Wie sichern wir die Zukunftsfähigkeit
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- Walter Kraus
- vor 5 Jahren
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1 Wie sichern wir die Zukunftsfähigkeit ländlicher Wegenetze? Zentrale Erkenntnisse aus der schleswig-holsteinischen Studie Dr. Deike Timmermann DLKG-Tagung am 1. September 2011 in Mainz
2 Zielsetzung der Studie Analyse und Bewertung der ländlichen Wege hinsichtlich des derzeitigen Zustandes und des Erfassungsstandes... der Verfahren zur Erhaltung sowie zum Aus- und Umbau... Verfahren zur Prioritätenbildung... Inhalte eines Wegeinformationskatasters... der Organisationsformen der Wegeunterhaltung... der Förderung Untersuchung an drei Beispielgemeinden Empfehlungen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Wege Handlungsleitfaden für Gemeinden Problembeschreibung und Bewusstseinsbildung
3 Gesunkene Wertschätzung Ist-Situation der ländlichen Wege in Schleswig-Holstein Unterhaltungsdefizite bei Gräben, Bankette Erhaltung / Ausbau aufgeschoben Reduzierte Förderung Achslasten bis 10 t Schleppergeschwindigkeit bis 60 km/h Fahrzeugbreiten bis 3 m Hohe Qualitätsanforderungen Nutzungsvielfalt km Ländliches Wegenetz überwiegend gebaut vor Jahren für 3t Achslast und Fahrzeugbreiten bis 2,2 m instabile Untergründe Schwacher ungebundener Oberbau
4 Bedeutung der ländlichen Wege in Schleswig-Holstein früher heute
5 Die Folgen... Ländliches Wegenetz überwiegend gebaut vor Jahren für 3t-Achslast und Fahrzeugbreiten bis 2,2 m drastische Reduktion der Lebensdauer und Explosion der Erhaltungs- und Abschreibungskosten und deutliche Qualitätsverluste bei Verkehrssicherheit und Befahrbarkeit
6 Typische Beispiele zum Zustand unserer Wege Massive Kantenabbrüche Vernachlässigte Bankette Zerstörte Betondecken Angepflügte Wege
7 Wege mit Aussichten Was muss geschehen? 1. Neue Wertschätzung des ländlichen Wegenetzes 2. Neue Ideen zur Weiterentwicklung des Wegenetzes das ländliche Kernwegenetz 3. Neues Denken bei der Wegeerhaltung 4. Neues Lernen von bewährten Strukturen 5. Neue Wege beim Aus- und Umbau 6. Neue Einsichten in Kosten und Finanzierung
8 1. Neue Wertschätzung des ländlichen Wegenetzes Landesregierung Gemeinden Wege mit Aussichten Bevölkerung Landwirtschaft
9 Wege mit Aussichten Was muss geschehen? 1. Neue Wertschätzung des ländlichen Wegenetzes 2. Neue Ideen zur Weiterentwicklung des Wegenetzes das ländliche Kernwegenetz 3. Neues Denken bei der Wegeerhaltung 4. Neues Lernen von bewährten Strukturen 5. Neue Wege beim Aus- und Umbau 6. Neue Einsichten in Kosten und Finanzierung
10 2. Neue Ideen zur Weiterentwicklung des Wegenetzes das ländliche Kernwegenetz Gemeinden und Landwirtschaft definieren gemeinsam Hauptbelastungsstrecken Ziel: Lenkung des landwirtschaftlichen und außerlandwirtschaftlichen Schwerlastverkehrs Konsequenz: Verstärkung und Verbreiterung Ländl. Kernwegenetz 40% Stichwege 10% Sonstige Multifunktionswege 50% Einstufungsvorschlag aus Studie
11 Ländliches Kernwegenetz Gemeinde Gribbohm Klassifizierte Straße Kernweg Sonstige Multifunktionswege Feldweg (Stichweg)
12 Wege mit Aussichten Was muss geschehen? 1. Neue Wertschätzung des ländlichen Wegenetzes 2. Neue Ideen zur Weiterentwicklung des Wegenetzes das ländliche Kernwegenetz 3. Neues Denken bei der Wegeerhaltung 4. Neues Lernen von bewährten Strukturen 5. Neue Wege beim Aus- und Umbau 6. Neue Einsichten in Kosten und Finanzierung
13 3. Neues Denken bei der Wegeerhaltung Handlungsleitfaden für mehr Know-How in den Gemeinden regelmäßige Unterhaltung der Nebenanlagen Ziel: Optimierung der Wegeerhaltung einheitliches Wegeinformationssystem Erstellen von Wegeentwicklungskonzepten
14 Wege mit Aussichten Was muss geschehen? 1. Neue Wertschätzung des ländlichen Wegenetzes 2. Neue Ideen zur Weiterentwicklung des Wegenetzes das ländliche Kernwegenetz 3. Neues Denken bei der Wegeerhaltung 4. Neues Lernen von bewährten Strukturen 5. Neue Wege beim Aus- und Umbau 6. Neue Einsichten in Kosten und Finanzierung
15 4. Neues Lernen von bewährten Strukturen Erfolgsfaktoren für optimale Wegeerhaltung hohes Niveau der fachlichen Beratung und regelmäßige Betreuung Bestandserfassung mit Dokumentation regelmäßige und zeitnahe Durchführung aller notwendigen Erhaltungsmaßnahmen Wirtschaftlichkeit durch gemeinsames Handeln aktuelle Informationen Planungssicherheit bei Fördermitteln
16 Wege mit Aussichten Was muss geschehen? 1. Neue Wertschätzung des ländlichen Wegenetzes 2. Neue Ideen zur Weiterentwicklung des Wegenetzes das ländliche Kernwegenetz 3. Neues Denken bei der Wegeerhaltung 4. Neues Lernen von bewährten Strukturen 5. Neue Wege beim Aus- und Umbau 6. Neue Einsichten in Kosten und Finanzierung
17 5. Neue Wege beim Aus- und Umbau Wegekategorie Feld-/ Waldweg ohne Vernetzung zu anderen Wegen (Stichwege) Ca. 10% des Wegenetzes Feld- / Waldweg mit Vernetzung Verbindungswege mit geringer Verkehrsbelastung Ca. 50% des Wegenetzes Kernwegenetz (Verbindungswege mit hoher Verkehrsbelastung) Ca. 40% des Wegenetzes Zielsetzung Ausreichender Zustand erhalten, eingeschränkte Anforderungen Abgabe der Wegeerhaltung an Anlieger Befriedigenden Zustand erhalten, nutzerorientierte Verkehrssicherheit und Befahrbarkeit sicherstellen Um-/Ausbau erst bei schlechtem Wegezustand Umbau in angepasste Bauweise Berücksichtigung nutzungsspezifischer Anforderungen Zukunftsorientierter Ausbau für hohe Beanspruchung durch saisonalen und regelmäßigen Schwerlastverkehr auf 4 bis 5 m Breite zuzüglich beidseitig 1,5 m Seitenstreifen Berücksichtigung nutzungsspezifischer Anforderungen
18 Ausbauempfehlungen für das Kernwegenetz 4 bis 5 m breite Fahrbahn, alternativ 3-3,5 m breite Fahrbahn mit regelmäßigen Ausweichstellen beidseitig 1,5 m Seitenstreifen, davon > 0,5 m befestigte Bankette bei Nutzung durch Reiter und / oder Fußgänger Ergänzung der Bankette durch 1,5 m breiten, i.d.r. unbefestigten Seitenstreifen Asphalt: Bauklasse IV gem. RStO 01 Beton: Ausbau auf Maß
19 Aus- und Umbauempfehlungen für sonstige Multifunktionswege > 3 m breite Fahrbahn, beidseitig 1,25 m Seitenstreifen, davon 0,5 m befestigte Bankette bei Nutzung durch Reiter und / oder Fußgänger Ergänzung der Bankette durch 1,5 m breiten, i.d.r. unbefestigten Seitenstreifen Asphalt: Bauklasse VI ggf. als TDS gem. RStO 01 Beton: bei befriedigendem Zustand Erhalt bei schlechtem Zustand und Problem-Untergrund: Umbau zu wassergebunden, Beton- oder Asphaltspur Wassergebunden: bei befriedigendem Zustand Erhalt oder Umbau zu Tränkdecke zur Minimierung der Unterhaltung
20 Wege mit Aussichten Was muss geschehen? 1. Neue Wertschätzung des ländlichen Wegenetzes 2. Neue Ideen zur Weiterentwicklung des Wegenetzes das ländliche Kernwegenetz 3. Neues Denken bei der Wegeerhaltung 4. Neues Lernen von bewährten Strukturen 5. Neue Wege beim Aus- und Umbau 6. Neue Einsichten in Kosten und Finanzierung
21 6. Neue Einsichten in Kosten und Finanzierung Landesweite Hochrechnung Szenario 1 - Erhalt des jetzigen Ausbauzustandes (ohne Ausbau): Erhaltungskosten 63 Mio. Abschreibung 331 Mio. Summe pro Jahr 394 Mio. Szenario 2 vollständiger beanspruchungsgerechter Ausbau: Erhaltungskosten 23 Mio. Abschreibung 146 Mio. Summe pro Jahr 169 Mio. Szenario 3 Ausbau des Kernwegenetzes: Erhaltungskosten 30 Mio. Abschreibung 100 Mio. Summe pro Jahr 130 Mio.
22 Finanzierungsoptionen Nutzer Sondernutzungsvereinbarungen Ausbaubeiträge Maut Veränderung Agrarförderung? Gemeinden Erhöhung der Haushaltsansätze Erhöhung gemeindlicher Abgaben Kommunaler Investitionsfond Förderung Ländlicher Wegebau Finanzausgleich (FAG) ELER über AktivRegionen
23 Praxistest in 4 Modellregionen Inputveranstaltung Schulung des Bearbeiterteams vorbereitetes Arbeitsmaterial selbständige Wegeerhebung Funktionsanalyse Stichprobenüberprüfung Hilfe zur Selbsthilfe Festlegung des Kernwegenetzes Prioritätensetzung Wegeentwicklungskonzept
24 Ziele des Praxistestes sind Erproben des Handlungsleitfadens auf gemeindlicher Ebene 2. Sammeln von Erfahrungen mit der Entwicklung des ländlichen Kernwegenetzes 3. Ermitteln des notwendigen Umfangs der fachlichen Betreuung 4. Einschätzen der Aussagekraft der durch Laien erhobenen Wegedaten für den weiteren Wegeentwicklungsprozess 5. Erkennen von Problemen und mögliche Fehlentwicklungen 6. Umsetzung der praktischen Erkenntnissen in zukünftige Empfehlungen für Gemeinden und Politik
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27 Erste Ergebnisse des Praxistestes sind Handlungsleitfaden ist praktikabel und hilfreich 2. Durch Laien erhobene Wegedaten bieten gute Grundlage für Wegemonitoring und Schadensmeldung 3. Relativ hoher Zeitaufwand für das Ehrenamt 4. Akzeptanz der Hilfe zur Selbsthilfe sehr unterschiedlich 5. Gemeindlicher Fokus auf Fördermittel noch sehr ausgeprägt 6. Wenig Probleme bei Funktionsanalyse und Entwicklung der Kernwegenetze 7. Unterschiedliche Akzeptanz der neuen Ausbaustandards für Kernwege
28 . Unsere Wege brauchen Aussichten! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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