren und Strings String im Eingabestrom: = Unterstring mit linkem und rechtem Begrenzungssymbol. Bekannte Problematik: String im String? Beachte: trennt, erzeugt aber keine Klammerstruktur sinnvolle Lösungsalternativen: Escape-symbol \ als Kommando: \ im String \\ im String \ Verdopplung: im String Nachteil: Exponentiell große Strings könnten in der Eingabe erforderlich sein abhängig von der Tiefe bzw. der Anzahl Scanner-Durchgänge. Scanner darf keine Leerzeichen in Strings entfernen Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

29 Scannen von Kommentaren: Zeilenkommentare geklammerte Kommentare Anfangssymbol z.b. * oder ; oder % oder oder //. Kommentar-Begrenzer: Z.B. Anfang: /, Ende: /. Aktuelle Programmiersprachen: nur eine Klammerebene; Echte Kommentar-Schachtelung muss vom Parser erkannt werden. Beachte Zeilenkommentar im String sind Stringzeichen. Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A)

Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-A) Prof. Dr. Manfred Schmidt-Schauÿ Künstliche Intelligenz und Softwaretechnologie 23. Mai 2007 Compiler; Übersetzungprogramme Ein Übersetzer (Compiler) ist ein Programm,

Mehr

Grundlagen der Programmierung 3 A

Grundlagen der Programmierung 3 A Grundlagen der Programmierung 3 A Compiler A: Phasen Lexikalische Analyse; Scanner Prof. Dr. Manfred Schmidt-Schauß Sommersemester 2018 Compiler; Übersetzungsprogramme Ein Übersetzer (Compiler) ist ein

Mehr

Grundlagen der Programmierung 3 A

Grundlagen der Programmierung 3 A Grundlagen der Programmierung 3 A Compiler A: Phasen; Scanner Prof. Dr. Manfred Schmidt-Schauß Sommersemester 2017 Compiler; Übersetzungsprogramme Ein Übersetzer (Compiler) ist ein Programm, das ein Wort

Mehr

Compiler; Übersetzungsprogramme. Grundlagen der Programmierung 3 A. Compiler für Programmiersprachen. Phasen eines Compilers

Compiler; Übersetzungsprogramme. Grundlagen der Programmierung 3 A. Compiler für Programmiersprachen. Phasen eines Compilers ompiler; Übersetzungsprogramme Grundlagen der Programmierung 3 A ompiler A: Phasen; Scanner Prof. Dr. Manfred Schmidt-Schauß Sommersemester 2017 Ein Übersetzer (ompiler) ist ein Programm, das ein Wort

Mehr

Lexikalische Analyse, Tokenizer, Scanner

Lexikalische Analyse, Tokenizer, Scanner Lexikalische Analyse, Tokenizer, Scanner Frühe Phase des Übersetzers Aufgabenteilung: Scanner (lokale) Zeichen (Symbol-)Analyse Parser Syntax-Analyse Aufgabe des Scanners: Erkennung von: Zahlen, Bezeichner,

Mehr

Definition Compiler. Bekannte Compiler

Definition Compiler. Bekannte Compiler Compiler Inhalt: Definition Compiler / bekannte Compiler Klassifikationen von Compilern Analyse-Synthese-Modell der Kompilierung Analyse des Quellprogramms Synthesephase Die Phasen eines Compilers Symboltabellenverwaltung

Mehr

Compilerbau für die Common Language Run-Time

Compilerbau für die Common Language Run-Time Compilerbau für die Common Language Run-Time Syntax und Semantik von Programmiersprachen 2 Compilerbau Sprachbeschreibung vs. Implementierung Beschreibung: formale oder informale (engl.) Lexik, Syntax,

Mehr

Compiler, Übersetzer. Allgemeine Erklärung / Definition

Compiler, Übersetzer. Allgemeine Erklärung / Definition Compiler, Übersetzer Allgemeine Erklärung / Definition Ein Übersetzer ist ein Programm, das ein S 1 -Wort den Quelltext in ein S 2 -Wort umwandelt den Zieltext wobei die Semantik erhalten bleibt. Frage:

Mehr

LR-Parser, Shift-Reduce-Verfahren

LR-Parser, Shift-Reduce-Verfahren LR-Parser, Shift-Reduce-Verfahren Bottom-Up-Syntaxanalyse LR-Parser L: Eingabe von links nach rechts; R: Rechtsherleitung Shift-Reduce-Verfahren Beachte: Kein Backtracking nicht auf jede Grammatik anwendbar

Mehr

Übungs- und Praktikumsaufgaben zur Systemprogrammierung Dipl.-Ing. H. Büchter (Lehrbeauftragter) FH-Dortmund WS 2001/2002 / SS 2002

Übungs- und Praktikumsaufgaben zur Systemprogrammierung Dipl.-Ing. H. Büchter (Lehrbeauftragter) FH-Dortmund WS 2001/2002 / SS 2002 1. Stellen Sie die schrittweise Verbesserung eines Compilers durch das Bootstrap- Verfahren mit Hilfe von T-Diagrammen dar. Gegeben ist ein auf der Maschine M lauffähiger Compiler C 1, der in S geschrieben

Mehr

Varianten endlicher Automaten

Varianten endlicher Automaten Varianten endlicher Automaten Varianten endlicher Automaten 2 Endliche Automaten mit λ-übergängen können aktuellen Zustand wechseln, ohne ein Zeichen zu lesen; sind praktisch (vereinfachen oft die Modellierung

Mehr

Grundlagen der Programmierung 2, SoSe 19

Grundlagen der Programmierung 2, SoSe 19 Grundlagen der Programmierung 2, SoSe 19 Prof. Dr. Manfred Schmidt-Schauß Fachbereich Informatik Johann Wolfgang Goethe-Universität Postfach 11 19 32 D-60054 Frankfurt E-mail:schauss@ki.informatik.uni-frankfurt.de

Mehr

Grundlagen der Programmierung 2, SoSe 18

Grundlagen der Programmierung 2, SoSe 18 Grundlagen der Programmierung 2, SoSe 18 Prof. Dr. Manfred Schmidt-Schauß Fachbereich Informatik Johann Wolfgang Goethe-Universität Postfach 11 19 32 D-60054 Frankfurt E-mail:schauss@ki.informatik.uni-frankfurt.de

Mehr

Lexikalische Programmanalyse der Scanner

Lexikalische Programmanalyse der Scanner Der Scanner führt die lexikalische Analyse des Programms durch Er sammelt (scanned) Zeichen für Zeichen und baut logisch zusammengehörige Zeichenketten (Tokens) aus diesen Zeichen Zur formalen Beschreibung

Mehr

Compiler: Grundlagen

Compiler: Grundlagen Kapitel 7 Compiler: Grundlagen 7.1 Compiler, Übersetzer Eine etwas vereinfachte Definition ist: Ein Übersetzer (Compiler) ist ein Programm, das ein Wort einer formalen Sprache S 1 (den Quelltext) in ein

Mehr

Ein Compiler ist ein Programm, das ein Programm einer Programmiersprache

Ein Compiler ist ein Programm, das ein Programm einer Programmiersprache Kapitel 5 Compiler: Grundlagen Unterlagen zu Programmierung 2 im Sommersemester 2012 5.1 Compiler, Übersetzer Eine etwas vereinfachte Definition ist: Ein Übersetzer (Compiler) ist ein Programm, das ein

Mehr

Programmiersprachen und Übersetzer

Programmiersprachen und Übersetzer Programmiersprachen und Übersetzer Sommersemester 2009 5. April 2009 Vorteile bei der Verwendung höherer Programmiersprachen Vorteile bei der Verwendung höherer Programmiersprachen 1. Einfache Notation

Mehr

Es gibt keinen Algorithmus zum Schreiben eines Programms bzw. Algorithmus.

Es gibt keinen Algorithmus zum Schreiben eines Programms bzw. Algorithmus. 1 Einführung Programmiersprachen: Ermöglichen formale Beschreibung von Problemlösungsverfahren, die auf einem Computer oder Computersystemen ausführbar sind. Bilden die Basis zur Entwicklung von Software

Mehr

Inhalt Kapitel 11: Formale Syntax und Semantik

Inhalt Kapitel 11: Formale Syntax und Semantik Inhalt Kapitel 11: Formale Syntax und Semantik 1 Abstrakte und konkrete Syntax 2 Lexikalische Analyse 3 Formale Sprachen, Grammatiken, BNF 4 Syntaxanalyse konkret 266 Abstrakte und konkrete Syntax Abstrakte

Mehr

Compiler: Grundlagen

Compiler: Grundlagen Kapitel 5 Compiler: Grundlagen Unterlagen zu Programmierung 2 im Sommersemester 2010 5.1 Compiler, Übersetzer Eine etwas vereinfachte Definition ist: Ein Übersetzer (Compiler) ist ein Programm, das ein

Mehr

Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-D)

Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-D) Grundlagen der Programmierung 2 (Comp-D) Prof. Dr. Manfred Schmidt-Schauÿ Künstliche Intelligenz und Softwaretechnologie 31. Mai 2007 Operationen auf Grammatiken Ziel: Normalisierungen, Vereinfachungen

Mehr

Stratego/XT und ASF+SDF Meta-Environment. Paul Weder Seminar Transformationen Datum:

Stratego/XT und ASF+SDF Meta-Environment. Paul Weder Seminar Transformationen Datum: Stratego/XT und ASF+SDF Meta-Environment Paul Weder Seminar Transformationen Datum: 20.01.2006 Gliederung Allgemeines ASF+SDF Meta-Environment Stratego/XT Zusammenfassung/Vergleich SDF (Syntax Definition

Mehr

1. Der Begriff Informatik 2. Syntax und Semantik von Programmiersprachen - 1 -

1. Der Begriff Informatik 2. Syntax und Semantik von Programmiersprachen - 1 - 1. Der Begriff Informatik 2. Syntax und Semantik von Programmiersprachen I.2. I.2. Grundlagen von von Programmiersprachen. - 1 - 1. Der Begriff Informatik "Informatik" = Kunstwort aus Information und Mathematik

Mehr

1. Der Begriff Informatik 2. Syntax und Semantik von Programmiersprachen - 1 -

1. Der Begriff Informatik 2. Syntax und Semantik von Programmiersprachen - 1 - 1. Der Begriff Informatik 2. Syntax und Semantik von Programmiersprachen I.2. I.2. Grundlagen von von Programmiersprachen. - 1 - 1. Der Begriff Informatik "Informatik" = Kunstwort aus Information und Mathematik

Mehr

Formale Sprachen, reguläre und kontextfreie Grammatiken

Formale Sprachen, reguläre und kontextfreie Grammatiken Formale Sprachen, reguläre und kontextfreie Grammatiken Alphabet A: endliche Menge von Zeichen Wort über A: endliche Folge von Zeichen aus A A : volle Sprache über A: Menge der A-Worte formale Sprache

Mehr

Einführung. (Compiler) Prof. Dr. Oliver Braun. Letzte Änderung: :49. Einführung 1/26

Einführung. (Compiler) Prof. Dr. Oliver Braun. Letzte Änderung: :49. Einführung 1/26 Einführung (Compiler) Prof. Dr. Oliver Braun Letzte Änderung: 10.05.2017 15:49 Einführung 1/26 Ein Compiler ist ein Computerprogramm das ein Programm geschrieben in einer Sprache in ein Programm übersetzt

Mehr

Einführung in die Programmiertechnik

Einführung in die Programmiertechnik Einführung in die Programmiertechnik Formale Beschreibung von Programmiersprachen Lexikalische Regeln Definition von Wörtern (Lexem, Token) Gruppierung von Zeichen Lexikalische Kategorien: Klassen ähnlicher

Mehr

Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik. Sommersemester 2011

Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik. Sommersemester 2011 Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik Sommersemester 2011 Dr. Sander Bruggink Übungsleitung: Jan Stückrath Sander Bruggink Automaten und Formale Sprachen 1 Wir beschäftigen uns ab

Mehr

Anwenundg regulärer Sprachen und endlicher Automaten

Anwenundg regulärer Sprachen und endlicher Automaten Proseminar Theoretische Informatik Dozent: Prof. Helmut Alt Anwenundg regulärer Sprachen und endlicher Automaten Madlen Thaleiser 30. Oktober 2012 Reguläre Sprachen Regulärer Ausdruck definiert über einem

Mehr

7. Syntax: Grammatiken, EBNF

7. Syntax: Grammatiken, EBNF 7. Syntax: Grammatiken, EBNF Teil 1 Sehr schönes Beispiel für Notwendigkeit der Theoretischen Informatik für Belange der Praktischen Informatik Vertiefung in: Einführung in die Theoretische Informatik

Mehr

1 Formale Sprachen, reguläre und kontextfreie Grammatiken

1 Formale Sprachen, reguläre und kontextfreie Grammatiken Praktische Informatik 1, WS 2001/02, reguläre Ausdrücke und kontextfreie Grammatiken 1 1 Formale Sprachen, reguläre und kontextfreie Grammatiken Ein Alphabet A ist eine endliche Menge von Zeichen. Die

Mehr

Programmierung 2. Übersetzer: Das Frontend. Sebastian Hack. Klaas Boesche. Sommersemester

Programmierung 2. Übersetzer: Das Frontend. Sebastian Hack. Klaas Boesche. Sommersemester 1 Programmierung 2 Übersetzer: Das Frontend Sebastian Hack hack@cs.uni-saarland.de Klaas Boesche boesche@cs.uni-saarland.de Sommersemester 2012 Vom Programm zur Maschine Was passiert eigentlich mit unseren

Mehr

Pumping-Lemma 2 Pumping-Lemma Sei L eine von einem endlichen Automaten erkannte Sprache. Dann existiert eine natürliche Zahl p N derart, dass jedes Wo

Pumping-Lemma 2 Pumping-Lemma Sei L eine von einem endlichen Automaten erkannte Sprache. Dann existiert eine natürliche Zahl p N derart, dass jedes Wo 1 Endliche Automaten Modellierungskonzept mit vielen brauchbaren Eigenschaften schnelle Spracherkennung graphisch-visuelle Beschreibung automatische Korrektheitsbeweise gute Kompositionalitätseigenschaften

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik

Einführung in die Theoretische Informatik Einführung in die Theoretische Informatik Maximilian Haslbeck Fabian Mitterwallner Georg Moser David Obwaller cbr.uibk.ac.at Zusammenfassung der letzten LVA Definition Eine Grammatik G ist ein Quadrupel

Mehr

6 Kontextfreie Grammatiken

6 Kontextfreie Grammatiken 6 Kontextfreie Grammatiken Reguläre Grammatiken und damit auch reguläre Ausdrücke bzw. endliche Automaten haben bezüglich ihres Sprachumfangs Grenzen. Diese Grenzen resultieren aus den inschränkungen,

Mehr

Compiler. Einführung. Prof. Dr. Oliver Braun. Fakultät für Informatik und Mathematik Hochschule München. Letzte Änderung:

Compiler. Einführung. Prof. Dr. Oliver Braun. Fakultät für Informatik und Mathematik Hochschule München. Letzte Änderung: Compiler Einführung Fakultät für Informatik und Mathematik Hochschule München Letzte Änderung: 10.05.2017 15:49 Inhaltsverzeichnis Ein Compiler................................... 2 Ein Compiler...................................

Mehr

Compiler: Einführung

Compiler: Einführung Fakultät für Informatik und Mathematik Hochschule München Letzte Änderung: 10.05.2017 15:49 Inhaltsverzeichnis Ein Compiler................................... 2 Ein Compiler...................................

Mehr

Grammatiken und ANTLR

Grammatiken und ANTLR Grammatiken und ANTLR Zusatzfolien zu Algo Blatt 6 Author: Henry Schaefer http://www.majeeks.de/folien_blatt6.pdf Grammatik Definition: syntaktische Beschreibung einer Sprache (H.S.) Definiton Grammatik

Mehr

Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik. Sommersemester 2012

Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik. Sommersemester 2012 Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik Sommersemester 2012 Dr. Sander Bruggink Übungsleitung: Jan Stückrath Sander Bruggink Automaten und Formale Sprachen 1 Einschub: Kellerautomaten

Mehr

Operationen auf Grammatiken

Operationen auf Grammatiken Operationen auf Grammatiken Ziel: Normalisierungen, Vereinfachungen, Elimination bestimmter Konstrukte Erzeugen eines Parsers Transformation G 1 G 2 mit L(G 1 ) = L(G 2 ) I.a. Parsebaum 1 (w) Parsebaum

Mehr

Was bisher geschah Chomsky-Hierarchie für Sprachen: L 0 Menge aller durch (beliebige) Grammatiken beschriebenen Sprachen L 1 Menge aller monotonen

Was bisher geschah Chomsky-Hierarchie für Sprachen: L 0 Menge aller durch (beliebige) Grammatiken beschriebenen Sprachen L 1 Menge aller monotonen Was bisher geschah Chomsky-Hierarchie für Sprachen: L 0 Menge aller durch (beliebige) Grammatiken beschriebenen Sprachen L 1 Menge aller monotonen (Kontextsensitive) Sprachen L 2 Menge aller kontextfreien

Mehr

Grundlagen der Informatik III Wintersemester 2010/ Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes

Grundlagen der Informatik III Wintersemester 2010/ Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes Grundlagen der Informatik III Wintersemester 2010/2011 20. Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes int main() { printf("hello, world!"); return 0; } msg: main:.data.asciiz "Hello, world!".text.globl main la

Mehr

Sprachanalyse. Fachseminar WS 08/09 Dozent: Prof. Dr. Helmut Weber Referentin: Nadia Douiri

Sprachanalyse. Fachseminar WS 08/09 Dozent: Prof. Dr. Helmut Weber Referentin: Nadia Douiri Sprachanalyse WS 08/09 Dozent: Prof. Dr. Helmut Weber Referentin: Inhalt 1. Formale Sprachen 2. Chomsky-Hierarchie 2 FORMALE SPRACHE 1. WAS IST EINE SPRACHE? 2. WIE BESCHREIBT MAN EINE SPRACHE? 3. WAS

Mehr

Syntax von Programmiersprachen

Syntax von Programmiersprachen Syntax von Programmiersprachen SEP 209 Programmiersprachen Sprache = Menge von Wörtern, typischerweise unendlich Programmiersprache: Wörter repräsentieren Programme Programm kann auf einem Computer evtl.

Mehr

Deterministischer Kellerautomat (DPDA)

Deterministischer Kellerautomat (DPDA) Deterministische Kellerautomaten Deterministischer Kellerautomat (DPDA) Definition Ein Septupel M = (Σ,Γ, Z,δ, z 0,#, F) heißt deterministischer Kellerautomat (kurz DPDA), falls gilt: 1 M = (Σ,Γ, Z,δ,

Mehr

Literatur Reguläre Ausdrücke

Literatur Reguläre Ausdrücke Literatur Reguläre Ausdrücke [2-1] https://de.wikipedia.org/wiki/regul%c3%a4rer_ausdruck [2-2] http://openbook.rheinwerk-verlag.de/linux/linux_kap08_001.html http://openbook.rheinwerk-verlag.de/shell_programmierung/shell_013_0

Mehr

Reguläre Sprachen. R. Stiebe: Theoretische Informatik für ING-IF und Lehrer,

Reguläre Sprachen. R. Stiebe: Theoretische Informatik für ING-IF und Lehrer, Reguläre Sprachen Reguläre Sprachen (Typ-3-Sprachen) haben große Bedeutung in Textverarbeitung und Programmierung (z.b. lexikalische Analyse) besitzen für viele Entscheidungsprobleme effiziente Algorithmen

Mehr

Einführung in die Informatik. Programming Languages

Einführung in die Informatik. Programming Languages Einführung in die Informatik Programming Languages Beschreibung von Programmiersprachen Wolfram Burgard Motivation und Einleitung Wir haben in den vorangehenden Kapiteln meistens vollständige Java- Programme

Mehr

Kontextfreie Grammatiken. Kontextfreie Grammatiken 1 / 45

Kontextfreie Grammatiken. Kontextfreie Grammatiken 1 / 45 Kontextfreie Grammatiken Kontextfreie Grammatiken 1 / 45 Was kann man mit kontextfreien Grammatiken anfangen? Kontextfreie Grammatiken, kurz: werden zur Modellierung von KFGs beliebig tief geschachtelten

Mehr

LPalin-Bin & GPalin-Bin

LPalin-Bin & GPalin-Bin LPalin-Bin & GPalin-Bin G Palin-Bin = (V,S,S,P) mit - V = {S} Variablen - S = S bin Terminalsymbole - Startsymbol S - P = { S -> e, (1) S -> 0, (2) S -> 1, (3) S -> 0S0, (4) S -> 1S1, (5) } L Palin-Bin

Mehr

Alphabet, formale Sprache

Alphabet, formale Sprache n Alphabet Alphabet, formale Sprache l nichtleere endliche Menge von Zeichen ( Buchstaben, Symbole) n Wort über einem Alphabet l endliche Folge von Buchstaben, die auch leer sein kann ( ε leere Wort) l

Mehr

9 Theoretische Informatik und Compilerbau

9 Theoretische Informatik und Compilerbau 9 Theoretische Informatik und Compilerbau Theoretische Informatik und Mathematik schaffen die Basis für viele der technischen Entwicklungen, die wir in diesem Buch besprechen. Die boolesche Algebra (S.

Mehr

3 Syntax von Programmiersprachen

3 Syntax von Programmiersprachen 3 Syntax von Programmiersprachen Syntax ( Lehre vom Satzbau ) formale Beschreibung des Aufbaus der Worte und Sätze, die zu einer Sprache gehören; im Falle einer Programmiersprache Festlegung, wie Programme

Mehr

Phasen eines Compilers. Grundlagen der Programmierung 2. Programm für heute. LR-Parser, Shift-Reduce-Verfahren. Schiebe-Reduziere-Parser

Phasen eines Compilers. Grundlagen der Programmierung 2. Programm für heute. LR-Parser, Shift-Reduce-Verfahren. Schiebe-Reduziere-Parser Phasen eines Compilers Grundlagen der Programmierung 2 Schiebe-Reduziere-Parser Prof Dr. Manfred Schmidt-Schauß (unter Mithilfe von PD Dr. David Sabel) Quelltext (String) Syntaxbaum Lexikalische Analyse

Mehr

Kontextfreie Sprachen. Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik. Sommersemester Kontextfreie Sprachen

Kontextfreie Sprachen. Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik. Sommersemester Kontextfreie Sprachen Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik Sommersemester 2012 Dr. Sander Bruggink Übungsleitung: Jan Stückrath Wortproblem: der CYK-Algorithmus Pumping Lemma für kontextfreie Sprachen

Mehr

Theoretische Informatik I

Theoretische Informatik I Theoretische nformatik inheit 3 Kontextfreie Sprachen 1. Kontextfreie Grammatiken 2. Pushdown Automaten 3. igenschaften kontextfreier Sprachen Verarbeitung von Programmiersprachen Was ist das einfachste

Mehr

Kontextfreie Grammatiken. Kontextfreie Grammatiken 1 / 48

Kontextfreie Grammatiken. Kontextfreie Grammatiken 1 / 48 Kontextfreie Grammatiken Kontextfreie Grammatiken 1 / 48 Was kann man mit kontextfreien Grammatiken anfangen? Kontextfreie Grammatiken, kurz: werden zur Modellierung von KFGs rekursiv definierten baumartigen

Mehr

(Prüfungs-)Aufgaben zu formale Sprachen

(Prüfungs-)Aufgaben zu formale Sprachen (Prüfungs-)Aufgaben zu formale Sprachen (siehe auch bei den Aufgaben zu endlichen Automaten) 1) Eine Grammatik G sei gegeben durch: N = {S, A}, T = {a, b, c, d}, P = { (S, Sa), (S, ba), (A, ba), (A, c),

Mehr

3 Syntax von Programmiersprachen

3 Syntax von Programmiersprachen 3 Syntax von Programmiersprachen Syntax ( Lehre vom Satzbau ) formale Beschreibung des Aufbaus der Worte und Sätze, die zu einer Sprache gehören; im Falle einer Programmiersprache Festlegung, wie Programme

Mehr

Übersetzergenerierung mit lex und yacc

Übersetzergenerierung mit lex und yacc Übersetzergenerierung mit lex und yacc 0. Überblick und Organisatorisches Jan Bredereke WiSe 2006/07, Universität Bremen otivation Übersetzer: Grundlegende Werkzeuge welche Fehler kann er finden? Konstrukt

Mehr

4. Die lexikalische Analyse

4. Die lexikalische Analyse zerlegt Folge von Zeichen in Eingabedatei in Folge von Symbolen (Token) Scanner-Sieber-Modul Token: Typ und Inhalt übliche Token-Typen: reservierte Wörter (if, while, for, ) Bezeichner (x, dauer, name,..)

Mehr

Kapitel 5: Syntaxdiagramme und Grammatikregeln

Kapitel 5: Syntaxdiagramme und Grammatikregeln 5. Syntaxdiagramme und Grammatikregeln 5-1 Objektorientierte Programmierung (Winter 2010/2011) Kapitel 5: Syntaxdiagramme und Grammatikregeln Syntaxdiagramme Grammatikregeln (kontextfrei) Beispiele: Lexikalische

Mehr

Fragenkatalog 2. Abgabegespräch Formale Modellierung 3 Reguläre Sprachen

Fragenkatalog 2. Abgabegespräch Formale Modellierung 3 Reguläre Sprachen Fragenkatalog 2. Abgabegespräch Formale Modellierung 3 Reguläre Sprachen 1. Was ist eine formale Sprache? Menge von Zeichenketten, die aus den Symbolen eines beliebigen Alphabets aufgebaut sind. Zeichenkette:

Mehr

9.4 Grundlagen des Compilerbaus

9.4 Grundlagen des Compilerbaus Kap09.fm Seite 717 Dienstag, 7. September 2010 2:06 14 9.4 Grundlagen des Compilerbaus 717 so dass die Benutzung dieser Regeln zum Aufbau eines + -Knotens bzw. eines Negations- Knotens im abstrakten Syntaxbaum

Mehr

Einführung in die Informatik. Programming Languages

Einführung in die Informatik. Programming Languages Einführung in die Informatik Programming Languages Beschreibung von Programmiersprachen Wolfram Burgard Cyrill Stachniss 1/15 Motivation und Einleitung Wir haben in den vorangehenden Kapiteln meistens

Mehr

Sei Σ ein endliches Alphabet. Eine Sprache L Σ ist genau dann regulär, wenn sie von einem regulären Ausdruck beschrieben werden kann.

Sei Σ ein endliches Alphabet. Eine Sprache L Σ ist genau dann regulär, wenn sie von einem regulären Ausdruck beschrieben werden kann. Der Satz von Kleene Wir haben somit Folgendes bewiesen: Der Satz von Kleene Sei Σ ein endliches Alphabet. Eine Sprache L Σ ist genau dann regulär, wenn sie von einem regulären Ausdruck beschrieben werden

Mehr

Theoretische Informatik I

Theoretische Informatik I Theoretische Informatik I Einheit 2.5 Grammatiken 1. Arbeitsweise 2. Klassifizierung 3. Beziehung zu Automaten Beschreibung des Aufbaus von Sprachen Mathematische Mengennotation Beschreibung durch Eigenschaften

Mehr

Kapitel 4. Einführung in den Scannergenerator Flex. Einführung in den Scannergenerator Flex Wintersemester 2008/09 1 / 9

Kapitel 4. Einführung in den Scannergenerator Flex. Einführung in den Scannergenerator Flex Wintersemester 2008/09 1 / 9 Kapitel 4 Einführung in den Scannergenerator Flex Einführung in den Scannergenerator Flex Wintersemester 2008/09 1 / 9 Generatoren für die lexikalische Analyse Scannergeneratoren werden eingesetzt um die

Mehr

Theoretische Informatik I

Theoretische Informatik I Theoretische Informatik I Rückblick Theoretische Informatik I 1. Mathematische Methoden 2. Reguläre Sprachen 3. Kontextfreie Sprachen Themen der Theoretischen Informatik I & II Mathematische Methodik in

Mehr

Übungsaufgaben zu Formalen Sprachen und Automaten

Übungsaufgaben zu Formalen Sprachen und Automaten Universität Freiburg PD Dr. A. Jakoby Sommer 27 Übungen zum Repetitorium Informatik III Übungsaufgaben zu Formalen Sprachen und Automaten. Untersuchen Sie das folgende Spiel: A B x x 2 x 3 C D Eine Murmel

Mehr

Formale Grundlagen der Wirtschaftsinformatik

Formale Grundlagen der Wirtschaftsinformatik Formale Grundlagen der Wirtschaftsinformatik Nikolaj Popov Research Institute for Symbolic Computation popov@risc.uni-linz.ac.at Sprachen und Grammatiken Teil II Sprache Definition: Ein Alphabet Σ ist

Mehr

Grammatiken. Eine Grammatik G mit Alphabet Σ besteht aus: Variablen V. Startsymbol S V. Kurzschreibweise G = (V, Σ, P, S)

Grammatiken. Eine Grammatik G mit Alphabet Σ besteht aus: Variablen V. Startsymbol S V. Kurzschreibweise G = (V, Σ, P, S) Grammatiken Eine Grammatik G mit Alphabet Σ besteht aus: Variablen V Startsymbol S V Produktionen P ( (V Σ) \ Σ ) (V Σ) Kurzschreibweise G = (V, Σ, P, S) Schreibweise für Produktion (α, β) P: α β 67 /

Mehr

Automatentheorie und formale Sprachen

Automatentheorie und formale Sprachen Automatentheorie und formale Sprachen VL 8 Chomsky-Grammatiken Kathrin Hoffmann 23. Mai 2012 Hoffmann (HAW Hamburg) Automatentheorie und formale Sprachen 23.5. 2012 250 Wortproblem Wortproblem ist das

Mehr

Theoretische Grundlagen der Informatik. Vorlesung am 17. Januar INSTITUT FÜR THEORETISCHE INFORMATIK

Theoretische Grundlagen der Informatik. Vorlesung am 17. Januar INSTITUT FÜR THEORETISCHE INFORMATIK Theoretische Grundlagen der Informatik 0 17.01.2019 Torsten Ueckerdt - Theoretische Grundlagen der Informatik KIT Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft www.kit.edu Evaluation Ergebnisse

Mehr

EIGENSCHAFTEN VON SPRACHEN

EIGENSCHAFTEN VON SPRACHEN Vorlesung und Übung Universität Paderborn Wintersemester 2016/2017 Dr. Peter Pfahler EIGENSCHAFTEN VON SPRACHEN EWS, WS 2016/17, Pfahler C-1 Einführung Sprachen in der Informatik werden für bestimmte Zwecke

Mehr

Definitionen/Vorarbeit zum Thema Java

Definitionen/Vorarbeit zum Thema Java Definitionen/Vorarbeit zum Thema Java Programmiersprachen: System von Wörtern und Symbolen, die zur Formulierung von Programmen für die elektronische Datenverarbeitung verwendet werden. Arten: z.b. Javascript

Mehr

Software Entwicklung 2. Übersetzerbau 1

Software Entwicklung 2. Übersetzerbau 1 Software Entwicklung 2 Übersetzerbau 1 Übersetzerbau I Inhalt Aufgaben von Übersetzern Weitere Anwendungen von Übersetzern Arten von Übersetzern Grundlagen: Sprachdefinition Grammatik: BNF, EBNF, Syntaxdiagramme

Mehr

Ein Fragment von Pascal

Ein Fragment von Pascal Ein Fragment von Pascal Wir beschreiben einen (allerdings sehr kleinen) Ausschnitt von Pascal durch eine kontextfreie Grammatik. Wir benutzen das Alphabet Σ = {a,..., z, ;, :=, begin, end, while, do} und

Mehr

Automaten und formale Sprachen Klausurvorbereitung

Automaten und formale Sprachen Klausurvorbereitung Automaten und formale Sprachen Klausurvorbereitung Rami Swailem Mathematik Naturwissenschaften und Informatik FH-Gießen-Friedberg Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 2 2 Altklausur Jäger 2006 8 1 1 Definitionen

Mehr

Werkzeuge zur Programmentwicklung

Werkzeuge zur Programmentwicklung Werkzeuge zur Programmentwicklung B-15 Bibliothek Modulschnittstellen vorübersetzte Module Eingabe Editor Übersetzer (Compiler) Binder (Linker) Rechner mit Systemsoftware Quellmodul (Source) Zielmodul

Mehr

Algorithmen und Datenstrukturen I - Exkurs Formale Sprachen -

Algorithmen und Datenstrukturen I - Exkurs Formale Sprachen - Algorithmen und Datenstrukturen I - Exkurs Formale Sprachen - Thies Pfeiffer Technische Fakultät tpfeiffe@techfak.uni-bielefeld.de Vorlesung, Universität Bielefeld, Winter 2012/2013 1 / 1 Exkurs: Formale

Mehr

5. Die syntaktische Analyse

5. Die syntaktische Analyse mittels sog. Parser Input: Folge von Token (Symbolen), geliefert vom Scanner/Sieber Aufgabe: Teilfolgen zusammenfassen zu größeren syntaktischen Einheiten Ausdrücke, Anweisungen(-folgen), Deklarationen,

Mehr

Algorithmen und Datenstrukturen I - Exkurs Formale Sprachen -

Algorithmen und Datenstrukturen I - Exkurs Formale Sprachen - Algorithmen und Datenstrukturen I - - Thies Pfeiffer Technische Fakultät tpfeiffe@techfak.uni-bielefeld.de Vorlesung, Universität Bielefeld, Winter 2012/2013 1 / 22 Exkurs: Formale Sprachen Im Kapitel

Mehr

Grundlagen der Theoretischen Informatik

Grundlagen der Theoretischen Informatik Grundlagen der Theoretischen Informatik Sommersemester 2017 20.04.2017 Viorica Sofronie-Stokkermans e-mail: sofronie@uni-koblenz.de 1 Bis jetzt Organisatorisches Literatur Motivation und Inhalt Kurzer

Mehr

Compilerbau. Übung 2. Prof. Johann-Christoph Freytag Dr. Klaus Ahrens Jörg Bachmann Fabian Fier Dorian Weber. 18. Mai 2016

Compilerbau. Übung 2. Prof. Johann-Christoph Freytag Dr. Klaus Ahrens Jörg Bachmann Fabian Fier Dorian Weber. 18. Mai 2016 2 Prof. Johann-Christoph Freytag Dr. Klaus Ahrens Jörg Bachmann Fabian Fier Dorian Weber 18. Mai 2016 Inhalt Wiederholung Compilertechnologie Lexer Flex 2 / 24 Wiederholung Compilertechnologie Architekturschema

Mehr

30. Parser-Generatoren

30. Parser-Generatoren 30. Parser-Generatoren Prof. Dr. rer. nat. Uwe Aßmann Institut für Software- und Multimediatechnik Lehrstuhl Softwaretechnologie Fakultät für Informatik TU Dresden http://st.inf.tu-dresden.de Version 11-0.1,

Mehr

WS06/07 Referentin: Katharina Blinova. Formale Sprachen. Hauptseminar Intelligente Systeme Dozent: Prof. Dr. J. Rolshoven

WS06/07 Referentin: Katharina Blinova. Formale Sprachen. Hauptseminar Intelligente Systeme Dozent: Prof. Dr. J. Rolshoven WS06/07 Referentin: Katharina Blinova Formale Sprachen Hauptseminar Intelligente Systeme Dozent: Prof. Dr. J. Rolshoven 1. Allgemeines 2. Formale Sprachen 3. Formale Grammatiken 4. Chomsky-Hierarchie 5.

Mehr

Inhalt Kapitel 5: Syntax

Inhalt Kapitel 5: Syntax Inhalt Kapitel 5: Syntax 1 Syntax und Semantik 2 Formale Sprachen 3 Backus-Naur Form 4 Chomsky Grammatik 5 Reguläre Ausdrücke 6 Endliche Automaten 180 Syntax und Semantik Syntax Syntax: Festlegung des

Mehr

Aufgabe Mögliche Punkte Erreichte Punkte a b c d Σ a b c d Σ x1 13

Aufgabe Mögliche Punkte Erreichte Punkte a b c d Σ a b c d Σ x1 13 Universität Karlsruhe Theoretische Informatik Fakultät für Informatik WS 2003/04 ILKD Prof. Dr. D. Wagner 14. April 2004 2. Klausur zur Vorlesung Informatik III Wintersemester 2003/2004 Hier Aufkleber

Mehr

Lösung zur Klausur. Grundlagen der Theoretischen Informatik im WiSe 2003/2004

Lösung zur Klausur. Grundlagen der Theoretischen Informatik im WiSe 2003/2004 Lösung zur Klausur Grundlagen der Theoretischen Informatik im WiSe 2003/2004 1. Geben Sie einen deterministischen endlichen Automaten an, der die Sprache aller Wörter über dem Alphabet {0, 1} akzeptiert,

Mehr

Von der Grammatik zum AST

Von der Grammatik zum AST Von der Grammatik zum AST Welche Eigenschaften soll ein Parser haben? Wann ist eine Grammatik eindeutig? Wie sollte eine Grammatik aussehen? Theoretischer Hin tergrund: FIRST, FOLLOW Einschränkungen von

Mehr

Compilerbau Syntaxanalyse 68. LR(1)-Syntaxanalyse

Compilerbau Syntaxanalyse 68. LR(1)-Syntaxanalyse Compilerbau Syntaxanalyse 68 LR(1)-Syntaxanalyse Bei der LL(1)-Syntaxanalyse wird allein aufgrund des nächsten Tokens die zu verwendende Produktion ermittelt. Bei der LR(1)-Syntaxanalyse braucht diese

Mehr

Der Earley-Algorithmus

Der Earley-Algorithmus Der Earley-Algorithmus Kursfolien Karin Haenelt 25.03.02 1 25.03.02 2 Inhalt Funktion des Earley-Algorithmus Begriffe Erkenner/Parser Kontextfreie Grammatik Ein Beispiel Funktionen des Algorithmus Funktionsweise

Mehr

Interdisziplinäre fachdidaktische Übung: Modelle für Sprachen in der Informatik. SS 2016: Grossmann, Jenko

Interdisziplinäre fachdidaktische Übung: Modelle für Sprachen in der Informatik. SS 2016: Grossmann, Jenko Interdisziplinäre fachdidaktische Übung: Modelle für Sprachen in der SS 2016: Grossmann, Jenko Die Beschreibung orientiert sich am Begriffssystem der Beschreibung natürlicher Sprachen Sprache in der steht

Mehr