Inputreferat Zentrale Ergebnisse der Branchenstudie Häfen und Logistik in Norddeutschland
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- Martha Seidel
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1 Inputreferat Zentrale Ergebnisse der Branchenstudie Häfen und Logistik in Norddeutschland Erstellt im Rahmen des Projekts: Struktureller Wandel und nachhaltige Modernisierung Perspektiven der Industriepolitik in Norddeutschland Referent: Stefan Timm ver.di-logistikkonferenz,
2 Struktureller Wandel und nachhaltige Modernisierung Perspektiven der Industriepolitik in Norddeutschland Ein Projekt von: Wilke, Maack und Partner (wmp consult), Hamburg Agentur für Struktur- und Personalentwicklung GmbH (AgS), Bremen n3b Netzwerk beteiligungsorientierte Beratung, Hamburg TGS Gesellschaft für Strukturentwicklung und Beschäftigung, Schwerin Gefördert durch: Unterstützt von: DGB Bezirk Nord
3 Unterschätzte Industrieregion Norddeutschland Insgesamt rund Beschäftigte im norddeutschen Verarbeitenden Gewerbe* Schiffbau & Maritime Wirtschaft rund Werftbeschäftigte und ein Großteil der bundesweit Beschäftigten der Zulieferindustrie finden sich in Norddeutschland. Automobilindustrie gehört mit vielen Zulieferbetrieben und rund Beschäftigten zu den größten Industriebranchen in Norddeutschland. Maschinen- und Anlagenbau beschäftigt rund Menschen in mehr als 700 Betrieben. Die Branche hat viele Schnittstellen mit den Zulieferbereichen anderer Branchen in Norddeutschland. Luftfahrtindustrie hat in Norddeutschland rund Beschäftigte und ist vor allem von großen Unternehmen geprägt. Windenergie- Anlagenbau in der Windenergiebranche arbeiten rund Menschen in Norddeutschland, davon rund im Bereich Offshore. Häfen & Logistik in der Branche sind in Norddeutschland rund Menschen direkt und indirekt beschäftigt. Ernährungsindustrie ist mit Beschäftigten einer der größten Industriezweige in Norddeutschland. Chemie-, Pharma-, Kunststoffindustrie spielt vor allem eine Rolle in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, mit mehr als Beschäftigten in Norddeutschland. Bei den Branchen und wirtschaftlichen Schwerpunkten gibt es Gemeinsamkeiten, aber auch große Unterschiede in Struktur und Bedeutung der Industrie für Wertschöpfung und Arbeitsmarkt in den einzelnen Bundesländern. *Darin sind alle Branchen des Verarbeitenden Gewerbes enthalten. Häfen & Logistik zählt statistisch nicht zu den Branchen des Verarbeitenden Gewerbes. Überschneidungen zu anderen Branchen ergeben sich bei den Beschäftigtenzahlen des Maschinenbau. 3
4 Projektziele Maßnahmen und Strategien identifizieren, die zum Erhalt und zum Ausbau von Beschäftigung zu fairen und sicheren Bedingungen in zukunftsfähigen Industrien in Norddeutschland beitragen. Entwicklung einer integrierten und abgestimmten Strategie für Politik und Wirtschaft für die Umsetzung einer an nachhaltiger Modernisierung ausgerichteten Industriepolitik in Norddeutschland. Leitfragen Vor welchen Herausforderungen stehen die einzelnen Industriebranchen? Welche Ansätze für eine nachhaltige Modernisierung des industriellen Sektors gibt es? Welche Anforderungen resultieren daraus für eine gemeinsame, norddeutsche Industriepolitik? Welche Bedeutung haben branchenübergreifende Querschnittsthemen wie Verkehrsinfrastruktur, Energieversorgung, Innovation und Qualifizierung, Klima- und Umweltschutz, Maßnahmen zur Bewältigung des demografischen Wandels, Ansätze Guter Arbeit und einer nachhaltigen Personalentwicklung für eine zukunftsfähige Industriepolitik? Struktureller Wandel und nachhaltige Modernisierung - Perspektiven der Industriepolitik in Norddeutschland 5
5 Häfen und Logistik in Norddeutschland Zentrale Ergebnisse der Teilstudie
6 Häfen und Logistik: Bindeglied der Industriebranchen Warum wurden die Bereiche Häfen und Logistik im Rahmen eines industriepolitischen Forschungsprojektes überhaupt betrachtet? Nahezu jeder Wirtschaftszweig ist auf ein funktionierendes Logistiksystem und eine gut ausgebaute Infrastruktur angewiesen. Logistik und eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur als Voraussetzung und zugleich Resultat des wirtschaftlichen Erfolgs Deutschlands. Die besondere Bedeutung der Logistik resultiert aus der Import- und Exportabhängigkeit Deutschlands. Der Hamburger Hafen ist eines der größten Industriegebiete Europas.
7 Umsatzentwicklung im Logistiksektor Die Logistikbranche zählt zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen in Deutschland und erwirtschaftete im Jahr 2011 einen Umsatz in Höhe von 223 Milliarden Euro. Im europäischen Vergleich hat Deutschland gemessen am Umsatz den mit Abstand größten Logistiksektor. Umsatzentwicklung im deutschen Logistiksektor, Quelle: Schwemmer, Martin (2012): Logistik in Baden-Württemberg, Eine Kurzanalyse der Fraunhofer SCS, S. 3, eigene Darstellung
8 Beschäftigungsentwicklung im Logistiksektor Beschäftigungswachstum von 5,1 % zwischen 2007 und 2011 im norddeutschen Logistiksektor Zahl der sozialversicherungspflichtigen Logistikbeschäftigten in Norddeutschland Veränderung in % Anteil an allen SVB (2011) in % Schleswig-Holstein ,4 8,9 Hamburg ,7 9,3 Niedersachsen ,6 8,8 Bremen ,4 12,8 Mecklenburg ,8 7,8 Vorpommern Norddeutschland ,1 9,0 Deutschland ,4 8,3 Quelle: eigene Berechnungen
9 Beschäftigungseffekte deutscher Seehäfen Norddeutsche Seehäfen generieren hohe direkte und indirekte Beschäftigungseffekte. insgesamt direkt indirekt/ induziert Quelle (Untersuchungszeitpunkt) Hamburger Hafen PLANCO Consulting GmbH (2010) Bremische Häfen ISL Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (2010) Niedersächsische Häfen Fachbereich Seefahrt der Jade Hochschule (2010) Lübecker Hafen Uniconsult (2010) Kieler Hafen k. A. k. A. k. A. Rostocker Hafen Ostseeinstitut Rostock (2009) Wismarer Hafen k. A k. A. Ostseeinstitut Rostock (2009)
10 Herausforderung Gute Arbeit im Logistiksektor Häfen: Die Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter und die gesundheitsgefährdenden Belastungen und Gefährdungen werden nachhaltig durch geänderte Umschlagverfahren und starke Arbeitsaufwandsschwankungen beeinflusst. Logistik: Charakteristisch für die Güterverkehrs- und Logistikbranche sind unregelmäßige und bedingt durch den konjunkturellen Aufschwung der letzten Jahre lange Arbeitszeiten. Überstunden und Samstagsarbeit sind nicht selten.
11 Herausforderung Gute Arbeit im Logistiksektor Fachkräfteengpässe beim Beruf des Berufskraftfahrers in Zukunft nicht auszuschließen. Hohe Fachkräftenachfrage bei einer gleichzeitig alterszentrierten Altersstruktur und Problemen bei der Gewinnung von Nachwuchskräften. Vertragslösungsquoten von Ausbildungsverträgen in %, 2011 Berufe Niedersachsen Hamburg Bremen Schleswig- Holstein Mecklenburg- Vorpommern berufs-/branchenübergreifende Lösungsquote 23,6 28,2 23,5 27,2 33,9 Berufskraftfahrer/-in 34,7 59,4 44,2 43,5 40,0 Quelle: BIBB
12 Strukturwandel im Bereich Häfen und Logistik Im Rahmen der Studie wurden folgende drei Einflussgrößen auf den Strukturwandel untersucht: 1. Schiffsgrößenentwicklung 2. Steigende Anforderungen an den Umweltschutz in der Schifffahrt 3. Neue Anforderungen an die Häfen im Zuge der Entwicklung der Offshore-Windenergie
13 Schiffsgrößenentwicklung Die Fahrrinnentiefe und -breite der seewärtigen Zufahrten zu den Häfen, die Wassertiefe der Liegeplätze in den Häfen und die Hinterlandanbindungen werden mit zunehmenden Schiffsgrößen zu entscheidenden Faktoren im Hafenwettbewerb. Quelle:
14 Schiffsgrößenentwicklung Geplante Fahrrinnenanpassungen an Elbe und Weser Die Containerschiffe der neuesten Generation können die Häfen in Hamburg und Bremerhaven vollbeladen nicht anfahren. Nach der gegenwärtig geplanten neunten Elbvertiefung soll die Elbfahrrinne für Schiffe mit einem Tiefgang von 13,5 m (tideunabhängig) bis 14,5 m (tideabhängig) befahrbar sein. Einkommend können auf der Tidewelle dann 15,6 m erreicht werden. Ferner soll eine Begegnungsbox für große Schiffe errichtet werden, damit diese dort einander passieren können. In Bremerhaven sollen nach dem geplanten Ausbau der Außenweser Schiffe mit einem Tiefgang von 13,5 m tideunabhängig anlegen können tideabhängig soll das für Schiffe mit einem Tiefgang von 15,5 m möglich sein.
15 Wettbewerb in der Nordrange Der Wettbewerb um Marktanteile in der Nordrange wird v. a. über Fahrrinnenanpassungen und Ausbaumaßnahmen im Hafen und Hafenhinterland ausgetragen. Containerumschlag (in Mio. TEU) in den Nordrangehäfen, Quelle: EUROSTAT
16 Nord-Ostsee-Kanal (NOK) Der NOK läuft Gefahr, aufgrund maroder Schleusen und der Schiffsgrößenentwicklung im Feederverkehr zunehmend zu einem Nadelöhr im Schiffsverkehr zu werden. Schiffsdurchfahrten im NOK in Tsd., Güterverkehr im NOK in Mio. t, Quelle: DIW Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (2012): Verkehr in Zahlen 2012/2013, S. 67
17 Ausgewählte Anforderungen für eine positive Entwicklung des Hafen- und Logistiksektors JWP als dritten großen deutschen Containerhafen in der Nordrange positionieren Ausbau der Hafenhinterlandanbindungen Kooperationspotenziale der Seehäfen ermitteln und verstärkt nutzen Gesamtdeutsche Bedeutung der Seehäfen verstärkt kommunizieren
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
19 Ankündigung Abschlusskonferenz des Projekts Struktureller Wandel und nachhaltige Modernisierung Perspektiven der Industriepolitik in Norddeutschland Donnerstag, 30.Oktober Uhr bis 16 Uhr in Hamburg
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