LOGISTIKSTANDORT INTERFRANKEN
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- Liane Krause
- vor 8 Jahren
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1 LOGISTIKSTANDORT INTERFRANKEN Aktueller Stand des Gutachtens Nürnberg, November 2010 Alexander Nehm, Uwe Veres-Homm
2 Überblick des Studienaufbaus Modul Arbeitspaket Beschreibung Modul A Standortanalyse Ist-Analyse Untersuchung und Bewertung der derzeitigen Ist-Situation und der Rahmenbedingungen für die Logistikbranche Stärken und Schwächen-Analyse. Modul B Vermarktungsstrategie Modul C Gewerbeparkplanung Trends Interviews, Workshop Benchmark Ausgestaltung Gewerbepark Zielkundenanalyse Vermarktungskonzept Gewerbeparkkonzept Aufbau von Zukunftsszenarien für die Logistikregion InterFranken unter Einwirkung zu erwartender Trends der Logistikbranche. Zusätzlich Beschreibung der Chancen und Risiken die auf den Standort zukommen. Interviews mit 10 logistikaffinen Unternehmen, um die gewonnenen Ergebnisse aus den Modulen A und B zu verifizieren. Abgleich des identifizierten Logistikstandortprofils (der vorhandenen Ressourcen) mit den Anforderungen von Logistikinvestoren. In welchen Branchen bzw. Marktsegmenten der Logistik befinden sich die potentiellen Nutzer/Investoren? Untersuchung vergleichbarer Logistikregionen bzw. von Regionen mit ähnlichen Ressourcen u. Rahmenbedingungen. Maßnahmenkatalog bzw. Marketingkonzept. Worauf muss bei der Planung eines Logistikgewerbeparks geachtet werden? Beschäftigung und Verkehr Konzipierung der Flächenzonierung bzw. der Infrastruktur. *in Personentagen 2
3 Fazit Ist-Analyse: Bereits heute Hohes Potential für attraktive Logistikansiedlungen Standortfaktor Stärke Schwäche Bewertung Lage Zentrale Lage in Europa und Süddeutschland Gute Erreichbarkeit der umliegenden Ballungsräume Infrastruktur Autobahnkreuz A6 und A7 Gut ausgebaute Schienenanbindung noch keine multimodale Umschlagsmöglichkeit kein Binnenwasseranschluss Qualität Hoher Anteil an Logistikbeschäftigten Hohe Kompetenz im Lagerund Umschlagsbereich wenig logistikspezifische Ausbildungsmöglichkeiten Kosten Im süddeutschen Vergleich günstige Arbeits- und Flächenkosten Wirtschaft hohe Kompetenz und zahlreiche mittelständische Unternehmen im Kunststoffbereich Zahlreiche Konsumgüterdistributeure als Leuchttürme geringe Verdichtung der lokalen Industrieunternehmen geringe Zahl an überregional bekannten Logistikdienstleistern Management hohes Flächenpotential und»freiheit der Grünen Wiese«Verbindung zur Metropolregion Nürnberg mit Kooperationspotentialen kein eigenes Image als Logistikstandort noch keine Planungssicherheit bezüglich des Industrieparks InterFranken 3
4 Fazit Ist-Analyse: Vorhandene Schwächen können mittel- und langfristig positiv beeinflusst werden Standortfaktor Stärke Schwäche Bewertung Lage Zentrale Lage in Europa und Süddeutschland Nicht veränderbar Gute Erreichbarkeit der umliegenden Ballungsräume Infrastruktur Autobahnkreuz A6 und A7 noch keine multimodale Gut ausgebaute Schienenanbindung Langfristig veränderbar Umschlagsmöglichkeit kein Binnenwasseranschluss Zukünftiges Potential Qualität Hoher Anteil an wenig logistikspezifische LogistikbeschäftigtenLangfristig veränderbar Ausbildungsmöglichkeiten Hohe Kompetenz im Lagerund Umschlagsbereich Kosten Im süddeutschen Vergleich Teilweise variabel günstige Arbeits- und Flächenkosten Wirtschaft hohe Kompetenz und zahlreiche mittelständische Unternehmen im Kunststoffbereich Zahlreiche Konsumgüterdistributeure als Leuchttürme Nicht veränderbar geringe Verdichtung der lokalen Industrieunternehmen geringe Zahl an überregional bekannten Logistikdienstleistern Management hohes Flächenpotential und kein eigenes Image als»freiheit der Grünen Wiese«Logistikstandort Kurz- bzw. mittelfristig veränderbar Verbindung zur noch keine Planungssicherheit bezüglich des Metropolregion Nürnberg mit Kooperationspotentialen Industrieparks InterFranken Zukünftiges Potential 4
5 Zusammenfassung SWOT-Analyse Stärken Zentrale Lage in Deutschland, Süddeutschland und Europa Autobahninfrastruktur Günstige Flächenpreise Flächenverfügbarkeit Chancen Zunehmende Flächennachfrage vor allem außerhalb der Städte u.a. durch Flächenmangel in den Top- Standorten (z.b. Nürnberg) Synergie- und Kooperationspotential mit Nürnberg Zunehmende Nachfrage nach kombiniertem Verkehr (nur bei Schienenangebot) durch wachsendes Umweltbewusstsein Neue Arbeitsplatzangebote»Grüne Wiese«bedeutet keine Altlasten, optimale Logistikvoraussetzungen können geschaffen werden Schwächen Mangelnde lokale Nachfrage aufgrund niedrigem Industriebesatz und fehlendem lokalen Ballungsraum (noch) kein Angebot für kombinierten Verkehr Fehlendes logistikspezifisches Know-How, fehlender externer Bekanntheitsgrad als Logistikstandort fehlende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten Risiken Standort kann aufgrund der Schwächen die Logistik nicht binden (Logistik ist verlagerbar) Zunehmender Standortwettbewerb, Vorsprung etablierter Standorte, Nachbar BW mit besserer Förderung Anhalte Konjunkturschwäche führt zu Investitionszurückhaltung Evtl. fehlende Fachkräfte bei zu em Wachstum Evtl. Widerstand aus der Bevölkerung»Grüne Wiese«bedeutet Start bei»null«(aus- und Weiterbildung, Vermarktung, Logistikspezifisches Know- How) kurz- bzw. mittelfristig zu beheben 5
6 Fazit Interviews & Workshop: Fremdsicht aus der Logistikpraxis Größte Stärke InterFrankens ist die Lage und das Autobahnkreuz in Verbindung mit hoher Flächenverfügbarkeit zu günstigen Preisen Allerdings ist dies noch kein Alleinstellungsmerkmal Schwächen/Risiken liegen insbesondere im fehlenden Ballungsraum und der noch geringen Bekanntheit als Logistikstandort Das Thema Schienenanbindung sollte nicht überstürzt angegangen werden, Anforderungen sind sehr nutzerabhängig Containerterminal macht nur bei entsprechender Nachfrage Sinn Ansiedlungspotential wird insbesondere im Bereich der zentralen Distribution und logistischer Mehrwertdienstleistungen gesehen»grüne Logistik«wird ein langfristig bedeutsames Thema sein Ausrichtung als Grüner Logistikstandort von der Planungsphase an als potentielles echtes Alleinstellungsmerkmal 6
7 Wo steht InterFranken als Logistikstandort? Für welche Investoren ist der Logistikstandort attraktiv? Fünf generische Ansiedlungstypen sind in der Logistik zu unterscheiden Welche Anforderungen erfüllt die Region InterFranken? Jeder Ansiedlungstyp hat ein unterschiedliches Anforderungsprofil Produktions (Quellen) orientiert Bündelung und Entsorgung Markt (Senken) orientiert Zentraldistribution Netzwerkorientiert Strategisch Import (Quellen) orientiert Bündelung und Distribution Logistikstandort Produktionsstandort Ballungszentrum Ballungsraum (Senken) orientiert Regionale Distribution 7
8 Fazit Zielkundenanalyse: Die Region InterFranken hat ein spezifisches Angebot mit hohem Investorenpotential Das große Investorenpotential in der Logistik liegt in den Zentrallagern aus Handel und Industrie Die Untersuchung belegt, dass nahezu alle großen Lager dieser Art an den zentralen Schnittpunkten der Autobahnachsen liegen Auch zukünftig ist dieser Investorentyp äußerst potentialreich Auch andere Investorentypen können mittel- bzw. langfristig adressiert werden Bei der Investorenakquise sollte man sich anderen Branchen neben der Logistik allerdings auf keinen Fall verschließen Industrieunternehmen ziehen mittelfristig auch Logistikunternehmen an Dieser Fall muss allerdings bereits im B-Plan berücksichtigt werden 8
9 Für das Standort-Benchmarking wurden 7 funktional vergleichbare Regionen in Deutschland ausgewählt Auswahlkriterien für Benchmark-Regionen: Funktion als überregionales Distributionszentrum Bedeutendes Autobahnkreuz in vier Richtungen Keine großen Ballungsräume (< Einwohner) Keine Randlagen innerhalb Deutschlands Als Benchmarkregionen wurden identifiziert: Ulm Regensburg Heilbronn Würzburg Bad Hersfeld Erfurt zusätzlich: Hannover als»hub«für Norddeutschland und logistischer Allrounder (Lage-Pendant) 9
10 Fazit Standort-Benchmarking: InterFranken hat auf vielen Ebenen das Potential, zu den etablierten Logistikstandorten aufzuschließen Logistikbeschäftigung und Kostenniveau sind durchaus konkurrenzfähig Der Fokus auf Straßen- und Schieneninfrastruktur kann durch gezielte Ansprache passender Investoren ausgenutzt werden Positionierung als großräumiger Distributionsstandort ist am vielversprechendsten Management muss intensiviert und spezifiziert werden, um Ansiedlungserfolge im Konkurrenzkampf der Standorte zu erzielen Bad Hersfeld und Straubing-Sand auch historisch am ehesten vergleichbar aufgrund der niedrigen Industrie- und Bevölkerungsdichte Die Untersuchung zeigt, dass die Vergleichsregionen an den anderen zentralen Autobahnkreuzen Süddeutschlands bereits deutlichen Vorsprung haben allerdings nicht uneinholbar! 10
11 Fazit Vermarktungskonzept: Fokussierung auf die passenden Ansiedlungstypen Die Analyse zeigt, dass gerade Unternehmen v.a. aus dem Non-Food- Handels- und Ersatzteilbereich mit ihren Zentrallagern einen potentiellen Investorenmarkt darstellen Auch die Trendanalyse zeigt Chancen für den Standort u.a. durch die zunehmende Nachfrage nach kombiniertem Verkehr oder die zunehmende Flächennachfrage an zentralen Verkehrsachsen Um dieses Potential zu heben, muss zunächst das Angebot ausgearbeitet und der Rückhalt aller Beteiligten gewonnen werden Die direkte Autobahnzufahrt zum Gewerbegebiet würde die Standortattraktivität für Investoren nochmals deutlich steigern Durch die Anbindung an die Schiene können zusätzliche Investorenpotentiale erreicht werden Nachhaltigkeit als innovatives Ansiedlungskonzept 11
12 Fazit Ausgestaltung des Gewerbeparks Nutzungsgerechte Planung ist für den späteren Erfolg entscheidend Besonders Wichtig: Größtenteils rechteckige Grundstückszuschnitte»Restflächen«z.B. für Parkplätze Potentielle Erweiterungsflächen nicht frühzeitig verbauen Abstand zwischen den Nutzern Trennung von gleis- und schienenaffinen Nutzungen als Konzeptionsmöglichkeit Verkehrsintensive Nutzungen an den Rand des Industriegebiets mit bester Anbindung an die Verkehrsachsen Berücksichtigung von Service- und Grünflächen von Beginn des Planungskonzepts an 12
13 Abschließendes Fazit InterFranken hat als Logistikstandort großes Potential besonders bei Distributionslogistik im Non-Food- und Ersatzteilbereich Möglicher Gleisanschluss ist ein wichtiges Argument für den Standort, sollte zunächst aber nur bei konkreter Anfrage umgesetzt werden Zukünftige Entwicklung spricht für eine anhaltende Nachfrage nach neuen Logistikflächen Chance für InterFranken Die Projektergebnisse wurden von Praktikern aus der Logistik bestätigt, allerdings fehlt ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb Vergleich mit etablierten Logistikstandorten mit ähnlichen Voraussetzungen zeigt vor allem beim Ansiedlungsmanagement und der Vermarktung des Standorts deutlichen Nachholbedarf Flächen für unterschiedliche Ansiedlungstypen bei Flächenplanung berücksichtigen»grüne Logistik«wird in Zukunft ein wichtiges Thema für viele Dienstleister sein, hier bieten sich echte Differenzierungspotentiale für den Standort 13
14 Kontaktdaten Projektleiter Alexander Nehm, Fraunhofer SCS Geschäftsfeld Markt Nordostpark Nürnberg Projektmitarbeiter Uwe Veres-Homm, Fraunhofer SCS Geschäftsfeld Markt Nordostpark Nürnberg
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