PANTOMIME - EINE BAHNHOFSSITUATION

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1 PANTOMIME - EINE BAHNHOFSSITUATION Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Autoren: Lukas Hoffmann, Stefan Schug Seite 1

2 Übersicht Unterrichtsidee Bahnhofssituation Stundenablauf o Einleitende Phase o Einführungsphase o Erarbeitungsphase o Anwendungs- und Präsentationsphase Bahnhofssituation Arbeitsmaterial o Gruppe 1: Bewegungsgrundformen (1) o Gruppe 2: Mimik und Gestik (2) o Gruppe 3: Pantomime mit Gegenständen (3) o Gruppe 4: Pantomime in Partner- und Gruppenarbeit (4) Quellenverzeichnis Seite 2

3 Unterrichtsidee Bahnhofssituation In einer 30-minütigen Unterrichtsstunde werden im ersten Teil die bekannten Grundelemente wiederholt: Bewegungsgrundformen (Gehen, Sitzen) Mimik und Gestik (Langeweile, Erschrecken) Pantomime mit Gegenständen (Apfel essen, Banane schälen) Pantomime in Partner- und Gruppenarbeit (Kiste tragen, sich unterhalten) Der daran anschließende Theorieteil beschäftigt sich damit, wie ein guter Mime agieren muss, um die Zuschauer in eine andere Welt zu entführen. Es folgt eine Gruppenarbeit, in der jeder Gruppe eines der vier Grundelemente zugeteilt wird. Dieses Grundelement soll nun so abgewandelt werden, dass es zu einer bahnhofstypischen Bewegung wird. Jede Gruppe muss sich selbstständig damit befassen, welche Formen ihr Grundelement annehmen muss, um eine reelle Bahnhofssituation nachzuahmen. Als Arbeitsmaterial stehen die für die Gruppenarbeit notwendigen Arbeitsaufträge und Bilder auf den jeweiligen Gruppenkarten zur Verfügung. 1-4 Stundenablauf Einleitende Phase Abb. 1: Zuggast erschrocken Pantomimischer Lehrerimpuls Die Mimen schleichen in gebückter Haltung in den Raum, wobei ersterer etwas Geheimnisvolles ausdrücken soll. Ihre Mimik ist expressiv und dem Publikum zugewandt. Die Hände sind erhoben und die Finger gespreizt. Die Augen sind weit aufgerissen. Die Mimen versuchen, ein allgemeines Bild von "Pantomime" wiederzugeben, wie es die meisten schon einmal gesehen haben. Dies soll die Schüler neugierig auf das folgende Stundenthema werden lassen. Einführungsphase Pantomime ist eine stumme Kommunikation ohne Worte. Der Mime drückt sich durch die Sprache der Mimik, Gestik und Motorik aus. Der Mime benutzt jeden Teil seines Körpers, um die vereinfachte, übertriebene (deutliche) und meist verlangsamte Bewegung nachzuahmen. Er muss das Tempo passend zu den Bewegungen wählen sowie Mimik und Gestik aufeinander abstimmen. Der Mime muss sich in die darzustellende Situation und die dazugehörige Gefühlslage hineinversetzen (Verlangen beim Rauchen einer Zigarette spüren etc.) Seite 3

4 Der Mime muss wissen, wie die darzustellende Situation im Detail aussieht. Fantasievolle Ideen und Gefühle werden durch die körperliche Darbietung zum Ausdruck gebracht. Der Zuschauer kann aus den stilisierten Bewegungen eine bestimmte Situation ablesen, die unser Erinnerungsvermögen in eine Illusion umwandelt. Beispiel: Isst der Pantomime einen imaginären Apfel, schmecken wir als Zuschauer den Apfel ebenso. Wir erinnern uns, wie wir ihn zerkauen und welche Konsistenz er hat. Durch Pantomime werden wir als Publikum in eine Fantasiewelt entführt. Erarbeitungsphase Zuerst werden die Schülerinnen und Schüler (SuS) in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhält ein Arbeitsmaterial mit der Aufforderung, sich mit dem vorgegebenen Thema auseinanderzusetzen und eine Endpräsentation vorzubereiten. 1-4 Anwendungs- und Präsentationsphase Bahnhofssituation Abb. 2: Zeitung lesender Gast Die von den vier Gruppen eingeübten Geschichten werden zusammengeführt und gemeinschaftlich dargestellt. Dadurch entsteht das komplexe Bild einer Bahnhofssituation. Jede Gruppe zeigt eine Facette des Lebens an einem Bahnhof. Die Mimen haben zum einen die Aufgabe, ihre eigene Rolle darzustellen, zum anderen sollen sie die Gesamtsituation genau beobachten. Jeder ist in der eigenen zugewiesenen Rolle dazu in der Lage, Beobachtungen durchzuführen. Die Raucher können sich zum Beispiel ein Bild von den Bauarbeitern machen, der Bauarbeiter kann wiederum innerhalb einer kleinen "Arbeitspause" den Straßenmusikern zuschauen. So gewinnt jeder einzelne Mime Eindrücke über die verschiedensten Variationen dieser Aufführung Seite 4

5 Gruppe 1 1 Bewegungsgrundformen Stellt Grundformen der Bewegung vielfältig dar. Gehen Laufen Hüpfen Federn Sitzen Stehen Winken usw. Baut Eure Grundformen in eine Bahnhofssituation ein. Entwickelt Bahnhofszenen. Verbindet die Szenen so miteinander, dass ihr eine kleine zusammenhängende Geschichte am Bahnhof darstellen könnt Seite 5

6 Gruppe 2 2 Mimik und Gestik Stellt Grundformen der Mimik und Gestik vielfältig dar. Langeweile Verzweiflung Erstaunen Angst Freude Lachen Wut usw. Baut Eure Grundformen in eine Bahnhofssituation ein. Entwickelt Bahnhofszenen. Verbindet die Szenen so miteinander, dass ihr eine kleine zusammenhängende Geschichte am Bahnhof darstellen könnt Seite 6

7 Gruppe 3 3 Pantomime mit Gegenständen Stellt Grundformen der Pantomime mit Gegenständen vielfältig dar. Koffer tragen Handy bedienen Banane schälen Fahrplan lesen Brötchen essen Laptop bedienen Zigarette rauchen usw. Baut Eure Grundformen in eine Bahnhofssituation ein. Entwickelt Bahnhofszenen. Verbindet die Szenen so miteinander, dass ihr eine kleine zusammenhängende Geschichte am Bahnhof darstellen könnt Seite 7

8 Gruppe 4 4 Pantomime in Partner- und Gruppenarbeit Stellt Grundformen der Pantomime in Partner und Gruppenarbeit vielfältig dar. Streiten Unterhalten Straßenmusiker Verabschieden Karten spielen usw. Baut Eure Grundformen in eine Bahnhofssituation ein. Entwickelt Bahnhofszenen. Verbindet die Szenen so miteinander, dass ihr eine kleine zusammenhängende Geschichte am Bahnhof darstellen könnt Seite 8

9 Quellenverzeichnis Literatur Autor Literaturname Erscheinungsort Erscheinungsjahr Verlag Bartussek, W. Pantomime und darstellendes Spiel Mainz 1994 Matthias- Grünewald- Gerber, A. Anatomie der Pantomime Hamburg 1985 Rasch u. Röhrig Keysell, P. Pantomime mit Kindern Ravensburg 1988 Maier Abbildung / Foto Nummer Titelbild, 1-2, Arbeitsmaterial 1-4 Urheber Lukas Hoffmann, Stefan Schug Urheber des Beitrages Autor Berater Institution Lukas Hoffmann, Stefan Schug / Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universität Lehramtsstudenten Koblenz- Landau, Campus Koblenz Seite 9