Arbeitsmarkt Quo vadis?

Transkript

1 Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Arbeitsmarktanalyse und Sozialpolitik? Sitzung der nationalen Gremien EKG/CNDC und STG/CNP iiz cii Katharina Degen 14. Dezember 2017

2 Wichtige Trends für den Arbeitsmarkt Technologischer Wandel Individualisierung Demografie Feminisierung Trends im Arbeitsmarkt Globalisierung Tertiarisierung 2

3 Aufbau 1. Fokus Digitalisierung Alles neu? 2. Beschäftigung Geht uns die Arbeit aus? 3. Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen 4. Erfolgreiche Bewältigung von Strukturwandel 3

4 1. DIGITALISIERUNG ALLES NEU? 4

5 Viele Visionen der Zukunft Postzustellung ohne Postbote? Diagnose ohne Arzt? Bankkredit ohne Berater? Prozess ohne Anwalt? Fleisch ohne Metzger?

6 Gleiche Fragen andere Aspekte

7 Technologischer Wandel: Rückblick Die 4 Stufen der industriellen Revolution 7

8 Treiber der «neuen» Digitalisierung Digitale Daten und Vernetzung (Mobiles Internet, Internet of Things, Big Data etc.) Fortschreitende Automatisierung (Adaptive Fertigung, 3D-Drucker etc.) Online-Plattformen und neue Geschäftsmodelle 8

9 2. GEHT UNS DIE ARBEIT AUS? 9

10 Stetiger Strukturwandel Anzahl Erwerbstätige (in 1 000, rechte Achse) und Anteile der Sektoren am Total der Erwerbstätigen (in %, linke Achse) 80% 70% 60% 50% Total Sektor 1 Sektor 2 Sektor % % 20% 10% %

11 Bildungsintensives Beschäftigungswachstum Veränderung der Erwerbstätigkeit, (jeweils 2. Quartal), in Führungskräfte 238 Akademische Berufe Techniker und gleichrangige Berufe Hohe Qualifikationen Bürokräfte und verwandte Berufe -186 Dienstleistungsberufe und Verkäufer Fachkräfte in Land- und Forstwirtschaft Mittlere Qualifikationen Handwerks- und verwandte Berufe -113 Anlagen und Maschinenbediener, Montierer Hilfsarbeitskräfte Tiefe Qualifikationen TOTAL Quelle: BFS/SAKE, Spezialauswertung durch SECO 11

12 Veränderung der Tätigkeiten 35% 30% % 20% 15% 10% 5% 0% Nicht-Rou=ne, analy=sch Nicht-Rou=ne, interak=v Rou=ne, kogni=v Rou=ne, manuell Nicht-Rou=ne, manuell Nicht-Rou=ne, Service Quelle: BFS/SAKE, BESTA Berechnungen Rütter Soceco 12

13 Auswirkungen auf Kompetenzanforderungen Anwendungskenntnisse von IT-Technologien bei der täglichen Arbeit Fertigkeiten zur Entwicklung von neuen IT-Technologien Komplementäre Skills z.b. Software benutzen, Onlineinformationen sammeln und verarbeiten z.b. Software programmieren, Managen von Netzwerken, Entwicklung von Applikationen z.b. Problemlösungsfertigkeiten, Kommunikation, Verarbeitung komplexer Informationen 13

14 3. FLEXIBILISIERUNG DER ARBEIT 14

15 Flexibilisierung der Arbeit örtlich zeitlich betrieblich 15

16 Prekarisierung der Arbeit? Arbeit auf Abruf befristete Verträge Soloselbständige zu tiefen Löhnen? 16

17 Bedeutung neuer Arbeitsformen in der Schweiz Entwicklung der Anteile Erwerbstätiger nach Arbeitsform % 80% 83.1% 83.8% 84.9% % 60% 50% 40% 30% 20% 10% 1.9% 2.0% 2.5% 8.0% 7.5% 6.7% 6.4% 5.4% 5.0% 6.5% 7.3% 7.7% 0% Mitarbeitende im Angestelltenverhältnis Auf 6 Monate oder kürzer befristete Arbeitsverhältnisse Soloselbständige Arbeit auf Abruf (1) Erwerbstä=ge mit mehreren Arbeitgebern 17

18 4. ERFOLGREICHE BEWÄLTIGUNG VON STRUKTURWANDEL 18

19 Erfolgsfaktoren Zielgerichtetes System der sozialen Sicherheit Aktivierende Arbeitsmarktpolitik Stabiles Umfeld: Geldund Fiskalpolitik Flexibler Arbeitsmarkt und funktionierende Sozialpartnerschaft Arbeitsmarktnahe Berufsbildung Chancen nutzen, Risiken minimieren Hohe Durchlässigkeit des Bildungssystems Attraktiver Werkplatz Führender Innovationsund Forschungsstandort 19

20 Handlungsfelder des Bundesrates Weiterbildung von geringqualifizierten und insbesondere älteren Arbeitnehmenden, gezielte Stärkung der Grundkompetenzen Analyse und Vorschläge betreffend Flexibilisierung Sozialversicherungen Verbesserung der Datenlage zu neuen Beschäftigungsformen und Kompetenzen von Erwachsenen Monitoring und Berichterstattung über relevante Entwicklungen im Kontext der Digitalisierung des Arbeitsmarktes Bericht in 5 Jahren 20

21 ? Es ist nicht unsere Aufgabe, die Zukunft vorauszusagen, sondern auf sie gut vorbereitet zu sein. Perikles (um v. Chr.) 21