Das Elterntelefon in SACHSEN Statistik 2017

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1 Das Elterntelefon in SACHSEN Statistik 2017 Nummer gegen Kummer e.v., Hofkamp 108, Wuppertal Amtsgericht Wuppertal Registernummer

2 Vorwort Das Elterntelefon [ET] ist ein Gesprächs- und Beratungsangebot an Eltern, Erziehende und an der Erziehung interessierte Menschen. Es ist leicht erreichbar und garantiert den anrufenden Eltern absolute Anonymität und Verschwiegenheit. Eltern finden am Elterntelefon ausgebildete Beraterinnen und Berater, die für die vielfältigen Fragen, Probleme und Ängste der Anrufenden ein offenes Ohr haben. Das Elterntelefon will für Eltern ein erster Ansprechpartner sein, um diese in den oft schwierigen Fragen der Erziehung kompetent zu beraten, zu unterstützen und zu begleiten. Nummer gegen Kummer e.v. [NgK] 1 ist der Dachverband aller Elterntelefone in Deutschland und bildet zusammen mit den inzwischen 48 Standorten das Netzwerk Elterntelefon. Alle Anrufe am Elterntelefon sind kostenlos. Dies ist durch einen Kooperationsvertrag zwischen NgK und der Deutschen Telekom AG möglich geworden, die seit März 2001 alle Gesprächsgebühren übernimmt. Unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer werden alle Anrufenden mit dem nächstgelegenen Elterntelefon verbunden. Die Beratungszeiten des Elterntelefons sind mindestens montags bis freitags von 9.00 Uhr Uhr und dienstags und donnerstags von Uhr bis Uhr. Die zumeist ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen Telefonberatungsteams am Elterntelefon versuchen den Anrufenden - im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe - Unterstützung zu geben. Im verständnisvollen Gespräch ohne Zeitdruck entlasten sie die Anrufenden und geben ihnen die Möglichkeit, selbst an der Veränderung ihrer oft schwierigen Situation mitzuarbeiten. Die Anrufenden sollen das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten (zurück- )gewinnen und mit den BeraterInnen gemeinsam Lösungsstrategien erarbeiten. Auf die verschiedenen Themenbereiche wie z.b. Fragen zur Erziehung, Konflikte in der Partnerschaft oder Gewalt in der Familie haben sich die Berater und Beraterinnen im Rahmen einer Ausbildung intensiv vorbereitet. Darüber hinaus sind die BeraterInnen umfassend über weiterführende Unterstützungsmöglichkeiten informiert. Praxisbegleitend wird die Kompetenz des Beratungsteams in regelmäßigen Supervisionen stetig erweitert und gestärkt. Der vorliegende Bericht gibt Ihnen einen statistischen Überblick über die Arbeit an den Elterntelefonen im Bundesland SACHSEN für das Jahr Hier sollen Fragen wie: Wer wendet sich an das Elterntelefon?, Wie viele Anrufe gibt es? und Welche Themen oder Probleme beschäftigen Eltern ganz besonders?, um nur einige zu nennen, beantwortet werden. 1 Nummer gegen Kummer e.v. ist der Dachverband aller gemeinnützigen Organisationen, die in Deutschland ein Kinder- und Jugendtelefon und/oder ein Elterntelefon betreiben. Die lokalen Träger der Beratungstelefone sind überwiegend örtliche Verbände des Deutschen Kinderschutzbundes und andere Wohlfahrtsverbände wie beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz, das Diakonische Werk oder die Arbeiterwohlfahrt. Dieses verbandsübergreifende Netzwerk stellt das deutschlandweit größte kostenfreie, telefonische Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern dar. Die telefonische Beratung für Kinder wurde 1980 begonnen, 1994 kam das Projekt Jugendliche beraten Jugendliche dazu und 2003 die -Beratung. Das Elterntelefon wurde 2001 deutschlandweit eingerichtet. Weitere Informationen unter: Nummer gegen Kummer e.v. ist 1994 aus dem Deutschen Kinderschutzbund hervorgegangen und ist als Mitglied diesem satzungsgemäß und in seiner Zielsetzung eng verbunden.

3 Inhaltsverzeichnis I. Zu diesem Bericht... 1 I.1 Definitionen der wichtigsten verwendeten Begriffe... 1 I.2 Datenerhebung... 1 I.3 Datenauswertung und Berichterstellung Anrufe am Elterntelefon in SACHSEN Verteilung der Anrufe 2017 in SACHSEN Verteilung der Anrufe 2017 nach Gesprächsart Angaben zu den Beratungsgesprächen Verteilung der Beratungen nach Monaten Verteilung der Beratungen nach Wochentagen Dauer der Beratungen Angaben zu den Anrufenden Geschlecht der Anrufenden Alter der Anrufenden Familienstand und sozioökonomische Situation Sozialer Bezug zum Kind Angaben zu Kindern in den Beratungsgesprächen Themen der Beratungsgespräche Themenbereiche im Überblick Einzelbetrachtung der Themenbereiche Probleme mit der eigenen (Erziehungs-)Situation Probleme mit Personen / Behörden Erziehung und Familie spezielle Informationen und Auskünfte psychosoziale Probleme und Gesundheit der Kinder Konflikte in sozialen Beziehungen der Kinder Gewalt und Missbrauch Probleme des Kindes in Kindergarten, Schule, Beruf sonstige Alltagsprobleme mit/von Kindern Einschätzung der Beratungsgespräche Empfehlung anderer Hilfen... 16

4 Abbildungsverzeichnis ABB. 1: VERTEILUNG DER ANRUFE NACH GESPRÄCHSART (ANGABEN IN %) 3 ABB. 2: VERTEILUNG DER BERATUNGSGESPRÄCHE NACH MONATEN 4 ABB. 3: VERTEILUNG DER BERATUNGSGESPRÄCHE NACH WOCHENTAGEN 4 ABB. 4: VERTEILUNG DER BERATUNGSGESPRÄCHE NACH DAUER (ANGABEN IN %) 5 ABB. 5: GESCHLECHT DER ANRUFENDEN (ANGABEN IN %) 6 ABB. 6: ALTER DER ANRUFENDEN (ANGABEN IN %) 7 ABB. 7: ALTER DER KINDER, DIE THEMA DES GESPRÄCHS WAREN (ANGABEN IN %) 9 ABB. 8: BERATUNGSGESPRÄCHE GRUPPIERT NACH THEMENBEREICHEN (ANGABEN IN %) 10 ABB. 9: THEMENBEREICH PROBLEME MIT EIGENER (ERZIEHUNGS-) SITUATION (ANGABEN IN %) 11 ABB. 10: THEMENBEREICH PROBLEME MIT PERSONEN / BEHÖRDEN (ANGABEN IN %) 11 ABB. 11: THEMENBEREICH ERZIEHUNG UND FAMILIE (ANGABEN IN %) 12 ABB. 12: THEMENBEREICH SPEZIELLE INFORMATIONEN UND AUSKÜNFTE (ANGABEN IN %) 12 ABB. 13: THEMENBEREICH PSYCHOSOZIALE PROBLEME / GESUNDHEIT DER KINDER (ANG. IN %) 13 ABB. 14: THEMENBEREICH KONFLIKTE IN SOZIALEN BEZIEHUNGEN DER KINDER (ANGABEN IN %) 13 ABB. 15: THEMENBEREICH GEWALT UND MISSBRAUCH (ANGABEN IN %) 14 ABB. 16: THEMENBEREICH PROBLEME DES KINDES IN KINDERGARTEN, SCHULE, BERUF (ANG. IN %) 14 ABB. 17: THEMENBEREICH SONSTIGE ALLTAGSPROBLEME MIT/VON KINDERN (ANGABEN IN %) 15 ABB. 18: EMPFEHLUNG ANDERER BERATUNGSSTELLEN/EINRICHTUNGEN (ANGABEN IN %) 16

5 I. Zu diesem Bericht I.1 Definitionen der wichtigsten verwendeten Begriffe Anrufe: Alle Anrufe, die während der Beratungszeit von den MitarbeiterInnen des Elterntelefons angenommen werden, werden registriert. Das sind zum einen die Beratungsgespräche und zum anderen alle sonstigen Kontakte. Beratungsgespräche: Darunter fallen alle telefonischen Kontakte, bei denen ein Gespräch mit Rat- und Hilfesuchenden zu den verschiedensten Themen bzw. Problemen geführt wurde. Diese Gespräche werden ausführlich statistisch erfasst. Auf die Beratungsgespräche bezieht sich der Hauptteil dieser Statistik. sonstige Kontakte: So werden die angenommenen Anrufe bezeichnet, die keine Beratungsgespräche im engeren Sinne sind. Diese Gespräche werden nur registriert und kategorisiert. In diese Gruppe fallen Anrufe, bei denen die Berater/innen einen Anruf entgegen genommen haben, und (a) sich jugendliche Anrufende ohne ein konkretes Gesprächsanliegen und in den unterschiedlichsten (teilweise auch unangemessenen) Formen an das ET gewendet haben (alternative Kontaktversuche Kinder und Jugendliche); (b) (c) (d) (e) (f) (g) (h) sich erwachsene Anrufende scheinbar ohne ein konkretes Gesprächsanliegen und in den unterschiedlichsten (teilweise auch unangemessenen) Formen an das ET gewendet haben (alternative Kontaktversuche Erwachsene); die Anrufenden auf das Angebot Kinder- und Jugendtelefon und seine Nummer aufmerksam gemacht werden (Empfehlung Kinder- und Jugendtelefon); kein Gespräch zustande kam, da der/die Anrufende direkt wieder aufgelegt hat (Aufleger); die Anrufenden nicht den Mut gefunden haben, sich zu melden (Schweigeanrufe); die Anrufenden angeben, sich verwählt zu haben (verwählt); der/die Berater/in einer sexuellen Belästigung ausgesetzt war (Belästigung); es sich um eine Rückmeldung zu einem früheren Beratungsgespräch - wie z.b. Dank an die Mitarbeiter/innen handelt (Rückmeldung); I.2 Datenerhebung Alle entgegengenommenen Anrufe werden durch die Beraterinnen und Berater am Elterntelefon ET registriert. Jedes Beratungsgespräch wird darüber hinaus anonymisiert mit einem für das Elterntelefon entwickelten Kodierungssystem erfasst. Die zahlreichen Einzeldaten, die auf diese Weise zustande kommen, werden zentral bei Nummer gegen Kummer e.v. (NgK) dem bundesweiten Dachverband der Elterntelefone zusammengeführt, ausgewertet und aufbereitet. I.3 Datenauswertung und Berichterstellung Die Auswertung der gewonnenen Daten wurde mit dem Programm SPSS (Statistical Package for the Social Sciences) durchgeführt. Die Erstellung dieses Berichtes erfolgte durch Heidi Schütz, Dipl.-Psych. unter Mitarbeit von Hanka Schmidt, B.A.. Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 1

6 1. Anrufe am Elterntelefon in SACHSEN 2017 Insgesamt führten 2017 alle Elterntelefone in SACHSEN Gespräche, dies waren 12,9 Prozent aller Anrufe im Bundesgebiet. Davon waren 816 intensive Beratungsgespräche. In den Beratungen besprechen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Elterntelefons mit den Anrufenden die unterschiedlichsten Themen und Problemlagen im Umgang mit Kindern. Auf diese Gespräche bezieht sich der Hauptteil der hier vorliegenden Statistik. 1.1 Verteilung der Anrufe 2017 in SACHSEN Die Gespräche in SACHSEN wurden von insgesamt 3 Elterntelefonen geführt. Die nachfolgende Übersicht schlüsselt die Anrufzahlen 2017 nach den Standorten der Elterntelefone in SACHSEN auf. Standort Elterntelefon Beratungen Sonstige Kontakte Gespräche gesamt Radebeul Leipzig Dresden Gesamt ) ET ist weniger als 12 Monate Mitglied bei Nummer gegen Kummer e.v. 2) Kooperation zweier Träger Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 2

7 1.2 Verteilung der Anrufe 2017 nach Gesprächsart Im Jahr 2017 wurden von den Beratungsteams des Elterntelefons in SACHSEN insgesamt Anrufe entgegengenommen, aus denen sich 816 Beratungen mit Rat- und Hilfesuchenden entwickelten. Die genaue Aufschlüsselung der Anrufe zeigt, dass 41,4% Beratungsgespräche im engeren Sinne sind. Die restlichen 58,6% der telefonischen Kontakte verteilen sich auf die verschiedenen Kategorien der sonstigen Kontakte. Gesprächsart Anzahl Prozent Beratungsgespräche ,4% Kontaktversuche Kinder und Jugendliche 143 7,2% Kontaktversuche Erwachsene ,4% Empfehlung des Angebotes Kinder- und Jugendtelefon 36 1,8% Direkt aufgelegt ,6% Schweigeanruf 103 5,2% Verwählt 36 1,8% Sexuelle Belästigung 63 3,2% Dank/Rückmeldung 8 0,4% Abbildung 1: Verteilung der Anrufe nach Gesprächsart (Angaben in %) Verteilung der Anrufe nach Gesprächsart Gesamtzahl der Gespräche: Angaben in Prozent Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 3

8 2. Angaben zu den Beratungsgesprächen 2.1 Verteilung der Beratungen nach Monaten Abbildung 2: Verteilung der Beratungsgespräche nach Monaten Verteilung der Beratungsgespräche nach Monaten Anzahl der Gespräche: Verteilung der Beratungen nach Wochentagen Abbildung 3: Verteilung der Beratungsgespräche nach Wochentagen Verteilung der Beratungsgespräche nach Wochentagen Anzahl der Gespräche: 816 Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 4

9 2.3 Dauer der Beratungen Abbildung 4: Verteilung der Beratungsgespräche nach Dauer (Angaben in %) Verteilung der Beratungsgespräche nach Dauer Anzahl der Gespräche: 816 Angaben in Prozent Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 5

10 3. Angaben zu den Anrufenden 48,5% aller Anrufenden haben sich erstmalig an die Elterntelefone in SACHSEN gewandt, um Hilfe und Unterstützung zu suchen. In 12,1% der Fälle wurde ein Beratungsgespräch zu einem weiteren Termin fortgesetzt (MehrfachanruferInnen) und 5,0% waren DaueranruferInnen (34,3% keine Angaben bzw. unbekannt). Das Elterntelefon wird, soweit sich dies über die Sprache erkennen lässt bzw. innerhalb der Beratung thematisiert wird, auch von Bürgern mit Migrationshintergrund genutzt. Danach lag insgesamt bei 7,5% der Anrufenden am Elterntelefon ein Migrationshintergrund vor und bei 81,7% nicht (10,8% unbekannt). 3.1 Geschlecht der Anrufenden Im Jahr 2017 waren 70,6% der Anrufenden an den Elterntelefonen in SACHSEN Frauen und 28,3% Männer. In seltenen Fällen kommt es vor, dass sich beide Elternteile an die MitarbeiterInnen des Elterntelefons wenden. In diesen Fällen wird nur das Geschlecht der Person mit dem größten Gesprächsanteil registriert. Abbildung 5: Geschlecht der Anrufenden (Angaben in %) Geschlecht der Anrufenden 100% = 816 Angaben in Prozent Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 6

11 3.2 Alter der Anrufenden Insgesamt zeigt die Altersverteilung der Anrufenden, dass das Angebot Elterntelefon von der Zielgruppe angenommen wird. 69,1% aller Anrufe an den Elterntelefonen in SACHSEN stammen von Erwachsenen zwischen 25 und 49 Jahren, wobei die 30 bis 44jährigen das Elterntelefon am intensivsten nutzen. 53,3% aller Gespräche werden mit Personen dieser Altersgruppe geführt. Abbildung 6: Alter der Anrufenden (Angaben in %) Alter der Anrufenden 100% = 816 Angaben in Prozent Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 7

12 3.3 Familienstand und sozioökonomische Situation Das Elterntelefon wird sowohl von Personen in Partnerschaften als auch von allein erziehenden Personen genutzt. Familienstand Frauen (n=576) Männer (n=231) Gesamt (n=816) ohne Partnerschaft / ledig 11,8% 8,7% 10,9% Partnerschaft / verheiratet 49,8% 40,3% 46,6% getrennt lebend 9,0% 15,2% 10,7% geschieden 5,4% 11,7% 7,1% verwitwet 4,7% 1,3% 3,7% unbekannt 19,3% 22,9% 21,1% In 8,5% aller Beratungen wurde eine finanzielle Problematik der Anrufenden besprochen. In den restlichen Gesprächen wurde entweder von den Anrufenden selbst eine gesicherte Lebenssituation angesprochen (36,3% der Anrufenden) oder die finanzielle Situation nicht thematisiert. 3.4 Sozialer Bezug zum Kind Die Anrufenden wenden sich in erster Linie wegen ihrer eigenen Kinder an das Elterntelefon. Aber auch andere Menschen, die über ihre Sorgen, Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit Kindern sprechen wollen, erhalten Hilfestellung und Unterstützung. Dabei leben in 63,4% aller Fälle die Kinder bei den Anrufenden und in 28,6% nicht (8,1% unbekannt/keine Angaben). Sozialer Bezug zum Kind Frauen (n=576) Männer (n=231) Gesamt (n=816) Eltern 78,0% 71,9% 75,9% Pflegeeltern 1,2% 0,4% 1,0% nichtelterliche Partner 2,6% 7,8% 4,0% Großeltern 6,3% 1,3% 4,8% Verwandte 1,6% 3,9% 2,2% Bekannte 2,4% 1,7% 2,3% Nachbarn 0,9% 0,9% 0,9% Pädag./ Erzieher 1,4% 0,4% 1,1% Sonstige 5,7% 11,7% 7,8% Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 8

13 4. Angaben zu Kindern in den Beratungsgesprächen In fast allen Gesprächen am Elterntelefon stehen Kinder im direkten oder indirekten Fokus der Beratung. In der Regel werden dabei Problemlagen im Zusammenhang mit einem Kind (57,4%) oder zwei Kindern (21,1%) thematisiert. In 33,1% aller Beratungen waren nur Jungen, in 35,0% nur Mädchen und in 18,1% Jungen und Mädchen Thema der Gespräche (13,7% Geschlecht der Kinder unbekannt). Die nachfolgende Abbildung zeigt die Altersverteilung der Kinder, die innerhalb der Beratungen angesprochen werden. Abbildung 7: Alter der Kinder, die Thema des Gesprächs waren (Angaben in %) Alter der Kinder, die Thema des Gesprächs waren Elterntelefon SACHSEN 2017 Anzahl der Gespräche zu Jungen: 530 Anzahl der Gespräche zu Mädchen: 546 Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 9

14 5. Themen der Beratungsgespräche 5.1 Themenbereiche im Überblick Anrufe am Elterntelefon haben meist einen vielschichtigen thematischen Hintergrund. Beispielsweise steht die Sorge um das eigene Kind oft in direktem Zusammenhang mit der eigenen (Erziehungs-)Situation und den sich daraus ergebenden Erziehungsproblemen (zu denen darüber hinaus auch noch häufig spezielle Informationen erbeten werden). Die zahlreichen Anrufanlässe am Elterntelefon kann man zu insgesamt 9 Hauptgebieten zusammenfassen. Besonders häufig haben die Anrufenden Probleme mit ihrer eigenen Erziehungssituation und Fragen zu erzieherischen Problemen. Sehr oft werden auch Probleme mit Behörden, Gesetzen und anderen Personen thematisiert. Ein weiteres starkes Motiv für einen Anruf am Elterntelefon sind Sorgen hinsichtlich spezifischer Auffälligkeiten von Kindern. Abbildung 8: Beratungsgespräche gruppiert nach Themenbereichen (Angaben in %) Themenbereiche am Elterntelefon Anzahl der Gespräche: 816 Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 10

15 5.2 Einzelbetrachtung der Themenbereiche Probleme mit der eigenen (Erziehungs-)Situation Abbildung 9: Themenbereich Probleme mit eigener (Erziehungs-) Situation (Angaben in %) Probleme mit eigener (Erziehungs-) Situation Anzahl der Gespräche: Probleme mit Personen / Behörden Abbildung 10: Themenbereich Probleme mit Personen / Behörden (Angaben in %) Probleme mit Personen / Behörden Anzahl der Gespräche: 365 Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 11

16 5.2.3 Erziehung und Familie Abbildung 11: Themenbereich Erziehung und Familie (Angaben in %) Erziehung und Familie Anzahl der Gespräche: spezielle Informationen und Auskünfte Abbildung 12: Themenbereich spezielle Informationen und Auskünfte (Angaben in %) spezielle Informationen und Auskünfte Anzahl der Gespräche: 269 Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 12

17 5.2.5 psychosoziale Probleme und Gesundheit der Kinder Abbildung 13: Themenbereich psychosoziale Probleme / Gesundheit der Kinder (Angaben in %) psychosoziale Probleme / Gesundheit der Kinder Anzahl der Gespräche: Konflikte in sozialen Beziehungen der Kinder Abbildung 14: Themenbereich Konflikte in sozialen Beziehungen der Kinder (Angaben in %) Konflikte in sozialen Beziehungen der Kinder Anzahl der Gespräche: 245 Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 13

18 5.2.7 Gewalt und Missbrauch Abbildung 15: Themenbereich Gewalt und Missbrauch (Angaben in %) Gewalt und Missbrauch Anzahl der Gespräche: Probleme des Kindes in Kindergarten, Schule, Beruf Abbildung 16: Themenbereich Probleme des Kindes in Kindergarten, Schule, Beruf (Angaben in %) Probleme des Kindes in Kindergarten, Schule, Beruf Anzahl der Gespräche: 162 Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 14

19 5.2.9 sonstige Alltagsprobleme mit/von Kindern Abbildung 17: Themenbereich sonstige Alltagsprobleme mit/von Kindern (Angaben in %) sonstige Alltagsprobleme mit/von Kindern Anzahl der Gespräche: 286 Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 15

20 6. Einschätzung der Beratungsgespräche Jedes Beratungsgespräch wird durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Elterntelefons tendenziell nach den Gesprächsergebnissen eingeschätzt. Durch unsere langjährigen Erfahrungen in der Telefonberatung hat sich herauskristallisiert, dass hauptsächlich vier Gruppen von Gesprächen unterschieden werden können: (a) Gespräche, bei denen es um eine Problemklärung geht und/oder Anregung zur selbständigen Bewältigung eines Problems, (b) Gespräche, die primär der persönlichen Aussprache und Entlastung dienen, (c) Gespräche, in denen es fast ausschließlich um Informationen zu einem bestimmten Thema geht und (d) Gespräche, bei denen weder Unterstützung noch persönliche Aussprache möglich war oder gewünscht wurde. Durch die geführten Gespräche konnte den meisten Anrufenden geholfen werden entweder durch die gemeinsame Bearbeitung des Problems (46,6%) oder durch die Möglichkeit, sich am Elterntelefon auszusprechen und damit zu entlasten (36,0%) oder durch die Vermittlung von Informationen (13,0%). In 4,4% der Beratungsgespräche war weder Unterstützung noch persönliche Aussprache erwünscht bzw. möglich. 6.1 Empfehlung anderer Hilfen Das Elterntelefon als niedrigschwelliges telefonisches Beratungs- und Hilfsangebot sieht eine wichtige Aufgabe darin, Hilfesuchende auch auf andere Einrichtungen und Hilfsangebote hinzuweisen. Insgesamt wurden in 49,9% aller Beratungsgespräche die Anrufenden motiviert bzw. ihnen empfohlen, sich zur weiteren Klärung ihrer Probleme/Fragen noch an eine andere Einrichtung oder Institution zu wenden. Abbildung 18: Empfehlung anderer Beratungsstellen/Einrichtungen (Angaben in %) Empfehlung anderer Beratungsstellen/Einrichtungen Anzahl der Gespräche: 407 Statistik 2017! ET in SACHSEN! Nummer gegen Kummer e.v.! 16