Die Rückkehr großer Prädatorenbrauchen
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- Martha Gehrig
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1 Die Rückkehr großer Prädatorenbrauchen diese Wildnis?
2 Ursachen für das Aussterben großer Prädatoren Verfolgung durch den Menschen bis weit 19. Jahrhundert als Konkurrent (Agrargesellschaft mit kleinteiliger Landwirtschaft) insbesondere Wolf, aber auch Bär und Luchs für eine kleinstbäuerliche Gesellschaft hochproblematisch Lebensraumverluste eher nebensächlich
3 Situation Luchs (Lynx lynx) heute Restpopulationen in einigen Mittelgebirgen und im Alpenraum, regelmäßig Zuwanderungen seit den 1970er Jahren vermehrt Wiederansiedlungsprojekte Wiederansiedlung bei Abwesenheit von Verfolgung und Anwesenheit hinreichender Rehwilddichten normalerweise erfolgreich flächige Ausbreitung kann Probleme bereiten
4 Situation Braunbär (Ursus arctos) Arealzersplitterung durch menschliche Landnutzung bis ca in Mitteleuropa danach nur noch Restpopulationen in den Mittelgebirgen und im Alpenraum bis heute stabile Populationen in Skandinavien, Karpaten und dinarischem Gebirge; Relikte im Tretino, in Abbruzzen und Pyrenäen regelmässige Zuwanderungen Ansiedlung scheitert an Akzeptanzfrage
5 Wolf (Canis lupus) ehemalig flächendeckendes Vorkommen in Europa Probleme oft in Krisenzeiten, sog. Wolfsplagen werden in den Chroniken regelmäßig berichtet intensive Verfolgung in Europa bis ins 20. Jahrhundert, in anderen Teilen der Erde bis heute Beutesituation im 19. Jahrhundert? regelmäßige Zuwanderungen aus Osteuropa und dem Alpenraum, keine aktive Wiederansiedlung
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7 Rückkehr des Wolfes nach Deutschland: Staus quo gute Entwicklung der baltisch-osteuropäischen Wolfspopulation auch in ihrem westlichsten Teil gute Tendenz zur Wiederbesiedlung großer Teile Mitteleuropas, bestimmend sind offenbar Hauptwindrichtung und Rotwildvorkommen, ggf. anfangs Störungspotential aktuell: Verbindung zwischen baltisch-osteuropäischer und abruzzoalpiner Population ist in Bayern erfolgt Zunahme der Konflikte in den vergangenen 15 Jahren Wenn sich die Population positiv entwickelt, aber die Konflikte gleichzeitig zunehmen, haben wir ein Managementproblem
8 Wie erreichen wir nachhaltige Erfolge? Lebensraum und Nahrungsbasis entscheidend bei allen Großprädatoren ist Abwesenheit von unkontrollierter Verfolgung Nahrungsbasis Konnektivität der Landschaft Hauptbeute des Wolfes: Rot- und Rehwild in Mitteleuropa! Wolf (und Braunbär) sind Nahrungsgeneralisten Rotwild fehlt derzeit aus forstpolitischen Gründen in großen Teilen des Landes Veränderung im Beutespektrum? Schwarzwild? Kleine Weidetiere? Große Weidetiere? Heimtiere? Abfälle?
9 Warum sollten wir bald mehr wissen?
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11 Was ist Wildnis? 1.IUCN: Schutzgebiete der Kategorie Ib [Wildnisgebiete i. e. S.] sind i. d. R. ausgedehnte ursprüngliche oder (nur) leicht veränderte Gebiete, die ihren natürlichen Charakter bewahrt haben, in denen keine ständigen oder bedeutenden Siedlungen existieren; Schutz und Management dienen dazu, den natürlichen Zustand zu erhalten 2.Wilderness strategy der EU: A wilderness is an area governed by natural processes. It is composed of native habitats and species, and large enough for the effective ecological functioning of natural processes. It is unmodified or only slightly modified and without intrusive or extractive human activity, settlements, infrastructure or visual disturbance. 3.BfN: Wildnisgebiete i. S. der NBS sind ausreichend große, (weitgehend) unzerschnittene, nutzungsfreie Gebiete, die dazu dienen, einen vom Menschen unbeeinflussten Ablauf natürlicher Prozesse dauerhaft zu gewährleisten.
12 Wildnisgebiete-Chance für neue Konzepte oder Lebenslüge des Naturschutz? 1.Wildnis von welcher Seite her gedacht? 2.Geht Wildnis in unserer Zivilisationslandschaft? 3. Wildnis als naturschutzpolitisches Disneyland? 4.Kleinteilige Wildnis : Problem der Vorbildfunktion! 5. Wildnis als Kulisse für große Prädatoren? 6.Grosse Prädatoren brauchen keine Wildnis, aber 7. Wildnis als Rückzugsraum für Prädator- und Beutearten!?
13 Rückkehr großer Prädatoren nach Deutschland: Lösungswege Verantwortungsethik statt Gesinnungsethik Keine Denkverbote! (Problem des Dogmatismus und der Tabuisierung im Umgang mit Großprädatoren) Entscheidend ist die Akzeptanzfrage kann Wildnis hier helfen? Wildnis im Sinne von Prozesschutzflächen? Rückzugs- und Ruheräume für Prädatoren und Beutetiere echte Partizipation aller relevanten Gruppen erforderlich
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